November Rain~ von Ahri-Vesani (Bakura X Ryou) ================================================================================ Kapitel 2: Hurricane -------------------- Da stand er nun, in seinem gut aussehenden, schwarzen Frack und mit der blauen Fliege, welche Ryou extra für ihn ausgesucht hatte, es würde ihm so gut stehen. Er war so aufgeregt, dass er in der Nacht zuvor maximal drei Stunden geschlafen hatte. Die ganze Zeit über war er nochmals den Ablauf durchgegangen, das Zeitmanagement, es sollte doch der perfekte Tag werden, da durfte man nichts dem Zufall überlassen. Aber in diesem Augenblick fühlte er sich, trotz dieser anstrengenden Nacht, so gut wie noch nie. Umsichtig sah er sich in der festlich geschmückten Kirche um, so lange, bis sie auch bis zum letzten Platz besetzt war. Alle ihre Freunde waren sie da und auch Ryous kleine Familie. Er selbst hatte ja nie wirklich eine gehabt, doch es wäre bestimmt schön gewesen, wenn auch er diese Unterstützung gehabt hätte. Doch davon wollte er sich nicht ablenken lassen und kontrollierte nochmals, zum gefühlten hundertsten Mal die Arbeit des beauftragten Floristen. Die Kapelle wurde extra für diesen Anlass überall mit weißen und roten Rosen drapiert und mit weißen Bändern verziert. Ryou hatte sich diese Farben gewünscht, die weißen Rosen standen für sie selbst und die roten für ihre Liebe. Bakura hatte bei diesem Vorschlag zuerst etwas gelacht, doch im Nachhinein musste er doch zugeben das es wunderschön aussah. In diesem Moment öffnete sich die große Flügeltür und Ryou trat langsam in die Kapelle, bereit den großen Augenblick einzuläuten. Er sah wirklich aus wie ein Engel, in seinem weißen Kleid, welches vorne kurz geschnitten war und nach hinten in einer langen Schleppe endete. Das Sonnenlicht, das ihn von hinten umspielte verstärkte noch diesen einzigartigen Eindruck und nicht nur Bakura war es, welcher ein Staunen schlecht zurückhalten konnte. Die Musik begann zu spielen und Ryou schritt, begleitet von dieser typischen Melodie, über welche sich viele lustig machten auf den Altar und somit auch auf Bakura zu, welcher ihn liebevoll ansah. Nur noch wenige Schritte trennte sie voneinander und nun konnte Bakura seinen Hikari in seiner ganzen Schönheit bewundern, es wirkte beinah alles so surreal, wie ein Traum, aus welchem man nie wieder aufwachen wollte. Ryou stand nun direkt neben ihm, schenkte ihm einen warmen Blick, schon jetzt standen Tränen in diesen warmen, braunen Augen. Rechts neben seinem Ehemann stand Malik, der seine Brautjungfer war und links neben ihm selbst stand Mariku, so als hätte er schon immer an diesen Platz gehört. Die Musik verstummte und alles wurde still, nur Yami hörte man am Rande noch leise schluchzen, wer hätte wohl gedacht das es ihm so nahe gehen würde? Der freundliche Priester begann mit seiner Zeremonie, doch als er an dem Punkt angelangt war, wo eigentlich die Ringe getauscht werden sollten, bemerkte Mariku plötzlich, dass er sie vergessen hatte. Hektisch durchsuchte er, unter den skeptischen Blicken des Priesters, den panischen von Ryou und den leicht ungeduldigen von Bakura, seinen Anzugtaschen, in der wagen Hoffnung sie instinktiv doch irgendwie eingesteckt zu haben, doch nichts. Da er einfach keine andere Möglichkeit sah und in den ersten Reihen schon das Gemurmel begann, zog er sich kurzerhand zwei der Ringe, die er selbst immer trug von den Fingern und reichte sie Bakura, welcher kurz grinsen musste, ehe er sie ihm dann abnahm. So als sei nichts gewesen nahm er die Hand seines Geliebten und steckte ihm langsam einen der etwas zu großen Ring an den Finger, begleitet von den Worten seines Ehegelöbnes. "Nichts kann den Bund zwei treuer Herzen hindern, Die wahrhaft gleichgestimmt. Lieb' ist nicht Liebe, Die Trennung oder Wechsel könnte mindern, Die nicht unwandelbar im Wandel bliebe. O nein! Sie ist ein ewig festes Ziel, Das unerschüttert bleibt in Sturm und Wogen. Lieb' ist kein Narr der Zeit, ob Rosenmunde Und Wangen auch verblühn im Lauf der Zeit – Sie aber wechselt nicht mit Tag und Stunde, Ihr Ziel ist endlos, wie die Ewigkeit. Wenn dies bei mir als Irrtum sich ergibt, So schrieb ich nie, hat nie ein Mann geliebt." Mit Tränen in den Augen lauschte Ryou diesen Worten, mit seinen Blick immer wieder zwischen Bakura und dem Ring auf seiner Hand hin und her wandernd. Nun war es an Ryou sein Ehegelöbnis zu sprechen. Er nahm