The Dark Light von Sizura (Das Reich des Drachenkönigs I) ================================================================================ Kapitel 2: Schlaflose Nacht --------------------------- Normalerweise benötigen Elfenrassen, worunter auch Drowelfen fielen, nur wenig Schlaf. Elfen hielten um sich auszuruhen eine Art Trance die nur wenige Stunden anhielt. Es sei denn sie waren so kraftlos wie Valrak gerade. Seine Augen waren zugefallen und er hatte sich in einen Traumlosen Schlaf verrannt. Doch etwas stimmte nicht. Er spürte das seine eben noch müden Knochen genug geruht und seine Muskeln nun bis zum äussersten angespannt waren. Ruckartig öffnete er die Augen und schreckte auf. Dunkelheit füllte den Raum und dennoch konnte er dank seiner angeborenen Fähigkeit alles genau erkennen. Er bemerkte das er nicht im Bett saß oder lag, sondern in einer Hockangriffshaltung hochgeschreckt war. Murrend packte er sich an den Kopf und entspannte sich allmählich.. "Mein Schädel... dabei hab ich nicht mal einen Schluck Alkohol getrunken!" brummte er leise. Aber selbst wenn er Alkohol hätte getrunken, würde es auf seine Physiologie nicht viel Auswirkung haben. Valrak setze sich an die Bettkante und stützte seinen Kopf in seine Hände. Nun merkte er das sein Körper noch immer mit den Strapazen der letzten Tage zu kämpfen hatte. Das wenige Essen, was er sich ein teilen musste, konnte ihm nicht genügend Energie bieten. Noch immer etwas benommen stieg der Drow aus dem Bett und ging zum Fenster. Er öffnete die Fensterläden und blickte hinaus in die Nacht. Die Lichter der wenigen sporadischen Laternen die an den Häusern standen, waren zum größten teil schon erloschen. Wolken waren wieder aufgezogen und verdeckten immer mal wieder die Sterne, sodass auch deren Licht noch schwächer war. Nachdenklich liess Valrak seinen Blick über den Marktplatz schweifen der Menschenleer war, wenn man von den ein bis zwei Besoffenen absah die den Weg nach Hause nicht gefunden hatten. Er schüttelte den Kopf und wollt sich abwenden als er eine junge Frau bemerkte die scheinbar von einen der wenigen Besoffenen belästigt wurde. Der Drow überlegte ob ihn das was anging und empfand es als eine kleine Möglichkeit wenigstens etwas Frust abzulassen. Somit schnappte er sich seinen Umhang und seinen Schreckensflegel - ein Stab der als Zweihandwaffe geführt wird. An den beiden Enden hingen an Ketten Morgensterne - und ging ruhigen Schrittes die Treppe des Gasthauses hinab. Er zog die Kapuze weit in sein Gesicht und versteckte sich in den Schatten. Als Assassin war das eine seiner leichtesten Übungen. Valrak wollte kein Aufsehen erregen, denn als Drow ist das Leben an der Oberfläche so schon schwer genug. Er konnte nur hoffen das Elrion nicht viel Kontakt zu den Stadtgardisten der größeren umliegenden Städte besaß. - - - Wieso musste immer ihr so etwas passieren? Zog sie diese niedrigen Kreaturen an wie die Motten das Licht? Wieso wurde sie nur andauernd mit solchen widerlichen Kerlen bestraft, die dann nie wussten wann Schluss war. Normalerweise würden ihr solche Menschen nichts ausmachen, da sie in ihnen keine Gefahr sah. Doch in betrunkenen Zustand war das wieder etwas anderes. Sie hatte oft Momente erlebt wie Menschen in solchen Zuständen, schreckliches vollbrachten. In nur wenigen Sekunden. Woher auch ihr Respekt rührte der sie antrieb genug Abstand zwischen ihr und den Mann zu bringen. Doch der Betrunkene folgte ihr leider auf Schritt und tritt. Anscheinend war er wirklich noch nicht besoffen genug, dass er sie einfach ignorieren konnte