Blumenmeer von abgemeldet (am Ende bleibt nur die Erinnerung) ================================================================================ Kapitel 26: Erzähl mir alles... ------------------------------- Hallo lieber Leser, ich wünsche allen einen wunderschönen Start ins Wochenende und viel Spaß beim Lesen. Mein herzlichster Dank gilt wie immer, die es nie leid wird mir ein Kommentar zu schreiben ^^ Liebe Grüße Deanna_ 29.Dezember 2010 „Lach nicht, aber ich hatte echt Schiss davor. Immerhin war ich erst 15 und hatte von all dem gar keine Ahnung. Und das bisschen was ich wusste, hatte ich aus der Bravo ganz exklusiv von Dr. Sommer.“ Lulu schmollte, während Charlie aus dem Lachen, kichern und schmunzeln gar nicht mehr raus kam. „Ich kann mir das so richtig bildlich vorstellen, wie deine Angebetete vor dir stand und du rot wie eine Tomate wurdest.“ Luisa schlug ihre Freundin gespielt ernst gegen die Schulter und schmollte nur noch mehr. „Ja genau verarsch mich noch ein bisschen mehr. Es war eben mein erstes Mal. Sie war 2 Jahre älter und ich habe schon voll lange auf sie gestanden. Es war mir völlig egal, dass sie nur mit mir spielen könnte, ich wollte sie um jeden Preis.“ "Du bist sehr hartnäckig wenn du etwas unbedingt willst.“ Gab Charlie nachdenklich von sich und runzelte die Stirn. „Wie hast du diese Jule…“ „Julia“ verbesserte Lulu und grinste. „Von mir aus auch Julia. Wie hast du diese Julia dann dazu gebracht dir etwas näher zu kommen?“ Lulu legte ihren Kopf gegen die Schulter von Charlotte starrte Löcher in die Luft. „Das war völlig albern eigentlich, aber ich wollte um jeden Preis ihre Aufmerksamkeit, auch wenn ich wusste, dass sie recht leicht zu haben war, zu mindestens haben das die Jungs aus meinem Jahrgang immer erzählt und das sie wohl kein Unterschied bei dem Geschlecht machte. Ich glaube das hat mich am meisten an ihr fasziniert. Naja jedenfalls hab ich mir meinen kürzesten Rock, des engste Top und die besten Schuhe angezogen. Hab mich ordentlich geschminkt und die Haare gemacht. Im Nachhinein ist mir das voll peinlich, ich sah bestimmt wie eine billige Schlampe aus, aber ich wusste es ja nicht besser. Ich frag mich heute noch, wie ich so an meinem Dad vorbei gekommen bin.“ Sie schüttelte lächelnd den Kopf und verschränkte ihre Finger mit denen von Charlie, die noch immer lachte. „Ey gibt es davon zu fällig ein Bild? Du im kurzen Rock und fett geschminkt. Ich kann es nicht fassen, wo du mir immer sagst ich soll keine Röcke tragen, die als breite Gürtel durchgehen könnten.“ Lulu schnaubte verärgert. „Das ist was ganz anderes. Ich war 15 und litt unter akuter Geschmacksverirrung. Voll peinlich sag ich dir, aber die Jungs hingen mir beinahe sabbernd am Rockzipfel und bei den Mädchen hab ich mir bestimmt voll die Feinde gemacht. Aber ich wollte zu der Zeit nichts anderes als von Julia flach gelegt zu werden. Ein Glück weiß ich es heute besser und muss sowas nicht mehr machen.“ Sie strahlte Charlie an, die ihr Strahlen erwiderte. „Ja jetzt hast du ja mich, aber ich hätte nichts dagegen wenn du ab und zu nur so für mich in solche Kleidung steigen würdest.“ Sie zwinkerte vielsagend und küsste Lulu dann kurz auf den Mund. „Ich weiß nicht genau, diese Zeiten habe ich hinter mir gelassen.“ Sie lächelte und drückte die Hand ihrer Freundin. „Und was hat Julia dann gemacht? Ist sie darauf angesprungen?“ Charlie wurde etwas hibbelig und rutschte unruhig neben ihrer Freundin hin und her. Es war wahnsinnig spannend solche Geschichten zu hören und zu erfahren, dass auch Lulu nicht immer so anständig und verantwortungsvoll war wie jetzt. „Zuerst nicht so recht. Ich bin mindestens, den halben Tag so rumgerannt und die Lehrer hatten mich schon im Visier, da sprach Julia mich an und fragte allen Ernstes ob ich denn neu an der Schule war, ich wäre ihr vorher nicht aufgefallen. Ich nickte sogar und sie unterhielt sich etwas mit mir. Später lud sie mich dann für abends zu sich ein und ja den Rest kannst du dir ja denken.“ Charlie sah sie schockiert an. „Schatz du kannst jetzt nicht, das Wichtigste auslassen, echt nicht. Wie war es denn? Wie hast du dich angestellt? War sie gut im Bett?