Internatsleben ist schon schwer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: Teil 3 ----------------- Nach den vielen anspornenden Drohungen habe ich es endlich geschafft und diesen Teil fertig bekommen... *freu* Ich glaubs immer noch nicht das ich es wirklich gepackt hab, da mir besonders am Schluss nicht mehr wirklich was eingefallen ist... ich mein ich weiß ja schon wies ausgehen soll doch muss es erst mal dazu kommen... *seufz* aber naja... ich habs ja geschafft und für euch nun der 3. Teil von Internatsleben ist schon schwer!: Disi: dürfte ja eigentlich allen bekannt sein... aber ich sags nochmal mir gehören die Charaktere leider nicht... und ich will auch kein geld damit machen... ich will mit ihnen einfach nur meinen Spaß haben^^ *grins* Der erste Schultag und gleich die erste Stunde Mathe. Und da erwartete man von ihm er solle aufstehen? Nein nicht mit ihm. Er wollte schlafen und er würde auch schlafen. Sollten sich doch die anderen mit blöden Formeln herum ärgern. Ken drehte sich zur anderen Seite und überhörte den Wecker einfach der eindringlich verlangte das er aufzustehen hatte. Er hörte wie sich neben ihn etwas regte und der Wecker endlich aufhörte seine nervende Musik zu spielen. Er dankte Omi in Gedanken und war Sekunden später wieder eingeschlafen. Doch das Glück werte nicht lange. "KEN! Aufstehen!" Omis Stimme drang in seine schlafende Gehirngänge. Einfach liegen bleiben. Nicht regen. Keinen Mucks von dir geben. Er würde schon aufhören. Doch Ken kannte Omi noch nicht. Nach ein paar Minuten in denen Omi ihn gerüttelt und geschüttelt hatte, während dessen immer wieder seinen Namen gerufen hatte, verschwand er. Ken lächelte still in sich hinein und schlief weiter. Wenigstens versuchte er es. Ein nasser Waschlappen, kalte Beine und etwas schweres hinderten ihn daran. Er wischte sich den Waschlappen vom Gesicht und blickte zu Omi, der grinsend auf seinem Bauch saß. "MORGEN! Schön das du dich entschlossen hast aufzuwachen." Ken seufzte. Das konnte ja heiter werden. "...morgen..." nuschelte er und suchte mit seinen Händen nach seiner Decke, die er nicht fand und strafte Omi dann mit einem finsteren Blick. Dieser grinste nur breiter und machte es sich sichtlich gemütlich auf dem immer noch im Bett liegenden Ken. Wieder seufzte dieser und stützte sich auf seine Ellenbogen um Omi anzusehen. "Wir sollten uns beeilen. Wir haben nur noch ne halbe stunde bis zur ersten Stunde und wenn du vorher noch was Essen willst dann nicht einmal mehr die." Trotz der Worte, die ein im Schlafanzug sitzender Omi lächelnd predigte, blieb er auf dem braunhaarigen sitzen. Ken legte den Kopf schief, strich sich über die Augen und in der selben Bewegung durchs Haar. "OK. OK ich steh auf. Aber dazu musst du wohl oder übel von mir runter." Er pikste Omi leicht in die Seite und lächelte leicht gequält zurück. "Muss ich? Ist gemütlich hier auf dir." Gab Omi spielerisch gekränkt zum Ausdruck, dass er dabei ein leichtes Grinsen nicht verkneifen konnte, sah selbst Ken aus seinen müden Augen. "Es noch viel gemütlicher unter mir zu liegen." Sagte er grinsend und sah wie Omi leicht rot wurde. Mit einer raschen Bewegung verschwand das Gewicht von Ken. Dieser sah kopfschüttelnd dem Blondkopf hinterher der sich ins Bad verkrümelte. Warum war Omi denn rot geworden? Er verstand das nicht. Nicht das es nicht süß ausgesehen hätte, aber? Ken verstand die Welt nicht mehr. Okay der Spruch war blöd gewesen. Er hatte ihn einmal bei Yohji aufgefangen, als dieser sich mit einer Tussi in der U-Bahn unterhalten hatte. Doch warum Omi so reagierte, verstand er einfach nicht. Ken zuckte mit den Schultern und folgte Omi aus seinem Bett, ins Bad. Omi