Smooth Criminal (ALTE VERSION) von NaokoHara (Projekt N-A-O ' s geschichte) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein Traum…. Nur ein Traum sollte es sein…. Eine friedliche Welt. Russland, das Land der kalten Winter und des Wodkas. Von hier ging die Gefahr aus, die die Leute meines Landes dazu trieben, gefährliche genetische Experimente zu machen. Einst war ich ein normaler Wolf… ich weiß, dass dies so ist, weil ich es gelesen habe… erinnern tue ich mich jedoch nicht an die Zeit vor dem Tag X…. dem Tag als sie mich mit nahmen. So, wie ich das verstanden habe, wollten sie so viele genetische Variation wie möglich für ihre Experimente und ich passte voll in ihre Zielgruppe. Dazu muss man wissen, dass der damalige russische Präsident damit begann aufzurüsten und sich Spannungen sowohl zwischen Russland und den USA als auch Russland und Deutschland entstanden. Aus Angst, in einer Kriegssituation zu unterliegen, wurden von der Regierung Wissenschaftler bezahlt, aus Zivilisten perfekte Kampftruppen zu erschaffen. Das Ziel war es einen Krieger zu schaffen, der absolut folgsam ist, Verletzungen übersteht, immun gegen Gifte ist und effizient tötet. Die Experimente waren eine einzige Katstrophe… kaum aus zu malen, wie viele dadurch umkamen… nur ich nicht…. Sie kreuzten meine Gene mit denen von 6 wilden Wölfen, die penibel nach ihren spezifischen Fähigkeiten ausgewählt wurden. Ich überlebte diesen furchtbaren Eingriff in meine DNA… jedoch war das Ergebnis nicht, was die Wissenschaftler wollten. Ich hatte mich zwar körperlich furchtbar verändert, mein vorher graues Fell war nun braun und hatte einige überaus merkwürdige Zeichnungen, wechselte zudem plötzlich von Nacht zu Tag die Farbe… aber was brachte das den Wissenschaftlern, wenn mein Charakter immer noch derselbe war… Ich erinnere mich dunkel, wie sie vor mir standen, sie nannten mich unvollkommen, schwach… unnütz. Sie wollten mich gerade ‚aussortieren‘ als einer von ihnen dazwischen ging. Sein Name war Iwan Nowak. Angeblich ein Pole… gelogen, wie seine Kollegen bald rausfinden sollten. Er überzeugte seine Kollegen davon, dass es bereits an ein Wunder grenzte, dass ich die genetischen Veränderungen überlebt hätte und, dass sie dies zu ihrem Vorteil nutzen sollten. So steckten sie mich erneut in einen Tank… Ich habe nicht ganz verstanden, wie sie es schafften, aber sie fanden in meinem Gehirn die gewünschten Charaktereigenschaften und extrahierten sie. Sie lagerten sie vorerst in einer Art künstlichen Gehirn zwischen und bearbeiteten meine Erinnerungen. Das war auch der Moment indem ich mein altes Leben hinter mir lassen musste… keine Erinnerungen an Freunde und Familie mehr… eine völlig neue Identität. Ab und an wurde ich wach, hörte die Wissenschaftler reden, sie hörten auch sehr oft Musik bei der Arbeit. Klassik… ein Lied hatten sie oft laufen, weil es wohl Iwan, der das Team anführte recht gut gefiel… ein Orgelstück… düster aber kraftvoll… und da waren diese 10 Noten… sie stachen immer sehr aus dem Lied hervor… ich erinnere mich genau an sie… Auch hörte ich sie über mich reden… da fielen Sätze wie ‚Unglaublich, dass sie trotz all dieser OPs überhaupt noch ein aktives Gehirn hat‘ und ‚Dieses Projekt wird uns weltberühmt machen‘ Projekt… mehr war ich für die nicht… Allerdings merkte ich mir, wo sie all die Informationen über mich aufschrieben… eine dicke Mappe mit der Aufschrift „Projekt N-A-O“. Das stand für Neuronal-Anatomische-Optimierung. Dann kam er… der Tag an dem die veränderten Charaktereigenschaften dem Projekt zugeführt werden sollten… hier beginnt das ganze Drama… Eine Geschichte voller Mord, Leid und Folter… und einem gewissen schwarzen Humor. Ende Prolog. Kapitel 1: Kein Anfang ohne Ende -------------------------------- (kurze Voranmerkungen: in diesem Kapitel heißt Nao eine Zeit lang Lola, nicht wundern ^^ und das neuronal-anatomische etc. kam mir erst gestern als Idee ^^) Ein sehr merkwürdiges Gefühl beschlich das Projekt. Es war als würde ihr jemand den Kopf zusammendrücken, kein Schmerz aber überaus unangenehm. Und diese Stimmen um sie herum… ein Murmeln, Raunen… doch verstehen konnte sie nichts. Dann ein Stich in den Arm… schmerzhaft aber aushaltbar. »Was geht hier nur vor?« Dachte Projekt-N-A-O. „Aufrichten!“ sagte eine ihr unbekannte Stimme und sie wurde angehoben und aufgesetzt. Sie versuchte die Augen zu öffnen, doch alles was sie sah war verschwommen und kaum zu erkennen. „Entfernen sie die Frequenzbänder! Wir werden sie jetzt nicht mehr brauchen.“ Wieder diese Stimme. Langsam wurde sie unruhig. Wo war sie? Wer sind diese Leute um sie herum? Langsam wurde ihr Blick klarer. Sie erkannte Leute in weißen Kitteln, viele, die um sie herum huschten und hier und da irgendein Gerät an ihren Körper anschlossen oder es entfernten. „Guten Morgen, Projekt-N-A-O!“ sprach sie die Stimme direkt an. Projekt-N-A-O drehte den Kopf leicht nach links um der Richtung der Stimme zu folgen. Direkt neben ihr stand einer der Weißkittel. Im Gegensatz zu den anderen blieb er dort stehen und rannte nicht wie die anderen dauernd umher. „Wir haben lange darauf gewartet, dich endlich zu wecken.“ Umso klarer ihr Blick wurde desto mehr erkannte Projekt-N-A-O. Der Weißkittel neben ihr war ein Kater… eine Art Mischung aus Hauskatze und irgendeiner Großkatze. Er hatte cremefarbenes Fell und einige braune Flecke, einen großen über dem rechten Auge, schwarze Haare und trug eine Brille, die dadurch, dass sie Licht wiederspiegelte den Blick auf seine Augen verbarg. Nur was wollte er von ihr? Was sollte sie hier? Projekt-N-A-O hatte so viele Fragen… doch konnte sie überhaupt sprechen? „Nun, willst du mir nicht erzählen, wie du dich fühlst?“ kam ihr der Kater zuvor. „Wie fühlt man sich in so einer Situation?“ erwiderte Projekt-N-A-O. „Ich liege hier nackt auf einem furchtbar kalten Metalltisch und irgendwelche Typen in weißen Kitteln rennen dauernd um mich herum und begrabschen mich… nicht dass mich das nicht irgendwie anmachen würde… aber-“ – „Wie du dich fühlst! Nicht mehr!“ unterbrach sie der Kater. „Wow, kein Freund langer Reden was? Ich hab Kopfschmerzen… ansonsten fühl ich mich ganz toll!“ antwortete sie spöttisch. „Hm… was glaubst du wo du hier bist?“ fragte der Kater weiter. „Was ich glaube? Ich hatte gedacht nachdem ihr mich hier schon halb vergewaltigt könntet -ihr- mir das sagen!“ Der Kater verzog auf diese doch recht freche Antwort die Mundwinkel. „Nun gut… du hast scheinbar keine Erinnerungen mehr.“ Brachte er ruhig hervor während sein Blick auf den Boden wanderte. „Benjamin?“ Einer der Weißkittel stoppte in seiner Bewegung und kam zu dem Kater. „Ja?” – „Wenn ihr alles abgeklemmt habt, geht bitte nach Projekt-9-4-1 sehen… ich habe da ein gutes Gefühl und würde es ungerne an minderer Überwachung scheitern lassen.“ Benjamin sah den Kater verdutzt an. „Ja, aber wollen sie denn nicht, dass wir ihnen hier erst mal weiter assistieren?“ Der Kater hob den Blick wieder und sah Benjamin direkt an. „Keine Sorge, ich komme hier schon alleine klar.“ Während die beiden miteinander redeten wurden die Geräte und Schläuche an Armen und Beinen von Projekt-N-A-O abgetrennt. »Endlich mal was mehr Bewegungsfreiheit!« dachte sie sich und lauschte dem Gespräch der beiden Weißkittel. Was hatte dieser Kater bloß vor? Schließlich und endlich waren alle Geräte entfernt und die Weißkittel verließen den Raum. Der Kater rief Benjamin noch nach : „Und sorgt dafür, dass wir ungestört sind!“ Die Tür fiel ins Schloss und es war still. Eine ganze Weile schien die Situation wie eingefroren bis Projekt-N-A-O das Schweigen brach: „Und… verraten sie mir mal ihren Namen?“ Der Kater reagierte zunächst nicht, sah weiter in Richtung der Tür bis er ein leises Geräusch hörte. Dann schien er sich zu entspannen. „Meinen Namen willst du also wissen… hm… faszinierend.“ Er grinste in sich herein. „Was soll daran faszinierend sein? Habe ich denn nicht das Recht das zu fragen?“ – „Nein, das hast du nicht.“ Doch etwas verwirrt über diese Antwort hielt Projekt-N-A-O inne. „Du solltest gar nichts fragen ohne dazu aufgefordert zu werden… Deine Hauptfunktion sollte es sein, zu gehorchen.“ „Aha…“ sagte sie beiläufig. „Aber ich bin doch recht froh, dass du diese Funktion nicht erfüllst… nun gut, du sollst meinen Namen erfahren.“ Hauchte der Kater, drehte sich um und zog seine Brille ab. Stechende, eisblaue Augen, die einen geradezu durchbohrten kamen zum Vorschein. „Mein Name ist Iwan Nowak. Ich habe dich erschaffen.“ Nach einem kurzen Moment des Schweigens sagte Projekt-N-A-O: „Iwan also… komischer Name… klingt russisch. Passt zu ihrer kalten Art…“ Iwan lachte leise. „Mach dich nur lustig über mich. Ohne mich wirst du nicht weit kommen. Ob es dir gefällt oder nicht, ich bin derjenige dem du gehorchen wirst.“ Mit einem bösen grinsen blickte er ‚sein‘ Projekt an. „Wie jetzt? Nur weil sie mir sagen, sie hätten mich ‚erschaffen‘, soll ich ihnen hier jeden Wunsch erfüllen? Das läuft nicht, Alter.“ Iwan kam langsam auf Projekt-N-A-O zu und obwohl sie ihm auch noch so viel Verachtung entgegenwarf, wich sie doch ein wenig zurück als er direkt vor ihr stand. „Du wirst mir schon noch den nötigen Respekt entgegen bringen. Du machst es mir damit bloß interessanter, umso mehr du dich dagegen sträubst.“ Hauchte er ihr entgegen und blickte sie mit seinen eisblauen Augen an. „Und du glaubst, dass mir das jetzt Angst macht, ja? Ich gebe zu, ich befinde mich nicht unbedingt in einer optimalen Situation… aber hey: umso schlechter die Situation, desto besser kann es werden.“ Grinste sie, den Blick abwendend. „Nun gut… ich sehe mit Logik komme ich hier nicht weiter. Dein Hirn scheint unter den Veränderungen doch etwas gelitten zu haben… wie überaus schade… aber… dein neuer Körper war immerhin die Mühe wert.“ Lächelte Iwan und ging zu einer der vielen medizinischen Geräte. „Projekt-N-A-O… meine größte und beste Arbeit… was hältst du von einem besseren Namen… zum Beispiel Lola.“ – „Klar.. . und als nächstes mach ich einen auf Kaninchen…“ Iwan lachte auf diesen Kommentar laut. „Mir gefällt der Name… ich denke ich werde ihn beibehalten… Lola“ er drehte sich wieder um und ging zurück zum Metalltisch auf dem ‚Lola‘ immer noch saß. „Na ist ja toll… kann ich jetzt gehen? Mir wird das hier zu blöd.“ Sagte Lola und sprang vom Tisch, kippte aber leicht von den Pfoten und musste sich an der Tischkante festhalten. „Du solltest dich lieber wieder hinsetzen. Deine Muskulatur ist noch zu schwach um dich zu tragen. Vorher müssen sich deine Muskeln erst rekonstruieren… das dauert einige Stunden.“ Sagte Iwan während er zu Lola ging und ihr den Arm zur Stütze hinhielt. Diese schlug seinen Arm bloß zur Seite. „Ich brauche keine Hilfe… ein paar Stunden also… geht das auch noch etwas genauer?“ Iwan grinste schadenfroh. „Nun … beim letzten Mal hat es zwischen 2 und 3 Stunden gedauert… bis dahin bist du so schwach wie ein Lämmchen.“ Mit diesen Worten ergriff Iwan Lola’s Arm und zog sie zu sich rüber. Sie konnte sich natürlich kaum halten und fiel gerade zu in seine Arme. „Sie sind ja so ein Perversling…“ fauchte Lola vor sich hin.“Das hat rein gar nichts mit Perversion zu tun… mir geht es hier keinesfalls um Geschlechtsverkehr. Was ich will ist eine folgsame kleine Soldatin. Und, naja ich habe 2-3 Stunden um das zu erreichen.“ Sagte Iwan mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen. „Könnte ich, ich würde ihnen die Arme ausreißen…“ knurrte Lola . „Das weiß ich, Liebes. Aber du sollst nicht mir, sondern meinen Feinden die Arme ausreißen.“ Lola richtete den Blick fragend nach oben. „Ihre Feinde? Wer würde denn so eine nette Persönlichkeit gern zum Feind haben wollen?“ fragte sie sarkastisch worauf ihr Iwan gleich mit einer Hand die Haare packte und ihren Kopf in den Nacken zog. „Du solltest lieber damit aufhören. Du wirst es ja doch nur bereuen!“ knurrte er sie an. „Ich habe ein kleines Geheimnis, von dem meine werten Kollegen nichts wissen…“ hauchte er in Lola’s Ohr nachdem er ihr unangenehm nahe gekommen war. „Du musst wissen… Russland und Deutschland indem wir uns gerade befinden stehen kurz vor einem Krieg… meine Kollegen glauben, ich käme aus Polen aber…“ – „Sie sind aus Russland… verstehe.“ Iwan nahm den Kopf wieder zurück und sah Lola verwundert an. „Du hast ja doch noch Hirn da oben… ja du hast recht. Ich wurde hergeschickt um dieses Projekt zu sabotieren.“ Lola knurrte ihn an. „Aber sie dachten sich, warum sollten sie das Projekt nicht für sich selbst nutzen… ganz schön verschlagen…“ Iwan warf triumphierend ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Danke.“ „Das war kein Kompliment…“ – „Das war mir schon klar, Lola… aber das werde ich dir schon noch austreiben“ sagte er und hob Lola wieder auf den (überaus kalten) Metalltisch. „Sie verstehen sich im reden… wo bleiben die Taten?“ spottete Lola, merkte aber nicht, dass Iwan bereits voll in seinen Vorbereitungen war. „Geduld, meine Liebe, Geduld… wir haben genug Zeit uns darüber weiter zu unterhalten, wenn wir wirklich ungestört sind.“ Mit diesen Worten drückte er Lola ein Tuch mit Chloroform auf die Nase, die daraufhin schnell das Bewusstsein verlor (Notiz: sie ist zwar immun gegen Gifte, aber nicht gegen Betäubungsmittel) Lola erwachte wieder in einem überaus dunklen Raum indem nichts stand. Kein Fenster, nur eine Türe, die sich aber hinter ihr befand. Als sie sich bewegen wollte merkte sie, dass sie an einen Stuhl gefesselt war. »Na großartig… wenn ich mich doch nur richtig bewegen könnte…« dachte sie und versuchte durch ziehen irgendwie aus den Schlingen zu entkommen. „Ah, du bist also endlich aufgewacht.“ Erklang es plötzlich hinter ihr. Lola versuchte sich umzudrehen aber egal wie weit sie ihren Kopf auch verdrehte, bis nach hinten konnte sie nicht sehen. „Versuch es gar nicht erst. Diese Seile sind zu stark für dich.“ – „Na und? Lieber scheuere ich mir alles auf, als hier so rumzusitzen, Iwan!“ keifte Lola mehr schlecht als recht. Iwan lachte laut und ging zu Lola. „Weißt du, Liebes, solange du so schwach bist, hast du gar keine Chance. Ergib dich einfach in dein Schicksal und gehorche mir.“ Er legte die Arme um Lolas Schultern und drückte sie an sich. „Du gehörst mir. Und du wirst nie einem anderen gehören.“ »Gott der hat vielleicht Komplexe…« dachte sich Lola. Iwan legte den Kopf auf eine ihrer Schultern und hauchte ihr ins Ohr: „Wenn du es unbedingt so willst, dann kann ich auch damit beginnen dir deine schönen Ohren ab zu schneiden… die brauchst du im Kampf nicht unbedingt.“ Lola drehte den Kopf angewidert weg. Iwan nahm den Kopf wieder hoch und wanderte langsam um Lola herum. „Andererseits… hast du mich eben mit deinen Beschimpfungen auf eine Idee gebracht.“ – „Leck‘ mich, verdammter Mistkerl! Glaubst du ich lass mir den Scheiß hier einfach gefallen?“ platzte es aus Lola heraus. Iwan aber grinste nur. „Was willst du denn machen, Liebes? Mich tot quatschen?“ er lachte laut und zog ein Messer aus seinem Kittel. „Vielleicht sollte ich mal mit einem kleinen Missverständnis aufräumen. Du bist nicht einzigartig. Ich kann jeder Zeit ein neues Projekt-N-A-O schaffen. Dank meiner lieben Kollegen habe ich nämlich genug DNA um dich 1000-mal neu zu erschaffen. Solltest du mir also nicht gehorchen…“ bei diesen Worten hielt er ihr das Messer an die Kehle. „… kümmert es mich nicht dich sofort auszuradieren und neu anzufangen.“ Entgegen seiner Erwartung grinste Lola nur süffisant. „Dann mach doch… ich hänge zwar sehr am Leben, aber ich sterbe lieber als so einem Schleimscheißer wie dir die Stiefel zu lecken.“ Das Grinsen verschwand aus Iwan’s Gesicht. „Das werden wir sehen…“ und mit diesen Worten zog er mit dem Messer einen tiefen Schnitt von Lola’s Hals herunter zum oberen Teil des Brustbeins, wo er nur inne hielt, da ihm das Fesselseil im Weg war. Langsam dennoch stetig floss Blut über Lola’s Schlüsselbein und färbte schließlich das braune Seil rot. Aber Iwan war noch nicht fertig, er wiederholte denselben Schnitt auf der anderen Seite. „Sieh nur, ich habe dir eine Kette geschenkt… rot steht dir außerordentlich gut.“ Grinste er und leckte das Blut von der Messerklinge. Doch noch schien seine Masche keine große Wirkung zu zeigen, denn Lola grinste, wenn auch mit schmerzverzerrter Miene, weiterhin nur überheblich zu ihm rüber. „ Herzlichen Dank… ich steh eigentlich nicht so auf Ketten.“ Iwan kniete sich vor Lola und hob eine ihrer Tatzen an. „Dann vielleicht eher ein Fußkettchen?“ Er ritzte einen Kreis um ihr en Mittelfuß und wiederholte auch das an der andere Seite. Lola begann schwerer zu atmen. Blutverlust und Schmerzen begannen bereits jetzt ihr die Kräfte zu rauben. Das Grinsen war nun verschwunden und sie wurde sich bewusst: Ihre Kräfte reichten noch nicht dem hier stand zu halten. Überaus amüsiert darüber stand Iwan auf und sah ihr direkt ins Gesicht. „Komm schon… willst du wirklich dein Leben hier verlieren? Es wäre so einfach… du brauchst nur zu sagen, dass du ganz mir gehörst und ich frei über dich verfügen kann… mehr nicht.“ Hauchte er ihr entgegen. „Tse… du kannst mich…“ Lola atmete immer schwerer. Die stark angezogenen Seile erschwerten ihr zusätzlich das freie Atmen. Eine Zeit lang war nur das Tropfen des Blutes auf den kalten Fliesenboden zu hören. „Nun, wie du möchtest, ich habe Zeit.“ Grinste Iwan und band Lola’s Arme los. Er wusste sie war nicht mehr im Stande sich großartig zu bewegen. Nun zog er mit dem Messer einen Schnitt vom Ellenbogengelenk hin zum Handgelenk, dabei aber penibel darauf achtend keine Arterie zu verletzen. Er wollte sie ja nicht zu schnell sterben sehen. „Na? Tut’s schön weh?“ lachte er böse. „Mistkerl…“ war das einzige, das Lola noch heraus brachte. Langsam wurde ihr schwindelig. Sie musste weg, JETZT! Aber wie wenn man sich nicht mehr rühren kann? Nun band Iwan ihr auch die letzten Seile ab, was ihr wieder mehr Luft zum atmen gab. „Und wie sieht es jetzt aus? Immer noch si widerspenstig?“ Lola konnte nichts mehr sagen… sie war zu sehr darauf konzentriert wieder zu Atem zu kommen. Iwan packte sie an ihren Haaren und zog sie vom Stuhl auf den bereits mit Blut getränkten Boden. „Der schöne Stuhl… sieh dir das an, du hast ihn total versaut…“ Er zog ein Tuch aus der Tasche, wischte das gröbste Blut weg, entledigte sich seines Kittels und setzt sich. Er wusste, er müsste bloß warten, früher oder später würde sie die Qualen nicht mehr ertragen können. Lola hatte ihre liebe Mühe damit wach zu bleiben, doch diesen Triumph wollte sie ihm nicht geben. Das ganze ging eine ganze Weile, während Lola am Boden mit dem Bewusstsein kämpfte, beschäftigte sich Iwan mit seinem Handy. Er sah kurz auf die Uhr und wand sich wieder Lola zu. „Denkst du nicht, dass du dich hier ein wenig lächerlich machst? Komm schon… du brauchst nur diese zwei kleinen Sätze zu sagen und ich erlöse dich von deiner Qual.“ Grinste er. Es gab keinen Ausweg… sterben oder nicht… das war nun die Frage. In diesem Moment hörte Lola etwas klicken. Mit großem Kraftaufwand gelang es ihr sich zu Iwan umzudrehen und sah direkt in den Lauf einer Pistole. „Das wird mir langsam zu langweilig… zudem hast du hier alles zugeblutet, du wirst eh nicht mehr lange durch halten wenn du nicht langsam aufgibst. Sag es, oder stirb!“ er sah auf die Uhr. „ich gebe dir noch 30 Sekunden Bedenkzeit. Ticktack!“ Lola’s Körper brannte, sie merkte wie etwas in ihr die Überhand gewinnen wollte… ihr einprogrammierter Überlebenswille. Die Wissenschaftler hatten ihr diesen verliehen um zu verhindern, dass der Soldat im Kampf einfach drauf los stürmt und gleich als einer der ersten im Gras liegt. Nun schien er ihr zu sagen ~Nimm das Angebot an! Sterben ist nicht akzeptabel!~ „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2…“ „Halt!“ unterbrach Lola Iwan schließlich auf dessen Gesicht sich gleich ein breites Grinsen breit machte. Lola senkte den Blick. „Ich höre?“ setzte Iwan nach. „Ich…“ Lola hatte deutliche Schwierigkeiten diesen Satz heraus zu bringen, nicht nur weil sie kaum noch Luft bekam. »Beeil dich, du kleine Schlampe…« dachte Iwan bei sich, während er erneut auf die Uhr sah. Er wurde leicht nervös. „Nun mach schon!“ fuhr er sie an. „Ich gehöre ihnen…“- „Und?“ Lola war schon gedemütigt, jetzt noch einmal nach zu setzen gab ihr den Rest. „.. Ich gehöre ihnen und sie können frei über mich verfügen…“ Iwan nahm die Waffe runter und strich Lola durch die Haare. „Braves Mädchen.“ Er griff in seine Tasche und holte ein Päckchen mit Tabletten hervor. Er holte eine heraus und hielt sie Lola vor die Nase. „Schluck das, das stoppt die Blutung.“ Lola tat, wie ihr befohlen. Und tatsächlich, schon nach weniger als einer Minute hörten die Wunden auf zu bluten. Iwan hatte sich wieder auf den Stuhl gesetzt und abgewartet bis sich Lola wieder aufsetzen konnte. Ihr war immer noch furchtbar schwindelig und sie fühlte sich unglaublich schwach, aber das war nicht das schlimmste. Er hatte es geschafft sie zu demütigen, sie sich eigen zu machen. Das konnte sie nicht ertragen. „Also… wie lasse ich dich nun deine Folgsamkeit beweisen?“ dachte Iwan laut. „Ich könnte dich einen meiner werten Kollegen umbringen lassen… aber du bist noch viel zu schwach… das würde nicht funktionieren… wie wäre das denn erst mal: Dein Anblick ist ja erschreckend, all das Blut auf deinem schönen Fell. Leck dich gefälligst sauber!