Take-off von hotmilk (Wie man eine erfolgreiche Band gründet) ================================================================================ Kapitel 4: Wahre Freunde ------------------------ Hi! Verdammt spät aber doch, hier ein neues Kapitel. Ich schäme mich in Grund und Boden, dass es so lange gedauert hat. Aber zwischendrin hatte ich einfach andere Probleme und keine Zeit und Muse zum schreiben. Nächstes mal dauert es nicht so lange, versprochen. (Das weiß ich, weil ich das nächste Kapitel schon beinahe fertig habe. HA!) Passned zum Titel gewidmet meiner Prinzessin(), die mir in kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen ist und mit mir meine unendliche Liebe zu ViViD teilt. Außerdem an , die immer mein ein und alles bleiben wird, egal wo ich bin Disclaimer: Da ich gerade nach Deutschland gezogen bin, bin ich so gut wie pleite, aber auch so könnte ich mir die Rechte an ViViD oder Zekusu nicht leisten. _____________________________________ Iv’s Herz schlug wie ein Presslufthammer gegen seine Brust, als sich Ko-ki’s Gesicht nur mehr wenige Zentimeter über seinem befand. Eigentlich hatte er gehofft dass sein bester Freund ihn nur verarschte, aber jetzt wo der Pinkhaarige die Hände des Bassisten über dessen Kopf festpinnte und dabei immer noch keine Miene verzog, war er sich nicht mehr so sicher. „Ko-ki, hör auf mit dem Scheiß.“, bat er den Anderen zaghaft und kniff die Augen zusammen als er das Lippenpiercing und die dazugehörigen Lippen des Drummers an seinem Hals spürte. Es wäre ja nicht so, als hätte er sich nicht wehren können. Eigentlich wäre es auch ziemlich leicht für ihn gewesen den anderen abzuwerfen, aber irgendwie wollte sein vom Alkohol benebeltes Hirn diese Option nicht in Erwägung ziehen. Dennoch schaffte er es, seine Hände aus dem Griff des anderen zu befreien. Er legte eine Hand in Ko-ki’s Nacken und versuchte ihn sanft an den Haaren wegzuziehen. Wohl etwas zu sanft, denn der Drummer verstand diese Geste nur als Aufforderung sich noch fester in Iv’s Hals zu verbeißen. Iv keuchte auf, er konnte es nicht verhindern, und er bereute es noch im nächsten Moment, da Ko-ki sofort merkte dass er eine Schwachstelle hinter Iv’s Ohr gefunden hatte und das natürlich auch ausnutzte. „Hör auf… bitte…ich-“ versuchte er es erneut und stemmte viel zu unentschlossen seine Hände gegen den Oberkörper des Pinkhaarigen. „Shh~“ Ko-ki sah auf und strich dem kleineren eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du musst keine Angst haben. Wir sind doch Freunde. Das ist vollkommen okay.“ Nein, nein, nein! Das war gar nicht okay! Das war überhaupt nicht das was Iv bezwecken wollte. Und erst recht nicht, dass Ko-ki jetzt sanft die Lippen auf seine legte und ihn küsste. Iv hielt seinen Mund fest geschlossen, aber in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit, in der der Drummer mit seiner Hand unter das Shirt des Bassisten geschlüpft war, gelang es Ko-ki mit seiner Zunge Iv’s Lippen zu teilen und in dessen Mundhöhle einzudringen. Vielleicht war es der Alkohol, vielleicht war es aber einfach nur Neugierde, die den blonden Bassisten nun veranlasste, auf den Kuss einzugehen und ihn zu genießen. Es war nicht Iv’s erster Kuss gewesen, aber es fühlte sich dennoch aufregend und neu an. Ko-ki küsste anders als die Mädchen, mit denen er bis jetzt