Milan von Jashina ================================================================================ Kapitel 2: Lomsen ----------------- Hellen weiß ganz genau was sie tut. Schon bevor sie aufgebrochen ist, hat sie das Gerücht verbreitet, dass die verschwundene Prinzessin wieder aufgetaucht ist. Das Gerücht soll die Lebensversicherung für Lea sein, damit keiner auf die Idee kommt, ihr etwas an zu tun. Das Volk liebte Luisa als Königin und waren zu tiefst bestürzt als ihr Tot und das Verschwinden ihres Kindes bekannt gegeben wurde. Es wäre zu auffällig, wenn Lea plötzlich tot aufgefunden wird. Sie sind bereits zwei Tage unterwegs als sie von weiten die Stadtmauern von Lomsen erblicken. Im Zentrum der Häuser kann man die hochgewachsene Burg erkennen, welche Leas zukünftiges zuhause sein wird. Fasziniert schaut Lea aus dem Kutschenfenster und versucht sich diesen Ausblick einzuprägen. Von weiten sieht alles so klein aus, denkt Lea und hat für den Moment ihren Kummer vollkommen vergessen. Der Kutsche fährt in einen dichten Nadelwald und Lea wird der Ausblick zur Lomsen verborgen. Hellen legt ihre Hand auf Leas Schulter „Komm, setzt dich gerade hin. Ab jetzt musst du gewisse Regeln beachten.“ Lea rümpft die Nase, tut aber dann was Hellen ihr sagt. Heiß dass jetzt, das sie sich vollkommen verstellen muss? Der Gedanke gefällt Lea gar nicht. Sie will sich nicht verstellen, dass kommt ihr falsch vor. Dann lichtet sich wieder die Aussicht und die Kutsche verlässt den Walt. Jetzt ist Lomsen nicht mehr so weit weg und wirkt auch nicht mehr so klein. Die Straße wird auch immer belebter. Sie fahren an fahrende Händler vorbei, auch welche aus dem Elfen- oder Zwergenreich. Lea hat schon viel von ihnen gehört, aber selbst noch keine gesehen. Das ist alles so aufregend für sie. Immer wieder muss sie sich aus dem Fenster lehnen und sich alles genau einprägen. Hellen scheint überfordert mit dieser Situation zu sein. Immer wieder muss sie Lea zurück ziehen und sie ermahnen sich nicht so weit raus zu lehnen. Es haben sich bereits Schweißtropfen auf ihrer Stirn gebildet und ihre Wangen schimmern in einem zarten rosa vor Anspannung. Endlich ist es so weit. Die Kutsche erreicht das Tor der Stadtmauer. Viele Personen kommen und gehen aus der Stadt. Manche sind mit Wagen oder Pferd unterwegs, aber die meisten reisen nur mit leichtem Gebäck in Form eines Leder- oder Leinenbeutels. Die Kutsche hält an. Zwei Ritter kommen an die Kutsche und befragen den Kutscher. Einer von ihnen geht zu Lea ans Fenster „Die Damen!“ und nickt ihnen zu. Lea fühlt sich eingeschüchtert. So ein Ritter kann einem ziemlich bedrohlich vorkommen. Doch er winkt sie zum weiterfahren und Lea seufzt erleichtert aus, als die Kutsche wieder ins Rollen kommt. „Das ist ganz normal. Jeder wird hier angehalten und überprüft. Das soll die Stadt von Dieben frei halten.“ Erklärt ihr Hellen, aber in ihrer Stimme erkennt Lea Ironie. Anscheint machen die Ritter ihre Arbeit alles andere als richtig. Den Weg zur Burg fährt die Kutsche eher stockend. Die Straßen sind eng und viele Leute benutzen sie. Da muss man gut aufpassen, dass man nicht umgefahren wird, wenn man in keinem Wagen sitzt. Lea betrachtet das Getümmel vom Fenster aus. Diesmal lehnt sie sich aber nicht nach draußen. Sie befürchtet, dass die Menge sie mitreisen könnte. Hellen ist offensichtlich froh, das sie sich nicht aus dem Fenster legt. Sie wirkt gleich viel entspannt und nicht mehr so verkrampft. Die Kutsche kommt an einen Platz und hält an. Lea schaut verwundert zu Hellen, da sie eigentlich zur Burg müssen. „Komm wir müssen hier aussteigen. Du brauchst noch ein neues Kleid.