Blumenmeer von abgemeldet (am Ende bleibt nur die Erinnerung) ================================================================================ Kapitel 20: Fest der Liebe Teil 2 --------------------------------- Guten Morgen ^^ Leider hab ich es gestern vergessen, den versprochenen Teil hochzuladen, deshalb hole ich das jetzt hiermit nach. Vielen Dank Annemie_chan und Xemnas ^^ GLG Deanna 24.Dezember 2010 Toby bedachte seine große Schwester mit einem skeptischen Blick. Für einen kurzen Moment ,da hatte er das Gefühl gehabt, die Luft zwischen Gina und Luisa würde knistern. Aber das war doch nicht möglich, das musste einfach eine Einbildung gewesen sein. „Gina ist wirklich hübsch geworden.“ Lulu nickte und ihr entwich ein kleines Seufzen. „Es sind ja auch 15 Jahre vergangen. Außerdem war sie als Kind ja auch nicht hässlich.“ Toby stimmte ihr zu und dachte mit einem Schmunzeln daran, wie er als junge von 5 Jahren in Gina verliebt gewesen war und er seinen Vater um Rat gefragt hatte, wie er sie dazu brachte ihn zu heiraten. Heute war er froh, dass Niemand außer seinem Vater davon wusste. „Luisa, Tobias. Eure Großeltern sind da, kommt doch mal bitte runter.“ Toby sah an sich herunter. „Schitt, ich muss mich noch schnell umziehen. Entschuldige mich doch bitte unten.“ Luisa sah ihn fassungslos an. „Du willst mich da allein runter gehen lassen?“ Er war aber schon längst in seinem Zimmer verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Sie atmete kurz durch und warf ihrem Spiegelbild nochmal einen Blick zu. Es grenzte wirklich an ein Wunder was Gina geschafft hatte. Ihre Hand glitt über das silberne Medaillon in ihrem Dekolleté. »Ich schaffe das« Es war ungewohnt auf so hohen Schuhe rum zulaufen, aber Luisa schaffte es trotzdem heil die Treppe herunter. Unten standen bereits ihre Großeltern väterlicher Seits und der Bruder ihres Vaters mit seiner Frau und deren 2 Kindern. »Auf ins Gefecht« Sie setzte ein gekonntes Lächeln auf und strahlte in die Runde. „Wunderschönen guten Abend. Tobias lässt sich noch für einen Moment entschuldigen.“ Und sofort hefteten sich die Augenpaare von Luisas Verwandtschaft an ihre Gestalt. Unter den Blicken ihrer Familie fühlte sich die junge Frau ziemlich unwohl und sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, Jemand möge sie doch von dieser Qual erlösen. „ Bist ganz schön dünn geworden.“ Luisas Tante trat auf sie zu und umarmte sie kurz. „Verdienst du nicht genug Geld in Berlin um dir genug zu essen zu kaufen?“ Ihr Mann folgte seiner Frau und gab seiner Nichte die Hand. Lulu wusste nicht so recht was sie darauf antworten sollte, in einem Anflug von Hoffnung hatte sie ihre Verwandtschaft, als etwas sensibler eingeschätzt. Sie wussten doch, was erst vor einigen Tagen geschehen war, mussten sie trotzdem so bissig sein und ihre Missgunst zeigen? Ihre Cousinen begrüßten sie ebenfalls und folgten ihren Eltern in das große Wohnzimmer. „Hör nicht darauf was die Beiden sagen.“ Ihr Großvater lächelte seine Enkelin sanft an und umarmte ihre zierliche Gestalt. Er drückte sie ein wenig länger als üblich an sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Du wirst das schaffen und wenn es dir zu bunt wird, dann brauchst du mir nur ein Zeichen zu geben.“ Sie nickte und dankte ihrem Großvater. Er war wirklich der Größte, sie konnte gar nicht verstehen, wie ihr Onkel da zu solch einem „Arschloch“ werden konnte. Er ging, begleitet von ihrem Vater ebenfalls ins Wohnzimmer, sodass nur noch Lulu, ihre Mutter und ihre Großmutter im Flur standen. Mit der Familie ihrer Mutter hatten sie nicht viel am Hut, nur die Lieblingscousine von Barbara kam immer am 1.Weihnachtsfeiertag vorbei, um ein bisschen Weihnachten nach zu feiern. Luisas Großmutter legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Enkelin lächelte sie an. Für gewöhnlich war sie immer etwas reserviert und ihr schien ein einfaches Hände schütteln schon zu viel, mal ganz abgesehen davon, dass sie die Person war, die am wenigsten damit klar kam, dass ihre Enkelin lesbisch ist. „Ich wollte dir nur mein herzliches Beileid aussprechen.