“ Lulu grinste über die Neugierde ihrer Freundin und strich ihr durch das rote Haar. „Du bist schrecklich neugierig, weißt du das? Aber was solls. Es war ein komisches Gefühl und nicht mit heute zu vergleichen, aber es hat meinem Interesse an Sex mit Frauen keinen Abbruch gebracht im Gegenteil, ich habe noch öfter mit ihr geschlafen. Aber keine Sorge Schatz, du bist immer noch viel besser im Bett als sie.“ „Du hättest mir nicht vertrauen sollen, ich werde dir nur weh tun und das, obwohl ich es doch gar nicht will.“ Plötzlich liefen über Ginas Gesicht dicke Kullertränen, sie waren einfach nicht aufzuhalten. Lulu nahm sich sacht in ihre Arme und drückte ihren bebenden Körper an ihren ebenfalls aufgewühlten Körper. „Meinst du, dass es besser ist, mir deshalb nicht die Wahrheit zu sagen. Das tut auch ganz schön weh.“ Gina hörte Luisas Worte, fühlte ihren warmen Körper und ihren heißen Atem und doch kam ihr alles schrecklich unwirklich vor. Noch immer konnte sie sich irgendeine Ausrede für dieses Gedicht einfallen lassen, aber wenn die 3 Worte erst mal gesprochen waren, dann gab es kein Zurück mehr. „Es ist nicht so einfach, ich will das was wir haben nicht zerstören.“ Erstmals keimte in Luisa die Frage auf, was sie überhaupt hatten? Es war keine Freundschaft im eigentlichen Sinne, aber auch keine Liebe. Es war irgendwas dazwischen und das machte der jungen Frau zu schaffen. Eben noch hatte sie erst Charlie, die Liebes ihres Lebens zu Grabe getragen und nun lag sie schon in den Armen einer anderen. „Gina sag mir, was ist das zwischen uns?“ Noch immer hielten sie sich in den Armen, sie konnten einander nicht in die Augen sehen und vielleicht war das auch gut so. Es schien einfacher so zu sagen, was es wirklich war, das zwischen ihnen stand.“Ich weiß nicht. Ich mag dich, sehr sogar. Ich lie…“ „Sag es nicht!“ „Was?“ fragte Gina völlig verwirrt. „Sag nicht diese 3 Wörter nicht, nicht zu mir. Ich liebe Charlie, ich werde sie immer lieben. Da ist kein Platz für Jemand anderen“ „Und dennoch liegst du in meinen Armen.“ Flüsterte Gina und drückte Lulu noch näher an sich. Instinktiv wollte Luisa sich weg drücken, aber erstens konnte sie nicht und zweitens wollte sie es auch gar nicht. Wo war dieser verflixte Knopf, wo man seine Gefühle und Gedanken ausstellte? Gerade jetzt brauchte Lulu ihn mehr denn je. Hier zu sein, sicher in Ginas Armen verwirrte die junge Frau, mehr als sie jemals zu geben würde, selbst unter Folter. Hier in diesem Raum mit Gina existierte alles andere gar nicht mehr. Aber das konnte und dürfte nicht sein. Charlie bedeutete Liebe und Gina Freundschaft. Man konnte das nicht einfach tauschen, so war das im Leben nicht. Liebe war Liebe und Freundschaft war Freundschaft. Das war wie ein Naturgesetz, an dem es rein gar nichts zu rütteln gab. „Gina, es geht nicht…es darf nicht sein.“ Lulus Stimme war Tränen erstickt und Gina fühlte wie ihr Oberteil feucht gegen ihre Haut drückte. „Warum kann es nicht wieder so sein wie vorher? Ich möchte dich als eine gute Freundin nicht verlieren.“ „Ich will dich auch nicht verlieren.“ hauchte Gina und gab Luisa dann plötzlich frei. „Ich kann nicht ändern was ich fühle, auch wenn ich es wollte und glaub mir, ich würde es so gerne. Es war dumm von mir dir diesen Gedichtband zu schenken, aber ich habe einfach einmal auf mein Herz gehört und jetzt hab ich den Salat.“ Gina sah Lulu unsicher an, die sich die Tränen vom Gesicht wischte. „Ich wünschte auch du hättest es nicht getan. Ich war froh, dass du wieder in mein Leben getreten bist, aber ich weiß nicht, ob es unter diesem Umständen noch funktionieren wird." Und jetzt geschah genau das, was Gina schon befürchtet hatte. Lulu würde Schluss machen mit all dem, bevor überhaupt etwas passiert war. Aber wer konnte es ihr verübeln, diese ganze Situation musste sich unglaublich verwirren und verunsichern. Es war ja schon für Gina ein halber Weltuntergang, wie schmerzvoll vermag es dann erst für Luisa sein. Sie würde wieder Jemanden verlieren der ihr wichtig war und das innerhalb so kurzer Zeit. Gina würde die Zeit zurück drehen, wenn das ginge, aber das lag eindeutig außerhalb ihrer Macht. Nichts ahnend war sie hier her zurück gekehrt um Weihnachten und Silvester mit ihrer Familie zu feiern, dann hatte sie eine alte Freundschaft wiederbelebt, nur um dann alles mit einer einzigen dummen Tat zu vernichten. Es war unfair, dass das Leben einem alles so schnell wieder nahm, es aber so schwer war, an das zu kommen, wonach man sich so sehr sehnte. Gina sah Lulu noch immer entsetzt und verletzt an, das konnte nicht möglich sein, das dürfte einfach nicht sein. „Luisa nein, mach das nicht, wie soll ich denn ohne…“Lulu zuckte zusammen und führte den Satz in Gedanken zu Ende » …dich weiter leben… « Auf einmal wurde es ihr ganz schummerig und ihre Beine gaben unter ihrem Gewicht nach. Langsam sackte sie zu Boden und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. „Luisa!