Der Hund ihres Vertrauens von Namaiki (Neji auf vier Pfoten) ================================================================================ Kapitel 19: Vom Träumen, Lächeln und Küssen ------------------------------------------- Er stand allein vor einer riesigen Tür, die bis weit in den Himmel hinein zu reichen schien. Es stank widerlich, nach nicht gewaschenen Socken und nassem Hund. Um ihn herum schien nichts ganz da zu sein, nur aus dem Augenwinkel meinte er manchmal einen Blick auf etwas erhaschen zu können. Nur die Tür war vorhanden und machte einen festen, undurchdringlichen Eindruck. Gespenstisches Lachen hallte durch die Luft, er zitterte. Er fühlte, wie die Erde von stampfenden Schritten erschüttert wurde, als die Klinke der Tür plötzlich ganz langsam hinunter gedrückt wurde. Aber anstatt sich normal zu öffnen, kam sie immer näher, fiel wie eine Zugbrücke auf ihn hinab und drohte ihn zu zerquetschen... Ihn kitzelten Hundehaare in der Nase. Neji öffnete die Augen. Um ihn herum war es dunkel und still. War er tatsächlich zerquetscht worden? Wenn ja, war die Tür verdächtig warm. Und atmete. Neji knurrte und ein kleiner schwarzer Welpe rollte sich von ihm herunter. Viel heller wurde es dadurch nicht, aber er konnte nun das Mondlicht durch die Fenster fallen sehen. Der Welpe rückte ihm wieder näher und legte den Kopf auf seine Pfoten. Neji schnaubte und überlegte, ob es denn tatsächlich nie wieder für ihn möglich sein würde, allein zu schlafen. Allein in einem Zimmer, allein in einem Bett oder auch nur allein auf einem Quadratmeter. Er schloss erneut die Augen. Am nächsten Morgen erinnerte er sich nur noch schwach an seinen Traum. Zusammen mit allen anderen Hunden drehte er eine Runde im Garten und düngte den Rasen. Danach zog er sich in den Flur zurück und starrte die Haustür ein. Seit gestern erwartete man Kibas und Hanas Mutter, aber bisher hatte man nichts von ihr gehört. Er lag noch immer dort, als Kiba mit Akamaru in den Flur geprescht kam und ihn beinahe zertrampelte. Neji sprang aus dem Weg und Kiba stoppte. „Was machst du denn hier?“, fragte er verdutzt. „Komm' mit, in der Küche ist es gemütlicher.“ Kiba klemmte sich Neji unter den Arm und lief mit ihm in die Küche, während Akamaru hinterher trottete. Er setzte ihn auf einem Stuhl ab, ließ sich auf den anderen fallen und gähnte. „Sie wird schon kommen. Meine Mutter ist ein bisschen schwer vorhersehbar, aber du kannst dich auf sie verlassen.“ „Das macht keinen Sinn.“ „Deshalb beschreibst es meine Mutter ja so gut.“ Das war der Moment, in dem die Haustür an die Wand knallte, während mit einem klirrendem Geräusch etwas zu Bruch ging. Kiba bedachte Neji mit einem triumphierenden Blick und stand auf, als bereits lautes Bellen ertönte und die ganze Meute zur Tür raste. Neji, der dank seiner empfindlichen Ohren zusammenzuckte, fragte: „Warum platzt euer Haus eigentlich nicht?“ „Weiß keiner.“ Tsume warf Kiba einen Blick zu, der Milch zu Butter gemacht hätte. „Du bist ein Volltrottel. Ein achtloser Volltrottel“, begann sie verächtlich, nachdem Kiba und Hana ihr erläutert hatten, was geschehen war. Sie schüttelte den Kopf und fixierte Kiba erneut. Kurz lachte sie bellend auf. Sie saß breitbeinig in einem Sessel, die Arme verschränkt, während sie laut darüber nachsann, wie es passieren konnte, dass sie so einen Volltrottel zum Sohn hatte. Kiba ließ es zähneknirschend über sich ergehen. Anschließend wandte Tsume sich Neji zu und grinste. „Und du bist der Hyuuga? Siehst gar nicht so aus.“ Sie packte ihn am Schlafittchen und hob ihn auf Augenhöhe. „Also:“, knurrte sie, immer noch Neji anstarrend, „Wie habt ihr vor, das wieder gerade zu biegen?“ „Du hast die Rolle mit dem Gegenjutsu mitgenommen.“ Tsumes Blick schoss zu ihm hinüber. „Ich habe alle Rollen verloren.