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The Dark Light

Das Reich des Drachenkönigs I
von

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Bergdorf "Elrion"

Ein Tag wie jeder war schon zur Hälfte geschafft und die Sonne wurde oft von den dicken Wolken unterbrochen, die durch den Wind am Himmel entlang jagten. Die Luft von den Bergen her war kühl und angenehm frisch, warum er den Umhang enger um sich zog, als eine Böhe ihn aufblähte. Jahre war es her als er das letzte mal in den Bergen unterwegs war. Es war seine Flucht gewesen, die ihn hier her verschlug. Das Unterreich war ein finsterer und keinesfalls Lebenswerter Ort und doch gab es dort Leben. Obwohl Valrak es sicherlich nicht Leben genannt hätte.

Erneut stieß eine Böhe gegen ihn und fegte die Kaputze von seinem Haupt, sodass die langen weißen Haare freigelegt wurden. Ein Merkmal seiner Herkunft, ebenso wie seine schwarze Haut und die rot funkelnden Augen.

„Warum musste sich dieser Wicht auch hierher verkriechen!“ murmelte Valrak missmutig und ging weiter. Damals hätte er nie damit gerechnet ein Abtrünniger zu werden, der an der Oberfläche ein ehrenwertes Handwerk annehmen würde. Wobei ehrenwert auch im Auge des Betrachters lag. Meuchler waren unter den Drow angesehen und von ihrer Göttin bevorzugt. Doch an der Oberfläche waren es nur Ganoven und Schurken. Tage lang schon verfolgte er nun schon einen Mann. Sein neuer Auftrag. Valrak war ein begnadeter Assassine und in seiner Gilde hoch angesehen für sein Könnne. Doch bereitete dieser Auftrag ihm doch Kopf zerbrechen. Immer wenn er dachte er habe ihn musste er mit Bedauern feststellen das dieser schon weiter gereist war.
 

Sein Vorrat neigte sich immer mehr dem Ende zu und der tosende Wind, machte dem Drowelf zusehens zu schaffen. Der nächste Schritt brachte ihn ins taumeln, als er unglücklich auf einen losen Stein trat und beim kläglichen Versuch zu auf zu fangen weiteres Geröll unter seinen Fuß sich bewegte. Somit rutschte der an sich aggiele Drow aus und blieb erst einmal erschöpft auf den Boden sitzen.

„Ich sollte es abbrechen!“ sinierte er wütend und von sich selbst enttäuscht. Noch nie musste er einen Auftrag abbrechen, aber wurde er auch noch nie so an seine Grenzen getrieben. Er konnte nicht glauben das dieser Mann ihn bemerkt hatte. Es war nur ein lächerlicher Wanderer der von Ort zu Ort und Stadt zu Stadt reiste.

Valrak raffte sich auf und setzte sich auf einen Fels am Wegrand. Er griff in eine Gürteltasche und holte ein Stück Brot und etwas Pökelfleisch hervor. Mit wenig Genuss biss er ein Stück des Brotes ab und kaute darauf herum. Es war der kümmerliche Rest einer Wochenration die er nun aufaß. Auch das bisschen Wasser im Trinkschlauch war nun schon 3 Tage alt. Er zwang sich alles hinein und atmete nochmal tief durch. Im nächsten Dorf würde er wohl seinen weiteren Weg überdenken müssen, stellte er nun seufzend und niedergeschlagen fest.

Sein Blick schweifte kurz zurück, den Weg entlang den er gekommen war. Dort ist er schon seit einiger Zeit an keiner Abzweigung vorbei gekommen. Also blieb ihm nur den Weg weiter zu gehen. Schwer fällig und mit müden Füßen richtete er sich wieder auf und machte sich auf die Suche nach einen Schild. Vielleicht konnte er auch einen Vorsprung entdecken von dem ein Blick über das Tal möglich wäre.
 

Nach einiger Zeit des weiter Marschieren blieb der Dunkelelf stehen und sah hinauf. Eine dichte Wolkendecke breitete sich über ihn aus und ein grollen war von den Bergen zu hören. „Ein Gewitter! Das hat mir ja noch zu meinen Glück gefehlt!“ stellte er mit bedauern fest, er überlegte kurz ob er sich beeilen sollte, aber ging schliesslich dann doch ruhig weiter. Eile würde ihn auch nicht vor dem Regen retten.

Einen Vorsprung konnte er noch immer nicht entdecken, aber schon nach wenigen Minuten brach über ihn ein Wolkenbruch ein. Liter weise regnete es auf den trockenen Felsboden herab und der Umhang von Valrak zog sich schnell Wasser voll und wurde so noch schwerer auf seinen Schultern.

