Blumenmeer von abgemeldet (am Ende bleibt nur die Erinnerung) ================================================================================ Kapitel 14: Kälte ----------------- Hallo liebe Leser, Ich hatte ja versprochen am Montag noch einen Teil zu posten, abr ich gebe zu gestern habe ich es einfach vergessen, dafür hole ich es jetzt nach ^^ Vielen Dank an für ihre liebe Rückmeldung XD GLG Deanna_ 19.Dezember 2010 Starr blickte er auf die Straße vor sich und krallte seine Finger an das Lenkrad vor ihm. Er wollte keine Sekunde unkonzentriert sein, Toby musste alles im Blick haben, am besten wäre es, er könnte in die Köpfe der anderen Fahrer sehen. Seit der Sache mit Charlie fühlte auch er sich nicht wohl beim Auto fahren. Auf dem Weg zu Luisa, hatte er daran weniger gedacht, aber nun da sie mit ihm im Auto saß, war es etwas anderes. Toby war bloß froh, dass ihr nach einiger Zeit die Augen zugefallen waren und sie nun im hinteren Teil des Autos schlief. Wenn er immer wieder ihren traurigen und leeren Blick sah, dann wurde ihm ganz anders, aber sie hatte ja jetzt die Augen geschlossen. Nicht mehr lang, dann würden sie in dem kleinen Ort ankommen, in dem seine Eltern wohnten. Heute früh erst, hatte er sie erreicht und ihnen alles erklärt. Beide waren aufgebracht gewesen, das hatte Toby am Telefon gehört. Seine Mutter musste selbst nur vom hören sagen, schon die Tränen unterdrücken. Die Ankunft würde sicher sehr emotional werden, sie konnte nur so werden. „Sind wir bald da?“ verschlafen streckte Lulu ihre Glieder und fuhr sich durch das braune Haar. Sie sah müde aus, wenn auch nicht mehr ganz so blass um die Nase. Schon als kleines Kind, hatte sie immer am besten, während einer langen Autofahrt geschlafen. Seit Toby sie vor ein paar Tagen besuchen gefahren war, hatte sie sehr schlecht ausgesehen, jetzt sah sie immerhin nur noch schlecht aus. Er sah auf das Navigationsgerät und meinte dann. „Laut Navi noch 37 Kilometer. Mum und Dad freuen sich dich wieder zu sehen, du hast ihnen gefehlt.“ Luisa nickte und lehnte ihren Kopf gegen das kühle Glas des Fensters. Ein bisschen freute sie sich auch ihre Eltern wieder zu sehen, viel zu lange hatten sie einander nicht gesehen. Die weite Entfernung war mit der Hauptgrund warum sie sich nicht so oft sahen, wie sie gerne wollten. Oliver war Tierarzt und hatte eine kleine Praxis in der Nähe seines Wohnortes, während Lulus Mutter Babara Lebensberaterin war und ständig auf Achse war. Als Toby und sie noch Kinder gewesen waren, hatte ihre Mutter ihre Besuche nur in der näheren Umgebung gemacht, aber spätestens seit Luisa ausgezogen wart, hatte sie ihr Einzugsgebiet erweitert und war sehr erfolgreich damit. „Es ist trotzdem komisch, ich wünschte der Anlass meines Besuches wäre schöner.“ Ihre Stimme verlor sich in den Geräuschen, die das Auto von sich gab und sie wendete ihren Blick wieder auf die Straße. Links und rechts waren weite Felder, die mit einer dicken Schneeschicht überzogen waren. Wenn sie sich dazu in der Lage fühlte, dann würde Luisa vielleicht einen Schneemann bauen, so wie sie es schon als Kind getan hatte und so wie sie es auch mit Charlie getan hatte. Die Schneefrau mit der pinken Schleife am Kopf. „Wir bauen eine Schneefrau…wir bauen eine Schneefrau…“ trällerte Charlie aufgeregt und steckte sich eine große Möhre und ein paar flache und dunkle Steine in die Tasche. „Wenn du das Draußen auch singst, dann werde ich 10 Meter hinter dir laufen.“ Sie steckte die Hände in die Jackentasche und murmelte ihr Gesicht tiefer in den flauschigen grauen Schal. „Ach sei doch kein Spielverderber Schatz.“ Sie zog das „Schatz“ ein wenig in die länger und stellte sich dann auf die Zehenspitzen, um ihrer Freundin ein Kuss auf die Nasenspitze zu drücken. Sie grinsten beide und Charlie steckte ihre eine Hand mit in die Jackentasche ihrer Freundin und ihre Finger verflochten sich mit einander. Mit strahlendem Lächeln auf den Lippen zog Charlie ihre Freundin auf den Hinterhof des Altbaus, wo schon Kinder einige Schneemänner gebaut hatten und teilweise auch noch bauten. Die Rothaarige löste ihre Hand und hockte sich in den Schnee. „Ich mach die untere Kugel und die du Mittlere ja?