“ Neji erstarrte. Während Kiba aufsprang, schossen ihm viele Dinge durch den Kopf. Seltsamerweise dachte er als erstes ans Essen. Gleich danach sein Clan, sein Team, seine Freunde. Tenten. Lee, Gai, Hinata. Er würde nie eine Familie gründen, nie wieder normal mit anderen Menschen kommunizieren können, nie wieder Ninja sein. Ab jetzt war er für immer ein kleines wehrloses Wesen, das zu allen aufsah. All diese Dinge wirbelten durch seinen Kopf und machten ihn unfähig, etwas zu tun. Er würde ein Hund bleiben. Tsumes lautes Lachen riss ihn aus den Gedanken. Sie setzte ihn ab und stand auf. Aus einer Tasche zog sie verschiedene Rollen, sah sie durch und warf Kiba eine davon zu. „Da habt ihr sie. Geschieht euch recht!“ Sie stand auf und verließ das Zimmer, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. „Das ist sie!“, rief Kiba aus, nachdem er die richtige Rolle gefunden hatte. „Sieht ihr ähnlich...“ Neji war währenddessen vor lauter Erleichterung auf den Hintern geplumpst, sein Herz klopfte wie wild und ihm wurde ganz schwummrig. Er mochte Kibas Mutter nicht. „So“, verkündete Kiba. „Bereit?“ Neji sah ihn nur an. Kiba wollte gerade beginnen, als er die Stirn runzelte. „Bist du dir eigentlich sicher, dass du dich hier verwandeln willst? Wir haben große Fenster.“ Neji zögerte. Bis sie im Bad waren, konnte er noch warten. Als Neji wieder seinen eigenen Körper spürte, wurde ihm schwindlig. Er wankte. Kiba griff ihm unter die Arme und half ihm, sich auf den Badewannenrand zu setzen. „Tadaa, das Wunder ist vollbracht!“, verkündete Kiba. „Hier sind deine Klamotten.“ Er drückte ihm seine Kleidung in die Hand und verschwand. Neji zog sich an, während er beinahe ungläubig seinen Körper musterte. Eine Welle der Erleichterung fuhr durch ihn hindurch. Endlich war er wieder er selbst. Kiba wartete im Flur auf ihn und grinste ihn breit an. Selbst er war offensichtlich erleichtert, das jetzt alles vorbei war. Als er Nejis Blick begegnete, verblasste sein Lächeln allerdings. „Du bist tot, Inuzuka“, knurrte Neji und sprang auf ihn zu. „Woha! Ganz ruhig, Hyuuga, alles wird gut. He, kein Grund, hier alles kaputt zu machen!“ Neji drehte sich zu ihm um. „Ich habe gesagt, dass du das bereuen wirst.“ „Glaub mir, ich bereue, ich bereue. Total.“ Er klang nicht überzeugend. Neji kam näher. Bevor allerdings einer der Beiden mehr tun konnte, als sich feindselig anzustarren, kam Tsume mit Hana um die Ecke. Sie erfasste die Situation mit einem Blick. „Hör mir mal gut zu, Hyuuga, entweder du verlässt dieses Haus als Mensch oder als Hund. Deine Entscheidung.“ Neji hielt inne und warf der Frau einen Blick zu. Sie war offensichtlich wild entschlossen. Er schnaubte, drehte sich um und suchte sich ein Fenster, durch das er nach draußen springen konnte. Zuerst ging er nach Hause. Er nahm den Weg über die Dächer, einfach weil er es konnte und genoss den Wind, den er deutlich im Gesicht und an den Händen spüren konnte, die von keinem Fell bedeckt waren. Er genoss es, als er vor dem Haus seiner Familie stand und er es wie damals vor einer Ewigkeit – wie es ihm vorkam, obwohl nicht einmal eine Woche vergangen war – einfach betreten konnte. Beinahe am meisten genoss er es, als ihm jemand entgegenkam und ihn mit seinem Namen begrüßte. „Neji!“ Das war Hinata. Er drehte sich um und sah Hinata erleichtert lächeln. Sie stand am Ende des Flur, vor ihrem eigenen Zimmer. Sie lief auf ihn zu. „Es ist also alles gut gegangen?“, flüsterte sie, während sie sich eilig umsah. Sie überraschte Neji, als sie ihn kurz umarmte. „Ich bin froh, dass alles wieder gut ist.