Hidden Truth von MasterThief (Love is a labyrinth) ================================================================================ Kapitel 1: Nearly a normal day ------------------------------ Disclaimer: Der Charakter Hide Zou ist Namentlich und Optisch an den Gitarristen der Band D angelehnt. Wir verdinen hiermit kein Geld. Hey ihr lieben Leser ;D Das is unsere also und meine erste FF. Wir hoffen das euch die Chars genauso ans Herz wachsen wie sie uns am Herz liegen...wir haben vor viel und relgemäßig zu schreiben und auch viele Bilder/FA's dazu zu malen und ein Dojin ist auch geplant weil wir so viele Ideen im Köpfchen haben die wir auf 'Papier' bringen müssen weil man sie sich einfach ansehen muss! So.. jetzt gehts aber los...: Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass der Normalbürger jetzt noch schlief, aber wenn man es genau nahm, schlief New York nie. Und auch der Wecker des Rechtsanwalts Hide Zou, hatte vor gut einer 3/4 Stunde geklingelt. Es war jetzt halb 6 in der Früh und die Krawatte wurde auf dem Weg ins Arbeitszimmer ganz nebenbei gebunden, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Nun gut, wenn man Hide Zou hieß, war es das Natürlichste auf der Welt. Im Arbeitszimmer angekommen, griff er lediglich nach seiner Aktentasche, die auf dem Schreibtisch lag und ging hinunter in den Flur. An der Garderobe nahm er sich seinen schwarzen Wintermantel und seinen Autoschlüssel von dem kleinen Haken. Er wollte gerade zur Tür gen Garage gehen, als seine Haushälterin Mary ihn noch dazu überreden wollte wenigstens etwas zu frühstücken: "Sir sie müssen doch etwas essen, nur von Koffein lässt sich nicht leben!" Der Rechtsanwalt sah über die Schulter zurück "ich bin doch das lebende Beispiel dafür, dass es geht, Mary. Schönen Tag wünsch ich ihnen, bis heut Abend...!", und schon war er in der Garage verschwunden. Es war doch immer das gleiche mit ihm, dachte sich die schon ältere Haushälterin, die ein wenig so wirkte wie Frida, Dagobert Ducks Haushälterin aus Entenhausen. Die schwarze BMW 5er Limousine fuhr durch die von Straßenlaternen und blinkenden Werbebannern erhellte New Yorker Innenstadt in Richtung Businessviertel. An dem hohen Geschäftsgebäude angekommen fuhr er in die Tiefgarage, als kurz darauf schon die widerhallenden Schritte der schwarzen Lackschuhe zu hören waren. Er lief durch die Empfangshalle begrüßte die Empfangssekretärin und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf in die oberste Etage. Es war das Geschäftsgebäude der meist gefragtesten Anwälte, die Kanzlei Zou. er hatte insgesamt acht Angestellte Anwälte, die meisten mit dem Schwerpunkt Straf- und Familienrecht. Er selbst hatte sein Fachanwalt in Familien-, Straf-, Erb- und Verkehrsrecht. Neben zwei Angestellten Notaren kümmerte er sich ebenfalls noch um das Notariat. Ein viel beschäftigter Mann also. "Sir, ich habe ihre zwei Bänder gestern Abend noch getippt. Die Schreiben liegen in der Unterschriftenmappe auf ihrem Tisch, ihr Kaffe ist schon fertig, ich habe ihre 4 Uhr Telefonkonferenz auf halb 4 gelegt, wie sie wollten und die Post liegt auch schon fertig auf ihrem Schreibtisch, sowie die Widervorlagen für heute." Hide lächelte seine Sekretärin einen Moment lang an, ehe er mit einem " was tät ich nur ohne Sie ... ", in sein Büro verschwand. Wer war dieser Mann, der hier an seinem Schreibtisch saß, im obersten Stockwerk der Kanzlei Zou? Wer war Hide Zou, dessen Licht im Büro manchmal noch bis tief in die Nacht leuchtete? Der