Blumenmeer von abgemeldet (am Ende bleibt nur die Erinnerung) ================================================================================ Kapitel 13: Gedankenchaos ------------------------- Liebe Leser, tut mir leid, dass ich die letzten 2 Wochen am Freitag nicht gepostet habe. Das lag zum einen daran, dass ich in der einen Woche nicht Zu Hause war, sprich nicht an den PC konnte wo ich die Fanfic drauf habe. Aber jetzt geht es weiter und Morgen gibt es auch noch ein brandneues Kapitel. Mein Dank gilt wie immer,den fleißen Kommentatoren meiner Fanfic. ^^ GLG Deanna 19.Dezember 2010 Wo immer dein Weg dich hin verschlägt, gedenke derer, die dich lieben und die zu dir halten. Sie werden dir die Kraft geben, zu erreichen, was immer du dir erträumt hast. Sie schlug geräuschvoll ihr Tagebuch zu und verstaute es wieder in ihrem Rucksack. Diese wenigen Zeilen, auf der aller ersten Seite in dem kleinen roten Buch, hatte Charlie verfasst, bevor sie es ihrer Liebsten geschenkt hatte. In einer Zeit, als sie noch Freunde waren, wo keiner von beiden wusste, auf welchen Weg sie das Schicksal geführt hatte. Würden sie nun einen gemeinsamen Weg einschlagen oder würde das Schicksal sie bald wieder Trennen. Gerade diese Unsicherheit hatte jeden gemeinsamen Moment zu etwas besonderem gemacht. Zufällige Berührungen, verstohlene Blick, nicht den Mut gehabt zu sagen was man wirklich fühlte. Aber dann war dieses Buch ins Spiel gekommen, es war der erste große Anstoß. Zwischen den Zeilen lesen und erkennen, was der Andere einem sagen wollte. Keine klaren Worte, undefinierbare Gesten und doch so viel Liebe in der Luft. Ohne es zu merken waren sie einander immer näher gekommen, aus Freundschaft wurde Liebe, aus Liebe Glück und aus Glück wurde Schmerz. Luisa erinnerte sich noch genau an den allerersten Kuss mit Charlie, er war weder klassisch noch sonderlich romantisch gewesen. Viele unscheinbare Zeilen hatten das kleine rote Buch gefüllt ehe es zu scheuen Berührungen gekommen war. Liebe…Nicht greifbar, unsichtbar, wunderbar, verletzlich, unnahbar, aber wertvoll. Angst beherrschte die beiden jungen Frauen. Furcht davor verletzt zu werden, sich nur ein zu bilden da sei mehr, vor den Kopf gestoßen zu werden. „Ich liebe dich.“ Worte die wie Feuer im Körper brannten, Worte voller Bedeutung und Hoffnung. Unschuldige Berührungen, nicht wissend was sie bedeuten konnten. Alles oder nicht… Es ging nicht, sie wollte es nicht, es durfte nicht sein. Diese Frau, ganz anders, unerreichbar, unendlich weit weg und doch so nah. Nur ein Blick, ein Wort, eine kurze Berührung. Charlie schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Schmerz breitete sich von der Hand über den ganzen Arm aus und erfasste auch schließlich ihr Herz, doch dieses hatte schon vorher geschmerzt. Sie hatte sich verliebt… unwiderruflich, erbarmungslos. Es war keine Liebe auf den ersten Blick gewesen, sie hatten einander kennen gelernt, mit einander viel gelacht und Spaß gehabt. Sie waren Freunde geworden, einander alles anvertraut, in dem Wissen, dass der andere dicht halten würde. Die Floristin und sie, Luisa und Charlotte, Freunde, gute Freunde, vielleicht auch beste Freunde, irgendwann auch Liebende? Charlie fasste sich an den Kopf und nahm ihre rote Brille von der Nase. »Was soll ich bloß tun« Wer immer einmal gesagt hatte, dass Liebe aus Freundschaft wuchs, der hatte nicht gesagt, dass es so weh tun konnte. Liebe sollte doch schön sein, sie sollte einen zum strahlen bringen und nicht zum weinen. Charlie wollte doch stark sein, sie wollte Luisa nicht zeigen was sie wirklich fühlte. Vielleicht war es noch nicht zu spät, vielleicht konnte man noch etwas retten. Die Freundschaft zu Lulu war Charlotte wichtig, in den paar Monaten, in denen sie sich kannten, waren sie einander sehr nah gekommen, wahrscheinlich einfach zu nah. Charlie vertraue ihrer Freundin bedingungslos, würde ihr eigenes Leben in die Hände von Luisa legen. An diesem Punkt hatte die Studentin schon gemerkt, dass sie viel zu nah an Lulu getreten war und hatte die Notbremse gezogen, aber mit mäßigem Erfolg. Luisa hatte nicht verstehen können, warum Charlie sie auf Distanz hielt. Fühlte sie denn dieses elektrisierende Gefühl nicht, wenn sie einander berührten, die Hitze die entstand, wenn sie dicht