“ Sie bemerkte Nejis Gesichtsausdruck und lächelte entschuldigend. Daraufhin verschwand sie schnell den Flur hinunter. Nachdenklich betrat er sein Zimmer. Hinata hatte ihn daran erinnert, dass vielleicht doch nicht alles gut war. Er kannte nun viele Geheimnisse. Nejis Gedanken waren überall. Seine Rückverwandlung hatte ihm eine Rastlosigkeit beschert, der er einfach nicht Herr wurde. Er lief aus Ermangelung anderer Tätigkeit durch Konoha, während er sich immer noch seiner Wirkung erfreute. Niemand brach in Entzückensschreie aus, wenn er ihn sah und niemand hob ihn auf, um ihn ordentlich hinter den Ohren zu kraulen. Trotzdem war er unruhig. Die Tatsache, dass er Geheimnisse, vor allem Tentens Geheimnisse kannte, machte es ihm schwer, allzu zuversichtlich zu sein. Die Logik sagte ihm, dass sich im Grunde nichts verändern hatte. Es konnte doch alles so weitergehen wie bisher! Tenten blieb Tenten und er blieb er selbst. Neji lief an dem Blumenladen der Yamanakas vorbei. Ino blieb Ino, ob sie Choji nun mochte oder nicht. Er schüttelte langsam den Kopf. Sein Gefühl sagte ihm, dass alles anders war. Ino war nun beinahe eine andere Person für ihn. Und über sie hatte er nie lange nachgedacht, er kannte sie kaum und trotzdem überraschte sie ihn. Tenten kannte er. Er kannte sie sogar gut. Er warf einen Blick auf die Sonne. Es würde sich schon noch herausstellen, ob Tenten noch dieselbe war. Er musste nur zum Training gehen. „Lee, hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, tatsächlich einmal selbst Lehrer zu werden?“, fragte Tenten, während sie auf dem Bauch im Gras lag. Lee, der sich bereits mit Sit-ups erwärmte, unterbrach, was er tat und setzte sich zu ihr. „Klar...“, antwortete er ihr, nach einer kurzen Pause. „Es ist doch toll, das weiterzugeben, was dir deine Lehrer beigebracht haben. Du wirst so zu einem Glied in einer Kette, die schon Jahrhunderte oder Jahrtausende existiert und nie abreißt... oder zumindest sollte sie das nicht. Und mit jedem Glied wird sie stärker und wertvoller. Ich glaube, das ist sehr wichtig.“ Tenten sah zu ihm auf und lächelte. „Hm... Ich denke, du hast recht.“ „Warum fragst du?“ Tenten drehte sich auf den Rücken und zuckte die Schultern. „Nur so. Ist doch interessant, wie die Zukunftsausichten und -pläne deiner Freunde sind.“ „Was hast du denn später vor?“, fragte Lee plötzlich, ohne die Lippen zu bewegen. Tenten runzelte die Stirn, bis ihr plötzlich klar wurde, dass es gar nicht Lee gewesen war, der gesprochen hatte. Sie verrenkte sich den Hals, sah aber nur einen Umriss in der Sonne, der ihr allerdings erschreckend bekannt vorkam. Sie glaubte es kaum, bis der Umriss sich neben sie setzte. „Neji!“, rief Tenten aus und fiel ihm schwungvoll um den Hals. Gleich darauf drückte sie ihn wieder von sich weg und ließ ihren Blick an ihm hinauf und hinunter wandern. „Es ist also alles gut gegangen? Hast du dich irgendwie verletzt? Warst du schon bei Tsunade?“, schoss sie ihre Fragen auf ihn ab. Neji nahm ihre Hände von seinen Schultern. „Es ist alles gut.“ Tenten bemerkte kaum, dass er ihre Hände nicht losließ und sank erneut ins Gras zurück. „Meine Güte, bin ich froh!“ Neji schloss seine Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Sie kribbelten. Neji schlug nach Lee, aber noch bevor er ihn treffen konnte, spürte er einen Tritt im Magen. „Stop!“, rief Gai laut. „Gut, Lee, du hast dir einen Fehler deines Gegners zunutze gemacht. Neji, was ist denn mit dir los? Dein Schwung war viel zu weit, das hat Lee Zeit gegeben, dich zu treffen. Du machst doch sonst nicht solche Fehler! Du darfst die Kontrolle nicht verlieren.“ Neji knurrte frustriert. So fühlte er sich schon den ganzen Tag. Als würde er die Kontrolle verlieren. Während des Trainings machte er ständig Fehler, weil er übereilt oder wütend etwas tat. Das widersprach ihm und seiner Kampfweise. Er ließ sich viel zu sehr von seinen Gefühlen leiten. Es schien, als wäre es nicht Tenten gewesen, die sich verändert hatte. Er biss die Zähne zusammen. Das würde sich schon legen. Spätestens wenn er eine ruhige Nacht in seinem eigenem Körper in seinem eigenem Bett verbracht hatte, würde sich das Chaos schon legen. Bis dahin musste er sich halt noch durchkämpfen. Konzentrieren! Gai blickte von einem zum anderen. „Ihr habt heute gute Arbeit geleistet. Ihr habt euch den Feierabend verdient.