einen großen Verschleiß an Sekretärinnen, Praktikantinnen und Auszubildenden hatte? Das ist eine gute Frage. Er war für einen Asiaten erstaunlich groß, hatte dunkelbraunes, schulterlanges, gestuftes Haar und ein schmales Gesicht. Er trug nicht nur an der Arbeit meist Anzüge wo auf den meisten auf der Brusttasche ein goldenes geschwungenes ~HZ~ stand. ~HZ~ - Hide Zou, er Arbeitete für sein Leben gern, ließ was Frauen anbelangte, nichts anbrennen, bekam und gewann die besten und schwierigsten Fälle und galt auch als einer der Besten, wenn nicht sogar der Beste. Und so verlief dieser Tag wie immer: Telefonieren, Diktieren, ab und zu einen Espresso trinken, Mandanten empfangen, Mit Richtern Telefonieren, anderen Anwälten und Sekretärinnen ihre Unfähigkeit vorwerfen und so weiter und sofort. Er war kein sonderlich sympathischer Mensch, nein. Er galt bekanntlich als unsympathisch, selbstverliebt, geldgierig und oberflächlich und wenn man ihn fragte ob das stimmte, würde man wohl ein lächelndes "ja natürlich." als Antwort bekommen. Es war ungefähr 21:00 Uhr als er sich letztendlich von seinem Schreibtisch los reißen konnte und wie meist als letzter das Bürogebäude verließ. Zurück in seiner Villa stellte er seine Aktentasche im Wohnzimmer neben die weiße Designercouch, ging an den Wohnzimmer Schrank, nahm dort ein bauchiges Weinglas und eine Flasche teuren Rotwein hinaus, ehe er sich wieder auf das Sofa sinken ließ und schlichtweg das Weinglas haltend auf den ausgeschalteten Flachbildfernseher blickte. Jetzt noch etwas Arbeiten, dabei das Weinchen trinken, ins Badezimmer verschwinden und schlafen. Und ein Typischer Tag im Leben Zou würde zu Ende gehen. Jedenfalls, wenn da nicht sein Dauergast wäre, welcher sich jetzt hinter ihm stehend im Fernseher widerspiegelte. "Schönen guten Abend, Cade.", begrüßte er den anderen Japaner. Die Winter in New York waren kalt und erbarmungslos, wie die Stadt selber. Der Frost bedeckte Straßen und Gebäude als hätte man sie mit Zucker übergossen, doch wenn man die Augenscheinliche Süße anfassen wollte, brannte sie eisig auf der Haut. Er beobachtete wie Dampf aus einem Gulli hochstieg und üblen Geruch von Fäkalien und Schmutz verbreitete. Cade, ein kleiner, asiatischer Mann, der jünger aussah als er eigentlich war, rümpfte die Nase als er über den miefenden Kreis hinweg stieg. Er hatte lange, schwarze Haare und Augen von einer schwer definierbaren, dunklen Farbe. Die Hände stopfte er in die gefütterten Taschen seines Mantels und das gerötete Kinn wurde im Schal vergraben. Die Kälte trocknete die Haut total aus, er merkte das jedes mal wenn er in einen warmen Raum kam, dann brannte das Gesicht erst, dann begann es zu jucken und abends klaute er sich heimlich die Creme seines Mitbewohners und behandelte damit die trockenen Stellen. Es würde sicher Ärger geben, wenn er das herausfand. Das kleine Döschen Körperpflege kostete bestimmt einen Arsch voll Geld. Cade lächelte schief in sich hinein als er den Kopf darüber schüttelte, dass er sich schon bildlich vorstellte, wie er Ärger dafür bekam. Während er noch abgelenkt war von seinen Gedanken, sah er nicht was für ein Unheil im drohte. Es war bereits spät am Abend und die flimmernden Straßenlaternen, vermochten kaum alle dunklen Ecken und Winkel auszuleuchten und so war das zwielichtige Treiben für das Auge nicht immer zu erkennen. Als er von der viel Bevölkerten 5th Avenue in eine der vielen kleinen Nebenstraßen abbog, spürte er wie eine Hand um seinen