“ Lulu nickte und zog ihre Handschuhe an. Eigentlich hatte sie bei diesem Wetter nicht raus gewollt, aber Charlie hatte sie mal wieder aufs Kreuz gelegt. Beim Liebespiel hatte sie diesen Gefallen erbeten und mit Charlies Fingern zwischen den Schenkeln, konnte sie gar nicht nein sagen. Der Schnee formte sich unter ihren Händen zu einer halbwegs gleichmäßigen Kugel, die es nun galt, zu vergrößern. Charlie war eindeutig mit mehr Elan bei der Sache, ihre Kugel war fast schon groß genug, für den unteren Teil. Sie rollte die Kugel noch ein wenig und stellte sie dann sicher auf die richtige Seite. „Bist du so weit Schatz?“ rief sie über den Platz und bekam nur ein leises murren von ihrer Freundin. Ein bisschen aus der Puste schob sie ihre Kugel zu Charlie und hob sie mit vereinten Kräften auf den Unterkörper. „Und da sagst du immer, dass du keine Schneekugeln machen kannst.“ Charlie sah sie gespielt empört an. „Ich habe lediglich gesagt, dass ich es nicht gerne mache, weil mir immer so schnell kalt wird.“ Charlie lehnte sich über die halbfertige Schneefrau hinweg und flüsterte Luisa etwas ins Ohr, die daraufhin ganz rot wurde. Leise kichernd machte die Rothaarige den Kopf und befestigte ihn sicher am restlichen Körper. „Und was sagst du?“ Lulu musterte das Gebilde kritisch und blinzelte ein wenig. „Noch etwas leer, würde ich mal sagen. Und die Brüste sind zu klein“ Charlie zog eine Tüte aus ihrer Tasche und reichte sie ihr Freundin. „Hier sind die Steine und die Möhre., Die Brüste bleiben aber so, sie braucht keine riesen Brüste um gut auszusehen.“ Die kleine Rothaarige stemmte ihre Arme in die Hüpfte und nahm sich auch ein paar Steiner. Nach 5 Minuten waren sie fertig und betrachten die Schneefrau noch einmal. „Es fehlt immer noch was oder?“ Charlie nickte und zog ihre pinke Schleife aus dem Haar. „Nein, du willst doch wohl nicht etwa…“ Sie grinste und stellte sich auf die Zehenspitzen um ihrer Schneefrau, die Schleife zu befestigen. „Na wenn das nicht modisch ist, dann weiß ich ja auch nicht.“ Sie klatschte in die Hände und zog einen Fotoapparat hervor. „Stell dich mal bitte zu ihr Schatz.“ Lulu tat, wie ihr genießen und posierte ein wenig für ihre Liebste. Lulu legte ihre Arme um Charlie und zog sie an sich. „Besser als erwartet, muss ich schon zugeben.“ „Tja was hast du denn erwartet. Das nenn ich ultimative „Schneefrauenbauerpower“! Sie mussten beide herzlichen Lachen und machten noch ein Foto von ihnen Dreien. Luisa wusste gar nicht mehr, wo die Fotos hingekommen waren und ob, sie überhaupt gedruckt worden waren. „Wir sind da.“ Toby parkte sein Auto in der Einfahrt und stellte den Motor ab. Es war bereits wieder dunkel draußen und ein kalter Wind blies um die mit Schnee bedeckten Baumkronen. „Das ist ja noch kälter hier, als in Berlin.“ Sagte er beim austeigen und zog seiner Winterjacke enger um seinen Körper. Auch Lulu verließ das warme Auto und so gleich erfasste der Wind ihren Körper und ließ sie frösteln. Das Hoflicht ging plötzlich an und die Haustür öffnete sich. „Tobias, Luisa, da seid ihr ja endlich.“ Ihre Mutter kam auf sie zu gerannt und umarmte die beiden stürmisch. Sie musterte ihre Tochter und zog die Stirn kraus. „Ich weiß, dass ich scheiße aussehe.“ Sagte Luisa ruhig und griff nach dem Tragekorb mit Elli und der Transportbox mit Lola drin. Sie ging an ihrer Mutter vorbei in Richtung Haus. „Mach dir nichts draus Mum, ihr geht es wirklich verdammt schlecht.“ Barbara nickte und nahm ihrem Sohn ein paar Sachen ab. „Kommt Dad gar nicht helfen?“ fragte Toby, als er den großen Käfig von Lola aus dem Kofferraum nahm. „Wir haben noch Besuch und er wollte die beiden nicht sitzen lassen“ Im Haus angekommen, zog Lulu erst mal ihre Jacke aus und brachte dann die beiden Körbe ins Wohnzimmer. „Luisa.