Das Geheimnis um Burg Oto von Galenhilwen (Pairing: Dei x Saso) ================================================================================ Kapitel 5: Die Besprechung -------------------------- {Rückblende: in der ersten Nacht} Zwei Schatten stahlen sich aus dem Gebäude und bahnten sich ihren Weg von der massiven und verheißungsvoll wirkenden Burg zur Straße hinab. Die Nacht war schwarz, das Grollen des Donners wütend und das Zucken der Blitze aufgebracht. Der Regen fiel ohne Unterlass auf den sonst staubigen Boden und den gepflegten Rasen und hatte die Kleidung der beiden Gestalten bereits völlig durchnässt. Am Tor hielten die beiden inne und sahen sich an. Ein junger Mann mit schwarzblauem Haar und einem bedrohlich wirkenden Paar Augen, das so schwarz war wie diese unheilvolle Nacht, blickte auf und knurrte: „Dass der Alte auch immer so ein Drama machen muss. Es hätte alles erledigt sein können. Statt dessen friere ich mir hier draußen den Arsch ab.“ Der andere hatte langes helles Haar, zu einem Zopf gebunden, und lächelte über seine Brille hinweg: „Er ist ein Sadist, das solltest du so langsam wissen. Und jetzt hör auf zu Maulen, wir erledigen das, was er uns aufträgt.“ - „Du bist so ein Arschkriecher, Kabuto.“ - „Und du eine unliebsame Zeitverschwendung, Sasuke. Jetzt mach halt schon.“ Der Schwarzhaarige schnaufte verstimmt, hob jedoch seine Hände und formte ein paar Fingerzeichen, während er ein paar Worte murmelte. Eine Salve aus Feuer legte sich über das schwere Eisen und erhitzte dieses. Rasch formte sich das Metall unter der Glut. Nach einigen Augenblicken besah Sasuke sich das Werk und zischte: „So, zufrieden? Da kommt keiner mehr durch.“ Kabuto nickte und lächelte diabolisch: „Braver Junge. Geh wieder rein, ich kümmere mich um den Strom.“ {Rückblende Ende} Beim Frühstück bereits hatte nicht nur betretenes Schweigen geherrscht, sondern auch eine unsagbare Angst stand den meisten Schülern ins Gesicht geschrieben. Allmählich war sich jeder klar, dass er der oder die Nächste sein könnte. Und da die Frage, mehr wohl als alle anderen, nach dem Täter noch offen im Raum stand, schlich sich eine stillschweigende, aber erdrückend spürbare misstrauische Spannung ein. Manche Schüler warfen Gaara, Shino, Itachi und Sasori die wohl meisten skeptischen und ängstlichen Blicke zu. In einigen Augen blitzte ihnen sogar der pure Hass entgegen. Deidara, Sasori und die anderen jedoch beäugten stets das herumlaufende Personal und in Einzelfällen auch ihren Sensei. Doch es schien, als sei nie etwas gewesen. Sasori verzweifelte langsam. Diese schon lächerlich wirkende Normalität war so ungemein erdrückend. Keine Schlangenzunge, keine noch so winzige Reaktion, keine Wort... nichts. Und der Akasuna war sich sicher, dass das nicht aus Sorge um die Schüler passierte. Es musste eine andere Erklärung geben, nur welche war die alles entscheidende Frage dabei. Oder drehte er tatsächlich langsam durch? Malten sich seine Gedanken Dinge aus, die es gar nicht gab? Was waren Angstszenarien und was war die Wirklichkeit? Gab es überhaupt einen Unterschied zwischen diesen Dingen? Er raufte sich in einem unbeobachteten Augenblick die Haare. Er konnte diese Fragen einfach nicht mehr beantworten. Nachdem alle mehr oder weniger gegessen hatten, begleitete Sensei Orochimaru die Schüler aus Vorsichtsmaßnahmen nach oben. Sasori musste seufzen. Wieso überraschte ihn das, was er oben auf dem Flur plötzlich sah nicht mal mehr? Zu seiner Erleichterung schien er jedoch nicht der Einzige zu sein, dem es so ging. Ob es bei den anderen nun stille Verzweiflung oder Abgestumpftheit war, das vermochte der Rothaarige nicht zu beurteilen und es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Wichtig war allein die Tatsache, dass bei DIESEM Anblick nicht einmal eines der Mädchen kreischte, heulte oder zusammenbrach. Keiner übergab sich und niemand geriet mehr in Panik. Dabei lagen vor ihnen über des gesamten Flur verteilt einzelne Körperteile