School life von Jin13 ================================================================================ Kapitel 22: Geständnisse ------------------------ Chapter 22: Geständnisse Da sie relativ früh im Bett gewesen waren, waren beide auch pünktlich wach – wenn auch nicht fit. Aber heute war Montag, sprich: Schule. „Ru?“, murmelte Reita schlaftrunken, „Du zuerst Bad oder ich zuerst?“ „Kaffee“, murrte der Angesprochene nur, regte sich leicht, rieb sich die Augen. „Oke, Kaffee ist gut“, Reita rollte sich schwerfällig aus dem Bett, wanderte in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine an, die sie am Abend zuvor schon soweit fertig gemacht hatten. „Boah“, brummte er und streckte sich anschließend ausgiebig. Er fühlte sich gerädert – da musste es Ruki ja dann noch schlimmer gehen! Also taumelte er schon einmal ins Bad und sprang unter die Dusche. Danach gleich viel aufgeweckter machte er zwei Tassen Kaffee fertig, an einer nippte er, die andere brachte er Ruki. „Ru? ... Kaffee.“ Langsam quälte Ruki sich in eine sitzende Position, schenkte Reita ein kurzes Lächeln, ehe er sich seinem Kaffee hingab. „Willst du noch was essen, bevor wir gehen?“ Ruki schüttelte nur den Kopf, machte ein verneinendes Geräusch. „Okay, ich ess noch schnell was, Bad ist frei“, schon war Reita wieder in der Küche verschwunden, füllte sich eine Schüssel mit Müsli und Milch, ehe er diese genoss. Ruki kam gerade zur zweiten Tasse Kaffee in die Küche – frisch geduscht und halbwegs angezogen, als es schon an der Tür klingelte. Das konnten ja nur 4 bestimmte Personen sein. „Kein Wort, Ruki. Erst nach der Schule“, bat Reita, Ruki nickte nur und setzte sich an den Tisch, während Reita die Tür öffnete – drei Personen standen vor ihm. „Wo ist Miyavi?“, fragte er verwirrt. „Im Studio“, murmelte Uruha nur, kam nach Kai und Aoi in die Wohnung, „Hast du noch Kaffee?“ „Wenn Ru nicht alles leer hat, müsste noch genug da sein.“ „Ruki? Wieso ist Ruki schon hier?“, Uruha stürmte in die Küche, blieb aber erstarrt stehen. „Ruki...? Hey...?“, Vorsichtig nahm er Ruki in die Arme. „Siehst du, Rei, ich hab's dir gesagt“, hauchte Ruki leise, wischte sich verärgert eine Träne von der Wange, schmiegte sich dabei an Uruha. „Aber...“ „Nein, Aoi, ist schon gut“, Reita legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe er sich wieder Ruki zuwandt. „Ruki, das Thema hatten wir gestern schon. Gib ihm Zeit, bevor du urteilst.“ „Aber warum weiß dann Uruha was davon, aber ich nicht?“, erwiderte Ruki jetzt traurig-agressiv. „Was ist hier eigentlich los?“, mischte sich nun Aoi ein. „Ruki wird eine Zeit lang hier wohnen.“ „Warum?“ „Weil meine Eltern mich rausgeworfen und enterbt haben und Miyavis Eltern mir gedroht haben.“ „Um Gottes Willen, Ruki, warum redest du nicht mit uns darüber?“, Uruha war mehr als besorgt, drückte Ruki fester an sich, worauf dieser sich wortlos näher schmiegte. „Er hat Angst. Genau wie ich“, murmelte Reita dann leise, worauf Kai ihn besorgt musterte und näher kam. Er hatte sofort bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sanft legte er eine Hand an Reitas Wange, strich darüber. „Was ist los?“ „Gestern ist einiges passiert“, war jetzt Ruki ein, Uruha sah von ihm zu Kai und dann zu Reita. „Wir wollten Rukis Koffer holen. Am Bahnhof. Da hab ich dann ein paar Jungs getroffen, mit denen ich früher viel zu tun hatte... Einer hat mir erzählt, mein Vater sei tot geprügelt worden!“ Reita griff sich in den Nacken, Aoi und Uruha sahen ihn erschrocken an. „Nicht, dass ich ihn vermisse, nachdem er mir all das angetan hat“, damit löste er das Nasenband, ließ es hinab sinken, „Aber ich wollte Gewissheit. Ruki hat mich begleitet. Das Ende vom Lied war, dass sie mich per Handschellen abgeführt haben und mir den Mord in die Schuhe schieben wollten. Dank Ruki kam Kenji mir zu Hilfe. Und dank Kenji, haben die jetzt genug Beweise für meine Unschuld.“ Reita sah Ruki an und dieser ihn genauso, dann lächelten sie sich an. Dann legte Kai seine Arme auch schon um Reita und dieser schmiegte sich an seinen Freund. „Danke, Yu“, murmelte er leise. „Oh Gott“, hauchte Uruha nur, kam zu ihnen und nahm sie beide in den Arm, „Entschuldigt, dass ich das nicht mitbekommen hab!“ Reita schmunzelte. „Ist schon alles in Ordnung.