Im Schatten der Uchiha von nicemin (auf der Suche nach Licht) ================================================================================ Kapitel 4: Zuhause in dunkler Nacht ----------------------------------- „Sch... Ich tue dir nichts“, drang eine beruhigende Stimme an mein Ohr, doch zu spät. Reflexartig holte ich weit aus und traf den Unbekannten zielsicher mit einem heftigen Schlag. Sofort verschwand die Hand von meinem Mund und ich wurde aus dem festen Griff entlassen. Ruckartig drehte ich mich um und erblickte einen seltsamen Kerl der sich vor Schmerzen den Kopf hielt. Einen Moment hielt ich nur den Suppenlöffel fest und starrte ungläubig auf den Eindringling nieder. Ich hatte ihn mit einem Suppenlöffel niedergeschlagen... Oh, oh mein Gott! Ich hatte ihn mit... Augenblicklich ließ ich den Löffel fallen und schlug mir voller Reue beide Hände vor den Mund. Der Fremde sah kurz zu mir auf und erst jetzt viel mir auf das er eine Maske trug. Nachdenklich ließ ich die Hände sinken um ihn eingehend unter die Lupe zu nehmen. Er hatte eine Maske... Also doch ein Einbrecher? „Nein, kein Einbrecher“, korrigierte er mich kurzer Hand und sah mich unverwandt an. Hatte ich das etwa laut gesagt? Ich kniete mich zu ihm hin und sah ihn mit schuldbewusster Miene an. „Oh, das... Es tut mir so, so schrecklich leid, wirklich. Ich dachte, die Maske und naja...“, stammelte ich und versuchte es mit den Händen zu verdeutlichen, doch bevor ich es nur schlimmer machte, hielt ich lieber den Mund. Ich sah ihn mit forschenden Augen an und presste abwartend die Lippen zusammen. Er lachte sacht. „Schon gut, ich weiß was du meinst.“ Er rappelte sich auf und ohne zu zögern erhob ich mich ebenfalls. „Du hast einen heftigen Schlag drauf, dafür das du kein Shinobi bist“, fügte er noch hinzu und fuhr sich zu Unterstreichung seiner Worte noch ein letztes mal über den Kopf. Ich wurde leicht rot. Man war das peinlich... „Also... ich nehme an Sie werden für heute die `Gesellschaft´ sein?“ Er ging hinüber zum Sofa und ließ sich dort nieder. „Ja, so ist es. Mein Name ist Kakashi Hatake“, antwortete er mir knapp ohne mich dabei anzusehen. Na toll! Das hatte noch gefehlt. Nicht nur das dieser Kakashi sich, aus weiß Gott welchen Gründen auch immer, wie ein Verbrecher vermummt. Nein, obendrauf gibt es noch eine große und dicke Portion Unnahbarkeit! Wahnsinn Sakura, du hast dich wirklich selbst übertroffen. Ich rollte mit den Augen. Ich war ja sehr optimistisch. Ich sollte die Ironie hinter mir lassen und Kakashi als Gesellschaft mal eine Chance geben. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte ich mich ihm gegenüber auf einen Sessel und machte es mir bequem. Als mein Blick zu Kakashi wanderte sah ich das er in ein Buch vertieft war. Und schon war mein Liebenswerter Gesichtsausdruck dahin. „Em, erzähl mir doch ein bisschen über dich Kakashi“, forderte ich freundlich und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Wieder hielt er es nicht mal für nötig mich anzusehen wenn er mit mir sprach. „Was willst du wissen?“, fragte er schließlich für meinen Geschmack etwas zu gleichgültig. Ich schaute an die Decke. Wenn der es nicht für nötig hielt mich anzusehen, schaute ich den auch nicht an! „Naja, keine Ahnung. Allgemeines eben.“ Ich linste kurz zu ihm rüber als er nicht zu antworten schien. Ich wollte mich gerade wiederholen als er das Buch beiseite legte und mir seine Ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden ließ. „Mein Name ist Kakashi Hatake, mir ist nicht danach dir zu erzählen was ich mag oder nicht mag. Über meine Zukunft habe ich noch nie nachgedacht. Und Hobbys... Hm, ich hab viele Hobbys.“ Er griff nach seinem Buch und verschwand gedanklich wieder in seiner eigenen Welt. Ich konnte es nicht glauben! Er hatte mir nur seinen Namen genannt, welchen ich ohnehin schon wusste. Unglaublich. „Ich bin -“ „Schon gut. Ich weiß wer du bist“, unterbrach er mich. So jetzt reichte es. Ich stand auf und ging. „Wo gehst du hin?