School life von Jin13 ================================================================================ Kapitel 31: John ---------------- So, hier kommt ein neues Kapitelschen, diesmal schneller =) Hoffe, euch gefällt es! Ohne große Worte: Viel Spaß damit! Eure Jin PS: Kommis sind gern erwünscht ;P ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Chapter 31: John Es war schon Abend, als Reita die Tür seines Zimmers hinter sich zuschlug und die Einkaufstaschen in die Ecke warf – die Musik wurde auf voller Lautstärke angemacht. „Es reicht“, knurrte er in den leeren Raum, nahm eines der Bücher und warf es gegen die Tür. Sie hatte ihm nach einer Diskussion über den Englisch-Unterricht verboten, das Haus ohne sie zu verlassen. Sie brachte ihn jeden Tag zur Schule und auch sonst hatte sie ihm alles verboten, was Kontakt zur Außenwelt herstellen konnte. Er konnte nicht einmal sein Zimmer abschließen, um seine Ruhe zu haben! Irgendwie musste er seinem Ärger Luft machen, also zog er ein Blatt hervor und begann einen Brief zu schreiben... An Ruki – auch, wenn er wusste, dass er ihn nicht abschicken würde können. In dem Brief schrieb er einfach alles. Und gerade, als er den Brief in den Umschlag steckte und diesen verschloss, tippte ihm jemand auf die Schulter, woraufhin er heftig erschrak. „Ich bin's nur“, John drehte die Musik leiser, lehnte sich an die Kante des Schreibtisches. „Mum ist arbeiten... Über was habt ihr euch gestritten?“ „Geht dich nichts an“, Reita wand den Blick ab, hielt den Brief fest in den Händen. „Hm... An wen ist der?“, fragte der Braunhaarige neugierig, wies auf den Brief. „Da deine wehrte Mutter mir alles verboten hat, an niemanden.“ „Gib her, ich schick ihn weg... Sie übertreibt...“, John seufzte, legte ihm eine Hand auf die Schulter, „Lass uns Freunde sein, sonst gehst du hier kaputt... Mum wird es dir nun immer schwerer machen... Ich bin weder auf deiner, noch auf ihrer Seite, also lass mich dir helfen.“ Reita seufzte und sah zu ihm auf, ehe er nickte und ihm den Brief gab. Was hatte er schon zu verlieren? Wenn John den Brief nicht absendete oder sogar Elisabeth gab, war der Brief verloren. Gab er John den Brief nicht, konnte er ihn ebenso wenig abschicken. „Kannst du ihn von deinem Namen abschicken? Ich will nicht, dass mein Freund sieht, dass ich ihnen einen Brief schicke...“ „Klar, kein Problem!“, John verstaute den Brief in der Bauchtasche seines Pullovers, „Erzähl mir von dir!“ Reita lehnte sich zurück und musterte ihn kritisch. John hatte schon Recht: Ihn als Verbündeten gegen Elisabeth wäre eine große Hilfe. Und eigentlich mochte er ihn, wobei... Selbst, wenn John ihn nur für seine Mutter aushorchte... Was wollte sie schon tun? Besser die Hoffnung haben, dass John ihm half, als gleich aufgeben. Also seufzte er ergeben. „Was hat sie dir aufgetragen?“, fragte er dennoch misstrauisch. „Dich im Auge zu behalten und nicht aus dem Haus zu lassen.“ „Hm... Kannst du mir Zigaretten besorgen? Deine Mum hat meine konfisziert“, bat er dann leise. John grinste nur und nickte. „Komm mit, wir gehen zusammen. Dir fällt doch sicher die Decke auf den Kopf!“ Reita musste nun doch grinsen und erhob sich, um sich seine Jacke zu nehmen und Schuhe an zu ziehen. John verließ den Raum, um sich ebenfalls anzuziehen. „Sie kommt erst in ein paar Stunden, also können wir uns noch die Beine vertreten. Du hast doch sicher immer trainiert, oder?“, rief John vom Nebenraum. „Ja, laufen und so. Ausdauertraining. Und du?“ „Die Trainingsgeräte hast du gesehen, ne? ...Und dann noch in der Schule Leichtathletik und Fußball.“ „Lass uns zusammen laufen gehen oder so, wenn deine Mum nicht da ist.“ „Klar, machen wir!“, John kam gerade aus seinem Zimmer, als auch Reita sein Zimmer verließ. Zusammen verließen sie das Haus. Während sie die Straße entlang wanderten, schwiegen sie – zumindest bis John das Schweigen brach. „Du bist also schwul?“ „Ja, Problem damit?“, erwiderte Reita angriffslustiger als gewollt. Beschwichtigend hob John die Hände. „Um Gottes Willen nicht doch, aber verwundert bin ich schon!“, nun musterte John ihn aufmerksam, „Ich hätte dich für einen Ladykiller gehalten!“ Reita musste nun einfach grinsen. „Das sagen alle!“, er zuckte aber nur die Schultern, „Wie steht's bei dir?“ „Noch keine in Sicht!“ „Hm...“ Nun schwiegen sie wieder, gingen gemeinsam die Straße entlang, bis sie an einer kleinen Imbissbude ankamen, wo John den hinter der Theke stehenden Mann direkt grüßte. Auf Englisch unterhielten sie sich, was natürlich dazu beitrug, dass Reita sie nicht verstand. Dann aber kam John zurück zu ihm, reichte im eine Schachtel Zigaretten. „Wenn du mal was in die Richtung brauchst, komm einfach hierher... Michael wird dir alles geben, was du willst!