Oberarm griff und schmerzhaft zudrückte. Cade, paralysiert durch die überraschende Situation, wurde herumgerissen und von einem dunkelhäutigen Mann mit Wollmütze gegen die Wand des Gebäudes gedonnert. Ein Szenario, wie es in New York Gang und Gebe war und sicher nicht Grund genug um Aufsehen zu erregen. Der Mann zog ein aufklappbares Taschenmesser und drohte ihm damit. Die kalte Klinge drückte sich gegen seine Wange. Natürlich ging es um Geld, wie alles immer in dieser von Kapitalismus zerfressenen Welt. Aber Geld hatte er ohnehin keines, er hatte ja auch keinen Job, also war es nicht weiter verwunderlich. Und damit gehörte er zum Bevölkerungsdurchschnitt. Der Mann wurde eindringlicher in seinen Bedrohungen und verursachte einen kleinen roten Strich auf der milchigen Haut. Cade hatte inzwischen die Schnauze voll von dem Spiel. Prompt legte der zierlich erscheinende Japaner eine Stärke an den Tag, die ihm rein optisch nicht zuzutrauen war, als er den Schwarzen am Kragen packte und auf den Boden schleuderte. Über ihm kniend begann er auf ihn einzuschlagen. Die Faust kollidierte immer wieder mit Wangenknochen, Nase und Kinn des Mannes, bis dieser nur noch wimmernde Geräusche von sich gab. Cade stand wieder auf und sah auf das Häufchen Elend herab. „Hab kein Geld.“, informierte er den Mann noch, dann machte er einfach auf dem Absatz kehrt. Irgendjemand hatte nun doch die Bullen gerufen und das Blaulicht verhieß nichts Gutes. Im Gefängnis hatte er bereits schon lange genug gesessen. Der Asiat verschwand in den Schatten der Gassen und presste sich gegen die kalte, dreckige Steinwand. Sein Fuß stieß gegen eine Coladose, die scheppernd ein paar Zentimeter von ihm rutschte. Für einen Moment lang hielt er die Luft an und lauschte nur auf die Stimmen und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren. Nach einigen Minuten hatte sich die Situation beruhigt und der Mann wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert. Sowie die Polizei wieder das Schlachtfeld geräumt hatte, rührte er sich. Es war Zeit nach Hause zu gehen, denn die Nächte waren kalt und tödlich. Ohne Arbeit war es einfach Tag ein Tag aus sein Ziel möglichst viel von der Welt zu sehen und die Menschen die hier lebten zu beobachten und kennenzulernen. Kaum etwas war ihm hier vertraut, denn immerhin kam er von weit her und er war noch nicht lange hier. Während sich der Asiat auf den langen Heimweg machte, legte er den Kopf in den Nacken, sodass er in den Himmel sehen konnte. Die Sterne verhießen eine klare, kalte Nacht. Er hatte Heimweh. Cade kam bei dem großen Herrenhaus an und steckte den Schlüssel leise ins Schloss um einzutreten. Wie jeden Abend hing er seinen Mantel an die Kommode und schlang den Schal mit um den Haken. Die Stiefel wurden im Flur stehen gelassen und die Füße schlüpften in die wolligen Pantoffeln. So schlurfte er weiter durch den Flur und trat leise in das Wohnzimmer ein. In dem großen, schwarzen Bildschirm des ausgeschalteten Fernsehers spiegelte sich das Bild des Mannes, bei dem er momentan wohnte. „Schönen guten Abend, Cade.“, hörte er die Stimme des anderen. Cade lächelte etwas und beobachtete das Spiegelbild im Fernseher. „Guten Abend, Hide.