The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs I) ================================================================================ Kapitel 3: Aufbruch ------------------- Im Gasthaus stellte er leise seinen Schreckensflegel ab und machte sich auf den Weg in die Küche. Wie vermutet war niemand dort. Die Meiden und Knaben des Gasthauses hatten zwar ihre Zimmer dort unten, aber die Türen waren verschlossen und er war leise genug um sich einen Beutel mit gutem Pökelfleisch, Käse, Brot zu packen und füllte noch einen Krug mit Wein den er sich ebenfalls einpackte. Leise verliess er wieder die Küche und ging hinauf um seine restlichen Utensilien zu holen und schnappte sich beim raus gehen noch seinen Schreckensflegel, den er an der Wand neben der Tür abgestellt hatte. Er sah sich kurz um und ging dann auch schon los. Eigentlich hätte er gerne einen Schmied oder Lederer noch besucht, aber das schaffte er nun auch nicht mehr. Sein Weg führte zu den Ställen. Der Weg würde sicherlich noch weit werden und er wollte sich nicht noch einmal so schinden. Also griff er sich einen Sattel und begab sich zu den Pferden. Eines der Pferde stach ihm ins Auge, welches er sich auch direkt unter den Nagel riss. Er sattelte das Tier und schwang sich hinauf. Somit ritt er den eingeschlagenen Weg entlang. Nach nur wenigen Biegungen bemerkte er eine Person. Größe und Statur liess auf eine Frau schliessen. - - - Gott tat das gut! Wieso hatte sie das nicht schon früher gemacht? Einfach ihre Sachen genommen und fortgehen. Gut sie musste sich beeilen. Denn falls sie ihr Verschwinden am Morgen merken, würden sie entweder versuchen sie zu finden. Niemand von ihnen würde es verstehen und akzeptieren. Sie musste so schnell wie möglich das nächste Dorf erreichen um dort irgendein schnelleres Reittier zu finden. Denn so kam sie nicht weit. Aber für diese Nacht war es ihr egal. So genoss sie ihre frisch erlangte Freiheit. Wie schön still es war. Doch was war das? Es waren Pferdehufe die sich ihr näherten. Einer ihrer Leute konnte es nicht sein, die würden nie jemanden alleine losschicken. "Lass dir einfach nichts anmerken, Gwen und lauf weiter.", ermahnte sie sich. Diese Person sollte sie als eine Reisende halten, auch wenn es untypisch war um diese Zeit allein in den Bergen unterwegs zu sein. Sie schulterte die Tasche etwas besser und hörte wie er näher kam. Sie strafte ihre Schultern und tat so als ob sie das alles nicht interessieren würde. Valrak kam näher und überlegte ob er weiter reiten sollte so wurden die Schritte seines Pferdes doch langsamer und glichen sich ihr Tempo an. Er sah zu ihr hinab. "Wolltet ihr mich mit euren Anblick erheitern?" fragte er ironisch und sah sie an. Ihre Schuhe waren alles andere als geeignet für einen Fußmarsch, genauso wenig wie ihre restliche Kleidung. "Nur mal so aus reiner Neugierde... aber... ihr seit nicht oft auf Wanderschaft... also so zu Fuß und für mehrere Tage weg! Oder?" Eigentlich mochte er diese Elfe nicht, aber es war doch interessant zu sehen das eine Elfe sich so wenig auskannte. War diese Rasse doch eigentlich sehr Naturverbunden und somit immer für solche Reisen ausreichend Ausgerüstet. Es war beeindruckend. Gwens Schritt wurde straffer und ihre Muskeln spannten sich an. Wie viel lieber hätte sie gesehen das er vorbei ritt, aber musste er neben ihr nun reiten und sie noch weiter aufziehen und beleidigen. Sie seufzte genervt und sah weiter gerade aus. "Was kümmert euch das?", fragte sie genervt und ermüdet von diesen Ständigen hin und her. Hatte es ihm nicht gereicht sie als Hure bezeichnet zu haben? Dann sah sie kurz zu ihm auf. "Hübsches Pferd.", bemerkte sie nebenbei. Sie gab alles darum nicht auf seine Frage zu antworten. Doch musste sie gestehen das er Recht hatte. Sie war nicht oft zu Fuß unterwegs, meist saß sie mit auf dem Karren. Sie nahm so zu sagen ihr Zuhause immer mit. Nur diesmal eben nicht. Sie hatte halt nicht ganz so normale Kleidung wie jeder andere. Was erwartete man auch von einer Gauklerin oder was auch immer sie war. "Ich kauf mir später was anderes....", murmelte sie nur um sich zu rechtfertigen. Sofort verfluchte sie sich dafür das sie auf seine Worte doch einging. Er betrachtete sie nochmal und zuckte mit den Achseln. "Es ist eure Sache. Aber wenn ich die Wolken recht deute wird es bald wieder ein Unwetter geben!" er murrte innerlich das es bald wieder nass werden würde. Sein Umhang war immer noch feucht vom letzten Regen. "Sucht also besser bald einen Unterschlupf!" Dies lies er ihr als Rat zurück und ritt weiter. Selber wollte er sich ja auch nicht mit ihr unterhalten, aber eine Elfe die so unbeholfen schien war ein Anblick den er sich nicht erträumt hätte. Sie wollte ihm gleich wieder eine Beleidigung an den Kopf werfen, als er schon wieder weiter ritt. Eigentlich war sie ja froh darüber, aber hätte er sie doch wenigstens fragen können ob er sie ein Stück mitnehmen konnte. Sie schluckte ihren Ärger hinunter und sah zum Himmel. - - - Valrak ritt nicht sonderlich schnell, aber für ihn und dem Pferd am angenehmsten. Dabei behielt er