Ich hasse dich, verlass mich nicht von Galenhilwen (Lavi x Yuu) ================================================================================ Kapitel 10: Everybody hurts... sometimes ---------------------------------------- ~Hallo ihr Lieben! Es freut mich, vielleicht dem einen oder anderen Leser eine unterhaltsame Geschichte zu bieten. Und siehe da, wir feiern das 10. Kapitel! Also, ich zumindest. Und da ich bisher (wenn auch wenige) nur positive Rückmeldungen bekommen habe, werde ich einfach so weitermachen, wie bisher. Die Spannung steigt. Denn nichts ist so, wie es scheint ;) Oder doch? Wer weiß? Übrigens: ich habe mal künstlerische Freiheit walten lassen und Allen einen „richtigen“ Geburtstag gegeben :P Nur zur Info ;) Und es wir sehr traurig. Wer mag kann sich zum letzten Teil dieses Kapitels „Everybody Hurts“ von R.E.M. Anhören... Es passt wunderbar zu der ganzen Szene, finde ich. So, ein kurzes Wort noch meinerseits: Ich möchte mit dieser Geschichte meinen Freunden danken, die in schweren Zeiten immer hinter mir standen und für mich da waren, auch wenn ich das nicht so gesehen habe. HEL Und nun viel Vergnügen beim Weiteren Verlauf der Geschichte, LG Galenhilwen~ Übernächtigt stand Yuu im Badezimmer und schaute nach einer, glücklicherweise, erholsamen Dusche in den Spiegel. In das fremde Gesicht. Sein Gesicht. Kandas Gesicht. Seufzend senkte er den Blick, mit jedem Tag konnte er diesen Anblick weniger ertragen. Er sagte ihm, dass er Gefangener in einer fremden Hülle war, in die er nicht gehörte. Er zeigte ihm, was für eine Persönlichkeit Kanda gewesen war, doch für Yuu gab es keinen Platz, obwohl er sich nicht einmal an sein altes Ich erinnerte. Nur in seinen Träumen fand die Auseinandersetzung zwischen seinen Anteilen statt. Und ganz klar hatte dort Kanda die Oberhand gewonnen. Es war also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Yuu wieder verschwinden würde. Und er konnte nichts dagegen machen, es fühlte sich an, als wüsste er, dass er schon bald zum Tode verurteilt war, nur nicht GENAU wann. Es war keine einfache Todesstrafe, es war eine grausame Folter. Und diese Träume waren das Instrument zu diesen Qualen, die er durchlebte. Und Lavi war es, auf eine noch morbidere und perfidere Art, ebenso. Denn Lavi war das, was er durch seinen „Tod“ jeden Tag sehen, aber dennoch verlieren würde, wenn sich seine Befürchtung bewahrheiten würde. Und das wäre unerträglich. Angezogen und mit einem gequälten Lächeln verließ er das Bad wieder, um Lavi an seiner Zimmertür zu finden, wo er sich angeregt mit Lenalee und Allen unterhielt. Er drehte sich herum und strahlte glücklich über das ganze Gesicht: „Yuu-chan, da bist du ja, wir haben gerade von dir gesprochen.“ Der Schwarzhaarige begrüßte den Besuch und lächelte leicht: „Na, ich hoffe nur gutes...“ Der Rotschopf grinste breit: „Na hör mal, ich würde nie ein schlechtes Wort über dich verlieren!“ Die anderen kicherten und Yuu war sich nicht ganz sicher, was er von der Situation halten sollte, also schaute er lediglich fragend drein und wartete ab. Allen lächelte besonnen und nickte ihm zu: „Da heute kein Unterricht ist und endlich der Frühling das Wetter erträglich macht hatten Lenalee und ich uns überlegt, draußen ein kleines Picknick zu veranstalten und unterwegs, als wir vorbeikamen... na ja, da haben wir uns spontan entschlossen mal bei euch nachzufragen, ob ihr vielleicht mitkommen wollt.