“ keuchte Gina erschrocken auf und eilte so gleich an ihre Seite. „Alles in Ordnung?“ Sie legte ihre Hand auf den Rücken von Lulu und streichelte sanft darüber. Diese hielt die Luft an und atmete kurz darauf geräuschvoll aus. „Nein nichts ist in Ordnung.“ Fuhr sie Gina auf einmal ungehalten an und schupste sie von sich weg. „Wie sollte es auch. Du tauchst hier nach 15 Jahren, in denen du dich nicht gemeldet hast auf, machst einen auf beste Freundin, als ob nie etwas geschehen wäre und dann besitzt du die Frechheit mir dieses Gedicht zu schreiben. Deine Gefühle kannst du dir sonst wo hinstecken, es ist mir egal. Ich liebe Charlie, verstehst du? Nur Charlie und selbst wenn ich mich irgendwann wieder verliebe, so wirst du es nicht sein. Denn auf Freunde die Kommen und Gehen wie es ihnen passt lege ich keinen wert. Ich bin dir dankbar für alles was du getan hast, aber es ist besser hier und jetzt einen Schlussstrich unter unsere Freundschaft zu setzen.“ Lulu erhob sich ächzend und blickte, die immer noch erstarrte Gina, böse an. Diese hatte gar nicht für möglich gehalten das noch so viel Kraft in Luisas dünnen und schwach erscheinenden Körper steckte, aber anscheinend hatte sie sich bei einigen Dingen in Lulu getäuscht. Und obwohl Gina genau wusste, wie Recht Luisa hatte, machten sie die Worte dennoch wütend. Es stimmte wohl, dass sie keine vorbildliche Freundin gewesen war, aber Menschen änderten sich auch und das hatte sie sich doch. Seit sie wieder hier war, war es doch mehr als deutlich zu sehen. „Du musst mich nicht so anfahren, ich weiß auch so, dass ich eine Menge Fehler begangen habe, auf die ich nicht stolz bin. Aber ich habe versucht mich zu bessern, habe dir bei Seite gestanden und habe es gern getan und ohne eine Gegenleistung zu erwarten, weil man das unter Freunden so macht. Ich glaube nämlich daran, dass eine aufrichtige Freundschaft auch über Jahre bestehen kann! Mir tut jeder einzelne Fehler den ich begangen habe schrecklich doll leid, aber ich kann die Zeit nicht zurück drehen und wenn ich es könnte, dann würde ich den Kontakt nicht abreißen lassen. Aber ich will nicht in der Vergangenheit leben, ich will nach Vorne sehen, mein Leben in die Hand nehmen und mir meine Wünsche erfüllen. Du bist jetzt sauer auf mich, das verstehe ich, aber gib nicht mir die Schuld dafür, dass Charlie weg ist, denn dafür kann ich rein gar nichts.“ Luisa sah sie mit geweiteten Augen an. „Ich gebe dir doch gar nicht die…“ „Doch das tust du. Du hast das Gefühl ich wäre direkt in dein Leben gekommen um ihren Platz einzunehmen, ich hätte sie verdrängt damit Platz für mich ist. Aber das ist nicht so. Dass, ich in diesen Tagen hier bin, hat nichts damit zu tun, dass ich dich bewusst wieder sehen wollte, das habe ich vor Jahren aufgegeben. Ich bin aus Zufall hier oder besser gesagt wegen meiner Eltern. Aber Charlie ist nicht wegen mir weg und auch nicht wegen dem Autofahrer. Sie war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Weder der Fahrer, noch ich oder gar du haben an ihrem Tod Schuld. Sieh das endlich ein Luisa!“ Lulus Blick schweifte verwirrt im Zimmer umher. Das erste Mal seit dem Tod von Charlie hatte Jemand diese Worte so deutlich ausgesprochen und laut gesagt, was sie tief in ihrem Inneren dachte. Auch wenn sie sich mit aller Macht dagegen gewehrt hatte so konnte sie das Gefühl nicht abschütteln indirekt doch Schuld zu sein. Warum hatte sie auch so gedrängelt und mi CHarlie dieses Spiel gespielt. Warum zum Teufel war sie nicht einmal geduldiger gewesen? Warum…? „Sorry.“ kam es über ihre Lippen. Sie konnte Gina nicht ansehen und plötzlich war all ihre Wut verflogen. Gina ging auf sie zu und nahm sie sanft in den Arm. „Alles wird gut, ich weiß nicht wie aber das wird es bestimmt.“ Lulu sah zu ihr auf und dann auf einmal hatte sie keine Kontrolle mehr und küsste Gina. 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