zusammen gewesen war. Viel fordernder und ungeschickter, aber trotzdem nicht schlecht. Der Blonde hörte sich selbst leise in den Kuss stöhnen und versuchte sich auf das Wirrwarr an Gefühlen und Empfindungen zu konzentrieren. Ko-ki’s Haare, die in seinem Gesicht kitzelten, Ko-ki’s Piercing, das sanft an seiner Unterlippe kratzte, Ko-ki’s Atem, der mit seinem kollidierte, Ko-ki’s Finger, die zärtlich seinen Oberkörper streichelten und schließlich immer tiefer wanderten bis – Iv schlug erschrocken die Augen auf. Mit einem Mal war er wieder komplett klar im Kopf und das was Ko-ki vorhatte ging ihm eindeutig zu weit. Aus Panik stieß er den Drummer mit voller Kraft von sich, sodass dieser Geräuschvoll auf dem Boden neben dem Bett landete. Der Blonde starrte komplett außer Atem an die Decke und musste sich erst einige Sekunden sammeln, bevor er sein Shirt wieder ordentlich nach unten zog, sich auf die Seite rollte und ganz vorsichtig über die Bettkante lugte. „Alles okay?“ Ko-ki lag auf den Rücken und hatte sein Gesicht hinter seinen Handflächen versteckt. Auch er atmete schwer, nickte aber bestimmt. „Ko-ki es tut mir so leid, ich wollte nicht –“ „Nein! MIR tut’s Leid.“, unterbrach ihn der Pinkhaarige schnell. „Ich hätte das nicht tun dürfen. Ich hab zu viel getrunken und dann… Oh mein Gott, ich hab dich - ! Das tut mir so Leid!“ „Ist schon gut.“ „I-Ich wollte das gar nicht, okay in dem Moment wollte ich es vielleicht doch sonst hätte ich es ja nicht getan, aber das ist doch alles nur wegen Shin, weil er und sein Freund –“ „Ja, ich weiß.“ „- und eigentlich will ich ja gar nicht mit dir schlafen, ich meine, versteh das jetzt nicht falsch, du bist wirklich süß und auch attraktiv und vielleicht würde ich unter anderen Umständen schon, aber ich will ja Shin, und –“ „KO-KI!!“ „…Ja?“ „Halt die Fresse.“ „Okay. Tut mir Leid.“ Iv seufzte gedehnt. Ko-ki nahm vorsichtig die Hände aus dem Gesicht und sah seinen Kumpel leidend an. „Verzeihst du mir?“ Iv tat einen Moment so, als würde er nachdenken, aber dann lächelte er. „Klar.“ Er setzte sich auf und streckte Ko-ki die Hand die Hand entgegen. „Und jetzt komm wieder rauf, oder willst du auf dem Boden schlafen?“ „Boah, es dreht sich immer noch alles“, stellte der Drummer fest als er es mit Iv’s Hilfe wieder aufs Bett schaffte. „Haha, bei mir auch.“ „Ist noch was von dem Vodka da?“ „Du hast nen Knall, ehrlich.“ „Heißt das ‚Ja‘ oder ‚Nein‘?“ Iv verdrehte die Augen, legte sich hin und zog den Anderen dabei mit sich. „Das heißt ‚Geh schlafen.‘“ Ko-ki schmollte, als Iv die Decke über sie ausbreitete, weshalb der Blonde ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte. Als der Drummer dabei wieder seine Arme um den Nacken des anderen Schlang und ihn näher zog, schob Iv sofort eine Hand zwischen ihre Münder. „Vergiss es!“, sagte er lachend und drehte Ko-ki den Rücken zu, welcher sich sofort von hinten an ihn kuschelte und den Kopf in seinem Nacken vergrub. Der Bassist verdrehte erneut die Augen, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. „Danke, dass du für mich da bist“, nuschelte der betrunkenere der Beide. „Dafür sind Freunde da.“ „Ich hab dich lieb.“ „Jaja. Gute Nacht du kleiner Homo.“ „Sagt der mit der Mameshiba-Bettwäsche und dem pinken Lippenstift!“ „… Schlaf!