Auftakt der Schatten von Astre ([SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 17: Sie lächelte und alles war nur Lüge ----------------------------------------------- Kapitel 17 „Du hast was gefunden?“, entfuhr es Naruto bevor er sich lachend an den Kopf fasste, sich auf den Stuhl in seiner Küche fallen ließ. Seine Erleichterung schlug ihr spürbar entgegen und schmunzelnd legte die junge Frau ihren Kopf auf der Hand ab. Belustigt beobachtete sie, wie Naruto aufsprang, hinüber an einen der Schränke eilte und zielgenau nach etwas griff. Ihr entrann ein Lachen, als die Sakeflasche geräuschvoll auf dem Tisch gestellt wurde und er Sasuke neben sich freudig auf die Schulter schlug. „Die Nachricht muss gefeiert werden“, verkündete er grinsend und der Uchiha war es, der amüsiert seine Augenbrauen hob. „So wenig wie du verträgst, ist das kein Feiern, Dobe.“ „Nicht jeder kann so viel saufen wie du, Teme.“ „Zwei Gläser nennst du viel?“, kommentierte Sasuke und das erste Mal seit Wochen, sah die junge Frau ein höhnendes Grinsen auf seinen Lippen. „Klappe“, murrte er leise zurück und die Gläser waren unheimlich schnell befühlt, bevor er lauthals weiter sprach. „Auf dich Sakura. Von meiner besten Freundin habe ich nie etwas anderes erwartet!“ Die beste Freundin? Sie war vieles aber nicht das dachte die junge Frau noch immer lächelnd und ihr Blick schweifte über seine glückliche Gestalt, hinüber zu Sasuke. Und mit dem Schließen ihrer Lider trank sie die in der Kehle brennende Flüssigkeit. „Verdammt! Warum muss der Mist nur immer so widerlich schmecken“, hustete Naruto und knallte das Gefäß mit verzogener Mimik auf den Tisch zurück. „Waschlappen“, hallte es ihm entgegen. „Sagt der Richtige. Ich wurde heute nicht von Neji verprügelt.“ Ein schadenfrohes Grinsen, das viel zu schnell verblasste, als sich Sasukes Augen rot färbten. „Ich hab nichts gesagt“, hüstelte er nervös und es war ihr helles Auflachen, das die Atmosphäre durchdrang. Belustigt hielt sie inne und schadenfroh sprach Sakura. „Sein Stolz muss heute einen ziemlichen Knacks bekommen haben.“ Naruto ging fließend darauf ein. „Eigentlich muss man das dokumentieren. Ein Uchiha wurde von einem Hyuga verdrescht!“, feixte er und die dunkler werdende Aura, ließ ihn seinen Stuhl einige Meter abseits rucken. „Ich bereue es wirklich, dass ich ihn heute nicht fotografiert habe.“ „Vielleicht sollten wir zu Neji gehen und ihn noch mal darum bitten.“ „Wäre eine Möglichkeit oder...“ „Noch ein Wort“, fuhr Sasuke grollend dazwischen und beide fielen wieder in ein geräuschvolles Gelächter. Ihre Hand streckte sich aus und beruhigend zerzauste sie sein Haar. „Wir wissen alle, dass du stärker, als Neji bist.“ Naruto nickte und verschluckte sein erneut aufkeimendes Kichern. „Ändert aber nichts daran, dass du heute verhauen wurdest. Von einem Hyuga.“ Das Chidori heulte zischend auf und zerstörte mit Leichtigkeit den Stuhl, auf welchem der Uzumaki eben noch saß. Beschwichtigend hob dieser die Hände. „Ach komm das war nur Spaß, Teme.“ Beängstigend zogen sich die Mundwinkel Sasukes nach oben. „Ich mach auch nur Spaß“, antwortete er. Naruto wich zurück, war doch die Elektrizität in der Luft präsent genug, um wirklich schmerzhaft zu werden. „Ja? Warum habe ich dann das komische Gefühl, dass du mich gleich umbringst?