Catch you if I can. von Jessa_ ([Itachi/Sasuke- Centric]) ================================================================================ Kapitel 10: how itachi creates a home in seven days --------------------------------------------------- Mein Laptop ist ganz, Leute. Das heißt, es wird wieder Antworten auf eure Kommentare zu diesem Kapitel geben. Auf diesem Weg aber möchte ich mich ganz, ganz lieb bei allen Kommischreibern bedanken. Ihr seid Großartig. Dankeschön ;) Ich habe jetzt nur noch nächste Woche ‚Schule‘, wobei ich da gar nicht mehr Schule hab, sondern nur noch Ausflüge und meinen Abschluss. Ich freu mich riesig ;) Übrigends haben wir gestern unsere ZP-Noten bekommen, mit denen ich sehr zufrieden bin. Mathe 3, Deutsch und Englisch 1. Das werden auch meine Zeugnisnoten sein, yeah :D Ich hab aber mit schlechteren gerechnet, da ich absolut nichts gelernt habe :D Naja, egal. Genug meinerseits. Viel Spaß bei dem Kapitel und falls ihr schon Ferien habt, wünsche ich euch wunderschöne Ferien. Liebe Grüße Jessi ;) Kapitel 10: how itachi creates a home in seven days In the beginning God created the heavens and the earth. Now the earth was formless and empty. Darkness was on the surface of the deep. God's Spirit was hovering over the surface of the waters. God said, "Let there be light," and there was light. God saw the light, and saw that it was good. God divided the light from the darkness. - Genesis 1 Itachis Verhandlung war erfolgreich verlaufen. Der Mandant war zwar zur einer Gefängnisstrafe verurteilt wurden, aber die war so mild ausgefallen, wie sie in einem solchen Fall nur ausfallen konnte. Sasuke war den Montag und den Dienstag noch zur Schule gegangen, während Itachis Arbeit in London vorüber war. Die Tage bis zum heutigen Mittwoch, dem Tag der alles entscheidenden Verhandlung, waren ruhig verlaufen. Manchmal waren sie Itachi vorgekommen, wie die Ruhe vor dem Sturm. Sasuke Großmutter hatte nicht mehr angerufen und er selbst hatte es vermieden, sich bei ihr zu melden. Mit Daiki dagegen hatte er fortan jeden Abend gesprochen. Daiki hielt seine Mutter soweit in Schacht, dass sie Sasuke ihren Willen gelassen hatte, ohne sich mit dem Jugendamt in Verbindung zu setzten. Einen Anwalt hatte sie sich aber doch geholt. Mit diesem stand sie nun vor dem Verhandlungsraum. Und auch Sasuke, Itachi und ihr Anwalt Alessio standen in diesem Flur. Jetzt vor dem Gerichtssaal nutzte Emi Nakano ihre letzte Chance Sasuke dazu zu bringen, seine Entscheidung zu überdenken, denn auch ihr Anwalt hatte ihr erklärt, dass es hauptsächlich um Sasukes Wünsche ging und wenn er nicht bleiben wollte, waren sie so gut wie machtlos. Er war Anwalt, kein Illusionist. Emi bat Sasuke zu bleiben, sie sagte, sie würde besser für ihn sorgen, als sie es bisher getan hatte und sie würde alles für ihn tun. Er sei doch ihr einziger Enkel. Sie versuchte sogar ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, aber dass hatte er eh schon. Er war die Tage bei Itachi in Hotel geblieben und er hatte sich nicht mehr bei ihr gemeldet, nachdem sie ihn bei sich zuhause aufgenommen und ihm ein Zimmer gegeben hatte. Aber er konnte nicht nach Hause. Nicht dorthin. Langsam, ganz langsam, verstand er, dass es in diesem Leben auch um ihn ging. Seine Wünsche waren nicht wertlos. Er war es nicht. Sasuke wünschte sich eine Zukunft. Er wollte leben und er wollte so leben, dass er irgendwann einmal sagen konnte, dass er zu einem bestimmten Punkt eine richtige Entscheidung getroffen hatte. Und dieser Punkt war nun erreicht, fand er. Er und Itachi hatten in den letzten Tagen viel miteinander gesprochen. Auch über den heutigen Tag und Itachi hatte Sasuke mehrmals gefragt, ob er es wirklich wollte – bei ihm bleiben – und jedes einzelne Mal hatte Sasuke mit einem Ja geantwortet. Eine andere Antwort als diese hatte es einfach nicht gegeben. Und Itachi hatte diese immerzu glücklich gemacht. Sie zeigte ihm, dass Sasuke gern bei ihm war und ihm vertraute. Das war Itachi wichtig. Es waren zuerst Itachi, samt Alessio und Sasukes Großmutter und ihr Anwalt, die den Gerichtssaal betreten mussten. Sasuke hatte noch zu warten. Er saß auf einem der blauen Stühle im Flur und starte Löcher in die Wand. Obwohl es in dieser Verhandlung um ihn ging, war er es, der am kürzesten anwesend sein musste. Und doch, so hatte nicht nur Itachi, sondern auch Alessio es ihm erzählt, war es seine Meinung, die am meisten zählte. Das kannte Sasuke nicht. Es verunsicherte ihn ein wenig, aber irgendwie war es auch ein gutes Gefühl, dass seine Meinung nicht nur auf irgendeine Art und Weise zählte, sondern auch noch die Entscheidende war. Nichts würde hier über seinen Kopf hinweg entschieden werden, denn er hatte das Recht zu sprechen. Ein Recht, dass er von Zuhause aus – einem anderen Zuhause, zu einer anderen Zeit – nicht kannte und dass er erst wieder bei Itachi kennen gelernt hatte. Er wartete eine geschlagene Stunde, aber davor hatte Alessio ihn schon vorgewarnt. Es gab eine Menge zu besprechen. Itachi musste nicht nur schildern wie er und Sasuke sich kennenlernten und all die Zeit darauf, er musste auch preisgeben, wie er sich die Zukunft vorstellte und all das hatte Itachi sich gut durchdacht. Das wusste Sasuke, auch wenn Itachi ihm wenig von seinen Plänen verraten hatte. Sasuke glaubte, Itachi wollte ihn einfach nicht überfordern. Es war ein Gerichtshelfer, der ihn rein bat und der Richter wies ihn an, sich auf den Zeugenstuhl in der Mitte an einen Holztisch zu setzten. