School life von Jin13 ================================================================================ Kapitel 1: Nachsitzen --------------------- Nach ewigen Jahren mal was Neues von mir. Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Chapter 01: Nachsitzen Seufzend beendete der junge Mann das Telefonat und ließ Kopf und Schultern hängen. Hatte er doch gewusst, dass seine Mutter nicht gerade begeistert war, dass er – man glaubte es kaum – Nachsitzen bekommen hatte. Er, der eigentlich in ihrer gesamtes Stufe bekannt als DER Streber war! Seufzend machte er sich dann auf den Weg zur Schulbibliothek, wo er sein Nachsitzen absitzen musste – ganze fünf Stunden, bis 18 Uhr. Und er ahnte, dass er nicht allein sein würde, denn eigentlich hatte er nichts getan – er hatte lediglich gefragt, ob er zur Toilette gehen durfte – und der Lehrer war vollkommen ausgerastet. ...und der Rest seiner Klasse hatte den Brünetten natürlich ausgelacht, schließlich war er ziemlich unbeliebt – er war ja nur „der Streber“. Wieder leise seufzend blieb er vor der Tür stehen und schob sie dann schließlich auf, trat in den Raum und blieb erst einmal stehen. Er hatte doch gewusst, dass er nicht alleine sein würde, aber dass es ihn gleich SO schlimm erwischte? An den Tischen verteilt saßen fünf weitere Jungen – alle die wohl Bekanntesten der Schule! Und bevor er einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte, sprach der Lehrer ihn an. „Soso, wir kommen also zu spät, Uke-kun?“, der meist gehasste Lehrer der Schule. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, Kanasaki-sensei“, Yutaka verbeugte sich höflich, „Ich musste meiner Mutter noch schnell bescheid geben.“ Der Lehrer schnaubte verächtlich. „Ja, wunderbar. Du sind trotzdem zu spät, aber ich kann dir ja schlecht Nachsitzen geben“, gab er nur unbeeindruckt zurück und lächelte triumphierend – er hatte doch gewusst, dass der Streber gar nicht so unschuldig war, wie er tat, „Setzen und Mund halten.“ Dann wand er sich um und ging zur Tür. „Wenn ich einen Mucks höre, gibt's Ärger!“, dann schloss er die Tür hinter sich, verschloss sie auch. Yutaka verdrehte nur die Augen und ließ sich an einem der Tische nieder, möglichst weit weg von den anderen. Diese beobachteten ihn einen Moment, ehe sie sich gelangweilt abwandten. Der Größte unter ihnen erhob sich, kaum war der Lehrer weg, und schälte sich aus der Schuluniform. „Endlich is der Alte weg. Ru, mach mal Musik“, er sprach den Kleinsten unter ihnen an, der nicht einmal eine Schuluniform trug, sondern ein sehr... krasses Outfit: ein schwarzes Shirt, eine Weste, deren Ärmel schwarz waren und mit Nieten besetzt, der Teil, der sich um seinen Oberkörper wand, war in Leopardenmuster, genauso wie ein Bein der Hose, das andere war wie die Ärmel. Zudem waren seine Haare... anders: Blond-braune Dreadlocks. Aber dennoch gefiel es Yutaka. Sein Blick wanderte zurück zu dem Größten: Dieser trug eine etwas andere Schuluniform mit einem weißen Shirt darunter, was vielleicht für die Schule etwas auffällig war, aber noch im Rahmen. Auch bei ihm war die Frisur das auffälligste: An den Seiten teilweise abrasiert und einen Seitenscheitel, zwei Strähnen waren geflochten und lang. „Gefall ich dir etwa?“, sprach dieser ihn plötzlich an und beugte sich grinsend nach unten, sodass ihre Gesichter sich beinahe berührten. Augenblicklich wurde Yutaka rot. „Ehm... Nein... Ehm.. Ja... Verzeihung“, stammelte der Kleinere vor sich hin und sah nach oben in die Augen des anderen. Der andere grinste nur und wuschelte ihm durch die Haare. „Du bist süß!“, sagte er schlicht und grinste breit – erst jetzt fielen Yutaka die Piercings auf, eins in der Augenbraue, eins in der Nase und eins in der Lippe. „Ich bin Miyavi“, redete er weiter und grinste immer noch, „Bin 17.“ „Ehm... Uke Yutaka“, erwiderte der Kleinere leise und lächelte zaghaft, „16 Jahre alt.