The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs I) ================================================================================ Kapitel 4: Flucht vor dem Gesetz -------------------------------- Gwen hatte gar nicht mitbekommen wie sie aufgehoben wurde. Zu müde war sie von der Nacht, die ihr Leben total verändert hatte. Erst als ihr Körper langsam wieder wärmer wurde, begann sie sich zu rühren. Doch erst dann als jemand gegen die Tür klopfte, öffnete sie ihre Augen. Verwirrt saß sie nun kerzengerade und sah sich um. "Was zum...?", entfuhr es ihr und sah sich um. Doch um festzustellen was passiert war blieb ihr nicht genug Zeit, da es erneut an der Tür pochte. Sollte sie sie öffnen? Oder sich lieber verstecken? Was wäre wenn es ihre Truppe war die sie jetzt schon gefunden hatte? Sie wollte nicht wieder zurück. Daher stand sie auf und sah sich in dieser alten Hütte um, doch ein geeignetes Versteck war nicht ausfindig zu machen. Es standen nicht wirklich Möbel in dieser kleinen herunter gekommen Hütte. Nicht mal ein Schrank gab es in dem Raum. Verdammt, fluchte sie innerlich, also blieb ihr wohl wirklich nichts anders übrig als die Tür zu öffnen. Gwen warf sich die Decke, auf der sie gelegen hatte, um die Schultern und ging zur Tür. Vorsichtig öffnete sie diese einen Spalt und lugte hindurch. Schon wieder müssten es Männer sein, dachte sie genervt und bemühte sich so müde wie nur irgend möglich auszusehen. "Ja bitte?", fragte sie in die Morgendämmerung und öffnete die Tür noch etwas mehr, damit sie den Kopf hindurch strecken konnte. Sie erkannte an den Gewändern der Männer das es Soldaten waren. Wieder drangen sich Fragen in ihren Kopf, was diese wohl hier machten? Ob sie wen suchten? Im selben Moment fiel ihr der Dunkelelf ein der verschwunden schien, doch das Pferd stand noch im Schuppen. "Verzeiht die Störung, Miss" sagte der Soldat der an die Tür geklopft hatte. "Wir kommen aus der Stadt Nemertes. Wir sind auf der Suche nach einem Flüchtigen." erklärte er mit fester Stimme. Das sie keine normalen Stadtgardisten waren, liess sich an den Rüstungen und den Waffenröcken erkennen die sie trugen. Die anderen beiden Soldaten standen schweigend hinter dem Mann der das Wort ergriffen hatte. "Diese Person ist männlich und äusserst gefährlich. Er gilt als Meuchler und scheint kein Mensch zu sein. Uns wurde gesagt das er in diese Richtung geflohen sei, habt ihr eine solche Person in dieser Gegend gesehen? Er trug, als er das letzte mal gesehen wurde, dunkel grüne und dunkel graue Gewänder? Genaueres zu seinem Aussehen können wir leider nicht machen, da er weitesgehend unauffällig sich wohl verhält und ausschaut. Abgesehen von einer aussergewöhnlichen Waffe." Gwen straffte ihre Schultern als sie dem Soldaten genauer zu hörte. Ihre Vermutung das der Dunkelf der Gesuchte war verstärkte sich bei den Worten des Mannes. Deshalb trug er auch so aussergewöhnlichen Waffen mit sich herum. Aber wenn er ein Mörder war, verstand sie immer noch nicht wieso er ihr dann geholfen hatte. Er mochte vielleicht ein Widerling, gefährlich und unfreundlich sein, aber er war es doch der sie gerettet und sie anscheinend auch hier hinein getragen hatte. Also konnte er kein so ein übler Kerl sein. Er hätte ja auch längst abhauen können, während sie hier geschlafen hatte und doch war er wohl noch hier. Sie fände es nun nicht fair ihn zu verraten, nachdem er doch freundlich sein konnte. Valrak der sich immer noch im Schuppen befand fluchte innerlich auf. Also waren sie doch wegen ihm hier. Das hatte ihm noch gefehlt. Jetzt konnte er nur hoffen das die kleine Elfe eins und eins nicht zusammen zählen vermag. Er überlegte welcher Weg der schnellste war um aus dieser misslichen Lage zu entkommen. Doch ehe er seinen Plan vollendete, bemerkte er das er wohl in der Hütte etwas vergessen hatte. Seinen Schreckensflegel stand noch