Nodare Haze von Manon (Der Fluch) ================================================================================ Kapitel 4: Vorgeschichte! ------------------------- Wenn ich an den Moment zurückdenke, wo alles begann, müsste ich zum Anfang des Kindergartens beginnen. Ich war 3 Jahre alt und habe mich nirgends wo angeschlossen oder habe Kontakte gesucht. Ich habe viel mehr beobachtet wie Andere mit Bauklötzen oder mit Puppen spielten. Auch wenn es mir damals nie aufgefallen ist, war ich meistens allein und bin die meiste Zeit nur hin und hergegangen. Ein Jahr später kam jemand auf mich zu, wollte mit mir spielen. So fand ich meine erste Freundin, und auch meine einzige. In der Grundschule war ich immer noch mit ihr befreundet. Wir gingen in die gleiche Klasse hatten gemeinsame Interessen und uns konnte niemand die Laune verderben. Bis sie irgendwann mehr Freunde fand und sich mit ihnen beschäftigt hat. Sie wandte sich immer mehr von mir ab und wir verloren mit der Zeit den Spaß. Irgendwann gingen wir nicht mehr auf die gleiche Schule und von dort an wurde es immer komplizierter. Ich begann wieder mich nur aufs beobachten zu konzentrieren. Und irgendwann wurde mir klar, dass ich mich so fühlte wie die Personen die ich beobachtete. Ich hatte immer Abstand von den Leuten und dennoch spürte ich diese Kälte die mir den rücken hinunterlief. Und dann kamen sie auf mich zu, wollten auf mich einschlagen und hätten es beinahe getan. Ich fing an sie anzustarren und auf einmal fühlte ich Angst. Es war aber nicht meine. Sie standen im Halbkreis um mich herum, ich presste mich an die Wand. Ich starrte jeden Einzelnen an. Zuerst den Anführer der Gang. Er wusste nicht mehr was er tun sollte, in seinen Augen wieder spiegelte sich Ratlosigkeit. Er fing an zu schwanken und ging zurück, aber nach ein paar Schritten, fiel er in Ohnmacht. Ihm wusste nicht wie ihm geschieht und die Anderen kümmerten sich um ihn. Ihnen fiel nicht einmal auf, dass ich inzwischen weggelaufen war. Der Junge hat ganze 15 Stunden in Ohnmacht verbracht. Ich hatte gedacht es sei Zufall gewesen. Doch es wiederholte sich im laufe der Zeit. Ich beobachtete immer mehr Leute und fühlte ihre Gefühle. Es war wie Telepathie. Mit der Zeit lernte ich es zu kontrollieren und verwendete es nur noch im Notfall. Ich beobachtete sie zwar weiterhin, aber ich hielt soviel Abstand, dass sie selbst es nicht mitbekamen. Ich wusste, ich kann das nicht verbergen, zumindest nicht für immer. Also ging ich zu meiner Mutter. Ich hatte kein richtiges Verhältnis zu ihr, sie war mir unsympathisch. Ich fing an zu erzählen, jedoch glaubte sie mir nicht und versuchte mir weiß zu machen, dass so etwas nicht möglich ist. Ich verteidigte dennoch meine Meinung, weil ich wusste, dass es die Wahrheit war. Sie wurde sauer und fing an zu schreien. Ich wurde lauter und fing an ihre Wut zu fühlen. Ich provozierte sie immer weiter und immer weiter. Ich konnte mich nicht beherrschen und wusste nicht wieso ich so eine Mordswut hatte. Wir gingen von einem Thema zum Nächsten. Dass ich etwas Unnormales kann, war nicht mehr das Hauptthema. Ich habe sie so weit getrieben, dass sie mich schlug. Doch ich fing nicht an zu weinen und ich hörte auch nicht auf. Diese Wut staute sich in mir und mein Herz klopfte so laut, dass ich meine Gedanken überhörte. Und auf einmal war sie still. Ich zitterte plötzlich am ganzen Körper und meine Augen juckten höllisch. Vor mir verschwamm alles und ich sah nur noch Umrisse. Der Umriss meiner Mutter sackte zusammen, fiel zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Ich beruhigte mich wieder und hörte auf zu zittern. Ich sah wieder ganz normal. Und dann sah ich sie da liegen. Ich rannte aus dem Haus und zerrte den nächsten Erwachsenen auf der Straße in das Zimmer, wo sie lag. Der Mann sah sie und wählte die Nummer vom Notruf. Er untersuchte meine Mutter, nach seinem Anruf genauer und stellte fest, dass sie tot war. Mein Vater bekam einen Anruf von der Polizei und ist sofort nach Hause gefahren. Er und meine Mutter waren zwar kein Paar mehr, wohnten jedoch noch zusammen. Ich war sieben. Als ich am Grab meiner Mutter stand, hörte ich ihren letzten Schrei. Ohne je eine Träne über sie zu vergießen lebte ich weiter, als sei nie etwas vorgefallen. Ich hatte nie eine Mutter. Es gab für mich nur noch meinen Vater und der Rest meiner Familie, die wir zum größten Teil, kaum besuchten. Meine Schwester lebte vor dem Tod meiner Mutter seit 2 Jahren bei meiner Großmutter. Sie stand mit am Grab und verhielt sich wie wahrscheinlich