“ Lola wollte schon einen abfälligen Kommentar los werden aber schon zielte Iwan wieder mit der Waffe auf sie. Sie musste also, egal ob sie wollte oder nicht… also leckte sie sich zunächst das Blut von den Armen, dann von den Beinen, Füßen und von Bauch und Brust. Das Problem war nun: Wie leckt man sich Blut vom Hals? Sie startete einige nutzlose Versuche. „Das geht nicht…“ sagte sie ruhig. Oh, wie gern würde sie dem Typen die Leviten lesen. Doch sie war immer noch viel zu schwach. „Komm her!“ Komm her? Wie denn, wenn man gerade so sitzen konnte? Lola versuchte auf zu stehen, rutschte aber zum einen auf dem Blut auf dem Boden aus und war zum anderen nicht annähernd stark genug sich auf den Beinen zu halten. Iwan seufzte ungeduldig. „Wenn es eben im Stehen nicht geht dann krabbel eben her…“ sagte er abfällig. Lola krabbelte also langsam zu ihm herüber. Er packte sie am Rücken und zog sie auf seinen Schoß. „So ist es brav. Genau das erwarte ich von einer guten Waffe: Funktion ohne zu meckern.“ Er hielt ihr die Waffe in den Nacken und begann selbst ihr das Blut von Hals und Nacken zu lecken. Lola wünschte sich so sehr, dass ihre Kräfte nun für sie da wären. Sie sah auf Iwans Uhr während der sich mit ihrem Nacken beschäftigte. Seit ihrem Erwachen waren 1 Stunde und 58 Minuten vergangen. Sie musste also noch einige Zeit durch halten doch eines war ihr klar: Wenn sie im Vollbesitz ihrer Kräfte war, würde Iwan büßen. Allerdings war das noch lang hin und während ihr von Iwan der Nacken abgeleckt wurde merkte sie, wie etwas zunehmend gegen ihr Bein drückte. Iwan hielt plötzlich inne in seiner Bewegung und hauchte Lola ins Ohr „Jetzt weiß ich, wie du deine Loyalität beweisen kannst.“ Er schubste Lola von seinem Schoß und deutete auf seine Hose. Lola sah die jetzt sehr deutliche Beule in Iwans Hose. Sie sah kurz in dessen grinsendes Gesicht als wollte sie sagen ‚Nicht dein Ernst‘ doch sie wusste es war sein Ernst… „Na komm schon, ich warte.“ Iwan lud seine Waffe um seinen Kommentar zu untermauern. Lola knurrte kurz, aber sie hatte keine Wahl. Sie öffnete den Reißverschluss seiner Hose und legte dessen Erektion frei. Doch etwas überrascht über dessen Größe hielt sie kurz inne. Iwan lachte laut auf. „Dir gefällt wohl was du siehst, ist ja süß.“ Sagte er spöttisch und machte eine antreibende Handbewegung. Das war wohl der Gipfel der Demütigung. Lola nahm Iwans Glied in eine Hand und fuhr langsam mit ihrer Zunge daran auf und wieder ab. Im Augenwinkel sah sie Iwan’s dreckiges Grinsen. „Du weißt hoffentlich, dass mir das nicht reicht.“ Grinste er sie an. »Ich kann dir deinen verdammten Stängel auch abbeißen, mal sehen was du dann sagst…« dachte Lola, tat aber wie es dem Herrn beliebte und nahm dessen Eichel in ihr Maul. Dieser strich ihr leicht durch die Haare „So mag ich das.“ Sie begann langsam an ihm zu saugen. Vorsichtig, denn auch wenn sie ihm zu gern das ungeliebte Glied abbeißen wollte, hatte sie immer noch die Waffe an der Schläfe und die Reißzähne von Wölfen waren nun einmal scharf. Iwan ließ ab und an ein leises Stöhnen hören aber so ganz schien ihm das nicht zu reichen. Plötzlich drückte er Lola’s Kopf herunter und stieß mit seiner Hüfte nach vorn, sodass Sein Glied ihr bis in die Speiseröhre stieß. Sichtlich erschrocken trieb es ihr die Tränen in die Augen, sie konnte nun nicht mehr atmen. „Du bist mir ein bisschen zu langsam, Liebes. Du brauchst wohl noch etwas Übung!“ sagte Iwan während er ihr immer wieder die Hüfte entgegen stieß. Sein Tempo wurde schneller und Lola wünschte sich nichts mehr, als dass es endlich vorbei sei. Schließlich verkrampfte sich Iwans Hand in Lolas Haaren und er kam in ihrem Mund. Sie wollte, dass er endlich los ließ, da sie kaum noch Luft hatte, doch endlose Minuten mussten vergehen bis Iwan ihren Kopf losließ und sie sich von ihm lösen konnte. Hustend und keuchend spuckte bzw. würgte sie sein Sperma auf den Boden und rang nach Luft. „Hm… du hättest es schlucken sollen…“ sagte Iwan gespielt enttäuscht. „Aber sieh‘ doch, es scheint als hättest du deine Arbeit nicht gut genug gemacht…“ Den letzten Rest ausspuckend drehte Lola sich um und sah, dass Iwan’s Glied immer noch steif war. „Ich denke da müssen wir noch etwas nach helfen.“ Er packte Lola an den Hüften und hob sie so auf die Knie während er sich hinter sie kniete. Er lehnte sich leicht über sie, ließ seinen Schaft an ihren Schamlippen entlang reiben und flüsterte ihr zu „Nimm mir das nicht übel, aber ich muss meinen Besitz schließlich markieren. Und keine Sorge, es wird dir früher oder später gefallen.“ Er grinste, lehnte sich wieder zurück und drang langsam in sie ein. Ein unangenehmer, ziehender Schmerz ließ Lola’s Körper erzittern und sie spürte wie ein wenig Blut ihre Beine herunter lief. Iwan tat ihr den Gefallen und gab ihr einen Moment, sich wieder zu fangen. Dann allerdings hielt er sich nicht mehr zurück und begann, erst langsam dann immer schneller werdend, seine Hüfte vor und wieder zurück zu bewegen. Lola stöhnte leicht auf, eher vor Schmerz als vor Verlangen. Ihre Lenden brannten. Es begann langsam sich gut an zu fühlen, doch sie wollte das nicht akzeptieren. Nicht mit ihm. Allerdings konnte sie sich mit steigendem Tempo einige leise Luststöhner nicht verkneifen und die Tatsache, dass Iwan mit jedem Stoß tiefer in sie eindrang machte die Situation nicht besser. Alles in ihr werte sich dagegen diese Stimulation als angenehm zu empfinden, doch lange würde sie dem nicht mehr standhalten können. Und das schlimmste war, Iwan wusste das. So nahm er eine Hand von Lola’s Hüften und begann damit ihre Klitoris zu massieren worauf sie kurz laut aufstöhnen musste. Synchron zu seinen Stößen zog er sanfte Kreise um den kleinen Hügel und genoss ihr leises Stöhnen. »Gewonnen!« dachte er bei sich. Iwan spürte, dass er nicht mehr lange durch halten würde und beschleunigte ein letztes Mal sein Tempo. Lola ging es nicht anders und das erneut beschleunigte Tempo brachte sie dem Höhepunkt immer näher. Für den Moment, war ihr alles egal, Iwan, ihre Situation, das einzige was zählte war die Lust. Mit diesem Gedanken warf sie den Kopf in den Nacken und erreichte mit einem lauten Stöhnen ihren Höhepunkt. Dabei verkrampfte sie sich und so kam auch Iwan, in ihr. Er zog sich aus ihr zurück und sein Sperma lief ihr an den Schenkeln herab. Keuchend stand er auf, wuschelte ihr mit den Worten „Gut gemacht.“ Durchs Haar und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. Lola verharrte in ihrer Position. Sie hatte sich ihm hingegeben… warum? Warum so einem Arschloch? Das ganze traf sie wie ein Schlaghammer und sie setze sich hin. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte es nicht ertragen sich von diesem Lackaffen Befehle geben zu lassen. Es gab nur eine Lösung. Und mit diesem Entschluss schlug die Uhr die richtige Stunde. Lola spürte, wie ihre Muskulatur stärker wurde. »Wie immer… sowas kommt immer zu spät…« dachte sie noch im Aufstehen. Iwan ahnte bereits, was los war und sah geschockt auf die Uhr. 2 ½ Stunden waren vergangen und Lola kam langsam zu ihrer Stärke zurück. Eilig wollte Iwan in seine Kitteltasche greifen, doch wo war der Kittel? Doch bevor er aufstehen konnte lehnte Lola vor ihm, die Arme auf den Stuhllehnen abstützend. „Zu spät, Iwan… ich habe schlechte Nachrichten für dich.“ Iwan wusste, dass er nun ziemlich angeschmiert war, ließ sich das aber zunächst nicht anmerken. „Ach ja, was denn für welche?“ Lola griff sich seinen rechten Arm und drückte ihn zur Seite. „Der Spaß ist vorbei!“ mit diesen Worten biss sie ihm in die Schulter, kugelte erst das Gelenk aus und riss schließlich den gesamten Arm ab. Iwan schrie vor Schmerz laut auf, griff sich an die jetzt stark blutende Schulter. Lola schlug ihm in die Magengrube, worauf Iwan Blut spuckte. Sie riss ihn an den Haaren vom Stuhl und ließ ihn auf den harten Boden fallen. „Du hättest dir das überlegen sollen, Iwan… wen du dir hier zum Feind gemacht hast!“ sie nahm die nun auf dem Boden liegende Waffe, zielte auf Iwan und schoss ihm dreimal durch den linken Oberschenkel. Iwan brachte außer einigen Schreien nichts mehr heraus. „Du bist ja so erbärmlich… du sollst hier elendig krepieren… mit all deinen ach so tollen Kollegen!!“ fuhr sie den am Boden liegenden an, nahm sich dessen Kittel aus einer der Ecken im Zimmer, holte den Schlüssel zum Zimmer raus und drehte sich ein letztes Mal um „Und merk dir eins, Iwan… mein Name ist Nao… deine kleine Lola kannst du dir in den Arsch schieben!“ mit diesen Worten verließ Nao das Zimmer. Jeder der ihr nun über den Weg lief, war des Todes. Doch das reichte ihr nicht. Dieser seelenlose Ort musste vernichtet werden. Sie betrat einige der Laborräume, verwüstete alles, zerstörte Maschinen und fand schließlich auch die von Iwan ach so angepriesene DNA Datenbank, wo von ihr die ganzen Proben zu finden waren. Sie vernichtete alle. Durch die vielen zerstörten Maschinen brachen mehrere Feuer im Gebäude aus. Damit sie sicher sein konnte, dass keiner dieser Ratten lebend entkommen würde, hatte Nao alle Notausgänge, Eingänge und andere Türen oder Fenster, die sicher nach draußen führten verbarrikadiert oder die Decken darüber einstürzen lassen. Es gab keinen Weg mehr hinaus für diejenigen, die nicht etwa aus dem 4. Stock springen wollten. Nao kam an einem Raum vorbei in der sie gerufen wurde. „Nao! Projekt! Hierher!“ Wer wagte es? Stürmisch öffnete sie die Türe. Doch da war niemand… nur einige Laborratten und ein Rabe. … ein Rabe? Er sah nicht gewöhnlich aus. Stechend rote Augen, wie auch ihre eigenen, und eine Art Sensor auf der Brust. Nao sah sich um, konnte niemanden entdecken und wollte den Raum gerade verlassen als sie die Stimme wieder hörte: „Nao! Projekt! Retten!“ sie drehte sich um… war das der Rabe? Sie ging näher auf ihn zu. „Ich kann dir zeigen, wo du sicher heraus kommst!“ krächzte er ihr entgegen und Nao hätte beinahe einen Herzschlag bekommen vor Schreck. „D-Du kannst ja…“ – „Sprechen? Jaaaa. Ich bin Experiment-3-6-8-9.“ Krächzte er weiter. „So… und du kannst mir also zeigen wie ich hier lebendig raus komme? Das schaffe ich auch so, ohne dich.“ Der Rabe flatterte aufgeregt auf seiner Sitzstange. „Neeein, wie willst du fliehen, wenn all deine Fluchtwege von Rauch und von Feuer umnebelt sind. Du bist stark. Aber du bist nicht unverletzbar.“ Nao war genervt. Die Zeit war knapp und so entschloss sie sich eben dem Raben schnell die Fessel um seine Fänge. Sogleich flog der Rabe los, mit den Worten „Folge mir, schnell!“ Nao hatte nicht viele Alternativen. »Der Vogel will selbst raus, er wird mich schon nicht in die Irre führen.« dachte sie und folgte ihm. Er führte sie durch verwinkelte Gänge auf die Nao sicherlich selbst nie gekommen wäre und stoppte vor einem Fenster. „Hier, springen!“ Nao sah hinunter… 4. Stock, daran war nichts zu ändern. Sie wusste zwar, dass sie eine Menge Kraft hatte… aber wie der Rabe selbst schon sagte, unverwundbar war sie nicht. „Und was bringt mir dass, wenn ich unten ankomme bin ich Muß?!“ schnauzte sie den Raben an. Dieser flog eine kurze Runde, als würde er Anlauf nehmen. „Du kannst mir vertrauen, du wirst nicht fallen!“ Damit flog er mit vollem Tempo auf die Glasscheibe zu und zerbrach sie. Durch den zusätzlichen Sauerstoff wurde das Feuer in Nao’s direkter Umgebung stark angefacht und sie hatte keine andere Wahl mehr. Springen oder Verbrennen. Sie sprang. Entgegen ihrer Erwartung fiel sie allerdings nicht. Irgendetwas hielt sie am Arm fest. „Was, du?? Wie- … Wie kann das sein??“ Es war der Rabe, er konnte sie tatsächlich tragen… zwar mit deutlich höherem Flügelschlagrythmus, aber er brachte sie sanft auf den Boden. Nao blickte noch einmal zurück auf das brennende Gebäude. Niemand könnte dort lebend heraus gekommen sein. Ab und an hörte man eine Explosion. Doch was war das? „Hörst du das auch, Rabe?“ Der Rabe saß auf ihrer Schulter und nickte. Es war Musik… jemand hörte dort in diesem Gebäude laute Musik. Neugierig, wie Nao nun mal war umrundete sie das Gebäude bis sie die Musik deutlicher hörte. „Da!... WAS?“ Sie sah an einem der Fenster jemanden sitzen, einen CD-Player neben sich stehen. „Das ist unmöglich… wie hat er…??“ Es war Iwan, der dort saß… er war wohl schon nicht mehr bei Bewusstsein, aber er hatte es dennoch geschafft trotz seiner starken Verletzungen bis in dieses Labor zu gehen, die CD zu starten und sich ans Fenster zu setzen. Der Rabe flog von Nao’s Schulter, die immer noch wie angewurzelt da stand. Jetzt erst achtete sie wieder auf die Musik… ein Orgelstück, düster aber kraftvoll… irgendwoher kannte sie das Lied, dachte sie noch und verlor schon im nächsten Moment das Bewusstsein. Sie bekam nicht mehr mit, wie in diesem Moment der Laborraum explodierte und die Musik verstummte. Kapitel 1 Ende Kapitel 2: Neues Heim = Neue Probleme ------------------------------------- „He! …. He!... Aufstehen!.... Komm schon, das ist kein geeigneter Ort zum schlafen!“ Wer war das? Wer sprach dort? Sie öffnete langsam die Augen und sah in das schwarze Gesicht eines Labradormischlings. „Wer… bist du?“ fragte sie. „Mein Name ist Benjamin…. Komm schon, steh auf.“ Er packte sie an der Hüfte und zog sie hoch. „Weißt du deinen Namen?“ fragte er sie. „Namen? Ich habe einen Namen?“ – „Okay… das war eine klare Antwort…“ er zog sie einen Hügel hinauf. Hinter seiner Schulter konnte sie ein brennendes Gebäude entdecken. „Was ist hier passiert?“ er setzte sie ab. „Nun… das kannst du nicht wissen… aber … in gewisser Weise bist du dafür verantwortlich.“ Sie stutzte. „Lass mich das erklären… du … bist ein Experiment… Projekt-“- „N-A-O… nicht wahr?“ unterbrach sie ihn. „Du weißt es also?“ – „Ich hörte sie reden… ich erinnere mich an deine Stimme… Benjamin… du warst immer sehr nett.“ Benjamin lachte. „Danke für die Blumen.“ Grinste er. „Also… Nao… so nanntest du dich in deiner anderen Gestalt… was weißt du alles?“ – „Nao… das find ich irgendwie komisch… sagen wir der Vollständigkeit lieber Naoko. Das klingt für mich besser. So kannst du mich auch von meinem zweiten Ich besser unterscheiden. Ich weiß, warum ihr mich erschaffen habt, ich weiß, dass ich eine zweigespaltete Persönlichkeit bin… hm… mehr weiß ich nicht…“ Benjamin seufzte erleichtert. „Das spart uns eine Menge Zeit… hör mir zu… du kannst nicht hier bleiben. Sie werden kommen und wenn sie dich hier finden bist du so gut wie tot. Ein derart ‚misslungenes‘ Experiment darf nicht frei laufen gelassen werden. Sie wissen noch nichts von dir, wenn sie dich hier nicht finden, bist du sicher.“ Naoko sah zu Boden. „Und… wo soll ich hin?“ – „Wo willst du gerne hin? Ich kann dir jedes Flugzeug, jedes Schiff besorgen… ich will nicht, dass sie dich töten.“ Naoko lachte kurz. „Weil du dein Experiment nicht verlieren willst, verstehe…“ „Nein… weil keiner je das Recht hatet dir das an zu tun… also… in welchem Land wolltest du schon immer sein? Denk mal nach!“ „Welches Land… ich fand Japan immer schon sehr ansprechend…“ Benjamin lächelte. „Japan also… nun dann brauchen wir zu deinem sowieso schon japanischen Vornamen nur noch einen Nachnamen… was hältst du von… Naoko Hara?“ Naoko grinste. „Ja das finde ich schön.“ Benjamin richtete sich auf und kramte etwas aus seinem Kittel hervor. Es war die Mappe, in die Iwan alle Informationen über sein Projekt-N-A-O geschrieben hatte. „Hier, nimm‘ das an dich, studiere es… Eines muss ich dir sagen: Deine andere Persönlichkeit ist nicht in der Lage das zu lesen… und du solltest ihr auch nicht die Möglichkeit geben heraus zu finden, dass sie zwei Persönlichkeiten hat… das könnte sie ausnutzen.“ Naoko nahm die Mappe. „Ausnutzen? Warum?“ Benjamin kniete sich wieder zu Naoko herunter. „Nun ja… Nao ist anders als du… sie wird dir eine Menge Schwierigkeiten machen… trotzdem musst du irgendeine Möglichkeit finden, sie einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Ich habe hier einen kleinen Helfer, der dich auf deinem Weg begleiten wird. Snatcher!“ rief er und der Rabe kam zurück. „Das ist Snatcher. Er ist sozusagen eingeweiht und wird dich sowohl in deiner jetzigen Form als auch als Nao unterstützen und auf dich aufpassen.“ Der Rabe hüpfte von Benjamins Schulter herüber zu Naoko. „Halloho!“ krächzte er ihr ins Ohr. „Hallo, Snatcher. Ist ja ein toller Name!“ grinste Naoko den Raben an. „Ich … habe ihn für diesen Tag vorbereitet… er ist sozusagen –mein- Projekt. Über die kleine Anzeige an seiner Brust kannst du sowohl seine Stimmung, seinen Gesundheitszustand als auch seine Bedürfnisse ablesen… steht auch alles in der Mappe.“ Naoko lächelte Benjamin an „Na du hast dir ja ordentlich Mühe gegeben.“ Dieser wurde leicht rot. „Ähm… naja… man tut, was man kann. ^_^“ Jedenfalls bist du fürs erste gerüstet… Ach ja… da wäre noch etwas was ich überprüfen wollte.“ Mit diesen Worten hob Benjamin Naoko’s Kittel an um sozusagen ‚Unter die Haube zu gucken‘…. Was allerdings ein bisschen unüberlegt war. „HEY! Was soll denn das du Spanner!“ *PAMM* schon hatte er eine sitzen. Während sich der Rabe halb tot lachte versuchte sich Benjamin zu erklären. „Oje… das tut mir leid! Das war etwas unüberlegt… ich wollte bloß nach sehen ob du verletzt bist.“ – „Hm… verletzt? Nein mir geht es prima…“ Naoko sah Benjamin fragend an… ihr ging es wirklich prima… kein Grund zu klagen. „Dann ist es also wahr… wenn du und Nao tauschen, so scheint sich auch der Körper zu resetten… Jede von euch beiden hat ihren eigenen Körper… naja okay da wirst du noch mehr in der Mappe lesen können. Wir sollten jetzt lieber gehen.“ Benjamin stand auf. Man konnte bereits Sirenen am Horizont hören. Er half Naoko auf und gemeinsam gingen sie zu einem Hotel. Er checkte für sie ein und ließ sie dann dort mit Snatcher allein. Naoko ließ sich auf das Bett fallen, starrte an die Decke und seufzte vor sich hin. „Dich bedrückt etwas… Ich spüre das.“ Krächzte Snatcher, der sich auf einer Stuhllehne nieder gelassen hatte. „Ach… wirklich? Ist ja auch nicht offensichtlich…“ Snatcher flog zu Naoko und landete auf ihrem Bauch. „Erzähl mir, was dich beunruhigt. Ich möchte es gerne hören.“ Was auch immer es war, was dieser Rabe an sich hatte… irgendetwas verleitete Naoko es ihm zu erzählen. „Weißt du… ich bin als Waffe konstruiert worden… aber alles in mir sträubt sich dagegen… was, wenn jemand mein Geheimnis lüftet… so etwas wie mich findet man nicht häufig… und schlussendlich ende ich als Trophäe irgendeines Sammlers seltener Kreaturen… Oder werde von irgendwem gefangen genommen und in einem Zoo ausgestellt… oder was weiß ich nicht alles.“ Der Rabe legte kurz den Kopf zur Seite und wieder zu rück. „Das wird nicht passieren. Du bist zu stark.“ – „Zu stark?? Ich kann doch gar nichts… ich weiß nicht welche Kräfte ich habe und ich weiß vor allem nicht, wie ich sie gebrauchen muss… ich bin nicht stark….“ „Dann werden ich und Nao für dich stark sein.“ Krächzte Snatcher und hüpfte auf Naoko‘s Kopf. Er klopfte ihr mit dem Schnabel sanft gegen die Stirn. „Mach dir keine Sorgen. Du bist nicht allein.“ Er flog wieder auf die Stuhllehne zurück. „Nicht allein…. Vielleicht hast du recht…“ mit diesen Worten schlief Naoko ein. Am nächsten Morgen kam Benjamin früh vorbei um Naoko ab zu holen. Er hatte Sachen zum anziehen dabei. Naoko konnte schlecht in einem blutverschmierten, angesengten Kittel durch die Gegend rennen. Auch, wenn ihr seine Auswahl so gar nicht zusagte. „Ein Kleid? Röcke?? So einen Stuss trag ich nicht!“ Benjamin sah sie etwas verdutzt an. „Ja aber… du bist doch ein Mädchen…“ – „Das sagt doch gar nichts aus! Trotzdem… ich trage keine Röcke… Hosen sind das einzig wahre… „ Mit diesen Worten drehte sie sich weg. Benjamin war leicht angefressen, immerhin hatte er den halben gestrigen Abend mit der Suche verbracht. „Ich habe aber leider nichts anderes… also so oder nackt… mir soll‘s egal sein.“ Und mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Wütend blickte Naoko ihm nach… „Ich mag das schwarze.“ Krächzte Snatcher und hüpfte auf ein schwarzes Kleid. „Lass mal sehen… naja… immerhin ist es schön lang… ach was soll’s.“ sie schnappte sich das Kleid, ging damit ins Bad und kam gute 10 Minuten später wieder raus. „Was hat das so lange gedauert? Und was war das für ein furchtbarer Krach?“ fragte Snatcher. „Ich hab nie in meinem Leben ein Kleid getragen… ich erinnere mich ja an nichts… selbst wenn ich jemals eins an hatte… und ich krieg ums verrecken diesen blöden Reißverschluss nicht zu… ich hab versucht ihn an der Wand fest zu kleben und ihn durch runter rutschen nach oben zu ziehen… Kleiner Tipp: Mach das nie wenn der Boden so rutschig ist.“ Es klopfte. „Bist du endlich fertig?“ fragte Benjamin von draußen. „Nein! Deine ach so tollen Kleider sind leider etwas kompliziert an zu ziehen!“ keifte Naoko gegen die Tür. „Soll ich dir helfen?