an der Wand gelehnt. "Ein Meuchler? Du liebe Güte!" Schauspielern war eines ihrer Stärken. "Und dieser Mann läuft frei herum?" Sie starrte den Soldaten erschrocken an. "Ich kann ihnen da leider nicht weiterhelfen. Ich hab niemanden gesehen. Aber ich danke ihnen dass sie mich vor diesen Schuft gewarnt haben. Ich hoffe man findet ihn schnell.", spielte sie und setzte eine besorgte Mine auf. Der Blick des Soldaten blieb starr, auch als er ihr zunickte. "Nun gut, habt dank. Aber seien sie vorsichtig. Hier draußen allein unterwegs zu sein, bietet solchen Personen ein leichtes Spiel." Schliesslich wandte er sich zu seinen Kameraden hin die sich dann auch schon zurück zogen, zu den Pferden. Er selber sah noch einmal zu Gwen. "Ich wünsche euch noch einen angenehmen Tag und seien sie vorsichtig." dann ging auch er zurück zu seinem Pferd und stieg auf. Sie sah ihnen nach, bis die Männer weit genug weg waren. Endlich war die Luft wieder rein. Gwen wartete noch immer in der Tür stehend, da sie vermutete, dass der Drow hier irgendwo sein musste und zugehört hatte. Valrak, der ihr Schauspiel vernommen hatte, verdrehte nur die Augen. "Frauen!" murmelte er leise. Aber es reichte wohl locker aus den Soldaten ein falsches Bild zu bieten. Die Soldaten zogen ab und ritten weiter Richtung Elrion. "Du liebe Güte???" er trat aus den Schuppen und hob eine Braue, wobei er den Kopf schüttelte. "Und? es hat doch funktioniert, oder?", schnaubte sie ihn wütend über das nach äffen entgegen. "Sehr schön betont.“ murmelte der Assassin. „Aber danke für die kleine Lüge.“ Gwen trat in die Hütte als sie bemerkte das auch er diese betreten wollte. Er musste nicht weit hinein, da sein Schreckenflegel direkt neben der Tür stand. Somit griff er sich die Waffe und sah wieder zu Gwen. "Schon gut. Ich muss dir ja auch danken. Ich bin schliesslich nicht alleine hier rein gekommen." Sie zuckte mit den schmalen Schultern und verschränkte dann die Arme vor der Brust. "Bist du dir da sicher? Du bist eine aufdringliche Schlafwandlerin!" lachte er scherzend und schulterte seine Waffe. Gwen ging gar nicht erst darauf ein. Sie wusste ja was er getan hatte, er war nur zu feige es zuzugeben. Er mochte sie ja nicht und doch half er ihr. Das musste doch ziemlich peinlich für ihn sein. Ein Wesen des Unterreichs. "Ein Assassine also...", murmelte sie und musterte ihn etwas. Leider musste er feststellen das sie nun mehr von ihm wusste als er eigentlich wollte und dennoch waren es nur oberflächliche Informationen. "Das erklärt dieses Monsterteil in deiner Hand." Natürlich war er nur noch deswegen hier. Wie konnte sie etwas anderes erwarten? Wie töricht. Der Drow sah zu der Waffe, zuckte mit den Schultern und blickte wieder zu Gwen. Er empfand nicht das diese Waffe eine Erklärung für seinen Beruf war. Zumal Meuchler mehr mit schwertern und kleineren Waffen handtierten. "Sag mal....wohin gehst du? Was ist dein Ziel?", sprudelten plötzlich die Fragen aus ihr heraus, obwohl sie diese doch gar nicht stellen wollte. Doch Gwen hatte eine Idee und die warnenden Worte der Soldaten hatten ihr ins Gedächnisgerufen wie hilflos sie allein doch sein mochte. "Wohin?" echote die Frage, denn hatte er sich schon diese selber die ganze zeit gestellt. Doch erst mal wollte er wohl nur weit genug weg. "Ein festes Ziel hab ich bisher nicht... Ich muss schauen wo ich meinen nächsten Auftrag her bekomme!" entgegnete er ruhig. Inzwischen konnte er es ja sagen, jetzt wo sie wusste welchen Beruf er nach ging. „Verstehe.“, meinte sie dann knapp und konnte nicht verhindern, dass sie bei dem Gedanken an seinen nächsten Auftrag Gänsehaut bekam. Als ein Schweigen eintrat nickte er kurz und wandte sich ab um zum Pferd zu gehen. Gwen sah ihn nach und schnappte sich schnell ihre Sachen und löschte das Feuer. Wieso hatte er es immer so eilig? "Gut, dann haben wir ja den selben Weg.", meinte sie und beeilte sich mit ihm Schritt zu halten. "Ihr könntet mich aus Dank für meine Lüge ja ein Stückchen mitnehmen. Ihr würdet dann auch nicht so auffallen, wenn ihr in Begleitung reist. Oder wollt ihr euch noch etwas länger mit den Soldaten unterhalten?", meinte sie und hob eine Augenbraue. Valrak stoppte am Schuppen als er ihre Worte vernahm. „Was?