“, sagte er. Cade riss sich von dem Spiegelbild im Fernseher los und ging um die weiße Couch herum nur um sich neben dem Anwalt nieder zu lassen. "Und wie war dein Tag?" fragte er ihn. Hide sah in sein Weinglas, schwenkte es ein wenig und trank einen Schluck bevor er antwortete "wie immer." Ja, wie immer. Telefoniert, Kaffe getrunken, Akten durchgearbeitet, Briefe verfasst, um die Post gekümmert, eben das was ein Anwalt den ganzen Tag über tat. "Hey..." begann Cade auch schon als er Hide von der Seite her lächelnd ansah "wie wär‘s wenn wir jetzt essen und danach gemütlich zusammen Fernsehen?", fragte er als er auch schon um das feine Handgelenk des Anwalts griff um ihn mit sich hochzuziehen." Hm, ja. Essen klingt gut.", kam es dann von dem Anzugträger, als er sich von Cade hochziehen ließ und mit ihm gen Esszimmer ging. Mary hatte schon begonnen den Tisch zu decken. „Was gibt‘s denn leckeres, Mary?" fragte Cade lächelnd als er auf seinem Stuhl Platz nahm und neugierig über den Tisch blickte, was die Dame für sie gekocht hatte. "Das riecht köstlich!" Im Gegensatz zu Hide, der die Haushälterin zwar dankend anlächelte, dann aber doch nur lustlos in seinem Salat herumstocherte, konnte er sich über die unbekannten kulinarischen Köstlichkeiten freuen und begann interessiert an einem Stück Fleisch herum zu kauen. Gerade hatte Cade den Mund geöffnet um etwas zu sagen, eines der banalen Themen anzusprechen, über die er so gerne versuchte ein Gespräch in Gang zu bringen, als eine Melodie seitens des Anwaltes erklang. Hide zog sein Firmenhandy hervor und Cade ließ die Gabel frustriert sinken, während er den Mund wieder schloss. "Zou" kam es von ihm als er selbst die Gabel mit der er hauptsächlich nur herumgestochert hatte ebenfalls ablegte und sich auf dem Stuhl etwas zurück lehnte und schon war Hide zwar körperlich noch anwesend, Geistig aber schon wieder in seinem Büro Arbeiten. Cade wusste nicht ob er ihm das Telefon aus der Hand reißen und ihn anschreien oder doch lieber verzweifelt in Tränen ausbrechen sollte. Hm, oder erst das eine dann das andere? Hide telefonierte sicher fast eine viertel Stunde als er endlich zum Ende kam. " Gut, ja. Ich bin froh, dass die Gegenseite nun doch so entschieden hat." Nicht, dass ich etwas anderes erwartet hätte, hing er in Gedanken an. "Dann noch einen schönen Abend. Danke. Auf Wiederhören." Schon wurde das Handy wieder abgelegt und mit einem ziemlich selbstgefälligen Grinsen wieder in den Salat gestochen. Cade legte indes die Gabel bei Seite und schob den Teller von sich, denn in der Zeit in der Hide seiner Arbeit nachgegangen war, hatte er das Abendessen sozusagen alleine bestritten. Aber Hide schien das egal zu sein, für ihn gab es nichts Wichtigeres als seine Kanzlei. Der Mann lebte für den Job. Manchmal erwischte sich der Schwarzhaarige dabei wie es ein stechen in seiner Brust hervorrief wenn er mir nichts dir nichts plötzlich zweitrangig war. Die seltsam dunklen Augen, die in dem gemütlichen Licht beim Abendessen irgendwie einen rötlichen Schimmer hatten, blickten Hide einen Moment lang nichtssagend an, dann lächelte er kurz und stand auf. Der Stuhl wurde an den Tisch heran geschoben. "Kannst ja ins Wohnzimmer kommen, wenn du fertig bist." Sollte er sein Essen doch auch alleine essen. Cade war etwas eingeschnappt und ließ den Anwalt alleine im Esszimmer zurück um sich schmollend auf die Couch zu setzen und den Fernseher anzumachen. Dass Cade beleidigt war, löste bei Hide nur ein Hinaufziehen einer Augenbraue aus. Der Salat wurde weiter gegessen, mehr wegen dem bösen Blick Marys als aus wirklichem Hunger. Cade musste also nicht mehr lange auf den Anwalt warten als dieser das Wohnzimmer betrat und sich zu ihm auf das Sofa setzte. Die Lackschuhe wurden nun endlich mal