oder sie plötzlich uninteressant fand. "Du brauchscht disch niiiischt zu ziiieren, Schüüße." gluckste er und erntete dadurch von ihr ein angewidertes Schnauben. Sie hatte den erbärmlichen Menschen so mit den Augen fixiert, dass sie einen Stein hinter sich übersah, über den sie schliesslich stolperte und auf ihren Hintern fiel. Der Schmerz verflog schnell als sie bemerkte das der Mann weiter auf sie zu kam. "Scholl iiiisch dir 'elfen?" kischerte er und streckte schon den Arm nach ihr aus. Als der Besoffene Kerl nicht von der jungen Frau ablassen wollte griff der Drow dann doch ein. "Die Dame bat euch zu gehen!" sagte er mit kühler, eindringlicher Stimme und trat aus den Schatten hervor. "Ihr solltet dieser Bitte nachgehen, ehe ihr nicht mehr in der Lage seid überhaupt noch einen Schritt zu machen." Gwen war reichlich überrascht als sie den Fremden erblickte der mit einer gehobenen Wortwahl auf den Mann einredete. Auch wenn sie sein Gesicht nicht erkennen konnte, so spürte sie den drohenden Blick des Mannes auf dem Besoffenen ruhen. Aber haftete ihr Blick nicht lang an der Kauputze, sondern glitt schnell zu der Waffe. Eine beeindruckende und äusserst erschreckende zu gleich, stellte Gwen fest. Dank der vielen Reisen, die sie schon gemacht hatte, erkannte sie den Schreckensflegel, aber ein gewöhnlicher Bauer würde nicht wissen wie gefährlich diese Waffe sein konnte. Valrak verharrte und wartete ab ob der Tölpel den Fehler begehen würde und blieb oder ob er den Rat noch verstand und verschwinden würde. Noch ehe ihr bewusst wurde was hier geschah, durchzuckte sie schlagartig ein Gedanke. Was wenn er ihr gar nicht helfen wollte, sondern nur den Besoffenen aus dem Weg schaffen um sich selbst das zu holen was er wollte? Was auch immer das war. Natürlich! Welcher sonst halbwegs normale Mann würde sich um diese Uhrzeit noch hier draußen aufhalten und eine Dame zur Hilfe eilen? Doch kaum hatte sie über solche Dinge nachgedacht, drehte sich der Betrunkene um und besah sich nun den Vermummten. "pha! Halt disch da rausch Freundschen!", lallte er und spuckte ihm vor die Füße. "Such dir ein eigenesch Weib!" Valrak viel nicht nur die Unzurechnungsfähig des Mannes auf, sondern auch das die junge Frau schnell weg wollte. Gwen hoffte nämlich das beide nun abgelenkt waren und sie somit unbemerkt das Weite suchen konnte. Es verwunderte ihn nicht das sie einem Fremden nicht traute, warum er sich auf den Betrunken fixierte und sie machen liess. "Ich kann euch nur noch einmal den Rat geben zu gehen, oder ich sehe mich gezwungen euch das Fürchten zu lehren!" sagte der Drowelf trocken, auch wenn er merkte das diese Worte ebenso wenig dem Betrunkenen erreichten wie die zuvor. Gwen merkte wie ungeschickt sie war und versuchte gar nicht erst aufzustehen. Stattdessen rutschte sie weiter zurück und blieb dann auf den Boden sitzend gebannt sitzen. Der Besoffene wurde mit jeder Sekunde wütender und widmete sich nun ganz dem Fremden, der sich einfach eingemischt hatte. Sie konnte nicht ganz erkennen was genau geschah, nur vernahm sie noch die Worte vom Saufbold. "Halt die Klappe und zieh endlich Leine!" Sicherlich war dieser Narr kein Gegner für den erfahrenen Meuchler, doch liess er die Option den Mann zu töten aussen vor. Dieser war im Suff einfach nicht mehr Herr seiner Sinne und eine kreischende Frau, wenn er denn Mann zu strecke bringen würde, wollte er auch nicht riskieren. Also liess er seine Waffe fallen, zog einen Dolch an dem ein Schlafgift war und schnellte vor. Mit dem ritzte er den Mann an drei Stellen in die Haut