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er in einem Gerichtssaal war. Aber er fühlte sich nicht unwohl. Alessio und Itachi hatten ihm die gröbste Angst genommen und deswegen konnte er recht locker auf die ersten Fragen des Richters antworten. Er bestätigte seinen Namen, sein Geburtsdatum, seine Verwandtschaftsverhältnisse zur Großmutter und einige andere Dinge, ehe der Richter ihn danach fragte, wie er Itachi kennenlernte. Sasuke erzählte die Geschichte. Er erzählte, dass er auf der Straße gelebt hat und dass es ein kalter Winter war, in dem Itachi ihn zu sich nahm und sich um ihn sorgte, aber er verschwieg all das was davor mit Kabuto gewesen war. Das gehörte nicht hierher. Er hatte nicht mit Itachi darüber gesprochen, wie sie mit der Tatsache, was ihm geschehen war, vor Gericht verblieben, aber Sasuke wusste stumm, dass Itachi nichts erzählt hatte. Er würde das nicht tun. Weil er Respekt vor Sasuke hatte. Weil er ihn achtete. Der Richter war ein großer, ergrauter Mann mit bleichem Gesicht, aber freundlichen Zügen. Er lauschte Sasukes Antworten mit der größten Aufmerksamkeit. Und so fiel es Sasuke nicht schwer, zu sagen was er glaubte. Dort gab es jemanden, der entscheiden konnte, dass Itachi sein Vormund würde und er hörte ihm zu. Sasuke hatte natürlich ein schlechtes Gewissen seiner Großmutter gegenüber. Sie saß, je mehr er sagte, immer zusammengesunkener da. Sie tat ihm schon leid. Sie hatte einen Sohn verloren, der ihr ein und alles war und nun verlor sie ihren einzigen Enkel, weil er zu kaputt war, um in solch Familienverhältnissen großzuwerden. Er hatte eine Chance bei Itachi, die er hier nicht hatte, und die wollte er nutzten. Weil er durch die Briefe seines Vaters, wieder seinen Wert erkannt hat. Und er wusste, dass es noch jemanden gab, der um seinen Wert wusste. Derjenige war Itachi. Zu ihm wollte er. Weil er die Hoffnung hegte, dass dann alles gut würde. Dass er dann in Ordnung kommen könnte. Er glaubte, dort die Chance zu haben, das in Ruhe zu tun. Sich heilen lassen und sich selber heilen. Das alles sagte er dem Richter nicht. Denn der würde nicht verstehen. Aber Sasuke sagte, dass er seine Großeltern zwar sehr möge und ihnen sehr dankbar sei, für die Wochen in denen sie sich um ihn kümmerten, aber dass er lieber bei Itachi wohnen würde, weil sie wirklich gute Freunde geworden waren. „Ich möchte dazu ergänzen, Herr Vorsitzender, dass ich glaube, dass Sasuke sich bei mir besser aufgehoben fühlt. Sehen Sie, seine Großeltern, sowie seine Tante und sein Onkel die ebenfalls in dem Haus wohnen, haben genug mit sich selber zu tun und daher kaum Möglichkeiten sich ausreichend um einen Jugendlichen zu kümmern“, warf Itachi ein. „Das kann so nicht stimmen“, fuhr der Anwalt der Großmutter ein. „Meine Mandantin hat durchaus die Zeit und die Kraft sich um ihren Enkel zu kümmern. Was man von Ihnen, zeitlich gesehen jedenfalls, nicht behaupten kann. Sie studieren, arbeiten und sind alleinstehend. Wie wollen Sie sich da ausreichen um einen Jugendlichen kümmern?“ Der Richter bedeutete Itachi auf die Frage zu antworten, als dieser kurz zögerte. „Sicherlich“, sagte er dann. „Das mag ja alles stimmen. Ich studiere, arbeite und bin alleinstehend, aber Sie müssen berücksichtigen, dass ich in der Kanzlei meines Vaters angestellt bin und so mehr Freiheiten habe, als möglicherweise ein normaler Angestellter. Ich könnte meine Arbeit also so legen, dass sie identisch zu Sasukes Schulzeiten ist. Zusätzlich wäre es für mich kein Unding mein Studium zu unterbrechen.“ „Sehen Sie, Herr Vorsitzender“, wandte Alessio Sciutti ein. „Mein Mandant ist bereit, sein Leben von Grund auf umzukrempeln. Das unterstützt nur unseren Standpunkt, dass es für meinen Mandanten momentan nichts Wichtigeres gibt, als Sasukes Wohl.“ Es war Sasukes Blick der zu Itachi ruckte. Verwunderung lag in ihm. Natürlich wusste er, dass er Itachi was bedeutete, aber dass er das Wichtigste war, das wusste er nicht. Aber es fühlte sich toll an. Unheimlich… toll! Und es gab ihm Mut. Mut den Mund aufzumachen. Seine Wünsche zu äußern. „Ich möchte bei Itachi leben“, sagte er und fixierte den Richter. „Er kennt mich wirklich und ich fühle mich wohl bei ihm. Bitte, Sir.“ „Sie hören ihn“, fuhr Alessio dazwischen. Ihm lag diese Verhandlung am Herzen. Itachi war sein längster Kindheitsfreud. Er war immer ein Fall für sich gewesen. Alessio wusste, wenn er die Sonne war, war Itachi immer schon das genaue Gegenteil davon gewesen. Er war die Eiszeit. Er war ein Arschloch. Und die Betonung lag auf dem Wörtchen ‚war`, denn Itachi hatte sich verändert. Dieser Junge hatte etwas in ihm verändert. Alessio wollte diese Verhandlung nicht verlieren, auch wenn der Anwalt der Gegenseite viel älter und erfahrener war als er. Er konnte einfach nicht verlieren. Für Itachi und für Sasuke, den er kaum kannte, musste er die Verhandlung gewinnen. „Er fühlt sich wohl bei meinem Mandanten. Und ich hoffe ich spreche für alle hier Anwesenden, wenn ich sage, dass das Wohl Sasukes für uns allerwichtigste Priorität in diesem Fall darstellt. Sollten wir daher nicht nach seinen Wünschen handeln?