immer die Wolken im Blick und bemerkte wie diese sich unschön zu Wolkenberge auf türmten. Nicht mehr lang und es würde ein starker Regenguss nieder gehen. Der Drow überlegte ob in der Gegend Mienen oder Stollen waren, aber wusste es nicht genau unf eine Suche würde zu lange dauern. Dabei fiel ihm eine Hütte auf die etwas abgelegen lag. Sie sah alt und heruntergekommen aus, so das niemand mehr darin hauste. Neben an war auch ein Schuppen wo er das Pferd unterstellen könnte. Als sein Blick nochmal hinauf glitt stand der Entschluss fest. Er stieg vom Pferd und führte dieses den kleinen Trampelpfad hinab. Das Pferd war schnell im Schuppen untergebracht und schaffte es sogar noch einige Gräser auf zu treiben die er dem Pferd zu essen gab. Dann fing auch schon leichter Regen an der schnell stärker wurde. "Ein ziemlich unbeständiges Wetter." schimpfte er und ging in die Hütte. Das Dach war dicht und die Stube eindeutig nicht mehr im Gebrauch. Staub stapelte sich auf den Regalen und der Tisch und die Stühlen waren auch nicht mehr zu gebrauchen. Aber das war ihm egal. Er machte eine Kerze an die er fand und setzte sich in eine Ecke. Derweil goss es schon wie aus Eimern, wenigstens war er diesmal trocken geblieben. - - - Innerliche verfluchte Gwen den Dunkelelf dafür das er scheinbar mit dem Regen recht behalten würde. Sie sah wieder gerade aus und sputete sich. Von hier aus sah sie weit und breit nirgends etwas, was sie als Unterschlupf hätte gebrauchen können. Daher kramte sie aus der Umhängetasche einen Umhang, den sie sich umbinden konnte. Mit geschulterter Tasche lief sie weiter. Mal sehen wann sie etwas geeignetes fand. Lange hatte es dann nicht auf sich warten lassen. Denn nach nur wenigen Minuten goss es bereits wie aus Kübeln. Durchnässt war ihre Kleindung schnell, warum sie sich auch ihrem Schicksal hingab und hoffte das es nicht schlimmer kommen würde. Wie lange sie unterwegs war wusste sie nicht, bis sie dann endlich die selbe Hütte entdeckte, in der sich auch der Drowelf niedergelassen hatte. Als sie davor stand, erkannte sie das Pferd im Schuppen und fluchte erneut. Er musste schon eine ganze Weile hier sein, denn das Pferd schien nicht nass. Nochmal wollte sie nicht so bald auf ihn treffen, dafür hatte sie nun wirklich keinen Nerv. Also entschied sie sich lieber hier im Schuppen zu schlafen. Wenn sie früh aufwachen würde, könnte sie ihm sogar das Pferd klauen. Sie ging hinein und warf ihre Tasche zu Boden. Dann zog sie ihren durchnässten Umhang aus, nur um ihn gleich aus zu wringen und über das Tor zu hängen damit er trocknete. Zitternd kramte sie erneut in den Tiefen ihrer Tasche und nahm sich noch eine Jacke, die sie sich über warf. Endlich setzte sie sich nieder und lehnte sie sich an die Wand. Das Pferd störte sie wenig. Also kauerte sie sich zusammen und schloss die Augen. - - - Der Drow wollte nur den Regen abwarten ehe er weiter ritt. Das Unwetter dauerte schon eine geschlagene Stunde, bis es endlich abschwächte und nur noch leichter Nieselregen auf den steinigen Boden nieder ging. Valrak stand auf und verliess die Hütte und sah nach dem Pferd. Dabei erblickte er die durchnässte Elfe. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Sieh an!“ murmelte er und kümmerte sich erst mal um das blond haarige Geschöpf. Er hob sie hoch und trug sie in die Hütte wo er sie auf eine Decke legte. Sollte sie sich ausschlafen und erst mal trocken werden. Die Hütte hatte ebenfalls einen kleinen Kachelofen den er entzündete, damit es warm wurde. Auch wenn sie nur eine minderwertige Elfe war, so hatte er doch an der Oberfläche gelernt nicht so abgedroschen wie seine Artgenossen zu sein. Er nahm sich seinen Rucksack und den Beutel mit dem Essen. Eigentlich wollte er gerade los, als er doch nochmal stoppte und aus dem Beutel etwas Brot und Pökelfleisch raus nahm. Er legte dieses neben sie und verliess die Hüte. Das Pferd stand noch immer im Schuppen und während er es satteln wollte, vernahm er Stimmen. Es waren Männerstimmen, die sich in einer normalen Lautstärke unterhielten. Vorsichtig lugte er aus dem Schuppen heraus und erblickte drei Soldaten die auf den Weg zum Bergdorf schienen. „Wachen?“ murmelte er verwundert. Die Waffenröcke verriet ihm das es sich um Soldaten aus Nemertes handelten. Der naheliegenden größeren Stadt in der Gegend, in der er erst vor kurzem noch war. Ob sie ihn suchten? Immerhin hatte er bei seinem letzten Besuch drei Tote hinterlassen die er nicht mehr beseitigen konnte. Dies waren weitere Gründe, weshalb er sich schnell aus der Stadt gemacht hatte. Abgesehen davon, das sein eigentliches Opfer ebenfalls eine Biege gemacht hatte. Die Soldaten stoppten als einer das Licht in der Hütte bemerkte. In dem Moment hasste sich der Drow dafür mal nett gewesen zu sein. Er zückte einen Dolch und verharrte im Schuppen, versteckt im Dunklen. Die Männer stiegen von ihren Pferden und schlugen den Weg zur Hütte ein. Einer von ihnen klopfte an der Tür, während die anderen dahinter standen und aufmerksam die Gegend beobachteten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)