“ Erleichtert atmete der Japaner innerlich auf. Er wurde tatsächlich eingeladen und das von Allen. Es freute ihn sehr, nach allem, was Lavi ihm erzählt hatte. Also lächelte er und nickte zustimmend: „Das klingt toll, von mir aus gerne.“ Ohne eine Vorwarnung zog Lavi ihn aus dem Zimmer und folgte mit ihm im Schlepptau den beiden anderen Exorzisten. Etwas unwirsch folgte er den anderen und befreite sich mit geröteten Wangen vom Griff der Rothaarigen, der ihn weiterhin nur überglücklich angrinste. Woher nahm der bloß immer diese gute Laune? Selbst jetzt erschien es Yuu wie ein Wunder, dass ein Mensch eigentlich immer pure Lebenslust versprühte... und andere damit auch noch erfolgreich ansteckte, statt sie ausschließlich zu nerven. Nun, wahrscheinlich gab es eine Ausnahme, das konnte er sich nach allem Gehörten und Erlebten gut vorstellen und war keineswegs erfreut darüber. Rasch jedoch verflogen die Gedanken darüber, dass er möglicherweise irgendwann schizophren werden würde, wenn er weiter so intensiv grübelte, als sie ins Freie traten und von einem herrlichen Frühlingstag begrüßt wurden. Die Sonne hatte die Luft auf angenehme 20°C aufgewärmt, die Luft war angenehm erfrischend und der Wind streichelte sanft über Wald und Flur. Nur wenige Wolken tummelten sich über ihnen, und selbst die schienen diesen schönen Tag zu genießen, in dem sie sich gemächlich vom Wind treiben ließen. Mit Picknickkorb und Decke bewaffnet, streunten Allen, Lenalee, Yuu und Lavi eine Weile durch den Wald, erzählten sich Geschichten, lachten, spielten Verstecken, pflückten Blumen und frische Pilze und erreichten nach einer guten halben Stunde eine kleine Lichtung, die im Normalfall in 10 Minuten zu erreichen gewesen wäre. Aber an diesem Tag kümmerte sich darum niemand, jeder wollte einfach nur unbeschwert genießen und Spaß haben. Während Yuu und Lavi die Decke ausbreiteten, richteten Allen und Lenalee das Essen und die Getränke an. Gemeinsam platzierten sie alles in der Mitte, um sich anschließend mit den anderen darum hinzusetzen. Lenalee lächelte entschuldigend: „Leider haben wir kein Soba dabei Yuu, ich hoffe, du wirst trotzdem etwas finden.“ Er winkte etwas hilflos ab: „Mach dir keine Sorgen, als 'Untermieter' bei Lavi verhungert man schon nicht.“ Alle kicherten und der Rotschopf tat gespielt beleidigt: „Untermieter? Das würde ja heißen, ich bekäme Geld dafür, dass deine Socken in meinen Zimmerecken Verstecken spielen.“ Lange konnte er den gespielt bösen Blick einfach nicht aufrecht erhalten, prustete statt dessen lachend los und hielt sich den Bauch. Beherzt griff Yuu bei Paprika, Brot und Frischkäse zu. Beim Obst war er zurückhaltender, bis Lavi ihm kurzerhand einfach ein Stück Wassermelone in den Mund schob und fies grinste: „So kannst du wenigstens sagen, du hast es probiert und für schlecht befunden.“ - „Grmpf. Daf gift Rache.“ Entschlossen tunkte er einen Paprikastreifen in Wasabi und hielt ihn dem Rothaarigen vor die Nase, der den Kopf zurückzog und empört quiekte: „Wage es dich nicht! Wer hat ihm das gesagt?“ Der Japaner lächelte süffisant: „Du selber.“ Er krabbelte weiter auf seinen Freund zu, der angewidert aufsprang und sich im Zickzack um die naheliegenden Bäume schlängelte, während Yuu ihn mit dem getunkten Gemüse verfolgte. Lenalee kugelte sich vor lachen schon fast ins Essen und auch Allen liefen die Tränen durch diesen wahrheitsgemäß einmaligen Anblick in Strömen die Wangen herab. Ein aufgebrachtes Kreischen ertönte, ehe Lavi zwischen den beiden auf der Decke landete und sich hastig eine ganze Flasche Wasser einverleibte. Zwischendurch schimpfte er wie ein Rohrspatz: „Das... kriegst du wieder!... Wie unfair!... Du bist so gemein zu mir!... Das gibt Rache...