Das Geheimnis um Burg Oto von Galenhilwen (Pairing: Dei x Saso) ================================================================================ Kapitel 8: Die Puzzlestücke, die kein Bild ergeben -------------------------------------------------- ~Hallo ihr Lieben! Ich bedanke mich herzlich für alle eure Favoriten und Kommentare! Danke, danke, danke :) Und nun weiterhin gruselige Unterhaltung! LG Galenhilwen~ „Fassen wir es also noch einmal zusammen: Das Tor und die Stromzufuhr wurden definitiv manipuliert; im Zentrum des Gebäudes gibt es einen Hof, in dem der Friedhof noch immer ruht, wie er es bei der Erbauung bereits tat; im Keller gibt es eine geheime Kammer, in der sich Waffen und Rüstungen stapeln und im oberen Stockwerk gibt es eine Ausstellung, die ausschließlich Exponate über Ninja und die damalige Zeit zeigt.“ resümierte Sasori. Die anderen nickten und stimmten zu. Auch Naruto war mal wieder da und protestierte seit einer ganzen Weile bereits wieder gegen ihr Vorgehen, wurde jedoch regelmäßig von Hidan angefahren und mit unfreundlichen Worten zu verscheuchen versucht. Tobi seufzte: „Nicht zu vergessen, dass Sensei Orochimaru irgendwie die ganzen Angestellten zu kennen scheint und dieses merkwürdige Gespräch über uns mit ihnen geführt hat.“ Sasori nickte: „Stimmt, das habe ich vergessen, Entschuldigung.“ Er schnaufte. „Ich habe die ganze Nacht wach gelegen, aber irgendwie macht es noch keinen großen Sinn. Am Besten ist es, wenn wir uns nach dem Abendessen noch einmal alle zusammen diese Ausstellung ansehen... was meint ihr?“ Konan nickte zustimmend, die Rose noch immer hinter ihrem Ohr: „Das klingt vernünftig. Zumindest ist es besser, als hier planlos herumzusitzen und Däumchen zu drehen.“ Auch Kisame stimmte zu: „Ja, finde ich auch. Vielleicht finden wir ja wirklich einen Hinweis, der die Burg deutlich mit dem Friedhof in Verbindung bringt oder vielmehr die letzten Ereignisse. Mich würde mittlerweile kaum mehr etwas überraschen.“ Kakuzu grinste breit: „Und wenn wir alle zusammen unterwegs sind, muss Klein-Hidan auch keine Angst mehr haben.“ Der Silberhaarige sprang wütend auf: „Ich fresse deine Eingeweide, wenn du weiter so einen Scheiß laberst! Fuck, du bist so ein Arsch, Alter!“ - „Hab dich auch lieb.“ - „BAKA!“ Sasori sah verstimmt auf: „Jetzt ist gut hier, genug der Schmeicheleien. Gleich gibt es Abendessen und der Sensei hat uns eh ins Visier genommen, da sollten wir nicht noch auffälliger werden, als wir es ohnehin sind.“ Deidara verschränkte die Arme und grinste: „Dass das überhaupt geht habe ich bis zu dieser Fahrt als unmöglich abgestempelt gehabt, un.“ - „Trotzdem. Ich habe bis zu dieser auch nicht gedacht irgendwann einmal meine Mitschüler in einer eisernen Jungfrau oder in Einzelteilen auf dem Flur zu finden.“ Er sah den Blonden streng an. „Also halten wir unsere Auffälligkeiten nach Möglichkeit einfach im... normalen Rahmen.“ Eine halbe Stunde später saß die gesamte Stufe wieder im Speisesaal und hüllte sich in das seit einiger Zeit übliche Schweigen, welches Angst, Misstrauen und Resignation beinhaltete und sich wie ein Kraftfeld über sie legte. Tobi jedoch hatte seinen Appetit rasch wiedergefunden und musste über den „reparierten“ Kuchen grinsen, welcher zwischen all den anderen Speisen das Buffet zierte. Sasori stocherte in seiner Portion Nudeln herum und zwang sich zu ein paar Bissen, auch wenn er noch immer keinerlei Appetit verspürte. Langsam wanderte sein Blick durch die Runde. Noch mehr Mitschüler, als bereits am Vortag, sahen ihn skeptisch an. Er fühlte, wie ihre Blicke ihn durchbohrten. Eigentlich war es ihm ein Rätsel, wieso dieses Misstrauen ausgerechnet ihm zuteil wurde. Andererseits hatte er wohl die ungewöhnlichsten Freunde, die diese verhätschelten Kinder jemals zu Gesicht bekommen hatten und diese schienen schlichtweg noch immer verunsichert, wie ein Einserschüler sich mit Vandalen, Alternativen und Störenfrieden abgeben konnte, statt mit ihresgleichen. Er seufzte. Wie oberflächlich sie doch allesamt waren. Sie würden dieses Band, das zwischen ihm und seinen Freunden bestand, wohl nie verstehen. Er tat es ja selbst kaum, aber er akzeptierte es. Denn egal wer von ihnen in Schwierigkeiten geriet, die anderen wären stets da, um zu helfen. Und das galt für jeden Einzelnen von ihnen. Sein Blick wanderte seit längerem mal wieder zu Sensei