“ Itachi sah es in der Miene des Richters. Er sah, dass sie gewonnen hatten. Dieses Mal hatte Sasuke nicht die weiße Flagge gehisst. Er hatte gekämpft. In seinen Augen war solch eine Entschlossenheit gewesen, die Itachi stolz auf ihn sein ließ. Sasuke fühlte sich wohl bei ihm. Das war der ausschlaggebende Satz. Der Satz, der Alessio die Worte hat sagen lassen, die zum gewinnen dieser Verhandlung unerlässlich gewesen waren. Itachi lächelte und er atmete erleichtert aus. Es war nicht mehr quälend für ihn auf den Richter zu warten, der sich in die Kammer zurückzog, um das Urteil zu fällen. Und als er rauskam, sagte er das, was Itachi erwartet hatte, er würde es sagen. Sein Blick, ja der hatte wahrlich tausend Worte gesprochen. „Ich finde es immer wieder eindrucksvoll, wenn junge Menschen eine Verantwortung übernehmen wollen, von derer man sagt, sie sei nicht zu packen. Hier haben wir einen jungen Mann, der mitten im Jurastudium ist und sich dennoch um einen Jugendlichen kümmern möchte. Ich verstehe ihre Motive dahinter noch nicht gänzlich, Herr Uchiha, aber ich merke, dass Sie beide, Herr Uchiha, Sasuke, sich sehr nahe stehen. Ich möchte den Wünschen eines Heranwachsenden nicht im Wege stehen. Aus diesem Grunde und dem, dass sie mich überzeugt haben all die Dinge unter einen Hut zu bekommen, Herr Uchiha, spreche ich ihnen das Sorgerecht für den Minderjährigen Sasuke Nakano zu.“ Itachi hörte kaum mehr hin, als der Richter die Paragraphen runter leierte. Aber die Worte hatten auch ihn beeindruckt. Sie hatten einen Glücksgriff mit diesem Richter gelandet, genauso wie sie einen Glücksgriff mit der Mitarbeiterin des Jugendamtes gelandet hatten. Ohne diese zwei Personen wäre Itachi soweit nicht gekommen. Er wusste, dass er ihnen beiden zum Dank verschuldet war. Es gab also immer noch Menschen die ihren Job wählten, um das Richtige zu tun. „Sasuke“, wandte der Richter sich zum Schluss noch einmal an den Jugendlichen. „Du wirst in einem anderen Land leben aber nicht in einer anderen Welt und wenn ich mir deine Großmutter anschaue, möchte ich dir nur raten – und das nicht als vorsitzender Richter dieser Verhandlung, sondern als Familienvater und Großvater – dass es nicht schwer ist eine Nummer zu wählen und deine Familie anzurufen, um zu fragen, wie es ihnen geht.“ Er nickte dem Jungen zu und schloss die Verhandlung. Es war Itachi der sich sofort erhob und noch ehe Alessio ein Wort an ihn richten konnte, war er bei Sasuke und drückte den Jungen an sich. Er dachte nicht nach. Er war einfach nur so glücklich. Er würde für Sasuke sorgen können. Er würde ihn mit nach Irland nehmen und er würde ihm eine Zukunft schenken. „Wir packen das“, sagte er und meinte jedes einzelne Wort genauso, wie er es sagte. Sasuke nickte und als Itachi ihn losließ, lächelte er ihn an. Es war unbeschwerter und freier als je zuvor und Itachi wusste, dass er genau das Richtige tat, wenn er Sasuke mit nach Irland nahm. Er konnte es nicht erwarten, nach Hause zu kommen. ~~ Der Flug war schnell gebucht. Sasuke und Itachi verbrachten noch zwei Nächte und einen Tag in London und am späten Morgen des zweiten Tages standen sie, mit den beiden Reisetaschen im Leihwagen und ein paar Kartons im Gepäck vor dem Haus Sasukes Großeltern. Daiki war es, der ihnen öffnete und der ihnen half, Sasuke wenige Habseligkeiten – ein paar Klamotten, die wenigen Bücher, das Fotoalbum und die Kamera – einzupacken. Sie Schulsachen ließ er hier. Er würde schon bald auf eine andere Schule gehen und sonst gab es nichts, was ihm gehörte. Er maß sich nicht an, irgendwas von dem mitzunehmen, was sie für sein Zimmer gekauft hatten, obwohl er das eine Bild, das sein Großvater und er ausgesucht hatten um die Wände zu verschönern, wirklich ziemlich mochte. Während Itachi die beiden kleinen Kartons zum Auto brachte, ging Sasuke hoch und klopfte an das Schlafzimmer seiner Großeltern. Es war die heisere Stimme seines Großvaters, der ihn hereinbat. Sasuke ging zum Bett und hockte sich davor runter, sodass er auf Augenhöhe mit seinem Opa war. Sie beide hatten wenig miteinander zu tun gehabt, obwohl Sasuke beinahe zwei Monate hier lebte. Der alte Mann hatte kaum etwas von den Problemen mitbekommen, aber in den letzten Tagen ging es gesundheitlich wieder mit ihm bergauf und dass Sasuke ging, dass verstand er durchaus. „Es ist die falsche Entscheidung. Für das falsche Land. Es hat meinen Sohn auf dem Gewissen.“ „Ich weiß“, murmelte Sasuke. Er wusste, dass sein Vater in Irland gestorben war. „Aber es ist mein Zuhause.“ Der alte Herr nickte. Das verstand er, obwohl er kaum etwas mehr hasste als Irland. „Geh jetzt, Junge“, meinte er und hob seine Hand, um sie auf Sasukes Schulter zu legen und kurz zuzudrücken. „Sag deiner Großmama auf Wiedersehen.