“ Sie räusperte sich, solche gefühlvollen Anwandlungen waren auch für sie etwas Neues. „Ich weiß ich hab mich nicht immer fair gegen über euch verhalten und das tut mir leid. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Du bist doch mein erstes Enkelkind, dein Glück sollte mir wichtig sein und das hab ich jetzt auch begriffen, wenn wohl auch zu spät.“ Für einen Moment sahen sie einander in die Augen, ehe Lulu ihren Blick wieder abwandte. „Danke.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein Windhauch, aber ihre Großmutter verstand und ging auch ins Wohnzimmer. „Geht es Schatz?“ Luisa nickte und schickte ihre Mutter schon mal zu den anderen Gästen. Sie lehnte sich gegen die Wand und atmete ein paar Mal durch. Es war wirklich lieb gemeint von ihrer Großmutter, aber das hatte ihr den Rest gegeben. Ihre so sorgfältig vorbereitete Maske bekam bereits Risse und sie fühlte wie die Tränen förmlich ihren Körper hinauf krochen. Plötzlich vernahm sie ein Poltern und im nächsten Moment sprang Toby hektisch von der Treppe und strich sein Hemd glatt. „Oh…was stehst du denn hier rum?“ Lulu blickte auf und setze ihr bestes Lächeln auf. „Noch ein bisschen Ruhe vor den Verwandten bevor ich mich ins Getümmel werfe.“ Sie lächelte und harkte sich bei ihm unter. Wenn auch Toby nicht wusste was geschehen war, so konnte er es sich doch wohl denken, irgendwer musste was wegen Charlie gesagt haben. Er zog sie etwas an sich und küsste sie auf die Stirn. „Gemeinsam sind wir stark.“ Sie gingen in die Wohnstube zu den Anderen und lauschten dem, bereits in Gange getretenen“ Gespräch. Die Zeit schien beinahe still zustehen, es schien fast, als würde Jemand die Zeiger rückwärts drehen,. Jede Minuten fühlte sich für Luisa wie eine Stunde an und der Abend war eine einzige Ewigkeit aus Worten. Nichts was sie erreicht hatte, was sie tat oder sagte, schien mit dem mithalten zu können was ihre Cousinen erreicht hatten. Sie waren in allem besser, größer, toller, umwerfender. Wie jedes Jahr zu vor auch, war Weihnachten nur dazu da, um dem Anderen zu zeigen, was man erreicht hatte. Als Luisa schon glaubte, ihre ältere Cousine würde an ihren eigenen Worten ersticken, klingelte das Telefon und da sie am nächsten dazu saß, erhob sie sich,. Im Stillen war sie mehr als dankbar dafür. „Fröhlich.“ Am anderen Ende der Leitung hörte sie fröhliches Glucksen und zwei Kinderstimmen. Dann knisterte es kurz und der Lautsprecher wurde an geschalten. „Luisa bist du es?“ Sie erkannte die Stimme sofort, es war Valerie, die Mutter von Miriam und Valentin. Sie nickte, merkte aber, dass man das ja durch das Telefon nicht sehen konnte. „Ja, ich bin es.“ Plötzlich hörte sie ein lautes quietschen und mit einem Mal redeten Valentin und Miriam gleichzeitig auf sie ein. „Ganz langsam ihr beiden, ich versteh ja gar nicht.“ Ein Gefühl von Freude breitete sich in ihr aus, das die beiden an sie gedacht hatten, war einfach nur niedlich. Valentin setze sich gegen seine Schwester durch und sprach als erster wieder. „Hallo Tante Lulu, wir wünschen dir fröhliche Weihnachten. War der Weihnachtsmann schon bei dir? Bei uns noch nicht.“ Man hörte Miri im Hintergrund meckern und wie ihre Mutter ihr versuchte zu erklären warum der Weihnachtsmann solange brauchte. „Ich wünsch euch auch frohe Weihnachten.“ Sie hörte das Zittern in ihrer Stimme. „Und nein der Weihnachtsmann war noch nicht hier, er kommt bestimmt noch vorher zu euch.“ Es war kurz still am anderen Ende. „Weinst du Tante Lulu?“ fragte Miri und Luisa sah förmlich ihre Schnute. „Ja, aber nur weil ich mich so sehr freue das ihr mich anruft.“ Miri kicherte. „Siehst du Mama, Tante Lulu freut sich doch, dass wir anrufen.“ Die Beiden Knirpse hatten auf einmal wahnsinnig viel zu erzählen und wollten erst vom Telefon weg, als Tinchen, den Weihnachtsmann am Fenster entdeckte. Lulu legte auf und sah auf in den Spiegel. Sie sah furchtbar aus, trotzdem lag ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Am Ende stimmte es wohl doch: Kinder waren ein Geschenk des Himmels. „Ich hab es ganz genau gesehen. Du hast voll geschummelt Papa!