Biester zweier Welten von GealachCaora (GaixCurse(OC)) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 7: Konoha's Lotus ------------------------------------ Kapitel 7: Konoha's Lotus Der Wind rauschte durch die Kirschbäume, die trotz der Herbstzeit noch viele Blätter trugen. Der sachte Wind kräuselte das Wasser des friedlichen Sees, der mit Seerosen bewachsen war. Die sanfte Morgensonne wärmte Curse's blasse Haut und brachte sie zum kribbeln. Konoha's Garten strahlte mit seinen sanften Pastelltönen und kräftigen Naturfarben ein Gefühl von Wärme und Natürlichkeit aus. Wie sich Poison Ivy hier bloß fühlen würde? Sie hätte wahrscheinlich einen zweiten Wohnsitz wenn sie auch nur einmal hier wäre. Es gab winzige Bonsaibäume, riesige Mammutbäume, dicht bewachsene Kirschbäume, bunte Azaleen, hübsch geschwungene Lilien... und was sie am meisten interessierte – die wunderschöne Seerosen, die man auch Lotus nannte. Curse hatte noch nie einen wild wachsenden Lotus gesehen und sie musste zugeben, das diese natürliche Schönheit einfach nur unbegreiflich war. Die geschwungene Form der Blüten, die am Ende spitz zusammenliefen, der zarte, rosa Farbverlauf, die seitige Oberfläche... - es war einfach nur perfekt und Curse überlegte sich, wie traurig es sein würde, wenn ein Lotus zum letzten Mal erblühen und am Ende des Jahres für immer Verwelken würde. Sanft streichelte Curse mit den Fingerspitzen über die empfindliche Haut der Blüte. Sie hatte sich weit über die Begrenzung des hölzernen Pavillons gelehnt, um die Seerose nicht auszureißen zu müssen, was sich eh als schwierig gestalten würde, das sie mit dem Rest seiner Blätter und Stängel tief im See verankert war. So betrachtete Curse schon seit einigen Minuten entzückt die hübsche Blume. Curse richtete sich wieder auf und lies ihren Blick über die Pflanzenvielfalt schweifen. Sie hob ihren Kopf in die Richtung der Sonne, deren Strahlen gerade über die Baumkronen schienen. Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich und als sie sich umdrehte sah sie Gai. „Guten Morgen, Curse.“ sagte er mit seinem typischen Lächeln. Curse wurde etwas verlegen, da sie ihn nicht gesagt hatte, wo sie war und grüßte ihn zurück. „Guten Morgen.“ „Scandal hat mir gesagt, das ich dich hier finden würde.“ „Ich habe heute Morgen über Misaki nachgedacht und über ihre letzten Worte über Konoha's Lotus. Da wollte mir mal Einen aus nächster Nähe ansehen.“ Curse blickte zu Boden mit der Sorge, das der Ninja ihr Vorwürfe machen würde. Aber Gai schien nicht böse. Er ging auf sie zu, wobei er ihr nicht nur körperlich näher kam. Als er vor ihr stand hielt er einige Sekunden Inne. Ihre Blicke trafen sich und konnten sich nicht mehr voneinander trennen. Curse zuckte fast zurück als er ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich. Es kam so unerwartet sodass sie plötzlich nicht mehr wusste, wie sie reagieren sollte. Doch das Gefühl von Gai's Berührung war so zärtlich und warm, das sie nicht anders konnte, als ihren Kopf noch mehr in seine Hand zu schmiegen. „In diesem Licht siehst du noch viel hübscher aus, als der Lotus in seiner zweiten Blüte.“ Curse hatte die Worte erst gar nicht realisiert. Hatte er wirklich zu ihr gesprochen? Noch nie hatte Curse ein so liebevolles Kompliment bekommen – wenn sie überhaupt jemals eins bekommen hatte. Doch dann riss sie sich los und fragte sich, wie es zu solchen Gefühlen kam. Natürlich hatte er Interesse an ihr gezeigt, aber Liebe? „Wie... Wie meinst du das?“ fragte sie vorsichtig, wohl wissend, das seine Antwort ihre Beziehung zueinander prägen würde. Gai schien etwas enttäuscht über diese Frage, antwortete aber: „Ich wollte dir nur damit sagen, das du gut aussiehst. Irgendwie... finde ich dich... so magnetisch. Ich weiß, das war eine blöde Antwort, aber -“ „Es ist schon okay. Ich weiß was du sagen willst.