“ Während Lenalee und Allen langsam aber sicher vor Bauchkrämpfen mit dem Lachen aufhören mussten, folgten sie dem, natürlich gespielt übertriebenen, beleidigten Blick des Rothaarigen zu einem Baum, hinter dem Yuu vorsichtig den Kopf herausstreckte und einen atemberaubenden Blick bot. Sofort fielen Lavi alle Gesichtsmuskeln wieder in sich zusammen und er starrte den Japaner mit offenem Mund an. Die zierlichen Finger krallten sich in die Baumrinde, ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen, seine Haare wehten vor malerischer Kulisse leicht im Wind und ein schüchternes Rot zierte seine Wangen. Leise kicherte er: „Hab dich erwischt.“ Nur für Allen und Lenalee hörbar hauchte Lavi apathisch: „Und wie, Yuu-chan.“ Die beiden neben ihm tauschten einen irritierten Blick aus, der sich bei beiden binnen weniger Sekunden änderte. Von fragend über überlegend zu verstehend, um schließlich überrascht wieder aufeinanderzutreffen. Yuu ließ sich wieder auf seinem Platz nieder und auch Lavi robbte mit brennendem Mund wieder dorthin, wo er zuvor gesessen hatte. Nachdem sich alle mit einem mehr zusagenden Essen gesättigt hatten und die Reste wieder im Korb verstaut waren, saßen die Vier nebeneinander und genossen das Wetter, die Natur und die Ruhe. Nach einer Weile des Schweigend entschied Allen sich dazu, seinen Plan vom Vorabend in die Tat umzusetzen, der neue Kanda hatte sich mehr als bewiesen und es würde ihm eine Freude sein, dem Japaner diese Frage zu stellen. Sein blickte schweifte zu dem Schwarzhaarigen und er legte ein warmes Lächeln auf: „Du, Yuu, darf ich dich etwas fragen?“ Dieser sah ihn fragend und auch etwas besorgt an, nickte dann aber: „Sicher, Allen.“ - „Ich... ich würde gerne wissen, ob du zu meiner Geburtstagsfeier kommen würdest...“ Erleichtert atmete der Japaner auf und kicherte verlegen: „Ach so. Klar, wenn du mich dabei haben möchtest gerne.“ - „Sonst würde ich nicht fragen. Ich gebe euch nachher noch eine schriftliche Einladung, also keine Sorge. Du brauchst auch kein Geschenk...“ Plötzlich wurde die Stille von einer Stimme durchbrochen: „Lenalee? Allen? Wo seid ihr denn, verdammt?“ Der weißhaarige sah auf: „Ist das nicht Miranda?“ Lavi nickte: „Ich glaube schon, auch wenn ich sie noch nie habe brüllen hören...“ Lenalee grinste: „Das nennst du brüllen? Na, pass mal auf: HIER SIND WIIIIIIR! HIER DRÜÜÜÜÜBEN!“ - „Danke, jetzt hab ich einen Tinnitus...“ Allen grinste: „Was hast du gesagt? Ich höre nichts mehr!“ Während die beiden weiter Späße machten, erreichte Miranda die Gruppe und keuchte erschöpft, als sie vor der Decke stehen blieb. Nach Luft hechelnd raunte sie: „Na endlich... Komui sucht euch schon überall.“ Der Weißhaarige hob eine Augenbraue: „Wir sind zu Viert, ihr wird schon nichts passieren.“ - „Darum geht es doch gar nicht. Es gibt eine Besprechung, weil wieder Akuma aufgetaucht sind.“ Schmollend verschränkte Komuis Schwester ihre Arme: „Können die uns nicht einmal einen freien Tag gönnen?“ Allen seufzte: „Wie es aussieht wohl nicht... wir müssen nur eben noch zusammenpacken.“ Doch Lavi winkte beruhigend ab: „Lass gut sein und geht. Das erledigen wir schon. Ihr könnt euch die Sachen abholen, wenn ihr wieder zurück seid.