“ Die Frage so dünn witzelnd. Sakuras Hände schlangen sich um seine Brust, hinderten Sasuke so daran einen Schritt nach vorne zu gehen. „Hab dich nicht so“, meinte sie und küsste seine Wange. Eine Geste, die ihm lediglich einen knurrenden Laut entlockte, dennoch wies er ihre Gestalt nicht zurück. Und das Versiegen seines Chakra versicherte ihr, dass er dies, als Entschuldigung akzeptierte. „Mama, Papa“, erklang es und ihrer aller Aufmerksamkeit huschte hinüber zu Ichiro der mit roten außer Atem gekommenen Wangen im Türrahmen stand. Sakura löste sich von dem Uchiha. „Ich kann auf Wasser gehen!“, freute er sich und lief auf seine Mutter zu, ließ sich mit einer zärtlichen Bewegung hochheben. „Wirklich?“ Ihre Finger strichen über seinen Kopf und fest an sich drücken, registrierte sie sein seichtes bejahendes Nicken. Nur kurz schloss die junge Frau ihre Lider und einen Moment stand die Zeit für sie still. Wieder ein dummer Versuch sich jedes Detail einzuprägen. „Kann ich euch das morgen zeigen?“, erkundigte der Kleine sich zögernd und leise antwortete sie. „Natürlich, immerhin wollen ich und Papa deine Fortschritte sehen.“ Die Stimme Narutos, welche seine Tochter und auch Kakashi begrüßte ignorierte Sakura, denn das Zittern ihrer Hände war einen Moment kaum zu unterdrücken. „Ich werde keine Träume mehr haben?“ „Nein“, lächelte Sakura ihm entgegen und strich ihrem Sohn wohlwollend über den Kopf, als sich dieser auf sein Bett setzte. Ihr glücklich entgegen blickte. Glücklich, weil er die Stimmen nicht mehr hören, die grässlichen Bilder nicht mehr sehen und den Schmerz nicht mehr spüren musste. Aus dem Augenwinkel konnte sie Sasuke ausmachen, der mit verschränkten Armen nicht weit ihrer stand und ihr Tun beobachtete. Kaarza, der mit gesenktem Haupt starr den Boden betrachtete. Es nicht wagte aufzusehen, denn er wusste was passieren würde. „Du wirst gleich einschlafen mein Kleiner aber keine Angst. Wenn du wieder aufwachst, ist alles, wie früher und morgen zeigst, du uns, was Kakashi dir heute beigebracht hat ja?“ Ein eifriges Nicken war ihre Antwort und zärtlich musternd beugte die junge Frau sich hinab. Ihre Finger berührten sein Gesicht und behutsam legte sie ihre Wange an die Seine. „Ich hab dich lieb.“ Ein Flüstern, das kaum den Raum durchdrang, es nicht schaffte bis zu Sasuke durchzudringen. Und dann, dann spürte die junge Frau wie der Leib kraftlos gegen den ihren fiel. Schlafend und nicht wissend, dass ihr Bekenntnis eine Verabschiedung war. Achtsam und sorgfältig legte sie Ichiro auf das Bett, bettete seinen Kopf auf dem weichen Kissen. Er hätte so eine viel bessere Mutter verdient dachte sie trocken und richtete sich auf. Nicht so etwas wie sie, das ihn anlog und behauptete die Welt wäre morgen in Ordnung. Tief durchatmend und die Emotionen verdrängend, musterte sie einen Moment das hässliche Brandmal, ehedem ihre Hand sich auf eben dieses legte. Das Zittern nicht mehr unterdrücken, blickte sie über die Schulter und sah Sasuke entgegen. „Lass Ichiro deinen Zorn nicht spüren, Sasuke.“ Sie sah die Verwirrung in seinen Augen, bemerkte wie Kaarza sein Haupt hob und musste schmunzeln. „Es tut mir leid, ich habe gelogen.“ Zeitgleich ihrer Worte, brach das Siegel auf ihrer Stirn entzwei, entfesselten eine Energie, die nicht die ihre war. Sakura spürte, wie sich das Mal unter ihrer Haut auflöste, und sah dabei zu, wie der Uchiha nach vorne stürzte. Wie Kaarza sich ihm in den Weg stellte und dann, dann war es ein Ruck, der durch ihren Körper ging. Brennend heiß und fürchterlich quälend. Ihre Beine knickten ein und mit dem donnern, als der Dämon gegen die Wand prallte, wurde es kalt. Eine Flut aus Eis zog ihren Geist hinab und es war das Gefühl des Erstickens, das sich einnistete. Ein dunkles, pechschwarzes Meer aus Nichts und es war Narutos Stimme, die erklang. „Soll das bedeuten wir haben bestanden, ich meine wir alle drei, ja?