war gerade dabei sich die Zähne zu putzen und grinste ihn, wieder in seiner normalen Gesichtsfarbe, entgegen. Ken lächelte zurück, schnappte sich seine Zahnbürste und tat es dem Jüngeren nach. Ein paar Minuten später machten sie sich gewaschen und umgezogen auf den Weg in die Mensa um wenigstens noch ein Brötchen zu erhaschen. Ken schritt schnell aus. Er hatte einen riesigen Kohldampf, er hätte einen Bären verschlingen können. Omi der fröhlich neben ihm her tapste, schien keine Mühe zu haben seinem Schritt zu folgen. In der Mensa angekommen ergatterten sie sich je eine Tasse Kaba, Omi ein, Ken zwei Brötchen und einen Tisch für sich. Grinsend ließen sie sich auf ihre Plätze sinken. Laut Omi war es eigentlich so gut wie unmöglich einen freien Tisch zu bekommen, außer man ging zum Frühstück. Das Frühstück war eigentlich Pflicht und dennoch ließen sich die Hälfte der Schüler nur manchmal oder gar nicht blicken. Ken sollte das nur recht sein. Er hasste Gedrängel besonders in der Früh und er hatte ja schon beim Abendessen gesehen wie schlimm das hier sein konnte. "Kuck mal da kommt dein Bruder!" Omi der zur Tür saß, stand auf und winkte in diese Richtung. Sehr verwundert drehte sich Ken um und wirklich. Da kam sein Bruder, mit diesem rothaarigen Jungen. Wie hieß er noch gleich? Aya. "Wow. Ich glaub's nicht." Ken war verdattert. Sein Bruder kam zum Frühstück? Das hatte er nicht mal zu Hause geschafft. Schließlich dauerte schon allein seine Gesichtspflege eine halbe Stunde. Doch wirklich. Neben ihn setzte sich ein vollkommen gestylter Yohji und grinste ihn über seine Kaffeetasse hinweg an. "Guten Morgen!" Ken schüttelte den Kopf und gab ein genuscheltes Geräusch von sich, das man als "Morgen" auslegen konnte. Yohji grinste nur weiter und trank seinen Kaffee. Aya still wie immer saß daneben, anscheinend auch Kaffee in der Hand und war wieder mal völlig unbeteiligt. Doch der Rotschopf interessierte Ken nicht, alles was er sah war sein Bruder der grinsend vor ihm saß und genüßlich frühstückte. "Sag mal! Seit wann bist du schon so früh auf den Beinen?" "Warum nicht? Ich muss doch am ersten Tag hier einen guten Eindruck machen. Außerdem steh ich gerne so früh auf." Neben Yohji hörte man ein leises Geräusch. Ken blickte zu Aya. Was er sehen konnte, ließ ihn grinsen. Anscheinend war Aya mit der aussage des anderen nicht ganz einverstanden, denn er blickte Yohji mit einem tödlichen Blick an, der soviel bedeutete wie: Wer's glaubt wird selig. "Ach ja?" kam es dann auch sofort von Ken, "zuhause brauchte man immer zehn verschiedene Wecker um dich aus dem Bett zu hauen. Ich frag mich wie du es geschafft hast, dich auch noch stylen zu können." Der spöttische Ton, prallte von Yohji ab, als gäbe es ihn nicht. Stattdessen lachte er. "Stimmt doch gar nicht. Man muss mich nur richtig wecken, wenn man mich überhaupt zu wecken braucht. Ich steh immer von allein auf." Diesmal war das entrüstete Schnauben von Aya nicht zu überhören. Ken musste sich das Lachen nun wirklich verkneifen. "Natürlich Bruderherz!" grinste er stattdessen, doch sein Spott sollte auf ihn selbst zurückfallen. "Ich finde das sagt der Richtige. Ich brauchte mindestens eine halbe stunde um ihn aufzuwecken." Mischte sich Omi in das Gespräch ein und bestimmte so eine Wendung die Ken gar nicht gefiel. "Das glaub ich. Am besten weckt man Ken in dem man ihn was zu essen unter die Nase hält." Grinste nun auch Yohji. Ken wollte gerade widersprechen, doch kam er nicht zu Wort. "Ach das Essen war der ausschlaggebende Punkt. Zum Glück hab ich nach dem ich ihm einigermaßen wach bekommen hatte vom Frühstück erzählt." Lachte Omi und grinste dabei Ken hinterhältig an. "Dein Glück. Mein