“, wollte er wissen. „Schlafen!“, rief ich trotzig ohne auch nur stehen zu bleiben. Nun würdigten wir beide uns keines Blickes. Ich schlug die Tür laut hinter mir zu und seufzte. Jetzt war ich ja doch allein. Echt blöd. Ich schüttelte den Kopf und ging langsamen Schrittes zu meinem Futon. Ich wollte mich schon drauf fallen lassen, als mir ein ein kleines Bild auf dem Nachschrank auffiel. Kakashi war darauf abgebildet mit drei weiteren Personen. Unter anderem entdeckte ich auch Sakura und Naruto welche jedoch um einiges jünger waren als das Foto geschossen wurde. Einen kannte ich nicht. Doch etwas war seltsam... konnte es denn möglich sein das... Ja ich war mir ganz sicher, Kakashi war kein Jahr gealtert! Ich zuckte mit den Schultern. Der benutzte bestimmt eine bestimmte Creme. Ich rappelte mich auf und ging zum Fenster. Draußen herrschte bereits dunkle Nacht. Die Straßen waren leer, unbelebt. Als seien sie bei Nacht gestorben, nur um am Tage wieder aufzuerstehen. Nur vereinzelte Laternen erleuchteten die Straßen, zusammen mit dem Mond der seinen kalten Schein auf diesen Ort warf und ließ alles seinen eigenen schaurigen langen Schatten werfen. Ich fuhr mir mit der Hand durch´s Haar und stieß enttäuscht die Luft aus. Es war als käme ich von einer Gefangenschaft in die nächste und jeder wollte nur mein bestes... Ich wollte mich schon von dem Fenster abwenden als ich eine kleine Gestalt in der Dunkelheit der Straßen ausmachte. Ich kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können und tatsächlich. Dort auf der anderen Straßenseite, genau gegenüber von Sakuras Fenster stand ein kleiner Junge. Er trug eine orangene Maske auf welcher merkwürdige Wirbel zu sehen waren und nur ein kleines Loch, durch welches er mit einem Auge sehen konnte. Sein schwarzes Haar stand ihm nach oben hin vom Kopf ab und sein Körper wurde von einem Mantel eingehüllt. Er stand nur da und starrte zu mir hoch. Ich fragte mich ob der kleine sich womöglich verlaufen hatte und es nicht besser wäre Kakashi zu holen, doch plötzlich unterbrach der Junge meine Überlegungen, denn er winkte mir. Ich winkte zögernd zurück. Er ließ die Hand sinken und drehte mir dann unerwartet den Rücken zu. Ich streckte mich um besser sehen zu können, für den Fall das er Hals über Kopf davon lief, doch stattdessen drehte er den Kopf nach hinten und gab mir mit der Hand zu verstehen das ich zu ihm runter kommen sollte. Wieder überlegte ich ob ich Kakashi holen sollte und was dann geschah konnte ich einfach kaum glauben. Der kleine Junge schüttelte den Kopf, nahm die Maske ab und schien mir etwas sagen zu wollen. Wieder kniff ich die Augen zusammen und schaute zu wie er mit den Lippen immer wieder das ein und selbe Wort formte. „Nein...“ Meine Augen weiteten sich und ich schlug mir die Hand vor den Mund. Hatte er meine Gedanken gelesen? Wieso sollte ich Kakashi nicht holen? Das alles war mehr als verrückt, aber ich konnte nicht anders als mich von dem Fenster zu entfernen und leise aus dem Zimmer zu gehen. Kakashi Saß mit dem Rücken zu mir immer noch auf dem Sofa. Ich ging langsam an ihm vorbei und wagte einen Blick in dein Gesicht. Er saß ganz friedlich dort und schlief. Damit wäre das Problem gelöst, wobei es mir höchst merkwürdig vorkam das er so schnell eingeschlafen war. Ich schüttelte leicht den Kopf und wandte mich der Tür zu. Ich wusste ich hatte es Sakura versprochen, doch ein Gefühl in mir... es zog mich förmlich aus dem Haus. Als ich die Tür öffnete stand der Junge noch immer dort wo ich ihn auch zuletzt am Fenster erspäht hatte. Er schaute zu mir und gab mir erneut mit der Hand zu verstehen das ich ihm folgen sollte. Dann lief er los. So gut ich konnte hastete ich hinter her. Die Straßen, durch welche wir liefen, waren teilweise