“ „Wir werden siegen, echt jetzt!“ „Ich verspreche es dir, Sakura. Denn das ist mein Weg des Ninja.“ „Wir sind Team 7“ Unglaublich viele Begebenheiten rauschten an ihr vorbei, jede Einzelne konnte sie benennen und das Gefühl der flüchtigen Freude verschwand, als sich die ersten Risse auf den Bildern abzeichneten. „Mir ist eine schwarze Katze über den Weg gelaufen.“ „Ein Ninja muss immer die Kehrseiten der Kehrseiten sehen.“ „Nein, du denkst vielleicht, dass du es kapiert hast, doch du hast es nicht kapiert, kapiert?“ „Was habe ich mir mit euch nur angetan.“ Sie brachen entzwei eines nach dem anderen. „Idioten.“ „Noch ein Wort und ich schwöre dir, ich werde dir unglaublich wehtun, Naruto.“ „Gott Haruno sogar ein Blinder würde es fertigbringen Kaffee zu kochen.“ „Danke.“ Und dann, dann zerschellten sie gänzlich. Verloren sich und lösten sich auf und zurück blieb ihre stumme Frage, wer diese Menschen waren. Noch vor Sekunden wusste sie es aber jetzt wollten ihr die Namen nicht mehr einfallen. Ihre Finger griffen nach den letzten Resten und das kleine, winzige Licht formte eine Gestalt. So zerbrechlich. Ihr Sohn. „Ich hab euch vermisst, Mama.“ Die Welt brach in sich zusammen, hinterließ nichts. Keine Stimmen, keine Bilder, nicht einmal das warme Licht dieses Kindes, welches sie Mutter nannte. Es war leer. Leer und so unglaublich schwarz. Seine Hand verkrampfte sich um den Arm der jungen Frau, als er die bewusstlose Gestalt davon abhielt auf dem Boden, aufzukommen. Dabei zusah, wie ihr Gesicht blasser zu werden schien und es ihre Körpertemperatur war, die stetig abnahm. „Was hat sie getan?“, entfuhr es ihm ungehalten und seine Sharingan hefteten sich auf den Dämon, der sich aus den Trümmern der zerstörten Kommode kämpfte. Kein Laut der Antwort erklang. „Rede!“, befahl er donnernd und abrupt hielt Sasuke inne. Ein Chakra manifestierte sich in seinem Rücken, riss abrupt seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich, denn es war die seines Bruders. „Du bist so unglaublich dumm“, erklang dessen leise, monotone Stimme, und als der Sinn der gesprochenen Worte ihm klar wurde, wandte er sich langsam um. Hassend fingen seine Augen die des Mannes ein. „Sie hat mit dir gesprochen“, stellte er fest. „Natürlich, kleiner Bruder.“ Eine monotone Erwiderung, die unterging, als Itachi an ihm vorbei den Raum verließ. Eine stumme Aufforderung hinterließ ihm zufolgen. Sasuke schloss zischend ausatmend seine Lider und konnte das Zittern seines Körpers nicht unterdrücken, als er die junge Frau hinaufhob. „Warum ausgerechnet du?“, fragte der junge Mann verkrampft, als er Sakura auf die Couch niederlegte und sein Blick kalt musternd über ihre Züge schweifte. Die Wut über so vieles brodelte in seinem Inneren unaufhörlich hinauf. Der Fakt, dass sie ihn an log, war dabei das Geringste, viel mehr stieß es unangenehm auf, dass sein Bruder es war, den sie einweihte. Demungeachtet würde er zuhören und ihrem Plan folge leisten. Auch wenn dies nur einen Zweck diente, abzuwarten, bis sie aufwachte, um ihr zu zeigen was es bedeutete ihn so zu hintergehen. „Welche Technik hat sie angewandt?