“ Das tat Sasuke. Er ging hinunter in die Küche, zu seiner Oma. Sie saß am Tisch und trank Tee. Sie weinte. „Oma“, sagte er und ging näher. Er wusste, dass er sie kaum so genannt hatte. Die ganzen Wochen über nicht. Er hatte sich nicht getraut. Es war ihm falsch vorgekommen, weil er sie doch kaum kannte. Sie ignorierte ihn, doch er ging näher, setzte sich neben die alte Frau auf einen Stuhl. „Wir fahren jetzt, Oma.“ Sie blickte ihn nicht an. Es war als ging seine Stimme in das eine Ohr hinein und genau auf der anderen Seite sofort wieder hinaus. Stumm saß er einige wenige Minuten bei ihr. Sie tat ihm Leid und er hatte ein schlechtes Gewissen. Er wollte bei Itachi leben, aber er wollte seiner Großmutter nicht wehtun. Das hatte sein Vater zu genüge getan, indem er sich nicht verabschiedete. Und Daiki, indem er trank. Und Anko, indem sie keine Frau mit Kindern war, die die Großmutter betüddeln konnte. Er stand auf. Was sollte er auch noch sagen? Sie wollte ja nicht mit ihm sprechen. Sie wollte ihn wahrscheinlich nicht mal sehen. Irgendwie konter er sie ja verstehen. Bei der Verhandlung hatte er sich gegen sie entschieden und sie besaß nun alles Recht, ihn nicht mehr als Familie zu betraten. Er ging zur Küchentür und blieb kurz stehen. „Es tut mir Leid, Oma.“ Er drehte sich noch einmal um. Die Frau sah ihn nicht an, aber er musste es einfach sagen. Er musste, weil er gerade ein wenig Mut in sich spürte. Weil er gerade wusste, dass es richtig war und dass es ihr vielleicht, ganz vielleicht, helfen konnte. „Danke, dass du Papa so großgezogen hast, dass er mich so sehr hat lieben können. Danke, Oma.“ ~~ Gegen Abend des ersten Tages kamen sie in Irland an und fuhren zu Itachi. Seine Wohnung lag still und verlassen da. Die Glühbirne im Flur brauchte einige Sekunden länger um hell zu werden, als Sasuke es in Erinnerung hatte. Es fühlte sich für ihn nicht wie nach Hause kommen an, aber er wusste das Itachi sein Zuhause war und deswegen war er davon überzeugt, dass diese Wohnung auch jenes werden könne. Es würde schon ungewohnt sein, wieder auf dem Sofa im Wohnzimmer zu schlafen, nachdem er einige Wochen lang sowas wie ein eigenes Zimmer besessen hatte. Aber um bei Itachi zu leben, nahm er das in Kauf. Und Itachi tat wirklich alles damit er sich wohl fühlte. Er kochte einen Tee für ihn, weil Sasuke auf dem Flug ein wenig schlecht geworden war und während Sasuke trank, bezog Itachi die Couch im Wohnzimmer. Er suchte eine Dvd aus, die sie ansahen, schob Aufbackpizzen, die er noch in der Kühltruhe hatte, in den Ofen und noch bevor Sasuke am Abend schlafen ging, räumte Itachi zwei Fächer seines Schrankes leer, um dort die Klamotten von Sasuke unterzubringen. Die Bücher und die Kamera, samt das Album, legte Itachi in eine freie Schublade, ehe er auf sein Bett zeigte. „Sieh es erstmal als dein Zimmer an“, sagte er lächelnd. „Aber…“, setzte Sasuke an, doch Itachi schüttelte den Kopf. „Es wird nicht für lange sein. Aber du brauchst einen eigenen Raum. Es ist nichts weiter dabei.“ Sasuke wollte nicht mehr wiedersprechen. Er würde einfach das tun, was Itachi sagte. Denn jetzt war dieser schließlich sein Erziehungsberechtigter und er wollte ja immer nur das beste für ihn. Deswegen nahm Sasuke das Bett zum schlafen, während Itachi sich auf die Couch verzog. In dieser Nacht schlief Sasuke ruhig. Ruhiger als je zuvor bei seinen Großeltern. Er war erschöpft und wusste, dass dort im Nebenraum jemand war, der sich um ihn sorgte. Für den er zur Zeit das Wichtigste war. Und auch Itachi schlief seelig, denn er wusste, dass das was er tat, gut war. ~~ Am Morgen des zweiten Tag stand das Frühstück schon auf dem Tisch, als Itachi seinen Schützling weckte. Sie aßen gemeinsam, in aller Ruhe. Auf eine neue Art und Weise gewöhnten sie sich aneinander. Es war lange her, dass sie gemeinsam an diesem Tisch gesessen hatten und obwohl sie die Zeit im Hotel gemeinsam, auf engstem Raum verbracht hatten, mussten sie nun lernen, miteinander zu leben. Dies ließ sich nicht einfacher und besser beginnen, fand Itachi, als mit einem ausgewogenem Frühstück, bevor sie sich fertig machten, einkaufen fuhren und später, als alle Lebensmittel, die sie besorgt hatten, in der Küche und im Abstellraum gelagert waren, fuhren sie zu Itachis Eltern, weil dieser ihnen erzählen wollte, was er in London getan hatte. Er wollte, dass sie wussten, dass er nun der Vormund eines Kindes war. Sasuke aber war nervös, als sie vor der Tür Itachis Elternhauses standen. Er war erst zweimal hier gewesen und das war schon eine Weile her. Und ob Itachis Eltern die ganze Situation so großartig fänden, wie dieser das tat, konnte Sasuke sich keinesfalls vorstellen. Seine Mutter war sehr lieb; die würde wahrscheinlich keine Kritik an ihrem Sohn äußern, wenn Sasuke dabei war, aber gerade vor der Reaktion seitens Itachis Vater hatte er eine anständige Portion Angst. Itachi war in dessen Kanzlei angestellt und er würde Arbeit zurückstecken müssen, um sich vollstens um Sasuke zu kümmern. Selbst wenn sie eine Schule für ihn gefunden hätten, würde Itachi nicht mehr so viel arbeiten können wie zuvor noch. Das konnte der Familienvater einfach nicht gutheißen. Es war Itachis Mutter, die ihnen beiden öffnete. Sie war verwundert, dass Sasuke dabei war. Das sah man ihr an. Aber sie lächelte und gab ihm die Hand, während sie sagte, wie schön es doch wäre ihn wiederzusehen. Aber noch bevor sie ganz drinnen waren, fragte sie auch, warum er denn in Irland war. „Das ist eine lange Geschichte, Mama. Hättest du vielleicht eine Tasse Kaffee für mich und könntest Papa zu uns rufen?