Internatsleben ist schon schwer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Teil 2 ----------------- sorry das es solang gedauert hat... der Teil war eigentlich schon viiiiel früher fertig... doch ich hatte irgendwie nie die Zeit, die Diskette vom unterem zum oberen Computer zu tragen, den Teil zu speichern und ihn dann wieder nach unten zu tragen... tut mir wirklich verdammt leid das ihr solange hattet warten müssen... bitte verzeiht mir... *liebkuck* aber jetzt red ich auch nicht mehr lange... und wünsch euch einfach nur noch viel spaß... So und hier kommt Teil 2.... Yoji lief hinter dem, nach seiner Ansicht, völlig bescheuerten Lehrer her. Mr. Crawford war schon unten im Hof angekommen, als er zu ihm aufholte. Er ging gemächlich und still weiter. Yoji hasste ihn schon jetzt. Er war einer dieser schmierigen, total hinterfotzigen Lehrern, den man am liebsten auf den Mond schießen wollte, es aber nicht konnte. Mit dem würde er wohl noch so manche Schwierigkeit haben. Doch im Moment war es ihm egal, denn schließlich hatte er ja schon einen Kampf gewonnen. Wenn es auch nur ein kleiner war. Dennoch freute er sich spitzbübisch das dieser schmierige, arschkriechende, verlauste Sack seine zwei schwersten Taschen tragen musste. Er grinste leicht. Ja eine Schlacht hatte er gewonnen, doch er wusste schon jetzt das noch einige folgen würden. Sein Bruder tat ihm jetzt schon leid. Den zum Lehrer haben zu müssen, würde bestimmt kein Leckerbissen werden. Er würde seinen Bruder so gern davor beschützen, denn, obwohl er sich abwesend gestellt hatte, hatte er die Blicke die Mr. Crawford Ken zugeworfen hatte, gesehen. Er konnte nur hoffen, dass er sich einfach zu viel hinein interpretiert hatte. Man würde sehen. Jetzt war er auf jeden Fall gespannt auf seine Bude. Hoffentlich war der Typ der mit ihm im Zimmer wohnen würde, kein Vollidiot. Warum nur? Warum musste er nur so tief sinken? Internat! Warum wurde ihm das jetzt noch angetan? Jetzt wo er doch schon fast fertig war mit der Schule. Dieses eine Jahr! Dieses gottverdammte eine Jahr!!! Hätte er doch noch in seiner alten Schule absitzen können! Aber nein! Die lieben Eltern mussten ja raushängen lassen, dass sie jetzt Geld hatten! Gott! Wie er das jetzt schon hasste. Bei diesen Gedanken betrat er leicht hinter Mr. Crawford, dem verfluchten Hurensohn, das andere Gebäude. Es sah von innen genauso aus wie das in dem Ken wohnen würde, wenn es hier auch nicht ganz so still war. Von überall kam ihnen Musik, lautes und leises Gemurmel, kleiner Dispute und und und... Yoji schüttelte den Kopf. Oh Mann war er hier im Kindergarten gelandet? Mr. Crawford, verflucht sei der Tag an dem er geboren wurde, führte ihn die Treppe hinauf, in den dritten Stock. Die Musik wurde lauter und immer wieder sah er Schatten weghuschen oder neugierige Jungs, in seinem Alter oder jünger, die neugierig um die Ecke lugten. Kindergarten wie er vermutet hatte. Als sie in den rechten Flügel einbogen, wurden sie von einem hämischen Grinsen begrüßt. "Oh der Neue! Wie ich sehe reist der Herr mit großen Gepäck!" Der Junge, der vor ihnen stand und den Weg versperrte hatte orange Haare und versuchte seine lange Mähne mit einem Stirnband zu bändigen, jedenfalls sah das so aus. Yoji schenkte ihm nur einen abfälligen Blick und setze seine Sonnenbrille grazil wieder auf. "Oh ein Schönling, wie amüsant! Wohl zu fein, die Köfferchen allein zu tragen!" setzte der, wohl Jüngere, hinzu. Auf diesen Niveau würde sich Yoji nicht runterlassen und er war froh darüber das er es nicht musste. "Schuldig! Geh aus dem Weg!" Mr. Crawford, gefrorener Anzugheini, schnitt