“ man hörte seinen schelmischen Unterton. Mit einem breiten Grinsen stand er an der Tür und lauschte bis plötzlich etwas Großes gegen die Tür geworfen wurde und Benjamin vor Schreck rücklings auf den Po fiel. » Das heißt wohl nein« Drinnen kämpfte Naoko weiter mit dem Reißverschluss, der sich mittlerweile in ihrem Fell verfangen hatte. „Man! Ich geb’s auf…“ sie setzte sich auf das Bett und stützte die Arme auf die Knie. Snatcher hatte sich das ganze laut lachend angesehen. Nun flog r los, landete auf Naoko’s Rücken, nahm den Reißverschluss in den Schnabel, zog ihn kurz runter um das Fell wieder raus zu bekommen und dann in einem Ruck bis nach oben. Er flog wieder auf die Stuhllehne zurück und guckte Naoko triumphierend an. Die war zwar erst ziemlich perplex, gönnte dem Raben diesen Triumph aber nicht wirklich und machte sich mit dem sarkastischen Kommentar „Du hättest mir ja ruhig früher helfen können…“ Luft. Benjamin stand neben der Tür auf dem Gang und wartete, als sich die Tür öffnete und Naoko heraus kam. „Steht dir, das Kleid. Du solltest sowas öfter tragen.“ Lächelte er sie an. „Jaja… vergiss es… ich kann so viel Beinfreiheit nicht aus stehen… also, wie geht’s weiter?“ Benjamin musste auf den Kommentar grinsen, denn er sah einen leichten Rotschimmer auf Naoko’s Wangen. „Naja, wir fliegen nach Japan. Der Flieger ist gebucht und ich habe sogar schon ein Haus für dich gefunden. In der Nähe der Präfektur Kanagawa, aber nicht in der Stadt selbst. Es liegt abgeschieden in den Bergen, kaum jemand weiß, dass es dieses Haus überhaupt gibt. Perfekt um sich dort zu verstecken. Zudem befinden sich in der Nähe eine Quelle und ein Wasserfall. Die Gegend soll sehr schön sein.“ Er kramte ein paar Fotos hervor und gab sie Naoko. Ein schnuckeliges Haus. Nicht übergroß und mit viel Natur drum herum. „Der einzige kleine Nachteil daran ist eben der lange Weg in die Stadt. Aaaaber dafür habe ich auch bereits mehrere Lösungen gefunden.“ Triumphierend stützte Benjamin die Hände in die Hüfte. Die beiden waren gemeinsam vor die Tür gegangen. Benjamin zeigte auf etwas, als Naoko der Richtung folgte klappte ihr der Kiefer runter. „Boah! Du sprichst doch nicht etwa von dem Auto da?!“ platzte es aus ihr heraus. „Nicht nur das.“ Grinste Benjamin. „Da ich weiß, dass Nao mit Sicherheit eher einen anderen Geschmack hat als du habe ich dazu noch dieses hübsche Motorrad besorgen können.“ Er zeigte auf eine schwarze Suzuki Hayabusa 1300. „Sag mal… du bist gar kein Wissenschaftler oder? Wie könntest du dir je sowas leisten?“ drängte Naoko auf Benjamin zu und hielt ihm ‚drohend‘ den Finger unter die Nase. „Thehe, ich weiß nicht was du meinst.“ Grinste Benjamin darauf unschuldig. „ Was denkst du denn was wir ein Gehalt gekriegt haben? Unsere Arbeit war streng geheim, da mussten die uns schon was bieten, dass wir nicht irgendwo Bestechungsgeld annehmen.“ „Hm…“ Naoko sah ihn skeptisch an.“Na, für den Moment will ich dir das mal glauben.“ Sagte sie und drehte sich, die Arme verschränkend, wieder weg. „Da gibt es nur ein Problem…“ – „Dass da wäre?“ „Ich kann nicht autofahren?“ grinste Naoko verlegen zu Benjamin zurück. „Ach, wenn‘s nur das ist“ Benjamin hatte schon mit sonst was gerechnet. „Auf unserem Flug hast du genug Zeit dir mal die Mappe durch zu gucken. Da wirst du sicher fündig um das Problem zu lösen.“ Zwinkerte er ihr zu. In dem Moment fuhr ein LKW heran um die beiden Fahrzeuge ab zu holen. „Ach ja, bevor ich es vergesse.“ Sagte Benjamin und kramte eine kleine Kamera heraus. „Sag mal ‚Cheese‘!“ Er drückte allerdings so doof ab, dass Naoko eher erstaunt in die Kamera guckte während ihr Snatcher Hasenohren zeigte. „He! Was soll das?“ raunzte Naoko etwas überfahren. Benjamin lachte. „Naja, wir haben noch etwas Zeit, was hältst du von einem kleinen Stadtbummel? Ich seh‘ ja, wie unwohl du dich in dem Kleid fühlst. Ich habe genug Geld dabei um-“- „Auf, gehen wir!“ unterbrach ihn Naoko gleich und stiefelte drauf los… natürlich in die falsche Richtung. Nachdem Benjamin die Richtung korrigiert hatte traten sie ihren kleinen Stadtbummel an. Benjamin bezahlte Naoko neben ‚passenderen‘ Klamotten auch noch ein Handy, den Vertrag dazu würde es in Japan geben. Die Drei hatten eine Menge Spaß. Snatcher war der Liebling der Leute. Um sich nicht zu verdächtig zu machen, sprach er zwar nur so Sätze wie „Hallo! Wie geht’s?“ oder ähnlich einfachen Kram und Naoko hatte ihm ein Tuch ausgesucht, um die kleine Anzeige auf seiner Brust zu verdecken. Schließlich mussten sie los zum Flughafen. Snatcher war überaus niedergeschlagen, nicht in der Kabine mitfliegen zu dürfen sondern in den Frachtraum musste. Langsam bewegte sich das Flugzeug auf die Startbahn zu. Naoko überkam plötzlich der Wunsch, nicht zu fliegen… hier zu bleiben… sie wusste nicht, wen sie alles zurück ließ, wer vielleicht immer noch auf ein Lebenszeichen von ihr wartete. Als sie die Traurigkeit beinahe übermannte spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. „Mach dir keine Sorgen. Das ist kein Abschied für immer. Nur so lange, bis du auch hier wieder sicher leben kannst. Ich werde deine Familie suchen und sie beruhigen.“ Lächelte sie Benjamin sanft an. Aber zu spät, die Tränen kullerten Naoko bereits über das Gesicht. Er nahm sie in den Arm und redete ihr tröstend zu. Das Flugzeug hob ab. Ein neuer Anfang, in einem neuen Land…. Er war nun zum greifen nah. Nach einiger Zeit hatte sich Naoko wieder zusammen gerissen. „Hier.“ Benjamin hielt ihr die Mappe hin. Naoko zögerte noch einen Moment. „Du, Benjamin…“ – „Hm?“ – „Ist… außer dir überhaupt jemand lebend aus dem Labor hinaus gekommen?“ Benjamin sah nach vorne. „Ganz genau weiß ich das nicht… aber ich weiß von denjenigen, die ebenfalls mit deinem Projekt betraut waren, hat es wohl außer mir keiner geschafft. Mir wurden zumindest heute früh erzählt, dass sie die Leichen meiner Kollegen in all dem Schutt gefunden haben… außer…“ er hielt inne. „Außer…?“ Er drehte sich wieder zu Naoko und lächelte sie an. „Nicht so wichtig. Ich denke einfach, derjenige ist verbrannt, sodass man ihn nicht mehr finden konnte… Ich kann es mir jedenfalls nicht anders vorstellen. So gesehen sind außer mir alle tot, die von dir etwas wussten. Was genau wir gemacht haben stand unter absoluter Schweigepflicht. Niemand, nicht mal diejenigen, die uns für die Forschungen bezahlten, dürften wissen was wir machten. Darauf wurde immer sehr penibel geachtet. Und dadurch, dass das gesamte Gebäude zerstört ist, existiert als einziges Überbleibsel der Forschung nur noch diese Mappe… naja und du selbst.“ – „Verstehe… im Grunde weiß also niemand von mir… das ist gut.“ Naoko nahm die Mappe und schlug sie auf. Dort waren keinerlei Informationen über ihr vorheriges Ich eingetragen. Nur ein Foto, wie sie einmal aussah. „Ich hab ne Brille getragen? Wow… diese Optimierungen wären ne prima Möglichkeit um im Optikergewerbe ne Menge Kohle zu machen.“ Lachte Naoko und Benjamin stimmte mit ein. „Aber sag mal… hier steht ich sei immun gegen alle Arten von Giften… wie ist das möglich?“ – „Oh je… willst du das jetzt ernsthaft erklärt haben? Um es mal für Laien verständlich zu machen: Dein Körper wandelt diese Gifte sofort in ungefährliche Stoffe um.“ – „Aha… hä? Hier steht ich bin in der Lage spielend ein Gewicht von 130 kg zu heben… das ist doch wohl ein Witz oder?“ Naoko blickte Benjamin verdutzt an. „Nein, nein. Das ist kein Witz. Allerdings scheint bei dir deine Psyche die Kräfte zu blockieren… du bist grundsätzlich durchaus dazu in der Lage. Auch die ganzen anderen Fähigkeiten sind dir eigen… viele müssen allerdings noch antrainiert werden. Zum Beispiel diese hier, die hast du von einem der Wölfe übernommen.“ Er zeigte auf eine Zeile in den Texten. „Wie jetzt… Farbe wechseln? Ich hab doch nicht die Farbe gewechselt seit gestern oder?“ Naoko guckte an sich herunter. „Doch, du hast es nur nicht mit bekommen. Du wechselst dienen Farbton zwischen Tag und Nacht. Wenn die Sonne untergeht wirst du schwarz, geht sie wieder auf bist du braun. Du bist wohl gestern eingeschlafen bevor die Sonne wirklich weg war und heute erst aufgewacht als sie schon wieder da war.“ – „Und wozu soll das bitte gut sein?“ Naoko war nicht sehr überzeugt von dem, was ihr Benjamin da weiß zu machen wollte. „ Dem Wolf, oder besser, der Wölfin der du das zu verdanken hast, half das bei der Jagd. Tagsüber passte sie sich der hellen Umgebung besser an und Nachts mit ihrem dunklen Fell ebenfalls. Wir haben es so belassen, da es ja für einen Soldat nicht schaden kann ‚eins mit der Umgebung zu werden‘.“ Naoko sah man an, dass sie Benjamin nicht glaubte. Aber sie beließ es dabei und las weiter. „Aha! Hier habe ich etwas gefunden, was definitiv nicht sein kann!“ platzte sie plötzlich triumphierend hervor. „Ach ja? Dann lass mal hören.“ Grinste Benjamin siegessicher. „Hier!“ sagte Naoko und hielt Benjamin die Liste entgegen. Benjamin las laut vor: „Ist in der Lage Blitze von bis zu 150 000 Ampere zu erzeugen… ich erinnere mich daran… das war nicht witzig.“ Benjamin wurde ernst. Naoko war überrascht. „Wieso? Was ist denn passiert?“ Benjamin zog einen seiner Ärmel hoch und entblößte eine übergroße Narbe, die Blitzförmig von seinem Unterarm, bis zu seiner Schulter führte. „An dem Tag wollten wir eigentlich bloß deine Reflexe testen… irgendetwas war dabei aber wohl falsch eingestellt, dein Überlebensinstinkt wurde aktiviert.“ – „Überlebensinstinkt…?“ – „Ja, der ist dafür da, dass ein Soldat sich auch aus den verzwicktesten Situationen noch irgendwie befreien kann… du verlierst dabei die aktive Kontrolle, dein Körper agiert automatisiert und sämtliche Fähigkeiten stehen uneingeschränkt zur Verfügung…. Tja… da hast du einfach mal einen Blitz in unsere Reihen abgefeuert… ich stand dabei leider mitten in der Schusslinie, ein Kollege ist dabei draufgegangen… er hatte die Hand auf meiner Schulter. Der Blitz fuhr in meinen Unterarm, wanderte zur Schulter, durch meinen Kollegen und ab in den Boden. Ein zufällig angebrachtes Messgerät zeigte eine Amperezahl von 147589 Ampere… das steht dem Blitz eines Gewitters in nichts nach… ich hatte immenses Glück dabei nicht auch draufgegangen zu sein…“ Einen Moment lang überlagerte Schweigen die Situation. „Es… tut mir Leid…“ sagte Naoko dann ruhig. Benjamin krempelte den Ärmel wieder runter und legte einen Arm auf Naoko‘s Schultern, die durch den plötzlichen nahen Kontakt leicht errötete. „Mach dir keine Gedanken. Du bist die letzte, die sich dafür entschuldigen muss. Ließ mal weiter, da gibt es noch so einige lustige Anekdoten zu erzählen.“ Grinste er sie an und ließ sie wieder los. Den halben Flug war Naoko mit dieser Mappe beschäftigt… unglaublich, was sie so alles können sollte. 80 km/h auf Kurzstrecke laufen, Zielgenauigkeit eines Adlers, sich so leise bewegen, dass die Lautstärke der Schritte unter 0dB fällt, Krallen so scharf und stabil wie Diamanten… am besten gefiel ihr allerdings die Fähigkeit, ein Gebiet ohne es zu sehen sofort zu erfassen Die hatte sie wohl von einem blinden Wolf bekommen. Es machte ihr Spaß mit geschlossenen Augen durch den Flieger zu spazieren und die Stewardessen zu ärgern. Sie wusste genau wo sie sich befanden, tat aber so als könnte sie sie nicht sehen und wich erst im allerletzen Moment aus. Benjamin hatte seine liebe Mühe den Spieldrang Naoko’s zu unterbinden. Schließlich wurde Naoko müde… kein Wunder auf einem so langen Flug. Draußen konnte man langsam die Sonne verschwinden sehen. Um Naoko zu beweisen, dass sie wirklich die Farbe wechselte, versuchte er sie mit allen Mitteln wach zu halten. „Komm schon, Naoko… es wird auch nicht mehr lange dauern.“ Grinste er die überaus müde drein schauende Naoko an. „Da wird gar nichts passieren sag ich dir…“ – „Wenn du dir da so sicher bist, können wir ja eine Wette draus machen.“ Naoko sah Benjamin fragend an. „Eine Wette…? Ach ja um was denn?“ – „Pass auf, wenn ich mich irre und du wirklich nicht die Farbe wechselst sorg ich dafür, dass du einen persönlichen Butler in dein Haus kriegst.“ – „Einverstanden!“ Benjamin sah Naoko verdutzt an. „Ja aber… willst du denn nicht wissen, was ich krieg, wenn ich gewinne?“ – „Nö… weil du nicht gewinnen wirst… Fabre wechseln… sowas ist unmöglich.“ Benjamin musste wieder grinsen. „Na dann, schauen wir doch mal. Lange wird es jetzt nicht mehr dauern.“ Langsam versank die Sonne am Horizont und schwupp… „Das… ist doch nicht möglich…“ Das Victoryzeichen machend triumphierte Benjamin. „Gewonnen!“ Naoko hatte tatsächlich die Farben gewechselt, sie war fassungslos. „Das heißt ich darf mir was wünschen.“ Freute sich Benjamin. Naoko war niedergeschlagen… sie hasste es so zu verlieren und sich dabei auch noch zu blamieren. „Na gut… was willst du denn?“ sagte sie, den Blick nach draußen gewandt. „Hm… schwierig… ich würde dich ja zwingen das Kleid nochmal an zu ziehen.“ Grinste er. „ aber ich weiß ja, dass du das überhaupt nicht mögen würdest.“ Naoko blitzte ihn böse an. „Du hast das doch nicht etwa mitgenommen?“ Oh je, ertappt. Benjamin versuchte sich raus zu reden. „Hähä, ach was so ein Unsinn! Sieh mal da kann man Wolken sehen. Wie spät ist es eigentlich?“ Naoko knurrte in sich herein, beließ es jetzt aber dabei. „Okay, ich weiß was.“ Sie drehte sich zu Benjamin. „Ich hab die ultimative Idee.“ – „Ah so… dann raus damit?!“ – „ Also…“ er wurde leicht rot und deutete auf seine Wange. „Ein Kuss!“ Naoko hatte zunächst nicht ganz realisiert, was er grade gesagt hatte, als die Erkenntnis dann doch noch kam stieg ihr augenblicklich das Blut in den Kopf, rot wie ein Feuermelder wurde sie. „Wa-Wa-Wa-Was? Ei-Ei-Ein Kuss?“ stotterte sie und drückte sich in entgegengesetzter Richtung an die Wand. „Klar! Ein Deal ist ein Deal!“ kicherte Benjamin. Naoko’s Herz schlug so stark, sie dachte schon man würde es sehen können. »Panik! Ich kann ihn doch nicht einfach so… eigentlich kenne ich ihn doch überhaupt nicht… was weiß ich denn schon von ihm… ist es hier so heiß oder liegt das an mir???« während sie so darüber schwitzte bemerkte Benjamin, wie sehr er sie damit verunsichert hatte und musste unweigerlich laut lachen. Von seinem Lachen aus dem narkoseähnlichen Zustand gerissen sah Naoko verdutzt zu Benjamin. Dieser kam ihr nun ‚bedrohlich‘ nah, Naoko’s Herz schien gleich zu zerspringen. Er stoppte kurz vor ihrem Gesicht, sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Er nahm seine Hand langsam zu ihrem Gesicht hoch und… schnippste ihr kurz auf die Stirn. „Du bist ja sowas von niedlich!“ grinste er sie an. Naoko war total fertig und sank zurück auf ihren Sitz. „Wir sind quit! Dich so aus der Fassung zu bringen, das ist mehr als genug Belohnung.“ Lachte Benjamin laut. Kurze Zeit später kassierte er eine dicke Beule. „Mach das ja nicht nochmal! Ich dachte ich sterbe an ‘nem Herzinfarkt!“ keifte Naoko durchs halbe Flugzeug und war plötzlich der Mittelpunkt des Geschehens. Sie entschuldigte sich vielmals und setzte sich wieder hin. »Mein Gott wie peinlich!« dachte sie noch. Der Rest des Fluges war weitestgehend unspektakulär, Naoko schlief die meiste Zeit und Benjamin las ein Buch. Endlich angekommen in Japan ging es weiter mit einem Mietwagen. Naoko war noch ziemlich müde und schlief die meiste Zeit der Fahrt obwohl Snatcher die ganze Zeit wie ein Wasserfall darüber meckerte, wie langweilig es in dem Frachtraum gewesen war. Es wurde langsam hell als sie das Haus schließlich erreichten. Der Weg dahin war nicht geteert es holperte also ziemlich wovon Naoko auch wieder wach wurde. Naoko konnte kaum fassen, dass das da jetzt –ihr- Haus war. Sie stieg langsam aus und sah es sich an. Die aufgehende Sonne malte Schatten überall drauf. „Hm.. das Auto und das Motorrad werden erst später geliefert…“ sagte Benjamin während er zu Naoko herüber ging. „Und? Gefällt’s dir?“ Naoko senkte kurz den Kopf. „Was denn? Gefällt es dir etwa nicht?“ Naoko sah schnell wieder auf mit einem breiten Lächeln „Das fragst du noch? Ich find es toll!“ sie lief los um sich das Haus näher an zu schauen, Snatcher hinterher. Etwas überrumpelt von so einem Elan blieb Benjamin lächelnd zurück. Glücklich, wie ein kleines Kind rannte Naoko ums Haus herum, sah sich den Garten an, rannte in den kleinen Wald wo sie die kleine Quelle und den Wasserfall fand, von denen Benjamin bereits geredet hatte, ja sie kletterte sogar auf einen der Bäume um sich einen besseren Überblick zu schaffen. Snatcher landete neben ihr auf einem Ast. „Hach,… von so etwas habe ich immer geträumt… diese Stille… die Natur… keine große Stadt… als wäre ein Traum wahr geworden… und doch ist es nur ein Traum…“ – „Warum?“ – „Ich muss mich damit abfinden, ich werde nie zurück kehren können… egal, was Benjamin sagt… ich werde nie erfahren können, wer meine Familie ist…ich würde sie unnötig in Gefahr bringen…“ – „Dann suchst du dir eben eine neue Familie.“ –„Wie?“ Naoko sah Snatcher fragend an. „Ich bin gern dein Bruder.“ Lächelte Snatcher. Naoko musste lachen. Sie fand es süß, wie der kleine Rabe versuchte sie auf zu muntern. „Na, dann kann mir ja nichts mehr passieren.“ Die beiden gingen zum Haus zurück. Benjamin hatte bereits die Türen und Fenster geöffnet und winkte ihnen bereits zu. „Da seid ihr ja, ihr Rumtreiber. Ich hab uns was zu essen gemacht.“ Snatcher flog gleich vor. Er hatte einen riesen Kohldampf, da er den Flug über gefastet hatte. Benjamin hatte sich die Mühe gemacht und Kare Raisu (Curry-Reis) gekocht. Naoko liebte dieses Essen. Nach dem Essen setzten sich die Drei etwas in den Garten. „Benjamin?“ brach Naoko plötzlich das Schweigen. „Hm?“ – „du sagtest mir, ich solle Nao von mir in Kenntnis setzen… ihr aber nicht sagen dürfe, dass sie eine zweigespaltene Persönlichkeit ist… wie soll ich das machen?“ – „Gut dass du mich darauf bringst.“ sagte Benjamin und ging ins Haus. Er kam mit einer Tüte zurück. Er kramte darin und gab Naoko ein gerahmtes Bild in die Hand. „Das bin ich… als du mich so doof erwischt hast…“ grummelte Naoko. „Exakt. Die Fotos hatten noch einen anderen Hintergrund. Die Idee kam mir als ich darauf gewartet hab, dass du mit dem Kleid zu Potte kommst. Du brauchst ihr gar nicht zu erzählen, dass du sie bist. Du sagst ihr, du seist ihre Schwester.“ Zwei fragende Gesichter blickten ihn an. „Hä? Wie soll das bitte gehen? Ich habe doch gar nicht die Möglichkeit mit ihr zu reden.“ Fragte Naoko. „Das brauchst du auch gar nicht. Wir werden ihr im Haus Nachrichten verteilen. Dass du sie aufgenommen hast, als du erfahren hast was passiert sei und dass du selbst gerade nicht da sein kannst, weil nach dir gefahndet wird oder was auch immer.“ „Das wird nie und nimmer funktionieren…“ zweifelte Naoko. „Ach was! Für Beweise habe ich hier einige Bilder bearbeitet.“ Er zeigte Naoko Fotos auf der sie als Kind mit ihrem zweiten Ich zu sehen war. „Wie hast du das denn hingekriegt… und vor allem wann?“ – „Tja, ich bin von der schnellen Truppe.“ Grinste Benjamin. „Jaja… und Schweine können fliegen… ich weiß genau, dass du mich die ganze Zeit verarscht also rück raus mit der Sprache: Wer bist du wirklich?“ Benjamin blickte ertappt zur Seite. „Hm… na gut… jetzt wo wir nicht mehr in Deutschland sind…“ er setzte sich wieder neben Naoko. „Du hattest Recht, ich bin kein… ‚gewöhnlicher‘ Wissenschaftler. Mein Vater ist der Chef bei der Kriminalpolizei. Unsere Familie hat Geld wie Heu. Ich wurde damals in Iwan’s Labor geschleust um dessen Machenschaften auf zu decken… tja….“ – „Daher also das Geld für die ganzen Anschaffungen. Wissen deine Leute davon?“ Benjamin grinste verlegen „Nicht von allem. Sagen wir, sie wissen, dass ich jemandem die Möglichkeit geben will unter zu tauchen, daher sind die meisten Sachen hier von ihnen finanziert worden. Sie wissen allerdings nicht wer du bist.“ Naoko lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken. „Na, wenn das alles ist…“ – „Noch nicht ganz.“ Naoko blickte wieder zu Benjamin. „Benjamin ist nur mein Deckname… ich konnte schlecht mit meinem echten Namen dort antanzen.“ Naoko stutze leicht. „So.. und wie heißt du wirklich?“ – „Du musst mir aber versprechen es keinem zu erzählen.“ Zwinkerte er ihr zu. „Äh… o-okay…“ Er kam näher und flüsterte es ihr zu. „Tom Richard Wagner…“ Naoko lachte kurz. „Ehrlich? Klingt ja lustig.“ – „He, das ist nicht lustig…“ – „Doch! Ich denke ich nenne dich jetzt immer Herr Wagner. Als Rache für die Sache im Flugzeug.“ „Was für eine Sache?“ wollte Snatcher wissen. „Gar nichts. Hör mal… kannst du mich da nicht lieber Tommy nennen oder meinetwegen auch Richy… nur das ‚Wagner‘ … das muss aus dem Spiel bleiben… das meine ich ernst!“ Naoko war verdutzt wie wichtig Tim das Ganze war. „Hm na gut, dann eben Tommy.“ lachte Naoko laut hals. ‚Tommy‘ sah auf die Uhr. „Hm… ich muss dich jetzt leider erst mal mit Snatcher hier allein lassen…“ Naoko war überrascht. „Du bleibst nicht hier? Aber ich kenne mich doch hier absolut nicht aus…“ – „Dafür hast du Snatcher. Du solltest dir vielleicht mal seinen Teil in der Mappe noch durchlesen. Ich muss zurück nach Deutschland… die schöpfen sonst Verdacht. Ich werde dich aber so bald wie möglich wieder besuchen. Und denk daran was ich dir gesagt habe: Tu als wärest du ihre Schwester!