„Noch ein Stück!“ murmelte er sich hoffnungsvoll zu und atmete tief durch als er eine kleine Höhle fand in der er sich verkriechen konnte, um den Regen abzuwarten. Die Höhle ragte nicht tief in das Gestein, auch war diese nicht sonderlich hoch. Aber er wollte ja auch nicht stehen, sondern setzte sich an den Eingang und sah hinaus.

Wenigstens wurde die Luft angenehmer und der Regen ward beruhigend auf den erschöpften Drow zu wirken. Müdigkeit übermannte ihn schnell und er zog die Kapuze tiefer ins Gesicht woraufhin seine Augen zufielen. Der Regen würde noch einige Zeit andauern.
 

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Im kleinen Bergdorf Elrion, welches verborgen im Gebirge Gipfelsteig erbaut wurde, herrschte ausgedehnte Stimmung. Die Gauklergruppe der Familie Miníthir war dorthin gereist um dieses zu erheitern und zu unterhalten. Mit Lichtern und Musik lockten sie zahlreiche Dorfbewohner um dieses phantastische Schauspiel in aller Munde weiter zu tragen. Seit Jahren bereisten sie Dörfer und Städte und hatten sich mittlerweile einen Namen gemacht.

Besonders männliche Zuschauer waren gern und oft anwesend, was nicht minder an den schönen Töchtern der Gauklerfamilie lag. Sie waren geschickt mit der Illusionie, beweglich im Tanz und wussten die Zuschauer zu verzaubern. Die drittälteste Tochter des Gruppenführers war Gwendolyn. Eine blondhaarige Schönheit die geschickt Tanz und Illsionen miteinander kombienieren konnte.

Auch sie war wie ihre zwei älteren Schwestern, seit ihrer Geburt in der Gruppe eingebunden. Sie wuchs mit allen Tipps und Tricks ihres Vaters und den unzähligen Artisten auf. Tag ein Tag aus, übte sie neue Kunststücke, Tanzschritte und Trugbilder. Es galt immer etwas neues und einzigartiges herauszufinden, was sie dann voller Stolz der jubelnden Menge präsentieren konnte. Gwendolyn hatte das Pech der Liebling ihres Vaters zu sein. Weshalb sie natürlich noch unbarmherziger zum Training gezwungen wurde als alle anderen.

Der Auftritt begann meistens mit einer Tanzeinlage. Ihr Körper musste daher immer in Topform bleiben. Geschmückt mit glänzenden Gewändern, die doch knapp bemessen waren, umschlingt mit durchsichtigen Ärmeln und Beinen, geschmückt mit goldenen Armreifen, Edelsteinen und Ketten die klimpernd schwangen wenn sie sich bewegte.

Weiter ging es dann mit wunderschönen Trugbildern die sie entweder zu einem erneuten Tanz aufforderte oder in der Menge verschwand um die Leute zu erheitern. Glitzernde Drachen oder schillernde Schmetterlinge flogen über die Köpfe der Leute. All das war sehr schön anzusehen, doch Kräftezehrend für den Illusionisten.

Nach ihren Auftritten musste sie sich daher meist ausruhen und war froh wenn sie einige Minuten für sich hatte.
 

Wie auch an diesem Abend. Die Vorstellung wurde durch plötzliche Niederschläge abgesagt. Heftiger Regen prasselte auf die bereits aufgebaute Bühne. Das hiess, dass sie länger im Dorf bleiben mussten als sonst, was nicht selten vorkam. Gwendolyn hatte nichts dagegen, doch ihr Vater war da anderer Meinung. Unruhig streifte er umher und fluchte vor sich hin.

"Bei den Göttern! Was haben sie nur gegen uns und unserer Kunst? Wir hatten fast das ganze Dorf versammelt und dann dieser Niederschlag." fluchte der untersetzte Mann. Kaum einer hätte geglaubt das er tatsächlich ein Elf war. Doch die Spitzenohren verrieten seine herrkunft. Mit einer weiten Pumphose, braunen Stiefeln und einem auffällig bunten Hemd gekleidet lief er nervös im Zelt auf und ab.

"Vater bitte beruhige dich. Du musst das auch positiv sehen. So spricht es sich noch etwas herum. Und wenn das Wetter dann wieder schöner wird, werden noch mehr Leute anwesend sein als erwartet.", versuchte sie ihren alten Herren zu beruhigen. Was ihr auch glücklicherweise gelang. Lächelnd betrachtete er seine blonde Tochter und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Stimmt, mein Engel. Und auch für dich ist es gut. So kannst du die Zeit nutzen und etwas trainieren!" Da war es wieder. Er dachte natürlich nur wieder an die Show. Seufzend und gequält lächelnd, nickte die Elfe und erhob sich.