“ sagt Hellen und drängt sie auszusteigen. Lea schaut an sich runter. Sie trägt ein abgetragenes Kleid aus Leinen, welches von der Arbeit zu Hause noch ganz schmutzig ist. So eins trägt sie eigentlich jeden Tag und ist es nicht anderes gewöhnt. Hellen hat allerdings recht, eine Prinzessin trägt bestimmt nicht so Kleider und vor allem keine voller Schmutz. Gehorsam steigt Lea aus der Kutsche und wartet auf Hellen die zum Kutscher geht. Lea vermutet, dass sie ihm sagt, dass er warten soll. Doch da hatte sie sich anscheint geirrt, denn der Kutscher treibt sein Pferd wieder an und fährt los. Leicht verträumt schaut sie ihm nach „Lea? Kommst du?“ ruft Hellen sie, die schon ein Stück zum Markt gegangen ist. „Oh! Ja, ich komme!“ Mit eiligen Schritten geht sie zu ihr. „Wir gehen jetzt ein schönes Kleid für dich kaufen und dann gehen wir zu mir.“ erklärt Hellen ihr und führt sie über dem Markt. Die Händler scheinen von überall her zu kommen. Es wahren alles fahrende Händler, das kann Lea an ihren Verkaufsbuden erkennen. Die hatten alle Räder und eine Spannvorrichtung für Pferde. Unter den Händlern gibt es Zwerge, die überwiegend Waffen, Schmuck oder Töpferwaren verkaufen. Auch wenige Elfen waren dabei und verkaufen Waffen, aber auch feinste Seide, die nur Elfen herstellen können. Die Menschen haben eher schlichtere Ware in ihren Verkaufsständen, aber sie sind trotzdem die am meisten besuchten. Lea vermutet, dass dies an den Vorurteilen gegenüber Elfen und Zwerge liegt. Auch wenn sie dafür bekannt sind, qualitative bessere Ware anbieten, verkaufen sie nur halb so viel. Lea bleibt bei einem Elfenhändler stehen. Er verkauft Kleider aus Seide und Samt. So schöne Kleider hat Lea noch nie gesehen und vor allem nicht in so vielen verschiedenen Farben. Die Nähte sind ganz fein und sauber gearbeitet. Nirgends ist ein falscher Nadelstich zu erkennen und der Nähfaden scheint im Sonnenlicht leicht zu schimmern. Der Händler merkt ihr Interesse und lässt sie nicht aus den Augen. Zu seinen Kunden gehören eher Personen mit einem höheren Einkommen und dies scheint Lea in der schäbigen Kleidung nicht zu sein. Ihm wurde bis jetzt noch nichts gestohlen. Dafür hat er stets gesorgt und so wird es auch diesmal sein. Doch Lea wendet sich ab und folgt wieder Hellen. Der Händler entspannt sich wieder, sie scheint nur seine Ware bewundert zu haben. „Wieso holen wir nicht ein Kleid bei den Elfen?“ will Lea wissen und schaut noch mal zum Elfenhändler zurück. Mit einem liebevollem Lächeln schaut Hellen sie an „Du musst wirklich noch sehr viel lernen.“ antwortet sie ihr und bleibt stehen. „Sie dich mal um. Die Elfen und Zwergen Händler haben die beste Ware und trotzdem gehen die meisten zu den Händler, die Menschen sind.“ Lea nickt, dies ist ihr eben schon aufgefallen. „Viele Menschen hassen Elfen und Zwerge oder können sie einfach nicht leiden. Die einen wegen ihrer lang erhaltenen Schönheit und ihrem Zauber und die anderen wegen dem Reichtum an verschiedenen Metallen.“ Verstehen kann es Lea allerdings nicht. Dies hat alles nur mit Neid zu tun, aber trotzdem muss man doch nicht gleich ein ganzes Volk hassen und somit verurteilen. „Außerdem könnte man darauf schließen, dass ein Elf dich versteckt hat, wenn du ein Kleid von ihnen trägst. Dies wird der König dann als Grund verwenden einen Krieg gegen die Elfen zu führen. Auf sowas wartet er nur.“ fügt Hellen noch hinzu. Nein, einen Krieg will Lea bestimmt nicht verursachen. „Das wäre schrecklich.“ flüstert Lea und folgt wieder Hellen die schon weiter gegangen ist. Ihr zu folgen findet sie nicht einfach. Immer wieder bleiben Leute vor ihr stehen und sie muss um sie herum laufen oder sich durch eine Gruppe Menschen hindurch quetschen. Oft muss Lea den Duft von Schweiß und Alkohol einatmen. Sie ist zwar auf dem Bauernhof aufgewachsen, aber der Gestank war damit nicht zu vergleichen. Es gab wohl Menschen bei denen muss Wasser noch erfunden werden. Nachdem Hellen fast den ganzen Markt abgesucht hat, findet sie endlich den Händler den sie Sucht. „Roland! Mein alter Freund!