ausgezogen. " Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber du wirkst verstimmt.", kam es von Hide, als er sich nach vorn lehnte in das Fach unter dem Wohnzimmertisch griff und seinen Laptop hervor zog und aufklappte. Dann strich er sich kurz mit Daumen und Zeigefinger über die Augen ehe er nochmals nach vorn griff und ein kleines Brillentui hervor zog und eine Lesebrille mit dünnem silbernen Rand und ovalen Gläsern hervorzog. Das Passwort wurde auf dem Laptop eingegeben. Cade war nun derjenige, der die Augenbrauen anhob und erst auf den Laptop und dann auf Hide blickte. Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein, oder? Cade fragte sich, ob Hide ihn heute extra ärgern wollte. Der Kopf neigte sich langsam schief. Dann lehnte er sich zurück an die Lehne der Couch und versuchte den anderen zu ignorieren. Während er allerdings da saß und auf den Fernseher sah, war er innerlich doch nur wütend und traurig , dass der "gemeinsame" Abend darin bestand, dass der andere doch nur arbeitete. So hatte er sich das sicher nicht vorgestellt. Nach ein paar Minuten also drehte sich Cade wieder zu Hide und sah ihn an. "Muss das sein??", fuhr er Hide an, der sich nicht mal die Mühe machte von seinem Notebook aufzusehen. Obwohl er nicht aufsah wirkte es als würde er von oben herab blicken. "Muss was sein?", fragte der Anwalt. "Dass du jetzt da arbeitest, wir wollten zusammen fernsehen! Ich find das nicht in Ordnung. Ist es zu viel verlangt, wenn du nach einem fünfzehnstundentag nach Hause kommst, dann mal wenigstens zwei Stunden deine Aufmerksamkeit auf MICH richtest??“ „Und was verpflichtet mich dazu meine Aufmerksamkeit auf DICH zu richten?" fragte Hide dann auch sogleich schon. "Na wir hatten doch abgemacht den Abend miteinander zu verbringen.", erwiderte Cade, „und.." -"Und das tun wir doch auch.“, unterbrach ihn der Rechtsanwalt, "Ob ich nun auf den Bildschirm", er nickte zum Fernseher, "oder auf den Bildschirm ",er deutete auf seinen Laptop, " blicke ist doch dabei egal. Wir sitzen doch beieinander. Das ist mehr als die meisten bei mir erreichen, also,", er hob die Hand an und tätschelte Cade den Kopf," sei doch zufrieden; mach irgendwas an , ich krieg es sicher nebenbei mit.", beruhigte er den anderen und blickte wieder auf den Laptop und begann schon weiter an dem eben geöffnete Dokument zu arbeiten. Cade fand das allerdings einfach nur beleidigend. Hide war es ja egal ob sie Zeit miteinander verbrachten, aber ihm nicht. Ganz abgesehen davon, dass er es gerne tat, war es für ihn auch notwendig. Und was dieses auf- und zuklappbare Ding war, auf dem Hide so gerne tippte, wusste er sowieso nicht. Cade jedenfalls regte es einfach nur auf. Das nervige Geklacker auf den Buchstaben. "Mach es zu!", kam es dann nur noch wütend von dem Kleineren, der einfach ausholte und mit der Hand auf den Laptopdeckel schlug, sodass dieser zuklappte und sich das Gerät automatisch herunterfuhr. Hide hatte gerade noch schnell genug seine Hände wegziehen können, dass sie nicht zwischen Tastatur und Bildschirm eingeklemmt wurden. Da er aber im Gegensatz zu seinem Dauergast Selbstbeherrschung hatte, schloss er einen Moment lang die Augen und zog die Luft langsam in die Lungen. Trotz Beherrschung war er innerlich natürlich trotzdem am brodeln. Wenn man eins nicht machen sollte, dann war es Hide Zou vom Arbeiten abhalten oder ihm etwas befehlen zu wollen. "Wenn der Speicher jetzt kaputt ist, wirst du dafür aufkommen." Der Schwarzhaarige legte leicht irritiert die Stirn