“ „Außer du hast Verwandte“, warf Ruki ein, „Denn dann muss Reita zu diesen Verwandten ziehen - sogar, wenn es in Europa ist!“ Reita seufzte leise. „Aber um das zu erfahren, heißt es warten... Und jetzt lasst uns zur Schule gehen, sonst kommen wir zu spät.“ „Aber der Kaffee“, warf Uruha ein, Ruki schmunzelte. „Okay, okay. Jeder trinkt noch eine Tasse, dann ist alles leer.“ Uruha, Aoi und Ruki bedienten sich schon mal, während Kai ihn festhielt und besorgt musterte. „Alles okay“, versicherte der Größere und gab seinem Freund einen kleinen Kuss, worauf Kai wieder lächelte. „Und jetzt nimm dir eine Tasse, bevor alles leer ist!“ Als Reita an Aoi vorbei gehen wollte, hielt dieser ihn am Arm fest – einige Sekunden schien die Zeit still zu stehen, ehe Aoi beinahe schüchtern lächelte. „Ich bin auch immer für dich da“, murmelte er dann leise. „Danke“, mehr musste Reita nicht sagen. „Wird das jetzt eigentlich jeden Morgen so ablaufen?“, fragte Ruki dann schließlich. „Aber natürlich“, erwiderte Uruha und Kai fügte hinzu: „So seh ich meinen Freund direkt morgens und vielleicht erwischen wir euch ja mal noch schlafend...“ Dass dann die Foto-Handys gezückt würden, war sowohl Reita als auch Ruki klar! Und ihnen graute es schon davor! Den Weg zu Schule hatten sie schnell gemeistert, jeder war in seinen Unterricht verschwunden. Dadurch, dass sie in verschiedenen Komplexen des Gebäudes Unterricht hatten, sahen sie sich erst zur Mittagspause wieder. „Wo ist Aoi?“, fragte Uruha auch schon gleich, Ruki schnappte sich Reitas Zigarette, Kai lehnte sich an diesen. Plötzlich zischte Ruki. „Da ist er. Mit dieser Matratze aus meiner Klasse!“, sie sahen gerade noch, wie Aoi und das Mädchen Richtung Geräteschuppen verschwanden. Uruha schluckte schwer, seufzte dann. „Nicht, dass ihr denkt, wir sind ein Paar“, nuschelte er dann vor sich hin, „Wenn wir zusammen sind, sind wir wohl eins. Aber offiziell treibt er's nur mit mir. Ich bin die Schlampe, er ist fein raus.“ Reita knirschte mit den Zähnen. „Nein, Rei, ich hab das doch so hingenommen, als er mir das so gesagt hat. Er hat keine Gefühle für mich. Und ich hab ja auch andere Lover!“ Trotzdem nahm es Uruha sehr mit – das sah sogar ein Blinder. „Aber du hast Gefühle für ihn, oder?“, hakte Kai nach. „Ich weiß nicht... Vielleicht... Ich glaube schon...“ Wieder seufzte Uruha, legte eine Hand auf Reitas Arm. „Rei, lass gut sein“, Uruha lehnte sich kurzer Hand an seine Schulter, „Da heute der Tag der Geständnisse ist... Ich hab auch was zu sagen.“ Er sah nach oben in den blauen Himmel. „Meine Eltern haben mich vor dem Wochenende genötigt, einen HIV-Test zu machen“, er traute sich nicht, sie anzusehen, „Wenn er positiv ausfällt, schmeißen sie mich raus. Wenn er negativ ausfällt, hab ich die Wahl zu gehen oder mir eine Frau zu suchen.“ „Frau? Oder Freundin?“ „Nein, Frau. Hochzeit-Frau.“ „Verdammt“, murmelte Reita nur, zog ihn an sich, worauf Uruha nur zittrig ausatmete. „Vielleicht ist es besser so...“ „Ach, Uru“, Ruki kam nun von einer Seite, drückte den Größeren an sich, Kai von der dritten Seite. „Wir stehen hinter dir“, erklärte Reita, lächelte zuversichtlich, „Egal, was passiert. ...Einer mehr oder weniger in meiner Wohnung macht auch nichts!“ „Ja, Reis Kleiderschrank ist riesig, da passen deine Klamotten auch noch rein und sogar du selbst!“, Ruki grinste auffällig breit. Uruha lachte leise. „Nein, wenn, kommt Kai da rein, damit wir jemanden zum Schmusen griffbereit haben!“, auf Uruhas Worte hin, brummelte Kai nur leise, lächelte aber dann. „Dafür dürft ihr aber auch gerne Reita missbrauchen. Fremdschmusen mit euch beiden darf er“, gab Kai jetzt seinen Senf dazu, worauf Reita nun lachen musste. „Bei solchen Eltern musst du nicht bleiben. Wenn du willst, holen wir nachher deine wichtigsten Sachen“, beschloss Reita dann, „Und... Du bist zu schwul, um eine Frau zu heiraten!“ Nun lachten sie alle. „Danke, Leute!“, sagte er dann ehrlich gerührt. „Ja, ja, wir sind die besten“, Reit lachte leise, zog Uruha nochmal an sich und drückte ihn, ehe er von ihm ab ließ und sich um seinen Freund kümmerte. Schließlich kam Aoi wieder, kurz vor Ende der Pause, im Arm immer noch das Mädchen von eben. „Hey“, begrüßte er sie, allerdings nicht sehr erfreut, „Darf ich euch jemanden vorstellen? Meine Verlobte, Nanaki Hitomi.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)