Bruder kann nämlich ganz schön stur sein." Nickte nun auch Yohji. "Muss wohl in der Familie liegen." Alle sahen zu Aya. Das waren die ersten Worte heute früh gewesen und Ken musste einfach lachen. Sie passten super. Auch Omi und Yohji stimmten in das Lachen mit ein. Beobachtete man Aya konnte man in seinem Gesicht ein leichtes Grinsen sehen. Langsamer als zum Frühstück machte sich Ken auf den Weg zum Klassenzimmer. Er hatte keine Lust darauf Crawford gleich in der ersten Stunde zu haben. Doch konnte er schlecht was dagegen tun. Wenn er doch nur liegen geblieben wär. Doch sein Bruder hatte ganz Recht, mit Essen konnte man ihn überall hin locken, das er noch nicht dementsprechend aussah, hatte er wohl seiner Fußball Verrücktheit zu verdanken. Doch ob das so bleiben würde war bestimmt fraglich. Selbst wenn er weiterhin so hart trainieren konnte wie vorher. Vielleicht sollte er weniger essen. Schließlich waren die Massen die er verdrückte schon nicht mehr normal. "Ken beeil dich endlich! Wir kommen noch zu spät und bei Mr. Crawford ist das kein Zuckerschlecken!" drängelte Omi nun, der eigentlich schon längst im Klassenzimmer sein könnte. Früh genug waren sie vom Frühstück losgegangen. Doch Ken hatte es geschafft aus dem 5 Minuten weg eine Viertelstunde zu vertrödeln. Ken schluckte. Diese Worte des Jüngeren brachten ihn wieder auf sein eigentliches Problem zurück. Crawford. Ob er wohl wirklich so reagierte wie er dachte? Würde er jeden Nachmittag Nachhilfe bekommen? Der Braunhaarige schluckte. Hoffentlich nicht. "KEN!!!" rief nun Omi und packte ihn am Arm um ihn das Zimmer zu zerren. Sofort war Ken wieder bei klarem Verstand und ging nun eigenständig schneller. Es hatte schließlich keinen Sinn sich über etwas Gedanken zu machen, das noch nicht geschehen war. Gerade rechtzeitig erreichten sie das Klassenzimmer. Mr. Crawford war noch nicht da und so konnten sie sich ungestört setzten. Glücklicherweise fand Ken den Stuhl neben Omi frei. Er hatte schon befürchtete neben irgendeinem Jungen zu sitzen den er nicht kannte. Doch so war es einfacher. Viel Zeit sich darüber zu freuen blieb ihm jedoch nicht, da ihr Klassenlehrer kurz nach ihnen das Zimmer betrat. In die Klasse kehrte Stille ein. Wo vorher noch Mordio und Zeter geherrscht hatte, war es nun schon fast beängstigend still. "Guten Morgen, Klasse!" Kalt und ernst, nur so konnte man die Stimme Crawfords beschreiben als er diese Worte sagte. Er legte seine Aktentasche auf den Tisch und blickte die Klasse abwartend an. "Guten Morgen, Mr. Crawford!" kam auch gleich die Antwort aus vielen Mündern. Ken konnte sich ein Kichern gerade noch verkneifen. Es fehlte nicht viel und die Klasse wäre aufgestanden und hätte sich vor ihrem Lehrer auf dem Boden geschmissen um ihm zu huldigen. Doch das Kichern sollte ihm gleich darauf im Halse stecken bleiben. "Wir haben seit gestern zwei neue Schüler im Internat, einer davon geht ab heute in eure Klasse. Ken Hidaka-Kudou bitte komm nach vorne und erzähl etwas über dich." Ken schluckte. Das hatte Crawford jetzt nicht wirklich von ihm verlangt oder? Doch der Lehrer meinte es ernst. Was nicht nur in dem Tonfall sondern auch in dem Blick mit dem er angesehen wurde, deutlich herausstach. Er tauschte einen kurzen Blick mit Omi, auf den er nur ein Achselzucken erntete und ging dann schweren Herzens vor die Klasse. Er spürte ganz genau die Blicke der anderen in seinem Rücken auf seinem Weg zur Tafel und war froh als er sich erreicht hatte. Langsam drehte er sich um und blickte nun nervös lächelnd in eine Schar völlig unbekannter Gesichter. Was sollte er dieser Schülermasse nur von sich erzählen? Sein Blick blieb bei dem einzigen Gesicht hängen das er