Love Stories von Yolei ================================================================================ Unrealized Love (Aoi's Story) ----------------------------- Wieso musste das jetzt passieren? Da stand das Mädchen, das ich ursprünglich nicht wiedersehen wollte direkt vor mir und wurde mir als unsere neue Stylingberaterin vorgestellt. Ich versuchte meinen Unmut zu überspielen, indem ich sie freundlich anlächelte und mich verbeugte. Vielleicht erkannte sie mich ja nicht? Immerhin hatte ich nun Make-up aufgetragen und meine Haare waren auch gestylt. Ein bisschen Hoffnung blieb mir ja noch. Ich musterte sie unauffällig von der Seite, während die anderen sie begrüßten. „Freut mich euch kennenzulernen... mein Name ist Mai Inagawa...“ Ja! Nun bestand kein Zweifel mehr, dass sie es war. Das Mädel von letzter Nacht. Verdammt! Ich hatte einfach zuviel getrunken und war im wahrsten Sinne 'in sie hinein gelaufen'. Sie hatte mich dann nach Hause gebracht... an den Rest kann ich mich nicht erinnern. Okay... ich hatte schon ein Paar One-Night-Stands... aber wie peinlich war das denn? „Ist was Aoi? Du bist so ruhig! So kennen wir dich ja gar nicht!“, meinte Uruha neckend. „Nein... ist schon gut... ich hatte eigentlich gerade überlegt, was ich anziehen soll... Was meinen Sie Inagawa-san?“ Angriff war die beste Verteidigung! Ich war auf ihre Reaktion gespannt. Sie schaute mich an mit einer Mischung aus Verwunderung und... tja... was war das andere? Ich hatte keine Ahnung... Sie musterte mich nochmals und drehte sich um. Sie ging zu einer Kleiderstange und nahm die erste Jacke vom Bügel. „Wie wäre es mit diesem Blazer?“ Wir verließen gerade das Studio als mir auffiel, dass ich mein Handy in der Umkleide vergessen hatte. Ich sagte den anderen, dass sie schonmal vorgehen konnten und ging wieder rein. Schnell fand ich es. Ich hatte es auf dem Tisch liegen lassen und steckte es ein. Plötzlich vernahm ich vom Nebenraum ein Geräusch. Leise öffnete ich die Tür einen Spalt und schaute hinein. Da stand Mai und ordnete unsere Outfits. Gerade hatte sie meines auf einen Bügel gehängt. Ich hörte sie seufzen. „Ist alles klar?“ War ich noch bei Trost? Wieso sprach ich sie jetzt an?! Ich hätte mich selbst am liebsten geohrfeigt! Sie zuckte zusammen und blickte mich erschrocken an. Als sie mich erkannte, entspannten sich ihre Gesichtszüge und sie lächelte leicht. „Aoi-san? Was machen Sie denn noch hier? Ich dachte, Sie wollten mit den anderen noch etwas trinken gehen?“ „Ich hatte mein Handy vergessen...“, erklärte ich und hielt es kurz hoch, „Und was machen Sie noch hier?“ „Ich schau mir nochmal die Outfits an... schreib die vorgesehenen Veränderungen auf... und~“ Sie verstummte, als ich direkt vor ihr stand. Wir schauten uns kurz an und ehe ich mich versah war meine Hand an ihrem BH-Verschluss. Kurz darauf war der Raum erfüllt von unserem Stöhnen. „Wieso bist du gestern Abend denn nicht mehr gekommen? Wir haben auf dich gewartet!“, beschwerte sich Ruki bei mir. „Ich war halt müde... war eben ein anstrengender Tag...“, versuchte ich mich rauszureden. Die anderen waren bereits da und hatten zum Teil ihre Outfits schon an. Die Änderungen waren echt gut gelungen! Alle sahen noch cooler aus als vorher. Das fand auch ich, als ich mich vor dem Spiegel betrachtete. „Gute Arbeit Inagawa-san!“, lobte Kai sie. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie gekommen war. Unsere Blicke trafen sich kurz, dann wandte sie den Blick ab. Unsere Affäre ging nun schon eine ganze Weile, ohne dass jemand etwas wusste. Um ehrlich zu sein, war mir das auch Recht und seitdem Kai seine Freundin, bzw. inzwischen Verlobte, hatte... nunja... dieses ganze Geturtel konnte einem schon auf den Keks gehen... sowas wollte ich nicht! Da war ich einfach nicht der Typ für... Heute stand der Termin für einen neuen PV-Dreh an. Gelangweilt saßen wir in der Umkleide und ich zupfte ein bisschen an meiner Gitarre herum. Kai besprach die letzten Feinheiten als ich einen Schatten direkt neben mir bemerkte und aufsah. „Das hört sich schön an...“, sagte sie ruhig. „Ach... das ist nur eine Idee, die mir schon länger im Kopf herumschwirrt...“, murmelte ich. Daraufhin schwiegen wir wieder. Irgendwie war die Stimmung bedrückend. Vielleicht lag es daran, dass dies der letzte Tag unserer Zusammenarbeit war. Sie hatte sich für einen Job im Ausland beworben und wurde natürlich angenommen. „Wir können dann anfangen!“, meinte der Regisseur und ich stand auf. Nach den Aufnahmen fuhr ich sie nach Hause. Ich hielt vor ihrer Wohnung und stellte den Motor ab. Wir beide schwiegen. Nach einiger Zeit begann sie dann doch zu sprechen. „Danke fürs nach Hause fahren...“ „Bitte...“, antwortete ich nur. Sie lächelte und öffnete die Tür, „Machs gut...“ „Ja... bis dann...“, entgegnete ich und beobachtete, wie sie die Wohnungstür öffnete und sie kurz darauf hinter sich schloss. Ich stand noch eine ganze Weile vor ihrer Wohnungstür und dachte nach, erst als die Sonne aufging, startete ich den Motor. Als ich um drei Uhr nachmittags aufstand und meine dritte Tasse Kaffee intus hatte, schaute ich zufällig auf meinen Anrufsbeantworter. Das rote Lämpchen blinkte und ich drückte auf den Knopf, um die Nachricht abzurufen. Zunächst kam die übliche elekrtonische Stimme und dann ein Piepen. Da stand sie und schaute sich suchend um. Als sie mich erblickte lächelte sie und kam langsam auf mich zu. Ich hab vergessen dir was zu sagen... bitte komm zum Flughafen... ich warte dort auf dich... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)