“ unterbrach Curse ihn, um Gai nicht noch mehr in Verlegenheit zu bringen, obwohl sie in Wirklichkeit mehr über seine Gefühle für sie erfahren wollte. „Jedenfalls,“ fing Gai erneut an, „hab ich hier etwas für dich!“ und hielt ihr ein Paket entgegen. „Wie jetzt? Etwa für mich?“ fragte Curse verdutzt. Das kam jetzt wirklich unerwartet. „Natürlich! Mach es auf!“ forderte Gai sie erfreut auf. Dieser Typ wusste wirklich, wie man eine Frau verwirren konnte. Sie öffnete das Geschenk vorsichtig, gewappnet für weitere Überraschungen an diesem frühen Tag. Was sie herausholte, hatte sie noch nie zuvor gesehen. Das Erste an das Curse dachte, war Blut und Zerstörung, allerdings in einem durchaus praktischen Sinn. Helles Metall glitzerte in der Sonne und blendete die sonst so standhafte Kämpferin. Die Waffen waren eine Art Handschuh aus Metall mit langen, stabilen, aber trotzdem scharfen Krallen an den Enden. Diese Art von Waffe war etwas, wovon Curse immer geträumt hatte, aber nie versucht hatte umzusetzen. „Und, was sagst du?“ fragte Gai. Curse brachte nur ein lautes und viel zu schnelles „Wie-kommst-du-denn-auf-sowas?!“ hervor. Sie war überrascht und fasziniert zugleich. Gai's Miene verdunkelte sich ein wenig. „Ich konnte einfach nicht vergessen, was du mir über das Venom gesagt hattest. Auf der einen Seite ist es eine grausame und effektive Art, seinen Gegner fertig zumachen (das hab ich ja selbst gesehen), aber auf der anderen Seite, wirst du davon abhängig und das scheint sich sehr zu belasten. Darum hab ich mir eine Möglichkeit überlegt, den gleichen Effekt ohne das Venom zu ermöglichen. Du musst wissen, das wir Ninjas eine unglaubliche Vielfalt an Waffen haben und da ich Tenten zu einer Waffenexpertin ausbilde, brauche ich auch ein gewisses Wissen.“ Curse schüttelte ihren Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. „Aber WARUM tust du das für MICH ?! Wir kennen uns gerade mal eine knappe Woche. Und wir hatten keinen besonders guten Anfang. Ich meine, ich finde diese Idee echt genial und ich bin dir auch dankbar und irgendwie ist es auch süß, aber... warum?“ Gai kam wieder näher. So nahe, das sich ihre Gesichter schon fast berührten. Curse spürte wie ihr das Blut in die Wangen schoss und fragte sich, ob Gai das merkte. „Weil du mich an jemanden erinnerst, der mir sehr kostbar war.“ flüsterte er mit einem leicht melancholischen Unterton. „Meinst du Misaki?“ fragte Curse in einem unsicheren flüstern. Er strahlte etwas Unheimliches aus, was Curse bei anderen Menschen noch nie gespürt hatte. War es Feuer oder nur das Chakra? „Nein.“ Gai schaute enttäuscht weg, als er sich an die Augen seiner einstigen Liebe erinnerte - Blaue Augen. „Ihr Name war Kin. Wir wurden gemeinsam ausgebildet... bis ich sie tötete.“ Curse schaute mit aufgerissenen Augen den Mann an, der sich auf die hölzerne Absperrung setzte, von dem sie eben noch gedacht hatte, er sei die aufrichtigste Person in allen Dimensionen. Das konnte sie einfach nicht verstehen. „Du... hast sie einfach so getötet?!“ Gai nickte. „Manche würden sagen, das es ein Unfall war. Aber ich sage, es war Mord.“ Er war auf einmal ganz anders. So, als würde er in einem tiefen Loch aus Kummer und Selbsthass stecken. „Aber warum? Hat sie sich verarscht? Hat sie dich beleidigt, oder was?!“ Als Gai immernoch keine Antwort herausgab frage Curse schon fast mit einem hysterischen Unterton: „Muss ich eigentlich alles aus dir herauskitzeln? Da muss es doch einen guten Grund gegeben haben!!“ „Na gut...