kannte und schon sprudelte es aus ihm heraus. "Wie ihr schon gehört habt bin ich Ken Hidaka-Kudou. Seit gestern besuche ich das Internat. Es ist das erste Mal das ich auf einen Internat bin. Vorher war ich auf einer öffentlichen Schule. Mein absolutes Lieblingsfach ist und bleibt Sport. Ich liebe einfach alles was damit zu tun hat. Besonders Fußball. In meiner alten Schule war ich zuletzt im Mittelfeld tätig, auch wenn meine eigentliche Stärke im Tor liegt. Außer Fußball, was ich jeden Tag vierundzwanzig stunden spielen könnte, schwimme ich gerne und liebe Essen in allen möglichen Variationen." Während der ganzen Rede hatte er nicht einmal von Omi weggesehen und ach dieser hatte den Blickkontakt standgehalten. In Ken war ein komisches Gefühl entstanden. Diese blauen Augen verwirrten ihn, genauso wie das was sie in ihm auslösten. Fragend blickte Ken seinen neuen Lehrer an. Ob das genug war? Er hatte mehr von sich erzählt, als er eigentlich wollte. Doch Crawford nickte nur und Ken ging erleichtert wieder zu seinem Sitz. Omi sah dabei abwesend aus dem Fenster. Hatte er etwas gemerkt? War seine Verwirrung ihm so sehr ins Gesicht geschrieben? Oder hatte es eine andere Bedeutung. Vielleicht interpretierte Ken da viel zu viel hinein. Es war schließlich nur ein Blickkontakt gewesen. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass seine Worte nur für Omi bestimmt waren. Das die anderen sie auch gehört hatten, war reine Nebensache. Irgendwie lief da wohl was falsch. "Ein Fußballfanatiker also. Na dann. Sehen wir mal wie dir Mathe liegt. Schlagt die Bücher auf der Seite 332 auf. Ihr macht die Nummern 2-9, während ich die Hausaufgaben kontrolliere." Begann Crawford die Stunde. Die Klasse tat wir ihr geheißen ohne einmal zu murren. Auch Ken schlug sein neues Mathebuch auf, das gar nicht so neu aussah. Was er an sich gewöhnt war. Doch hatte ihm die Bibliothekarin, die auch für die Schulbücher zuständig war, ob Yohji schon wusste das es eine weibliche Person auf dem Schulgelände gab, erklärte das seine richtigen Bücher noch nicht da wären und er sich erstmal mit älteren Ausgaben zufriedengeben muss. Das hieß also im Klartext er würde bald neue bekommen. Doch jetzt hieß es erstmal mit den alten Büchern zu arbeiten. Wenigstens wollte Ken das. Ein Blick jedoch in sein und eins in Omis Buch zeigte ihm das dieses Buch nicht nur alt, sondern auch leicht abgeändert war. Die Aufgaben stimmten nicht überein. "Kann ich bei dir reinschauen?" flüsterte er also leise Omi zu. Dieser nickte bestätigend und schob das Buch in die Mitte während Ken das seine wieder schloss. Den Blick von Crawford zu der Szene nicht sehend. Gemeinsam arbeiteten sie an den von Mr. Crawford gegebenen Aufgaben. Für Ken waren die Abläufe zwar nicht mehr all zu neu, dennoch hatte er seine Schwierigkeiten mit ihnen. In Mathematik war er noch nie gut gewesen und das sollte sich heute auch wieder herausstellen. Eigentlich hatte er diese Art von Rechnungen vor knapp einem halben Jahr gekonnt, dennoch fiel es ihm schwer sich wieder hinein zu versetzten. Als ihr Klassenleiter fertig war die Hausaufgaben einzusammeln, auch Omi hatte sie machen müssen, obwohl er den gestrigen Tag gefehlt hatte, ließ Crawford einen Schüler nach dem anderen nach vorne kommen und die einzelnen Rechenaufgaben an der Tafel lösen. Ken schluckte schwer, als er sah wie viel Fehler er mal wieder gemacht hatte. "Ken. Rechne bitte die Aufgabe 8 an der Tafel." Seine Befürchtungen wurden war. Crawford wollte ihn testen und das gerade mit einer Aufgabe die er noch nicht mal in der vorgegebenen Zeit geschafft hatte. Schon zum zweiten Mal am heutigen Tage ging Ken vor zur Tafel, wenn auch diesmal mit