“ „Klar. Natürlich, Itachi. Geht schonmal in Wohnzimmer. Wir kommen sofort.“ Er nickte ihr dankend zu und verschwand mit Sasuke ins angrenzende Wohnzimmer. Sie setzten sich nebeneinander auf das Sofa, genau auf den Plätzen, die sie auch am heiligen Abend für sich beansprucht hatten und warteten auf Itachis Eltern. Es war zuerst Itachis Vater, der den Raum betrat und sich auf dem Sessel niederlies. Er begrüßte seinen Sohn und den jungen Nakano nur mit einem Nicken und einem kurzen Gruß, ehe er schwieg und auf seine Frau wartete, die schon bald mit Kaffee für sich, ihren Mann und Itachi, einem Kakao für Sasuke und einem Teller voller Plätzchen den Raum betrat. Sie stellte das Tablett mit den Getränken und Süßkram auf dem Wohnzimmertisch und lies sich neben Sasuke auf das Sofa sinken, weil dort noch genug Platz war und sie so nicht eingeengt zwischen Itachi und der Sofalehne hockte. Fugaku Uchiha griff nach seiner Kaffeetasse und wandte sich an seinen Sohn. „Du wolltest mit uns sprechen, Junge?“ „Ja. Es geht um Sasuke.“ Itachi schob sich eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus seinem Zopf gelöst und dorthin verirrt hatte. „Das kann ich mir denken.“ „Ja.“ Itachi nickte und blickte zu dem Jungen. Er wusste doch, dass es das richtige war, was er hier tat. Es gab nichts was je richtiger gewesen war als das hier. Nichts, was er zuvor mehr gewollt hatte, als Sorge für diesen Jungen zu tragen. „Was ist denn los, Itachi?“, wandte seine Mutter ein, als er nicht sofort sprach. Ihr Junge war doch sonst nie verunsichert oder schüchtern. Er hielt nie so lange den Mund, wenn es etwas gab, dass geklärt werde musste. Und dass es nun so war, besorgte sie. „Ich glaube, ich muss zuerst einmal sagen, dass ich die Sache auch weiterhin durchziehe. Ob ihr dagegen seid oder dafür spielt keine Rolle. Aber ich würde mir wünschen, dass ich eure Unterstützung habe.“ Verstand sie das richtig? Ihr Sohn wollte für irgendetwas ihren Segen? Sie glaubte, in diesem Moment würde sie ihm den für alles in der Welt geben. Denn Itachis entschlossener Blick und diese Lebendigkeit in der Stimme – diese unendliche Menschlichkeit – trieb ihr beinahe die Freudentränen in die Augen. Itachi spürte Sasukes Blick auf sich. Natürlich hieß der Jugendliche es nicht gut, wie er mit seinen Eltern sprach, aber er wollte von Beginn an die Wahrheit sagen. Er würde sich um Sasuke kümmern. Mit oder ohne der Hilfe und den Segen seiner Eltern. Es gab kein Zurück. Für ihn gab es das nicht. Vom heutigen Tag an, wollte er für Sasuke da sein. Er wollte in dessen Leben jemand werden, der nicht austauschbar war. „Ich bin in London vor Gericht gegangen. Und ich habe in einer Verhandlung das Sorgerecht für Sasuke zugesprochen bekommen. Ich werde mich von heute an um ihn kümmern.“ Mikoto Uchiha war sprachlos. Ihr Junge war der Erziehungsberechtigte eines Teenagers, der selbst nur sieben Jahre jünger war als er. Itachi hatte das alles in weniger als zwei Wochen auf die Beine gestellt. Er musste das hier wirklich wollen. „Ich hoffe für dich, dass du dir das gut durchdacht hast, Itachi“, wandte Fugaku ein. Sein Blick war hart. Nicht verärgert, aber unnachgiebig. „Du kannst sowas nicht einfach mal so rückgängig machen und Sasuke abschieben. Denn das werde ich nicht zulassen. Mein Sohn ist kein undurchdachter Taugenichts, der solche Entscheidungen aus einer Laune heraus fällt und dann nicht zu seinem Wort steht und das tut, wozu er sich, warum auch immer, entschlossen hat.“ „Nein, Papa. So ein Kerl bin ich nicht.“ Itachis Gesichtszüge wirken genauso unnachgiebig wie die seines Vaters. Sasuke fand, gerade jetzt in diesem Moment, waren die beiden sich sehr ähnlich. Das war irgendwie beeindruckend, wenn man bedachte, dass Itachi sonst beinahe das genaue Ebenbild seiner Mutter war. Er selber wusste gar nicht, von welchem Elternteil er mehr hatte. Viele sagten, er sei ganz sein Vater. Aber immerzu sah er auch eine gewisse Ähnlichkeit zu seiner Mutter, derer er sich nicht schämte. Denn es hatte eine Zeit gegeben, in der sie ihn sehr liebte. Sein Vater hatte geschrieben, dass sie ihn, noch bevor er geboren wurde, mehr als nichts anderes auf der Welt, gewollt hatte. Sie alle schwiegen eine Weile und dann sagte Itachis Vater: „Dann wirst du meine Hilfe bekommen, wenn du sie benötigst. Ein Kind“ – er suchte nach dem richtigen Wort – „großzuziehen, ist nicht einfach.“ „Ich weiß“, meinte Itachi. „Danke, Papa.