bei einander waren? Fühlte Lulu denn gar nichts über dieses Freundschaftliche hinaus. Bildete sich, dass Charlie nur ein? »Nein« Es gab doch diese Momente, wo Luisa ihre Nähe suchte, wo sie für alle anderen wie ein Paar wirkten, das konnte doch nicht nur ein Spiel sein. Frustriert schlug Charlotte ihr Buch zu und erhob sich, heute würde sie sicher auf keinen grünen Zweig mehr kommen. Schnellen Schrittes verließ sie die Bibliothek und trat hinaus auf den Campus. Es war ein milder Tag, nicht zu warm und nicht zu kalt. Sie stopfte ihre Jacke in ihren Rucksack und schulterte diesen. Wenn sie sich beeilte, würde sie vielleicht noch den Bus nach Hause kriegen und musste nicht noch eine Stunde warten. Charlie sah nach links und spurtete dann los. „Charlie warte doch!“ Die Rothaarige dachte für einen kurzen Moment ihren Namen gehört zu haben, entschied sich dann aber dafür, dass sie sicher schon Halluzinationen hatte. Kein Wunder so schlecht wie sie seit Tagen schlief, ihr Vater hatte sie schon äußerst besorgt gemustert. „Charlie!“ Sie blieb stehen und drehte sich um. Vom Weiten her erkannte sie Luisas Silhouette, die auf sie zu kam. »Oh nein« Lulu erreichte sie und musste die Hände auf den Knien abstützen. „Wo…woll..test du denn so schnell…hin?“ Ihr Atem ging stoßweise und ihre Wangen hatten sich rötlich gefärbt. Charlies Bus fuhr an den beiden vorbei und die junge Studentin seufzte. „Ich wollte mit diesem Bus nach Hause fahren.“ Jetzt musste sie noch eine Stunde hier rum sitzen. „Oh das tut mir leid, dafür lade ich dich auf ein Stück Kuchen bei mir Zuhause ein, als Wiedergutmachung.“ Luisa wohnte nur knappe 5 Minuten von hier entfernt, was natürlich äußerst praktisch war, bei ihrem Weg zur Arbeit. „Ich weiß nicht, ich könnte die Zeit nutzen um noch was für die Uni zu lesen.“ Als ob sie sich jetzt noch darauf konzentrieren könnte. „Du gehst mir aus dem Weg.“ stellte Luisa fest und musterte Charlie eindringlich. Diese wurde ganz rot um die Nase und spürte wie ihr zu nehmend wärmer wurde. „Das stimmt doch nicht, ich wollte bloß nicht…“ „Na dann kannst du doch mein Angebot annehmen, bitte. Ich hab Schokoladentorte mit Erdbeerfüllung gemacht.“ Auch wenn Charlie diese Torte mochte, wollte sie noch immer nicht. „Ich hab doch aber nur eine Stunde.“ „Kein Problem ich bring dich pünktlich zurück.“ Sie harkte sich bei der Rothaarigen unter und zog sie mit sich. „Das ist ja super gelaufen.“ murmelte Charlie und fing sich damit einen schiefen Blick von Lulu ein. In der Wohnung angekommen, schob Lulu sie weiter in die Küche und buchsierte sie auf einem gelben Klappstuhl mit schwarzen Sternen drauf. Charlie war nicht zum ersten Mal hier, aber zum ersten Mal fühlte sie sich dabei unwohl. Lulu lehnte gegen die Küchenzeile und musterte ihre Freundin. Sie spielte vor Nervosität mit ihren Fingern und ihr Atem ging schneller als gewöhnlich. Alles in Allem wirkte sie etwas unglücklich. „Also Charlotte, raus mit der Sprache. Was ist los mit dir?“ Sie sah auf und blickte in Lulus Augen, die sie zu durchbohren schienen. Sie konnte ihr doch unmöglich sagen was los war, Lulu würde sie doch auslachen. Charlie fühlte sie in die Zeit zurück versetz, wo sie erst 15 gewesen war und sie auch schrecklich verliebt in ein Mädchen gewesen war, aber sich nicht getraut hatte es ihr zu sagen. „Bei mir ist alles ok.“ Kam es über ihre Lippen und sie lächelte Lulu an. Diese setze sich mit an den Tisch und gegenüber ihrer rothaarigen Freundin. „Dein Lächeln eben ist so falsch, wie die Nacht schwarz ist. Vertraust du mir denn nicht?“ Alles in Charlie schrie und krümmte sich, warum zum Teufel war es plötzlich so schwer zu sagen, was man fühlte. Mit fast 21 sollte es doch wohl langsam einfacher werden. „Natürlich vertrau ich dir, aber ich komm mir vor wie ein kleines Kind, dass seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Alles dreht sich und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich will mich ja nicht von dir entfernen, aber dir so nah zu sein ist nicht gut für mich, nicht gut für unsere Freundschaft.“ Luisa ergriff Charlies Hand und drückte diese sanft. „Es ist doch aber nichts verkehrtes daran sich nah zu sein.“ Sagte sie ruhig und fuhr mit ihrem Daumen über Charlottes Handrücken. „Damals draußen am Blumenladen, da hast du mich doch nicht auf einen Kaff eingeladen, weil du nur Freundschaft mit mir schließen wolltest oder?