“ --- Ein paar Stunden zuvor, schloss Shin seine Wohnungstür hinter sich und seufzte, als er Zekusu ins Wohnzimmer folgte. Der kleinere hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht und schaltete den Fernseher ein. Seine Mine hatte sich komplett verändert. Er lächelte zufrieden, als er auf einem der Kanäle Spongebob laufen sah und legte die Fernbedienung zur Seite. Shin ging zum Kühlschrank und holte 2 Dosen Limonade aus dem Kühlschrank, eine Dose warf er dem Bassisten zu, bevor er sich neben ihm in die weichen Sitzpolster fallen ließ. „Meinst du nicht du hast etwas zu dick aufgetragen?“ fragte er und sah Zekusu von der Seite vorwurfsvoll an. Dieser zog lediglich eine Augenbraue hoch und öffnete seine Limonade. „Also wenn ich was mache, dann auch richtig.“ Er grinste teuflisch. „Ich mein ja nur, Ko-ki scheint das echt hart getroffen zu haben.“ Shin hatte ein schlechtes Gewissen. Zekusu zuckte mit den Schultern. „Ich weiß sowieso nicht wieso du den loswerden wolltest. Ich fand den eigentlich ganz gut.“ Der braunhaarige Sänger schwieg und drehte seine Limo in den Händen hin und her. Es war immer so. „Versteh mich nicht falsch Süßer,“ Zekusu lächelte Shin aufmunternd an und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel, „ich hab echt nichts dagegen deinen eifersüchtigen Liebhaber zu spielen, aber findest du nicht du solltest irgendwann mal wieder jemanden an dich ranlassen? Deine letzte Romanze ist fast drei Jahre her und seitdem lässt du jeden einzelnen Kerl abblitzen. Wenn du so weitermachst wirst du irgendwann mal mit 60 alleine leben... mit 35 Katzen um deine Einsamkeit zu kompensieren.“ „Du weißt, dass ich einfach kein Beziehungsmensch bin.“ Seit 3 Jahren spielte er schon dieses Spiel. Immer, wenn er das Gefühl hatte, dass jemand mehr als nur Freundschaft für ihn empfand, zog Shin die Notbremse und bat Zekusu sich als sein Liebhaber auszugeben. Das hatte sich als die einfachste Methode erwiesen. Viel einfacher, als lang und breit erklären zu müssen, warum man es vorzog, Single zu bleiben. Shin war nicht der Typ, der gerne über seine wahren Gefühle sprach. Und bis jetzt kam er eigentlich recht gut alleine zurecht, hatte gelegentlich One-Night-Stands um seine körperlichen Gelüste zu befriedigen und wenn er die geistige Nähe von jemandem brauchte, dann rief er Zekusu oder einen anderen seiner Freunde an. Er war schon ein paar mal verliebt gewesen, aber das hatte bis jetzt immer nur in Enttäuschungen und schrecklichem Liebeskummer geendet und darauf konnte er wirklich verzichten. „Außerdem was hast du gegen Katzen? Amadeus und ich führen eine sehr innige Beziehung.“ Shin hob den weißen Perserkater auf der sich gerade an seine Beine geschmiegt hatte und drückte ihn herzhaft an sich. Der Kater sah nicht sonderlich zufrieden aus, ergab sich aber anstandslos seinem Schicksal. „Wir streiten nie, verstehen uns auch ohne Worte und solange sein Futternapf voll und sein Klo sauber ist, wird er mich bindungslos bis in alle Ewigkeit lieben.“ Er setzte den Kater neben sich auf der Couch ab, welcher sich gleich zusammenrollte und zu schnurren begann. „Herzallerliebst.“, meinte Zekusu spöttisch. „Und wenn ihr rumknutscht dann hast du den Mund voller Haare.“ „Rumknutschen tu ich dann eben mit dir.“ Er spitzte die Lippen und versuchte dem Bassisten einen Kuss aufzudrücken. Dieser allerdings verzog das Gesicht und schob den Sänger von sich weg. „Nein danke. Ich bin immer noch hetero.