The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs I) ================================================================================ Kapitel 5: Freiheit ------------------- Es dauerte einige Zeit bis sie am Fuße der Gebirgskette ankamen. Dort unten angekommen stoppte er und wand sich über seine Schulter an Gwen. "Ab hier würde ich sagen, dass wir das Pferd etwas schonen." erklärte er ruhig und wollte sich auch schon vom Rücken schwingen als er Pferdehufe hörte, die hinter ihnen ebenfalls den Berg hinab stürmten. Er drehte sich etwas um und erblickte die Soldaten. "Verdammt!" schluckte er und nahm die Zügel etwas straffer. "Festhalten!" knurrte er durch die Zähne und gab dem Pferd die Sporen. Als er dann doch wieder ganz auf saß und sie einfach so plötzlich los ritten erschrak Gwen und konnte sich gerade noch an ihm festhalten, wenn auch ungewollt. "Was sollte das denn jetzt werden?", zischte sie, doch bemerkte dann ebenfalls ihre Verfolger. Auch wenn das Pfer schnell und stark war, so waren die Soldaten auf ihren Rösser schneller. Selbst mit den gerüsteten Männern auf ihren Rücken, waren diese Pferde es gewohnt. "Stehen bleiben! Im Namen des Königs und des Landes Sundren!" riefen sie ihnen hinter her. "Gebt die Meide frei oder wir müssen euch dazu zwingen!" Bei den Rufen der Soldaten hob Gwen verdutzt eine Braue. "Da habt ihr wohl was falsch verstanden!", versuchte sie durch den Lärm der galoppierenden Tiere hindurchzubringen. Valrak räusperte sich und verzog sein Gesicht leicht als wolle er über die Äusserungen der Soldaten lachen. "Stimmt, haben die sicher. Meide? Biest passt da eher!" brummte er vor sich hin und stachelte das Pferd mehr an. Bei dem Gemurmel des Drows knurrte sie und kniff ihm in die Seite. Schon bald hatten sie die Beiden eingeholt und Valrak sah in die Gesichter der Soldaten. "Stehen bleiben haben wir gesagt!" sagte einer der drei Männer. Sein Blick ruhte auf diesen Mann und ein finsteres grinsen zog auf seine Gesichtszüge. "Wie ihr wünscht." sagte er schliesslich und liess sein Pferd eine Vollbremsung einlegen. Gwen hatte große Mühe gehabt einen guten Halt bei der Jagd zu finden und war froh als Valrak das Pferd zum stehen brachte. Was für ein Ritt! Als die Soldaten ebenfalls anhielten, hatte er schon eine leichte Armbrust gezogen und auf einen der Soldaten geschossen. Der Bolzen hatte ebenfalls eine Giftspitze und das Gift lähmte den Soldaten direkt. Gwen war sichtlich verwundert wie schnell er doch eine Waffe zur Hand hatte und vor allem wo er diese wieder her hatte. Aber Valraks Kleidung versprach genug Stauraum und versteckte Taschen. "Und nun bleibt ihr wo ihr seit, ihr Glitzer-Ritter." Völlig perplex sah die Tänzerin zu wie einer der Männer vom Pferd sackte und zu Boden fiel. Sie wusste gerade nicht was sie machen sollte. Wenn sie den Soldaten sagte sie ginge mit ihm mit, würden sie sie noch als seine Komplizen ansehen. Wenn sie es jedoch abstritt, brachte man sie sicher wieder zur Gauklertruppe und auf diese Option hatte sie am wenigsten Lust. "Je-jetzt beruhigen wir uns alle erst mal...", begann sie leise, doch war es vergebens. "Ich... er hat mich nicht als Geisel..." Was für ein Schlamassel. Wenn sie das überlebten, würde er ihr die Hölle heiß machen, so viel stand fest und dieses Risiko nahm sie diesmal nicht in