in Falten als würde er nicht ganz verstehen, was der Anwalt damit meinte. Dass er gerade mitten in einem Speichervorgang gewesen war, bei einem äußert wichtigen Dokument, konnte Cade ja nicht wissen, aber Hide war eben der Ansicht, Unwissen schützt nicht vor den Konsequenzen: oder hart ausgedrückt, vor der Bestrafung. Die feinen, gepflegten Hände an deren rechten Ringfinger ein goldener Ring zu sehen war, legten sich auf den Deckel des Laptops, den dieser Choleriker einfach zugeschlagen hatte. "Ich sage dir jetzt etwas.", kam es dann von Hide, der sich zu dem Schwarzhaarigen umdrehte und ihm in die dunklen, rotbraunen Augen blickte: "Wenn du in Frieden mit mir hier leben willst, halte dich an die Regeln." Cade atmete schon ein um etwas Empörtes zu erwidern, als Hide die Hand anhob und den anderen damit zum Warten brachte. "Rühr meine Sachen nicht an. Rede mir nicht rein, widersprich mir nicht, befiel mir nichts und das wichtigste:", er neigte den Kopf leicht schräg, " Halte mich niemals vom Arbeiten ab!" Cade konnte einfach nicht glauben was er hörte. Das meinte Hide jetzt nicht ernst, oder? Er wollte einfach nur auch etwas Aufmerksamkeit haben und er zog ihm dieses Tippding vor und motzte ihn deswegen jetzt noch an? Das war zu viel des Guten. "Also gut, wie du meinst. Dann verbring deinen Abend eben alleine mit deiner dummen Arbeit." Und so stand er einfach auf und präsentierte dem Anwalt seine Kehrseite. Cade stapfte wütend aus dem Wohnzimmer in das Gästezimmer, in dem er derzeit wohnte und knallte die Türe demonstrativ hinter sich zu. Sollte der blöde Mann doch alleine im Wohnzimmer versauern. Man, den Abend hatte er sich aber anders vorgestellt. Er hatte sich so schön ausgemalt wie sie zusammen zu Abend aßen und dann gemütlich auf dem Sofa saßen, fernsahen und er ihn vielleicht noch die eine oder andere Sache fragen konnte. Doch jetzt zog er einfach nur die Bettdecke über seinen Kopf und hielt Hide für einen Idioten. Dieser saß immer noch im Wohnzimmer und schüttelte über das Verhalten des anderen den Kopf. Wieso ließ er ihn überhaupt hier wohnen? Cade war aufbrausend, zickig und machte manchmal den Eindruck als käme er mit den einfachsten dingen im Leben nicht parat. Cade war wirklich seltsam. Manchmal kam er ihm vor wie von einem anderen Stern. Über den Gedanken lächelte er, er kam anderen mit seinem Arbeitswahn sicher auch manchmal vor wie ein Außerirdischer. Und so Klappte er den Laptop wieder auf und arbeitete in Frieden weiter. Nun gut, ab und an ging der Blick nach oben unter die Decke, in der Etage, wo Cade jetzt lag und womöglich schlief. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis auch der Rechtsanwalt die Brille absetzte und den Laptop zuklappte. Gott sei Dank war nichts an Daten verloren gegangen durch Cades Anfall. Im Badezimmer angekommen, zog er sich aus, putzte sich die Zähne und blieb noch einen Moment vor dem Spiegel stehen. Er betrachtete sich eine kurze Weile lang, die Finger strichen unter den Augen entlang, die langsam tiefe Ränder bekamen. Der Spiegelschrank wurde geöffnet und zwei kleine Döschen hervorgeholt. Zwei Pillen verschwanden in dem Mund des Anwalts, als er sich selbst lächelnd im Spiegel ansah und gen Schlafzimmer verschwand. Ein edles Schlafzimmer Seidenbettwäsche, in die er sich sogleich schon hüllte mit Shorts und einem Hemd bekleidet. Er lag im Bett und sah unter die Decke, wartete darauf, dass die Schlaftabletten ihre Wirkung zeigten und er die Augen schließen konnte. Dass Cade so Zickig war, störte ihn, er hätte ja auch glücklich darüber sein können, dass er überhaupt neben ihm saß oder das er überhaupt hier wohnen durfte, oder nicht? "Jetzt Schlaf Hide!", ermahnte er sich selbst als er die Augen schloss. Nur wenige Stunden Später klingelte der Wecker und derselbe Ablauf wie Gestern und den Tag davor und den Tag davor folgte, bis er wieder an der Arbeit war und ein Mandantengespräch führte. Hide war längst auf der Arbeit als Cade im Wohnzimmer saß und seine Fußspritzen betrachtete. