100 Story's von Pollymon (3 on :)) ================================================================================ Kapitel 2: Gedärme ------------------ 7. Gedärme „Missgeburt!“ Das, oder „Du bist doch völlig krank im Kopf.“ habe ich schon des Öfteren gehört. Hallo, mein Name ist Anastas. Komischer Name, oder? Übersetzt heißt er "der Auferstandene". Und nein, ich bin nicht wirklich auferstanden. Aber ich erzähl euch meine Geschichte. Sie fing wie bei jedem Kind an, mit der Geburt, eines ganz normalen kleinen Jungen. Er erblickte das Licht der Welt und bereicherte alle mit seinem Lachen. Doch das änderte sich langsam, als ich fünfzehn wurde. Ich war nämlich nicht nur unglaublich schüchtern, sondern auch dick, aber anders dick, also nicht mit einem dicken Bauch und einem Busen, nein, alles schlank nur der Bauch wölbte sich, als wäre ich schwanger. Zuerst dachten meine Eltern ich hätte irgendeine Art von Krankheit und gingen mit mir deshalb zu einem Arzt, der sich mit so was wohl aus kannte, und nein, zu dieser Zeit war es kein Frauenarzt. Von da an änderte sich alles. Nachdem der Arzt mich untersucht, geröntgt, Blut abgenommen hatte, Ultraschall technisch untersucht und was weiß ich noch alles, kam er schlussendlich mit einem geschockten Gesichtsausdruck zu uns. Meine Eltern befürchteten schon, dass er ihnen sagen würde, ich würde bald sterben, doch ich wusste das es etwas anderes war, und der Arzt wusste es anscheinend jetzt auch. „Ihr Sohn“ fing er dennoch fassungslos an, „Hat einen Parasiten in sich. In seiner Bauchgegend, zwischen seinen Organen, ernährt sich ein Parasit.“ Meine Eltern waren geschockt, meine Mutter fing an zu weinen und sie fragten ihn verzweifelt, ob man ihn nicht entfernen könne, doch ehe der Arzt zum Satz anheben konnte, mischte ich mich ein. „Ich will ihn nicht weg haben.“ sagte ich zu ihnen. „Ich will ihn behalten.“ Und ja, zu dieser Zeit wusste ich schon, dass es ein Er werden würde, ich wusste es einfach. Den Gesichtsausdruck meines Vaters werde ich wohl nie vergessen. Diesen geschockten, verzweifelten, dennoch zornigen und traurigen Gesichtsausdruck. „Du bist doch krank.“ Nein, ich war völlig bei Verstand, doch niemand verstand meine Sichtweise, er war da für mich, mein kleiner Mitbewohner, immer. Die Jahre vergingen, mein Bauch wuchs und meine Eltern versuchten noch immer, mich davon zu überzeugen, dass es besser wäre, ich würde ihn mir entfernen lassen, um dann wieder zu den anderen zu gehören. Doch ich blieb bei meiner Entscheidung, er gehöre mir, und er solle in mir wachsen, auch wenn er mich mal später umbringen sollte. Ich meine, er ist ja nicht aus einer Vergewaltigung entsprungen, sondern er war einfach da, und ich wollte ihn. Als dies in der Schule bekannt wurde mied man mich; Es könnte ja ansteckend sein. Man nannte mich Missgeburt und Looser, oder sagte, ich wär krank im Kopf, dass ich ihn nicht entfernen lassen würde. Genau da war ich sogar froh, ihn bei mir zu haben. Wenn ich nachts in meinem Zimmer saß und einfach nur noch meiner Trauer freien Lauf ließ. Immer wieder strich ich mir über den Bauch und flüsterte wie froh ich war, dass er bei mir ist, und sogar ab und zu spürte ich, wie er sich bewegte. Er hatte mich gehört, und er antwortete mir, es war einfach wundervoll. Warum verstanden dass denn alle nicht? Freut sich etwa eine werdende Mutter nicht, wenn sie ihr Kind in sich spürt? So in etwa war das auch bei mir, Ich bekam Muttergefühle für den Kleinen, ich fing an, mich zu freuen, wenn ich ihn