“ „Überhaupt keine“, antwortete ihm sein Bruder und Sasuke konnte beobachten, wie er sich untypisch seufzend auf einen der Sessel niedersetzte. Viel zu resigniert, sogar für ihn, lehnte Itachi sich zurück. Er wirkte auf einmal menschlich und diese Tatsache ließ ihn zaudern. „Hast du dich denn nie gefragt, weshalb ein Mensch von einem Dämon Herrin genannt wird, Sasuke?“, setzte der Ältere nach. „Es gibt dafür nur einen Grund, derselbe Grund, weshalb diese Frau auch ihre Seele aufgespalten hat. Ein Vertrag.“ „Was willst du mir damit sagen? Mach dich nicht lächerlich, so etwas...“ „Gibt es nicht? Unwissender kleiner Bruder“, unterbrach Itachi ihn und zeigte mit einer seichten Handbewegung hinüber zu dem Dämon, der beobachtend in der Tür stand. „Kaarza ist Sakuras vertrauter Geist.“ „Schwachsinn“, knurrte der Jüngere zurück und dennoch huschten seine Augen unbewusst hinüber zu dem Wesen. Das war nicht möglich... „Dieser Vertrag ist schon seit sehr langer Zeit genauso vergessen wie verboten und in der Geschichte gab es bisher nur wenige, die genügend Mut oder Dummheit besaßen ihn einzugehen“, erzählte er monoton und schloss die Lider. „Einfach deswegen, weil das Böse immer einen hohen Tribut fordert.“ „Das Böse? Du meinst den Teufel?“, gab er höhnend zurück und musste schnaufend den Kopf schütteln. „Du bist jetzt gänzlich dem Wahnsinn verfallen, richtig?“ „Nenne ihn, wie du willst, er hat viele Namen. Es ist, wie es ist und sie hat einen Pakt mit diesem Wesen geschlossen. Du kannst mir jetzt glauben oder nicht, im Grunde ist es mir auch egal, kleiner Bruder.“ Unglaublich ausdruckslose Silben, die Sasuke zögern ließen. Seine Augen hafteten sich auf die seines Bruders, suchten eine Lüge, welche es nicht gab. „Welchen Tribut?“, informierte er sich langsam, noch immer zweifelnd bevor er sich neben die Haruno setzte. „In ihrem Fall war es die Hoffnung.“ „Du sprichst von dem Märchen, dass eine Seele in drei große Einheiten unterteilt ist?“ „Es ist kein Märchen.“ Etwas in seinem Inneren krampfte sich erschüttert zusammen und die nächsten Silben Itachis, sorgten dafür das ihm kurzzeitig die Luft entsagt blieb. „Das Wort Aufopferung bekommt bei ihr eine neue Bedeutung.“ „Sag mir, dass es eine Lüge ist“, forderte Sasuke ihn ruhig auf, um im nächsten Moment grollend aufzustehen. „Sag mir das, dass eine Lüge ist!“ „Du weißt genau, dass es eben keine ist.“ Stille hängte sich nur einen Sekundenbruchteil über den Raum, ehedem der Tisch geräuschvoll unter der Faust des Jüngeren erbebte. „Wie dämlich kann diese Frau sein!“ „Du kannst deine Wut ruhig auf sie lenken aber es wird dir nichts mehr nützen, Sasuke.“ Sein Kopf ruckte nach oben. „Was hat sie getan?“, stieß er düster aus und das erste Mal seit seiner Kindheit konnte er beobachten, wie sich Itachis Mundwinkel seicht nach oben zogen. Er sein Haupt in den Nacken legte. „Diese törichte Frau hat das Letzte von Bedeutung hergegeben, was sie besaß. Nämlich die Erinnerung. Wenn sie aufwacht, wird sie weder wissen wer du, noch wer Ichiro ist. Sie wird alles vergessen haben.“ Ein unsichtbarer Schlag, so hart und grauenvoll erfasste Sasukes Gestalt und dieses Mal entzog sich die Luft aus seinen Lungen vollkommen. Emotionen verschwanden, Gefühle verflüchtigten sich, einzig und allein das Gesagte hallte in seinen Ohren wider. Wie ein immer zurückkehrendes Ereignis. Und dann war es ihre Stimme. „Es tut mir leid, ich habe gelogen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)