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Eigentlich wollte er ja gar nicht streiten, aber das hatte ihn gestern einfach so verletzt, dass er nicht wusste wohin mit seiner Wut darüber. Nun hatte er das Gefühl etwas wieder gut machen zu müssen. Hide war doch der Einzige, den er hier hatte, sonst kannte er doch niemanden. Er war der Einzige, der ihm half und dem er vertraute, auch wenn er ihm selbst nicht die ganze Wahrheit über sich erzählt hatte. Doch was sollte er jetzt machen? Zu ihm gehen und sich entschuldigen? Nein, dann wäre er nur sauer, dass er ihn auf der Arbeit störte. Cade blickte die Schnürsenkel an, die er sich selbst zugebunden hatte. Er war stolz darauf dass er das Schleifchen so gut hinbekommen hatte. Vor ein paar Wochen hatte er das noch nicht so schön gekonnt. Just kam ihm eine gute Idee, was er machen konnte um den Streit zu begraben. Enthusiastisch stand Cade auf und lief die Treppen nach Oben. Der Tag war erfolgreich gewesen. Mal ganz abgesehen von der sexy Mandantin, die er in ihrer Scheidungssache vertrat und mit der er zwei schöne Stunden verbracht hatte. Wir gehen nicht näher darauf ein. Als er letztendlich am Abend wieder sein Haus betrat sah er sich auch sogleich schon nach Cade um. Er wollte das von gestern nicht einfach so im Raum stehen lassen. Er wollte Cade einfach nochmal klar machen, dass er sowas nicht tun durfte, wenn sie friedlich hier zusammen leben wollten. Doch in der unteren Etage war er nirgends zu finden, als er oben an der Zimmertür anklopfte und keine Antwort kam hörte er ein Rumpeln und Poltern von weiter oben. Was tat er auf dem Speicher? Der Anwalt zog die Brauen zusammen und ging auf die Treppe zu, die hinauf führte. Als er diese hoch ging und aufpasste an keinem Spinngewebe hängen zu bleiben oder sich sonst irgendwie schmutzig zu machen, blickte er den Schwarzhaarigen leicht verwirrt an. "Was zur Hölle tust du hier?" Cade drehte den Kopf zu ihm, als er die Stimme des Anwaltes hörte, die ihn aus seinem Schaffen riss. In der Hand hielt er einen Hammer und einen Nagel mit dem er gerade ein Brett gegen die Speicherwand am hämmern war. Die Kisten, die hier herumgestanden hatten, hatte er bereits sortiert und ordentlich gestapelt. Nun war er offenbar daran die undichten Stellen auszubessern. Der Asiat pustete sich die langen Haare aus dem Gesicht, die irgendwie wirr durch die Arbeit um seinen Kopf herum flatterten. Er lächelte den Anwalt versöhnlich an, während er den Hammer und die Nägel sinken ließ. "Ich repariere den Speicher!", verkündete er dann irgendwie freudig, "Ich hatte Angst, dass er kaputt ist wegen mir und als ich hier hochgegangen bin, sah es hier echt schlimm aus, also habe ich gedacht, ich bringe das, was ich kaputt gemacht habe wieder in Ordnung." die Lippen verzogen sich leicht, während er den Blick senkte. "Ich wollte mich ja nicht streiten. Ich war nur enttäuscht. Ich wollt ja nichts kaputt machen." Ok, als Hide das hörte wusste er nicht ob er