“ Plötzlich fühlte Sasuke wie seine Hand in zwei Hände genommen wurde. Sanft hielten sie die seinige. Er blickte zur Seite in das Gesicht von Itachis Mutter. Sie war wirklich hübsch. Und sie war so sanft. Es beruhigte ihn, wie sie seine Hand hielt. So sehr, dass er froh war, dass sie ihn erst mal nicht losließ. Er hatte es schon gemocht, als sie ihn nach seinem Alptraum über den Rücken gestreichelt hatte. Er wünschte, seine Mutter wäre nur ein bisschen mehr wie diese Frau. Dann hätte er nie so leiden müssen. Er wünschte in diesem Moment gar, dass jede Frau auf dieser Welt ein bisschen mehr wie Itachis Mutter war. Denn dann wäre die Welt ein gutes Stück besser. ~~ Am dritten Tag meldete Itachi Sasuke in der Schule an. Er würde aber erst nächsten Montag, am ersten März, hinmüssen. Trotzdem besorgten sie Schulsachen in der Stadt, bevor Itachi zu der Wohnung fuhr, die er gestern noch gemeinsam mit seinem Vater rausgesucht hatte. Sie stand frei, war komplett renoviert und war ganz in der Nähe der Kanzlei und mit dem Bus war es zur Schule nur ein Katzensprung. Vor der Tür des Hauses in dem die Wohnung lag, wartete die Maklerin, die Itachis Vater kontaktiert hatte. Eigentlich wollte sie heute keinem Kunden mehr die Wohnung zeigen. Sie war sich fast schon sicher gewesen, welchen Mieter sie nehmen wollte, aber Itachis Vater, dem es wirklich ernst gewesen war zu helfen, hatte seine Beziehungen – und Itachi glaubte auch den ein oder anderen Geldschein – spielen lassen um diesen Besichtigungstermin zu arrangieren. Wahrscheinlich stand schon jetzt fest, dass Itachi die Wohnung bekommen würde, wenn er sie denn wollte. Die Maklerin führte ihn und Sasuke durch die im Erdgeschoss liegendeWohnung. Sie war absolut großartig, fand der Uchiha. Von einem großen, hellen Wohnzimmer aus, führte eine Glastür in einen kleinen Garten samt Terrasse. Die Wohnung besaß, neben diesem tollen Raum und dem tollen Garten, eine moderne Küche, ein frisch renoviertes Badezimmer, ein kleines Gästeklo, eine Abstellkammer, wie Itachi sie auch in der alten Wohnung gehabt hatte, einem großen Flur, von dem aus man in alle Räume gelangte und, am wichtigsten, zwei Schlafzimmer. Itachi musste nicht überlegen. Keine Sekunde lang. Er wollte diese Wohnung. Er fand sie perfekt. Das war der Ort, an dem er ein Zuhause für Sasuke schaffen wollte. Er blickte zu dem Jungen, der an der Tür zum Garten stand und hinausblickte. Auch er hatte die Wohnung mit staunenden Augen betrachtet. Bei seinen Großeltern hatte er zwar in einem Haus gewohnt, aber das war alt gewesen und dunkel. Und gegen diese Wohnung war Itachis jetzige gar nichts. Die hier war einfach unglaublich. Deswegen wollte Itachi die. Er sah, dass sie Sasuke auch gefiel. „Ich möchte diese Wohnung. Sie haben nicht zu viel versprochen.“ „Ich weiß, Herr Uchiha.“ „Dann sagen sie mir einen Preis.“ „Gerne. Die Wohnung ist, wie sie wissen, nur als Eigentum verkäuflich. Sie steht bei einem Preis von 130000 Euro.“ Das war eine stolze Summe Geld. Nicht mal er hatte so viel auf dem Konto. Aber er hatte die Möglichkeit einen Kredit bei der Bank anzunehmen, den er monatlich zurückzahlte. Das hatte er schon vorher abgeklärt. Da sein Vater seine Studiengebüren übernahm und ihm dennoch ein gutes Gehalt von mehren tausend Euro zahlte und er auch nebenbei als Model eine Menge verdiente (ob er das weitermachte, jetzt wo Sasuke bei ihm wohnte, war er sich jedoch nicht so sicher), würde er monatlichen gut 2000 Euro zahlen können. Das wären also etwa 5 Jahre, die er brauchen würde, um seinen Kredit abzuzahlen. 5 Jahre, die ihn fort brachten von seinem großen Wunsch, dem Bootsrestaurant. Aber Sasuke war wichtiger als das. Er war es von Anfang an gewesen. Sonst hätte Itachi nie gewagt, ihn zu sich zu holen. Deswegen brauchte es da keine Überlegungen mehr. Er würde diese Wohnung nehmen. Also regelte er das Finanzielle mit der Maklerin und unterschrieb den Kaufvertrag. ~~ Der morgen des vierten Tages begann mit einem wirklich kurzen Frühstück und es folgte ein langer Tag im Möbelladen. Itachi hatte entschieden, die Wohnung die bald schon sein Eigentum war, so einrichten zu wollen, dass sie ein Neuanfang war. Er wollte nichts aus der alten Wohnung mitnehmen, dass zu groß war, um nicht in sein Auto zu passen. Ein paar kleine Dinge wie seinen Plattenspieler und den Fernseher natürlich ausgenommen. Sie kauften eine breite, sehr gemütliche Couch, einen Couchtisch, einen Schrank für das Wohnzimmer, suchten einen Esstisch samt Stühlen aus. Itachi entschied sich für eine neue Schlafzimmereinrichtung. Sie besorgten Regale für die Abstellkammer, Kleinkram für das Bad, sie kauften sogar Gartenmöbel, weil Itachi die Terrasse nutzen wollte und weil er so in Euphorie war, nahm er den kleinen Webergrill mit, der in der Gartenabteilung stand. Am Schluss, als Itachi glaubte, das ganze Lager lagerte nun ihre Sachen und als sie auch schon einen Großteil der Deko für die neue Wohnung im Einkaufswagen liegen hatten, blieb nur noch die Einrichtung für Sasukes Zimmer übrig. Sie fuhren zurück in die Bettenabteilung, doch Sasuke wagte nicht, sich eines auszusuchen. Er wollte erstmal schauen, ob Itachi das nicht für ihn entschied. Dennoch blickte er sich um. „Und?