“ „Miya, lass den Streber in Ruhe, sonst färbt sich das noch ab!“, zischte plötzlich der Kleine schlecht gelaunt. Augenblicklich verlor sich das Lächeln in Yutakas Gesicht und er senkte den Blick, griff nach seiner Tasche und kramte seine Hausaufgaben heraus. „Ach, Ruki, halt's Maul und mach, verdammt nochmal, endlich Musik!“, gab Miyavi nur zurück und setzte sich neben Yutaka. „Nimm's dir nicht so zu Herzen, Kleiner, Ru braucht 'n bisschen, bis er mit anderen warm wird“, meinte Miyavi schon beinahe einfühlsam und knuffte Yutaka gegen die Schulter. „Ist schon gut, ich bin so was gewöhnt!“, erwiderte Kai und lächelte den anderen an. „Das ist aber nicht gut“, kam es dann von einer Bank neben ihm. Kai sah den Honigblonden an und das Erste, was ihm einfiel, war: 'Hübsch' Der Honigblonde war in der Tat ziemlich hübsch für einen Mann, er sah beinahe aus wie eine Frau, aber irgendwie auch wieder nicht. Honigblonde Haare, unterbrochen von ein paar dunkelbraunen Strähnen, eine dicke Daunenjacke hing über den Stuhllehne, schwarzes Hemd und schwarze Hose, eine protzige Gürtelschnalle überwiegend in Gold stach hervor. Er trug eine Kreuzkette und eine Sonnenbrille lag auf dem Tisch neben den ganzen Schminkutensilien. Er war wohl gerade dabei gewesen, seine Nägel zu feilen, hatte demnach die Feile in der Hand, sah allerdings zu ihm, Yutaka, rüber. „Es ist normal“, er hatte ja noch gar keine Antworten gegeben, zuckte die Schultern. „Das sollte es aber nicht“, erwiderte er und legte den Kopf ein wenig schief, ehe er sich erhob und auf der anderen Seite neben Yutaka niederließ. „Takashima Kouyou, aber nenn' mich doch Uruha“, stellte er sich vor und reichte dem Brünetten die Hand. Dieser lächelte wieder etwas schüchtern. „Uke Yutaka“, gab er aus Höflichkeit zurück – eigentlich hätte Uruha das ja schon mitbekommen haben müssen. „Hast du keinen Spitznamen?“, fragte Uruha daraufhin verwundert und legte wieder den Kopf schief – beinahe jeder an dieser Schule hatte einen Spitznamen. „Nein, brauch' ich nicht. Ich habe keine Freunde, die mich so nennen könnten“, erwiderte der Brünette mit einem Lächeln. „Hm... Wenn du meinst.“ Miyavi währenddessen sah zu 'Ru', der gerade – endlich! - seinen IPod aus der Jackentasche nahm und die entsprechende Box daneben stellte und ihn anschloss. „Ru, lass mal Diru laufen“, sagte Miyavi an den Kleineren gewandt und sah dann zu seinem Nebenmann, „Kennst du Diru, Yu-chan, Dir en grey?“ „Ich höre nicht oft Musik. ...und wenn, dann nicht solche.“ „Lass mich raten, der Streber hört klassische Musik und spielt sie dann auf dem Klavier nach!“, ertönte es von Ru. „Ey, Kleiner, halt's Maul, du nervst“, gab plötzlich einer von sich, der drei Reihen hinter Yutaka saß – er sah irgendwie älter aus, als alle anderen hier im Raum. Und bei ihm kam Yutaka sofort das Wort 'sexy' in den Sinn, denn das war der Schwarzhaarige wirklich. Kurze, stylisch geschnittene Haare, ebenfalls leicht schwarz geschminkte Augen und wie Miyavi ein Piercing in der Lippe. Er trug ein schwarzes Hemd mit silbernen Längsstreifen, eine schwarze Hose, die von einem weißen zwei-Reihen-Nietengürtel getragen wurde und einem schwarzen Nietengürtel mit nur einer Reihe, der allerdings mehr zur Deko diente als zum Halt der Hose, denn er hing nur an einer Gürtelschlaufe. Zudem trug er eine Krawatte, die wohl eigentlich ebenfalls schwarz war, aber mit glitzernden Steinchen beklebt, sodass sie hell - silbrig – glitzerte. „Du kleiner Macho meinst wohl, du kannst dir alles erlauben“, zischte jetzt Miyavi und erhob sich, „Lass Ruki in Ruhe oder ich hau dir eine auf's Maul!“ „Was kümmert dich die kleine Ratte eigentlich?“, fragte der Schwarzhaarige ruhig zurück und sah ihn mit kalten Augen an. Plötzlich quengelte Uruha neben ihnen los: „Ach, Aoi, lass doch gut sein... Wir werden die nächste Zeit noch hier festsitzen, also lass sie doch einfach.