spürte, informierte mich über seine Art und aß Dinge, damit der Kleine gesund und stark werden würde. Natürlich war mir bewusst, falls er jemals raus kommen würde, würde er mich bei seiner Geburt zerfetzen, meine Bauchdecke aufreissen, um in die Freiheit zu kommen. Aber was tut man nicht alles für seinen Nachwuchs? Ich wurde immer älter, mein Bauch immer dicker, und meine Lebensfreude immer weniger, jeder wandte sich von mir ab, absolut jeder. Ich war auf mich allen gestellt. Eines Tages, es war kurz nach meinem achtzehnten Geburtstag, saß ich gemütlich an meinem Schreibtisch und schrieb gerade meine Einkaufsliste. Na, das könnte ja was werden, ich fühlte mich wie eine Hochschwangere, mein Bauch war unglaublich dick und ich spürte jede seiner Bewegungen, es war ein wunderschönes Gefühl, vielleicht würde er bald auf die Welt kommen? Gerade, als ich diesen Gedanken hatte, spürte ich einen Stich in meinem Bauch, ich zuckte zusammen, atmete zittrig ein und aus. Oh doch, er würde bald kommen, ich spürte es, er war ja geradezu ungeduldig zu kommen. Ach ja. Ich wohne übrigens, seit ich mit siebzehn von zu Hause weg gelaufen bin, in einer Einzimmer Wohnung, kriege Sozialhilfe und mache zwischen durch kleine Jobs via Internet. Hm… Da muss ich an den netten jungen Mann denken, mit dem ich gecamt habe, eher gesagt ich hab ihn gesehen, und er mich nicht, ich habe nicht genügend Geld für so was. Er hat schon öfters geschrieben, er wolle mich treffen, aber ich habe immer abgesagt, natürlich weiß er ja auch nichts von meinem Geheimnis. Ich meine, wie würdet ihr denn bitte reagieren, wenn ihr mit jemanden schreibt, der einen Parasiten mit sich rum trägt? Und das sogar freiwellig! Wahrscheinlich würdet ihr ihn als verrückt abstempeln und in der Ignorier-Liste stecken. Nun ja, gern würde ich mich schon mit ihm treffen, seine Stimme hört sich zumindest echt toll an. Ja, wir hatten schon ein wenig telefoniert, und das war schön. Langsam stand ich auf, zog mir eine Jacke an, die ich grade noch zu bekam, schob sie so gut es ging über meinen Bauch und machte mich langsam auf den Weg. Ich passierte gerade den Eingang als mich ein junger Mann anrempelte und ich rückwärts umkippte. „Uff!“ „Oh, Entschuldigung!“ Er streckte mir seine Hand hin und half mir hoch. „D-danke…“ sagte ich schüchtern und schaute ihn an… Oh Gott… Es war er! „Geht es Ihnen gut?“ fragte er ganz lieb. Mein Gott... Jetzt habe ich aber genug Gott gedacht! Er ist wirklich hübsch, genauso wie auf den Fotos und per Cam. „Hallo?“ fragte er nach, ich schüttelte den Kopf. „Geht es Ihnen nicht gut? Tut Ihnen etwas weh?“ „N-nein, nein schon gut…“ sagte ich leise. Er sah mich wieder an, er soll bitte aufhören. „Moment…“ sagte er plötzlich, ich schluckte schwer. „Sind… Bist du nicht… Bäuchlein 88?“ Ich zuckte zusammen. Ja! Und er war Teddy-knuff77! „I-ich glaube… S-sie vertuhen sich da.“ „Nein, nein Ihre Stimme… Sie… Du musst mich doch kennen, ich bin Teddy-knuff77!“ „Entschuldigen Sie, ich muss...“ stammelte ich und wollte weg. „Warte doch.“ Er hielt mich am Arm fest, ich blickte ihn wieder an. „Bitte…“ flüsterte ich ganz eingeschüchtert. „Du wolltest dich nicht mit mir treffen… Wegen deinem Bauch?“ Oh, wenn er wüsste! „J-ja…“ „Das ist doch nicht schlimm…“ sagte er sanft. „A-aber.“ „Komm, ich lad dich ein.“ „I-ich muss noch einkaufen.“ „Dann trag ich deine Sachen.“ „Soviel ist das nicht.“ „Schlag das Angebot nicht ab.