dem Typen das Wort ab und drückte ihn zur Seite. Yoji folgte ihm weiter. Als sie die Tür zu seinem neuen Reich erreicht hatten, kam von hinten hämisch: "Oh der Schönling kommt zur Eisprinzessin! Wenn er da nur nicht eingeht." Einige lachten laut auf bei diesen Worten und aus den Augenwinkeln sah Yoji zwei weitere Jungen neben Schuldig stehen. Doch was kümmerte ihn das Gewäsch. "Das ist dein Zimmer!" Mr. Crawford, soll er doch zu Staub zerfallen, stellte seine Taschen ab. Er machte sich nicht mal die Mühe sie in das Zimmer hinein zu tragen. Yoji seufzte innerlich. Man konnte ja nicht alles haben. Er machte die Tür auf, trug seine eine Tasche ins Zimmer. Es sah genauso aus wie das von Ken. Was Yoji auch nicht gewundert hatte, nur das diese statt grün, blau gestrichen waren. Da auf dem einen Bett, neben dem Fenster schon eine Person lag, stellte er seine Tasche auf das Bett neben dem Schrank, drehte sich um und holte die anderen. Mr. Crawford, der bestimmt seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden keinen Sex mehr gehabt hatte, richtete kurz seinen Blick auf die lesende Person auf dem Bett. "Aya, du wirst Yoji hier rumführen und ihm alles zeigen, außerdem sag ihm wie weit ihr im Stoff seit!" Mit diesen Worten drehte er sich um, Gott sei dank. Yoji hob seine zwei Taschen auf und blickte auf die drei Jungs die immer noch feixend da standen und die Szene beobachteten. Der braunhaarige Lehrer, bestimmt Teufelsanbeter, schritt auf sie zu, was sie kaum bemerkten. Erst als der schneidende Ton an sie gerichtet wurde fuhr der Jüngst unter ihnen leicht zusammen, was Yoji nicht wirklich mitbekam, da er schon wieder in dem kleinen Zimmer verschwunden war. "Nagi! Hab ich dir nicht gesagt, dass du hier nichts verloren hast? In dieses Haus dürfen nur die Oberstufler und nur weil du mein Sohn bist heißt das noch lange nicht, dass du mehr Rechte hast als die anderen." Nagi schaute seinen Vater nur kalt an. Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und blickte zu Farfarello der etwas versetzt hinter ihm stand. "Ach kommen sie, Bradylein! Nagi tut doch keinem was!" Schuldig musste sich natürlich einmischen. Nagi war schließlich einer seiner engen Freunde und das nicht nur weil er ein Lehrerkind war. Schuldig hatte schon erkannt als Nagi kam, was für ein "Potenzial" in ihm steckte. Mit dem Kleinen konnte man Scheiße anstellen bis zum umfallen, außerdem hatte sich sein bester Kumpel auch noch in ihn verliebt, da konnte man ja nicht anders als ihn zu verteidigen. "Nenn mich nicht so! Du weißt genau das du mich mit Mr. Crawford anreden sollst! Und nur weil du unter den Schülern die Spielregeln aufstellst, heißt das nicht das du mir gewachsen bist!" Mit diesen Worten zog er seinen Sohn mit nach draußen und hielt ihm eine seiner vielen Standpauken. Aber wie gesagt Yoji bekam davon nicht sehr viel mit. Er hatte gerade seine zwei weiteren Taschen auf sein Bett gehievt, als er sich der Person auf dem Bett widmete. "Hi! Ich bin Yoji." Lächelte er lasziv und schob seine Sonnenbrille in die Haare. Der Junge, fast genauso alt wie er, blickte nicht mal von seinem Buch hoch. "Aya!" brummte er und las weiter. Oh Gott. Wo war er jetzt schon wieder gelandet. "Aya... Hmm... klingt gut! Also dieser komische Kauz von einem Lehrer meinte wohl mit seiner Aussage, das es hier etwas zu sehen geben könnte. Also was ist, zeigst du mir die Anlage oder willst du Schuld sein das ich an nervenden orangenhaarigen Organismen und Platzmangel sterbe?" Nun schaute der rothaarige Junge doch auf und Yoji glaubte ein leichtes Lächeln in den violetten Augen zu