kauf. Daher sagte sie lieber nichts weiter. Die Soldaten vernahmen keines der Worte der jungen Frau. Sie hatten ihren Flüchtigen gefunden und erkannten nur ihn als Übeltäter an. Zudem hatte Valrak auch noch einen der Soldaten angegriffen, somit war den anderen beiden klar das sie diesen Attentäter ausser Gefecht setzen mussten. Beide Männer zogen ihre Schwerter und ritten auf sie zu. Der Drow knurrte wütend, liess die Armbrust in eine Satteltasche gleiten und packte sich den Schreckensflegel, dabei schwang er sich vom Pferd. Er schlug dem Tier auf den Oberschenkel damit es aus den Weg ging. Geschockt saß sie noch in dem Sattel und musste nach vorne schnellen, als Valrak dem Pferd einen Klaps gab damit es auf Seite ging, um die Zügel zu ergreifen. Sie zog an den Zügeln als sie weit genug waren und wand sich dem Kampf zu. "Wir reiten gleich weiter!" sagte der Dunkelelf mit finsterer Mimik und rannte den beiden Soldaten entgegen. Valrak holte mit dem Flegel aus und schlug den ersten Soldaten von seinem Ross. Die Tänzerin spürte wie ihr von dem Anblick übel wurde, doch konnte sie ihren Blick nicht abwenden. Zu gebannt war sie von dem Spektakel. Der Soldat den er von seinen Ross geschlagen hatte regte sich nicht mehr. Ein gezielter schlag in die Magengrube hatte die Bauchdecke des Mannes aufgerissen und nun tränkte das Blut des Mannes den Boden. Mit eigenen Augen konnte sie sich nun von den Fähigkeiten des Dunkelelfen versichern und erlebte die aussergewöhnliche Waffe in Aktion. Der andere Soldat griff mit seinem Schwert an, doch der Assassin war ohne Pferd wendiger und konnte mühelos ausweichen. Erneut holte der Soldat aus, aber diesmal wehrte der Drow den Angriff mit seiner eigenen Waffe ab. Valrak parrierte jeden Schlag und bemerkte das der Soldat doch bald keine weitere Kraft mehr besaß. Vom Pferd aus war es wesentlich schwieriger einen Nahkampf zu bestreiten. Als er dann eine Lücke in dessen Verteidigung fand, holte Valrak aus und traf ihn am Rücken, wodurch auch er von seinem Pferd gerissen wurde. Auch er landete auf den Boden und regte sich nicht mehr. Deutlich war der leblose Körper unnormal nach hinten verbogen. Gwen war begeistert, denn zu geschickt ging er vor und mit gerade zu überwältigender Stärke. Grinsend blickte er auf die beiden hinab und vergass dabei völlig das sie doch eigentlich zu Dritt unterwegs waren. Schon hatte sich ein Pfeil in die linke Schulter gebohrt und der Schmerz durchzuckte ruckartig seinen Körper. Der Dritte Reiter hatte sich von der Lähmung erholt. Etwas zu schnell wie Valrak fand. Aber sicherlich hatte dieser Mann einen magischen Gegenstand bei sich der ihn vor solchen Giften schützen konnte. Valrak überging den Schmerz in seiner Schulter und liess den Schreckensflegel in seiner verletzten Hand ruhen. Mit diesen Arm würde er die Waffe nicht mehr anheben können. Somit zückte er einen Dolch mit dem rechten Arm den er noch bewegen konnte und traf mit diesem direkt den Mann in den Kopf, der sofort zusammen brach. Gwen die beim Treffer wenigstens einen kurzen Aufschrei erwartete hätte, war überrascht das der Drow keinen Laut von sich gab. Auch das er mit einem gezielten Wurf einen Dolch schmiess minderte ihre Bewunderung nicht. Valrak fluchte laut auf seiner Muttersprache und schnappte sich eines der Pferde und schwang sich