“ Er warf Neji noch einen Blick zu und wandte sich anschließend ab. Neji wusste, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Er war heute schlecht gewesen. Nachdem Lee ihn geschlagen hatte, hatte er gegen Tenten gekämpft. Es war nicht besser geworden. Er hatte mit knapper Not eine Patt-Situation herbeiführen können, aber im Grunde hatte sie den gesamten Kampf geführt. Dabei war er nicht schwächer geworden. Er war noch genauso ausdauernd und stark wie früher und er bildete sich sogar ein, schneller geworden zu sein, aber seine Selbstbeherrschung war dahin. Er hatte aufgehört, mit dem Kopf zu kämpfen. Neji stand noch immer grübelnd an derselben Stelle, als Tenten an ihn herantrat. „Neji?“ Er schreckte auf. Nachdenklich betrachtete sie ihn. „Geht es dir gut?“ Ihre Frage entlockte ihm ein Lächeln. Noch bevor er antworten konnte, zeigte dieses Lächeln eine durchschlagende Wirkung. Tenten begann zu fluchen. „Ich habe es geahnt! Ich wusste, dass das nicht wahr sein kann, ich dummes Huhn!“, schimpfte sie vor sich hin und wandte sich anschließend ihm zu. „Weißt du, ich hätte es schon ahnen müssen, als du den Platz betreten hast! Plötzlich warst du wieder da, in einem Stück und lebend und atmend und alles! Da musste ja irgendetwas faul sein. Und dann das Training! Du warst so unsicher wie ein kleines Kind. Unmöglich wahr! Aber das!“ Sie gestikulierte in Nejis Richtung. „Das setzt allem die Krone auf. Seit Jahren – Seit Jahren! - wünsche ich mir jetzt, dass du mich so anlächelst, weil ich näm- Hmpf!“ Weiter kam sie nicht, denn Neji prallte gegen sie. Eigentlich hatte er ihr nur den Mund zuhalten wollen, aber er nahm zu viel Schwung auf und warf sie um. Keuchend lag er auf ihr, während sie ihn wie ein Kaninchen ansah. Wie ein fuchsteufelswildes Kaninchen. Sie schimpfte dank seiner Hand auf ihrem Mund stumm. Als er seine Hand wegnahm, starrte sie ihn missmutig an. „Was sollte das denn?“ „Bitte. Du darfst es nicht nochmal sagen, sonst...“ Der Rest seiner Antwort verlor sich. Entsetzt hatte er erkannt, dass er diese Situation kannte, dass er sie schon einmal erlebt hatte. Und er wusste, was gleich passieren würde, ob er es verhindern wollte oder nicht. Er küsste sie. Tenten rührte sich nicht. Sie spürte seine weichen Lippen auf ihren, seinen warmen Atem auf ihrer Wange. Sie spürte das Gewicht seines Körpers und die Härte des Bodens unter ihr. Es fühlt sich zu echt an, dachte sie. Viel zu echt für einen Traum. Neji wurde ruhiger, je länger der Kuss andauerte. Tenten war warm und es fühlte sich gut an, sie zu küssen. Und alles Andere wurde für einen Moment nebensächlich. Dieser Zustand änderte sich erst, als Tenten sich aufsetzte und den Kuss unterbrach. Sie sah ihn an, als wisse sie nicht mehr, wer er war. „Wenn das alles kein Traum ist...“ Sie räusperte sich. „... was dann?“ Neji sah sie an. „Eine sehr seltsame Situation“, stellte er fest. Sie nickte. Eine Weile sagte keiner von beiden etwas. Neji, weil er zufrieden war, nur still dazusitzen, Tenten, weil sie ihre Fragen sammelte. Gerade als sie Luft holte, fiel ihr ein, was er kurz vor dem Kuss gesagt hatte. „Nochmal?!“ Sie starrte ihn an. Er erwiderte ihren Blick. „Du hattest einen Hund, als ich weg war, oder?“, fragte er sie unvermittelt. Überrascht und verwirrt antwortete sie ihm. „Äh, ja, Chairo. Aber er ist vor ungefähr einer Woche weggelaufen und noch nicht wieder aufgetaucht. Aber ich bin mir sicher, wir finden ihn schon noch...