“ „Dabei siehst du so süß schwul aus in deinen Rüschenkleidchen“, neckte ihn Shin. „Alter, die Mädels stehen voll drauf!“ Shin lachte und kuschelte sich an Zekusu’s Schulter. Er musste zugeben, dass er sich wirklich etwas mies fühlte, dass er Ko-ki belügen musste, aber es war eindeutig das Beste für den Drummer wenn er sich erst gar keine Hoffnungen machte. So konnten sie vielleicht weiterhin befreundet sein, wenn der andere sich damit abgefunden hatte, dass aus ihnen nie was werden konnte. Klar, er hätte auch behaupten können, dass er nicht auf Männer stand, aber er das hatte bis jetzt noch keinen Kerl davon abgehalten sich nicht trotzdem an ihn ranzumachen. Er hoffte wirklich, dass Ko-ki bald über ihn hinwegkam, denn er hatte ihn richtig gern und wollte weiterhin Zeit mit ihm verbringen. Irgendwie schmerzte der Gedanke an Ko-ki’s trauriges Gesicht. Shin versuchte sich mit Spongebob davon abzulenken. --- Am nächsten Morgen wurde Ko-ki wach weil er irrsinnige Kopfschmerzen hatte. Oder weil ihm die Sonne ins Gesicht schien. Wahrscheinlich wegen beidem. Er öffnete vorsichtig die Augen, was die Kopfschmerzen noch schlimmer machte. Er wäre gern noch ewig liegen geblieben, aber seine volle Blase hielt überhaupt nichts von dieser Idee. Mühsam rollte er sich zur Seite und griff nach seinem Handy, welches auf Iv’s Nachttisch lag. Es dauerte eine Weile bis er auf dem Display erkennen konnte, dass es 11:34 Uhr war und er eine SMS von Iv bekommen hatte. ‚Vergiss nicht, dass du um 17 Uhr Arbeiten musst. Hab dir Frühstück gemacht. Ich hoffe dir geht‘s heute etwas besser. Ich ruf dich später an. Iv.‘ Ko-ki seufzte und ließ seinen Kopf wieder in das Kopfkissen fallen. Oh mann, Iv war einfach viel zu lieb für diese Welt. Und das auch noch, nachdem Ko-ki sich gestern so unmöglich benommen hatte. Klar, Schuld an dem Kontrollverlust war der Alkohol, aber er war es gewesen, der zu viel getrunken hatte obwohl er wusste, dass er das Zeug nicht wirklich vertrug. Er schämte sich wahnsinnig für sein Verhalten und er musste sich wohl irgendwas einfallen lassen, wie er das wieder gut machen konnte. Die nächste Probe war erst 2 Tage später angesetzt. Bis Dahin hatte Ko-ki versucht Shin aus dem Weg zu gehen. Der Sänger hatte ihn ein paar mal angerufen und ihm ein paar Nachrichten geschrieben, aber Ko-ki hatte nie abgehoben oder geantwortet. Er wusste, dass er sich kindisch verhielt, schließlich konnte er Shin keine Vorwürfe machen, dass er vergeben war. Er ärgerte sich über sich lebst, aber er konnte sich einfach nicht überwinden mit Shin zu sprechen. Selbst wenn er seine Wohnung verließ, achtete er darauf, dass er seinem Nachbar nicht über den Weg lief. Als Ko-ki ihren Proberaum alias Iv’s Keller betrat, wunderte er sich, dass sogar Ryouga schon vor ihm da war. „… der ist echt heiß, ich versteh‘ dass Ko-ki ihn knallen will – AUA!“ Ryouga hatte diesen Satz kaum ausgesprochen, hatte er schon von Reno einen Schlag auf den Hinterkopf kassiert. „Du bist unmöglich!“ „Was denn? Du hast selbst gemeint, dass er gut ist.“ „Ich meinte seinen Gesang du Trottel.“ Ko-ki zog die Augenbrauen hoch. „Was macht ihr da?“ Ertappt sahen ihn drei Augenpaare an, die eben noch in Iv’s Laptop vertieft gewesen waren. „Wir äh…“ Ko-ki war schnell hinter die drei gehechtet, die sich gerade ein Live-Video auf Youtube ansahen. „Hey das ist ja Shin’s band!