“ Charlie verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper und blickte ihren Vater böse. Gerade eben hatte er bei Rommé Cup einfach Steine in seine Tasche gesteckt, die er einfach nicht verwerten konnte. Er hob seine Hände in die Höhe. „Ach was Schatz, das musst du dir eingebildet haben. Oder du solltest mal wieder deine Brille putzen.“ Er grinste seine Tochter hämisch an und nahm ein Schluck von seinem Bier. „Papa!“ Sie hob drohend den Zeigefinger und stand auf. „Dann lass mich mal in deine Taschen gucken.“ Sie war zu ihm rüber gegangen und wollte in seine Taschen greifen. „Hey was gehen dich meine Taschen an?“ Er lehnte sich mit dem Stuhl zurück und letztlich soweit, dass er Rückwärts mit dem Stuhl auf den Teppich fiel. „Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.“ Lachte Charlie ihn aus und half ihm letztlich beim aufstehen. „Du bist unmöglich junge Dame, geh mir bloß aus dem Blick. Geh doch einfach zu Elias rüber, vielleicht hat der ja Zeit für dich.“ Sie schob beleidigt ihre Unterlippe vor. „Heute ist der 25.Dezember, da kann ich doch nicht bei Elias auftauchen. Außerdem bist du mein Vater und so oft musst du mich ja gar nicht ertragen.“ Er strubbelte durch ihr Haar und brachte es völlig aus der Ordnung. „3 Tage am Stück mit dir zusammen kann sehr anstrengend sein, vor allem da du Luisa vermisst.“ Charlie haute im auf den Arm und drehte sich schmollend um. „Naja und, dann vermiss ich sie eben. Bald kommt sie ja wieder.“ In wenigen Tagen würde sie ein Jahr mit Lulu zusammen sein und trotzdem fühlte es sich Mittler Weile an, als wären sie schon immer zusammen gewesen. Ohne Lulu war es irgendwie doof und langweilig. Ihren Papa hatte sie in den letzen Tagen wirklich schon sehr geärgert und Elias nicht minder wenig. Emily hatte sich als einziges in die rettende Entfernung gebracht und zwar bei ihren Eltern. Das Telefon klingelte und Lulus Vater nahm ab. Ungeduldig hüpfte Charlie auf und ab und versuchte von ihrem Vater zu erfahren, wer da am Telefon war. „Dir auch wunderschöne Weihnachten…“ Er lachte und sprach weiter. Charlotte sah ihn jetzt schon ehrlich verärgert an und war etwas rot geworden. „Papa!“ nörgelte sie und wirkte damit wie ein kleines, trotziges Kind. „…ja genau, langsam geht sie mir auf den Keks. Ich hätte ihr was zum spielen zu Weihnachten schenken sollen.“ „Mensch Papa bitte.“ Er grinste seine Tochter an und erwiderte. „Hier bitte, aber nicht ewig lang.“ Sie nickte und nahm ihm den Hörer ab, noch immer wusste sie nicht wer dran war, aber sie hatte so eine Ahnung. Am anderen Ende war es leise. „Hallo?“ Sie hörte ein kichern. „Selber Hallo Schatz.“ Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und dann fing sie auch schon an drauf los zu plappern. Irgendwie gab es 3 Tagen doch mehr zu erzählen, als sie gedacht hätte. „…das Schlimmste sind aber die Nächte. Ich bin es nicht mehr gewöhnt allein in meinem Bett zu schlafen. Wenn du wieder zurück kommst müssen wir erst mal ausgiebig kuscheln oder so.“ Sie wusste genau, dass Luisa am Ende der Leitung ein schiefes Grinsen auf den Lippen hatte. Sie telefonierten solange bis Toby am sich beschwerte, weil er auch gerne mal telefonieren würde. So legten sie auf, versprachen sich aber, abends ein wenig zu chatten. Charlie ging es gleich besser, wo sie mit ihrer Freundin gesprochen hatte, Und nun, da ihre Patenkinder gleich kommen würden, fühlte sie sich wieder richtig glücklich und entspannt. „Wer war denn da am Telefon?“ fragte Lulus Vater, als seine Tochter gerade wieder das Zimmer betrat. „Miri und Tinchen.“ sagte sie kurz angebunden und setze sich zu ihrem Großvater der schützend den Arm um seine Enkeltochter legte. Für einen Moment schwiegen alle, doch dann rief Barbara zum Essen und danach würde es an die Geschenke gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)