erkennen. Dieser seufzte, schaute noch mal kurz in sein Buch und klappte es dann zu. "Na gut. Komm mit!" brummelte er und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Mit einem kleinen Seufzer folgte er ihm. Das konnte ja wirklich heiter werden. Jetzt konnte er auch den Spitznamen "Eisprinzessin" verstehen. Dieser Aya schien wirklich nicht gern zu reden. Er zuckte mit den Schultern. Was soll's. Er wollte ja sowie so keine Freunde hier. Er holte schnell auf. Nebeneinander gingen sie am See entlang um zu den wichtigen Gebäuden zu kommen. Hier am See war es schön. Hier würden alle Frauenherzen höher schlagen. Vielleicht hatte er ja Glück und er schaffte es irgendwie in der Stadt eine, wenigstens pro Woche, aufzutreiben. Hier hatte er bestimmt einige Chancen. Die Romantik wurde ihm da schon helfen. "Der See. Regel Nr. 1, kein Alleingang zum Baden. Regel Nr. 2, Nach 10 Uhr darf keiner mehr hier runter. Regel Nr. 3, der Weg ist verboten." Er deutete auf einen kleinen Pfad der am See entlang nach einigen Schritten in den Wald führte. Yoji wollte gerade fragen warum der Weg verboten war, doch merkte er das Aya schon nicht mehr neben ihm stand, sondern weitergegangen war. Wieder holte er zu dem Stillen auf. Das Haus auf das sie jetzt zugingen, war eher eine Hütte. Sie hatte zwar ein Stockwerk, aber dennoch sah sie ziemlich vergammelt aus. "Das ist der Schuppen. Hast du Dienst findest du hier die ganzen Sachen." Erklärte Aya weiter in seinem brummeligen Tonfall. "Hey Moment mal. Dienst? Was für ein Dienst?" wenn sich Yoji nicht täuschte hörte sich das ziemlich nach Arbeit an. Er hasste Arbeit. Hoffentlich hatte das nichts mit Arbeit zu tun. "Dienst heißt Dienst. Morgen wirst du in irgendeine Arbeitsgruppe eingeteilt." Aya ging weiter. Doch mit den Worten hatte er Yoji aus seinen Träumen geholt. Er würde also Arbeiten müssen. Oh nein. Er hatte sich wenigstens schon auf etwas Freizeit gefreut. Arbeitsgruppe! Pah! Wenn er Pech hatte war er mit Aya in einer oder noch schlimmer mit diesem komischen Schuldig! Er verdrehte die Augen. Sein Vater hatte ihn in die Hölle geschickt. Das würde er ihm nie verzeihen. Nie! Baue Augen trafen auf Braune, als der Blonde seinen Kopf hob und ihn anschaute. Der Junge richtete sich auf und trat auf ihn zu. "Hi ich bin Omi!" Lächelte er. Ken erwiderte das Lächeln und musterte den Knaben. Außer den stechend blauen Augen, die ihn in den Bann zogen, war der Junge einfach atemberaubend. Anders konnte er ihn einfach nicht beschreiben. Etwas anderes fiel ihm nicht ein. Sein blondes Haar funkelte wie pures Gold. Sein Lächeln, auf den sinnlich geschwungenen Lippen, erwärmte etwas in ihm, das er vorher noch nicht bemerkt hatte. Das weite T-Shirt, das der Junge trug, verdeckte den Oberkörper, doch ließ es an manchen Stellen dennoch erahnen was darunter verborgen lag. Was das T-Shirt jedoch verdeckte, machte die Dreiviertel Hose wieder wett. Die dünnen, dennoch sportlich geformten Waden, ließen auf den Rest des Körpers vor ihm schließen. Ken musste schlucken. Er zwang sich zu einem Lächeln und schaute wieder in die blauen Augen. "Ken... ich bin Ken." Sagte er leicht stockend. Der Junge raubte ihm den Atem. "Freut mich. Endlich nicht mehr allein in einem Zimmer. Hast du dir dein Bett schon ausgesucht? Meins ist eigentlich das am Fenster, aber wenn du willst können wir tauschen. Hast du schon ausgepackt?" Ein wahrer Redeschwall sackt über Ken zusammen. Er schüttelte leicht den Kopf und grinste. "nein. Ich hatte keine Lust, außerdem schlafe ich sowieso nicht gern am Fenster." Omi lächelte. "Super! Mir macht Auspacken auch nie Spaß. Ich