hinauf. "Los! weg hier!" rief er Gwen zu und trieb das Pferd an. Die Tänzerin gehorchte ohne eine Äusserung von sich zu geben. Sie war nur froh das sie das Blutbad verlassen konnten. Doch seine Haltung auf dem Ross verriet das er Schmerzen hatte. Das erkannte die Elfe sehr genau und ihr Blick haftete sich an den Pfeil der immer noch in der Schulter des Dunkelelfen hing. Doch momentan wagte sie nicht irgendwas zu sagen. Falls sie irgendwann Rast machten, würde sie sich das genauer ansehen, aber ob er sie liess war eine andere Frage. Jetzt schwieg sie wenigstens zum ersten mal in seiner Gegenwart. - - - Sie ritten einige Zeit weiter und sein Pferd wurde mit jedem Schritt langsamer. Nur noch mit Mühe hielt er sich im Sattel, was Gwen mit besorgter Mimik bemerkte. Bis er endlich das Pferd zum stehen brachte. Sein Blick schweifte umher. Sie waren auf einen Feldweg. Ein zu übersichtlicher Platz, wie er fand. Das hohe Gras konnte am Tag Wegelagerer und anderen Schutz bieten, aber in der Nacht ein Lager auf einem Feld aufzuschlagen war leichtsinnig. Dann lauschte er in der Hoffnung einen Bach zu vernehmen und er hatte Glück. Sein Blick wandte sich in die Richtung woher er das Plätschern vernahm. "Wir rasten dort vorne für einen Moment!", rief er Gwen zu und ritt Querfeld ein. Gwen war erleichtert als er endlich die erlösenden Worte aussprach und folgte ihm schweigend. Der Bachlauf verlief durch das Feld und war nicht sonderlich tief. Valrak hievte sich mit Mühe vom Pferd runter und kniete sich erst einmal auf den Boden. Die Tänzerin die sich auch vom Pferd geschwungen hatte, wollte ihm zur Hilfe eilen, doch kam zu spät. Sie verdrehte nur ihre Augen und schüttelte den Kopf über seine Sturheit. Dennoch war der Schmerz ihm deutlich anzusehen. "Könntest du mir einen Gefallen tun?" keuchte er erschöpft. "Setz dich erst mal hin.", ermahnte sie ihn im ruhigen Ton. Sanft und fürsorglich sprach sie dann weiter als er sich endlich auf den Boden nieder gelassen hatte. "Was kann ich denn für dich tun?", sie legte ihre Tasche ab und trat an ihn. In der Tasche hatte sie Heilkräuter verstaut und ahnte schon welche Bitte er äussern würde. Auch wenn er ein abstossendes Wesen aus dem Unterreich war, wollte sie nicht das er sich quälte. "Du musst mir den Pfeil raus ziehen!" sagte er und atmete tief durch. Er überlegte wo seine Verbandsutensilien sich befanden und sah zum Pferd aus dem Dorf. "In der Tasche auf der Rechten Seite des Sattel müsste das Verbandszeug sein." Sein Blick schweifte zum kleinen Bach und er dachte daran, dass das Kühle Wasser ihm nachher wenigstens etwas Erfrischung bringen könnte. Valrak griff an seine Umhängetasche und holte eine größere Phiole hervor. In dieser war ein starker Brandwein, den er nur selten zu sich nahm. Meist aber für frische Wundern verwendete. Er reichte Gwen die Phiole und deutete auf ein Tuch. "Nimm einen Lappen und schütte etwas davon drauf, dann leg den Lappen um die Schulter auf die Wunde und zieh den Pfeil hinaus...." Der Gedanke an den stechenden Schmerz der ihn erwartet war grausig, aber er musste diesen Pfeil los werden. Mit jedem Schritt oder Erschütterung schmerzte es nur noch mehr und der Pfeil bohrte sich nur tiefer in sein Fleisch. „Ist gut.", sie nahm den Bradnwein und tat wie ihr gesagt. Sie holte aus der Satteltasche ein Das