“ Dankbar verbeugte sich Reita vor den beiden, ehe er eine Zigarette aus der Schachtel zog und sich direkt ansteckte. Genüsslich sog er den Rauch ein und blies ihn anschließend wieder in die Luft – er war nun einmal seit einigen Jahren Raucher. Auch, wenn er wusste, dass es Gift für den Körper war, er wollte und konnte nicht aufhören! ...Vor allem nciht, solange er in London war. Aber trinken würde er hier nichts – wer weiß, was ihm hier passieren würde. John grinste breit, sagte aber nichts zu ihm, sondern wand sich wieder an Michael, um sich mit ihm zu unterhalten. Und Reita genoss die Ruhe in vollen Zügen – eine Zigarette, ein Hauch von Freiheit und frische, angenehm kühle Luft. Ihm kamen die Jungs in den Sinn. Ruki und Aoi, die die anderen beiden stützen, wie es nur ging. Kenji, Natsumi und Reiji, die dafür sorgten, dass es ihnen gut erging. Ob sie inzwischen alle einen HIV-Test gemacht hatten? Und ob einer von ihnen positiv war? Er hoffte nicht. Er hoffte so sehr, dass es ihnen gut ging – vor allem, dass sie sich um Kai kümmerten, dem es wohl dabei am miesesten ging! „Hey!“, John stieß ihn an, worauf Reita aus seinen Gedanken gerissen wurde. „Lass uns zurückgehen. Ich will noch ein bisschen trainieren.“ Reita nickte nur – die Gedanken an Japan trübten seine Laune, sodass diese nun an ihren Tiefpunkt angelangt war. „Hm“, machte er – es klang sogar beinahe zustimmend – und folgte dem anderen einfach. „Reita?“, fragte John ihn schließlich, als er die Haustür aufschloss, „Wie ist es so, schwul zu sein?“ Es klang beinahe schüchtern und John wagte es nciht, ihn anzusehen. Überrascht sah Reita aber nun ihn an, musste schmunzeln. „Anders“, begann er, dachte kurz nach, „Für mich sind Frauen zwar nicht unattraktiv, aber die Männer ziehen mich mehr an...“ „Und wie hast du gemerkt, dass du schwul bist?“, nun blickte John doch auf, sah Reita aus den Augenwinkeln an, betrachtete ihn. „Naja... Keine Ahnung... Irgendwann wusste ich es einfach!“, der Blonde zuckte die Schultern, zog sich die Jacke aus. Dann folgten die Schuhe. „Warum? ...Stehst du etwa auf mich?“, fragte der Kleinere neckend, worauf John ihn erschrocken ansah. „Nein, nein, nicht doch!“, erwiderte er, wie aus der Pistole geschossen, grinste aber, „Ich hab nur gehört, dass Japaner so verklemmt sind und nciht über solche Sachen reden!“ Reita begann zu lachen. „Da hast du in mir wohl einen der wenigen Japaner gefunden, der tatsächlich nicht so verklemmt ist.“ Sie lachten gemeinsam und wanderten die Treppe hinauf. „In einer viertel Stunde im Trainingsraum?“, John grinste immer noch, während Reitas Grinsen nun überheblich wurde, „Ich mach dich fertig!“ Damit war er in seinem Zimmer verschwunden - John folgte seinem Beispiel – um sich umzuziehen. Er hatte letzte Nacht einen kleinen Getränke-Kühlschrank entdeckt, aus welchem er sich nun eine volle Flasche Wasser nahm und anschließend mit Dehnübungen begann, sich ein wenig aufwärmte. Zur vereinbarte Zeit standen sie beide im Trainingsraum und grinsten sich an. Dann wand sich John dem Laufband zu, während Reita die Hantelbank bezog. John schaltete die Musikanlage an, ehe sie beide zu trainieren begannen – beide ihren Gedanken nachhängend und dabei der Musik lauschend. „Warum schreibst du eigentlich nicht deinem Freund?“, fragte John ihn schließlich, als er zu seiner Wasserflasche griff, um etwas zu trinken. Reita seufzte und hielt in seinen Übungen inne, nahm auch seine Flasche zur Hand, starrte sie aber nur an. „Weil ich ihm weh getan habe... Und weil ich noch nicht weiß, wie und vor allem wann ich wieder nach Hause komme!“, antwortete er schließlich leise. John seufzte nun ebenfalls und warf ihm einen kurzen mitleidigen Blick zu. Dann aber stellte er seine Flasche wieder weg und trainierte weiter. Reita schloss sich ihm wortlos wieder an. John gab auf, lehnte sich auf der Hantelbank zurück und griff nach einem Handtuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. „Du bist wirklich fit“, nuschelte er nur leise, hielt es aber für zu anstrengend, um Reita anzusehen, der immer noch auf dem Laufband lief – seit nun fast einer Stunde. „Wenn du kein Geld für die Bahn hast, musst du eben laufen“, antwortete Reita nur, grinste kurz, „Und Tokyo ist ein wenig größer als London.“ John gab etwas von sich, was ein Lachen hätte werden können, aber er war zu erschöpft. Schließlich schleppte John sich ins Bad, während Reita noch weiter trainierte – bis tief in die Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)