“ mit diesen Worten verschwand er schnell um die Ecke des Hauses. Naoko lief ihm noch nach, hörte aber nur noch, wie die Autotür zu fiel und Tom mit dem Wagen fort fuhr. „Na schönen Schrank auch… lässt mich hier sitzen…“ Naoko ging ins Haus und suchte nach einem Zettel. Immerhin wusste sie nicht, unter welchen Umständen sie mit Nao den Platz tauschte, also könnte es nicht schaden ihr jetzt schon einmal etwas zu hinterlassen. Sie legte den Zettel gut sichtbar auf die Anrichte. Es war etwas still geworden und Naoko dachte sich, etwas Musik könnte ja nicht schaden. Sie machte also das Radio an, dass ihr dank viel zu laut aufgedrehter Lautstärke erst mal beinahe das Trommelfell platzen ließ. Sie schaltete ein bisschen durch die Sender und hielt bei einem Klassiksender inne. Das Lied dort kannte sie doch… ein –Orgelstück-. Kurz darauf verlor sie auch schon das Bewusstsein… Ende Kapitel 2 Kapitel 3: Ein Job für Nao -------------------------- Nao erwachte. Sie lag nicht im Gras, wie sie es erwartet hatte… es war viel mehr… ein Sofa? „Wo zum Teufel bin ich hier?“ Snatcher kam herein geflogen, sah Nao und landete auf der Sofalehne. „Hallo!“ sagte er lauthals worauf Nao etwas zusammenschreckte. „Du? … sag mir wo ich bin!“ – „Du bist im Haus deiner Schwester. Sie hat dir einen Zettel hier gelassen.“ Er hüpfte von der Lehen herunter auf den Couchtisch und von dort auf die Anrichte. Mit dem Schnabel tippte er auf den Zettel. Nao stand auf, zuckte dann aber leicht zusammen als sie ein kurzer Schmerz durchfuhr. Die Wunden, die sie von Iwan hatte zugefügt bekommen waren noch nicht komplett verheilt. Es war hauptsächlich die am Hals, die ihr noch weh tat, sie war auch die tiefste. Nao erinnerte sich wieder an alles… und biss sich beim Gedanken daran erbittert auf die Unterlippe. Sie ging zur Anrichte und hob den Zettel auf. Liebe Schwester, als ich hörte, was passiert ist, konnte ich nicht anders. Ich habe einen Freund gebeten, dich zu suchen. Er hat dich her gebracht zu mir. Sei nicht verwirrt, du magst dich vielleicht nicht an mich erinnern, aber wir waren seit Kindesbeinen zusammen. Ich habe dir ein Foto beigelegt, das dir vielleicht verlorene Erinnerungen zurückbringt. Du fragst dich sicher, warum ich nicht persönlich da bin. Das hat verschiedene Gründe. Ich habe, als man dich brachte darauf gewartet, dass du aufwachst aber die Ereignisse haben sich etwas überschlagen und ich muss weg. Du kannst dich frei bewegen, mein Haus sei dein Haus. Und bitte kümmere dich um Snatcher. Er wird dir helfen, solltest du Fragen haben oder Probleme. Wie ich hörte kennst du diesen Raben ja bereits. Ich bitte dich darum nichts Unüberlegtes zu tun. Schließlich bist und bleibst du jemand sehr spezielles und es gibt bestimmt genug Leute, die sich daran bereichern wollen. Die Suzuki vor dem Haus gehört übrigens dir. Mach ruhig einen kleinen Ausflug und erkunde die Gegend aber Achtung: Wir sind hier in Japan, hier fährt man auf der anderen Seite. Ich würde mich freuen, wenn du mir ab und an einen Brief schreiben könntest, was du so alles erlebst. Ich kann leider nicht bei dir sein, aber ich möchte dennoch teil haben an deinen Erlebnissen. Deine Schwester Naoko „Huh…“ Nao nahm das Foto… sie mit einer braunen Wölfin als Kind… sie hatte keinen andern Anhaltspunkt also beschloss sie sich das Haus ein wenig genauer an zu sehen. Im Regal neben dem Fernseher standen noch mehr Fotos. Nachdem sie alle durch gesehen hatte ging sie Richtung Schlafzimmer. Sie öffnete den Schrank und fand ein schwarzes Kleid mit einem Zettel. ‚Nimm es, bitte, ich habe keine Verwendung dafür.‘ Das ließ sich Nao nicht zweimal sagen. Ihr gefiel es. So zog sie sich schnell um und machte sich nach draußen. Tatsächlich, da stand ein Motorrad. Nao musterte die Maschine und merkte nicht, dass Snatcher derweil heraus geflogen kam und sich oben auf der Suzuki niedergelassen hatte. Erst als er kurz krächzte schreckte Nao auf. „Du schon wieder! Husch! Du machst bloß Flecken auf die Maschine!“ versuchte sie den Vogel zu verscheuchen. „Naoko hat gesagt du musst dich um mich kümmern!“ protestierte Snatcher. „Ich –muss- gar nichts außer sterben, du Vogel… Aber gut, du hast mir immerhin aus dem Labor geholfen… was willst du denn?“ – „Ich will mit kommen“ sagte er und hob wieder ab von der Maschine. Nao stutzte. „Mitkommen? Haha! Klar… wenn du mithalten kannst…“ sagte sie, setzte den Helm auf und schwang sich aufs Motorrad. „Da mach dir mal keine Sorgen. Ich bin schnell genug.“ Nao fuhr los und bretterte mit einem Affenzahn über die nicht geteerte Straße. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass das Geruckel überaus stimulierend wirkte. Doch schon war da wieder Asphalt und das Geruckel vorbei. Nao fuhr Richtung Stadtinneres. Sie war zwar auch ein Freund von Ruhe und Natur, aber Städte wirkten immer recht reizvoll auf sie. Dabei fiel ihr etwas ein. Sie konnte nicht verlangen, dass ihre Schwester für sie aufkommt. Es war als o an der Zeit sich eine Arbeit zu suchen. Nur was? Niederes Dienstleistungsgewerbe lag ihr fern. Zu wenig Geld, zu viel Arbeit. Nur was hatte sie für Alternativen. In was war sie gut? Ihr kam nur eine Idee: Töten. Nao entschloss sich, nachdem sie sich eine ganze Weile die Stadt angesehen hatte, wieder zurück zu fahren. Sie hatte nun auch wirklich genug Aufmerksamkeit erregt mit ihrem doch sehr schlüpfrigen Outfit. Wieder im Haus ging sie zum Kühlschrank, nahm sich einen Saft raus und pflanzte sich aufs Sofa. Snatcher war ihr die ganze Zeit gefolgt. Er hatte tatsächlich mit ihrem Tempo mithalten können und saß nun neben ihr auf der Sofalehne. „Du sag mal, Vogel-“- „Mein Name ist Snatcher!“ – „Jaja… Snatcher… was kannst du denn alles… erzähl mal.“ Forderte Nao und trank einen Schluck. „Nun ja… ich kann Dinge heben, die 100x so schwer sind wie ich, kann mit Tempo 120 km/h fliegen, kann Leute ausspähen, kann reden, ich kann Papierkram erledigen und mich sogar in eine humane Gestalt wandeln.“ Snatcher war sehr stolz auf seine Fähigkeiten. „Wie jetzt… so richtig mit zwei Beinen und so?“ fragte Nao nach. „Jaaaa.“ Krächzte Snatcher. „Na dann lass sehen!“ Nao drehte sich zu ihm um und sah ihn gespannt an. „Ähm… okay...“ Snatcher flog auf den Boden hinter dem Sofa und tatsächlich… er wurde größer…seine Flügel wurden zu Armen und sein ganzer Körper wurde humaner „Wow, ich bin beeindruckt… wie lange hält das an?“ fragte Nao als sich nichts mehr änderte. „Es hält so lange an, wie ich möchte, allerdings muss ich, wenn ich mich wieder ändere dann genauso lange in meiner Ursprungsform bleiben bis ich mich erneut wandeln kann.“ Nao dachte nach. Sie brauchte einen lohnenden Job und das Beste was sie konnte war töten. Tja, ein Auftragskillerjob würde sich da natürlich am ehesten anbieten. Allerdings brauchte sie Geld für Waffen, Ausrüstung… und ein anderes Versteck. Sie konnte ja nicht das Haus ihrer Schwester mit Waffen voll stopfen. Auch, wenn sie gesagt hatte sie solle sich hier frei bewegen… so loyal war Nao schon. Es ging also um ein Startkapital. „Hm… sag mal, Snatcher… was hältst du von einem Job auf Lebenszeit?“ fragte sie den Raben. „Ein Job? Was hast du denn vor?“ - „Nun, ich kann nicht verantworten, dass meine Schwester mich hier durchfüttert. Ich wohne ihr zu liebe gerne hier aber ich werde eigenhändig Geld verdienen… und da dachte ich an eine kleine Partnerschaft zwischen uns beiden. Du schaffst die Kunden heran, ich erledige die Aufträge.“ Grinste Nao hinterhältig. „Aha… und an welche Art von Aufträgen hast du dabei gedacht?“ Nao lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Ich finde wir sollten mit Kleinigkeiten anfangen, wie Personenschutz oder Beschattung. Und wenn dann etwas mehr Geld für Waffen und so weiter in der Kasse ist weiten wir aus auf Auftragsmord, Entführung etc.“ Snatcher war nicht begeistert, allerdings hatte er den Auftrag Nao zu schützen und bei ihr zu bleiben, egal wie und wo. „Gut, und du willst jetzt also, dass ich dir einen Klienten an Land ziehe, was?“ Nao drehte sich wieder zu ihm. „Exakt! Sieh mal, ich muss auch an mich denken, du kannst sicherlich jeden direkt durchschauen und im Notfall auch ein wenig beschatten um raus zu finden was er tut etc. Falls zum Beispiel mal ein Bulle versucht Kontakt zu mir auf zu bauen… ich steh nämlich nicht auf diese Rechtsfuzzies.“ – „Verstehe…“ – „Also… was sagst du… bist du dabei?“ Nao hielt ihm eine Hand entgegen. Snatcher zögerte kurz schlug aber dennoch ein. „Deal… aber nur, wenn du mir versprichst es nicht zu übertreiben.“ – „Deal… das kann ich sowieso nicht solange du meine Termine regelst. Morgen fangen wir an… heute kommt eh nichts mehr dabei rum… ich bin viel zu müde… und es sind schon 19:38 Uhr… ich bin zwar eine Nachteule aber heute brauch ich noch meine Ruhe…du darfst dich übrigens gern zurück verwandeln… wir müssen dir morgen noch Klamotten besorgen… so kannst du schlecht Leute anheuern.“ Der Rest des Tages verlief ziemlich unspektakulär. Bis auf Nao’s Kochversuch… sie jagte ein Ei in der Mikrowelle hoch und wollte ein Stück Fleisch in der Spüle mit heißem Wasser kochen… Am nächsten Morgen fuhr Nao früh mit Snatcher raus um ihm zunächst mal etwas zum anziehen zu besorgen. Dieser saß hinter ihr auf dem Motorrad in seiner humanoiden Form. Schließlich konnte er als Rabe schlecht etwas anprobieren. Nao hatte ihm aber, damit er nicht völlig frei stand das schwarze Kleid über gezogen. Von passen konnte hier zwar keine Rede sein und Snatcher kam sich damit auch überaus dämlich vor aber die anderen Sachen passten noch weniger. Endlich bei einem Kleidungsshop angekommen gingen die beiden rein und wurden natürlich prompt ausgelacht. Man stelle sich das vor: Ein 1,85m großer Rabe in einem viel zu kurzen Kleid und einem Gesichtsausdruck der sagte: ‚Tötet mich, sofort!‘ Nao suchte ihm einige gute Hemden raus, er stöberte sich durch die Hosen und dann gab‘s noch 3 Jacketts + Krawatte. Snatcher sah nun wesentlich souveräner aus. Nao kaufte sich ebenfalls noch ein paar Sachen. Der Stil ihrer Schwester war eben nicht ihrer. Wieder auf der Straße teilten sich die beiden auf. Snatcher sollte die Gegend nach Kunden ab suchen und Nao ging auf die Suche nach einem Waffenladen bzw. einer Gelegenheit an Waffen zu kommen. Sie hatte sich das Geld genommen, das ihre Schwester noch im Haus hatte. Sie schwor sich es ihr zurück zu zahlen sobald sie es wieder hatte. Nao suchte auch nach einem Ort wo sie sich vorläufig mit ihren Klienten treffen konnte. Schließlich würde man sich nicht auf der offenen Straße mit ihr über einen Auftragsmord unterhalten wollen. Sie fand schließlich am Hafen ein nicht verschlossenes, leer stehendes Lagerhaus. Und kein Mensch in der Nähe, wie geschaffen für ihre Zwecke. Sie schaute auf die Uhr. In einer halben Stunde sollte sie sich wieder mit Snatcher vor dem Kleidungsladen treffen, also auf, auf und zurück. Snatcher erwartete sie bereits. „Du bist zu spät…“ maulte er. „Aber doch nur 10 Minuten… und? Hat sich was ergeben?“ – „Ich konnte es selbst nicht glauben, aber ja. Ich hörte ein Gespräch mit, wie sich zwei Geschäftsleute darüber unterhielten, dass sie erpresst würden. Ich habe sie darauf angesprochen und sie würden deinen Service gerne in Anspruch nehmen.“ Nao überlegte kurz. „Gut, dann sag ihnen, wenn sie mich treffen wollen, ich warte an Dock45 am Hafen. Wenn sie einen Deal wollen sollen sie um 16:00 Uhr da sein.“ – „Gut, verstanden.“ Punkt 16:00 fuhr ein Wagen vor bei den Docks und zwei ängstlich drein schauende Männer stiegen aus. Sie erblickten den Raben vor einem der Lagerhäuser und gingen auf ihn zu. „Ich hoffe, sie können ihr etwas bieten, sie tötet nicht für lau.“ Sagte Snatcher und drückte die Tür leicht auf. Nachdem die beiden Männer eingetreten waren, verschloss er hinter ihnen die Tür woraufhin diese zusammen zuckten. „Treten sie näher!“ sprach eine Stimme aus dem hinteren Bereich der Lagerhalle. Es war sehr dunkel, nur eine einzige Glühbirne ziemlich in der Mitte des Raumes spendete ein wenig Licht. Die beiden Männer gingen vorsichtig weiter bis sie direkt unter der Birne standen. „Und Stopp!“ Nao trat leicht ins Licht, man konnte aber grade nur so ihre Umrisse erkennen. „Ich will nur sicher gehen, dass wir die gleiche Sprache sprechen… haben sie etwas dabei, das mich glücklich macht?“ Einer der Männer hatte einen Koffer dabei und wurde jetzt von dem Zweiten nach vorne geschubst. „J-J-Ja… w-w-w-wir haben 10000000 Yen dabei… reicht ihnen das? Wir können auch mehr besorgen.“ – „Zeigen sie mir das Geld… dann sehen wir weiter…“ – „N-N-N-Natürlich…“ der Mann nahm den Koffer auf den Boden, öffnete ihn und drehte ihn in Nao’s Richtung. „Gut… nun können wir reden.“ Die beiden Männer entspannten sich etwas. „Wo liegt ihr Problem und wie soll ich helfen?“ – „Nun ja, da ist unser Vorgesetzter, Uita Yasuko, er erpresst uns mit gewissen Aufnahmen von uns, zahlt uns kaum noch Lohn und wir müssen niedere Dienste für ihn erledigen… Sie müssen ihn aus dem Weg räumen… selbst wenn er die Fotos nicht hat, könnte er unser beider Leben damit ruinieren.“ Nao blieb kurz still. „Ich verstehe… Nun, haben sie ein Foto? Wo hält er sich oft auf?“ – „Ja ich habe hier ein Foto.“ Er kramte in seiner Tasche und holte ein Bild von einem Mann mittleren Alters heraus, offensichtlich ein Akita Inu. „Also entweder ist er bei uns auf der Arbeit in seinem Büro oder bei sich zu hause.“ – „Gut, gut… die genauen Daten können sie meinem Assistenten geben. Rechnen sie mit zufriedenstellender Arbeit und machen sie sich keine Gedanken mehr.“ Sagte Nao und entfernte sich von den beiden. Die wollten sich grade umdrehen als Snatcher plötzlich hinter ihnen stand, dem einen den, jetzt wieder geschlossenen, Koffer ab mit den Worten „Das nehme ich an mich. Das Foto bitte und nennen sie mir die Adressen.“ Nachdem die beiden Männer wieder gefahren waren trat Nao zu Snatcher aus der Lagerhalle heraus. „Komische Typen… meinst du die sind ein Pärchen?“ fragte sie Snatcher, der sie darauf nur verdutzt anguckte. „Was denn? Könnte doch sein… also… du lotest aus wo sich der Typ des Öfteren mal alleine aufhält.“ – „Und was machst du, wenn ich fragen darf?“ – „Ich habe eben auf meinem Weg hierher ein paar illegale Waffengeschäfte beobachten können. Ich brauche ein wenig Ausrüstung. Ich muss den Kram dann zwar wohl oder übel zunächst bei meiner Schwester einlagern aber ich glaube nicht, dass das Geld dann noch für ein gutes Versteck reicht.“ Snatcher nickte „Gut, gut,… wie du willst…“ damit verwandelte er sich zurück und flog los um die Adressen zu checken. Punkt 18:00 Uhr trafen sich die beiden wieder. Snatcher war schwer überrascht. Nao sah aus wie ein Soldat, Hose in Tarnmuster, eine Schusssichere Weste unter dem Pulli, Munition über der Schulter, Messer, Granaten und Pistolen am Gürtel und ein großes Katana auf dem Rücken. „Was um alles in der Welt hast du denn da alles gekauft?“ fragte Snatcher aufgeregt. „Das ist noch nicht anderes. Die liefern uns gegen 21:00 noch eine Bazooka und eine schicke Sniper plus Munition zum Lagerhaus. Heißt: ich muss den Kram hier erst mal nach Hause schaffen…“ – „Und wie willst du mit dem Kram unentdeckt bis nach Hause kommen?“ Snatcher war völlig aufgebracht. So konnten die unmöglich durch die Stadt fahren. „Tja, deshalb bekommst du jetzt das hier.“ Sagte Nao und übergab Snatcher eine Tasche worein sie gleich das Katana, die Granaten, Pistolen und Messer packte. „Du kannst ja angeblich das 100 fache deines eigenen Gewichts tragen, dann mal los.“ Grinste sie. „Elende Sklaventreiberin… aber die Munition nimmst du gefälligst selber.“ – „Natürlich. Keine Sorge, die passen auch nicht mehr in die Tasche rein.“ Damit schickte sie Snatcher los, schwang sich aufs Motorrad und flitzte in Richtung Haus. Dort angekommen verstaute sie die Waffen in dem Zimmer, das sie für ihres hielt. Sie musste sich so bald wie möglich einen neuen Ort für den Kram suchen. „Okay… ich fahre nochmal los und hole den Rest ab. Du könntest ja in der Zeit was zu futtern besorgen.“ Kommandierte sie den Raben herum. Der war allerdings heil froh, dass Nao das mit dem Essen nicht selbst übernehmen wollte und meckerte deshalb auch nicht. Das ganze hatte allerdings einen Haken: Snatcher war noch in seiner Rabenform gefangen. Er war zwar stark aber wie sollte ein Rabe ohne Hände etwas in einer Rührschüssel umrühren? Er entschloss sich schließlich nach einigen missglückten Versuchen etwas zu bestellen. Pünktlich nachdem das Essen ankam war auch Nao wieder da. Sie brachte die Sniper und die Bazooka + Munition ebenfalls in ihr Zimmer und kam wieder. „Na? War dir das selber kochen zu schwierig?“ spottete sie, als sie das Essen in Tüten sah. „Du musst grade reden…“ spottete Snatcher zurück und pickte sich sein Essen aus den Packungen. Nao nahm sich, was noch da war, pflanzte sich damit auf’s Sofa und schaltete den Fernseher ein. Sie schaltete durch bis zu einem Nachrichtenkanal, es ging allerdings bloß um Wirtschaft. „Maaan, die sollen mal was Interessantes bringen… ich will mich doch schlau machen, was hier so gebacken ist. Wer weiß, vielleicht bekomme ich ja demnächst hoch karätige Kundschaft.“ Lachte sie verschlagen. Snatcher, den das alles nicht interessierte, widmete sich weiter seinem Essen. Nao hatte neben den Waffen noch eine Tüte dabei gehabt, die jetzt auf dem Couchtisch lag. Diese Tüte hatte allerdings seine Aufmerksamkeit. „Was hast du da eigentlich in der Tüte?“ fragte er schließlich, sich den Schnabel putzend. Nao nahm die Tüte vom Tisch. „Die hier meinst du? Och… nichts für dich interessantes. Sagen wir mal, ich hab mir was gegönnt.“ -„Gegönnt?“ Snatcher legte fragend den Kopf zur Seite. „Na wenn du’s so unbedingt wissen willst.“ Nao griff in die Tasche und holte etwas heraus. Es war länglich, glatt… aber doch recht unspektakulär. Snatcher wusste nichts damit anzufangen also hüpfte er von der Anrichte auf die Sofalehne neben Nao um das Unbekannte Objekt näher unter die Lupe nehmen zu können. „Was soll denn das sein?“ Nao sah ihn verdutzt an. „Wie, du weißt nicht was das ist? Was hat man dir eigentlich alles nicht beigebracht?“ Nao hielt das Ding an Snatchers Brust und drückte einen Knopf worauf das Ding wie wild zu vibrieren begann. Snatcher war so erschrocken, dass er gleich von der Sofalehne plumpste, worüber sich Nao königlich amüsierte. Sie linste über die Lehne zu dem am Boden liegenden Snatcher. „W-W-W-Was ist denn das für ein Höllengerät?“ Nao grinste. „Damit kann man eine Menge Spaß haben… noch nie was von ‘nem Vibrator gehört?“ Nao lachte. Snatcher rappelte sich wieder auf und flog wieder auf die Lehne zurück. Woher sollte er wissen, was ein Vibrator ist? Niemand hatte ihm solche Dinge je erklärt. „Ich verstehe immer noch nicht… Wie soll man damit Spaß haben? Außer, dass man damit arme Raben wie mich beinahe zu Tode erschrecken kann?“ Nao zweifelte langsam an Snatcher’s Intelligenz. „Okay.. du weißt es scheinbar wirklich nicht, was? Dann fang ich doch mal ganz vorne an… Weißt du wo die Babies her kommen?“ – „Natürlich weiß ich das!“ krächzte Snatcher leicht errötend. Er war zwar manchmal etwas schwer von Begriff aber das beleidigte ihn jetzt ein wenig. „Tja, dann weißt du sicher auch, dass der Akt in dem man Babies zeugt mit einer Menge Spaß verbunden sein kann?!“ – „Huh, wozu denn? Ist doch bloß ein Deckakt? Ich versteh nicht, was ihr Zweibeiner daran so toll findet…“ Nao hielt kurz inne. Klar… für Tiere ohne familiäre Bindung, ohne Sozialverhalten war das ganze bloß Mittel zum Zweck und diente nicht den zwischentierlichen Beziehungen… „Naja… um es für dich vielleicht etwas verständlicher aus zu drücken: Wenn wir Sex haben geht es zum einen um Beziehungen, zum anderen um die Erfüllung eines Urinstinkts. Damit wir diesem Urinstinkt nachkommen belohnt uns unser Gehirn mit der Ausschüttung von Glückshormonen. Also wenn man‘s so sagen will: Wir fühlen uns super, wenn wir’s tun. Und das ja zu recht. Immerhin sorgen wir ja für die Erhaltung unserer Art.“ – „Hä? Dann verstehe ich aber immer noch nicht, was du mit dem Ding da willst…?“ Nao seufzte. „Na, das ‚Ding da‘ ersetzt mir den Kerl. Verstehst du langsam worauf ich hinaus will?“ sie drehet sich zu Snatcher und blickte in ein rotes Rabengesicht. „Ich…. Glaube ich hab verstanden… mehr brauchst du mir gar nicht zu sagen…“ sagte er und flog wieder auf die Anrichte. „Hey, du wirst hier in Japan dauernd mit so ‘nem Kram konfrontiert… Ich mein guck allein mal was ich alles für‘n Kram gefunden hab.“ Sie schüttete die Tüte aus und auf dem Couchtisch landeten allerlei Sexspielzeuge. Darunter alle möglichen Dildos, Vibratoren, Handschellen, eine Peitsche .. und so ein undefininierbares Ding mit Kabeln dran, welches Nao sich aus dem Haufen griff. „Das hier zum Beispiel. Das kann ich sicher mal verwenden um einem Typen irgendeine Info raus zu leiern. Das ist ein Masturbator der sich innerlich dreht. Die Dame in dem Laden sagte mir noch, dass man das bloß nicht ohne Gleitgel verwenden sollte… ‚um Himmels willen‘ sagte sie… damit könnte man einem Kerl leicht den Penis brechen.“ Grinste Nao und legte den Masturbator wieder auf den Tisch. „Du bist ganz schön fies… weißt du das?“ murmelte Snatcher von seiner Anrichte aus. „Klar! Aber was soll ich machen, so bin ich eben!“ grinste Nao und wandte sich wieder dem Fernsehen zu. In dem Moment wurde die Sendung unterbrochen für eine Sondermeldung: Wir erfahren gerade, dass es der Polizei gelungen ist, ein Mitglied der Yakuza fest zu nehmen.Nach unseren Informationen handelt es sich wohl um den 45 jährigen Ryoichi Ikegami. Es liegen Beweise für Drogenhandel, mehrfachen Mord, Erpressung und Entführung vor. Die Polizei bestätigte, dass bei der Razzia, in der Ikegami festgenommen wurde… „Sieh an… den sollte ich mir besser nicht zum Vorbild nehmen.