verschiebe das immer solang wie möglich vor mich her. Soll ich dir den Park und alles zeigen, wenn wir schon nicht in den Unterricht brauchen?!" Omi wartete gar nicht erst die Antwort ab, sonder zog ihn einfach hinter sich her. "Ich bin echt froh, heute keinen Unterricht haben zu müssen. Wir bekommen nämlich Englisch raus und die Note will ich noch nicht wirklich wissen. Wer war eigentlich der andere?" Omi und er schritten durch die Wische auf den großen See zu. Um sie herum standen vereinzelt Bäume und Büsche, die sich zum Wald hin verdichteten. Die Wiese strahlte in einem sanften grün in der nur an manchen stellen anmerkte das Herbst war. Überhaupt war es hier verhältnismäßig warm. "Der andere?" verwirrt schaute er zu dem Kleineren. Seit sie gelaufen waren, hatte ihm Omi in mindestens drei Minuten alle Regeln und Bestimmungen erzählt die er noch und die, die er schon wusste und hatte dann sofort das Thema gewechselt. "Na der Junge der mit dir und Mr. Crawi ausgestiegen ist." Ken glaubte sich verhört zu haben. Mr. WAS? "...Mein Bruder... aber bitte wer ist Mr. Crawi?" Omi lachte. "Das ist unser Spitzname für unseren Klassenlehrer. Wenn er den wüsste, würden wir wahrscheinlich Jahre lang nachsitzen müssen. Er ist sehr streng und nicht wirklich die Vertrauensperson an die man sich wenden sollte." Er zuckte mit den Schultern, "Wir gehen alle immer zu Mr. Nakatshi. Keiner vertraut Crawi. Aber er scheint das auch nicht anders zu wollen. Er macht nicht den Versuch mit uns wirklich klarzukommen. Mich versucht es sowieso das ich heute vom Unterricht fernbleiben durfte um dich rumzuführen. Sonst macht er nie Ausnahmen." "Also der geborene Kotzbrocken!" Ken seufzte resignierend. Irgendwie war das ja klar gewesen. Omi grinste ihm zu. "So kann man es auch nennen! Er ist also den Bruder?" der schnelle Themenwechsel irritierte Ken nun langsam nicht mehr so stark. Omi schien viel und gern zu reden. Ihm sollte es nur recht sein. So wurde es wenigstens nicht langweilig. "Ja. Er ist fast zwei Jahre älter als ich und wird bald achtzehn." Omi hörte ihm gespannt zu und Ken erzählte von sich und seiner Familie. Beim Abendessen sahen sich die beiden ungleichen Brüder wieder. Ken saß bei einigen aus seiner Jahrgangstufe an einem Tisch und schien sich prächtig zu amüsieren. Yohji seufzte. Er saß hier neben einem schweigsamen Jungen, der sich damit zufrieden gab das er aß. Yohji war langweilig. Soviel er von Aya erfahren hatte, gab es hier keine Lehrerinnen. Keine Beute für ihn. Nicht mal das. Wieder schickte er in seinen Gedanken seinen Vater zum Mond. Das hier war Wort wörtlich die Hölle. "Yoji!" Kens Stimme riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Er sah zu seinem kleinen Bruder auf. Neben dem Braunhaarigen stand ein blonder Junge, mit leuchtenden Augen und einem, wie es schien, immer währendes Lächeln. "Yoji. Das ist Omi. Er wohnt bei mir im Zimmer. Omi das ist mein Bruder." Stellte er die beiden vor. "Hi. Schön dich kennen zu lernen. Willkommen im Internat. Ich hätte echt nicht gedacht dass ihr Brüder seid. Ich hab euch zwar gemeinsam ankommen gesehen, aber ihr saht so verschieden aus. Hätte ich echt nicht gedacht." Yohji grinste leicht und rückte seine Sonnenbrille, die er trotz des bezeichnenden Blickes von Aya aufgesetzt hatte, zurecht. "Hi. Ja ich glaub es selbst kaum, mit meinem Kenken verwandt zu sein. Er ist so... unschuldig." Hämisch grinsend sah er zu seinem rot werdenden Bruder. Dieser schenkte ihm den gewünschten Blick und ein wütendes Schnauben. Mehr konnte er nicht erwidern, da jemand anders das Wort ergriff. "Unschuldig... hört sich