einem noch mieseren Gefühl, als vor einer halben Stunde. Sein Heft hatte er gleich auf dem Tisch gelassen, da ihm die angefangene Aufgabe keine wirkliche Hilfe war und hatte so nur das Buch mit. Crawford quittierte das mit einem schwer zu deutenden Blick. Ken las sich die Aufgabe, die auch noch als schwer markiert war, langsam durch und begann mit der Kreide einen Ansatz hinzuschreiben. Leises kichern aus der Klasse ignorierte er einfach. Er wusste das er diese Aufgabe nicht würde richtig lösen können, warum sich also darüber aufregen, das schon der Anfang falsch war? Bedächtig rechnete Ken die Aufgabe herunter, jede Formel anwenden die ihm noch dazu einfiel, bis es nicht mehr weiter ging. Er drehte sich zu Crawford um, der nun dicht hinter ihm stand und die Aufgabe musterte. Ein Blick an dem Lehrer vorbei zeigte ihm, das Grinsen der Klasse. Die Aufgabe musste sehr falsch sein. "Du kannst dich setzten." Erlöste die ernste Stimme ihn von dieser Tortour und Ken hastete schon fast fluchtartig an Mr. Crawford vorbei zu seinem Platz. Irgendwie erleichternd fühlend, aber auch ängstlich darauf achtend was nun passierte. "Nagi! Zeige unserem neuen Schüler wie die Aufgabe richtig gerechnet wird." Der zierliche braunhaarige Schüler, den Ken bisher noch gar nicht erkannt hatte, stand auf und ging nach vorne. Hämisch grinsend nahm er den Schwamm und wischte die ganze Aufgabe fort. Ken schluckte, als er das leise Gelächter um sich herum hörte. Das war unnötig gewesen und alle wussten das, doch selbst Mr. Crawford unternahm nichts dagegen, nicht einmal gegen das Gelächter. Ken versuchte nicht darauf zu achten, auch wenn es ihm weh tat und begann mitzuschreiben, als Nagi die Aufgabe neu an die Tafel schrieb. Ganz anders als er sie vorher gelöst hatte. Warum es auch nicht verwunderlich war, dass ein völlig anderes, dazu noch richtiges, Ergebnis herauskam. Der Fußballer seufzte. Wieder hatte ihm das Leben bewiesen, wie ungerecht es doch war. Als die Schulglocke die nächste Stunde ankündigte, atmete Ken erleichtert aus. Die Schmach war vorbei. "Ich warte dann draußen auf dich!" aufmunternd lächelte Omi ihn an, als er seinen Rucksack anhob und ihn sich auf den Rücken lud. Zu früh gefreut. Das Gespräch mit Crawford hatte er voll und ganz vergessen. Ken beeilte sich seine Sachen zusammenzupacken und ging nach vorne zum Pult, wo sein Lehrer gerade die Aktentasche mit den Heften der Schüler füllte. "Mr. Crawford?" Irgendwie hörte sich seine Stimme wackelig an. Die letzten Schüler verließen gerade das Klassenzimmer, als der angesprochene den Kopf hob und ihn streng anblickte. "Ja?" fragte er kalt und nicht sehr interessiert. Ken schluckte wieder. Dieser Lehrer machte es einem aber auch wirklich nicht leicht. "Ähm... Omi hat mir den Stoff gezeigt den wir gerade durchnehmen und da ist mir aufgefallen, dass wir an meiner alten Schule den Stoff in Mathematik anders angefangen haben. Den Stoff, der hier gerade unterrichtet wird, hatte ich bereits. Doch den Stoff, der hier schon durchgenommen wurde fehlt mir." Begann er stotternd zu erklären, warum er hier stand. Er hasste sich dafür. Doch dieser Lehrer war einfach nur zum fürchten. "Geht dir das auch in anderen Fächern so?" Der schwarzhaarige Lehrer begann wieder gleichgültig seine Tasche zu füllen, die Seitenblicke, die Ken immer wieder zugeworfen wurden sah dieser nicht. "Nein. Nur in Mathe." Antwortete er. "Gut." Crawford griff nun mit einer Hand nach einem Ordner und begann ihn durchzublättern, bis er das richtige Blatt gefunden hatte. Dieses studierte er einige zeit und verglich es mit dem darauffolgenden. Ken fühlte wie er immer nervöser und unsicherer wurde. Warum sagte er denn