“ Murmelte Nao vor sich hin. „Ganz genau! Mord, Drogenhandel und der ganze andere Kram sind illegal. Du solltest-“- „Ach Unsinn! Das meine ich doch gar nicht… der Idiot hat sich erwischen lassen… Das wird mir nicht so leicht passieren. Und weißt du auch warum?“ – „Ich will’s gar nicht wissen…“ Nao’s Augen bekamen einen stechenden Ausdruck. „Ganz einfach… ich werde keinen am Leben lassen, der irgendetwas gegen mich in der Hand haben könnte.“ Snatcher sah sie erschrocken an. „Aber… du hast doch nicht etwa…“ – „Oh doch… diese illegalen Waffenhändler… die schwimmen jetzt tief im Ozean… ihrer Verrottung entgegen…“ Snatcher konnte nicht fassen, dass sie das tatsächlich getan hatte. Er musste vorsichtig sein. Nao schien nicht diejenige zu sein, mit der man leichtfertig scherzen sollte. „Und was ist mit deinen Klienten? Die werden doch ab und an sicher dein Gesicht sehen?“ Nao senkte den Kopf. „Wenn sie mich verpfeifen werde ich sie finden.. sie werden es nicht wagen… du wirst schon dafür sorgen, dass ich keine schwarzen Schafe erwische. Wer mich konsultieren will muss Verschwiegenheit garantieren können… andernfalls werde ich ihn oder sie jagen.. bis ans Ende der Welt, wenn es sein muss. Ganz egal, ob sie mich dann schon suchen oder nicht…“ »Ich werde nie wieder das schwache Lamm sein… niemand wird mich je wieder rumkommandieren… niemand!!« Nao verbiss sich in ihre Unterlippe bis Blut auf dne Boden rann. Die untergehende Sonne wandelte ihre Augen. Sie begannen blutrot zu leuchten, und Nao wusste dass nun der Zeitpunkt ihrer Feuerprobe gekommen war. Uita Yasuko war gerade fertig mit der Arbeit und packte seine Aktentasche zusammen. Alle anderen waren bereits nach Hause gegangen, so dachte er. „Herr Yasuko?“ er sah auf. „Mina! Was machen sie denn noch hier? Sie haben doch schon längst Feierabend?!“ Mina, eine zierliche Sekretärin mit Brille betrat das Büro. „Ich wollte sie noch etwas fragen… das ging aber nicht, solange die anderen noch da waren…“ sagte sie schüchtern, schloss die Tür hinter sich und verschloss sie. „Nun? Dann frag‘ bitte jetzt, ich möchte gerne nach Hause.“ Drängelte Yasuko. „Wozu die Eile? Zuhause wartet doch niemand auf sie, richtig?“ Yasuko sah Mina fragend an. „Wie meinen sie? Ich verstehe nicht…“ – „Nun ja… sie haben weder Frau noch Kinder… da ging ich davon aus.“ Lächelte Mina verlegen und kam auf Yasuko zu. „Selbst wenn es so ist, das gibt ihnen noch längst nicht das Recht so mit mir zu reden, Fräulein.“ Mina setzte sich auf Yasukos Schreibtisch. „Es tut mir Leid… ich dachte nur… wo ja sowieso niemand auf sie wartet… „ sie zog ihren Rock leicht nach oben. Yasuko schluckte. „Ich habe heute Abend Zeit genug.“ Yasuko tat einen Schritt nach hinten. „A-Aber Fräulein Mina… sie sind schließlich verheiratet…“ – „Und deshalb darf ich keinen Spaß haben? Kommen sie schon. Mein Mann gibt mir einfach nicht, was ich brauche.“ Sie beugte sich weiter zu Yasuko herüber und ließ dabei einen Träger ihres Tops ihre Schulter herab gleiten. Yasuko ging noch einen Schritt nach hinten und fiel in seinen Sessel. Mina stand vom Tisch auf und ging zu Yasuko, kniete sich vor ihn hin. Langsam begann sie über die wachsende Beule in seiner Hose zu streicheln. „Kommen sie schon, Herr Yasuko. Sie wollen es doch auch.“ Hauchte sie. „N-Na gut… a-aber das bleibt unter uns, verstanden?“ – „Keine Sorge…“ sagte Mina und stand auf. „Niemand wird je etwas darüber erfahren, was heute Nacht hier geschieht. Sie zog zwei Seile hervor. „Was haben sie damit vor?“ Mina lächelte ihn an. „Ach wissen sie, ich habe da so einen kleinen Fetisch… wenn sie mir den vielleicht genehmigen.“ Noch während sie sprach band sie seine Arme an den Stuhllehnen fest. „Das macht das ganze etwas interessanter.“ Lächelte sie und näherte sich Yasuko’s Gesicht. Sie leckte über seine Lippen und die beiden verfielen in einen wilden Zungenkuss. Sich wieder von ihm lösend leckte sie ihm über das Kinn herunter zum Hals, wo sie ihm schon während des Kusses die Krawatte gelockert hatte, und ihm jetzt das Hemd aufknöpfte um nun mit ihrer Zunge weiter nach unten zu wandern. Während sie langsam das Hemd auf Seite schob und seine Hose aufknöpfte, saugte und leckte sie an seinen Brustwarzen. Yasuko verfiel in lautes Stöhnen über diese Liebkosungen. Als beide seiner Brustwarzen steif waren, wanderte Mina mit der Zunge weiter nach unten. Sie zog den Reisverschluss seiner Hose auf und legte seine Erektion frei. Langsam begann sie an ihr auf und ab zu lecken, lutschte kurz an der Eichel und umkreiste sie mit der Zunge. Yasuko genoss das ganze deutlich hörbar. Mina hielt plötzlich inne und richtete sich auf. Überrascht über den abrupten Abbruch sah Yasuko sie an. Sie zog sich derweil unter dem Rock ihr Höschen aus und warf es achtlos hinter sich. Sie drehte sich um und ging leicht in die Hocke, bis sie Yasuko‘s Glied an ihren Schamlippen spürte. Zunächst ließ sie ihn nicht ein, sondern rieb bloß langsam daran. Yasuko ließ sie gewähren und genoss lautstark weiter. Langsam stimmte auch Mina in das Stöhnen mit ein, sie war nun bereit für ihn. Sie positionierte ihn richtig und glitt vorsichtig hinab. Beide stöhnten darauf laut auf, als er letztlich in ihr war. Sie begann ihre Hüften auf und ab zu bewegen, erst langsam dann schneller. Er war nicht weit von seinem Höhepunkt, das spürte sie, also beschleunigte sie das Tempo wieder etwas. Verlangend stöhnte sie seinen Namen „Yasuko..!“ sie wollte, dass er ihr etwas entgegen kam. Yasuko verstand und begann seine Hüften vor und zurück zu bewegen. Mina stöhne laut auf und lehnte sich etwas nach hinten. Auch sie war nun kurz vor dem Orgasmus. „Bitte… kommen sie in mir….“ Stöhnte sie. „Ich will es in mir spüren…“ Das brauchte sie nicht zweimal zu sagen. Zwei Stöße später ergoss sich Yasuko in ihr woraufhin auch sie kam. Es vergingen einige Minuten bis die beiden wieder zu Atem kamen. „Mina… also… das hätte ich nie von ihnen erwartet…“ keuchte Yasuko. Mina löste sich von ihm und ging auf die Suche nach ihrem Höschen. Derweil rann ihr sein Sperma an den Schenkeln herunter. „Das überrascht sie wohl sehr.“ Sagte sie während sie ihr Höschen aufhob und es wieder anzog. „Nun ja… schon… sie haben mir zwar bei vielen Intrigen geholfen… aber ich sah sie immer eher als eine verklemmte und zurückgezogene Frau an… bitte verstehen sie das nicht falsch.“ – „Wie sollte ich das wohl falsch verstehen.“ Grinste Mina. „Lassen sie mich jetzt wieder gehen?“ grinste Yasuko sie an und deutete mit seinem Blick auf die beiden Fesseln. „Es tut mir leid, aber das kann ich leider nicht tun, Uita Yasuko.“ Yasuko schreckte auf… ihre Stimme war plötzlich anders. Mina nahm die Brille ab und schien sich etwas aus den Augen zu reiben. „Was soll das ganze?“ protestierte Yasuko und zog an seinen Fesseln. „Ihre Angestellten, Jiro Kiyota und Shoichi Hanaki... sie sind gute Angestellte, haben sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Sie haben gut gearbeitet, waren immer zuverlässig und auch sie Herr Yasuko waren immer sehr zufrieden mit den beiden. Bis zu einem gewissen Betriebsausflug. Da sahen sie die beiden bei etwas, dass Sie dazu brachte ihre Einstellung zu den beiden grundlegend zu verändern. Sie schossen an besagtem Tag gewisse Fotos. Sie wären wohl nicht so freundlich mir zu sagen wo sich die Negative und die dazugehörigen Abzüge befinden?“ Immer noch nett grinsend sah ihn die unechte Mina an ohne dabei die Augen zu öffnen. „Ich verstehe… die beiden haben also geplaudert… von mir erfahren sie nichts.“ – „Es wäre bedauerlich, wenn ich selbst danach suchen müsste, Yasuko… sagen sie es mir lieber, bevor sich dieses nette Grinsen wandelt.“ Yasuko knirschte mit den Zähnen. „Ach ja… und was dann?“ versuchte er seine Angst zu überspielen. „Das wollen Sie gar nicht erst wissen. Also raus damit: Wo ist der Kram! Ich warte nicht ewig!“ Noch immer dieses Grinsen, Yasuko bekam es mit der Angst zu tun. „Na gut, na gut! Sie sind hier in einem der Bücher versteckt!“ Die unechte Mina ging auf ihn zu. Hinter Yasuko bestand die Wand aus einem großen Regal mit Büchern. „Und wären sie jetzt noch so freundlich mir zu sagen, welches Buch?“ grinste sie ihn wieder an. „Suchen sie doch! Hatten sie mir nicht gesagt sie hätten die ganze Nacht Zeit?“ Das Grinsen verschwand worauf Yasuko versuchte zurück zu weichen. „Ich frage jetzt noch ein letztes Mal:“ Sie öffnete die Augen und starrte ihn an. „Welches verdammte Buch!?“ Yasuko versuchte sich zu befreien und schrie vor Angst über die blutrotglühenden Augen, die ihn so eindringlich anstarrten. „Was zur Hölle bist du???“ schrie er mit angstverzerrter Stimme. Sie grinste wieder… es war kein nettes Grinsen mehr. „Ich bin der Tod persönlich.“ – „Okay, okay… du hast gewonnen! Es ist das dritte von links in der zweiten Reihe von oben!!!“ Sie lehnte sich wieder zurück. „Warum nicht gleich so… also mal sehen.“ Sie zählte die Bücher ab und holte das Gesuchte heraus. Tatsächlich. Es befanden sich sowohl Negative als auch eine ganze Menge Abzüge darin. „Sind das alle Abzüge?“ fragte sie, das Buch wieder zuklappend. „J-J-Ja… es gibt keine weiteren… ich schwöre! Bitte lassen sie mich jetzt gehen!“ Sie lachte und kam wieder auf ihn zu. „Aber wer wird denn? Immerhin haben sie mir grade genau in die Augen gesehen.“ Funkelte sie ihn böse an. Er sah mit vor Angst geweiteten Augen in ihre. „Sehen Sie? Schon wieder.“ Lachte sie und zog eine Pistole unter ihrem Top hervor. „Nein, bitte…“ flehte Yasuko. „Wissen sie, was das das Lustigste daran ist?“ sie hielt ihm die Waffe an die Stirn. „Ich wüsste nicht was daran lustig ist!!“ rief Yasuko. „Das Lustige ist, wenn ich jetzt ihr Gehirn da hinten auf der Wand verteile, wird das ganze ihrer kleinen Mina zugesprochen. Die ihnen ja, wie Sie selbst eben sagten, bei vielen Intrigen geholfen hat. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe.“ Sie lachte böse und ging einen Schritt zurück. „Also… haben sie noch etwas zu sagen?“ Yasuko schwieg. „Wie sie wollen… Leben sie wohl, Uita Yasuko!“ und so drückte sie ab. Yasuko‘s Blut spritzte über die gesamte Wand und er sackte in sich zusammen. Bevor sie ging öffnete unsere falsche Mina das Buch und holte die Fotos heraus. Das Buch ließ sie liegen. Daraufhin löste sie eines der Seile und ließ es auf den Boden fallen. Sie gab Yasuko die Waffe in die Hand und verließ das Zimmer. Draußen angekommen schwang sie sich auf ein Motorrad und fuhr fort. Auf der Fensterbank des Büros des ermordeten Yasuko’s saß Snatcher. Er sah noch einen Moment lang ins Zimmer, sprang schließlich von der Fensterbank und flog fort ohne sich noch einmal umzudrehen. Kapitel 3 Ende Kapitel 4: Die Polizei von Tokyo -------------------------------- *klick* ..und so steckten sie noch bis zu ihrer Rettung in ihrem Auto fest. Uns erreicht soeben eine Eilmeldung. Es sieht so aus als hätte man den bekannten Geschäftsmann Uita Yasuko tot aufgefunden. Nach unseren jetzigen Informationen wurde er wohl durch einen Kopfschuss getötet. Die 25 jährige Yuriko Mina gilt als dringend tatverdächtig. Zu weiteren Meldungen… *klick* Am Tatort: „Was sagen die Spuren auf dem Buch?“ – „Ebenfalls Fräulein Mina’s Fingerabdrücke…“ Inspektor Nantaro Shinmei ging um die Leiche herum. „Ganz schön hinterhältig… Ihn erst zu verführen und dann einfach zu erschießen…“ sagte er mehr zu sich selbst. „Haben sie denn einen Verdacht was das Motiv war?“ fragte einer der Spurensicherer. „Einen Verdacht? Naja… ich denke, es hatte etwas mit diesem Buch zu tun… Wir werden es ja gleich erfahren, Fräulein Mina ist bereits auf dem Weg hierher.“ Er besah sich die Leiche noch einmal genauer. „Nehmen sie auf jeden Fall noch eine Probe von dem Bereich hier unten. Es könnten sich Speichelspuren feststellen lassen.“ Einer der Polizisten betrat den Tatort. „Inspektor? Das Überwachungsvideo ist leer… irgendjemand hat es gelöscht.“ - „Gelöscht? Ich verstehe… Fingerabdrücke?“ – „Keine, Sir. Auch bei den Geräten sind nur die Fingerabdrücke des Wachpersonals zu finden… kein Zeichen für Fremdeinwirkung.“ Shinmei sah nachdenklich auf den Boden. „Inspektor?“ riss ihn einer der Beamten aus seinen Gedanken. „Fräulein Mina wäre nun hier.“ Lauthals machte sie sich bereits im Flur bemerkbar. „Gut, gut,.. dann wollen wir mal das Alibi prüfen.“ Mina betrat den Raum „Oh mein Gott!! Hätten sie ihn nicht wenigstens zudecken können? Das ist ja furchtbar!“ keifte sie. „Fräulein Mina, nehme ich an?“ fragte Inspektor Shinmei ruhig. Er kannte diese hysterischen Weiber bereits. „Natürlich, was denken sie denn? Mein Gott das ist ja schlimmer als ein Autounfall… ich kann einfach nicht weg sehen…“ Shinmei nahm Mina vorsichtig an den Schultern und drehte sie zu sich. „Dann lassen sie mich ihnen etwas helfen. Also… wenn sie mir jetzt bitte sagen könnten, wo sie gestern zwischen 19 und 23 Uhr waren?“ er holte sein Notizbuch aus der Brusttasche. „Was weiß ich? Ich war zu Hause, ich hatte Feierabend.“ - „Gibt es dafür Zeugen?“ Mina sah ihn fragend an. „Zeugen? Mein Mann war nicht zu Hause, er ist noch auf Geschäftsreise… sonst ist niemand bei mir zuhause gewesen… hören sie ich habe ihn nicht getötet das müssen sie mir glauben!“ Shinmei schrieb in sein Notizbuch ohne dabei auf zu sehen. „Jaja… wie sie meinen. Wir brauchen noch eine Speichelprobe von ihnen, wenn sie also bitte kurz zu dem Herrn da gehen würden?“ er schob Mina in die Richtung eines der Beamten. Irgendetwas störte Shinmei an der Sache. Er wusste nur nicht was. Gedankenverloren ging er in Richtung Fenster. „Nanu..?“ es lag etwas auf der Fensterbank. Eine schwarze Feder mit etwas daran befestigt. Shinmei öffnete das Fenster und nahm den Gegenstand. Es war eine Art Schlüsselanhänger. „Ein ‚N‘… wozu soll das gut sein?“ er übergab den Anhänger mitsamt der Feder einem Beamten der Spurensicherung und sah sich weiter um. Im Verlauf des Tages kamen die Ergebnisse des DNA-Tests. „Inspektor Shinmei?“ einer der Beamten kam aufgeregt mit einem Zettel angerannt. „Das Ergebnis ist da.“ Er übergab Shinmei den Zettel. Dieser las sich durch, was darauf stand und stutzte. „Keine Übereinstimmung? Ich verstehe langsam… Ich denke ich weiß jetzt, was das Motiv war.“ *klick* …das Projekt seihe zu wichtig als dass es hätte abgebrochen werden können. Im Fall „Uita Yasuko“ gibt es neue Erkenntnisse. Das Motiv war vermutlich Eifersucht auf eine andere Liebschaft des Geschäftsmannes. Die Polizei geht von folgendem Tathergang aus: Yuriko Mina wollte sich mit ihrem Chef in seinem Büro treffen um sich mit ihm über etwas zu unterhalten. Dabei erwischte sie ihn bei einer Liaison mit einer anderen Frau. Frau Mina verlor vor Eifersucht die Kontrolle und schoss auf die beiden, traf aber nur ihren Chef. Sie versuchte es noch wie einen Selbstmord aussehen zu lassen, was die Polizei allerdings durchschaute. Die Gerichtsverhandlung zu dem Fall findet nächste Woche statt. Nun zum Wetter… *klick* Polizeiwache Tokyo: Inspektor Shinmei saß in seinem Büro. Der Fall war zwar abgeschlossen, aber trotzdem beschäftigte ihn noch etwas: Warum fanden sich bei den gelöschten Überwachungsvideos keine Fingerabdrücke von Fräulein Mina? Was hatte das aufgeschlagene Buch zu bedeuten? Warum fand sich die besagte Liebhaberin nirgendwo? Und vor allem: Was hatte es mit diesem Anhänger auf sich? Er legte verzweifelt seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Egal wie er es drehte: Irgendetwas stimmte an der Sache nicht. Es klopfte. „Herein?“ es war Kommissar Shinichi Matsuyama.“Ich bringe ihnen ihren Kaffee, Inspektor. Haben sie derweil etwas Neues heraus gefunden?“ er stellte die Tasse auf den Tisch, die natürlich nur ein Vorwand war, um sich die neusten Informationen ab zu holen, und lenkte seinen Blick auf den auf dem Tisch liegenden Anhänger. „Nein… keine Fingerabdrücke… kein Gar nichts… alles was ich jetzt weiß ist, dass diese Feder von einem Raben ist… aber das bringt mich auch keinen Schritt weiter.“ Er nahm die Tasse und nippte daran. „Könnte es denn vielleicht sein, dass Frau Mina gar nicht die Täterin ist?“ fragte Matsuyama. „Ich würde es nicht ausschließen… allerdings hätten wir dann nicht so viele Fingerabdrücke von ihr gefunden. Sie muss also zwangsläufig dort gewesen sein. Da beißt die Maus keinen Faden ab…“ er seufzte und lehnte sich im Stuhl zurück. „Haben sie denn schon Neuigkeiten über die beiden Ertrunkenen in der Tokyo Bay?“ Shinmei kramte ein Blatt Papier aus seinem Schreibtisch. „Naja… der Tod war ertrinken… zudem waren die beiden hoch zugedröhnt mit allerlei Drogen. Es ist also von einem ‚tragischen‘ Unfall aus zu gehen…“ er sah skeptisch auf das Papier. „Aber irgendetwas stört sie auch hier, nicht wahr?“ bemerkte Matsuyama. „Wie kommen sie darauf?“ sagte Shinmei kühl und packte das Papier wieder weg. „Haben sie nichts zu tun, Matsuyama?“ der Angesprochene grinste verlegen. „Natürlich Inspektor, entschuldigen sie vielmals!“ er verbeugte sich 3, 4 mal und verließ das Zimmer. »Was mache ich mir vor… dieser Anhänger… den haben meine Leute da auch gefunden… es handelt sich hier um einen Serienkiller… Nur welches Motiv hat er? Das schlimmste ist, ich muss warten bis er erneut mordet… vorher habe ich keine Chance Beweise für meine Theorie zu finden… zwei gleiche Anhänger ohne jegliche Fingerabdrücke werden da niemals reichen… Vielleicht handelt es sich ja auch um Fräulein Mina… wer weiß. Ich interpretiere da wieder zu viel herein….« *klick* Heute fand das seit einer Woche heiß erwartete Gerichtsverfahren zum Fall ‚Uita Yasuko‘ statt. Die Richter erklärten Frau Mina für schuldig und verurteilten sie zu 25 Jahren Haft. Sie habe bis zum Schluss ihre Unschuld beteuert, konnte aber auch keine Beweise oder Zeugen liefern, die das hätten untermauern können. Damit wird der Fall zu den Akten gelegt. Damit reißt die Mordwelle der Stadt allerdings nicht ab. Zwei weitere Fälle haben sich innerhalb kürzester Zeit ereignet. Die Polizei gibt an, dass sie an den Fällen dran wären, es wäre aber sehr schwierig etwas Genaueres zu sagen, da weder Fellrückstände noch irgendwelche Fingerabdrücke eines möglichen Täters zu finden gewesen seien. *klick* … „Trottel…“ Polizeiwache Tokyo. Nervös wippte Inspektor Shinmei mit dem Fuß. An jedem Tatort wurde dieser Anhänger gefunden… wer steckte bloß dahinter. Er befand sich unter Zugzwang. Je länger er brauchte um den Täter zu schnappen, desto mehr Opfer würden folgen. Er verglich noch einmal die beiden neuen Tatorte miteinander. Der eine befand sich in Beika, ein 61 jähriger Mann, geköpft. Der andere wurde an der Tokyo Bay angespült. Er war Sportler, Tennisspieler, 31. Er wurde bevor er in die Bucht geworfen wurde stranguliert. Der Tod war ertrinken. „Was könnte die beiden Fälle verbinden… außer dem Anhänger?“ fragte sich Shinmei leise. Es gab eine Gemeinsamkeit: Bei beiden Fällen gab es keine Trauernden. Zwar waren einige bestürzt über das, was passiert war, aber es gab niemanden der wirklich tot traurig darüber war, dass die Person nicht mehr da war. Shinmei war ratlos und je länger er darüber nach dachte desto mehr Fragen kamen ihm in den Sinn. Die nächsten zwei Wochen konnte man fast täglich von neuen Mordfällen lesen. Die Polizei stand dem machtlos gegenüber. Ganz egal, wie sie sich auch anstrengten, der Täter hinterließ keine einzige Spur. Auf dem Präsidium sprach man bereits von dem ‚unsichtbaren Täter‘ oder ‚der, der nie gesehen wurde‘. Es war Mittag und Shinmei verhörte gerade einen Bekannten eines Mordopfers. „Also sie haben den Toten gekannt… inwiefern?“ – „Nun er war mein Chef… er war nie sehr freundlich zu uns, hat uns den Lohn gekürzt wann er wollte und die Arbeitsbedingungen waren furchtbar…“ Shinmei sah auf. „Warum haben sie nicht gekündigt?“ – „Das konnte ich nicht… er hatte jeden von uns in einen ausweglosen Arbeitsvertrag eingewickelt. Von Kündigungsrecht keine Spur. Wir wollten uns damit an die Polizei wenden aber er erpresste uns mit allerlei privatem Schnickschnack…“ Shinmei überlegte kurz. Wieder so ein Fall… keiner trauerte dem verstorbenen nach… im Gegenteil. Viele waren sogar froh die Person los geworden zu sein. „Dann hätte also so ziemlich jeder von ihnen ein Motiv, nicht wahr?“ – „Ach Unsinn… keiner von uns hätte sich gewagt ihn anzugreifen. Er war viel zu stark für uns… der Typ konnte Karate, wussten sie das? Ich kann ja kaum glauben, dass es überhaupt jemand schaffen konnte ihn zu töten.“ Wieder kein Anhaltspunkt… auch die nächsten Verhöre brachten ihn nicht weiter. Doch dann kam einer, der sich tatsächlich verplapperte. „Was haben sie gerade gesagt? Der Auftrag??“ fuhr der Kater den Zeugen an. „I-I-Ich hab gar nicht gesagt!!“ zitterte dieser. „Doch haben sie, sie sagten ‚Ich kann es kaum glauben, dass der Auftrag so gut gelaufen ist‘!! Was steckt dahinter?? Los sagen sie!!“ Shinmei haute wütend auf den Tisch. Der Zeuge war so verängstigt, dass er tatsächlich auspackte. „Okay, Okay…. Es war ein Auftragskiller… sie ist ein Profi wurde uns versichert und zu einer großen Geldmenge hat sie uns versichert, dass unser Chef bald aus dem Weg wäre… bitte bringen sie mich nicht ins Gefängnis… unser Chef war ein böser Mensch…“ – „Das rechtfertigt aber immer noch keinen Mord! Wer war noch dabei als sie diesen Auftrag abgeschlossen haben??