Verbandmaterial und schnappte sich den Lappen. Als sie das Tuch mit dem starken Alkohol tränkte zögerte sie schliesslich doch, als sie den Pfeil betrachtete. Sie musste schlucken, erahnte sie doch nur den Schmerz der auf den Drow zukommen würde. "Gut... I-ich fange dann an.", warnte sie ihn vor, damit er sich darauf einstellen konnte. Doch runter zählen oder so was, würde sie nicht. Wie ihr gesagt wurde, drückte sie den Lappen auf seine verletzte Schulter, nur um sogleich den Pfeil mit einem Ruck aus dieser zu ziehen. Es klang und sah sehr schmerzhaft. Als der Pfeil mit einen Ruck raus gezogen wurde schluckte er den Schmerz runter. Ein Brüll würde die Beiden verraten und sie konnten nicht sicher sein das sie wirklich alleine waren. Dennoch krümmte er sich, sodass die Kapuze ihm mehr ins Gesicht fiel. Sofort drückte die den Lappen noch etwas fester auf die Wunde. Den Pfeil legte sie beiseite und zog ihre Tasche etwas näher heran. Dann fischte sie ein Kraut aus ihrer Heimat heraus und steckte sich dies in den Mund. Während sie vorsichtig begann ihm die Wunde zu desinfizieren, kaute sie darauf herum. Dann nahm sie einen weiteren Lappen und tränkte diesen mit dem Wasser der Flusses. Erst musste sie die Wunde säubern, bevor sie überhaupt weitermachen konnte. Sie sah ihm den ungeheuerlichen Schmerz an. Doch wenn man nichts tat, würde es sich ja noch entzünden oder der gleichen. Also ersetzte sie nun den Lappen durch den mit Wasser getränkten Lappen und säuberte seine Wunde. Eh sie dann das Kraut wieder aus dem Mund nahm und es auf seine Wunde presste. Die Heilkräuter der Elfe brannten wieder nur in der Wunde, aber es war nur ein Tropfen auf den eh schon heißen Stein. Er zischte kurz auf als er das brennende Gefühl verspürte, doch zuckte nicht zusammen. "Sie helfen damit sich nichts entzündet oder verschlimmert.", klärte sie ihn auf. Eh sie dann nach dem Verbandszeug griff. Vorsichtig verband sie ihm dann die Schulter so gut es ging. "Das sollte vorerst reichen.", murmelte sie. "Aber du solltest sie im Auge behalten und nicht zu viel mit deinem Arm anstellen." Bei ihren Worten sah er kurz über seine Schulter. "Sehr schlau, kannst du kämpfen, wenn wir angegriffen werden?" fragte er etwas zynisch. Sie funkelte ihn wütend an. "Wie wäre es mit einem Dankeschön?", knurrte sie, als er sie schon wieder an fuhr. Kann er nicht einfach mal was nettes sagen oder ganz schweigen, fragte sie sich und stand dann wieder auf, nahm ihren Trinkschlauch aus der Tasche um diesem am Fluss aufzufüllen. Wenn er nicht dauernd so nerven würde, könnte sie vielleicht sogar etwas Sympathie für ihn empfinden. Aber bisher kam ja nicht ein nettes Wort ausser bei ihrer Rettung über seine Lippen. Seine Hand glitt zu seiner verletzten Schulter und er blickte zum Bachlauf. "Etwas essen und etwas trinken dann sollten wir auch weiter!" meinte ruhig und schloss kurz die Augen. Der Verband müsste bald im nächsten Gasthaus, was sie finden, erneuert werden. Über der Kleidung einen Verband anzulegen zeugte von wenig wissen über Heilkunde. Aber für den Moment musste das reichen. Valrak wartete noch einen Moment ehe er schliesslich aufstand und das gebrauchte Material wieder verstaute. Dann holte er aus seiner Tasche Brot, Pökelfleisch und den Käse hervor. Wieder setzte er sich und schnitt etwas Brot und