nichts? Sollte er schon gehen? Was machte er da überhaupt? "Gib mir deinen Stundenplan." Ken zuckte leicht zusammen, als die Worte seine Gedanken durchbrachen. Schnell ließ er seinen Rucksack zu boden sinken, beugte sich über ihn und kramte bis er das Gewünschte gefunden hatte. Er richtete sich wieder auf und reichte Mr. Crawford das Gewünschte. Der Lehrer blickte noch mal auf das Blatt und schrieb dann etwas auf Kens Stundenplan. "Das nächste Mal kommst du in der Mittagspause oder nach dem Abendessen zu mir!" sagte er in strengem Tonfall, während er ihm seinen Stundenplan wieder reichte. Ken nickte schnell und ging zu Omi, der an der Tür stand. Ein Blick auf den Zettel in seiner Hand werfend sah er das er nun an drei Tagen eine verkürzte Mittagspause haben würde. Er seufzte. Yohji wusste wirklich noch nicht das es eine Frau war die in der Bibliothek arbeitete, sonst wäre er sicher schon längst dort gewesen um sich seine Bücher zu holen. Nun aber saß er ohne Bücher, gelangweilt im Unterricht und ließ sich von irgendeinem alten Kauz, er glaubte in diesem den Schulleiter zu erkennen, über die Zeit von Hitler zulabern. Nicht das ihn das nicht interessierte... Nein es interessierte ihn kein bisschen. Dieses Thema war an seiner Schule Stammthema gewesen und das er hier wieder damit zu tun hatte war langweilig. Wie die Schule an sich schon. Bisher hatte er nicht wirklich einen Grund gefunden hier zu bleiben. Das Einzige was ihn vielleicht davon abhielt nicht sofort zu verschwinden waren Schuldig und seine Bande. Indirekt wenigstens. Die Sache von gestern Abend spukte immer noch in seinem Gedächtnis umher. Ken war hier ganz neuen Gefahren ausgesetzt und so wie er seinen Bruder kannte und dessen Naivität wusste er das er nicht wirklich damit umgehen konnte, da er es einfach nicht verstand. Er musste ihn beschützen. Das war klar. Außerdem musste er mit Omi über die Sache reden. Der kleine Freund von Ken hatte es bestimmt auch schon mitbekommen und er schien nicht so naiv zu sein wie sein kleiner Bruder. "Yohji Hidaka-Kudou! Ich weiß sie sind neu hier! Aber dennoch könnten sie bitte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit dem Unterricht schenken!" riss ihn die sehr nahe und leicht wütende Stimme des Lehrers aus den Gedanken. Yohji blickte in die Richtung aus der die Stimme kam. Der Lehrer stand direkt vor ihm und sah leicht verärgert aus. "Aber gerne doch! Um was geht es denn?" grinste er frech und aus der hinteren Reihe der Klasse hörte man ein unterdrücktes Lachen. "Den zweiten Weltkrieg. Mr. Kudou!" erwiderte der Lehrer immer noch wütend. "Ich weiß. Ich meinte nur wo wir sind. In welchem Abschnitt des Krieges. Den Anfang wo Hitler noch seine "gute" Seite versteckt hielt, da wo die Welt endlich erkannte wie böse er war oder gar schon da wo es zum zweiten Weltkrieg wurde?" Dem Lehrer stand schon fast der Mund offen. Mit so einer Antwort hatte er wohl nicht gerechnet. Ihm sollte es recht sein. Dieser Stoff hing ihm langsam zum Halse raus. "Wenn ihr schon so gut darüber bescheid wisst, dann könnt ihr mir auch folgende Frage beantworten..." und Yohji konnte. Sogar ausführlicher als es der Lehrer verlangt hätte. Bei drei Jahren in dem er den selben Stoff gehört hatte, blieb nun mal einiges hängen, auch wenn man sich nicht wirklich konzentrierte. Die Stunde verlief nach diesem Vorfall ereignislos, auch wenn er sich einige böse Blicke des Lehrers und von Aya einfing, der sich allein deswegen zu ihm umdrehte. Dieser grinste nur und erfreute sich an der Ehre die er ihm teil zu werden ließ. Er kannte ihn zwar noch nicht sehr lange, doch war auch ihm schon aufgefallen wie wenig Gefühle der andere zeigte. Der Spitzname den