“ „Halt den Mund, Schwuchtel“, dennoch blieb er danach still und auch Miyavi setzte sich schnaubend wieder, als dann endlich Musik ertönte. Dann kam Ruki auf die drei zu und zog sich einen Stuhl zurecht, sodass er vor Yutaka auf der anderen Seite saß. „Du bist also dieser Streber“, meinte er und besah sich Yutaka, Miyavi schickte ihm einen warnenden Blick, den er aber vollkommen ignorierte, „Wieso ist so jemand wie du, hier?“ Überrascht sah der Angesprochene ihn an. „Naja... Keine Ahnung“, sagte er dann einfach und zuckte die Schultern. Jetzt waren die anderen drei überrascht und sahen sich an, dann den anderen. „Wie, du hast keine Ahnung?“, fragte der Größte nach. „So wie ich's sage. Ich weiß es nicht. Ich glaub, der Typ war genervt oder so. Jedenfalls hat er mir Nachsitzen gegeben, weil ich auf's Klo musste.“ Die anderen begannen zu lachen. „Wie geil ist das denn?“, lachte Miyavi – Yu merkte, dass sie nicht 'über', sondern 'mit' ihm lachten,was ihn lächeln ließ, „Also damit können wir nicht mithalten!“ „Das stimmt“, Uruha stieß Yu mit dem Ellbogen leicht in die Seite, „Also das ist der genialste Grund, den ich je gehört hab für Nachsitzen. Der kommt in die Schülerzeitung!“ Kai lächelte breiter – ihm gefielen die drei gut, sie waren bisher ganz nett! „Werd ich machen, okay“, gab er zurück, lachte selbst dabei, „Dann will ich aber auch eure Gründe wissen!“ „Was?“, verwirrt sah Ruki ihn an, „DU machst die Schülerzeitung?“ „Bei so 'nem klugen Köpfchen doch kein Wunder, oder?“, erwiderte Uruha jetzt und knuffte Yu abermals. Dieser lächelte jetzt noch breiter, strahlte beinahe. „Gott, Yu-chan, hör auf so zu strahlen, da wird man ja blind“, gab plötzlich Miyavi von sich und wieder brachen die drei in Lachen aus, diesmal kicherte auch Yu. „Mann, wir müssen aufhören zu lachen, ich krieg schon Bauchschmerzen“, gab nun auch Ruki seinen Senf dazu und nach ein paar Minuten hatten sie es wirklich geschafft, sich zu beruhigen, „Nun, du willst ja unsere Gründe wissen, nicht?“ „Ich fang an“, rief Uruha ihm dazwischen und hibbelte aufgeregt, „Ich wurd' auf'm Jungenklo erwischt... Beim Sex mit 'nem Jungen!“ ...und er schien darauf auch mächtig stolz zu sein. Kai allerdings wurde augenblicklich rot wie eine Tomate, Miyavi lachte nur und Ruki schüttelte nur den Kopf. „Wie kann man darauf nur stolz sein“, Ruki zog eine Augenbraue hoch, „Ich bin deswegen hier.“ Er wies auf seine Kleidung. „Und ich, weil ich den Lehrer angeschnauzt hab, warum er Ruki wegen den Klamotten Nachsitzen gibt“, Miyavi zuckte grinsend die Schultern, „War geplant. Erstens rebellier ich gern und zweitens hab ich dann 'nen ganzen Nachmittag mit Ru!“ „Ihr seid in derselben Klasse?“, fragte Yu verwirrt. „Ja, man sieht's uns nicht an, ich weiß, aber ja, sind wir“, Ruki lächelte ein wenig, „Hat auch was, 'n ganzen Nachmittag mit dem besten Freund zu haben, wenn die Eltern einem den Umgang miteinander verbieten.“ „Was?“, entsetzt sah Uruha die beiden besten Freunde an, „Das ist ja krass. Wieso verbieten die euch den Umgang miteinander?“ „Man glaubt es kaum, aber Ruki war mal ein ganz braves Kind aus reicher Familie und so. Ich hab ihn umgepolt in mehr als einer Hinsicht“, Miya zwinkerte und auf Rukis Wangen schlich sich ein leichter Rotschimmer. „Halt den Rand, Miya“, murrte der Blond-Brünette, dann sah er an Yu vorbei nach hinten zu dem Schwarzhaarigen. „Und was is' mit dem?“, fragte er Uruha, der zu Aoi sah und die Schultern zuckte. „Beim Rauchen erwischt“, kam es von besagtem Aoi, „Du kannst mich aber auch gern richtig fragen.