Käse ab, was er ihr mit einem Stück Pökelfleisch reichte. Als er ihr dann Essen anbot, lehnte sie ab. Ihr war noch immer übel von vorhin und auch seine blutende Wunde war nicht gerade etwas für ihren empfindlichen Magen. Daher begnügte sie sich mit etwas zu Trinken. Sie würde später etwas essen, wenn sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Sie saß mit großen Abstand zu ihm am Fluss und sah ins plätschernde Wasser. Wenigstens hatte sie jetzt ein eigenes Pferd, damit sie nicht dauernd an ihm kleben musste. Wieso sie allerdings weiterhin bei ihm blieb, wusste sie nicht genau. Jetzt konnte sie ihn ja so wie so nicht mehr alleine lassen. Gut er war nicht auf sie angewiesen, aber sie würde das schlechte Gewissen plagen, wenn sie ihn nun einfach verlassen würde. Auch wenn sie ihm noch nicht wirklich eine große Hilfe war, vielleicht blieb sie noch ein zwei Tage bei ihm, eh sie sich entschied. Wenn sie es gar nicht mehr mit ihm aushielt, würde sie verschwinden. Er hätte sicher auch nichts dagegen. Valrak juckte es nicht das sie sein Essen nicht annahm, so blieb mehr für ihn. Einen Schluck von dem Wein liess ihn das Essen runter würgen, da der Schmerz ihm inzwischen schon auf den Magen schlug. Dennoch wollte er sich nichts anmerken lassen. Immer wieder horchte er auf ob jemand in der Nähe war und sie bemerkt hatte, aber es blieb ruhig. "Wir sollten langsam weiter!" meinte er nachdem auch der letzte Bissen mit Wein weg gespült war und stand auf. Etwas wankend auf den Beinen stand er kurz nur so da, aber schnell hatte er sein Gleichgewicht gefunden. Dann schwang er sich auch wieder in den Sattel. "Hier gibt es viele Wegelagerer" Gwen, die ebenfalls aufgestanden war, konnte nur feststellen was für ein Sturschädel ihr Weggefährte war. Mit einem Kopfschütteln wand sie sich von ihn ab und band dann ihre Tasche am Sattel fest. Mit einem grazilen Schwung hievte sie sich in den Satte und ritt langsam los. Der Aufmerksamkeit des Drow sollte nichts verborgen bleiben, doch es blieb alles weiterhin ruhig. Keine Menschenseele schien hier gewesen zu sein. Das einzige was er in dem Abschnitt erkannte, dass die Felder zu einen Gut gehören mussten. Auf eines wurde erst vor kurzem das Korn geerntet. Immer wieder schwenkten die Augen der Tänzerin auf dem Drow, dessen Name sie noch immer nicht kannte. Weshalb sie dann doch nicht weiter still sein konnte. "Ich weiß noch immer deinen Namen nicht.", meinte sie und sah ihn erwartungsvoll an. Immerhin hatte er ja nichts mehr zu verbergen. Sie wusste dass er ein Assassine war und dass er gesucht wurde. Außerdem gab er vor gar nicht all zu langer zeit für sie die Chance ihn zu verraten, was sie aber nicht getan hatte. Also machte sein Name den Braten auch nicht mehr heißer. "Warum kannst du mich nicht mit den Namen ansprechen den ich dir genannt habe!?... Ich möchte halt nicht meinen richtigen Namen nennen.... das ist Sitte bei meinem Berufszweig.... so umgehen wir eher den ärger!" log er murrend. Zwar wusste er selber gerade nicht mehr welchen Namen er ihr genannt hatte, aber das war auch weniger so schlimm. Sie seufzte. Er war doch anstrengender als sie Anfangs gedacht hatte. Und doch zerstört ihr Bild vom ungehobelten Drow dennoch eine Sache. Das von letztens. Als sie in der Hütte aufgewacht war. Wieso tat er das, wenn er