und das Gift breitete sich schnell aus. Die Tänzerin war so auf die aussergewöhnliche Waffe des vermummten Mannes fixiert, dass als sie ihren Blick wieder hob nur noch erkannte wie der Besoffene zusammenbrach. Valrak packte den Dolch wieder weg und nahm seinen Schreckensflegel. "Ihr solltet euren Rausch ausschlafen ehe ihr noch andere Dummheiten begeht." begegnete er den schon am Boden liegenden Mann. Der Betrunkene schnarchte hörbar auf und Valrak wandte sich von ihm ab. Er ging zu er Frau die immer noch am Boden saß und erkannte nun das sie kein Mensch war. Innerlich verfluchte er sich dafür und rümpfte kurz die Nase. Doch wollte er sich nichts anmerken lassen warum er ihr eine Hand reichte. "Kann ich euch aufhelfen? Oder wollt ihr noch eine Weile im Dreck wühlen?" Noch immer hatte Gwen auf den Boden gesessen und sich nicht regen können, auch nicht als der Fremde sie ansprach. Mit dem offensichtlichen hatte er ihr die schamesröte ins Gesicht getrieben, denn sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden. Gott wie peinlich! Erst überlegte sie sich die Hand weg zuschlagen, aber irgendwie sah es nicht so aus, als würde ihr dieser Fremde schaden wollen. Also nahm sie die Hilfe an und stand auf. Noch etwas wacklig auf den Beinen, die doch ziemlich weich geworden waren, bemühte sie sich eine ruhige Mimik zu bewahren. Gwen versuchte irgendwelche Gesichtszüge oder zumindest Augen unter der Kapuze zu erkennen, doch entweder war es einfach zu dunkel oder der Fremde hatte eine extrem dunkle Hautfarbe. Kaum hatte Gwen sich aufgerafft, wand er sich auch schon ab. "Ich.... ähm....ich danke Euch.", stammelte sie leicht und klopfte sich den Dreck vom Gewand. "Auch wenn ich nicht ganz erkenne welchen Erretter ich gerade ansehe, bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet." Sie sah nochmals kurz zum Betrunkenen hinüber, der aber immer noch reglos am Boden lag. Erleichtert atmete sie auf. "Ich dachte Gentelman wären ausgestorben." Er wollte ihr ja nur die Hand reichen und nicht direkt einen Smalltalk mit ihr anfangen. Doch ihr los plappern veranlasste ihn zu stoppen. Er konnte von Glück reden das sie seine Augen nicht sehen konnte. Denn er verdrehte diese gerade und wand sich wieder zu ihr um. Sein Umhang schwang mit und umhüllte direkt wieder seinen Leib. "Ihr solltet um diese Zeit nicht draußen unterwegs sein. Vor allem nicht an einen Ort der von Trunkenbolden bewohnt ist!" sagte er ruhig und doch mahnend. "Ich bin ja gar nicht weit weg, von meinem Zelt gewesen!", protestierte sie sofort, als er sie ermahnte nicht alleine unterwegs zu sein. Dann wand er sich auch wieder ab und ging in die Richtung des Gasthauses. "Elfen!" murmelte er abwertend. Er wusste zu genau das Oberflächenelfen sich mit den Sitten und den Bräuchen der Menschen nicht so recht aus kannten, meist lebten diese ja abgeschottet von allen Menschlichen. Die Drow hingegen nahmen Menschen oft als Sklaven, wodurch er schon damals mit dieser Rasse zu tun hatte. Eine Rasse die er nicht sonderlich mochte. Wenn er es genau nehmen wollte, mochte er eigentlich keine andere Rassen und selbst seine Eigene war ihm oft zu wider. "Ausserdem wäre ich auch ohne ihr Hilfe super zurecht gekommen." rief sie ihm nach. Es nervte sie tierisch, dass er sich auch schon wieder abwandte. Was sollte das denn? Erst aus dem Nichts auftauchen und einem retten aber dann schnell das Weite suchen? Sie hetzte ihn nach, da er um einiges schneller war als sie. "Halt! Warten sie!", schrie sie ihm nach und versuchte Schritt zu halten. Sie erkannte, dass