“ „Yup. Die haben ganz schön was drauf.“ Ko-ki schnaubte genervt und ließ sich auf die Couch fallen. „Wollt ihr euch über mich lustig machen, oder was?“ War ja klar, dass Reno es geschafft hatte, alles aus Iv rauszuquetschen. Nicht, dass Iv eine Labertasche war, aber wenn man es richtig anstellte, dann konnte man ihn so austricksen, dass er sich leicht verplapperte. „Nein“, meinte Reno ernst. „Aber ich wollte mal die Gesangskünste deines Nachbarn begutachten.“ „Wozu?“ „Naja, die Sache ist die. Ich hab uns in einem Club in Ikebukuro einen Gig in zwei Monaten klargemacht. Ja ich weiß, du kannst mir später danken. Jedenfalls ist da eine Band ausgefallen und da hab ich gesagt, dass wir einspringen.“ Die Augen des Drummers wurden groß. Ein Auftritt, das war fantastisch! Nur, sie hatten ja immer noch keinen Sänger und… moment- „Du… meinst, dass Shin-“, fing Ko-ki an, aber Reno fiel ihm schon wieder ins Wort. „Bingo! Aber, bevor du irgendetwas sagst, hör erst mal zu. Es wäre nicht für immer, nur für diesen einen Auftritt. Er ist echt talentiert und es wäre für ihn sicher eine Leichtigkeit, unsere Songs in zwei Monaten einzulernen. Wir müssten zwar ein paar Sachen umändern, aber das würde bestimmt klappen. So einen guten finden wir so schnell nirgendswo anders.“ Ko-ki starrte ihn an. „Vergiss es.“ „Ach Mann, denk doch mal nach. Wir würden zusammen mit anderen Bands spielen die schon etwas bekannter sind. Ich kann das jetzt nicht einfach so absagen! Willst du nun das was aus der Band wird oder nicht?“ Reno war auf Ko-ki zugekommen uns sah ihn nun ernst von oben an, was durchaus etwas Bedrohliches hatte. Vielleicht war Chef einer Bankfiliale ja doch der richtige Job für ihn. Oder Cop oder Schulden-Eintreiber. Oder Mafiaboss. Ko-ki seufzte. Die Idee war ja gar nicht schlecht, nur erwarteten die anderen wohl, dass er derjenige war, der jetzt zu Shin ging und diesen anbettelte bei dem Auftritt mit zu machen. Und das wollte er nicht. Außerdem, wie sollte er es aushalten, 2 Monate lang fast täglich mit Shin zusammen zu proben und ständig in dessen Nähe zu sein? „Ich frag ihn sicher nicht.“ Der Drummer verschränkte bockig seine Arme vor der Brust. „Ach komm“, mischte sich Ryouga ein. „dann hat er eben 'nen Lover, scheiß drauf. Ihr seit immer noch Freunde und du kommst drüber hinweg. Du kennst den Kerl erst seit kurzem. Ist ja wahrscheinlich eh nur sinnlose Schwärmerei.“ „Was Mr. Gefühlstrampel eigentlich sagen will ist, dass du bestimmt noch viele Menschen kennen wirst, die du nett findest und in die du dich verlieben wirst, aber die Chance auf so ein Konzert kriegen wir so schnell nicht wieder. Viele Indiebands reißen sich drum, in dem Club zu spielen“, korrigierte Reno. Iv setzte sich auf das Sofa neben Ko-ki. „Diese Band war deine Idee. Und außerdem… schuldest du mir noch was.“, meinte er und sah den Drummer mit seinen großen dunklen Augen an. Aufkommende Schuldgefühle auf Feld E4 und Schachmatt. Der King ist gefallen. „Okay, Ich versuch ihn zu überreden.“ „Yes! Wir zählen auf dich!“ Reno ballte die Faust zu einer Geste des Sieges und legte seine Gitarre um. „Und jetzt wird geprobt.“ „Wer hat dich eigentlich zum Chef ernannt?“ beschwerte sich Ryouga. „Wenn es nach dir ginge, dann hätten wir noch nicht mal einen Song fertig.