jeder normale Mensch es tun würde. Sie und ich hatten nicht den selben Vater. Sie konnte also nicht mit mir und meinem Vater die Welt ansehen. Das ganze Jahr über, konnte ich meine Fähigkeiten nicht kontrollieren. Es geschah zu jederzeit bei jedem, den ich anstarrte. Sie starben nicht, aber manche fielen doch wiederum ins Koma. Manche jedoch, waren dagegen unempfindlich. Einer davon war mein Vater. Ich wollte ihm es demonstrieren, aber ich konnte es bei ihm kontrollieren, es nicht zu tun. Er hat es damals nicht verstanden, aber er glaubte mir und half mir es zu kontrollieren. Ich erzählte ihm alles darüber. Dass die Menschen es nicht mitbekamen, wenn sie weiter weg waren. Und dass ich es dadurch merkte, dass meine Augen jucken. Er gab mir Ratschläge wie zum Beispiel, dass ich die Augen schließen soll, wenn sie juckten. Oder, dass ich von Menschen etwas Abstand halten sollte, die ich nicht kenne. Es hat mir über all die Jahre geholfen. Aber dadurch war ich immer allein. Ich hatte Niemanden, außer meinen Vater. In der Zeit wo ich es nicht kontrollieren konnte, war ich ein halbes Jahr in einer geschlossenen Klinik und bei einem Psychologen. Es brachte mich aber nur auf andere Gedanken. Ich verhielt mich ruhig und gesittet, damit sie mich schnellstmöglich wieder zu meinem Vater bringen. Ich bekam innerhalb und nach meiner Therapie Beruhigungstabletten. Ich schluckte sie aber nie. Ich war nicht krank, hatte die Therapie nicht nötig. Und ich war auch kein schwerer Fall. Ich war nur anders. Als ich wieder zur Schule ging, schloss ich mich immer noch nicht an irgendjemanden an. Ich arbeitete lieber allein und ich ging meinen Weg zur Schule immer allein. Doch ich beobachtete die Leute weiter und trainierte so meine Fähigkeiten weiter. Ich konnte mir manchmal denken, was andere dachten. Und ich konnte Menschen in eine Art Trance hineinversetzten. Ich brachte ihnen ihre Vergangenheit zurück, ob sie es wollten oder nicht. Es war ab einem bestimmten Zeitpunkt für mich normal so etwas bei Menschen auszulösen und ich ignorierte die Gedanken Anderer mit der Zeit. Ich lernte es in den Hintergrund zu stellen und so zu tun als wäre ich ganz normal. Doch es funktionierte nicht immer. Ich war 2 Jahre wieder in der Schule, gewöhnte mich an den Gedanken: Ich bin normal! Tja…es sollte nicht vorbei sein, noch nicht. Ich ging ins Klassenzimmer setzte mich, jedoch kam mir der Lehrer zu nah und ich versetzte ihn in Trance. Er war still. Man hörte nicht einmal mehr seinen Atem und auf einmal fing er an seine Hände in die Luft zu strecken und zu schreien. Er kniete vor Schmerzen auf den Boden und schrie so unerträglich laut. Es war nicht er, der diesen Schmerz gespürt hat. Er kam mir näher weil ich mir mit der Schere in den Arm geschnitten hatte. Ich hatte einen tiefen Schnitt, aber die Schere verfehlte jede Ader und Sehne. Mein Lehrer jedoch schrie meinen Schmerz hinaus. Er wusste nicht was passierte und nach seinem Schrei fiel er ins Koma. Er schlug mit dem kopf auf den harten Boden und auf einmal lag eine Blutpfütze da. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und seine Kopfwunde wurde genäht. Doch er konnte sich an nichts erinnern. Sein Gedächtnis war vollkommen gelöscht. Er erinnerte sich nicht einmal mehr an seine Frau die weinend bei ihm am Bett kniete und betete. Ich war schuld daran. Seit diesem Vorfall ist mein Vater mit mir weggezogen. In eine Neue Stadt. Doch es geschah wieder und wieder. Ich zählte irgendwann nicht mehr wie viele Umzüge wir hinter uns hatten. Aber auch wenn wir ewig weggezogen sind, kamen mir tausende von Alpträumen und Gedanken in den Kopf. Ich habe keiner meiner Taten jemals vergessen können. Mit dem Alter wuchs auch die Kontrolle. Ich wollte es nicht mehr, nicht mehr umziehen und ich wollte keine Menschen mehr verletzten. Der Grund warum wir in diese Stadt gezogen sind war, weil ich einen dieser Anfälle aus Notwehr getätigt habe. Ein Mann hatte mich von Weg gezerrt und mir den Mund zugehalten. Ich schlug und trat ihn doch er nahm die Hand nicht weg. Dann sah er mich an und ich versetzte ihm einen Schock. Er fühlte die Angst, den Hass und die Verwirrung von mir. Er ließ mich los, ging rückwärts und rannte weg. Er rannte weiter und weiter, bis ihn ein Auto auf der Straße erfasst und umgebracht hatte. Wir zogen in die kleine Stadt, in der mein Vater endlich eine Festanstellung bekam und ich meine Kräfte wieder vollkommen kontrollieren konnte. Und wo ich endlich Freunde gefunden habe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)