die anderen ihm gegeben hatten war mehr als nur passend. Dennoch fand er die Art und Weise wie die anderen ihn benutzen einfach nur verletzend. Deshalb hatte sich Yohji entschlossen den anderen nie so zu nennen. Auch wenn er ihn im Stillen Prinzessin nannte. Den Grund dafür konnte er nicht wirklich sagen, doch wenn es das war, was er dachte, dann würde es einiges erklären. Als die Stunde endlich zu ende war trottete Yohji neben Aya zum nächsten Klassenraum. Sie hatten jetzt Deutsch. Auch eines der langweiligsten Fächer die er kannte. "Hey Eisprinzesschen! Heute schon ein Wort gesagt oder doch nur wieder Laute von dir gegeben die kein normaler Mensch von dir hören will?" Lachend gingen Schuldig und Farfarello an den beiden vorbei. Aya beachtete sie gar nicht, doch sah er den wütenden und leicht verletzten Blick des anderen. Er jedoch konnte sich auf Grund dieses Blickes nicht zurückhalten. "Hey Großmaul! Heute schon ein Kind gevögelt oder doch nur wieder vorm Spiegel gestanden?" rief er ihm hinter her. Aya blieb auf der Stelle stehen und sah Yohji an, genau wie Schuldig der sich mit seinem, diesmal Einmann Gefolge zu ihnen umdrehte. "Wie war das? Also wirklich. Hast du deinem neuen Hofdiener noch nichts beigebracht?" wandte sich Schuldig wieder an Aya. Dieser blickte nur kalt zurück. "Hofdiener? Schau dir doch erstmal deine Hofnarren an." Knurrte Yohji an Ayas Stelle zurück. Schuldig grinste nur und Farfarello sah ihn mit einem schwer zu deutenden Blick an. "An deiner Stelle würde ich solche Sprüche in Farfarellos Nähe lassen. Aber du bist ja noch neu und unser rotes Prinzesschen hat dir wohl noch nicht die Spielregeln hier erklärt. Also belassen wir es heute mal dabei. Doch eins rate ich dir. Halte dich etwas zurück, sonst wirst du es hier sehr schwer haben. Gell Kätzchen!?!" mit diesen Worten wandte sich der Orangehaarige wieder um. Farfarello sah ihn noch kurz mit kleinen stechenden Augen an und ging dann dem anderen hinter her, aber erst nach dem der ihn gerufen hatte. "Das war dumm von dir!" Der zweite Satz von Aya am heutigen Tag. Yohji war erstaunt. "Warum?" fragend sah er ihn an. "Schuldig ist nicht gerade der mit dem man sich hier anlegen sollte." Bei diesen Worten ging Aya weiter. Yohji starrte ihn kurz an und folgte ihm dann aber schnell. "Wie meinst du das? Irgendjemand sollte ihm doch mal die Meinung sagen. Er kann schließlich nicht tun und lassen was er will." verteidigte er sich als er zu Aya aufgeschlossen hatte. Dieser sah ihn nur kurz an. Für ihn schien das Gespräch erledigt zu sein. Doch für Yohji begann es erst. "Ich rede mit dir! Warum nicht? So toll ist er nicht. Oder hast du etwa Angst vor ihm?" Seine Worte zeigten Wirkung. Aya drehte sich schnell zu Yohji um, packte ihn am Kragen und drückte ihn an die nächste Wand. "Ich habe keine Angst. Vor niemanden. Aber eines sollte dir klar sein. Du solltest dich langsam an die Regeln hier gewöhnen. Dies ist nicht mehr deine tolle offene Schule wo du den Playboy raushängen lassen kannst. Das hier ist eine Jungeninternat. Hier gelten andere Regeln. Finde dich damit ab, oder du bist hier nicht sicher." Damit ließ er von ihm ab und ging zu dem Klassenzimmer. Yohji schluckte. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Die ruhigen, mit unterdrückte Wut, gesprochenen Worte hallten noch lange in seinem Kopf nach. Auch als er schon in der Klasse, diesmal neben Aya, saß und der Lehrer mit seinem Unterricht angefangen hatte, auch wenn anders als Aya in diesem Moment wohl denken würde. So das war der dritte Teil. Der nächste folgt sobald ich weiß wie ich weiter schreiben soll... *drop... Eure Conny/Yako Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)