beleuchtet und auch der Mond spendete noch etwas von seinem Licht. Wir trafen niemanden, nicht einmal ein Tier. Als ich schon dachte nicht mehr weiter zu können, blieb der Junge stehen. Er zeigte stumm auf ein Tor, welches keine Türen hatte. Dahinter befand sich eine Art Wohnviertel. Doch etwas war anders. Die Straßen dort waren nicht beleuchtet und sahen irgendwie unbewohnt aus. Noch nicht einmal der Mond wollte seinen Schein hier her werfen. Ich schaute wieder zu dem Jungen, doch er war verschwunden, also folgte ich der letzten Anweisung die ich hatte. Ich ging durch das Tor und schaute mir die Häuser genauer an. Überall war gelbes Papier mit Schriften drauf. „Betreten verboten...“ Meine Füße führten mich wie von selbst durch die Straßen und ein seltsames Gefühl beschlich mich. Es war als kannte ich diesen Ort und tat es doch nicht, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verblasste das Gefühl und hinterließ nichts als einen Kopfschmerz. Doch ich wollte nicht aufgeben. Ich wusste ich war an etwas dran. Etwas wichtigem. Am Ende der Straße war ein Haus vor welchem ich stehen bleiben musste. Es war als würde mich dieses Haus einatmen. Langsamen Schrittes stieg ich auf die Veranda und schließlich hinein in das Haus. Sofort blieb ich vor Schreck stehen. Auf dem Boden waren aufgemalte Umrisse um Menschen und getrocknetes Blut überall. Ich hielt mir den Mund zu um nicht zu schreien und lief weiter ohne den Blick von den Umrissen zu nehmen. Als könnten dort plötzlich echte tote Menschen auftauchen. Mein Weg führte mich in einen seltsamen Raum der mit Matten ausgelegt war. Er war vollkommen leer und das seltsame an dem Raum war, dass am Boden ein eine Matte ausgehoben war. Ein Loch führte nach unten in einen weiteren Raum... und der Raum... er war beleuchtet. „Komm... Komm her...“ Die Stimme, sie war die eines Kindes und sie kam aus dem Raum. Es war der Junge der mich rief, ich wusste es. Wie benommen folgte ich der Stimme, bis mich zwei starke Hände wegrissen. „Sayumi!“, schrie mich jemand an. Eine Ohrfeige holte mich wieder ins Bewusstsein. „Komm zu dir!“ und noch eine Ohrfeige. Meine Augen waren die ganze Zeit weit offen gewesen, doch erst jetzt erkannte ich Kakashi klar und deutlich vor mir. Er hatte die Hand zu einem weiteren Schlag gehoben, doch als er merkte das ich blinzelte ließ er sie sinken. „Kakashi, wo ist der Junge?“, Fragte leise ich noch etwas neben mir. Ohne darüber nachzudenken blickte ich sofort durch den Raum, suchte das Loch im Boden, doch alle Matten waren an ihrem Platz. Ich schaute wieder zu Kakashi. Er fuhr sich durch´s Haar. „Was für ein Junge?“, fragte Kakashi ungläubig und schaute sich dann ebenfalls kurz im Kaum um. „Wir sind allein, hier ist kein Junge“, erklärte er langsam, als sei ich schwer von Begriff und hob mich dann auf die Arme. „Aber er war da“, beharrte ich weniger stur als ich sein wollte. Er nickte. „Schon gut, ich bring dich jetzt nachhause.“ Nachhause, sagte er. Ich hatte kein Zuhause. Ich hatte nie eins. „Du glaubst mir nicht“, stellte ich fest. Er trug mich aus dem Haus und blieb dann stehen. „Doch, aber du musst jetzt schlafen“, sagte er und schaute mir in die Augen. Erst jetzt bemerkte ich das er die Maske nur noch über den Mund trug und somit sein anderes Auge zu sehen war. Ich schüttelte halbherzig den Kopf. Ich wollte nicht schlafen, das hatte ich mein halbes Leben lang gemacht. „Bitte nicht...“, bat ich und schüttelte wieder den Kopf. Das Auge welches er sonst unter der Maske versteckt hielt, war rot und ich hatte angst davor. Es begann sich zu drehen und ich wurde Müde. „Sch... Sayu. Schlaf...“, hörte ich Kakashi´s Worte wie durch Watte zu mir durch dringen. Alles wurde schwer und mein letzter Gedanke, war der kleine Junge mit der Maske. Was wollte er mir zeigen? Was versteckten sie vor mir? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)