"Das mach ich Vater." Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und verschwand in ihr Zelt. Musste sie wirklich jede freie Minute arbeiten? Ihre Nummer saß doch schon perfekt und bis sie sich eine neue überlegen musste, war noch genug Zeit.

Sie schloss den Eingang und sah sich in ihrem kleinen Reich um. Das Leben eines Gauklers war nicht mit Prunk versehen. Eine einfache Pritsche, mit Fellen, eine Truhe mit ihrer Kleidung und ein Tisch und Stuhl, waren alles was ihr Zelt ausmachte. Licht kam über eine kleine Laterne und Tücher liessen ihre Behausung etwas wohlischer wirken.

Ermüdet legte sie sich auf ihr Lager und starrte die Decke des Zeltes an. Würde ihr Leben ewig so weitergehen? Das Prasseln auf das Zelt war so stimmig und rhythmisch das Gwendolyn mit diesen Gedanken im Kopf schliesslich einschlief.
 

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Die Zeit zog an ihm vorbei und der Schlaf war tief und fest. Schon lange hatte er nicht mehr so ausgiebig geruht. Leise tropften die letzten Regengüsse auf den steinigen Boden und verstummten allmählich. Inzwischen war die Nacht ein gebrochen und Valrak öffnete langsam die Augen. Der Drowelf streckte sich und krabbelte aus der Höhle hervor. Wie spät es wohl war, dachte er und sah zu dem sternenklaren Himmel. Die Gewitterwolken hatten sich verzogen und nach den Sternen war es schon weit nach Mitternacht.

"Na toll! Nun kann ich meinen Auftrag gänzlich vergessen!" seufzte er und schüttelte den Kopf.

Er entschloss sich den Weg weiter zu gehen, in der Hoffnung bald auf eines der Bergdörfer zu treffen, wo er vielleicht seinen Vorrat aufstocken oder gar für einige Nächte verbleiben konnte.
 

Es dauerte nicht lang bis er endlich an das nächste Dorf ankam, Elrion. Seine Beine waren noch immer sehr müde und schmerzten vom langen marschieren. Obwohl er es als Assassine gewohnt war, lange strecken zu Fuß zurück zulegen, so waren seine Beine schwer wie Blei. Müde und Hungrig schleppte er sich zur nächsten Gaststätte in der noch Licht brannte. Viele Gasthöfe hatten auch noch spät in der Nacht die Türen für Reisende offen, was sein Glück war. Doch galt für ihn nun wieder vorsichtiger zu sein. Wesen wie er eines war, die aus dem Unterreich kamen, waren nicht sonderlich gern gesehen an der Oberfläche. Das wusste er genau. Also wurde die Kapuze noch tiefer ins Gesicht gezogen und alles, was auf seine schwarze Haut deuten liess, verdeckt.
 

Valrak betrat den Vorraum, in der normalerweise am Abend Tanz und Trinkgelage vollzogen wurden. Aber zu so später Stunde war alles still und er sah nur einen Betrunkenen der es nicht mehr nach Hause geschafft hatte. Eine Glocke die an der Tür befestigt war, liess den Wirt vernehmen das noch ein Gast eingetroffen war.

Fertig mit der Welt und mit dem Reisen ging der Drowelf zum Tresen. Der Wirt trat, schon in Schlafgewand gekleidet, hervor und begrüßte den Fremden. Misstrauen war gegeben denn normalerweise entledigten die meisten sich ihrer Kapuze wenn sie in das Gasthaus traten, vor allem wenn der Umhang vor Nässe triefte. Aber erkannte er auch, das der Fremde weit gereist sein musste. "Ihr wünscht?" stellte der Wirt die Frage, währned er den Fremden noch immer musterte. "Ein Bett und ein Frühstück." noch ehe der Wirt etwas sagen konnte, legte Valrak ihm eine Goldmünze auf den Tisch. Es war sicherlich der dreifache Wert, aber somit hatte er schnell ein Zimmer und ein gutes Frühstück zugeteilt bekommen. Damit konnte der Drow leben, solang er nur endlich sich richtig ausruhen konnte.