“ „Na gut…“ Shit, er hat gewonnen. Und so gingen wir zu zweit einkaufen. Als wir an der Kasse standen, wollte ich gerade mein genau berechnetes Geld rausnehmen, als er schon einen Schein zückte und für mich bezahlte. Er schenkte mir sogar das Rückgeld. „D-danke…“ sagte ich verlegen. Und schließlich gingen wir dann doch ins Café und als ich mir nur ein Glas Wasser bestellen wollte, bestellte er für mich einen Milchkaffee und etwas Eis. „D-das kann ich doch nicht annehmen…“ sagte ich bedrückt. „Psst, ich will nichts mehr hören, ich bezahl das für dich und gut ist.“ Warum ist er bloß so freundlich zu mir? Wir schlürften unsere Getränke und ich ass mein Eis. Ich hatte ewig kein Eis gegessen, und das war so lecker! „Sag mal…“ fing er an und ich sah zu ihm auf. „Bist du eigentlich knapp bei Kasse?“ Ich schluckte schwer. „J-ja…“ sagte ich ganz unsicher. „I-ich leb von Sozialhilfe… Und meine Versicherung zahlt mir etwas meine Miete…“ Wenn ich jetzt schon dran denke, was ich wieder für einen Preis zahlen müsste, wird mir schlecht… Ich leb am Existenzminimum! Okay, ihr sagt euch jetzt PC ist luxus, meiner ist aber so alt, ich warte nur noch darauf, dass er kaputt geht. „Sicherlich gibt es einen Job für dich in einem Büro, wo du nur sitzen musst und tippen.“ Sagte er lieb, ich schluckte schwer. „N-nein nein, ich mache ab und zu Jobs im Internet… Damit komm ich ganz gut über die Runden.“ Ha ha… „Wirklich?“ „J-ja…“ Ich schaute kurz auf seine Armbanduhr. „I-ich muss jetzt aber wieder los.“ sagte ich leise und stand auf, er stand ebenfalls auf. „Darf ich dich begleiten?“ „N-nein…“ „Warum nicht?“ „I-ich…“ Will das nicht? „Nun komm schon, ich stalk dich ja dann auch nicht.“ Wenn es sein muss… Und so kam er dann auch mit, nachdem er bezahlt hat. Ich fühlte mich ganz komisch, als er neben mir herlief und meine Einkaufstasche trug. Als wir an meiner Wohnung ankamen, fragte er ob er noch mit hoch dürfte. „E-es… Es ist unordentlich.“ sagte ich leise. „I-ist schon gut ich schaff es bis nach oben allein, vielen dank fürs Tasche Tragen.“ Er gab sie mir. „Ich hoffe, wir treffen uns wieder.“ sagte er mit einer lieben Stimme. Ich nickte nur und dachte vielleicht. Als ich oben ankam in meinem Apartment, ja ich lebte in diesen Massenansammlungshochhäuser… Verstaute ich direkt meine Sachen und legte mich auf mein Bett, meine Jacke auf den Stuhl geschmissen. Puuuhh… Meine Güte, war dass ein aufregender Tag! Ein Wunder, dass ich nicht an Bluthochdruck gestorben bin, haha! Der restliche Tag ging zu Grunde, und die Nacht brach herein. Auch ich machte mich schlussendlich Bett fertig. Und schlief mit einem ziemlich mulmigen Gefühl ein. Am Morgen wusste ich auch warum. Es schien gerade mal die Sonne durchs Fenster, als mich ein fürchterlicher Schmerz aufwachen liess. Ich keuchte vor Schmerz auf und riss die Augen auf, riss die Bettdecke weg und schob mein Nachthemd hoch… Er… Er kommt! Mein Kleiner kommt! Ich sah die Umrisse von ihm ganz deutlich, sein dunkles Auge, meine Bauchhaut sah aus, als wäre sie nur noch eine dünne Folie. Schwer ächzend griff ich zum Telefon und wählte seine Nummer. Er nahm freudig ab. „Ja?“ fragte er nach. „H-hier ist Bäuchlein 88…“ „Hey!“ sagte er glücklich. „Schön, dass du mich anrufst!“ „Du…“ sagte ich schwach und spürte wie er mich innerlich zerriss, zog scharf die Luft ein und krallte mich mit meiner Hand in das Bettlacken. „Ich wollte dir tschüss sagen…“ keuchte ich schwer. „Tschüss?“ fragte er verwundert. „J-ja… I-ich muss… Argh…“ „Hey, ist alles in Ordnung?“ „B-bitte…“ sagte ich leise, wälzte mich leicht im Bett rum. „Mach dir keine Sorgen…. I-ich… Ich muss… gnnhhh… Auflegen… Es war schön, so einen netten Menschen kennen zu lernen.