“, machte Itachi fragend. Unsicher zuckte Sasuke mit den Schultern. Itachi hatte nicht auf die Preise er jeweiligen Möbel geschaut, die er auswählte. Soweit Sasuke das mitbekommen hatte, zahlte er einen Teil von dem Geld, dass er auf dem Konto hatte und den Rest von dem Kredit den er für die Finanzierung der Wohnung aufgenommen und einfach um 5000 Euro mehr geschlossen hatte. Aber Sasuke wollte ihm nicht unnötig viel Geld kosten. Er schaute auf die Preise, die an den Betten auf große weißen Zetteln hingen. Das billigste war ein einfaches Holzbett. Es sah klobig aus und nicht wirklich schön, aber das war nicht schlimm, denn es kostete nur 75 Euro. Deswegen ging er etwas näher dorthin und zeigte auf das Bett seiner Wahl. „Du glaubst doch nicht ehrlich, dass wir uns so ein Bett in unsere neue, geniale Wohnung stellen, oder Sasuke?“ „Es ist doch nur… mein Zimmer.“ „Dummkopf.“ Itachi lachte leise und stieß Sasuke gegen den Ellbogen. Sachte, spielerisch. Er tat ihm nicht weh. Deswegen hatte Sasuke auch keine Angst oder fühlte sich unwohl. Er fand es eigentlich sogar ziemlich gut, dass Itachi etwas lockerer war. Deswegen verstand er auch die Wirkung, die hinter dem Dummkopf steckte. Itachi dachte nicht wirklich, er sei dumm. Das war nur Spaß gewesen. Ein Jux. „Such dir jetzt das aus, dass du gut findest.“ Sasuke nickte, blickte sich wieder um, zwang sich dabei erstmal durch die Preise hindurch zu sehen. Aussortieren, weil es viel zu teuer war, konnte er am Ende ja immernoch. Sasuke mochte tiefe Betten. Vorallem die, die keine Füße hatten, sondern gerade auf dem Boden standen, fand er toll. Aber er merkte, dass die meisten davon sehr teuer waren, weswegen er sich ein aussuchte, dass nur kleine Füße hatte, also trotzdem flach war und dessen Holz mit schwarzem Lack lackiert war. Sie kauften passend eine Matratze, suchten passendes Mobiliar für das Zimmer aus. Itachi bestand darauf, dass Sasuke auch Deko nahm. Ein Bild für die Wand, Vorhänge, eine grüne Pflanze im Top und allerlei mehr oder minder praktisches Zeug, dass gut in sein neues Zimmer passen könnte und diesem Leben einhauchen würde. Ihr nächster Halt war der Baumarkt. Itachi besorgte Farben für die Wand im Wohnzimmer, die eine in der Küche, die nicht gefließt war, für sein Zimmer, den Flur und für Sasukes Zimmer suchten sie gemeinsam einen schönen Blauton aus, den eine Wand zieren würde. Auch zwei Wandtatoos und zwei Rollen Bodüre fanden ihre Weg in den Einkaufswagen und von dortaus in Richtung Itachis Wagen, mit dem sie alles, wie auch den Dekokram zuvor, in die neue Wohnung brachten. Die Möbel würden schon übermorgen kommen. ~~ Am fünften Tag waren Itachi und Sasuke schwer beschäftigt. Ihre Kleidung durch durchsichtige, weite Ganzkörperanzüge aus Plastik und bewaffnet mit Pinseln und Farbrollen machten sie sich daran, die Wände zu streichen. Sie hatten zuvor schon alles mögliche abgeklebt und Plastikfolie ausgelegt, um den Boden nicht zu verschmutzen. Sie strichen die Wände im Flur in einem hellen Beige. Eine Bodüre aus geschnörkelten Mustern sollte sich ganz am Ende durch den Raum ziehen. Die Wand im Wohnzimmer, an der die Couch stehen sollte wurde halb hellgrün und halb braun, weil die Couch es ebenso war. Itachi hatte eigentlich wieder eine aus Leder haben wollen, aber diese breite braune Couchlandschaft war ihm einfach sofort ins Auge gesprungen. Eine Wand in seinem Schlafzimmer bekam einen warmen Cremeton samt braunem Wandtattoo. Ein Wandtattoo kam auch in die Küche, da wo die Wand halbseitig rot werden sollte. Sasukes Zimmer war zum Schluss dran. Es bekam an einer Wand seinen blauen Grundton, aber auf der Mitte der Wand strich Itachi einen braunen Strich, ähnlich einer Bodüre, der der Wand mehr Struktur gab. Am Ende, da waren sie beide vollkommen zufrieden von ihrer Arbeit, aber auch vollkommen erschöpft. Sie hatten den ganzen Tag nichts anderes getan als zu streichen. Aber es hatte sich gelohnt. Die Wohnung war jetzt noch schöner, als zuvor schon. Itachi fühlte sich hier schon richtig Zuhause. Er ließ sich im Flur, wo die Wand schon getrocknet war, auf dem Boden nieder und lehnte sich an die Wand. Die Tür zum Wohnzimmer war offen. Sasuke stand da drin und blickte hinaus in den Garten. Hinter diesem lag eine wenig befahrene Straße und umliegend noch mehr Häuser mit noch mehr Gärten. Es war wirklich eine schöne Gegend. „Wirst du es hier mögen können?“, wollte Itachi wissen. Sasuke zu fragen, ob er es bereits mochte, schien ihm falsch, denn für ihn war das hier wohl noch kein Zuhause. Sicherlich fühlte Sasuke noch nicht das gleiche Gefühl wie Itachi. Das Gefühl, angekommen zu sein, auch wenn noch kein einziges Möbelstück in dieser Wohnung vorhanden war. Sasuke schaute hinaus. Er mochte den Garten. Den großen Baum der am Ende stand und herunterhängende Äste hatte. Sasuke wusste, im Sommer würde der Garten noch viel schöner sein. Vielleicht konnten Itachi und er ja paar Blumen pflanzen oder noch ein kleines Bäumchen irgendwo hin. Er hatte zuerst nur unterschwellig mitbekommen, dass Itachi mit ihm gesprochen hatte, doch nach wenigen Sekunden, wandte er sich um und ging in den Flur, wo Itachi auf dem Boden hockte und völlig alle war. Er nickte und sagte leise: „Ja.