Fertig mit der sich selbst und der Welt schleppte er sich die Treppe zu den Gasträumen hinauf und ging in sein Zimmer. Es war klein und sporadisch eingerichtet. Ein Bett, ein kleiner Tisch mit einen Stuhl dran und eine Truhe am Fußende des Bettes. Ein kleiner Hocker stand neben dem Bett, der als Nachttisch diente und auf dem eine Kerze stand. Valrak benötigte jedoch kein Licht, als Drow konnte er hervorragend im Dunkeln sehen. Er entledigte sich erst mal seines Umhang und seiner Waffen. Schlapp legte er sich auf den Rücken in das Bett und starrte zur Decke. Auch wenn die Müdigkeit stark an seinen Augenlidern zerrte, er fand keinen Schlaf. Ihn beschäftigte zu sehr der Verlust des Geldes, welches er durch den Abbruch des Auftrages verloren hatte. Nun brauchte er dringend einen neuen. Die Hoffnung zog seine Lider hinab das er hier im Dorf jemanden ausfindig machen konnte.
 

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Gwendolyn wachte mitten in der Nacht auf. Irgendetwas berührte ihren Geist. Sie richtete sich in ihrem Bett auf und horchte. Es war alles still. Nichts deutete darauf hin, dass etwas herum schlich und sie so geweckt haben könnte. Ihr Geist war meist sogar während des schlafens so weit ausgebreitet, dass niemand nur in ihre Nähe kommen konnte ohne dass sie es nicht bemerkte.

Kopfschüttelnd tat sie es als "Fehlmeldung" ab. Doch wach war sie nun trotzdem. Seufzend glitt sie aus ihrem Bett, schnappte sich ihren Umhang um ihr Zelt zu verlassen. Immerhin hatte der Regen aufgehört. Mit federleichten Schritten entfernte sie sich etwas vom Lager. Sie wollte die Zeit nutzen um endlich für sich zu sein und ihren Gedanken nachgehen zu können. Somit steuerte sie einen freien Platz, an den kalten Felsen, an und liess sich dort nieder. Gedankenverloren sah sie sich das Dorf an. Einige Herbergen hatten noch Licht an. Doch sonst war nichts zu sehen. Das Dorf war nicht all zu groß und bot somit nicht viel an. Hier lebten nur Steinmetze und Bergarbeiter mit ihren Familien.

Seufzend sah sie zum Nachthimmel. Wo eben noch die Regenwolken hingen, waren nun ein sternenklarer Himmel zu sehen. „Wie lange soll das noch so weitergehen, Gwen?“, fragte sie sich selbst. Das war doch nicht die Erfüllung ihres Lebens. Sicher sie liebte es Leute zu unterhalten, aber immer eine Gauklerin sein wollte sie nicht. Nahm man sie denn so überhaupt noch irgendwo ernst?

Nachdenklich stützte sie ihren Kopf in ihre Hände. Die Ellebogen ruhten auf ihren Knien.

Die Elfe wusste nicht wieso, aber irgendwas sagte ihr, dass sie etwas erwarten würde. Irgendwas, was sie wachrütteln sollte. Doch was und wann war ihr ein Rätsel.

Während sie da saß und nachdachte, sah sie wie ein Betrunkener die Straße torkelte, mit einer Weinflasche in der Hand und fröhlich vor sich hin lallend. So sorglos, so machte es den Anschein. Wer weiß was für Sorgen der Gute mit dem roten Getränk weg spülen wollte. Das brachte sie leicht zum Schmunzeln. Ihre blauen Augen wanderten weiter durch die Dunkelheit. Doch sehr viel sehen konnte sie nicht. Sie konnte dank den Sternenhimmel und dem herrschenden Zweilicht mehr sehen als ein Mensch, doch sah sie nicht alles. So nahm sie nur ein Geräusch von der Seite war, als ob jemand ein Steinchen wegtrat.

Hinter den größeren Felsen, torkelte ein weiterer Betrunkener hervor. Anscheinend hatte dieser irgendwo dort hinten seinen Rausch ausschlafen wollen. Still und Regungslos blieb sie sitzen. Auf eine solche Konfrontation hatte sie jetzt wirklich keine Lust. Aber anscheinend war er noch nicht betrunken genug um sie zu übersehen.

"Ai ai ai, wasch haben 'ir denn da?" hickste der Besoffene und kam wankend auf sie zu. Gwen war sichtlich genervt und stand auf. Sie hatte sicherlich keine Lust zu so später Stunde einen Betrunkenen abwimmeln zu müssen.

"Wasch denn? Wasch denn? Gehscht du schon?", gluckste der Betrunkene. Sichtlich unwohl in ihrer Haut, ballte sie ihre Hände zu Fäusten.

"Sie sind betrunken. Legen sie sich lieber wieder hin und schlafen sie.", meinte sie trocken während sie sich zu ihn umdrehte und ihn mit ihren Augen fixierte. Innerlich wurde sie nervös und ärgerte sich darüber das sie ihn nicht eher bemerkt hatte.

"Keine luscht zu sch... schlafen." stiess er auf und kam noch etwas weiter auf Gwen zu, die sich sichtlich kontrollieren musste.



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