“ ruft sie und der besagter Roland dreht sich um „Ah, Hellen! Meine gute Freundin!“ Er spricht in einem Akzent den Lea noch nie gehört hat. Er kommt, mit ausgebreiteten Armen, ein paar Schritte auf sie zu. Hellen und Roland umarmen sich, während Lea sich dezent zurück hält. Langsam folgt Lea den beiden und beobachtet, wie Roland Hellen zu seinen Stand führ und sich mit ihr austauscht. Am Stand dreht er sich zu Lea um „Das is sie also! Mein Prinzessin!“ Lea zuckt leicht zusammen, das hat sie jetzt nicht erwartet. Doch kaum lächelt sie ihn verlegen an, findet sich Lea in seinen Armen wieder. So schnell er sie umarmt hat, lässt er sie auch schon wieder los und führt sie näher an den Stand. Lea fühlt sich sichtlich unwohl in Rolands Nähe und sucht Hellens Blick. Doch sie scheint nicht zu bemerken wie hilflos sich Lea gerade fühlt und lächelt sie nur an. „Mal sehen was ich für dich haben. Hellen hat nicht zu viel besprochen. Du bist echt ein wunderhübsche Mädchen.“ Roland lächelt sie breit an und um seine Augen bilden sich Lachfalten. Er ist bereits im mittleren Alter und hat jetzt schon keine Haare mehr auf dem Kopf. Lea findet, dass sein Kopf irgendwie einer ovalen Kartoffel ähnelt. Viel zu klein für den wuchtigen Körper. Er scheint gerne zu essen, dies lässt sich zumindest aus dem Kugelbauch schließen. Allerdings ist seine Kleidung perfekt an seinen Körper angepasst. Wahrscheinlich ist er in Wirklichkeit viel dicker, nur kann er es mit seiner Kleidung gut kaschieren. Er trägt eine Art grüne Tunika und dazu eine dunkle Lederhose. Beides ist für Lea merkwürdig geschnitten. Solche Kleidung trägt man nicht bei ihrem Zuhause, oder was ihr Zuhause war. Ohne zusehen wo er es her geholt hat, hat Roland ein Maßband in der Hand. „Du wissen bestimmt deine Größe nicht!“ Ohne auf eine Antwort zu warten mach er sich schon ans Werk und misst an Leas Körper mehrere Stellen ab. Roland hat zwar recht, dass sie ihre Größe nicht kennt, aber sie findet es gar nicht gut, dass er förmlich über sie her fällt. Dadurch steht sie wie versteinert da und ihr Gesicht zeigt einen leicht gequälten Ausdruck. Es scheint Stunden zu vergehen bis Roland endlich von ihr ablässt. „So, das hätten ich!“ verkündet er freudestrahlend „Was dir gefällt lieber? Blau oder eher eine Rotton?“ Lea schaut fragend zu Hellen, sie hat keine Ahnung was sie nehmen soll. „Ich denke blau wird ihr gut stehen.“ sagt Hellen, die Leas Blick gesehen hat. Roland nickt und grinst beide wieder breit an. „Okay, dann ich schauen mal!“ Mit diesen Worten verschwindet er in seinem Wagen. Hellen geht zu Lea und legt einen Arm um sie „Roland ist doch nett. Findest du nicht auch?“ Auf diese Frage kann Lea Hellen nur schief ansehen und Hellen lacht, als sie ihr Gesicht sieht „Ja, sicher. Er ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber er hat ein großes Herz.“ Lea kann dem nicht entgegen setzten. Schließlich kennt sie ihn nicht lang und bis jetzt wollte er nur freundlich sein. Nur mit seiner Art weiß Lea nichts anzufangen. Roland hat noch nicht mal den Kopf aus seinem Wagen gestreckt, kündigt er sich schon an „Ich glaub passend gefunden.“ Lea hat erwartet, dass Roland mit einer Auswahl von Kleidern zurück kommt, dem ist aber nicht so. In seinen Händen trägt er mehrere Stoffrollen „Nur Beste für mein Prinzessin!“ sagt er stolz und zeigt Lea die Stoffe. Fragend schaut Lea zu Hellen, aber sie beäugt bereits die Stoffe. „Mmmh, ja…“ ist nur von ihr zu hören. Eine Rolle nimmt sie Roland ab. Der Stoff scheint ihr gut zu gefallen. Sie hält ein Stück an Lea und prüft wie sich der Stoff an ihr macht. „Ich glaube der ist gut, hast du dazu noch was Dunkleres?