“ „Was? Ich verstehe nicht! Egal was du machst, hör bloß auf damit! Ich komme so schnell ich ka-„ Ich drückte den roten Knopf und ließ das Telefon fallen. Wahrscheinlich brüllte er jetzt gerade hallo ins Telefon und machte sich auf den Weg. Ich starrte zu meinem Bauch, er dehnte sich immer mehr, und langsam riss die Haut auf. Sofort lief Blut an den Seiten herunter. ich war so glücklich, bei vollem Bewusstsein zu sein und dabei zu zusehen, wie er auf die Welt kommt. „Gnnnh….“ Doch es schmerzte fürchterlich! Es tat um ein Vielfaches mehr weh, als würde man sich schneiden oder stürzen und sich das Knie auzuschürfen. Am Liebsten hätte ich laut geschrien vor Schmerz, doch das würden die Nachbarn doch nur hören, und das wollte ich auf gar keinen Fall. „Gnnnh… Hn…“ ich griff zittrig nach meiner Dose Schmerztabletten und kippte mir die halbe Dose in den Mund, ich wollte bloß nicht ohnmächtig werden, doch es schmerzte noch immer sehr. Ich stopfte mir das Kissen in den Mund und biss hart darauf als der Riss immer größer wurde und immer mehr Blut floss. Oh, bitte komm schneller auf die Welt! Ich konnte ja nicht pressen oder dergleichen um ihm zu helfen, ich konnte nichts… „Gnnnnh!!!“ Ich wölbte vor Schmerz mein Kreuz, als ich deutlich zu hören bekam, wie mir meine Bauchdecke aufriss. „GNHHHHH!!!“ Oh Scheisse, es soll aufhören, dieser Schmerz! Er ist unerträglich! Ich kniff hart die Augen zusammen, aus denen schon längst Tränen sich hinaus drückten. „Gnhhh… HNNN!“ Hilfe! Genau in diesem Moment wünschte ich mir, meine Mum wäre hier, und würde sagen es wird alles gut! Blut spritze an den Wänden, mein ganzen Bett sog sich damit voll, ehe ganz langsam sich ein etwas erhob. Mit einem geschockten Blick starrte ich auf dieses etwas, als es sich langsam zu mir umdrehte. Ganz blutverschmiert starrte es mich an und öffnete sein Maul, indem sich Haiartige Zähne befanden… Süß… Er hatte schon seine ersten Milchzähne… Genau jetzt merkte ich, wie ununterbrochen Blut aus meinem bauch sickerte, und mein weissen Bettlacken immer röter wurde. Ich fühlte mich plötzlich immer schwächer, während er ganz langsam zu meinem Gesicht hoch kroch. Er war groß. Ungefähr eine gesamte Armlänge lang, und dick! Meine Güte, war der fett! So ein Moppelchen hatte ich also geboren? Er sah fast aus wie eine Made… Während mir schon Ohnmachtsnahe die Augen zufielen war er ganz nah an meinem Gesicht und schnupperte. Schwach hob ich meine Hand und strich ihm über seinen Kopf. „Na, mein Kleiner…?“ krächzte ich nur noch mit dem letzen Rest meines Atems. „Deine Mam hat dich ganz doll lieb…“ Meine Hand sank und meine Augen schlossen sich. Ich spürte noch etwas Warmes, dass sich an meine Wange kuschelte ehe ich mit einem Lächeln aus dem Leben glitt. Ich wusste nicht, dass sich sterben so schön anfühlen kann, schade, dass ich meinem Kleinen keine gute Mutter mehr sein kann, sobald sie ihn finden würden, würden sie ihn wahrscheinlich töten. Und fast genauso war es. Teddy-knuff77 stürmte mit der Polizei meine Wohnung und fand nur noch meinen kalten, blutbesudelten Körper, mit einem riesigen Loch im Bauch. Wahrscheinlich war er geschockt, bei diesem Anblick. Und wahrscheinlich fand er auch meinen Kleinen. Ich hoffe, die Polizisten erschossen ihn nicht direkt und er hatte ein Herz und nahm ihn bei sich auf, er war doch so brav und hilflos. Er war doch mein kleines Baby. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)