“ Ihr Vater sprang von der Couch auf und umarmte seine Älteste stürmisch. Sie taumelte ein wenig zurück und ließ beinahe die Körbe fallen. „Vorsichtig Papa, ich habe hier noch Jemanden.“ Er fiel ihr ins Wort und zog sie weiter in den Raum. „Ich hab hier auch noch wen.“ Im Wohnzimmer saßen zwei Frauen. „Erinnerst du dich noch an Frau Laurent und ihre Tochter Gina, ihr wart in Grundschule die besten Freundinnen, bis die Familie fort zog.“ Lulu stellte die Transportboxen ab und reichte den beiden die Hand. Das hatte ihr gerade noch gefehlt, sie wollte nur noch in ihr Zimmer und sich verkriechen. „Hallo Luisa schön dich mal wieder zu sehen. Du bist wirklich zu einer schönen jungen Frau heran gewachsen.“ Sie versuchte zu lächeln und bedankte sich bei Ginas Mutter. Ihr Blick fiel auf die Blonde, die sich wirklich ganz schön verändert hatte. Luisa hatte sie noch mit langen, blonden Locken und Schleife im Haar, in Erinnerung und nun stand eine erwachsene Frau mit kurzen blonden Haaren, einem Lippenpiercing und einem frechen Grinsen auf den Lippen, vor ihr. „Du hast dich ganz schön verändert.“ Kam es über Lulus Lippen und sie rückte ihren Pony zu recht. „Du dafür umso weniger, nur größer und noch schöner bist du geworden.“ Ihre Blicke kreuzten sich, aber Luisa brach den Blickkontakt wieder ab. „Entschuldigt mich bitte, ich würde gern in mein Zimmer gehen. Die Fahrt war lang und anstrengend, ich muss auch noch meine beiden Kleinen raus lassen.“ Elli mauzte wie auf Kommando und steckte ihre Nase durch das Gitter. Ihr Vater sah in ihre Augen, so voller Sehnsucht und Angst. „Natürlich Schatz gehe hoch, ich komm später nochmal nach dir sehen.“ Sie nickte dankend und ging mit Elli und Lola zur Treppe. Toby kam ihr entgegen. „Ich habe Lolas Käfig in dein Zimmer getragen und Ellis kleinen Kratzbaum auch.“ „Danke.“ flüsterte sie und schob sich an ihm vorbei. Toby wusste nicht, ob es nur Einbildung war oder ob seiner Schwester gerade noch verstörter gewirkt hatte, als vorher. Sie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Vorsichtig stellte sie ihre Tiere ab und manövrierte erst mal Lola in ihren Käfig und gab ihr ein Leckerli, als Belohnung dafür, dass sie sich gut benommen hatte. Dann ließ sie Elli raus, die das erste Mal hier war. Die kleine musterte alles genau und sprang dann freudig auf ihren Kratzbaum, denn sie sofort erkannt hatte. Lulu beobachte mit einer gewissen Freude, dass wenigstens Elli und Lola sich zu freuen schienen, dass sie nun hier waren. Es war komisch gewesen, diese Begegnung unten. Nicht nur, dass es sie noch mehr Kraft gekostet hatte, vor den beiden glücklich zu wirken, nein Gina hatte sie auch mit einem undefinierbaren Blick bedacht, der ihr durch Mark und Knochen gegangen war. Sie hatte sich wirklich ganz schön verändert und was machte sie denn überhaupt hier, sie waren vor über 15 Jahren weg gezogen und seit dem hatten sie sich nicht mehr gesehen. » Ach Mist, als ob ich mir nicht schon genug Gedanken machen würde« Sie öffnete ihren Rucksack und stellte das Bild von Charlie und sie auf den Schreibtisch. „Ach meine geliebte Charlie, ich wünschte du wärst bei mir.“ Unten in der Wohnstube hatten sich der weil Oliver, Barbara und die beiden Laurents eingefunden, Toby hatte sich auch entschuldigt mit der Begründung, dass er ja morgen früh noch 2 Stunden Autofahrt zu seiner Ausbildungsstätte vor sich hätte. „Was macht Luisa denn eigentlich zurzeit?“ „ Sie lebt in Berlin und arbeitet als Floristin, sie hat dort, nachdem Abitur ihre Ausbildung gemacht und arbeitet noch immer in dem Laden.“ Gina nahm ein Schluck von dem Wasser in ihrem Glas und zeigte sich nachdenklich. „Luisa sieht nicht so sonderlich glücklich aus, gefällt es ihr da nicht?“ Lulus Eltern sahen sich an und dann zurück zu Gina. „Luisa hat erst vor ein paar Tagen ihre Freundin verloren, sie ist angefahren worden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)