“ - „Ist gut, danke.“ Auch Yuu lächelte: „Kein Problem.“ Keinem entging Mirandas fragender Blick in seine Richtung, doch Lenalee zog sie energisch hinter sich her und kicherte: „Ich erkläre dir das unterwegs.“ Nachdem die drei außer Sichtweite waren, legte sich wieder eine angenehme Stille über den kleinen Platz im Wald. Lavi sah seinen besten Freund von der Seite an und lächelte: „So schnell kann es gehen, dass die Arbeit ruft. Es tut gut, mal so etwas wie 'Urlaub' zu haben.“ Der Schwarzhaarige erwiderte seinen Blick skeptisch: „Ach, wirklich?“ - „Klar. Die Arbeit macht Spaß, ja, aber für ein paar Tage mal ein ganz normales Leben haben... um nichts in der Welt würde ich dieses Erlebnis eintauschen.“ Doch Yuu lachte trocken auf und seufzte: „Das empfindest du als normal? Ich belagere seit Tagen dein Zimmer, halte dich von allem ab und mache allen Sorgen. Und erinnern kann ich mich auch nicht. Ich bin anscheinend nicht mehr im Ansatz wie vor meinem Gedächtnisverlust und du redest von Normalität?“ Lavi griff nach Kandas Hand und schmunzelte leicht: „So war das auch nicht gemeint. Vielleicht ist es für meine Verhältnisse nicht normal, aber so habe ich mir ein normales Leben immer vorgestellt.“ Er schloss die Augen. „Unbeschwertheit, Spaß, Freizeit, Freunde...“ Er spürte, wie Yuu seine Hand wieder zu sich zurück zog und seine Beine anwinkelte, diese mit seinen Armen umfasste und seinen Kopf auf den Knien ablegte. Der Blick in seinen Augen war trüb und sowohl traurig, als auch nachdenklich. Der Rotschopf rückte näher an ihn heran und legte seine Hand auf dessen Schulter ab: „Was bedrückt dich?“ Der Schwarzhaarige seufzte: „Weißt du... ich habe seit dem ersten Tag eine Frage... und gleichzeitig große Angst sie zu stellen...“ - „Wieso hast du Angst davor?“ - „Weil ich nicht weiß, ob ich mit der Antwort umgehen könnte...“ Lavi hockte sich vor seinen besten Freund, befreite dessen Beine aus der Umklammerung und strich ihm sanft über die Wange: „Du brauchst vor mir doch keine Angst zu haben, Yuu-chan...“ Er legte seine Hand auf die Brust des Japaners und drückte ihn sanft zu Boden, setzte sich auf dessen Hüfte und lächelte ihn von oben liebevoll an, genoss die deutlich sichtbare Verlegenheit auf den eigentlich hellhäutigen Wangen. Langsam beugte er sich weiter hinab, bis er mit seiner Stirn die des Anderen berührte und dessen aufgeregten Atem hörte und spürte. Yuu wusste plötzlich genau, dass er diese Frage niemals stellen würde, wenn er es nicht in diesem Augenblick täte. Er würde die Antwort nicht mehr hören wollen, im Grunde kannte er sie bereits ganz genau, das sah er in den Augen des Anderen, spürte es in den Berührungen und las es auf seinem Gesicht. Doch noch konnte er es verhindern, dass ihrer beider Zwiespalt noch schlimmer werden würde, als er es ohnehin bereits war. Ehe Lavis Lippen seine trafen, legte er seine Hand auf dessen Mund und keuchte aufgeregt: „Es tut mir Leid, Lavi, aber ich muss vorher etwas wissen...“ - „Was?“ - „Also... bevor ich mein Gedächtnis verloren habe... warst du... ich meine... waren wir...“ - „Du meinst, ob wir zusammen waren?“ Mit einem dicken Kloß im Hals nickte der Schwarzhaarige zögerlich. Der Blick des Rothaarigen senkte sich betrübt, seine Stimme war nicht mehr als ein Wispern: „Nein...