Nessa No Rakuen von BexChan (*~ Arabian Nights ~*) ================================================================================ Kapitel 2: Der Fremde --------------------- Als Will den Treffpunkt erreichte, war es bereits Nacht geworden. Der sichelförmige Mond schien den Himmel fast zu zerschneiden dachte Will. An allen Ecken und Sackgassen saßen Menschen, darunter Bettler, geplagt von Armut und Schmerz. Der Anblick ließ Will erschaudern. "Ich komme mir hier so fremd vor. Im Gegensatz zu diesen armen Leuten wirke ich ja noch wohlhabend. Ich frage mich, wer die Herrschaft über dieses Land hat dass er so mit seinem Volk umspringt." Er schüttelte den Kopf. Es dauerte eine Weile, bis er endlich in den Teil der Stadt kam, wo er hin wollte. Dort war es eher still und das einzige, was man hören konnte, waren die lieblichen Gesänge aus den verschiedensten Restaurants und Absteigen. Schließlich sah er dort eine Treppe. Der Weg hinab war aus Sandstein gepflastert und schließlich drang eine tiefe Stimme an sein Ohr mit einem fremden Akzent. "Du bist Will Leed, nicht wahr?" Etwas erschrocken drehte sich Will um. Der Mann, der vor ihm stand, war von Kopf bis Fuß in ein schwarzes Gewandt eingehüllt und nur seine dunklen Augen lugten unter dem schwarzen Turban hervor. "Ja, der bin ich. Ich bin hier wegen den Informationen, die sie mir geben wollten." Der Fremde gelitt Will in den Keller, wo es noch dunkler war und das einzige, was den finsteren Raum beleuchtete, war der kalte Schatten des Mondes. "Nun spricht, was ist euer Anliegen? Ihr habt für euer Wissen schließlich einen sehr weiten Weg auf euch genommen." Will wusste gar nicht, wo er ansetzten sollte. Er setzte sich auf eine kleine Holzkiste und starrte dem Mann direkt in die Augen. "Ich möchte zuerst gerne etwas über dieses Land wissen. Gibt es hier eine Königsfamilie? Es fällt mir nur gerade so ein da ich auf dem Weg hierher sehr viele Arme gesehen habe. Wieso lässt so ein Oberhaupt so etwas zu?" Der Blick des Mannes glitt zu Boden. "Wenn ihr es wissen wollt, zurzeit herrscht noch kein neuer König. Es gibt nur zwei Prinzen, Ashraf und Hakim Rushidi. Aber wenn ich dir einen klugen Rat geben darf, halte dich besser von ihnen fern. Man sagt sich, dass sie heimlich Sklavenhandel betreiben und gekaufte Sklaven als Liebesdiener benutzen. Wenn einer von ihnen das Land an sich reißen sollte, wird einer von ihnen es sicherlich in den Abgrund stürzen." Die Worte des Mannes ließen Will etwas erschaudern, doch bevor er sich zu sehr mit dem Gedanken abfand, kam er zum eigentlich Punkt. "Nun gut, was ist mit dem Paschaf?" Der Fremde blickte Will ernst an und irgendiwe warnend. "Paschaf? Ist das dein ernst? Wenn ich ehrlich sein soll, solltest du besser die Finger davon lassen. Du wärst ganz schön töricht dich auf diese Frucht einzulassen." Will hätte das beinahe als Beleidigung aufgefasst, doch er fasste sich wieder. "Was ist das für eine Frucht? Stimmt es denn dass sie ewiges Leben geben soll"? Mit einem leichten Seufzer setzte sich der hochgewachsene Fremde zu Boden und blickte gen Himmel. "Ja, es ist eine Frucht, das entspricht der Überlieferung. Die Gerüchte, dass sie als Heilmittel gebraucht werden kann, auch. Aber ist sie auch die Frucht des Teufels. Bei einer Überdosis kann sie ihr Opfer in einen Sklave der Wolllust verwandeln und ihn so sehr ihren Bann ziehen, bis er daran stirbt. Willst du diese Frucht immer noch besitzen?" Will schluckte hart. Welch Offenbarungen hier zu Tage kamen waren für ihn unglaublich. "Ja, ich brauche sie, ich muss sie haben. Ich bin nicht umsonst den weiten Weg hierher gekommen um wieder mit leeren Händen nach Hause zu fliegen." Der Fremde grinste schließlich. "Wenn du überhaupt nach Hause kommst bei deinem hübschen Gesicht." Will zuckte zusammen. "Bitte?" Doch der Mann winkte ihn ab. "Nichts, schon gut. Hör zu, morgen Abend wird dich einer meiner Männer in der Stadtmitte abholen. Er wird dich wieder hierher bringen und dann reden wir weiter." Will war dies nicht geheuer aber nur wenn er sich hier beugte, konnte er an das, was er wollte, gelangen. Inständig hoffte er dass er dabei keinen Fehler machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)