“ – „Naja, meine zwei Kollegen… wir… hatten zusammengelegt. Uns hatte jemand einen Zettel zukommen lassen, als wenn sie uns belauscht hätten mit den Worten ‚Wir können euch helfen.‘ und dass wir in den Park gehen sollten. Dort sagte uns jemand, wie wir zu ihr Kontakt aufnehmen könnten… und wie viel Geld wir bräuchten.“ Shinmei traute seinen Ohren kaum. „Haben sie diese Person denn gesehen?“ – „Nein… es war zu dunkel. Sie wollte wohl kein Risiko eingehen. Bitte… sie wird mich umbringen wenn sie raus bekommt, dass ich geplappert habe…“ Shinmei dachte nach. Es handelte sich also um eine Auftragskillerin. Das erklärte einiges… allerdings bedeutete das auch, das Morden würde nicht enden bis sie diese Auftragskillerin gefunden hatten. Der Zeuge kam noch einmal davon. Sie stellten ihm Polizeischutz zur Verfügung, da ja der Verdacht nahe lag, dass er von der Auftragskillerin aufgesucht werden könnte. Doch die Gelegenheit bekam sie nicht mehr… der Zeuge beging schließlich vor lauter Paranoia Selbstmord. Shinmei begab sich zu der Adresse, wo sich der Zeuge und die Auftragskillerin getroffen haben sollen. Doch auch hier landete er in eine Sackgasse. Das Gebäude war bereits abgerissen worden. Er hatte es also mit einem Profi zu tun. Er würde sich an seine Kollegen und Vorgesetzten wenden müssen. Dieser Fall dürfte unter keinen Umständen unterschätzt werden. „Wer auch immer du bist… ich kriege dich!“ Kapitel 4 Ende Kapitel 5: Das Böse in mir -------------------------- Nao war in den letzten Wochen überaus aktiv gewesen. Sie hatte zudem auch immer die Nachrichten verfolgt und sich eins ins Fäustchen gelacht, dass die Polizei keine Ahnung hatte, wie sie ihr auf die Schliche kommen könnte. Es war später Nachmittag und Nao lümmelte sich auf dem Sofa ihrer Schwester herum. Wann würde die wohl mal wieder auftauchen? Fragte sie sich oft. Andererseits war es ihr auch ganz recht das schöne Haus für sich zu haben. Snatcher hatte sich draußen auf einen der Kirschbäume gesetzt und sah in den Wald. Er konnte Nao nicht davon abhalten, was sie tat und er half ihr sogar dabei… war das wirklich wofür er ausgebildet worden war? Nao schaltete durch die Kanäle… nichts Gutes lief gerade. Plötzlich hörte sie ein komisches Geräusch. Es klang wie ein … Rattern. Kaum zu beschreiben… und irgendwie eine Melodie dazu. Sie folgte dem Geräusch bis hin zu einem Schrank. Sie öffnete eine der Schubladen und es war ein Handy. „Komisch… das Lied kenn ich doch…“ dachte sie noch und *Rumms* lag sie auch schon auf dem Boden. -------------------------Wechsel------------------------------------- Snatcher war aufgeschreckt von dem Geräusch ins Haus geflogen und sah Naoko am Boden liegen mit dem immer noch klingelnden Handy neben sich. Er sah auf das Display und drückte mit dem Schnabel auf ‚Annahme‘. „Hey, hallo!“ sprach er in das Telefon. „Snatcher? Bist du das? Wo ist Nao?“ klang es aus dem Handy. Es war Tom. „Nao ist im Moment nicht zu erreichen… Gott sei Dank möchte ich sagen.“ Naoko wurde langsam wach. Sie hielt sich den Kopf und sah zu Snatcher, wie er am Handy saß und telefonierte. „Snatcher… was ist passiert?“ Snatcher sah zu ihr. „Willst du mit Naoko sprechen?“ fragte er in das Handy und erntete ein ‚Ja‘. Naoko nahm das Handy. „Ja, wer ist denn da?“ – „Na wen erwartest du denn, Dusselchen?“ – „Ben- äh ich meine Tom… wow… hab ich irgendwas verpasst? Ich kann mich noch erinnern, dass du weg gefahren bist…“ – „Dann hab ich ja richtig gedacht… Hör zu Naoko, ich bin auf dem Weg zu dir. Es ist was passiert und wir müssen reden.“ Er klang sehr ernst. „Okay… wann bist du denn etwa hier?“ – „In etwa einer Stunde. Wir sind gerade gelandet.“ Naoko hielt kurz inne. „Es war Nao nicht wahr? Wie lange war ich… weg?“ – „Nun, wenn du gerade erst wieder getauscht hast dann gute 3 Wochen.“ – „3 Wochen?! Wow… irgendwie find ich das gar nicht witzig.“ – „Du wirst dich sicher noch mehr freuen, wenn wir uns gleich unterhalten … aber eine Bitte: guck keine Nachrichten oder so bis ich da bin, okay?“ Naoko war etwas verdutzt aber sie sagte zu. Die beiden verabschiedeten sich und Naoko erhob sich erst einmal vom Boden. Es war alles ziemlich ordentlich dafür, dass sie von Nao ein absolutes Chaos erwartet hätte. Sie schaltete den Fernseher ab und guckte an sich runter. Was hatte sie denn da an? Hose mit Tarnmuster? Ein Top bei dem man freien Ausschnittblick hatte? Nao’s und ihr Kleidungsgeschmack war doch recht unterschiedlich. Sie entschloss sich um zu ziehen. Nachdem sie das getan hatte ging sie einmal zu Nao’s Zimmer. Die Neugierde war groß, einfach mal zu sehen, was ihr zweites Ich so hatte. Auch hier herrschte größte Ordnung. Naoko sah in die Schränke und stellte fest: Nao hatte einen wirklich gänzlich anderen Klamottengeschmack… das einzige was annähernd gleich war, war ihr Farbengeschmack: Schwarz. Sie hängte also die Klamotten von Nao in deren Schrank und verließ das Zimmer. Snatcher hatte die ganze Zeit unten gewartet. Er war froh, jetzt wieder Naoko vor sich zu haben. Er folgte ihr mit dem Blick und Naoko fühlte sich dadurch plötzlich sehr beobachtet. Sie drehte sich zu dem Raben. „Was denn? Hab ich was im Gesicht? Oder klebt mir was am Po?“ – „Nein, nein!“ lachte Snatcher. „Ich bin bloß froh, dass du wieder du bist. Nao ist mir doch etwas zu… gewagt“ – „Gewagt? Inwiefern?“ – „Naja… schau doch mal unter das Sofa.“ Naoko sah Snatcher verdutzt an, kniete sich dann aber hinter das Sofa und versuchte unter das Sofa zu sehen. „Man, ist das dunkel hier unten…“ sie kroch leicht unter das Sofa und sah etwas da liegen. Sie streckte sich danach, kam aber dank ihrer kurzen Arme nicht dran. Also hieß es: Nachschieben. Bei der ganzen Sucherei merkte sie nicht wie Tom um die Ecke kam und jetzt in der Terrassentür stand. Er signalisierte Snatcher, dass er still sein solle. Er wollte Naoko etwas erschrecken. Von der war nun nur noch der Po und die Beine zu sehen. „Ich komm einfach nicht dran… ngh…. Ich… ich hab es!“ sagte sie freudig worauf hin Tom lautstark sagte: „Man da hat man ja einen tollen Blick!“ Naoko erschrak sich tierisch und stieß mit dem Rücken oben an das Sofa. Mit einem Mordstempo befreite sie sich wieder aus der misslichen Lage, stand auf, streckte den Arm, in dem sie das gefundene Objekt hielt aus, zeigte damit auf Tom und keifte „Wie kannst du mich nur so erschrecken??? Huh…?“ Sie bemerkte Tom’s überaus rotes Gesicht und folgte seinem Blick auf das ‚Objekt‘. Es handelte sich um eines von Nao’s ‚Spielzeugen‘. Naoko lief puterrot an und schmiss das ‚Spielzeug‘ nach draußen. „Irgh… „ sagte sie angewidert und wischte sich die Hand an der Hose ab. „Denk jetzt bloß nichts falsches von mir… das ist nicht meins!“ sagte sie verlegen und ging zur Spüle um sich die Hand zu waschen. „Ach, reden wir nicht weiter darüber!“ sagte Tom, ebenfalls etwas peinlich berührt. „Also.. erzähl mal… wie fühlst du dich?“ fragte er und setzte sich auf das Sofa. „Na wie schon? Verwirrt… besorgt… leicht angewidert?“ Tom lachte. „Na gut… also Naoko… ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden… Nao hat sich eine überaus spezielle Beschäftigung gesucht…“ „Oje… ist sie etwa Prostituierte geworden?“ Tom kippte leicht vom Sofa. „Nein, nein! Das nun nicht!“ grinste er. „Nein… sie… hat sich wohl dazu entschlossen für Geld zu töten.“ Naoko hielt in ihrer Bewegung inne. „Ich weiß… es ist… schwer das zu akzeptieren… aber-“ – „Schwer zu akzeptieren… ja… Mein Leben wird immer besser…“ Naoko blickte zu Boden. „Jetzt bin ich also eine gesuchte Mörderin…“ Tom sprang auf. „Nein, Naoko! Nao ist das, nicht du!“ – „Ich bin Nao, du Vollidiot!!“ brüllte sie ihn an. „Auch, wenn sie nicht wie ich ist… diese Charaktereigenschaften kommen alle von mir… auch wenn sie bei mir nicht so ausgeprägt sind… wie kann ich da behaupten sie wäre nicht ich…“ Naoko sank zusammen und kniete nun auf dem Boden. „Sie ist nicht du… Jeder hat diese Charaktereigenschaften in sich… sogar ich habe sie. Unser Charakter hängt davon ab, was stark ausgebildet ist und was nicht. Ihr zwei seid nicht eine Person!“ Tom ging auf Naoko zu und wollte ihr aufhelfen. „Hör zu, Naoko… ich weiß, du würdest so etwas niemals tun… und du weißt es ebenso. Es gibt also keinen Grund jetzt so zu verzweifeln.“ Der Versuch Naoko zu trösten ging ziemlich nach hinten los. Sie schluchzte und Tränen liefen ihr über die Nase und tropften auf den Boden. Tom sah sie kurz an und kniete sich schließlich zu ihr. Er nahm sie vorsichtig in den Arm und drückte sie an sich. „Ganz egal, was Nao macht… du hast nicht schuld… an gar nichts. Gib mir die Schuld… oder Iwan… aber nicht dir… du kannst rein gar nichts dafür…“ sagte er ruhig. „Und weißt du was? Ich bin mir sicher, du schaffst das damit klar zu kommen.“ – „Wie… wie kannst du dir da so sicher sein?“ schluchzte Naoko. „Ganz einfach, ich kenne dich mittlerweile doch recht gut. Du hast so ein großes Durchhaltevermögen… und eine sehr witzige, sarkastische Art mit Problemen umzugehen. Du schaffst das schon. Und ich und Snatcher helfen dir natürlich.“ Er lächelte sie an und Naoko beruhigte sich langsam wieder. Die beiden standen wieder auf und setzten sich aufs Sofa. „Also gut… muss ich mich dann damit abfinden, dass demnächst die Polizei hier vorbeikommt?“ – „Nein… Nao hat es wohl geschafft keine Spuren zu hinterlassen, die auf sie schließen könnten. Du solltest aber auf jeden Fall dabei bleiben, dass sie deine Schwester ist, solltest du mal in ein Verhör geraten oder ähnliches. Ein Glück funktionieren Lügentests bei dir nicht… Das macht die Sache bedeutend einfacher.“ „Aber wie könnte ich denen zum Beispiel beweisen, dass ich es nicht selber war… so oder so habe ich doch kein Alibi.“ – „Das kannst du mir überlassen. Ich habe schon mit meinen Kollegen darüber gesprochen. Solltest du wirklich einmal verhört werden rufst du mich vorher an und wir sprechen dein Alibi ab.“ Naoko seufzte. „Aber wäre es nicht ehrlicher denen die Wahrheit zu sagen?“ – „Nichts da… ich sehe nicht ein, dass du ins Gefängnis gehst für etwas, das du nicht getan hast. Wir müssen Nao wohl oder übel den Rücken stärken… auch wenn das nicht gerade Gesetzesfreundlich ist. Wir ersparen dem Gericht somit auch einen äußerst komplizierten Präzedenzfall.“ Grinste Tom sie an. „Na, wenn du meinst… meinetwegen. Aber könnten die nicht über DNA-Spuren auf mich kommen?“ – „Nein, eure DNA weicht voneinander ab, da Nao ja sozusagen ihr eigenes Körpersystem hat. Deshalb verliert ihr auch immer das Bewusstsein, wenn ihr wechselt. Euer Körper arrangiert sich völlig neu. Der Vorgang ist im wachen Zustand überaus schmerzhaft… also sagen wir mal… so ist es besser.“ Naoko sah zu Boden. „Du, Tom… was passiert eigentlich, wenn eine von uns stirbt?“ – „Nun ja… das ist ganz pfiffig geregelt… stirbt sie, bleibst du am Leben und du bist sie los… stirbst du, sterbt ihr beide.“ – „Pfiffig?“ Naoko sah ihn skeptisch an. „Naja… irgendwie musste ich es doch beschreiben.“ Grinste Tom. Es war mittlerweile dunkel draußen und die beiden entschlossen sich das Thema am morgigen Tag fortzusetzen. Naoko kochte etwas zu essen worüber Snatcher sehr erfreut war. Als er den beiden von Nao’s katastrophalen Kochkünsten berichtete brachen sie alle in großes Gelächter aus. Schließlich gingen sie schlafen. Tom schließ auf dem Sofa, da er zum einen Naoko nicht zu nahe treten wollte und zum anderen vermeiden wollte, dass Nao irgendwie skeptisch würde, wer denn da so frech in ihrem Bett geschlafen hätte. Am nächsten Morgen war Naoko sehr früh wach. Sie machte Frühstück während Tom noch schlief. Snatcher hüpfte ebenfalls schon fröhlich durch das Haus. Er setzte sich neben Naoko auf den Tresen und guckte ihr beim Essen machen zu. „Man könnte meinen, ihr zwei seid ein Ehepaar.“ Sagte er leise um Tom nicht zu wecken. „Bitte? Nie im Leben…“ Naoko lief rot an. „Ich mein, ich kenn ihn doch kaum.“ Flüsterte sie zu Snatcher. „Aber er kennt dich. Immerhin hatte er drei Jahre Gelegenheit dich zu studieren. Von oben bis unten.“ Naoko’s Gesicht ähnelte nun eher einer Tomate. Stimmte eigentlich, in dem Tank war sie ja wie sie sich erinnern konnte immer nackt gewesen. »Dieser Perversling!« dachte sie und ging mit der Pfanne in der Hand zu dem immer noch schlafenden Tom und ließ Snatcher fragend zurück. Sie holte tief Luft. „HEY , AUFSTEHEN! ODER WILLST DU DEN GANZEN TAG SCHLAFEN???“ Tom fiel vor Schreck vom Sofa und Snatcher vom Tresen. „Was- Was ist denn? Mord? Totschlag? Vergewaltigung???“ stammelte der immer noch schlaftrunkene Tom. „Na, was wohl du Spanner!“ tönte es von oben. Tom sah rauf. „Was? Was ist denn? Ich versteh nicht ganz…?“ Tom war ein bisschen überfahren. „3 Jahre spannen und du verstehst nicht?!“ keifte Naoko. Tom wusste immer noch nicht worum es ging, wie auch. „Warum um alles in der Welt bist du so sauer? Hab ich dir was getan?“ keifte er zurück und erntete prompt zwei Spiegeleier im Gesicht. Snatcher lachte sich halb krank und Naoko ging mit den Worten „Dann denk mal schön nach du Spanner!“ wieder zu den anderen Töpfen. Tom nahm sich ein Ei von den Augen und guckte ihr fragend nach. Das Ei schmeckte trotzdem. Snatcher kam schließlich zu ihm geflogen und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Tom verstand nun, kicherte kurz und stand auf, das zweite Ei ebenfalls essend. „Ach, Naoko… das hat doch nichts mit spannen zu tun.“ – „Ach nein? Und wie würdest du es nennen? Immerhin hattet ihr die ganze Zeit über uneingeschränkten Einblick.“ – „Naja, uneingeschränkten Einblick hatte bloß Iwan…“ grinste Tom. „Wir anderen dürften bloß an den Geräten rumfummeln und nicht an dir.“ Naoko’s Kopf war wieder knallrot angelaufen… ob vor Wut oder vor Peinlichkeit konnte man kaum noch sagen. „Und übrigens: Was bringt es denn, wenn du nicht mal bei Bewusstsein bist… sieh es einfach als eine Beziehung wie zu deinem Frauenarzt. Der hat doch schließlich auch uneingeschränkten Einblick…“ Tom wusste, dass ihm jeden Moment ein Küchenutensil um die Ohren fliegen könnte. Aber zum Glück beruhigte sich Naoko wieder. „Na gut… belassen wir es für heute dabei… wir haben ja schließlich noch einige andere wichtige Themen zu besprechen…“ Die drei frühstückten und setzten sich anschließend etwas in den Garten. Snatcher flog ein bisschen herum. „Also… ich hab da noch ein paar Fragen…“ begann Naoko „Okay… ich bin ganz Ohr.“ – „Da ja meine ‚Schwester‘ wie wir gestern beide sehen konnten wohl ziemlich sexuell aktiv zu sein scheint stellt sich mir die Frage: Was ist, wenn eine von uns schwanger wird?“ – „Naja… da sich der Körper ziemlich resettet, wenn ihr zwei die Plätze tauscht verschwindet das Kind, solltet ihr vor Ablauf der Schwangerschaft wieder tauschen. Eine Art unfreiwillige Abtreibung.“ – „Also, wenn Nao jetzt zum Beispiel schwanger wäre und auch schon einen beträchtlichen Bauch hätte und dann wieder zu mir tauscht und ich dann wieder zu ihr tausche… dann ist der Bauch weg?“ – „Jepp. Ich weiß, nicht unbedingt Kinderfreundlich.“ – „Hm… na mir soll’s recht sein… besser als wenn ich nachher die unbefleckte Empfängnis probe… Dann noch etwas: gibt es schon irgendwelche Erkenntnisse darüber, was diesen Wechsel auslöst?“ – „Nein… ich wünschte es wäre so… dann könnten wir das Ganze besser kontrollieren. Dummerweise kam ich beim Labor zu spät um es mit zu kriegen und Snatcher war nicht in deiner Nähe als es die letzten Male passierte. Es scheint aber wohl etwas zu sein, dass du öfter machst als sie, wenn man die Zeit der Aktivität von euch beiden mal vergleicht.“ Naoko sah zu Boden. „Also könnte es theoretisch alles sein… Eine Handbewegung… ein Wort, dass ich spreche… etwas , das ich höre… oder sehe…“ – „Genau…“ Die beiden saßen einen Moment lang still da. „Ach ja… einem Moment mal. Wo hast du die Mappe?“ Naoko sah Tom kurz fragend an, ging dann aber kurz ins Haus und holte die Mappe. „Da du ja schon kurz nach meiner Abreise getauscht hast gehe ich nicht davon aus, dass du alles lesen konntest?“ fragte Tom und nahm die Mappe von Naoko an. „Nein.. wie denn auch.“ Sei setzte sich wieder neben ihn. „Da Nao sich eine doch recht gefährliche Arbeit ausgesucht hat sollten wir lieber mal nach ihren Schwächen gucken… die größte dürfte wohl sein, dass ihr zwei tauscht… sollte sie in einer gefährlichen Situation mit dir den Platz tauschen haben wir ein Problem… ich muss mir mal kurz etwas durchlesen… viele Tests haben wir mit deinem Charakterwechsel nicht machen können. Aber vielleicht ist ja irgendetwas zu finden, was den Wechsel verhindert, sollte eine Notsituation eintreten.“ Naoko verstand, was Tom meinte und lies ihn in Ruhe lesen. Es dauerte einige Momente bis er etwas gefunden hatte. Man konnte die Verwandlung tatsächlich aufhalten. Mit einem speziellen Impulsgerät hatten sie es im Labor geschafft die künstlich eingeleitete Verwandlung zu verhindern. Ob dies nun auch bei dieser Art von Verwandlung packte war fraglich. Dennoch war es einen Versuch wert und Tom rief gleich bei seinem Vater an, dass man ihm ein solches Impulsgerät schicken sollte. „Also so, wie ich das hier verstehe konnte dabei die Verwandlung einmal aufgehalten werden. Kam der Verwandlungsimpuls dann noch einmal fand die Verwandlung ganz normal statt. Das ist zwar keine Garantie, dass eine schlechte Situation vermieden wird, aber wer weiß vielleicht kann ich das Gerät ja ausbauen und es so programmieren, dass die Verwandlung gar nicht mehr stattfindet… damit würden sich all unsere Probleme lösen.“ Naoko sah ihn skeptisch an. Sollte sie Antwort wirklich so simpel sein? Naja… sie hatte jedenfalls nichts dagegen einzuwenden. „Mal sehen, hier steht noch mehr über Schwächen.“ Tom hatte die Mappe wieder ausgeschlagen und eine kurze Liste mit Schwächen gefunden. „Tja… da haben wir also noch ein paar Probleme… 3 Schwachpunkte…“ Naoko rutschte etwas näher und sah in die Mappe. „Drei? Naja gegen die ganzen Fähigkeiten ist das doch gar nicht so viel oder?“ sie sah Tom fragend an. „Naja die hängen leider bis auf einen von ihren Fähigkeiten ab… zum einen: Sollte sie es tatsächlich schaffen mit den Blitzen klar zu kommen ist sie danach für gut eine halbe Stunde außer Gefecht gesetzt. Klar… die ganze Energie, die dabei frei wird muss erst mal wieder aufgefüllt werden… sie ist dann zwar noch bei Bewusstsein aber ihr ganzer Körper ist gelähmt.“ – „Okay… nachvollziehbar… und was noch?“ – „Naja… sie… oder besser gesagt ihr seid zwar immun gegen alle Arten von Giften, dafür wirken Betäubungsmittel umso besser. Sie töten euch nicht aber sie können euch für viele Stunden ausknocken.“ – „Autsch…“ – Ja… da müssen wir drauf achten. Nao darf solche Mittel nicht verwenden.“ – „Und was ist der dritte Schwachpunkt?“ – „Es ist ganz interessant… Da wir wussten, dass Nao eine Gefahr darstellen würde mussten wir ihr irgendetwas einbauen, dass uns die Möglichkeit geben würde sie ruhig zu stellen, sollte es nötig sein. Es ist ein Akkupressurpunkt. Man muss ihn allerdings exakt treffen und mindestens 5 Sekunden gedrückt halten.“ – „Und wo soll der sein?“ – „Naja… nach dem was hier steht ist er an der Unterseite des Schwanzes, nah am Körper… wir können’s ja mal ausprobieren!“ grinste er und fing gleich eine. Mit rot pochender Wange sah er weiter in die Mappe. „Nun ja… wenn man den Punkt wie beschrieben drückt verliert ihr für 10 Minuten das Bewusstsein. Das reicht um Nao zu entwaffnen und sie, wenn nötig, zu fesseln.“ „Also mal sehen… wenn wir das mal gegeneinander setzen… wir haben also die Fähigkeiten Giften zu widerstehen, ein Gewicht von 130 kg zu heben, Blitze von bis zu 150 000 Ampere zu erzeugen,80 km/h auf Kurzstrecke zu laufen, uns so leise bewegen, dass die Lautstärke unserer Schritte unter 0dB fällt, einen Raum ohne ihn zu sehen zu erfassen und haben Adleraugen und Krallen so hart und scharf wie Diamanten. Dagegen setzen wir die Lähmung nach einem Blitz, die Empfindlichkeit gegenüber Betäubungsmittel und den Akkupressurpunkt unter dem Schwanz… ich sehe immer noch einen Vorteil der Fähigkeiten gegenüber der Schwächen. Solange niemand etwas davon weiß und nicht durch Zufall auf diesen Punkt drückt… du sagtest ja er muss relativ präzise drücken… den Zufall können wir mehr oder minder ausschließen. Nao ist nicht in der Lage diese Blitze von sich aus einzusetzen also ist diese Schwäche wohl auch weniger wichtig… was ich ihr allerdings mitteilen muss ist, dass sie sich vor Betäubungsmitteln in Acht nehmen soll.“ – „Ja so sehe ich es auch… trotzdem… unterschätzen sollten wir die Problematik nicht.“ Stille brach über die Situation herein. Nur das Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume waren zu hören. „Du, Tom.“ Brach Naoko das Schweigen. „Wie lange bleibst du dieses Mal eigentlich hier?“ Tom sah sie an. „Naja, offiziell eine Woche. Also jetzt mit heute noch 6 Tage.“ – „Verstehe… das ist schön.“ Lächelte Naoko. „Ach ja? Dann magst du mich also doch!“ grinste Tom worauf Naoko leicht rot anlief. „Ich mach doch nur Spaß, sei nicht böse.“ Beschwichtigte Tom sie vorsichtig. „Zudem könnte ich so mal endlich raus finden, was diese Verwandlung auslöst… wie können ja mal ein bisschen rum probieren… es muss ja irgendetwas sein, was du gemacht hast als du allein warst… also gehen wir einfach mal alle Möglichkeiten durch… lachen, kichern, bestimmte Wortlaute.