eines Menschen. Zu ihren Füßen direkt als erstes „Stück“ lag ein abgetrennter Kopf, dessen Augenhöhlen völlig leer waren. Blut sickerte noch auf den Teppich. Der Mund von Kibas einsamem Kopf war weit aufgerissen, ganz so, als habe er in den letzten Sekunden seines Lebens unter Höllenqualen geschrien. Den Flur hinab folgten sein Unterkörper, seine Arme, ein paar Eingeweide und die fehlenden Augen. Doch bis auf ein paar Tropfen, die jeweiligen Körperteile verbindend, führte keine einzige Spur von diesen weg. Vor ihnen lag nichts weiter, als der brutal zerteilte, blutende und verunstaltete Kiba. „Nichts weiter...“ schwirrte es durch den Kopf des Akasuna und er musste trocken auflachen. Klang ja schon fast so, als sei es etwas völlig Normales und Natürliches. Während alle auf ihre Zimmer geschickt wurden ermöglichte der Weg dorthin Sasori einen genaueren Blick auf die Körperteile. Die Knochen waren regelrecht gesplittert. Was für eine Kraft musste auf diesen Jungen eingewirkt haben? Wie stumme Zeugen einer Höllentat durchbohrten sie das Fleisch, präsentierten sich den Anwesenden und straften jedem, der bisher überzeugt war es könne nicht schlimmer kommen, qualvolle Lügen. So langsam wurde jedem Einzelnen klar, dass sie wie die Kaninchen vor der Schlange saßen, ohne die Möglichkeit zur Flucht zu haben. Sasori, Deidara und die anderen hatten bereits am Vorabend abgesprochen, dass sie sich erneut treffen wollten, sollte es zu weiteren Ereignissen kommen. Mit diesem Wissen betraten der Rothaarige und der Blonde ihr Zimmer mit dem unguten Gefühl, dass ihre Nachforschungen in diesem Fall ein wenig Geduld erforderten. Bis auf den Fluren alles beseitigt und gereinigt worden war würde wohl noch eine Weile vergehen. Lustlos und ausgelaugt ließ der Akasuna sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Ein wenig Ruhe konnte so verkehrt auch nicht sein. Deidara setzte sich an den Tisch, stützte seinen Kopf auf der Hand ab und seufzte. Selbst Naruto, der aus dem Schrank waberte und sich zu dem Blonden gesellte, schaffte es tatsächlich, aufgrund der betroffenen Gesichter, sich seine Kommentare zu ersparen. Und zum gefühlten ersten Mal herrschte in diesem Zimmer absolute Stille. Es war bereits Abend und das Abendessen hatten sich die Meisten trotz Anwesenheitspflicht gespart. Kaum jemand hatte Appetit, nur die Clique um Sasori schien sich weniger mit Appetitlosigkeit zu plagen. Selbst der Rothaarige selber bekam seit Tagen mal wieder ein paar Bissen herunter, wenn auch eher gezwungen als aus Spaß an der Freude. Sein Körper verlangte einfach strikt danach und diese Zeichen konnte und wollte er nicht ignorieren, er brauchte ein wenig Energie, wenn er herausfinden wollte, was hier vor sich ging. Eine Stunde, nachdem alle wieder auf ihre Zimmer gebracht worden waren saßen die Freunde nun endlich zusammen in seinem und Deidaras Zimmer und überlegten, was sie als nächstes tun könnten. Konan sah skeptisch auf: „Was mir schon seit Tagen einfach nicht aus dem Kopf will ist Folgendes: Ist die Zerstörung und Blockierung des Tores wirklich ein Zufall gewesen oder nicht?“ Alle nickten. Nur Naruto nicht, der pampig maulte: „Na, wie soll es sonst kaputt gegangen sein? Mir ist hier noch keiner mit Schweißgerät oder Flammenwerfer über den Weg gelaufen! Echt jetzt!“ Sasori wischte sich genervt über das Gesicht, diese Quasselstrippe würde ihn noch ins Grab bringen. Andersherum war dies ja „leider“ nicht mehr möglich. Verstimmt knurrte er: „Jetzt halt dich doch einmal da raus, verdammt!“ - „Wieso?“ - „Weil du uns auf den – Achtung, Naruto, schlechter Wortwitz – Geist gehst!“ - „Miesepeter.“ Hidan fauchte aufgebracht: „Ihr könntet beide mal eure Schnauze halten! Lass dich doch nicht von dem Hämpfling provozieren, Saso. Das passt gar nicht zu dir.“ Nun grinste der Akasuna süffisant: „Wir können ja mal zwei Tage die Schränke tauschen, Hidan.“ - „Lass mal, schon gut. Mir fällt da aber gerade auch etwas ein. Hier soll doch mal ein Friedhof gewesen sein, oder?