verlockend an... Was meinst du Nagi?" Die Stimme gehörte niemand anderem als Schuldig. Yohji stöhnte innerlich leicht auf. Der Junge mit dem übergroßen Komplex der beste zu sein tauchte hinter seinem Bruder auf und legte diesem leicht theatralisch den Arm um die schultern. "Ich weiß nicht. Sieht eher langweilig aus." Die antwortende Stimme gehörte nicht, wie er zuerst geglaubt hatte dem weißhaarigen, sondern dem kleinen Jungen der bei ihnen stand. "Omicchi hättest du uns deinen Freund nicht früher vorstellen können? Heute Nachmittag war mir irgendwie langweilig." wandte sich Schuldig nun an den Blondschopf, ohne dabei den Arm von Kens Schultern zu nehmen. Omi schnaubte nur verächtlich. Ken rollte nur aus den Augen und wand sich aus dem Griff. "Hey kleiner nicht so voreilig. Ich hab heut Abend noch nichts vor, na wie wärs mit uns beiden." In das hämische Grinsen mischte sich ein Ausdruck der Yohji rasend machte. "Lass meinen Bruder in Ruhe!" Mit diesen Worten stand er auf und trat auf den Orangehaarigen zu. Die Spannung die in der Luft lag konnte selbst dieser spüren. Grinsend trat er enger an Ken heran. Er legte lässig einen Arm um seiner Hüfte und kreiste mit einem Finger um dessen Hüftknochen. "Warum sollte ich? Ich wollte dem Kleinen nur zeigen wie man hier in dieser Einöde richtig viel Spaß haben kann. Nur für den Fall das Omi noch nicht soweit mit der Einführung gekommen ist." Grinsend blickte er den kleinen Blondschopf an, welcher leicht rot wurde und ein verächtliches Schnauben von sich gab. Schuldigs Freunde lachten hämisch. In Yohji stieg die Wut immer höher. Was fiel diesem Oberlackaffen eigentlich ein? So mit seinem Bruder und dessen Kumpel umzugehen. Keiner durfte so mit seinem Bruder umgehen, erst recht nicht um ihm eins auszuwischen. Das würde er nicht zulassen. Dieser Kerl würde schon noch merken mit wem er sich da anlegte. Er ballte seine Fäuste, so das seine Fingernägel fest ins Fleisch schnitten, doch er bemerkte es nicht mal. Der Schmerz war nichts entgegen dem was Schuldig widerfahren würde wenn er so weitermachte. Alle die seinen Bruder mit diesem Blick betrachteten würde er ins Jenseits befördern. "Klopf deine Sprüche woanders und verschwinde. Du verdirbst uns das Essen. Und wenn du schon jemanden brauchst der dir deine Langeweile wegbläst dann frag deine Freunde." Diese Worte hinderten Yohji seine Gedanken auszuführen. Sie hinderten ihn nicht nur daran, sie ließen ihn sogar vergessen das er jemals daran gedacht hatte. Überrascht schaute er zu dem stillen Rotschopf der sich bis jetzt aus der Situation raus gehalten hatte. Er hätte nicht gedacht das dieser etwas wie Sarkasmus überhaupt kannte. Er war baff. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Aya saß weiterhin ruhig auf seinen Stuhl und schaute zu dem Störenfried, der ihm das Essen verdorben hatte auf. Sein Blick verriet nichts gutes, auch wenn der Rest seiner Züge nichts von dem Zorn verriet den man in den violetten Augen lesen konnte. Das überraschte ihn schon weniger. Er hatte von Anfang an gemerkt das Aya seine Gefühle nicht zeigen konnte, doch man sagte nicht umsonst das die Augen der Spiegel zur Seele sein. Nicht mal dieser emotionslose Klotz konnte sich davor wehren. "Oh! Unsere Eisprinzessin ist aus ihrem tiefen Schlaf erwacht. Was für eine Ehre." Mit einer gespielten Verbeugung wandte er sich an den Rotschopf. "Und man glaubt es kaum. Sie zeigt ihre Zähne!" In Ayas Blick blitzte etwas auf, als Schuldig und seine zwei Freunde zu lachen anfingen. Doch Yohji kam gar nicht dazu herausfinden was es war. Die Schüler um ihn herum waren still geworden. Die