sie doch nicht leiden konnte? Er hätte sie doch da einfach liegen lassen können. Oder gar mit dem Pferd zertrampeln. Aber nein. Weshalb? Das war ihr nach wie vor ein Rätsel. "Du Kannst mich auch Calimar oder Merinid nennen wenn du mich lieber mit einen Drow Namen ansprechen willst!" murmelte er weiter. Er verstand nicht warum sie so darauf bestand seinen Namen zu kennen. Aber aus persönlichen Gründen würde er ihr diesen niemals sagen. Zumal er ihren Namen auch nicht wusste, was ihn selber aber nicht interessierte. Seufzend schüttelte er nur verständnislos den Kopf und gab seinen Pferd ein Zeichen das es etwas schneller traben sollte. Die Gegend war ihm einfach nicht geheuer und in seinen momentanen Zustand wollte er Konflikten doch lieber aus dem Weg gehen. Vorübergehend verstand sich. Sie verdrehte die Augen und brummte etwas unverständliches in sich hinein. Sie wusste genau das er sicherlich nicht auf einen der Namen hören würde, da sie ebenso sicher war, dass er diese am nächsten Tag wieder vergessen hatte. Außerdem würde sie andere Namen finden die erheblich besser zu ihm passen würden. Daher zuckte sie nur mit den Achseln und dachte sich neue Namen für diesen Widerling aus. Sturschädel, Egomane, Kaputzenfetischist waren nur einige die ihr auf Anhieb einfielen wenn sie den Drow betrachtete, dabei glitt ein leichtes Grinsen über ihre Lippen. Als er sie dann schliesslich überholte, zog auch sie das Tempo an. Mal sehen wie lange sie es noch mit ihm aushielt. Es gab doch sicherlich noch andere die mit ihr reisen würden, oder? Oder waren alle so egoistisch? Bis sie da etwas schlauer geworden war, würde sie wohl oder übel bei ihm bleiben. Vielleicht konnte sie doch noch den einen oder anderen Trick bei ihm abgucken. Sowohl beim Reisen als auch beim Kämpfen. Doch dazu bräuchte sie erst mal eine Waffe. Gut einen Dolch hatte sie, aber mehr auch nicht. Mit dem Bogen konnte sie auch einigermaßen umgehen, aber für den Nahkampf brauchte sie wirklich noch etwas geeignetes. Zudem kam das Übel, dass sie keinen eigenen Bogen besaß. Den müsste sie sich auch erst mal kaufen. An Geld mangelte es ihr nicht. Sonst würde sie eben hier und da irgendwo mal was vorführen. Ihre Gedanken schweiften zurück und sie lächelte als sie an die Worte der Soldaten dachte. Sie sprachen von ihr als Meide. Endlich mal eine nette Bezeichnung nach all den Beschimpfungen, stellte Gwen freudig fest. Weder ihr Grinsen noch das sie gerade etwas abwesend zu wirkte schien, bekam er mit. Dafür aber einen Geruch von Asche und Ruß der in der Luft lag. Ein Lagerfeuer konnte so einen starken Geruch nicht erzeugen, zudem wurde es langsam hell und somit wären sicherlich schon viele Abenteurer unterwegs. Als ein weiterer Geruch sich darunter mischte wurde er skeptisch. "Verbranntes Fleisch?" murmelte er fragend und gab den Befehl zum Galopp. Das Pferd preschte los und liess die Elfe zurück. Seine Neugierde war geweckt wurden und somit war ihm das weibliche Geschöpf, was ihn begleitete, gerade reichlich egal. Auch Gwen schien den Geruch wahrgenommen zu haben, doch ehe sie ihn fragen konnte woher dieser Gestank kam, sah sie ihm nur noch nach. „Hey!