“ Der Leadgitarrist streckte den anderen die Zunge raus, schaltete den Verstärker ein uns spielte ein paar Saiten an, damit Ryouga‘s Protest übertönt wurde. Nach der Probe bat Reno noch einmal um die Aufmerksamkeit aller. „Leute, ich hab gerade ne Nachricht von dem Veranstalter des Konzerts bekommen. Er will wissen wie unsere Band heißt, er will uns auf die Flyer drucken.“ Er schaute von dem Display auf seinem Handy in die überrumpelten Gesichter seiner Bandkollegen. Da niemanden etwas einfiel beschloss Ko-ki, dass sie sich 15 Minuten Zeit nahmen, jeder sich ein zwei oder drei Bandnamen ausdachte und sie dann abstimmten, was am besten klang. Während es ungewöhnlich still im Proberaum wurde, da alle in Gedanken vertieft waren, ließ der Drummer seinen Blick durch den Raum schweifen, wobei seine Augen immer wieder bei diesem einen Wort hängen blieben, dass sie für Iv als Lernhilfe an die Wand geschrieben hatten. „Vivid.“ Ko-ki war sich nicht mal sicher ob er das Wort gerade tatsächlich Laut ausgesprochen, oder ob er es sich nur eingebildet hatte. Aber den Blicken der anderen zu urteilen, hatte er es getan. „Vivid?“ wiederholten Reno und Ryouga zufällig im Chor und sahen sich danach erstaunt an. Ein paar Momente tauschten die Bandmember noch unsichere Blicke miteinander aus, aber tief im inneren wussten sie, dass sie in dem Moment alle das gleiche dachten. „Ich find’s gut“ brach Iv schließlich das erneut eingekehrte schweigen. „Ihr?“ „Also ich hab eh nichts Besseres auf Lager,“ gab der Drummer zu und auch Reno nickte. „Einverstanden, ich finde den Namen passend. Ryouga?“ Der Rhytmusgitarrist zuckte nur mit den Schultern. Typisch. Er beharrte selten auf eine eigene Meinung. Wenn die Mehrheit etwas gut fand, dann hatte er keine Einwände. So war er bis jetzt immer wunderbar stressfrei durch’s Leben gekommen. „Super, dann hätten wir das auch geklärt.“ Reno tippte etwas in sein Handy, klappte es dann zu und steckte es in seine Hosentasche. „Fehlt nur noch der Sänger.“ Dabei sah er Ko-ki so eindringlich an, dass dieser abwehrend die Hände hob. „Jaja, ich frag ihn ja.“ --- Am nächsten Abend hatte es Ko-ki ganz schön viel Überwindung an Shin’s Wohnungstür anzuklopfen. Er wäre fast wieder umgedreht, als er keine Reaktionen auf der anderen Seite der Tür vernahm, doch im letzten Moment hörte er wie das Schloss herumgedreht wurde. Shin lugte durch den Türspalt und lächelte, als er in Ko-ki’s Gesicht sah. „Hey! Sorry, ich war grad unter der Dusche. Komm rein.“ Ko-ki nickte, trat in die Wohnung und betete dabei zu Gott, dass Shin’s kleine Furie von Freund nicht da war. „Setz dich schon mal, ich komm gleich ja?“ Der Sänger hatte nasse Haare, die er sich gerade mit einem Handtuch trocken rieb und war nur mit Jeans bekleidet. Ko-ki konnte einfach nicht anders, als ihm hinterherzusehen wie wer im Schlafzimmer verschwand und dann auf den Weg zurrück ins Wohnzimmer ein helles T-Shirt über den Oberkörper streifte. Das Handtuch ließ er legter er über die Schultern und setzte sich zu dem Drummer ins Wohnzummer. Er sah wirklich verboten gut aus und Ko-ki versetzte es einen erneuten Stich, als ihm wieder einfiel, dass Shin für ihn unerreichbar war. „Alles klar bei dir?“ fragte der Braunhaarige freundlich. „Ich hab versucht dich zu erreichen.