“ „Das hier wird unser Zuhause“, meinte Itachi und blickte an Sasuke vorbei hinaus. Der Wind ließ die wenigen Blätter die noch oder schon wieder an dem Baum hingen tanzen. Die Fahne eines Fußballsvereins im Nachbargarten, den er von hier aus sah, flatterte wild. Wieder nickte Sasuke, doch dieses Mal ließ er sich neben Itachi auf den Boden sinken und blickte dorthin, wohin der Uchiha auch schaute. Das war es schon. Sein Zuhause. Denn wo auch immer Itachi sein mochte, würde er daheim sein. ~~ Am sechsten Tag kamen die Möbel. Itachi hatte Kakashi herbestellt, mit dem er auch schon vorher kurz gesprochen hatte, um ihm zu erzählen, dass er nun Sasukes Vormund war. Kakashi brachte seinen Freund Iruka mit und auch Pein kam, ebenso Shisui, Itachis Cousin, der ihn zum Modeln gebracht hatte. Zu sechst bauten sie die Möbel auf, holten die Kartons aus Itachis alter Wohnung und brachten sie in die neue. Es war später Nachmittag als Konan ihnen Kartoffelsalat und Würstchen brachte und sie gemeinsam auf dem Fußboden aßen, weil gerade der Tisch mit den Stühlen und das Sofa noch nicht ganz aufgebaut waren. Das taten sie nach dem Essen. Konan unterdess half Itachi schon beim Ausräumen der Kartons und beim Einräumen und Sortieren der verschiedensten Dinge. Und weil sich jemand um den kleinen Sohn von Konan und Pein kümmern musste, tat Sasuke das. Er saß mit ihm auf einer Decke im Flur, spielte mit ihm und laß ihm später etwas vor. Mit Kindern, fand Itachi, der hin und wieder mal nach den beiden sah, auf jeden Fall besser umgehen, als er selbste es konnte. Gegen Abend fuhren alle und die Wohnung war fertig. Sasuke war sprachlos angesichts solcher Freunde, die kamen und halfen, wann immer Itachi deren Hilfe benötigte. Und andersherum war es wahrscheinlich genauso. Sie beide saßen nur noch kurz auf dem Sofa, tranken beide Tee und blickten wieder in den Garten. Das würde wohl eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen werden, aber Sasuke fand wirklich, dss man gut nachdenken konnte, wenn man in diese Richtung blickte. „Das hier wird unser Zuhause“, meinte Itachi, obwohl er es gestern schon gesagt hatte. Dieses Mal nickte Sasuke. Die Straßenlaternen, die sie von hier aus sahen, sprangen an. Ein leichter Nieselregen benässte die Scheiben. Und wieder schaute Sasuke genau in die selbe Richtung in die Itachi blickte. Er wusste, vom heutigen Tage an, würde er das oft tun. Denn die Zukunft, ihrer beider Zukunft, lief zusammen und von nun an, würden sie lernen, für eine Weile in die selbe Richtung zu schauen. ~~ Am siebten Tag waren sie angekommen. Sasuke spürte das am Morgen. Er schlug die Augen auf. Sein Bett war warm und er blickte an eine weiße Decke, die vom Dämmerlicht aus glänzte und leuchtete. Er mochte sein Zimmer. Es war ein bisschen größer als das bei seinen Großeltern, aber viel freundlicher. Sein Bett war breiter, die Decke ein bisschen flauschiger und die Matratze ein bisschen weicher, ohne zu weich zu sein. Er rollte sich auf die Seite, zog die Decke ein Stück hoch und döste noch ein paar Minuten, ehe er aufstand, sein Gesicht wusch und Zähne putzte. Itachi schlief noch, aber Sasuke wusste, dass er Zuhause war. Deswegen nahm er sich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Mineralwasser, dass er trank. Er hörte Itachis Zimmertür aufgehen und sah den jungen Mann heraus kommen. Er trug nur eine lange Stoffhose zum schlafen. Sein Oberkörper der war nackt. Keine fünf Sekunden lang, sah Sasuke den Mann, denn der verschwang mit einem lockeren Morgengruß, im Badezimmer um auch sich frisch für das Frühstück zu machen. Sasuke holte Kaffeepulver und Filtertüte aus dem Schrank. Beides, samt Wasser, füllte er in die Maschine. Itachi würde sich über einen frischen Kaffee bestimmt freuen. Und das tat er, als er wenige Minuten später mit einem gesüßten, schwarzen, warmen Kaffee am Tisch saß. Der Duft der Aufbackbrötchen verteilte sich im Raum. Mit geschlossenen Augen lehnte Sasuke sich im Stuhl zurück. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Hier gehörte er hin. Sowas hatte er noch nie gedacht. Oder jedenfalls seit langer, langer Zeit nicht mehr. Aber es war die Wahrheit. Denn mit allem, was Itachi tat, ließ er ihn diese eine Sache spüren. Dass Sasuke hierher gehörte. Und deswegen wusste Sasuke, dass das hier wirklich, wahrhaftig sein Zuhause war. Schneller war es das geworden, als das Haus seiner Großeltern es je hätte werden können. Sie hörten ein einsames Auto die Straße hinter ihrem Garten vorbeifahren. Eine Straße, die auch sie fahren müssten, um aus der Stadt rauszukommen. Denn nur dorthin führte sie. An vielen Wiesen und Wäldern vorbei, hinter anderen Gärten in anderen Städten und immer weiter geradeaus bis an die Küste. Aber erstmal würden sie hier bleiben. Aber irgendwann würde Itachi Sasuke die Küste zeigen. Das Meer und den Strand. Und nicht nur das. Er wollte ihm die Welt zeigen und das Leben und den ersten Schritt hatte er getan, indem er Sasuke in sieben Tagen ein Zuhause errichtete. Ganz so wie Gott ein Zuhause für alle Menschen, die Erde, in sieben Tagen erschuf, hatte Itachi eine kleine Welt für sich und Sasuke geschaffe. Er blicke zu dem Jungen und wusste, dass das, was er getan hatte, gut war. Er lehnte sich zurück. Ganz so wie Sasuke, und schloss einen Moment lang die Augen. Und alles, alles war gut. to be continued by Jess- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)