“ - „Er wird nicht wieder kommen.“ Tenten zuckte zusammen. „Was? Natürlich wird er wieder kommen. Was soll das?“ Aufgebracht wollte sie aufstehen, doch Neji hielt sie zurück. „Er kann nicht zurück kommen. Er existiert nicht mehr. Beziehungsweise, im Grunde existiert er noch aber er hat sich sehr verändert.“ Tenten betrachtete ihn misstrauisch. „Neji, ich weiß nicht, was das soll oder was du mir sagen willst aber irgendwas stimmt nicht mit dir heute. Wir-wir sollten nach Hause gehen. Vielleicht hast du dir doch irgendetwas eingefangen. Am besten du lässt dich gleich untersuchen.“ Sie wollte sich erneut erheben, aber Neji zog sie zu sich hinab und küsste sie erneut. Nun wurde sie wütend und riss sich los. „Weißt du, wenn du glaubst, du könntest mich einfach so küssen und ich beginne zu schmelzen und vergesse alles, dann hast du dich aber gewaltig getäuscht!“ Er sah ihr eindringlich in die Augen. „Tenten, es gab keine Mission. Aber du hast recht, ich bin heute nicht ich selbst. Ich bin Chairo.“ Sie sank auf den Boden zurück und begann mit erkennbarer Regelmäßigkeit auf ihn einzuprügeln. „So – langsam – reicht – es – mir!“ Ihre Schläge waren nicht so stark, dass sie ihn ernsthaft verletzen konnte, aber einige von ihnen würden, wie er vermutete, blaue Flecken hinterlassen. Trotzdem ließ er sie sich austoben, bis sie schließlich an seine Brust sank. „Ich hätte heute Morgen nicht aufstehen sollen“, murmelte sie dumpf. „Ich bezweifle, dass das deinen Enthusiasmus beim Aufstehen hätte bremsen können.“ „Willst du mir immer noch einreden, du seist Chairo? Ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber wenn plötzlich solche Witze in dein Repertoire gehören, will ich es auch gar nicht genauer wissen.“ Sie boxte noch einmal schwach gegen seinen Oberschenkel. „Ich habe mir um dich genauso Sorgen gemacht wie um Chairo. Das ist nicht lustig.“ Tentens Gedanken waren träge. Sie hatte genug von den Überraschungen dieses Gesprächs. „Tenten, du musst mir zuhören. Kiba hat ein Jutsu eingesetzt...“ Still hörte Tenten seiner Version der letzten Wochen zu, während sie gleichzeitig seinem regelmäßigem Herzschlag lauschte. Am Ende, als es schon dämmerte, wusste sie nicht mehr, ob sie ihn töten oder küssen wollte. Sie richtete sich auf und blickte ihm starr in die Augen. „Habe ich das richtig verstanden? Du warst so dämlich, dich in einen Hund verwandeln zu lassen, lässt dich anschließend von mir auflesen, badest mit mir und lässt dich von mir durchfüttern. Anschließend versetzt du mich in Angst und Schrecken, indem du einfach so abhaust. Und nach einer Woche tauchst du einfach wieder auf, küsst mich und erzählst mir das und meinst wahrscheinlich auch noch, dass ich dir vor Freude um den Hals falle! So nicht!“ Sie baute sich breitbeinig vor ihm auf. Auch er stand auf und hob entschuldigend die Hände. „Hör zu, Tenten, es tut mir leid... ich mag dich und ich weiß, dass-...“ Tenten umarmte ihn stürmisch. „Ich werde dich später dafür umbringen“, nuschelte sie. Neji war zufrieden. „AHA!“, schallte plötzlich eine Stimme zu ihnen herüber. „Sakura, sieh dir das an. Ich habe ja immer gesagt, dass sie sich mögen, immer schon! Hahaha! Das kann ich jetzt allen unter die Nase reiben! Kommt rüber, ihr zwei Turteltäubchen, ich brauche euch als Beweismaterial. HA!“ Ino streckte freudig triumphierend die Faust in den Himmel. Tenten lachte. Während sie zu ihr und Sakura hinüberwanderten, schielte Tenten zu Neji hinüber. „Du hast dich aber wirklich sehr verändert.“ Neji zuckte die Schultern. „Ich glaube, der Hund ist einfach noch nicht ganz aus mir raus. Das wird sich schon legen.“ „Hm... gut.“ Tenten nickte bekräftigend. „Aber Neji?“ „Hm?“ „Das Lächeln musst du dir nicht abgewöhnen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)