Nebengeräusche die bis jetzt noch um sie herum gewesen waren, hatten sich in eine Stille geflüchtet die kaum auszuhalten war. Doch es war noch etwas das sich Yohji nicht erklären konnte. In ihm stieg die gleiche Wut wie vorher bei Ken hoch. Doch etwas war anders. Sie war.... intensiver. Er wusste auch nicht warum aber etwas in ihm sträubte sich gegen diese Behandlung seines Zimmerkameraden. Doch was auch immer es war, es ließ ihn erneut die Fäuste ballen und einen Schritt auf Schuldig zu gehen. Wieder waren es Worte die ihn davon abhielten etwas unüberlegtes zu tun. "Was zum Teufel geht hier vor?" Hallten die Worte durch den Saal. Jetzt verstummten sogar die Schüler die noch nichts von all dem Vorgefallenen mitbekommen hatten. Jeder starrte gebannt auf Mr. Crawford der sich den Sieben Streithähnen näherte. "Schuldig wer auch sonst! Mir ist ja klar das du den Neuen zeigen möchtest wo es hier lang geht, aber geht das nicht wo und vor allem wann anders?" leichte Resignation lag in seiner Stimme und Schuldigs Augen blitzten auf. "Ach Crawilein Sie wissen doch wie das ist, besser heut als morgen!" Yohji staunte über den lässigen und vor allem unhöflichen Tonfall den sich Schuldig gegenüber dem all zu strengen Lehrer erlaubte. Doch noch erstaunter war er über die Reaktion dessen. "Wenn du nur in den schulischen Dingen auch so denken würdest. Du bist nicht dumm und das weißt du. Also keine Streitereien während des Abendessens mehr. Hab ich mich klar ausgedrückt?" Schuldig grinste nur. Mr. Crawford erwartete jedoch nicht mal eine Antwort, entweder er war dies schon gewöhnt und er glaubte nicht mehr daran bei Schuldig irgendwas erreichen zu können und hatte aufgeben oder aber es war ihm egal. Wenn Yohji ehrlich mit sich war, glaubte er eher letzteres. "Und jetzt würdet ihr euch bitte wieder dem Essen widmen! Es gibt hier in diesem Raum auch noch andere Schüler, die gerne Essen wollen." Das Trio trollte sich, mit einem letzten hämischen Blick auf Aya, Yohji, Ken und Omi und Mr. Crawford blickte ihnen streng hinterher. Während er sich zu den verbliebenen Vier herumdrehte, begannen die restlichen Schüler sich wieder mit ihrem Essen und Gesprächen zu widmen. "Yohji und Ken! Von euch hätte ich wirklich mehr erwartet! Gleich am ersten Tag so ein Aufstand!" Er schüttelte den Kopf, "Ich hoffe ihr werdet euch in Zukunft etwas zurückhalten. Ich will euch nicht schon in der ersten Woche dem Herrn Direktor melden müssen. Und das jetzt wo auch noch der Schulleiter da ist." Er seufzte. Doch Yohji fand nicht das er sich reichlich besorgt anhörte. "Ken. Ich hoffe Omi hat dir alles gezeigt?" Der Themenwechsel kam prompt und Ken der sich plötzlich der ganzen Aufmerksamkeit bewusst wurde, wurde rot und nickte schnell. Seinen kleinen Bruder bracht wirklich alles aus der Fassung, doch das es so ein schmieriger Lehrer sein konnte, war unerhört! "Gut. Wir sehen uns morgen im Unterricht und wie gesagt haltet euch etwas zurück!" Mit diesem mehr oder weniger gut gemeinten Ratschlag verzog sich auch Mr. Crawford. "So ein blödes Arschloch. Hat der denn nicht gemerkt das wir gar nicht Schuld waren?" Wütend drehte sich Omi zu Ken um. Yohji der immer noch mit gemischten Gefühlen dem Lehrer hinterher sah, hörte kaum dem darauf folgendem Gespräch der beiden zu. Er setzte sich wieder auf seinen Platz. Hunger hatte er keinen mehr. Er schob das Tablett von sich und zog die Sonnenbrille runter. Ken verstand. "Wir gehen dann mal besser. Wir sehen uns ja noch. Gut Nacht Yohji. Aya..." Ken und Omi verabschiedeten sich und gingen in ein Gespräch vertieft zum Ausgang. Yohji blickte zu Aya, der