“ Roland schaut sich den Stoff an, den sie gewählt hat. „Mmh, ja, davon ich müsste dunkles haben. Ich haben den nicht sogar….“ er stoppt seinen Satz und sortiert die Rollen die er in den Armen hält. „Ah, da ist er ja.“ schnell hat er gefunden was er sucht und hält Hellen eine dunklere Rolle entgegen. Hellen hält die Rollen aneinander und ist offenbar zufrieden. „Ja, genau. Die kombinierst du miteinander. Du kennst ja meinen Geschmack.“ Roland lacht herzlich „Ja, Geschmack meine beste Stammkundin kenn ich. Ich brauchen ungefähr zwei Tagen.“ Hellen nickt einverstanden „Die Bezahlung bekommst du dann.“ Lea ist froh das sie sich von Roland verabschieden kann und vor allem das er beide Hände voll hat und sie nicht wieder umarmen kann. „Also bis in zwei Tagen!“ Lea winkt ihn kurz zu und verschwindet dann mit Hellen in dem Getümmel der Marktbesucher. Sie verlassen den Markt und folgen zunächst die breitere Hauptstraße. An einem Brunnen, der durch eine mechanische Wasserpumpe angetrieben wird, biegen sie in eine schmale Seitengasse. Eine Zeit folgen sie diese, müssen dann aber nach rechts in eine Treppe abbiegen. Die Treppe führ zu einer weiteren Seitenstraße, allerdings kommt hier wenig Sonnenlicht hin und ist dadurch sehr dunkel. Keine Menschenseele ist hier zu sehen. Lea findet es sehr unheimlich und befürchtet, dass sie an der nächsten Ecke überfallen werden. Zu Leas Erleichterung bleibt Hellen vor einer Tür stehen. Obwohl das Haus aus zwei Etaschen besteht, ist es sehr klein und sieht nicht sehr freundlich aus. Der Putz blättert bereits von den Wänden und die Fensterläden wurden notdürftig an die Wand gezimmert. Hellen klopft an und niemand scheint zuhause zu sein. Durch das Fenster kann Lea eine brennende Kerze sehen, aber sonst sieht es sehr verlassen aus. Hellen wiederholt das Klopfen an der schäbigen Tür, aber diesmal scheint es Leben im Haus zu geben. Erst ein Knarren und dann Schritte sind zu hören und die Tür öffnet sich. In der Tür kann Lea einen Zwerg ausmachen. Mehr kann sie allerdings nicht erkennen. Er steht im Dunkeln, aber das scheint ihm nichts auszumachen oder ist sogar gewollt. Er geht einen Schritt zurück und lässt uns gewähren. Hellen nickt ihm dankend zu und betritt das Haus. Lea tut es ihr gleich, auch wenn ihr das dunkle Haus gespenstig vor kommt. Der Zwerg schließt hinter ihnen die Tür und macht eine Geste, damit sie ihm Folgen. Er führt sie in seine Küchenstube, in der Lea die brennende Kerze entdeckt, die sie von draußen gesehen hat. Trotz der brennenden Kerze, ist das Zimmer noch sehr dunkel. An der Wand stehen zwei niedrige Küchenschränke mit Ablage und daneben ein Vorratsschrank. Beides müsste schon älter sein, aber genau kann Lea bei den Lichtverhältnissen nicht erkennen. Sie setzten sich an den hellen Küchentisch, der gegenüber der Ablage steht. „Wasser?“ brummt der Zwerg. Hellen winkt ab, aber Lea nickt freundlich. Sie hat während der Fahrt kaum etwas getrunken und ihre Kehle fühlt sich trocken an. Der Zwerg geht zum Vorratsschrank und holt ein Glas voller klarer Flüssigkeit raus. Er stellt es vor Lea auf dem Tisch und setzt sich auf einen freien Hocker. Schnell nimmt Lea das Glas in die Hand, bleibt aber in der Bewegung stehen. Irgendwie fühlt sich das Glas schleimig an. So unauffällig wie Möglich beäugt Lea die Flüssigkeit und kann braune schwimmende Bröckchen darin erspähen. Am liebsten hätte sie das Glas direkt wieder weg gestellt, doch aus Freundlichkeit tut sie so als würde sie einen Schluck nehmen. Ohne es mit den Lippen zu berühren hält sie leicht das Glas schief und hofft nichts zu verschütten. Ob der Zwerg ihr das abkauft, ist sie sich nicht sicher, aber trinken wird sie das Zeug jedenfalls nicht. Nach diesem Täuschungsversuch stellt sie den Behälter angewidert hin und setzt sich ein erzwungenes Lächeln auf. Doch er scheint sie nicht zu beachten und richtet sich zu Hellen. „Das ist Lea von der ich dir erzählt habe.