“ Stockte er und wand sich ruckartig zu ihr um. "Nun ich habe euch vor den Soldaten gerettet." "Das hätte ich auch hinbekommen." konterte er wütend. "Ach wirklich? Ich kann sie gerne zurück holen. So weit sind sie sicher noch nicht." "Das kannst du nicht, wenn du nicht mehr lebst." drohte er ihr und festigte den Griff um seine Waffe. "Ich kann laut schreien, das werden die schon hören." lächelte sie ihm wiederspenstig entgegen. Eigentlich wollte er dagegen protestieren, aber war ein Knurren das einzige was seine Missgunst deutlich machte. „Biest!“ zischte er wütend und funkelte sie unter seiner Kapuze an. Er drehte sich wieder um und murmelte durch zusammen gebissenen Zähnen: „Also gut, du kannst mit!“ "Ja? Wirklich?" Ihr Gesicht klarte sich auf. Valrak sattelte das Pferd und führte es aus den Schuppen, wonach er das Gepäck an dem Sattel verstaute. Kaum fertig, schwang er sich auf den Rücken des Pferdes und reichte ihr die Hand. „Dann los. Je eher wir die nächste Stadt erreichen, umso schneller werde ich dich wieder los und wenn wir reiten geht es noch schneller.“ eine umwerfende Logik die nur seine Lustlosigkeit unterstrich zu laufen und die Elfe länger als nötig zu ertragen. Jetzt wo die Soldaten in den Bergen waren, wollte er auch hier nicht länger verweilen. Die Abfällige Bemerkung des Drow ignorierte sie gekonnt und nickte zufrieden. Sofort hängte sie sich die Tasche um, damit diese ihr nicht unterwegs runter fiel. Schliesslich nahm sie seine Hand, um aufzusteigen, denn ebenso wie er hatte auch sie wenig Lust zu laufen. So gut es ging platzierte sie sich auf dem Pferd und hielt sich am Sattel fest. Sie dachte nicht daran den Dunkelelf an zufassen, nur im absoluten Notfällen. "Dann mal los.", meinte sie breit grinsend. So übel schien er nun doch nicht zu sein, immerhin nahm er sie mit. Dennoch wollte sie nicht all zu schnell ein Urteil fällen, da er bewiesen hatte das er schnell mit einer Gemeinheit die Stimmung verschlechtern konnte. Gwen war gespannt wohin die Reise sie führte. Ob sie nun weiter mit ihm ging oder irgendwann alleine weiter zog, wusste sie jetzt noch nicht. Spätestens in der nächsten Stadt müsste sie sich wieder was ausdenken, wenn sie entschliessen würde mit ihm weiter zuziehen. Aber dann wollt sie ein eigenes Pferd besitzen. Auch wenn er sichtlich alles dafür gab die Elfe los zu werden, so schien er doch Abenteuer anzuziehen und genau darauf war sie ja aus. Die Soldaten waren nicht weit vom Dorf entfernt und vernahmen schon eine rege Hektik. Ein älterer Mann schien im Dorf jemanden zu suchen. Bei der Befragung um was es ginge, erfuhren sie das eine junge Dame verschwunden sei. Die Soldaten liessen sich eine Beschreibung der jungen Frau geben und bemerkten schon nach den ersten Merkmalen das es sich um die Dame handeln musste, die sie in der Berghütte angetroffen hatten. Weiter schlussfolgernd kombinierten sie auch das der Assassin diese Frau als Geisel genommen haben muss, um einen Rückhalt zu haben, sollte man ihn verfolgen. Die Ehre der Soldaten, stolzer Männer, war nun gefragt eine junge Dame aus den Fängen eines finsteren Mannes zu befreien. Ihre Pferde hetzten den Steilen Bergpfad hinab, keiner der Soldaten wollte Zeit verlieren, denn stand das Leben einer jungen Frau auf dem Spiel. Bald hatten sie die Berghütte erreicht. Doch es genügte ein Blick um zu erkennen das die Hütte leer war. Also ritten die drei Männer im Galopp weiter um den Flüchtigen einzuholen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)