“ Mit seinen beinahe schwarzen Augen sah er zu den vieren und zuckte die Schultern, ehe er sich erhob und sich neben Uruha auf den Tisch setzte. „Du bist also der berühmt-berüchtigte Streber, der mit niemandem redet und der mit niemandem etwas zu tun haben will, weil er so furchtbar super-intelligent ist und sich als etwas Besseres fühlt, weil er so intelligent ist“, begann Aoi und musterte ihn mit kaltem Blick von oben bis unten, bis er an seinen Augen hängen blieb und ihn lange ansah. „Für mich sieht es eher so aus, als würdest du ausgeschlossen werden“, sagte Aoi, ließ mit seinem Blick immer noch nicht von Yus Augen ab, ehe er mit einem Mal lächelte. „Also gut, Uke-kun, ich bin Shiroyama Yuu, aber nenn' mich einfach Aoi“, erst dann entließen sie sich gegenseitig mit ihren Blicken und auch der andere lächelte, „Bin fast 18, damit wohl der Zweiälteste hier. Nur der Schläger ist älter.“ Aoi wies hinter sich. An einem Tisch in einer fast versteckten Ecke saß tatsächlich ein junger Mann, mit blond-schwarzen Iro und lauschte tief in seine Gedanken versunken der Musik, die aus Rukis IPod ertönte. „Der ist hier, weil er 'nen andren Jungen verprügelt hat. Der andere ist im Krankenhaus, soweit ich weiß. Blondie scheint verdammt sauer gewesen zu sein, aber mehr weiß ich auch nicht.“ Kai zog entsetzt die Luft ein. „Wieso macht man so was?“, fragte er dann leise. „Ich habe was gehört, dass Blondie von dem anderen ziemlich provoziert wurde. Eins meiner Betthäschen ist wohl ein enger Freund von dem Verprügelten“, Uruha zuckte die Schultern. „Hm... Wisst ihr was?“, fragte plötzlich Miyavi aufgedreht, „Wir suchen Yu-chan jetzt 'nen Spitznamen. Yutaka ist viel zu lang und umständlich oder was meint ihr?“ „Stimmt... Hm...“, Ruki begann zu denken. Auch die anderen dachte nach. „Wie haben wir uns kennen gelernt... beim Nachsitzen... Nein... Hm...“ „Wie wär's mit 'Kai'?“, fragte der brünette schüchtern. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Miyavi verwirrt. „Naja... Soweit ich weiß, heißt 'Kai' in einer anderen Sprache Treffen und nun ja... Passt doch, oder nicht?“, er wurde immer unsicherer, „Außerdem ist das ein deutscher Name, den ich mal im Fernsehen gehört habe und schön fand.“ „Hm... Stimmt, es passt auf jeden Fall... Und schön ist der Name auch. Wenn er dir gefällt, nimm ihn doch“, erwiderte Uruha lächelnd. „Ich find's toll, Kai-chan“, rief Miyavi aus und grinste breit, „Das kann man so süß verniedlichen. Passt zu dir!“ „Also dann, Kai... Schön dich kennen zu lernen!“, sagte nun Aoi und grinste ihn mit sexy Lächeln an. „Klingt auch so 'n bisschen streberisch“, zwinkerte nun Ruki und stupste den anderen unter dem Tisch mit dem Fuß an. Kai fühlte sich in diesem Moment unglaublich wohl und glücklich – sie hatten ihn akzeptiert und waren schon jetzt so etwas wie Freunde... Kurz: Es war toll! Jetzt wurde er auch lockerer und während sie sich über dies und die Welt unterhielten, merkten sie nicht, wie sich der Sechste im Raum zu ihnen umwand und einen von ihnen beobachtete, ehe er sich wieder umwand und aus Langeweile seinen Hausaufgaben zuwandt, die er aber kein Stück verstand – wie er Schule doch hasste! Währenddessen wand sich Ruki jetzt an Kai. „Ehm, Kai? Du~? Ich hab 'ne Frage“, Kai sah von Aoi, mit dem er sich gerade unterhalten hatte zu dem Kleinsten unter ihnen. „Um was geht's denn?“, fragte der Brünette und sah von Rukis Gesicht nach unten auf das Heft, dass dieser vor sich liegen hatte – Kai hatte sie dazu animieren können, mit den Hausaufgaben anzufangen oder eher: Er hatte angefangen, die anderen hatten sich nach und nach angeschlossen. „Mathe. Ich versteh das nicht! Die scheiß Oberstufe“, brummte der kleine Blond-Brünette. „Es hieße 'beschissene Oberstufe', aber so was sagt man nicht, Ruki!“, Kai nahm sich das Heft und zog es zu sich. Perfekt, dass Thema hatten sie bereits abgeschlossen, „Ach, das ist doch ganz einfach!“ Schon begann Kai, es zu erklären und auch Miyavi lauschte gespannt, Uruha nur so nebenbei und Aoi widmete sich ganz seinen Japanisch-Hausaufgaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)