Orochimaru. Dieser blickte sofort auf und grinste ihn, ebenfalls seit längerem, mal wieder so ungemein kalt an, dass sich ein unangenehmer Schauer auf Sasoris Rücken bildete. Und dann sah er sie wieder: diese Schlangenzunge. Sein Atem stockte, sein Blut schien in seinen Adern zu gefrieren. Ungeniert fuhr diese unheimliche Zunge über die bleichen Lippen seines Lehrers, dessen Grinsen zu einer Fratze mutierte. Der Akasuna hasste sich dafür, und doch konnte er den Blick einfach nicht abwenden. Nicht aus Faszination oder gar Gefallen, sondern aus Angst und Panik. Angst vor diesem unwirklichen Augenblick und Panik davor, sich dieses lediglich einzubilden. Wieso schien es niemandem sonst aufzufallen, außer ihm? Neben Orochimaru saß wieder Neji, der zwar mit einem niedergeschlagenen Blick, aber scheinbar unbesorgt über seinen Sitznachbarn mit seinem Abendessen beschäftigt war. Der Sensei sah den Rothaarigen noch immer an, grinste und machte keine Anstalten, mit dem Züngeln aufhören zu wollen. Statt dessen ertönte in Sasoris Ohren, oder vielmehr in seinem Kopf, eine zischende und verzerrte Stimme: „Sssssasssori, noch gehörssssst du mir...“ Das Klirren, das seine fallengelassenen Stäbchen auf seinem Teller verursachten, klang wie ein Donnern durch den ganzen absolut ruhigen Saal und alle richteten ihren Blick auf den Akasuna. Er sah sich verstört um und hielt bei Deidaras besorgtem Gesicht, der leise fragte: „Was ist denn mit dir los, Saso, un? Du bist ja ganz bleich.“ - „Ich... nein... also...“ Weiter kam er nicht. Mit einem tosenden Rauschen und Zischen flammten plötzlich zwei riesige Feuer am Tisch auf. Alle Schüler sahen sich einen Moment irritiert um, ehe sie begriffen, was auf zwei Sitzplätzen passierte und sprangen plötzlich panisch auf. Zwischen ihnen standen urplötzlich Neji und Hinata lichterloh in Flammen und begannen in schmerzerfüllten Schreien und verzweifeltem Kreischen die Flammen löschen zu wollen. Ruckartig presste Sasori seine Hände über seine Ohren und schloss die Augen, diese Schreie waren die reinste Qual, nicht auszuhalten. Doch noch immer drangen sie dumpf in sein Bewusstsein. Die Brennenden ergaben sich irgendwann dem höllischen Schmerz, während die anderen Schüler panisch durcheinander rannten und zwischen Hilfe und Flucht hin und hergerissen schienen. Der Sensei dirigierte halbherzig die Angestellten, versuchte den beiden Schülern zu helfen. Doch das Einzige, das jedem von ihnen von Neji und Hinata wohl auf ewig in Erinnerung bleiben würde, das wären diese Schreie, die ihrer aller Seelen in Stücke rissen und ihnen spürbar die unsagbare Qual nachempfinden ließen, die von den beiden in den wenigen Sekunden, in denen sie bei lebendigem Leib in einem flammenden Inferno verbrannten, durchstehen mussten. Noch immer spürte er sein panisches Zittern in seinen Gliedern, als sie die Stufen in die zweite Etage emporstiegen. Sasori seufzte. Die anderen waren zwar nicht ganz begeistert gewesen von seinem Vorschlag die Nachforschungen so bald wie möglich fortzusetzen, doch er musste sich einfach von diesem Erlebnis ablenken. Nein, korrigierte er sich in Gedanken, von den ErlebnisSEN. Weder seine Mitschüler, noch diese Stimme ließen ihn irgendwie zur Ruhe kommen oder sich gar ein wenig entspannen. Zu seiner tiefen Dankbarkeit führte Deidara die Gruppe an und rasch standen sie zusammen mit Fackeln in den Händen in der verborgenen Ausstellung und beschlossen, sich einfach aufs Geratewohl umzusehen. Der Akasuna wand sich aus dem Griff des Blonden und stürmte zum anderen Ende des Raumes. Er wollte nicht reden, er wollte die Fragen nicht hören, die sein Freund ihm stellen würde. Er wollte nicht einmal angefasst werden. Er wollte einfach alleine sein und sich mit den Beobachtungen ablenken. Mit einem flüchtigen Blick über seine Schulter sah er, wie Deidara traurig seufzend zu akzeptieren schien, dass weitere Versuche gerade keinen Sinn hatten und sich schlicht mit dem nächstmöglichen Exponat befasste. Erleichtert atmete der Rothaarige auf und stellte fest, dass auch dieser Ausstellungsraum, ähnlich dem im Erdgeschoss, noch in einen weiteren kleineren Raum führte. Ohne weiter nachzudenken schritt er in diesen hinein, sah sich um und musste schwer schlucken. Irgendwie fühlte er sich ähnlich beobachtet, wie kurz zuvor noch beim Abendessen. Um ihn herum hingen an den Wänden und in gläsernen Vitrinen unzählige Marionetten, die ihn mit ihren leeren Augen dennoch zu durchbohren schienen. Langsam schritt er weiter und betrachtete die leblosen und doch so echt wirkenden Körper aus Holz. Zu seiner Verwunderung verspürte er keinerlei Angst oder Unbehagen, sondern vielmehr eine unerklärliche Vertrautheit, obwohl er nie in seinem Leben auch nur eine Puppe oder Marionette besessen hatte. Geduldig glitt sein Blick zu einer Tafel und las sich den Text in Ruhe durch. Nach einer Weile stutzte er leise: „Wer hätte gedacht, dass Ninja mit Marionetten... gekämpft haben. Wie wollen die das gemacht haben? Es sind doch nur Puppen.