“ „Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Mir ging‘s in den letzten Tagen nicht so gut…“, meinte Ko-ki und das war nicht mal gelogen. Nur den Grund verschwieg er. „Um ehrlich zu sein… Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.“ Okay ein bisschen blöd kam er sich schon vor, dass er gleich mit der Tür ins Haus fiel. Aber er hatte eben keine Lust, länger als nötig mit allein mit Shin zu sein. Das Geständnis, dass er Shin nach dem Konzert gemacht hatte, war ihm peinlich und er wollte vermeiden, dass der Andere dieses Thema ansprach. „Geht es um deine Band und dieses eine Konzert?“ fragte Shin gleich. Ko-ki fiel aus allen Wolken. „Woher- “ „Einer deiner Kollegen hat mich gestern Abend angerufen. Er meinte er wäre der Bandleader. Ich dachte du hättest ihm meine Nummer gegeben?“ Ko-ki klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Das durfte doch nicht wahr sein. Reno hatte tatsächlich die Nummer aus seinem Handy geklaut und Shin selbst angerufen. Traute er ihm nicht zu, dass er selbst auf die Reihe bekam oder was? Na der konnte was erleben bei der nächsten Probe. „Tut mir leid, er muss sich deine Nummer einfach aus meinem Handy genommen haben“, entschuldigte Ko-ki sich. „Das ist mir echt unangenehm. Aber Reno tut einfach immer alles um seinen Willen durchzusetzen.“ Zu seinem Erstaunen schien Shin gar nicht irritiert zu sein, sondern lachte. „Halb so schlimm,“ meinte er. „Aber ich muss jetzt doch nicht meine Nummer ändern lassen oder?“ „Nein, keine Sorge. Reno hat keine bösen Absichten, ihm geht es hier wirklich nur um die Band.“ Ko-ki fand es eigentlich ja höchst erfreulich, dass der Gitarrist sich plötzlich so sehr für ihr Projekt einsetzte, obwohl er zu Anfang ja nicht so begeistert gewesen war. „Okay. Ich hab ja gesagt.“, meinte Shin plötzlich etwas aus dem Zusammenhang gerissen. „Was meinst du?“ „Na wegen dem Auftritt. Ich mach’s. Ich bin dabei.“ Und schon zum zweiten Mal an diesem Abend konnte der Drummer seinem Gehör nicht trauen. „Im Ernst jetzt?“ „Ja. Ich steh gern auf der Bühne und um ehrlich zu sein, bin ich traurig, dass meine Band sich trennt, deshalb bin ich froh, dass ich noch mal was mit Musik machen kann. Und es geht hier ja nur um einen Auftritt, nicht um einen 5-Jahres Vertrag.“ Shin klang fröhlich und Ko-ki sah, wie er sich richtig zu freuen schien. Trotzdem konnte er nicht anders, als den Sänger mit großen Augen anzusehen. „Jetzt guck doch nicht so verstört!“, forderte Shin und sein Ausdruck wurde etwas unsicher. „Oder… hast du etwa gehofft, dass ich ‚nein‘ sage?“ Ko-ki schüttelte schnell den Kopf. „Nein. Oh Gott, nein! Ich freu mich! Ich bin nur überrascht.“ Er lächelte und meinte es auch ehrlich. Schließlich hieß das, dass sie ihren ersten Auftritt mit der neuen Band sicher in der Tasche hatte und das noch dazu mit einem grandiosen Sänger. „Ich freu mich wirklich, dass du uns hilfst.“ „Super. Ich freu mich auch. Ich bin schon gespannt was ihr so drauf habt.“ Auch Shin’s Lächeln war ein ehrliches. „Abgesehen davon, bin ich froh, dass du persönlich hier bist, denn ich wollte mich noch bei dir entschuldigen.“ Okay, Shin hatte eindeutig Talent dazu, Dinge ohne Zusammenhang in den Raum zu werfen. „Wieso?“ „Na wegen der Sache mit Zekusu. Ich… hätte dir schon vorher sagen sollen, dass ich vergeben bin.