“ Alle nickten und der Silberhaarige schien ausnahmsweise mal richtig angestrengt nachzudenken: „Na ja, mir ist da etwas aufgefallen. Alles, was wir von diesem Gebäude bisher sehen konnten befand sich an der Außenfläche. Aber was befindet sich in der Mitte? Auch nur Zimmer oder was?“ Sasori nickte nachdenklich: „Die Beobachtung habe ich auch schon gemacht. Mich persönlich würde aber am Meisten interessieren, was sich hinter der abgesperrten Treppe befindet. Anscheinend muss es über uns auch noch etwas geben.“ Kisame erhob seine Stimme und erklärte stolz: „Ich habe heute Mittag ein bisschen getrödelt. Ich habe mir die Eingangshalle mal näher angesehen und da ist mir aufgefallen, dass unter der Treppe in der Wand eine kaum sichtbare Tür eingefügt ist. Und da ich keineswegs neugierig bin weiß ich jetzt, dass eine Treppe dahinter liegt, die zumindest irgendwie nach unten führt.“ Itachi grinste den Schwarzhaarigen an: „Du und nicht neugierig, aha.“ Plötzlich schaute der Akasuna mit funkelnden Augen auf und lächelte: „Habt ihr Lust auf ein bisschen Action?“ Naruto wusste sofort, was der Rothaarige sagen wollte und protestierte aus voller Kehle: „NEIN! Das ist doch viel zu gefährlich! Seid ihr wirklich so dämlich oder tut ihr nur so? Ich habe es euch doch schon erklärt, echt jetzt!“ Alle erschreckten sich, als es plötzlich klopfte und die ölige Stimme des Senseis erklang: „Was ist denn bei euch für ein Tumult?“ Die Türklinke wurde heruntergedrückt und Naruto riss seine Augen weit auf: „Scheiße. Bis später!“ Ehe einer der anderen etwas fragen konnte hatte der Geist sich in Luft aufgelöst und Sensei Orochimaru trat ein. Er schaute einmal durch die Runde und fauchte wütend: „Solltet ihr nicht auf euren Zimmern bleiben?“ Da die anderen den Lehrer lediglich mit großen Augen und offenem Mund anstarrten, stand Sasori widerwillig auf und sah dem Schwarzhaarigen so gefestigt wie möglich an: „Wir hielten es für angebrachter in einer größeren Gruppe unsere Zeit zu verbringen, statt zu zweit oder viert. Es ist deutlich sicherer für jeden Einzelnen von uns.“ Augenblicklich stimmten die anderen überschwänglich zu und der Sensei trat näher heran. Er knurrte: „Schön, wie ihr meint. Aber beim nächsten Verstoß gibt es Ärger, verstanden?“ Leicht zitternd verbeugte Sasori sich und hauchte: „Natürlich. Falls es etwas zu beanstanden gibt werde ich die Konsequenzen dafür übernehmen.“ Mit einem herausgeforderten und belustigten Blitzen in seinem durchbohrenden Blick sah Orochimaru Sasori in die Augen, grinste kalt, nickte und verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort wieder. Der Akasuna ließ sich seufzend zurück aufs Bett sinken und hörte Tobi hinter sich maulen: „Man, der ist auf Fahrt noch unheimlicher, als im Unterricht schon. Aber wieso hast du das jetzt auf dich genommen, Saso?“ Der Rothaarige drehte sich um und sah die anderen gequält lächelnd an: „Überlege doch mal. Wir sitzen hier fest und dein Vater und der Direx sind meilenweit entfernt. Sensei Orochimaru hat sich schon lange daran gestört, dass uns das immer aus der Patsche geholfen hat. Und da ich nie ernsthaft mit ihm aneinandergeraten bin dürfte ich wohl von uns allen noch den wenigsten Ärger bekommen, oder?“ So sehr er es verabscheute, aber es war in seinen Augen die einzige Möglichkeit, um ihre Ermittlungen ungehindert weiterzuführen. Die anderen konnten ja nicht wissen, was für eine Überwindung es ihn gekostet hatte, alleine darüber nachzudenken. Das sollten sie auch gar nicht. Es war beschämend genug, dass die Antwort dieser vielsagende Blick des Senseis war und Sasori hoffte mit jeder Faser seines Körpers, dass er diese Entscheidung zum Wohle seiner Freunde nicht bereuen würde, sobald sie tatsächlich erwischt würden. Deidara grinste breit: „Da lohnt sich dein Leben als Streber ja mal wirklich aus.“ Itachi winkte ab: „So, mal genug von dem alten Grantel. Was machen wir heute?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)