“ Er sah wieder auf die leblosen Körper, als ihm einer ins Auge fiel, der sich irgendwie von den anderen unterschied. Alle anderen wirkten wie eingefrorene Menschen, doch diese Marionette, an die er nun trat, sah ganz anders aus. Er stockte. Sie hatte irgendwie das Aussehen eines Skorpions. Mit einer unangenehmen Gänsehaut zog er seinen Ärmel des linken Armes hoch und blickte auf dessen freigelegte Innenseite. Seit einer gefühlten Ewigkeit schon hatte er seine Tätowierung nicht mehr bewusst wahrgenommen, doch plötzlich schien es ihm so surreal. Ein rotbrauner Skorpion zierte seine blasse Haut. Langsam hob er seine Hand. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte er das Bedürfnis, diese einzigartige Marionette berühren zu müssen. Nur noch Millimeter trennten ihm von der hölzernen Oberfläche, als Deidaras Stimme die Stille durchbrach: „Saso? Wo bist du, un? Wir haben etwas gefunden!“ Erschrocken zog er seine Hand zurück und eilte zu seinen Freunden, die um eine Tafel standen, die von einem Glas geschützt wurde. Der Blonde zeigte auf ebendiese und deutete auf ein Band mit einem metallischen Emblem, auf dem ein Symbol graviert, aber völlig zerkratzt war. Der Rothaarige betrachtete es und murmelte: „Was ist das?“ Kisame räusperte sich und erklärte: „Diese Dinger haben Itachi und ich schon in der Kammer im Keller gesehen, weshalb wir darauf aufmerksam wurden. Es gab dort nämlich auch solche Bänder, die nicht zerkratzt waren und ich hatte mich bereits gefragt, was dies zu bedeuten hatte.“ Der Größere sah Sasori mit einem versucht lehrenden Blick an und fuhr fort: „Und hier steht, dass dieser Friedhof kein gewöhnlicher Friedhof ist, wie Kakuzu und Hidan ja bereits vermuteten. Hier wurden sogenannte Nuke-nin begraben.“ Sasori nickte nachdenklich: „Und wenn wir den Inschriften, von denen die beiden erzählt haben, richtig deuten... dann muss das bedeuten, dass es sich um Verbrecher handeln muss.“ - „Das nehmen wir an.“ Eine Weile legte sich nachdenkliches schweigen über die Freunde. Ein dumpfes Brüllen drang an ihre Ohren und Deidara horchte panisch auf: „Oh verdammt, das ist die alte Schlange, un!“ Hastig löschten sie ihre Fackeln und deponierten diese ungeniert in dem Ausstellungsraum, um wie aufgescheuchte Hühner die Treppen hinunterzustürzen und abgehetzt den Flur zu erreichen, auf dem ihre Zimmer lagen. Sie standen gerade vor der Zimmertür Hidans und Kakuzus, als der Sensei wutentbrannt um die Ecke gestürmt kam und sie abschätzig ansah. Schnaubend kam er auf die Gruppe zu und brüllte aufgebracht: „Was habe ich euch gesagt? Ich habe euch ausdrücklich verboten, eure Zimmer zu verlassen und trotz meiner Warnung turnt ihr hier auf dem Flur herum. Jetzt ist meine Geduld am Ende!“ Die Clique beobachtete betreten, wie Orochimaru sich vor ihnen aufbäumte und wütend schimpfte: „Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen?“ Entgegen aller seiner Ängste erinnerte Sasori sich an sein Versprechen und das musste er halten. Versprochen war versprochen. Er trat vor und seufzte: „Bitte verzeihen Sie, Sensei. Es war meine Idee.“ Damit log er immerhin nicht einmal. „Wie ich bereits sagte, übernehme ich die Verantwortung dafür.“ Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme, senkte seine Stimme jedoch ein wenig: „Seht zu, dass ihr auf eure Zimmer kommt. Und für dich, Sasori, werde ich mir eine Strafe überlegen. Wir sprechen Morgen darüber. Und jetzt geht mir aus den Augen.“ Peinlich berührt kamen die Freunde der Aufforderung nach. Alleine Sasori atmete innerlich leicht auf, war die Reaktion zu seiner Verwunderung nicht annähernd so furchtbar ausgefallen, wie er befürchtet hatte. Er seufzte. Zumindest noch nicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)