“ sagt Hellen, während sie auf Lea zeigt und der Zwerg schaut sie mit seinen dunklen Augen an. Im leichten Schein der Kerze, kann Lea erkennen, dass der Zwerg bereits ergraut ist. Seine langen Haare, sowie seinen Bart hat er in kleine Zöpfchen geflochten und mit dunklen Perlen verziert. Seine buschigen Augenbrauen hat er hochgezogen, als er Lea anschaut. Feine Lachfältchen umspielen seine Augen, während er sie anlächelt „So! So! Du bist also die kleine Tochter von Luisa.“ brummt er dunkel und Lea schaut ihn verwundert an. „Sie kannten meine Mutter?“ Das Grinsen des Zwergs wird breiter und er lacht „Luisa? Ja, als Mensch war sie ein klasse Weib! Du hast doch sicher die Elfen- und Zwergen-Händler auf dem Markt gesehen, oder?“ Mit einem Nicken antwortet Lea ihn verwundert. „Das wir hier Handel treiben und hier wohnen können, haben wir deiner Mutter zu verdanken.“ Ein Lächeln umspielt Leas Lippen, anscheint hat sie etwas mit ihrer Mutter gemeinsam. Ihr ist es egal woher jemand kommt. Schließlich hätte sie auch das Kleid bei dem Elf gekauft, weil es ihr gefällt und es ist ihr egal aus welcher Kultur es kommt. Der Zwerg reicht ihr seine kleine aber breite Hand und Lea nimmt sie entgegen. Seine Hand hat einen starken Griff und fühlt sich sehr rau an „Ich bin übrigens Bernndo. Ihr könnt so lange hier bleiben wie ihr wollt. Luisas Töchterchen ist hier immer willkommen.“ Er zieht seine Hand wieder weg und wendet sich zu Hellen „Du natürlich auch, Hellen!“ „Das weiß ich doch. Vielen Dank!“ Mit einem breiten Lächeln strahlt sie den Zwerg an und steht dann auf. „Du musst uns entschuldigen, aber die Reise war hart und lang. Ich glaube wir sollten uns etwas hinlegen.“ „Oh! Natürlich!“ Ruckartig springt der Zwerg auf, für sein alter findet Lea ihn noch sehr flink. Vielleicht sieht er aber auch nur alt aus, das weiß Lea nicht. Dafür kennt sie sich mit Zwergen nicht aus. „Folgt mir!“ brummt Bernndo und nimmt die Kerze. Hellen und Lea folgen ihm durch das düstere Haus. Er führt sie eine knarrende Treppe hoch, die in ein kleines Zimmer führt. Die Decke ist sehr niedrig und sie müssen, bis auf Bernndo, den Kopf einziehen. Im Zimmer stehen nur zwei Pritschen mit Decke. Anscheint hat Hellen ihr Kommen angekündigt und er hat auf sie gewartet „Fühlt euch wie zu Hause. Die Kerze lass ich euch hier. Ich weiß ja wie blind ihr Menschen in der Dunkelheit seid.“ Mit diesen Worten stellt er die Kerze am Boden ab und verlässt den Raum. Bevor er die Stufen runter steigt, zieht er noch den Vorhang zu, den Lea beim eintreten nicht bemerkt hat. Ohne ein Wort zu sagen legt sich Hellen auf einer der Pritschen und deckt sich zu. Lea tut es ihr gleich und legt sich auf die freie Pritsche. Sie fragt sie wie spät es mittlerweile geworden ist, aber sie kann kein Fenster in dem Raum erkennen, um ungefähr zu schätzen wie spät es ist. Sie dreht sich auf die Seite und für einen Moment beobachtet sie die brennende Kerze, die am Raumeingang sieht. Kurz denkt sie darüber nach, was sie heute erlebt hat und fragt sich wie es wohl ihrer Familie geht. Ohne dass sie es will, rollen Tränen über ihre Wangen. So leise wie Möglich fängt sie an zu weinen um Hellen nicht zu wecken. Schließlich fragt sie sich wie lange sie noch weinend wach liegen wird bis sie einschläft. Doch den Gedanken kann sie kaum zu Ende bringen, da übermannt sie die Müdigkeit und sie fällt in einem tiefen Schlaf… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)