“ Gai atmete tief durch als er begann. „Es fing alles damit an, das Kin und ich für das Team von Misaki gewählt worden sind. Schon früh starb unser dritter Kamerad, sodass wir nur noch stärker zusammenhalten mussten. Als Misaki dann von den Kyuubi getötet wurde, hatten wir nur noch uns gegenseitig. Wir beschlossen Beide, noch stärker zu werden, um die, die uns lieb waren in Zukunft besser beschützen zu können. Ich übte mit ihr ihre Suiton-Jutsus, während sie mir mit Hachimon Tonkou half. Auch wenn, ihre Übungen mein Nin-Jutsu nicht verbessern konnte und sie sich bei meinem Training nur verletzte, hielten wir zusammen und halfen uns gegenseitig.“ Gai schaute in den Wolkenlosen Himmel und Curse konnte ein Lächeln sehen, als er fortfuhr: „Es war einfach nur perfekt. Wir machten riesige Fortschritte. Schließlich kam es, wie es in dem meisten Team geschah, und ich verliebte mich in sie. Wir waren Beide zwanzig Jahre alt, als ich ihr meine Liebe gestand - Doch sie wies mich ab. Sie meinte, wir seien noch zu jung und es gäbe noch so vieles, was sie noch allein erleben wollte. Es stimmte auch, noch war nicht die Zeit gekommen, einen festen Lebensgefährten zu finden. Wir waren in der Tat noch sehr jung.“ Der Shinobi musste kurz lachen, als er sich an seine frühe Jugend zurückerinnerte. Doch sein Blick verfinsterte sich wieder, während er einen bestimmten Punkt in den Bergspitzen fixierte. „Aber... wenige Tage darauf gingen wir auf eine Mission. Feindliche Ninjas aus Otogakure wurden gesichtet und unsere Aufgabe war es, sie zu vertreiben. Der Kampf verlief gut. Wir hatten die Oberhand. Da war nur noch ein Gegner und ich wollte eine neue Angriffstechnik ausprobieren. Ich denke, du hast auch schon mal versucht, jemanden mein lebendigen Leibe das Herz auszureißen... Es ging so schnell. Ich hatte das erste Tor geöffnet und plötzlich sprang meine Faust durch die Brust und ich spürte ein pulsierendes Herz in meiner Hand. Doch als ich in das Gesicht meines Gegners sah, sahen mich nur wunderschöne, blaue Augen an. Kin's Augen. Meine Hand umschloss IHR Herz. Sie hatte sich vor den Ninja geworfen. Sie war sofort tot. Es ging kurz und schmerzlos, aber trotzdem wusste ich, dass ich mich auf ewig schuldig für ihren Tot fühlen würde. Als ich sie dann zu Boden legte, musste ich lautstark erfahren, dass dieser feindliche Oto-Nin, eine Beziehung mit Kin hatte – bis ich sie tötete. Er lebte auch nicht länger.“ Gai sah zu Boden und seufzte als er endete. „Wie soll ich mir das je verzeihen?“ Curse hasste es wenn Menschen in Selbstmitleid fast ertranken. Egal, ob es Scandal, Jeanette oder auch eine Person war, die sie überhaupt nicht interessierte. „Warum machst du dir darum solche großen Gedanken? Du kannst doch nichts dafür, das sie davorgesprungen ist. Sie ist nun mal tot und tot bleibt tot. Das Leben ist für die Lebenden da. Lebe nicht in der Vergangenheit, du kannst es eh nicht mehr ändern.“ Curse's Worte waren hart, aber ehrlich. „Was meinst du, wie oft -“ Nun verlor Curse langsam die Geduld. Was war nur los mit ihm? Sie packte ihn an seinen rabenschwarzen Haaren und zog sein Gesicht so nahe zu ihrem heran, bis er ihren warmen Atem spüren konnte. „Lass – Kin – doch – einfach – tot – sein – OK?!“ fauchte die aufgebrachte Frau langsam, aber ausdrücklich in sein Gesicht. Doch irgendwas war komisch an diesem Wutausbruch. Sonst reagierte sie doch nie so aggressiv. Oder war es vielleicht Eifersucht? Gai war nur noch in der Lage ihr erschrocken in die giftgrünen Augen zu starren. Und als er wieder versuchte, seine Meinung verteidigen, schubste Curse in von der Absperrung. Gai fiel gute zwei Meter tief in den See. Als er länger brauchte als Curse sich erhoffte, um wieder zur Wasseroberfläche zu kommen, beugte sie sich etwas über die Holzbalken um zu sehen wo er blieb. „Wie tief ist das hier eigentlich?