er das Gasthaus ansteuerte. Von da aus musste er sie wohl auch gesehen haben. Sie wollte sich noch bedanken und mindestens wissen wie er hiess. Eigentlich war sie nicht eine die mit jedem zu plappern anfing, aber das konnte es doch auch nicht einfach gewesen sein, oder? "Jetzt warten sie doch!" Sie streckte sich so weit es ging und bekam seinen Umhang zu greifen, der bei jedem Schritt den er tat flatterte. Eigentlich wollte er einen Schritt schneller gehen doch dann spürte er auch schon wie sein Umhang ergriffen wurde und sich nun um seinen Kehle schnürte. Er stoppte apropt und wand sich ruckartig zu ihr um. "Lassen sie mich doch wenigstens danke sagen!" Gwen konnte sich nicht erklären wieso ihr das grade so wichtig war. Vielleicht wollte sie auch einfach nur Abwechslung. Etwas anderes als nur zu existieren um andere durch Shows zu unterhalten. Mal einfach zu leben und niemandem etwas vormachen zu müssen. "Es ist nicht sonderlich klug eine bewaffnete Person am Umhang zu ergreifen und fest zu halten!" brummte er ihr etwas wütend entgegen. Immerhin hätte sie ihn beinahe stranguliert. Valrak verschenkte die Arme , auch wenn dies im Unterreich eine Freundliche Geste war zeigte sie in diesem Fall das er sichtlich genervt war. "Ausserdem hattet ihr euch nicht schon vorhin bedankt?" er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und trat einen Schritt auf sie zu, sodass er direkt vor ihr nun stand. "Oder wollt ihr euch noch auf eine andere Art bedanken!" er beugte sich vor das sie nun seine Augen kurz erkennen konnte. In der Dunkelheit war nur ein leichter und schwacher Rotschimmer zu erkennen. Dann richtete er sich wieder auf. Sein Name war das was er am besten hütete. Nur wenige kannten ihn und das wollte er auch gern so beibehalten. Das er ihr näher trat und diese Äusserung von sich gab liess Gwen erkennen das auch er den üblichen Gedanken hegte wie jeder Mann. Doch auch das hielt sie nicht davon ab und verharrte auf ihren Posten. "Wenn ich ehrlich bin ja.", antwortete sie und verschränkte ebenfalls ihre Arme vor der Brust. "Nur nicht auf die Art und Weise wie Euch gerade vorschwebt." Sah sie denn so aus, als ob sie diese Art von Dank anbot? Dabei sah sie kurz an sich hinunter, eh sie ihn wieder ansah. "Oder nehmt ihr nichts anderes an?", fragte sie nun etwas herausfordernd und straffte ihre schmalen Schultern. Eigentlich war sie ja nicht nur des Dankeswegen hinterher geeilt. Sie wollte wissen wer sich unter der Kapuze verbirgt. Und wessen Namen ihr Erretter Trug. Auch wenn ihr Verdacht sich bewahrheiten sollte, würde sie dennoch ihr Wort halten und sich bedanken. Denn es war nicht ihre Art einfach ohne eine Gegenleistung davon zugehen. Er hob eine Braue und neigte sich etwas zurück, ob es nun abwertend oder abschätzend war konnte man bei ihm nicht erkennen da seine Mimik für andere verborgen blieb. Doch als Drow von einer Elfe ein solches Angebot zu hören liess ihn doch etwas angewidert sie betrachten. "Das ist doch nicht euer ernst!" meinte er und schüttelte den Kopf. "Aber wenn ihr jedem Kerl ein solches Angebot auch noch unterbreitet wundert es mich nicht das ihr von einem Trunkenbold so in die Enge getrieben werdet." Sagte er und grinste frech und finster unter der Kapuze drein. "Es ist kein Wunder das Männer auf solche Gedanken kommen, bei Frauen wie euch!" er wirkte nicht sonderlich von ihr beeindruckt oder angetan. Sie war halt nicht das was er unter passend einstufen würde. Er wusste das sie ihn nicht gehen lassen würde ohne das er ihr seinen Namen sagt, also entschloss er das zu