den anderen Ring von Mariku und steckte ihn Bakura an den Finger, hielt dann dessen Hand und übte einen leichten Druck aus, nichts würde sie mehr trennen. "Wir träumten von einander und sind davon erwacht, Wir leben, um uns zu lieben, und sinken zurück in die Nacht. Du tratest aus meinem Traume, aus deinem trat ich hervor, Wir sterben, wenn sich eines im andern ganz verlor. Auf einer Lilie zittern zwei Tropfen, rein und rund, Zerfließen in eins und rollen hinab in des Kelches Grund. Auf das wir immer eins sein mögen." Der Priester erklärte sie zu Ehepartner und Ehepartner, hatte kein Problem damit zwei Männer zu trauen, er freute sich sogar mit ihnen, strahlte einfach diese Wärme aus. Dann schlug Bakura, so wie man es aus den Filmen kannte, Ryous Schleier vorsichtig zurück und küsste ihn zum erstenmal als sein rechtmäßig angetrauter Ehegatte. Die Glocken begannen zu läuten und gemeinsam verließen sie die Kirche, Hand in Hand, wie um ihre Verbundenheit vor aller Welt zu bezeugen. Draußen wurden sie dann von ihren Angehörigen mit Reis und Jubel empfangen. Es wurde gelacht und geweint, alle Emotionen waren dabei über zukochen und die Leute hatten recht, die Hochzeit war wirklich der schönste Tag im Leben. Sie posierten noch für ein paar Fotos mit ihren Freunden und Verwandten, ehe sie in die bereit gestellte Kutsche stiegen und weiße Tauben in den Himmel flogen. Langsam setzte sich die Kutsche in Bewegung, die beiden winkten und strahlten als wenn es kein Morgen geben würde. Mit Tränen in den Augen und einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen machten sie sich auf den weg zur Hochzeitsfeier, wohl wissend das all ihre Gäste nachkommen würden. Zuhause angekommen zog sich Ryou erst ein mal in einem kleinen Hinterzimmer um. Es war natürlich nicht Traditionell das man das Hochzeitsoutfit sofort wechselte, doch war ihres ja auch mit zwei Männern keine gewöhnliche Hochzeit und so wollte er Probleme vermeiden, wo bis jetzt doch alles so gut geklappt hatte. Noch einmal besah sich der frisch getraute in einem Spiegel, trug nun einen fliederfarbenen Anzug, welcher seine schmale Figur vorteilhaft betonte. Nach und nach trafen die anderen Gäste ein und bekamen ihre Sitzplätze im hinteren, privaten Teil des Geländes zugewiesen, nichts wurde dem Zufall überlassen. Ryou hatte nicht in einem Raum feiern wollen, unter freiem Himmel war es doch so viel angenehmer, besonders wo die Sonne mit ihnen um die Wette schien. Bakura stand dabei immer an Ryous Seite, hielt seine Hand zärtlich in der eigenen und wartete bis sie alle saßen, ehe er offiziell die Festlichkeiten einläutete. Wie es üblich war stießen alle zunächst auf das frische Ehepaar an und einige gaben auch noch diverse Trinksprüche zum besten, manchmal konnte Mariku sich einfach nicht zurückhalten und erschreckend wie viele seinem lustigen Beispiel folgten. Schöne Musik spielte im Hintergrund und alle lachten und tanzten, unterhielten sich über die gelungene Hochzeit, als es dann Zeit für das Highlight wurde. Die angestellten schoben eine wirklich imposante vierstöckige Hochzeitstorte in den Saal. "Hey Bakura, Ryou... Scheint so als wenn euer Typ verlangt ist. " , grinst Mariku breit und deutete auf das bereitgelegte Messer. Das Ehepaar machte sich natürlich sofort auf und schnitten die Torte gemeinsam an und leise kichernd hielt Ryou Bakura das Messer dann hin, damit dieser die Sahne davon ablecken konnte, er wusste ja das sein Mann so etwas mochte. Es war eine lustige und ausgelassene Feier, sie alle hatten Spaß und niemand sollte sich im Nachhinein beschweren können es sei langweilig gewesen. Ryou und Bakura tanzten gemeinsam, waren gar nicht mehr voneinander zu lösen, als es plötzlich begann zu regnen. Es war die reinste Sintflut die, die Gäste in Panik gerieten lies. Alle versuchten sich ins innere zu retten um nicht gänzlich durchnässt zu werden, wobei Mariku, so typisch für ihn, eine Abkürzung nehmen wollte und einen Hechtsprung über den Tisch versuchte. Natürlich konnte dies nicht gut gehen und er nahm halbwegs die Reste der Torte mit sich, landete auf dem Boden, wobei er dafür sorgte das die Sahne spritzte und so nur noch mehr Chaos ausbrach. Ungläubig stand Ryou einen Augenblick lang da und besah sich die unglaubliche Szenerie, nass bis auf die Knochen. "Dabei hatte es doch so schön angefangen... " Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)