“ Mit angehaltenem Atem starrte Yuu seinen Freund an. Genau diese Antwort hatte er so befürchtet und dennoch gehofft, sie würde nicht fallen. Mit zittriger Hand schob er Lavi wieder von sich herunter und hauchte mit Tränen in den Augen: „Bitte verzeih mir, es tut mir wirklich unsagbar Leid... aber dann kann ich das nicht machen...“ Nicht einmal die Tränen konnte Lavi dem Japaner von den Wangen streichen, da dieser sich bereits erhoben hatte und auf dem Weg zurück zum Orden war. Tief in seinem Inneren wusste Lavi, dass Yuu die einzig richtige Entscheidung getroffen hatte und dass es diesem ganz offensichtlich nicht weniger weh tat, als ihm selbst. Und doch hasste er ihn gerade dafür, das Richtige getan zu haben. Er hasste sich selbst dafür, in diesem Leben gefangen zu sein und nicht seinem Herzen folgen zu dürfen. Und er hasste sich selbst dafür, welchen Weg er für sich beschlossen hatte, als er Yuu noch nicht kannte. Es war nicht fair. Die Tränen liefen leise an seinen Wangen hinab und landeten auf der Decke, auf der er nun alleine mitten im Wald lag und in den Himmel starrte. Ja, es war wirklich nicht fair. Und am Wenigstens fair war es, dass er nicht einmal Yuu verantwortlich machen konnte, ihm nicht böse sein durfte. Denn dieser handelte einzig aus einem Gedanken heraus: wenn sie es jetzt nicht aufhielten, dann würde es irgendwann zwangsweise passieren und das hätte ihnen beiden das Herz noch viel mehr gebrochen, als nun. Aber gab es überhaupt eine Steigerung dieses Gefühls? War gebrochen nicht gebrochen, egal in wie viele Scherben das Herz zersprang? Egal wie groß die Bruchstücke letztlich sein mochten? Konnte Liebe so grausam sein? Konnte Yuu nicht einmal in seinem Leben etwas unüberlegt tun? Nur dieses eine Mal... Weinend kniete Yuu im Zimmer auf dem Boden, die Hände vor sein Gesicht gelegt und von unzähligen Tränen benetzt. ER hasste SICH dafür, dass er unbedingt diese Frage hatte stellen müssen. Dass er es unbedingt wissen musste, dass er aus der verschwiegenen Wahrheit eine ausgesprochene hatte wandeln müssen. Er wusste doch, dass es eine aussichtslose Sache gewesen wäre, nur hätte er sie einfach genießen können, so lange es ihnen möglich gewesen wäre. Und nun war nicht nur er am Boden zerstört, sondern hatte Lavi einfach mit sich gerissen. Noch immer liefen ihm Tränen an den Wangen herab und landeten auf seinen Händen und am Boden, sein Herz schmerzte unerträglich und sein Magen drehte sich angewidert herum. Es war das Richtige für sie gewesen, aber es fühlte sich nicht im Geringsten so an. Er wollte Lavi doch nur davor bewahren, hinterher, wenn Kanda wieder auferstand, nicht noch mehr verletzt zu werden. Und doch würde er ihn mit Sicherheit nun hassen für das, was er getan hatte. Auch wenn er wusste, dass der Rotschopf verstanden haben mochte, wieso er das einfach hatte tun müssen. Kanda würde diese Gefühle nicht mehr zulassen. Kanda würde Lavi mehr denn je weh tun. Und dafür liebte Yuu ihn viel zu sehr, um ihm dem aussetzen zu wollen. Verzweifelt seufzte und schluchzte er all seine Trauer laut hinaus und sackte in sich zusammen. Wieso nur, wieso konnte statt ihm, Yuu, nicht einfach Kanda für immer sterben? Wieso war er fort und doch so nah, wie niemals zuvor? Wieso quälte er selbst seine eigene, milde Seite unter solcherlei höllischen Schmerzen? Wieso wollte er selbst das letzte bisschen Menschlichkeit in sich töten, das ihm die Verbitterung nehmen könnte? Wieso wollte Kanda ihn nicht akzeptieren und wieso konnte Kanda Lavi nicht genauso lieben, wie er? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)