anfangen sollte ihn auszulachen, ob er einen Krankenwagen rufen sollte um ihn einzuweisen oder ob er ihn in die Arme schließen sollte. Es blieb jedoch bei einem:"Äh... ähm.", und das kam nicht oft vor, dass der Redegewandte Anwalt nach Worten suchte, "das ist, also…“, er atmete tief ein ehe sich die Lippen zu einem Lächeln formten," ich... ", meinte eigentlich nicht diesen Speicher? Hm..."also, ich glaub‘ du hast da was falsch verstanden, aber…", er ging nun lächelnd auf den Schwarzhaarigen zu, nahm ihm den Hammer aus der Hand, strich ihm eine der wirr im Gesicht hängenden Strähnen nach hinten und legte die Hände an die Oberarme des anderen, "danke, das ist echt ..." lieb..süß...nett... ,"lass uns runter gehen und zusammen was essen." Cade war selbst etwas verwirrt über das überforderte verhalten Hides. Er verstand nicht was hierran so seltsam war. Konnte er ja nicht wissen, dass der Anwalt eigentlich einen anderen Speicher meinte, dass er aber mit ihm etwas essen wollte freute ihn. Also lächelte er einfach nur und nickte. "Klar, machen wir." antwortete er und so gingen sie zusammen wieder herunter. Gerade waren sie auf dem Weg ins Esszimmer, als es an der Türe klingelte. Als Mary sich auf den Weg machen wollte, hielt Cade sie ab. "Lass gut sein.", sagte er, "ich mach‘ das schon, machen sie lieber etwas zu essen." Die Haushälterin wurde angelächelt. Hide selbst ein wenig neugierig wer zu so später Stunde noch bei ihm klingelte, folgte dem anderen Asiaten zur Haustüre. Sicher war es ein Mandant oder besser noch eine Mandantin, die noch etwas Zeit mit ihm verbringen wollte. Hm, vielleicht war es dann doch nicht so gut, wenn Cade die Türe öffnete. Doch das war schon zu spät, er hatte sie bereits aufgemacht. Doch was die Zwei im Eingang sahen war kein Kunde sondern zwei Polizisten, hinter denen ein Polizeiwagen mit Blaulicht stand. "Sie kommen mit.", sagte einer der beiden und fasste Cade am Oberarm um ihn aus dem Gebäude zu ziehen. "Sie stehen unter Verdacht der schwerer Körperverletzung." Die Lippen Hides öffneten sich nicht einmal als die Polizisten Cade fassten, die Hände auf den Rücken drehten und ihm Handschellen anlegten. " Mr. Zou, in welchem Verhältnis stehen sie zu diesem Verbrecher? ", Hide hob den Kopf leicht an," Er ist mein Mieter.", kam es trocken von dem Anwalt. "Hide hilf mir!" flehte der Schwarzhaarige, den sie nun mit einer Hand im Nacken nach unten drückten, sodass er leicht gebückt gehen musste. "Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?", kam es mit einem herablassenden Blick des Anzugträgers. Cades Blick wurde flehender: "ich, ich weiß nicht. Irgendetwas, Hide! Lass sie mich nicht mitnehmen, bitte...!" Er hatte angst davor, Angst zurück ins Gefängnis zu müssen. Viel zu viel Zeit hatte er dort schon verloren und das Leben dort war härter noch als das Leben auf den Straßen dieser Stadt. Als zierlicher Asiat, der für westliche Verhältnisse einen ziemlich femininen Tatsch hatte, war der Knast sicher kein Zuckerschlecken. Man konnte sich ja vorstellen, was sie dort mit Leuten wie ihm anstellten. Hide richtete seinen Blick wieder zu den Polizisten: "wenn es nichts weiter gibt, würde ich gern die Tür schließen; Heizkosten, sie wissen ja." Der Polizist nickte mit einem Grinsen "natürlich Mr. Zou, schönen Abend noch." Als vor Cades Gesicht nur noch die Tür zugeschlagen wurde und Hide nicht einmal mehr den Blick auf ihn gerichtet hatte. ~Fortsetzung folgt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)