“ – „Findest du das nicht ein bisschen gefährlich?“ – „Wieso? Wenn du dich verwandelst weiß ich doch dann was es ist und ich kann es sicherlich hinkriegen, dass es sich wiederholt und dann du wieder da bist.“ Lächelte er sie an. Gesagt getan, die folgenden 5 Tage wurden alle möglichen Wortlaute, Aktionen und Möglichkeiten ausprobiert… doch nichts brachte die Verwandlung zustande. Immerhin kam am 6. Tag das Armband an. „Musst du wirklich schon wieder weg?“ fragte Naoko traurig. „Ja… aber ich komme dich so bald wie möglich wieder besuchen, versprochen. Denk an das Armband, es könnte die ne Menge Ärger ersparen…. Oh, und schreib noch den Zettel für Nao.“ Sagte Tom und war auch schon in den Wagen gestiegen. Er winkte Naoko noch einmal grinsend zu und startete den Motor. Nachdem er gefahren war ging Naoko wieder ins Haus. Es war so unglaublich still ohne den quirligen Tom. Sie legte das Armband auf die Anrichte und ging zur Küche um sich Papier und Stift zu holen. „Wie schreibe ich das jetzt am besten…“ fraget sie laut. Da kam Snatcher neben sie geflogen. „Schreib‘ doch, dass du in den Nachrichten von diesen ganzen Morden gehört hast und du dir Sorgen gemacht hast.“ – „Ja, das ist eine prima Idee, Snatcher.“ Und so schrieb sie: Liebe Schwester, es tut mir Leid, dass ich dir nicht eher schreibe. Ich würde dir das alles viel lieber persönlich sagen, doch die Umstände erlauben es mir nicht. Ich habe im Fernsehen viel über eine Auftragskillerin gehört, die zudem mit einem Anhänger mit Rabenfedern auf sich hindeutet. Ich mache mir große Sorgen, dass es sich dabei um dich handelt. Am liebsten würde ich dich darum bitten, damit aufzuhören… aber ich weiß dass ich dich schlecht davon abhalten kann. Ich war hier und wollte dich dazu sprechen, fand dich aber nur bewusstlos auf dem Küchenboden. Da es dir jetzt besser geht und man immer noch hinter mir her ist, musste ich dich wieder verlassen Ich möchte dir aber einige Sachen zu Herzen legen: Ich kenne deine Fähigkeiten und auch deine Schwächen. Es ist nun so, dass ich mir große Sorgen um dich mache... daher sage ich dir das folgende: Du bist sehr stark und sehr schnell, du kannst unglaublich leise schleichen, deinem Blick entgeht nichts, kannst einen Raum ohne Augen sehen und nur Diamanten sind härter als deine Krallen… Dagegen stehen aber deine Schwächen und darauf musst du aufpassen, denn sie könnten die, auch wenn du noch so stark bist zum Verhängnis werden. Versuche niemals große Energien in die aufzubauen, sie könnten dich töten. Und vor allen Dingen: Halte dich von Betäubungsmitteln fern. Du magst zwar immun gegen Gifte sein aber dein Körper verträgt kein Betäubungsmittel. Es wirkt viel stärker bei dir als bei anderen. Und lass niemanden einfach so deinen Schwanz berühren… das schickt sich nicht. Da ist noch etwas: Ein Armband, es schützt dich vor Ohnmachtsattacken, wie die die du jetzt erlitten hast. Trage es immer! Ich sage dir das nicht, weil ich es gut finde, was du machst… aber ich mache mir Sorgen um dich, liebe Schwester. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Sei also vorsichtig, Deine Schwester Naoko. „Klingt doch ganz gut oder?“ sagte Naoko und sah Snatcher dabei an. „Klar! So kann man es lassen.“ Snatcher streckte sich. „Ich glaub ich flieg nochmal ne Runde… kommst du hier alleine klar?“ – „Natürlich! Mach du nur. Ich wollte eh ein bisschen aufräumen.“ Snatcher verließ das Haus und drehte eine schöne Runde über dem Wald. Naoko machte erst mal das Radio an. Diese Stille war kaum aus zu halten. „Oh, Klassik… naja… ach ja das Armband.“ Sie war schon auf dem Weg zur Anrichte und stand davor… als sie plötzlich das Bewusstsein verlor. Kapitel 5 Ende Kapitel 6: Worst Case --------------------- Nao wachte auf dem Boden wieder auf. Schon wieder so eine Ohnmachtsattacke… langsam fing es an sie zu nerven. Sie stand auf, sich den Kopf haltend weil sie wohl beim umfallen sehr unsanft auf den Kopf gestoßen war. Sie erblickte den Brief und las ihn sich durch. „Wow… ich war wohl länger weggetreten als ich dachte… Armband… wo soll das denn bitte sein?“ Nao lief also durch die Wohnung bis sie das Armband schließlich fand. In dem Moment kam Snatcher zur Terrassentür herein geflogen, stoppte vor Schreck in der Luft als er Nao sah. „Wie jetzt? Wieso bist du denn hier??“ platzte es aus ihm heraus. Nao sah ihn bloß herablassend an und würdigte seine Frage keinerlei Antwort. Snatcher zögerte nicht, schwang sich auf die Anrichte wo Naoko’s Handy lag und tippte Tom’s Nummer ein. Tom ging ran: „Ja, was ist denn?“ – „Tom! Du musst zurück kommen! Ich will nicht schon wieder alleine mit Nao sein!“ – „was?? Ich bin doch gerade mal eine halbe Stunde weg… wie kann das sein, dass sie schon wieder gewechselt hat??“ Nao fand es gar nicht berauschend, wie Snatcher da sprach und ging zu ihm. Sie griff sich das Telefon. „Hey, wen hat mein Lakai denn hier einfach angerufen?“ – „Oh… hallo, Nao… mein Name ist Tom… ich … bin ein Freund ihrer Schwester. Würde es ihnen etwas aus machen, wenn ich bei ihnen vorbei komme? Ich würde sie gerne einmal persönlich treffen.“ – Willst du mich anbaggern? Na meinetwegen komm vorbei… ich könnt ein wenig Abwechslung gebrauchen…!“ Damit legte sie auf. Snatcher war etwas verunsichert. Nao hatte es in den Wochen ihrer Zusammenarbeit lieb gewonnen ihn für niedere Dienste zu missbrauchen und da sie ihm kräftemäßig überlegen war hatte er schlechte Chancen sich zu wehren. Und jetzt, da er einfach so einen Anruf getätigt hatte rechnete er mit einer ihrer fiesen Racheaktionen. „So… du möchtest also nicht mit mir alleine sein, hab ich das richtig verstanden?“ begann Nao. „Nein nein, das hast du falsch verstanden!“ Snatcher hüpfte vom Tresen in Richtung Tür. „Nana… wo wollen wir denn hin? Du hast etwas wieder gut zu machen.“ Nao setzte sich aufs Sofa und lehnte sich bequem zurück. „Na komm schon… ich warte nicht ewig. Mein Nacken ist verspannt wie nur was. Mach was dagegen!“ Snatcher hatte keine große Wahl… selbst wenn er weg fliegen würde, sein ihm gegebener Auftrag verbot es ihm, Nao zu verlassen. So verwandelte er sich in seine humanoide Form und massierte Nao die Schultern. Es verging eine weitere halbe Stunde als Tom plötzlich um die Ecke kam. „Hallo? Jemand zu hause?“ fraget er vorsichtig. Er wollte keinen Verteidigungsangriff seitens Nao’s provozieren. „Komm rein! Aber Schuhe aus!“ rief diese von drinnen. Tom trat ein, Nao saß immer noch auf dem Sofa und sah sich Nachrichten an. Snatcher stand in humanoider Form in der Küche, mit oberpeinlicher Schürze und war zum Kochen verdonnert worden. Er stürmte auf Tom zu „Was bin ich froh, dass du hier bist!“ er warf sich ihm um den Hals. „Soso, ihr beiden kennt euch also auch… dann bin ich hier wohl die einzige, die dich nicht kennt was?“ Nao drehte sich zu Tom um. „Naja… du bist nicht mein Typ… zu luschimäßig…“ – „Na herzlichen Dank auch.“ Grinste Tom. „Was willst du also hier?“ – „Reden… über … so einige Sachen…“ Tom stockte. Er hatte nicht mit einer solchen Situation gerechnet und war dementsprechend unvorbereitet. Ihm fiel allerdings das Armband ins Auge. „Dürfte ich mir das Armband kurz ansehen?“ – „Das hier?“ Nao nahm den Arm mit dem Armband hoch. „Vergiss es… das gehört mir!“ und schon war der Arm wieder weg. Dann begann ein Gerangel um das Armband. Tom wollte damit erreichen dass der Impuls zur Verwandlung wieder zu ihr durch kommen konnte. Allerdings verließ diese Rangelei anders als von ihm geplant. Er schaffte es das Armband zu lösen, wurde von Nao aber zurückgestoßen, riss sie mit um, das Armband flog durch die Luft, Nao wollte es mit dem Maul schnappen und…. Verschluckte es… Die Situation wurde kurzzeitig in Schweigen gehüllt, keiner konnte so recht fassen, was da gerade passiert war. „Bist du nun zufrieden???“ keifte Nao und tastete ihren Bauch ab als könnte sie das Armband so finden. „Was passiert nun?? Ich meine… das Ding ist immerhin aus Metall… ich kann das doch nicht so einfach da drin lassen….?!“ Keifte sie weiter. Tom war sprachlos. Es vergingen weitere Minuten während Nao weiter keifte und Tom sprachlos da saß. Er holte schließlich sein Handy raus und telefonierte einige Nummern durch. Nao bekam davon nicht viel mit, sie war aufs Klo gelaufen und versuchte irgendwie ihren Würgereiz zu nutzen um das Armband wieder aus zu kotzen. Mit mäßigem Erfolg. Sie kam zurück ins Wohnzimmer, sich den Magen haltend, da ihr jetzt schlecht war. Tom saß auf dem Sofa, den Kopf in den Händen vergraben mit einem ständigen „Nein… oh nein…. Das darf nicht sein…“ Geflüster. „Was denn?? Muss ich jetzt drauf gehen oder was???“ keifte Nao wieder, drosselte aber ihre Lautstärke schnell, da sie damit die Übelkeit nur verstärkte. Tom lachte verzweifelt. „Nein… für dich ist das… sozusagen… perfekt….“ Nao sah ihn verwundert an. „Warum bist du dann so down? Nicht, dass es mich wirklich interessieren würde…“ „Ich habe grade mit einigen meiner Kollegen telefoniert… sie wollten mir das eigentlich schon längst gesagt haben…“ er lachte erneut. „Es ist so unfair… es ist… ich weiß nicht, was ich sagen soll…“ – „Drück dich klarer aus!“ – „Du brauchst dir von nun an keine Sorgen mehr zu machen, dass du irgendwie in Ohnmacht fällst… das… das Armband wird sich in deinem Magen auflösen und einen Wirkstoff freisetzen… du wirst nie wieder….“ Er hielt inne. Es war das was er nie wollte. Er wollte genau das Gegenteil. Dass Naoko sich nie mehr verwandeln würde und nicht Nao. Und wieso gerade jetzt? Warum nicht später… in einigen Jahren? Wenn er auch nur ansatzweise darauf vorbereitet gewesen sein könnte. „Also warum lässt du dann den Kopf so hängen? Ist doch ne prima Neuigkeit!“ strunzte Nao und klopfte Tom einmal herzlich auf die Schulter. „Naja… zum einen, da du jetzt deine Schwester nie wieder sehen wirst… und zum anderen… dass ICH deine Schwester nie wieder sehen werde…“ Nao sah ihn verdutzt an. „Hä? Ich versteh kein Wort… Was hat das denn mit meiner Schwester zu tun?“ Tom wollte ihr nicht die Wahrheit sagen, sie könnte sehr negativ darauf reagieren zu erfahren eine zweite Persönlichkeit in sich zu tragen. Schließlich war Naoko nicht weg, sie würde nur nicht mehr zum Vorschein kommen. Tom dachte nach. Es musste doch einen weg geben das rückgängig zu machen. „Mach dir mal keine Gedanken… ich… werde einen Weg finden sie zu retten. Aber du müsstest mir eine Sache versprechen…“ wandte er sich an Nao. Diese sah ihn herablassend an. „Ich soll dir also was versprechen, ja? Nicht gegen ein paar Infos. Ich habe diesen Brief ja nun gelesen… aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass man mich entweder verarschen will oder mir irgendetwas verschweigt. Ich weiß, dass Iwan mir ne Menge Fähigkeiten mit gegeben hat… aber eine wird hier gar nicht erwähnt…“ Tom sah Nao fragend an. „Welche denn?“ Nao nahm einen Fuß auf die Sofalehne. „Egal wie man mich verletzt… ich habe keine einzige Narbe zurück behalten… ich meine… ich war ein wenig stutzig also habe ich mal ein bisschen selbst rum probiert und mir an meinem Fußgelenk jeden Tag immer wieder die selbe Stelle aufgeschnitten… es ist schnell verheilt und nichts ist zurück geblieben… davon steht hier aber nichts… also gehe ich mal davon aus, dass man mir noch mehr verschweigt. Und zufälliger Weise weiß ich auch, dass du einer von Iwan’s Laufburschen bist… denkst du ohne Brille und Kittel würde ich dich nicht erkennen ‚Benjamin‘?!“ Am Fußgelenk war tatsächlich nichts zu sehen was auf eine Verletzung hätte hingewiesen. Aber Tom schien bescheid zu wissen. „Nun gut… du hast mich durchschaut… war ja auch nichts anderes zu erwarten von einer wie dir…“ lachte er ertappt. „Gut… ich will dir erklären woher das kommt. Es ist keine wirkliche Fähigkeit, dass sich deine Zellen besser regenerieren als andere… es ist eher ein Nebeneffekt. Aber auch du kannst Narben bekommen… wenn du so ~unbedingt~ eine möchtest musst du eine Wunde mindestens 50x wieder aufreißen oder frisch halten ohne, dass sie zwischenzeitlich ganz verheilt… dann erst bildet sich Narbengewebe. Wenn du so darauf ab-“ Nao hatte ihn unterbrochen… indem sie sich auf ihn geworfen hatte und ihn jetzt ins Sofa drückte. „Was zum…“ – „Ich mag es irgendwie wie du redest… du klingst so… schlau.“ Hauchte sie ihm entgegen. „Was zur Hölle… Nao, geh runter von mir!“ forderte Tom und versuchte Nao weg zu drücken. „Warum sollte ich? Deine kleinen schwachen Computerarme schaffen es eh nicht mich runter zu werfen.“ Grinste Nao finster. Tom stoppte in seiner Bewegung an sah Nao sarkastisch an. „Ach ja… und was jetzt? Willst du mich vergewaltigen?“ raunzte er wütend. Nao brach in lautes Gelächter aus. „Ach was! Du bist überhaupt nicht mein Typ“ lachte sie und setzte sich auf. „Ich wüsste nun allerdings gerne mal was du von mir wolltest, dass ich es dir verspreche?“ Tom konnte sich nicht aufrichten, da Nao immer noch auf ihm drauf saß. „Naja… du hast mir ja eine recht gute Überleitung gegeben… Da ich schon davon gehört habe, dass du gerne mal mit irgendwelchen Kerlen rumvögelst habe ich eine Bitte…“ er kramte ein Päckchen aus seiner Tasche und hielt es Nao hin. „Was ist das…. Die Pille???“ Nao wäre beinahe hinten über gekippt. „Was zum… denkst du ich werf mir jeden Tag son Zeug ein?“ – „Willst du lieber schwanger werden? Auch wenn du noch so ein guter Soldat bist… du bist und bleibst ne Frau!“ – „Ach ja? Bisher bin ich aber noch nicht schwanger geworden, wie erklärst du dir das?“ – „Ganz einfach: Deine Ohnmachtsattacken resetten sozusagen deinen Körper. Du warst sicherlich schon schwanger hast diesen Status aber wieder verlassen als du umgekippt bist.“ »Gott… ich hasse es Dinge mehr als einmal erklären zu müssen….« dachte sich Tom und packte eine Tablette aus. „Und da du jetzt nicht mehr ohnmächtig werden kannst, zumindest nicht diese spezielle Ohnmacht, musst du es irgendwie anders verhindern.“ Er hielt ihr die Tablette entgegen. „Tu dir selbst den Gefallen… und wenn schon nicht dir oder mir dann eben deiner Schwester zu liebe. Oder willst du sie am Ende damit betreuen deine Brut zu versorgen?“ Auch wenn Nao wütend die Miene verzog, sein Argument hatte Hand und Fuß. Nao schluckte also die Tablette. „Na gut… du hast gewonnen, Weichei… aber nur wegen meiner Schwester. Also, Bubi, was jetzt noch?“ sie stand von Tom auf und ging zur Spüle um der Tablette noch etwas Wasser nach zu spülen. Tom konnte sich also endlich wieder aufrichten. „Tja… ich hätte eine… naja weitere Bitte.“ – „was denn, noch eine? Dafür musst du zahlen… ich mache nichts ohne Gegenleistung…“ Nao gurgelte kurz mit etwas Wasser und kam dann zurück. „Was willst du denn? Ich habe nicht viel dabei…“ Tom kramte in seinen Taschen. Er hatte keine große Wahl anders an Nao heran zu kommen. „Hehe… okay, kein Geld… dann finden wir einen anderen Weg.“ Nao schmiss sich in den Sessel neben dem Sofa. „Du bist ein zu großer Schwächling… also kann ich dich schlecht bitten mir bei nem Auftrag zu assistieren.“ – „Vielleicht hörst du mir meine Bitte erst mal an, wer weiß, vielleicht findest du die Idee gar nicht so schlecht.“ Nao murrte aber ließ ihn weiter reden. „Du wirst deinen tollen Beruf ja nun nicht aufgeben… aber ich hätte eine Bitte was das angeht: Such dir Partner… eine art Team, dem du blind vertrauen kannst, die dich aber wenn es eng wird vor dem schlimmsten bewahren können. Vor allem, such dir einen der deine Aufträge für dich annimmt. Die Gefahr, dass einer deiner Klienten plaudert ist viel zu groß.“ Nao dachte darüber nach was Tom ihr gesagt hatte. „Du hast da nicht grad Unrecht, Stummelchen, aber wem könnte ich je vertrauen?“ grinste sie ihn an. »Stummelchen… warum mache ich das eigentlich alles hier…?« dachte Tom und kramte ein paar Akten aus seiner Tasche. Er warf sie Nao entgegen. „Hier… die Typen in dieser Mappe sind eine kleine Auswahl. Sie waren einmal bei uns angestellt, wir mussten sie allerdings zwecks Geldeinsparungen entlassen. Ich kann sie dir nur empfehlen… 4 von ihnen waren in dich als Projekt nahezu verknallt also denke ich mal, dass das mit der Treue nicht allzu schwierig sein sollte. Ich muss mal eben im Hauptquartier anrufen… sieh es dir durch…“ Nao blätterte durch das Heft. 7 von den im Heft genannten Typen sprangen ihr ins Auge. Ein Kanadier, ein Japaner, ein Engländer, ein Amerikaner, ein Pole, ein Türke und ein Russe. Obwohl ihr der Russe mehr aus Hass ins Auge sprang… immerhin war auch Iwan Russe gewesen. Sie würde die Kerle abchecken, sie mussten ihr zumindest ein wenig entgegen werfen können, eine gute Fähigkeit oder verdammt viel Loyalität haben um mit ihr zusammen arbeiten zu dürfen. Eines war klar: diejenigen ohne diese Fähigkeiten würden die Begegnung mit ihr nicht überleben. Tom kam zurück, er war während des Gesprächs raus in den Garten gegangen. „Und? Sagen sie dir zu?“ fragte er Nao, die immer noch in die Akten sah. „Nun… einige sind ganz interessant… dieser Japaner... wo hält der sich auf?“ – „Er wohnt ganz in der Nähe von hier. Du solltest ihm vielleicht mal einen Besuch abstatten… Ich habe grade mit meinem Boss geredet… ich werde vorerst hier bleiben, bis ich sicher sein kann, dass du ein Team hast auf das ich mich verlassen kann. Sag mir dann welche du ins Auge gefasst hast und ich werde dafür sorgen, dass sie sich hier in Japan blicken lassen.“ Nao war zwar nicht damit einverstanden, dass Tom jetzt hier bleiben sollte aber sie beließ es dabei. Wer weiß wofür es gut war. Sie schnappte sich Snatcher und brach sofort auf zu der Adresse, die ihr von Tom ausgehändigt worden war. Es handelte sich um ein schniekes Einfamilienhaus in einer ruhigen Wohngegend. Das beeindruckte Nao nicht… eher im Gegenteil. Im Gegensatz zu ihrer Gewohnheit klingelte sie an der Tür. Ein junger Mann machte auf, Brillenträger, aber auch nicht schwächlich gebaut. „Guten Tag, was kann ich für sie tun?“ fragte er. „Sind sie Akio Sato?“ fragte Nao sehr direkt während Snatcher krächzend auf ihrer Schulter landete. „Ja… Moment mal… sie kommen mir bekannt vor… haben wir uns schon mal gesehen?“ – „Möglich…“ Nao kramte einen Zettel hervor. „Haben sie mal hier gearbeitet?“ Akio sah sich den Zettel an und erschrak ein wenig. „Moment, dann sind sie..?“ – „Ja die bin ich… darf ich rein kommen?“ - „Aber natürlich!“ Akio ließ Nao und Snatcher ein. Das Haus war nichts besonderes. Bis sie schließlich ins Wohnzimmer kamen. Die Hälfte des Raumes war mit Computern zu gestellt, die meisten waren an und auf einigen wurden merkwürdige Codes herunter gerechnet. „Ich hatte so darauf gehofft, dass sie es geschafft haben diesem furchtbaren Labor zu entkommen.“ Erzählte Akio während er kurz in die Küche ging um etwas zu trinken für seinen Gast zu holen. „Iwan war ein wahres Monster… als sie mich dort angestellt haben wäre ich am liebsten gleich wieder gegangen… aber ich muss gestehen, als ich sie das erste Mal sah… ich konnte nicht weg. Als sie mich feuerten habe ich mehrmals versucht wieder zurück zu kommen, ich habe mich sogar als Professor dort anstellen lassen wollen… leider ohne jeglichen Erfolg.“ – „Verstehe… dann kann ich also davon ausgehen, dass sie einer derjenigen waren, der spitz auf mich war?“ sagte Nao sarkastisch und setzte sich auf das Sofa. „Oh, spitz würde ich es nicht nennen… eher eine Art Verpflichtung. Ich meine ich will nicht leugnen, dass persönliche Gefühle damit etwas zu tun hätten, aber ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen irgendwann mal mit ihnen im Kampf zusammen zu arbeiten.“ Nao sah interessiert in die Richtung der Stimme. „Gut, sagen wir mal, ich wollte dass sie für mich arbeiten, was könnten sie mir bieten?“ man hörte ein leises Klirren aus der Küche und Akio kam zurück mit zwei Gläsern mit irgendetwas darin. Er stellte wortlos erst Nao eins hin, dann sich und setzte sich dann hin. „Nun?“ hakte Nao nach. „Ist das… ihr Ernst?“ fragte Akio verwirrt. „Nun beantworten sie schon meine Frage… ich mag es nicht alles dreimal zu sagen.“ – „Nun… ich bin ein Hacker. Wenn sie irgendwelche Informationen brauchen, sich in irgendeinen Hauptcomputer hacken wollen oder zum Beispiel Persönlichkeiten erschaffen oder löschen wollen, dann bin ich ihr Mann.“ Nao dachte nach. Dieses Angebot fand sie sogar sehr interessant. Immerhin würde sie immer wieder mal auf Verkleidungen zurückgreifen müssen, Pseudonyme nutzen oder sich anständig tarnen müssen. Zudem wäre es sicherlich nützlich, wenn man sich in den Hauptcomputer der Polizei hacken könnte um es den Trantüten noch etwas schwerer zu machen sie zu erwischen. „Hm… ich wäre nicht abgeneigt dieses Angebot anzunehmen…. Allerdings habe ich mit der Sache noch ein Problem.“ Akio lehnte sich nach vorne. „Und das wäre?“ – „Wie kann ich mich ihrer Loyalität versichern? Immerhin würde ich ihnen eine ganze Menge Infos über mich geben… woher weiß ich, dass sie mich damit nicht erpressen wollen?“ Akio lachte kurz „Oh da brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Ich weiß bereits alles über sie und ich würde es niemals wagen irgendetwas nach außen dringen zu lassen… was hätte ich denn davon. Sie im Gefängnis sind nun wirklich nicht, was ich möchte.