machen, was ebenfalls in seinem Handwerk oft vor kam, lügen. "Aber nun gut... ihr wollt meinen Namen wissen? Ernko!" sagte er schliesslich und verharrte noch kurz. "Dann sagt nun danke und gut ist, oder?" Nun war sie es die ihn angewidert ansah. "Wie war das?", fragte sie nun doch etwas erzürnt. "Ich hab doch gerade gesagt dass, ich mich nicht auf die Art und Weise bedanke, wie ihr nun angedeutet habt!", meinte sie nun etwas lauter. Dabei packte sie ihn erneut am Umhang und zog ihn noch etwas weiter hinunter damit sie ihm in die Augen sehen konnte und nicht ständig in dieses schwarze Nichts, wo sie ein Gesicht vermuten sollte. Der Dunkelelf musste kurz nach Luft schnappen als sie ihn so apropt zu sich runter zog. Woraufhin er sich räusperte und grummelnd ihre Worte vernahm. "Frauen wie mir? Bitte? Ich hab mich wohl gerade verhört!", zischte sie ihn an. "Und mittlerweile interessiert mich Euer Name auch gar nicht mehr, da ihr mir wohl nicht die Güte erweisen würdet, euren richtigen Namen zu nennen. Wie ich denke bin ich so wie so nur eine nervige Furie die in Euren Augen nur dazu in der Lage ist als Dank ihren Körper anzubieten." Sie suchte unter der Kapuze nach mehr als nur leicht glühenden Augen. Doch sie konnte bei der Dunkelheit einfach nichts erkennen. "Wenn ich in ihren Augen doch nur eine Bortsteinschwalbe bin, wieso waren sie dann so kühn und haben mich von einem Trunkenbold beschützt? Es hätte euch ja egal sein können ob dieser Kerl mich nun vergewaltigt oder ausgeraubt oder getötet hätte. Wieso also, haben sie sich die Mühe gemacht, wenn sie mich doch anscheinen nicht ausstehen können?" knurrte sie ihn an und stellte sich dennoch die frage, was dies für ein komischer Kauz war. Stur sah sie ihm in die rötlichen Augen, die sie erkennen konnte. Ihr war bewusst welches Wesen sie da gerade anschrie, aber es war ihr egal. Auch wenn er aus dem unteren Reichen kam, rechtfertigte das noch lange nicht solch eine Beleidigung. Der Drow merkte wie sehr dieses Weib ihn anwiderte. Diese hohe und grelle weibliche Stimme erklang in seinen Ohren nur als Krach und da sie ihn noch weiter festhielt handelte er nun. Er liess den Schreckensflegel fallen packte ihre Hand und drückte diese solang zusammen bis sie seine Kapuze los liess. Gwen blieb wie angewurzelt stehen. "Eine Bortsteinschwalbe hat wohl mehr Verstand als ihr!" knurrte er sie wütend und voller Verachtung an. "Ich dachte ich helfe einer Dame und nicht so einem Ding wie euch!" Er zog seine Kapuze runter und sah sie finster an. Endlich sah sie dann welches Gesicht sie ihrem Erretter geben konnte, verzog aber keine Mine. Sie hatte es ja schon vermutet. "Was versteht ihr denn unter eine Dame, werter Herr?", zischte sie ihn an. Doch der Dunkelelf ging auf ihre Frage nicht weiter ein. Denn war es für ihn offensichtlich das sie nicht der Form einer Dame entsprach. "Willst du Oberflächen Gewürm durch die Klingen eines Kriegers des Unterreichs sterben?" Fragte er und zückte einen Dolch. Nun da sie eindeutig wusste wessen Rasse er angehörte, wusste sie nun auch das diese Klinge eindeutig vergiftet sein musste. Drow waren Experten was Gifte anbelangte. "Es würde mir nichts ausmachen dein Leben zu beenden... du wärst nur ein Geschöpf mehr auf meiner Liste!" Beim Anblick des Dolchs erkannte Gwen wie er den Trunkenbold eben zu schweigen gebracht hatte. Immerhin hatte er seinen Schreckensflegel fallen gelassen und bedrohte sie lieber mit dem Dolch. Auch in dieser Situation blieb sie stehen. Sie wusste nicht wieso sie diesmal so einen Sturschädel hatte, aber