“ schrie sie ihm genervt hinterher und gab ihrem Pferd ebenfalls die Sporen. Jedoch holte sie ihn nicht ein und stoppte an einen Waldstück in das er im vollen Galopp rein preschte. "Du elender.....", fauchte sie. "Ich habe die Nase gestrichen voll, von dir du dämlicher Egoist!", schrie sie in den Wald hinein. Ihr war völlig egal ob er sie noch hörte oder nicht. Sie musste einfach ihrer Wut Luft machen, sonst platzte sie noch. "Hau doch ab! Wie du willst! Hoffentlich fault dir deine blöde Schulter ab!" Sie umklammerte fester die Zügel und wand das Pferd wieder dem Weg entlang. "Hoffentlich frisst dich ein Bär!", fluchte sie weiter vor sich hin und beschloss einfach dem Weg zu folgen. Die Elfe hatte auf solche Spielchen einfach keine Lust mehr. Er hatte das Gezeter der Elfe nicht mehr mitbekommen, was für sie wohl besser war. Der Geruch wurde immer intensiver und durchdrang jegliches Unterholz. Es kam aus einen Waldstück in den er nun hinein ritt. Das Pferd preschte vor und als er nach einigen Metern in den Wald hinein geritten war, zog er die Zügel an und stoppte sofort auf einer Lichtung. Die Lichtung war wohl einst ein Standort für ein Dorf gewesen. Noch immer glimmte das Feuer auf den Dächern der zerstörten Häuser. Holzkarren, Schuppen und andere Gegenstände lagen zertrümmert am Wegrand. Valrak sah sich um und erkannte ebenfalls einige Überreste an Lebewesen, jedoch war nicht mehr zu erkennen welcher Rasse sie angehört hatten. Er schwang sich vom Pferd und nahm dessen Zügel in die Hand. "Ein Dorf weniger!" sagte er trocken und bemerkte eine Waffe die in einem Holzstumpf geschlagen wurde. "Orks!" knurrte er abwertend und rümpfte die Nase. Orks waren ebenfalls nur Sklaven für die Drows. Keinen anderen Wert könnten sie diesen stinkenden Wesen sonst schenken. Valrak sah sich noch weiter um und stockte schliesslich. Sein Blick wand sich um und suchend hielt er Ausschau. "Sie sind noch hier!" murmelte er und knirschte leicht mit den Zähnen. Valrak versuchte die Spuren zu deuten um ihnen später nicht in die Hände zu laufen, doch erleichtert stellte er fest das sie sich von dem zerstörten Dorf wohl entfernt hatten. Sicherlich waren Orks keine Gegner für einen geübten Kämpfer wie ihn. Aber die Wunde war noch zu frisch als das er sich sofort in einen Kampf stürzen wollte. Doch dann stockte er erneut und sah sich um. "Ähm... ich glaub ich hab da wen vergessen!" „Typisch Drow.“ noch immer tobte die Wut in ihr und der Gestank wehte noch immer herüber. Sie presste die Lippen fest aufeinander, damit sie nichts davon in den Mund bekam, da ihr immer noch übel war. "Da will man einmal freundlich sein und eventuell helfen und dann wird es einem so gedankt! Ich finde im nächsten Dorf ganz sicher jemand viel netteres der mich mit nimmt....pha!" Zickig wie immer folgte sie einfach dem Weg. Der Trupp Orks, die das Dorf zerstört hatten, zogen durch das Unterholz. Sie hatten eine Stimme vernommen, welche etwas erbost und gereizt klang. Interessiert daran die Person zu finden und ihre Laune wohl noch mehr zu vermiesen, machten sie sich auf den Weg dieser zu folgen. Als einer der Gruppe dann die Elfe erblickte grinste er mit seinen gelben Hauern und machte durch ein leises Grunzen seine Kameraden aufmerksam. Die Vorfreude der Orks war sichtlich zu erkennen. Eine Elfe, weiblich und dann noch allein? Besser konnte es für sie nicht laufen. Orks mochten Elfen, wenn sie vor schmerzen Schreien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)