“ fragte sich Curse etwas besorgt. Augenblicklich sprang der verlorene Shinobi aus dem Wasser, krallte sich an die Absperrung und zog sich wieder hoch. „Was zum -“ mehr brachte Curse nicht raus, als sie sich vor den Wassertropfen, die Gai abschüttelte schützen wollte. „Chakrakontrolle.“ Mehr brauchte Gai nicht als Erklärung zu sagen. Mit dieser Technik konnte ein Ninja sein Chakra in seinem Körper verdichten um damit über Wasser zu laufen oder an glatten Wänden hochzuklettern. „Und? Hast du dich jetzt abgekühlt? Ich weiß ja, das es hart für dich sein muss, wenn deine nahe stehenden Freunde sterben, aber du musst darüber hinwegkommen.“ sagte Curse etwas sanfter als Gai die letzten Tropfen aus seinen nassen Haaren schüttelte. „Ich weiß. Bitten denk nicht, das ich so verweichlicht bin, aber manchmal kommen die alten Gefühle wieder hoch. Und ...“ Gai legte eine kurze Pause ein um seine Worte zu bedenken. „du scheinst sie nur noch stärker widerzuspiegeln. Ich habe manchmal das Gefühl, das du mehr als nur eine normale Person bist, die mir begegnet und die ich eines Tages wieder vergessen werde. Du scheinst viel mehr als nur das zu sein, Curse.“ Die Frau schwieg für ein paar Momente. Er mochte sie wirklich. Und das schlechte daran war, das sie es auch tat. Doch bald müssten sie sich wieder „Lebewohl“ sagen und dann nie wieder sehen. „Aber... gibt es da keine andere Möglichkeit?“ dachte Curse laut. „Was meinst du?“ fragte Gai, der gerade dabei war seine Ohren von dem restlichen Wasser zu befreien. „Ich... Ich bleibe einfach noch eine Weile hier in Konoha.“ rief sie enthusiastisch. „WAS?!“ reif Gai, der befürchtete, das falsch verstanden zu haben. „Ja! Auf diese Weise können wir uns besser kennenlernen. Und vielleicht auch herausfinden, ob unser Treffen eine wichtigere Bedeutung hat.“ „Nein! Das... das geht einfach nicht!“ „Warum denn nicht? Wo ist deine Abenteuerlust hin, Gai? Ich könnte wetten, da steckt was hinter. Da, wo ich herkomme gibt es auch ne Menge Geheimnisse, die ich gelüftet habe. Es gibt sie überall! Außerdem hast du doch eben selbst gesagt, das dir das alles komisch vorkommt.“ Gai kam auf sie zu und hielt sie fest. „Nein, Curse. Ich habe es anders gemeint. Verstehst du nicht? Du kannst nicht einfach hier bleiben. Hier ist meine Dimension. Nicht nur meine, sondern auch die, von vielen anderen. Aber, du musst zurück in deine Eigene. Bitte verstehe das nicht falsch, aber du gehörst hier nicht hin. Dein Sinn besteht in etwas anderem. Sieh dir doch nur Scandal an. Du musst auf sie aufpassen. Wenn du nicht da gewesen wärst, hätte ich oder Lady Tsunade sie getötet für das, was sie Lee antun wollte. Scandal braucht dich. Und ich denke sie ist nicht die einzige, die du nicht im Stich lassen darfst. Auch wenn wir uns gut verstehen... Diese Beziehung ist nicht für lange Zeit bestimmt.“ sagte Gai sanft und versuchte, Curse zu beruhigen. „Aber unser treffen...“ flüsterte Curse traurig. „...war einfach nur reiner Zufall.“ endete Gai, zog sie näher zu sich heran und umarmte sie tröstend. Curse lies es einfach über sich ergehen. Nicht, es ihr egal war. Viel mehr, weil sie nicht mehr wusste, wie sie reagieren musste. Es war so viel an diesem Morgen passiert. Was war Gai nur für ein Mann, dass er sie so einfach aus ihrem eisigen Panzer locken konnte und sie Gefühle für ihn empfand. Vor allem diese Gefühlsschwankungen machten sie noch fertig. Das ging einfach alles zu schnell, dafür das sie sich gerade mal eine Woche kannten und auch nur noch eine Woche gemeinsam verbringen würden... Es war einfach so irreal. Als sei das alles nur ein Traum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)