sie hatte nicht vor, es nun einfach dabei zu belassen. Sie wusste nicht ob es daran lag, dass sie einfach nicht wieder zurück wollte oder weil sie selbst nicht genau wusste, was sie nun machen sollte und sich deshalb auf jedes Abenteuer einfach einliess. "Nun gut. Worauf wartet ihr? Dann wäre jedoch eure Rettung nur reine Zeitverschwendung gewesen. Und ich bin mir sicher, dass ihr euch nur zu sehr darüber aufregen würdet, wenn ihr es nicht bereits tut." Was genau erwartete er denn? Oder was erwartete sie von einem Krieger aus dem Unterreich. Denn waren Krieger doch alle gleich. Ungehobelt, schmutzig, widerlich und einfach unausstehlich. Da schien jedoch nicht einmal er eine Ausnahme zu sein. Was sie schade empfand. Er liess sie los, packte den Dolch weg und hob seinen Schreckensflegel auf. "In einem Dorf zu nächtigen in der ein solches Weibsbild, wie ihr es seit, haust, werde ich sicherlich nicht bleiben!" grummelte er und zog sich die Kapuze wieder über. Also hieß es wieder einmal für ihn früher abzureisen, ohne ein ordentliches Frühstück gehabt zu haben. Sein Magen würde ihn sicher dafür strafen. Doch er wäre nicht Assassin wenn er nicht die Chance nutzen wollen würde um sich für die Reise Proviant zu ergattern. Die Küche des Gasthauses dürfte offen und unbewacht sein. die Wachhunde sind meistens draußen im Hof, als direkt dort wo die Gäste ihre Speisen zubereitet bekommen. Er ging wieder zum Gasthaus und dachte darüber nach wie er am besten und schnellsten reichlich einpacken konnte und welchen Weg er als nächstes einschlug. Weiter durch die Berge? Durchs Tal? Er musste erst einmal wissen wohin er nun gehen wollte. Ohne einen neuen Auftrag gab es für ihn keine direkte Richtung die er einschlagen müsste. Erbost sah sie dem Mann, der in ihren Auge sich wie ein Feigling davon stahl, nach und machte auf den Absatz kehrt. Blieb aber dann nach einigen Schritten wider stehen. Was genau erwartete sie denn? Von sich selbst? Von anderen? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur eins, so wie es jetzt war konnte es auf keinen Fall weitergehen. Gwen musste handeln, abhauen, weg von ihrer Familie. Dieser verdammten Familie die von einem Ort zum anderen zog nur um alle möglichen Gestalten zu unterhalten. Das war nicht ihr Leben! Sie wollte einfach niemandem verpflichtet sein. Nur sich selbst. Musste sie das erst jetzt erkennen, nach dem ihr dieser ungehobelte Kerl ihr eine Gemeinheit nach der anderen an den Kopf geworfen hatte? Also war sie ihm auf dieser Art auch irgendwie dankbar. Fest entschlossen schlich sie sich in ihr Zelt zurück wo sie ihre Sachen zusammenpackte. Es war noch immer dunkel und viel zu früh, als dass jemand von der Truppe sie sehen könnte. Doch nun kam die nächste Frage auf. Wohin? Nur weg! Aber wohin? Sie wusste es nicht. Gwen hatte genauer gesagt keine Ahnung, nur eines wusste sie ganz genau. Sie wollte Abenteuer. Deshalb würde sie wohl einfach irgendwohin gehen. Dorthin wo ihre Füße sie hin trugen. Voll bepackt mit allem Nötigen, sowohl Essen als auch Kleidung, und etwas besser angezogen. Schliessliche wollte sie vermeiden das irgend ein männliches Wesen darauf kam, dass sie ihren Körper anbot. So verließ sie den Schlafplatz und machte sich auf in ein Abenteuer, dass noch so unbekannt war, wie sie selbst. Als sie am Gasthaus vorbei lief, schnaubte sie nur, blieb aber dennoch kurz stehen. Wieso verdammt? Was interessierte sie dieser Widerling. Gwen schüttelte den Kopf und machte sich einfach auf den Weg aus dem Dorf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)