“ Ko-ki wurde nervös. Genau das hatte er eigentlich vermeiden wollen. Aber wenn er in naher Zukunft mit Shin zusammenarbeiten wollte, dann musste er dieses Thema sowieso aus dem Weg schaffen. „Ach was. Ist nicht so schlimm, ehrlich nicht.“, versuchte er sich auch selbst einzureden. „Ich war in dem Moment etwas verunsichert, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, dass du meinetwegen mit deinem Freund gestritten hast.“ „Hm.“ Shin sah etwas verlegen zu Boden. „Ich… es tut mir trotzdem Leid, denn ich hatte das Gefühl du hast dir etwas mehr erhofft, als nur Freundschaft.“ Dabei sah er Ko-ki wieder unglaublich ernst in die Augen. Dieser wünschte sich in diesem Moment nichts weiter als ein riesiges Loch, in das er verschwinden konnte. Oder einen Mantel der unsichtbar machte, damit man seine Gesichtsröte nicht sah. Aber er musste sich jetzt einfach zusammenreißen, denn er war hier schließlich nicht in Hogwarts. „Ach Quatsch!“, er winkte ab und lachte etwas gekünstelt. „Das hast du falsch verstanden. Ich mag dich, aber als Freund. Ich empfinde für dich nicht mehr als Freundschaft. Wirklich nicht!“ Lügen wie ein Weltmeister, das war laut Ko-ki das einzig Sinnvolle, was er in der Schule gelernt hatte. „Ehrlich? Oh mann, da bin ich echt erleichtert.“ Shin atmete tief durch. „Ich dachte schon, das würde zwischen uns stehen.“ „Blödsinn. Mach dir keine Sorgen.“ Ko-ki machte sich verdammt große Sorgen. „Okay. Und Zekusu ist dir übrigens auch nicht mehr böse. Ich hab ihm erklärt, dass wir nur bei dem Konzert waren und sonst nichts passiert ist. Er wird leicht eifersüchtig, tut mir leid.“ „Naja er will dich eben nicht hergeben, das versteh ich doch.“ Shin lächelte und Ko-ki versuchte auch so fröhlich wie möglich auszusehen. „Ich freu mich wirklich darauf mit dir Musik zu machen. Das wird bestimmt toll. Ihr informiert mich doch über die nächste Probe, oder?“ „Klar,wir können zusammen hingehen. Das wird super!“ „Ganz bestimmt.“ Nachdem sie sich verabschieden hatten und Shin wieder hinter seiner Tür verschwunden war, war Ko-ki froh, endlich dieses ekelhaft gespielte Lächeln ablegen zu können. Er seufzte und war überhaupt nicht zufrieden mit seiner Situation. Aber in erster Linie musste er so vernünftig sein und an die Musik denken, die bei ihm einfach immer an erster Stelle stand. Was der Drummer nicht sah, dass auch Shin’s Lächeln aus dessen Gesicht sofort verschwunden war, nachdem er gegangen war. Der Sänger konnte es sich selbst nicht erklären warum, aber irgendwie passte es ihm überhaupt nicht, dass Ko-ki gar nichts für ihn Empfand. Yay, danke für's Lesen! *^* Ich freu mich total! Da sich viele Leser über Zekusu beschwert haben, hoffe ich, dass er euch hiermit etwas sympatischer geworden ist. Ich mag den Kerl wirklich, also müsst ihr in so oder so als Nebencharakter aushalten. hier ein schönes leckerli von shin und zekusu: http://i593.photobucket.com/albums/tt11/getcrunk009/VIVID-%20ZIL%20ivKISNATE%20%20kokiNOVELIS%20shinDENNOU%20ROMEO/dennou%20romeo/10027762479_s.jpg Boah die letzte Szene bei Shin zu Hause ertrinkt nur so in einer Kotze aus Clichés. Aber ich wollte es so. Und ich oute mich hiermit als Liebhaber von Kitsch und Cliché! Meistens zumindest. Wer Fehler findet, darf sie behalten *-*v ich hoffe ihr seit beim nächsten mal wieder dabei :3 Hiki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)