“ Charlie schüttelte den Kopf. „Siehst du. Ich habe schon nach kurzer Zeit Gefühle für dich gehabt, aber du hast immer so gewirkt, als ob du noch Zeit brauchtest, die ich dir gerne gegeben habe. Dann hast du dich von mit distanziert und ich war noch mehr bestärkt darin, dass du dir nun deiner Gefühle klar bist. Ich hatte gehofft du würdest über deinen Schatten springen. Sag mir doch jetzt einfach ins Gesicht was du für mich fühlst.“ Obwohl Luisa ihr ja nun mehr als deutlich klar gemacht hatte, wie sie zu ihren Gefühlen stand, war die Studentin immer noch verunsichert. Solche Gefühle, wie jetzt bei Lulu, hatte sie noch nie gehabt und das brachte sie ganz aus dem Konzept. Lulu schwächte sie und das mochte sie überhaupt gar nicht. „Ich bin furchtbar im Umgang mit Worten, wenn es um meine Gefühle geht, das war schon immer so, aber bei dir ist es noch viel schlimmer. Du rufst in mir so intensive Gefühle hervor, dass es einfach nur weh tut. Ich fürchte ich bin ernsthaft in dich verliebt und das du mich einfach nur noch aus dem Konzept bringst.“ Charlie holte tief Luft und atmete hektisch. Sie fühlte sich rot wie eine Sommertomate und glühte förmlich. Um Luisas Lippen bildeten sich kleine Lachfältchen und sie zog Charlie an der Hand zu sich hinüber. „Ach mein kleiner Dummkopf, küss mich einfach.“ Beiden mussten grinsen und ihre Lippen trafen sich zu einem kurzen Kuss. Lulu fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Lippen und hatte für einen Moment das Gefühl, Charlies Lippen auf ihrer Haut zu fühlen. „Alles ok?“ fragte Toby und legte seine warmen Hände auf die seiner Schwester. „Ich hab nur an etwas gedacht.“ murmelte diese, drückte aber die Hand ihres Bruders, eher er sie wieder nach vorne zog. „Wir sind gleich da.“ Sie nickte und kraulte Elli durch das Gitter ihres Tragekorbes. Sie sollte sich verabschieden, etwa für immer? Würde ihre Eltern sie bei sich zu Hause einschließen oder was? Mit Sicherheit nicht, sie sollte sich bestimmt nur über die Weihnachtsferien verabschieden. „Wie lange soll ich eigentlich zu Hause bleiben?“ Toby fuhr sein Auto auf den Hof von Charlies Vater und schaltete den Motor ab. „3 bis 4 Wochen, hatten Elias und ich gedacht.“ Lulu sah aus dem Fenster und nickte. Jetzt war es also soweit, man hielt sie für so gefährdet, dass andere Entscheidungen für sie trafen. Schwerfällig verließ sie das Auto und erblickte Charlies Vater, der mit Elias vor der Tür stand und eine rauchte. Er hatte das Rauchen vor Jahren aufgegeben, nachdem seine Frau daran gestorben war. „Hallo Christian.“ Sie nickte Elias nur zu und ließ sie in die Arme von Charlies Vater Christian ziehen. „Elias hat mir gesagt, dass die für ein paar Wochen weg fährst, um etwas Abstand zu gewinnen“ Sein Blick war glasig und man sah ihm deutlich an, dass er sie nicht gehen lassen wollte, wenn es nicht unbedingt sein musste. „Ja…ich…es ist …wohl einfach besser…so.“ Ihre Stimme klang zittrig und gebrochen, den Tränen nahe. „Aber ich meine wenn du nicht willst, dann…“ Er drückte sie noch fester an sich und Tränen tropften auf ihre Jacke. „Nein fahre bitte, es ist besser so, wirklich. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ihr euch um einen alten Mann wie mich kümmert, es ist gut zu wissen, dass man nicht allein ist. Aber ihr seid noch so jung, auf Dauer kann ich mich nicht an euch hängen.“ Er blickte erst Elias an und dann Luisa. „Ich werde über Weihnachten bei Elias sein und dann mit meinen Arbeitskollegen über Silvester in den Winterurlaub. Ich werde schon klar kommen. »Flucht nach vorn« „Ich werde dich vermissen.“ Sagte Lulu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich werde mein Handy dabei haben.“ Sie lächelten beide schwach und ließen einander dann los. „Schöne Weihnachten Elias, ich hoffe Emily und du kommt mich dann mal besuchen.“ Sie wischte sich ihre Tränen von den Wangen und umarmte auch ihn herzlich. „Keine Sorge, das werden wir und wegen der Arbeit haben Toby und ich alles geregelt, du kannst dir noch Zeit nehmen.“ Sie dankte ihm und stieg zu Toby ins Auto. Ein schwaches Winken warf sie den beiden noch zu, ehe das Auto vom Hof fuhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)