still dasaß und in Ruhe sein Essen verspeiste. Warum war er vorhin nur so wütend geworden? Auch wenn es keinem aufgefallen war. Es war ihm doch etwas peinlich wegen jemanden, den er nicht mal kannte so wütend zu werden. Innerlich war er nur noch ein Fragezeichen. Dieses Internat war noch schlimmer als er gedacht hatte. Sein Vater hatte wirklich etwas gut zu machen. Müde lag Ken in seinem Bett. Der erste Tag war wirklich aufregend gewesen. Es hatte Spaß gemacht mit Omi rumzuhängen und mit ihm zu reden. Der Kleine hatte eine Art an sich die Ken faszinierte. Das Eis zwischen ihnen war fast sofort gebrochen. Sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Morgen würde dann der erste Schultag in seiner neuen Schule sein. Obwohl sie sich beide etwas besseres für den restlichen Tag hatten vorstellen können, hatten sie nach dem Rundgang beschlossen, Ken die Bücher zu besorgen und sich zeigen zu lassen wie weit seine Klasse schon mit dem Stoff gekommen war. In den meisten Fächern war seine neue Klasse genauso weit wie seine Alte oder hinkte noch zurück. Er würde also keine Probleme haben anzuschließen. Doch in einem Fach würde es Probleme geben. In Mathe hatte seine neue Klasse anders angefangen als seine alte. Den Stoff den sie schon längst hinter sich hatten, hatte Ken noch nicht gehabt und umgekehrt. Das hieß für ihn nacharbeiten. Was an sich schon schlimm genug wäre. Gebe es da nicht, nach Omi, ein weiteres Problem. Ihr Mathelehrer war niemand anderes als Mr. Crawford höchstpersönlich. War ja irgendwie klar gewesen. Das hieß das er sich morgen bei diesem melden musste um ihm zu sagen wie weit er mit dem Stoff schon gekommen war. Er seufzte. Er konnte sich wirklich was schöneres vorstellen. Irgendwie war ihm Mr. Crawford unheimlich. Er wusste nicht genau was es war, aber irgendwas hatte dieser an sich, was Ken Angst machte. Sein Blick glitt über das nebenstehende Bett. Omi schien schon tief und fest zu schlafen. ~...Ich wollte dem Kleinen nur zeigen wie man hier in dieser Einöde richtig viel Spaß haben kann. Nur für den Fall das Omi noch nicht soweit mit der Einführung gekommen ist...~ Ken wusste auch nicht warum ihm die Worte von diesem komischen Schuldig wieder in den Sinn kamen. Er hatte diesen Disput sowieso nicht wirklich verstanden, besonders nicht diese komischen Andeutungen und Gesten von Schuldig und Aya. Was war bitte so schlimm daran etwas Spaß haben zu wollen? Jeder wollte doch hin und wieder Spaß und Freude haben. Auch Yohji. Warum hatte sich dann sein Bruder nur so aufgeführt? Er verstand ihn nicht. Es war fast so als würde ihn sein Bruder beschützen wollen. Doch vor was? Vor Spaß an der Freude? Und was hatte Omi damit zu tun? Warum war dieser nur so rot geworden nach diesen Worten? Und warum hatte er ihn seltsam angesehen als er ihm diese Fragen gestellt hatte. Ein leiser resignierender Seufzer entglitt seiner Kehle. Seltsam. Hier war alles so seltsam. Er drehte sich auf den Rücken und schaute zur Decke. Das einzige was ihm jetzt noch helfen konnte war Schlaf. Eine tiefe Mütze voll Schlaf. Die Reise und die Gründe dafür hatten ihn doch mehr angestrengt als er gedacht hatte. Er hatte schon geahnt das er müde war, doch er hatte nicht gedacht, dass ihn der Schlaf so schnell einholen würde. Kaum hatte er die Lider geschlossen, war er auch schon in einen tiefen Schlaf gefallen. Er bekam nicht mehr mit wie sich zwei andere Lider öffneten und blaue Augen leicht verträumt zu ihm rüber blickten. Ein leises Seufzen erklang aus dieser Richtung und verhallte ungehört. Bye Conny/Yako Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)