“ Nao dachte nach… Worte waren gut und schön aber ob man dem glauben sollte? „Snatcher, sieh dich mal ein bisschen in der Gegend um.“ Snatcher nickte und flog von Nao’s Schulter und durch die Wohnung. „Du weißt also alles über mich… dann weißt du wohl auch, dass ich diese ominöse Massenmörderin bin, nicht wahr?“ – „Natürlich.“ – „Fein… also würdest du alles tun, was ich dir sage?“ – „Ja, das würde ich.“ – „Hast du Familie?“ Nao stand auf und sah sich ein wenig um ob sie irgendwelche Familienbilder finden konnte. „Nein, meinen Vater habe ich nie kennengelernt und meine Mutter starb bei meiner Geburt. Geschwister habe ich auch nicht, ich wuchs im Heim auf.“ – „Freunde?“ – „Eher nicht… dafür sitze ich zuviel an meinen Computern.“ – „Man kann auch im Internet Freunde finden…“ – „Nein, ich nutze solche Sachen nicht. Ich spiele zwar manchmal einige Spiele online aber das mache ich nicht um jemanden kennen zu lernen, sondern nur zur Entspannung.“ Nao konnte nirgendwo irgendwelche Bilder finden und auch als Snatcher wieder kam schüttelte er den Kopf. „Gut… trotzdem… ich arbeite nur mit denen, die mir ihre Loyalität beweisen…“ Akio sprang auf und warf sich Nao vor die Füße. „Oh bitte, ich mache alles um für sie zu arbeiten.“ Nao grinste. „Alles ja? Das wollen wir doch mal sehen… leck meine Füße, dann sehen wir weiter.“ Akio tat wie ihm gesagt. Wie ein räudiger Hund kroch er an ihre Füße und begann damit sie sanft ab zu lecken. Nao genoss diese Situation sichtlich. Macht auszuüben, diesem Typen konnte sie alles sagen, er würde es tun. Selbst wenn sie ihm befehlen würde einen Menschen zu töten? Das musste ausprobiert werden. Nao machte eine Handbewegung woraufhin Snatcher sie erschrocken ansah. Sie ah ihn ernst an und ihm war klar, dass sie es ernst meinte. Er flog los und verließ das Haus. Akio sah ihm kurz nach doch als Nao ihn ermahnte „Habe ich gesagt, du sollst aufhören?“ fuhr er mit dem lecken fort. Kurze Zeit später kam Snatcher wieder in seiner humanoiden Form mit einer älteren Frau am Wickel. Die arme Frau war völlig verängstigt. „Gut, du kannst jetzt aufhören.“ Sagte Nao und ging zurück zum Sofa. Sie setzte sich hin und beobachtete sie Situation. „Frau Tanaka…“ sagte Akio leise. „Du hast gewusst worauf du dich hier einlässt, Akio… dann beweis mir mal deine Loyalität.“ Nao kramte kurz hinter ihrem Rücken und warf Akio eine Pistole zu. „Töte sie und du bist drin.“ Akio wusste, dass er in diese Situation kommen würde. Er hatte noch nie jemanden getötet, außer in Computerspielen. Zudem handelte es sich um seine nette Nachbarin, die ihm gegenüber immer unglaublich höflich und freundlich war. Er zögerte und Nao, die ohnehin wenig Geduld hatte war drauf und dran die Situation selbst zu beenden. Sie setzte noch einmal nach. „Nun, Akio? Bist wohl doch nicht so loyal?“ In Akio schien ein Schalter um zu klappen. Er entsicherte die Pistole, richtete sie auf die Frau und drückte ab. Er schoss ihr durch den Kopf worauf hin sie tot zusammen brach. Nao grinste böse. Genau das wollte sie erreichen. Ein Gefühl von Macht machte sich in ihr breit. „So ist es brav.“ Sagte sie und ging zu Akio. Sie nahm ihm die Pistole ab und strich belohnend durch sein Haar. „Ich darf dich beglückwünschen, Akio. Du bist ab sofort Mitglied von Team Nao.“ Grinste sie Akio an, der auf ihre Worte hin bereits vergessen hatte, was er gerade getan hatte. Er war zu glücklich, dass gerade sie ihn soeben in ihr Team genommen hatte. „Wir sollten nun gehen. Früher oder später werden die Bullen hier auftauchen… und dann müssen wir weg sein. Snatcher! Hilf Akio sein Zeug zusammen zu packen. Ich werd mal sehen, dass ich die Leiche in irgendeinem Schrank verstecke damit unsere Freunde von der Polizei ein bisschen was zu suchen haben.“ Gesagt getan. Akio und Snatcher packten sämtliche Computer, Modems, Festplatten etc. zusammen und schleppten alles nach einander zu Nao’s Haus. Da im Keller mehrere Zimmer leer standen bekam Akio dort eines der größeren und begann eifrig alles an zu schließen. Nao erzählte Tom nichts von dem ‚kleinen‘ Mord. Er musste ja nicht alles wissen. Dieser hatte sich Naoko’s Zimmer einigermaßen zurecht gemacht und war für den Zeitraum sozusagen dort eingezogen, was Nao gar nicht toll fand aber letztlich akzeptierte. Immerhin gab es wichtigeres worum sie sich kümmern musste. In den nächsten Tagen traf sich Nao mit dem Russen, Stefan Nikitin, und dem Türken , Mehmet Ilgün. Der Russe stellte sich als Spion heraus und wurde schnell und inhuman entsorgt. Der Türke war zwar stark aber irgendwie dumm wie Brot und ging Nao schon nach wenigen Minuten so auf die Nerven, dass sie ihn aus dem 18. Stock eines Hochhauses schubste. Nao hatte in dieser Zeit natürlich auch noch Aufträge zu erledigen, irgendwo musste ja das Geld her kommen. So kam es, dass sie mit einem ihrer Lieblings Undercover Outfits, der Sängerin Carmen Garcia Álvarez, bei einer großen Party von einigen Royals auftrat. Nach ihrem Auftritt versuchte sie näher an ihr Opfer, einen Börsenspekulanten, heran zu kommen. „Ah, Carmen, ich freue mich sie zu sehen. Ihr Auftritt war wundervoll, wie immer. Ich habe auch nichts anderes erwartet.“ Prahlte er und umarmte sie spielerisch. In dem kleinen Männerkreis brach Gelächter aus. „Oh, sie wissen gar nicht, wie mich das freut. Ich habe schließlich extra mein bestes gegeben.“ – „Sagen Sie, Carmen, so oft haben wir sie schon getroffen aber nie ist der Herr Gemahl mit ihnen unterwegs. Wo steckt er denn immer, dass er seine eigene Frau nicht singen hören möchte?“ Sie lachte „Naja, sie kennen das ja, viel zu tun, viel zu tun.“ – „An ihrer Stelle würde ich den Typen sausen lassen und sich einen von uns aussuchen. Wir können ihnen sicherlich mehr bieten und zudem würde es sich wohl keiner von uns entgehen lassen sie singen zu hören.“ Einer der fetten, alten Geldsäcke biederte sich nahezu an sie an. „Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen, aber ich liebe meinen Mann. Für kein Geld der Welt würde ich ihn einfach verlassen.“ Grinste Carmen und versuchte sich aus der Situation zu befreien. „Ach was. Wie können sie jemanden lieben, der sie nicht zu schätzen weiß. Wie wäre es mit einem kleinen Küsschen?“ der fette Alte drückte sich an sie und versuchte ihr einen Kuss auf zu zwängen. „Was machen sie da bitte mit meiner Frau?!“ ertönte es plötzlich von hinten. Die reichen Geldsäcke drehten sich, genau wie Carmen selber, verdutzt um. Ein leberfarbener Flat Coated Retriever- Mix mit blonden kurzen Haaren, etwas ungepflegter Bartwuchs, ca. 1,85m groß stand vor ihnen. „Wer sind sie bitte?“ fragte einer der Geldsäcke. „Ich mein Herr, bin der Mann dieser überaus begabten Dame, die sie da in ihrem Würgegriff haben.“ Mit einer gekonnten Bewegung befreite er Carmen aus den Armen des fetten Alten. „Mein Name ist Pedro Fernández Diaz. Und ich würde es sehr begrüßen, wenn sie meine Frau nicht begrabschen würden. Komm Schatz.“ Mit diesen Worten entfernte er sich, Carmen im Arm von der Gruppe Männer und führte die Madam an die Bar. „Okay.. wer bist du wirklich?“ fragte diese ihn schließlich. „Na wer soll ich schon sein, ich bin dein Mann.“ Sagte er wieder, wie selbstverständlich. „Ich weiß, dass es keine Carmen gibt… also dürfte es auch keinen Mann-von-Carmen geben… also sag mir wer du bist oder du wirst bald gar nichts mehr sagen können.“ Zischte ‚Carmen‘. „Na gut, na gut. Ehe du hier noch unser beider Tarnung auffliegen lässt. Mein Name ist Ben Walker.“ Lächelte er sie an. „Ben Walker… sie sind dieser Engländer aus den Akten.“ – „Exakt, meine Liebe. Ich wollte sie eigentlich besuchen kommen aber ich hörte, sie seien auf einer Mission. Nun, wie kann ich ihnen meine Loyalität und meinen Nutzen besser verdeutlichen als auf einer ihrer Missionen?!“ Ben zog eine Zigarette hervor und steckte sie an. „Schön und gut, aber sie haben mir den Kontakt versaut… ich war immerhin schon recht nahe an dem Typen dran.“ Maulte Carmen. „Ja, aber an dem falschen. Ich weiß, die reichen Geldsäcke sehen sich sehr ähnlich aber der richtige wäre der links von ihnen und nicht der rechts von ihnen gewesen.“ – „Das weiß ich auch… naja… muss ich eben nochmal von vorne anfangen…“ – „Nur zu, aber ich an deiner Stelle würde kurz warten, der Typ kommt sicherlich gleich hier her. Er denkt ich wäre sehr verletzt und welcher Geldsack möchte sich bei einem anderen schon gerne unbeliebt machen. Vor allem bei einem mit einer so hübschen Frau.“ Grinste ‚Pedro‘ und lehnte sich zurück. Er hatte recht. Der Ziel-Geldsack kam schon kurze Zeit später auf die beiden zu. Er entschuldigte sich vielmals für das Verhalten Pedros Frau gegenüber und scherzte beschwichtigend mit diesem rum. Carmen konnte sich zurücklehnen, da Pedro die meiste Zeit mit dem Geldsack redete. Die Gespräche kreisten um Geschäfte, Geld und Aktien. Schließlich kam der Geldsack etwas herumdrucksend auf das Thema ob Carmen denn Lust hätte ihm persönlich nicht nochmal etwas vor zu singen, da er sie ja so bewundere. Carmen wurde hellhörig, das war die Chance. Doch Pedro verneinte. Warum verneinte er? „Tut mir Leid, Senor. Aber meine Carmen gebe ich doch nicht einfach so in fremde Hände.“ – „Nun… würden sie sich denn nicht doch überreden lassen? Ich würde ihr auch etwas dafür bezahlen, wie für einen normalen Auftritt.“ – „Das kommt auf die Menge an. Meine süße Senora ist nicht einfach eine billige Sängerin. Sie betreibt Kunst!“ – „Aber natürlich, natürlich!“ Nao war überrascht. Dieser Ben schien ein Meister im Feilschen zu sein. Das gefiel ihr. So jemand konnte man gut für Aufträge gebrauchen. Aber sie wollte sich nun noch nicht entscheiden. Erst mal abwarten, wie er sich noch so machen würde. Die beiden Männer kamen schließlich überein und der Geldsack zahlte Pedro aus worauf die drei den Festsaal verließen. Sie gingen zum Aufzug und fuhren zur Privatsweet des Geldsacks. „Warten sie kurz hier, ich möchte nur eben sehen, dass ich ihnen etwas zu trinken hole.“ Sagte der Mann und verschwand in einem der Zimmer. „Nun? Wie habe ich das gemacht, Schatz?“ grinste Ben. „Nicht schlecht… ich bin beeindruckt… aber wenn du wirklich zum Team gehören willst muss ich dir vertrauen können… ich meine du könntest genauso gut mit dem Geld abhauen und ich seh dich nie wieder.“ – „Dann sag mir, wie ich es dir beweisen soll.“ – „Tja… am liebsten würd ich dich ja mit dem alten Sack rummachen lassen… aber der Typ steht leider nicht auf Kerle.“ Ben lachte „Zu schade aber auch.“ – „Gut, während ich dem Typen was vor träller wirst du ihm das hier in den Nacken schieben.“ Sie zog eine kleine Nadel hervor. „Wenn du es damit schaffst ihn auf Anhieb zu killen bist du dabei. Andernfalls wirst auch du hier nicht lebend raus kommen.“ – „Das nenne ich einen Deal, Boss. Und keine Sorge, ich bin nicht scharf auf die Kohle. Mir geht es eher um den Nervenkitzel des Feilschens und der Manipulation der Leute.“ Der Geldsack kam zurück und Carmen begann ihr kleines Schauspiel. Pedro wanderte immer mal von links nach rechts hinter ihm her. Er musste den richtigen Moment abpassen und schnell sein um zum einen zu verhindern, dass der Typ ihn durch Gegenwehr davon abhalten konnte zu treffen, und zum anderen damit er exakt treffen konnte. Es vergingen einige Minuten und schließlich setze er zum finalen Stoß an. Treffer! Als wäre er erstarrt verharrte der Mann in seiner Position. Er würde nun langsam aber sicher ersticken. „Gute Arbeit, Ben… aber ganz zufrieden bin ich immer noch nicht. Wie kann ich sicher sein, dass du all meine Befehle blind ausführst? Ich meine… im Grunde hast du hier die Fäden gezogen… und das passt mir gar nicht.“ Nao war ernst, sie hasste es, wenn man sie nicht das machen ließ was sie wollte, wenn man über ihren Kopf hinaus entschied. „Naja, ich wollte dir beweisen, dass ich in der Lage bin einen Auftrag zu deiner Zufriedenheit zu erfüllen, auch wenn du nicht anwesend bist. Dafür muss ich doch eigene Entscheidungen treffen können oder?“ – „Das mag stimmen… aber hier BIN ich dabei… und ich hasse es wirklich, wenn man mir die Show stiehlt.“ Ben sah sie bittend an. „Dann sag mir, wie ich es wieder gut machen kann.“ Nao grinste böse. „Ich bin immer noch nicht von der Idee mit dem rummachen weg… wie wäre das… der Typ bekommt jetzt eh nichts mehr mit. Er ist längst bewusstlos. Schnapp dir seinen Schwanz und während du dieses schlaffe, tote Glied fein verwöhnst holst du dir einen runter.“ Ben sah Nao erschrocken und ungläubig an. Diese zog fragend eine Augenbraue hoch. „Na? Was ist nun, Mister Loyal?“ Ben hatte nun keine Wahl mehr. Nao würde ihn töten würde er sich widersetzen. „Na gut, Süße… wenn dich sowas anturnt will ich mal nicht so sein… ich kann allerdings nicht garantieren, dass mich das in irgendeiner Form erregt.“ – „Davon ist ja auch nicht die Rede.“ Grinste Nao finster. Ben kniete sich vor den halbtoten Alten hin und packte dessen Glied aus. »igitt… alt und schrumpelig… warum konnte der Typ bloß keine 20 jährige Frau sein?!« dachte sich Ben während er sein eigenes Glied aus der Hose befreite. „Darf ich denn wenigstens die Augen zu machen und an was anderes denken?“ fragte er schließlich. „Meinetwegen… ich kann ja auch schlecht kontrollieren woran du denkst… und ob du nun die Augen auf oder zu hast ist mir relativ egal… Hauptsache du tust was ich dir sage.“ » Na immerhin…« dachte Ben, schloss seine Augen und versuchte annähernd seinen Würgereiz zu beherrschen als er anfing am Penis des alten Mannes herum zu lecken. Nao beobachtete das Geschehen mit steigender Begeisterung. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass der Typ wirklich machen würde, was sie ihm gesagt hatte. Mit so einem alten Sack hätte sie sich selbst auch nicht befasst. So vergingen die Minuten. Ben tat zwar sein bestes nicht daran zu denken, was er da eigentlich tat aber es half alles nichts. Das Gefühl und der Geschmack waren einfach zu dominant als dass er dies mit Gedanken an etwas anderes überdecken konnte. Nao fing an sich zu langweilen und warf einen Blick unter Ben. „Man, man ,man… deine Fantasien scheinen ja nicht sonderlich anturnend zu sein, was?“ maulte sie ihm ins Ohr. Ben grummelte nur vor sich hin. Schließlich hatte sie ihm nicht gesagt er solle aufhören und die Chance, dass sie das falsch auffassen könnte wenn er es tat war zu groß. „Na ehe du hier noch rumwalkst bis der alte Knacker anfängt zu verwesen helfe ich dir mal ein wenig.“ Mit diesen Worten kroch Nao langsam unter Ben, schubste dessen Hand weg und begann selbst mit langsamen Bewegungen Ben’s Glied zu massieren. Dieser konnte es nicht fassen und begann leicht eher vor Schreck als vor Lust zu stöhnen. Nun überlagerten Nao’s Bewegungen dem Ekel und Ben’s Glied begann sich zu versteifen. Aus dem anfänglichen Schreck-stöhnen wurde langsam ein durchdringendes und lustvolles Stöhnen. Es vergingen weitere Minuten bis Nao langsam merkte, wie Ben dem Höhepunkt näher kam. Sie beschleunigte also das Tempo. Ben hatte sich während der Zeit im Labor oft solche Situationen vorgestellt, also mal abgesehen von dem alten Knacker, aber hätte nie im Leben damit gerechnet, dass Nao ihm tatsächlich jemals einen runter holen würde. Bei dem Gedanken daran kam er schließlich zum Höhepunkt und sein Sperma spritzte auf dem Boden. Nao krabbelte wieder unter Ben hervor, breit und zufrieden grinsend. „So mag ich das. Gut! Steh auf! Du darfst dich wieder ankleiden. Willkommen im Team!“ Das ließ sich Ben nicht zweimal sagen. Er wusch sich bevor die beiden verschwanden erst mal mindestens 20x den Mund aus bevor die beiden schließlich den Raum verließen. Auch Ben bekam eines der Zimmer im Keller und war von nun an zuständig dafür Aufträge zu verwalten und an zu nehmen. Zudem kam er ab und an mit zu Aufträgen um zum Beispiel Carmen’s Ehemann zu spielen. Tom wurde wieder nicht über alles eingeweiht, was geschehen war. Unwichtig. Nao traf in derselben Woche noch auf den Polen, Wassili Kowalski. Allerdings stellte der sich als überaus unzuverlässig heraus, so musste sich Nao leider noch am selben Tag von ihm trennen. Einer war noch übrig: Der Kanadier Logan Jones. Er war, nachdem er gefeuert wurde, plötzlich verschwunden und niemand konnte sagen wohin er gegangen war. So war es Tom auch nicht möglich gewesen ihn telefonisch irgendwie zu erreichen. Auch Akio fand keine Informationen. Es war, als wäre Logan Jones nach seinem Rauswurf direkt vom Erdboden verschluckt worden. Nao kümmerte sich nicht weiter darum. Das Geschäft lief gut genug, auch wenn Tom weiterhin darauf beharrte, dass sie sich, auch wenn sie so etwas nicht brauche, einen Bodyguard zulegen sollte. Es war ein Donnerstag. Nao hatte gerade ihre Arbeit an der Pier erledigt und eine Leiche im Wasser entsorgt. Sie wollte sich umdrehen doch stieß gleich gegen irgend so einen Typen, der da völlig im Weg rum stand. „Hey! Von Abstand halten nie was gehört oder was??“ keifte sie den Typen an und merkte erst jetzt wie groß der war. Mindestens 1,95m wenn nicht sogar noch ne gute Ecke mehr. „Den Kerl den du da entsorgt hast… Hat der dir irgendwas getan?“ fragte der Typ mit seiner dunklen Stimme. Er war eine Art Wolf, ging aber recht bucklig mit überaus langen Krallen an seinen Händen. Seine Reiszähne standen sowohl oben als auch unten aus seinem Maul heraus. Ein Ohr war ihm wohl mal zum Teil abgerissen worden. Ein kleiner schwarzer Ziegenbart und seine gelb leuchtenden Augen komplettierten das ‚Unheimliche‘ an ihm. „Was interessiert dich das bitte?“ blaffte Nao unfreundlich. Sie musste den Typen ausschalten, immerhin hatte er sie bei der Arbeit beobachtet. „Du bist Nao, habe ich Recht?“ – „Woher… woher weißt du das?“ – „Ich kenne dich… sie haben mir verboten dich zu beschützen.“ Nao ging ein Licht auf. „Moment mal… Logan Jones?“ Der Typ nickte. „Ich habe lange nach dir gesucht. Damals als das Labor abbrannte war ich dort und suchte nach dir, doch ich fand dich nicht. Also musstest du am Leben sein und weg von dort. Ich habe lange in der Umgebung des Labors gelebt. Ich hatte es zu meiner Lebensaufgabe gemacht dich zu beschützen, aber ausgerechnet an dem Tag als du aus dem Labor entkamst haben mich die Bullen wegen irgend so einem scheiß verhört.“ Nao war etwas perplex. War der Typ einfach nur wahnsinnig oder steckte mehr dahinter? „Okay… Logan… dann tippe ich mal darauf, dass du mich jetzt unbedingt beschützen willst, nicht wahr?“ – „Ganz genau. Ich habe hier viel über eine Auftragsmörderin gehört. Du hast dir einen sehr besonderen Beruf ausgesucht. Und gefährlich noch dazu. Du kannst einen wie mich gebrauchen.“ – „Das mag sein, aber wie soll ich dir trauen? Ich meine… du klingst mir etwas… wahnsinnig…“ Logan lachte. „Das will ich dir gar nicht verübeln. Aber hinter all dem Wahnsinn verbirgt sich bloß ein besorgter …“ er hielt inne. „Ein besorgter was?“ – „Ein besorgter verliebter Trottel…“ er war etwas rot geworden bei den Worten. „Ähm… okay… dann bist du also so verknallt in mich, dass du mich nicht mit der Welt teilen willst?“ – „Unsinn… ich habe kein Problem damit wenn du meinetwegen rumhurst oder mit sonst wem zusammen kommst… alles was ich will ist zu verhindern, dass du stirbst… oder schlimmeres. Ich weiß, dass ich nicht dein Typ bin. Aber mir reicht es in deiner Nähe zu sein. Verfüge über mich. Ich töte jeden für dich. Du brauchst es nur zu Befehlen.“ Bei diesen Worten fiel er theatralisch, wie ein untergebener Ritter auf ein Knie. „Hm…. Jeden ach so?“ Nao sah sich um. Sie musste ihn testen und siehe da: ein obdachloser Jugendlicher. Etwa 16 Jahre alt. „Dann los: du hast doch so schöne Krallen. Schneid‘ dem Teenie da die Kehle durch. Dann sehen wir weiter.“ Logan nickte und tat wie ihm befohlen. Ohne zu zögern vollbrachte er die blutige Tat und kam zurück zu Nao. „Ich bin beeindruckt… so ganz ohne Widerworte… okay, du bist dabei. Aber wehe ich merke, dass dein Wahnsinn überhandnimmt.“ – „Dann wird es euch eine Freude sein, mich zu töten.“ Erwiderte Logan und sie gingen, nachdem er sich im Buchtwasser kurz die Krallen gesäubert hatte zu Nao nach Hause. Er bekam das letzte freie Zimmer im Keller. Tom war nicht ganz einverstanden mit diesem ‚Verrückten‘ aber er traute ihm zu gut auf Nao acht zu geben. So kam schließlich der Tag an dem Tom zurück nach Deutschland flog um dort nach einem Weg zu forschen, Nao ihre Verwandlungskräfte zurück zu geben um Naoko wieder zu befreien. An diesem Abend saßen Nao, Akio, Ben, Logan und Snatcher im Wohnzimmer und genossen das Fernsehprogramm. „Hey, Boss. Bitte um Erlaubnis eine Frage zu stellen.“ Fing Ben dann schließlich an. „Was denn?“ maulte Nao, die eigentlich viel lieber weiter ferngesehen hätte. „Also… naja. Du sagtest ja zu so ziemlich jedem von uns bereits, dass wir nicht dein Typ sind.“ – „Und?“ – „Naja, was ist denn dein Typ? Ich meine wie müsste der Mann sein mit dem du sagen wir mal gern zusammen bleiben würdest.“ Nao überlegte kurz „So einen Kerl gibt’s nicht.“ – „Och komm schon, Boss. Es muss doch was geben, was dich rattig macht.“ Grinste Ben. „Das Problem ist, dass es sich sehr widerspricht…“ – „Ja und? Selbst wenn es son Kerl nicht gibt… mich würde es interessieren, euch nicht?“ fragte er in die Runde und erntete Zustimmung. „Meine Güte… also… der Typ müsste 1. Ne Menge Kohle haben. 2. Müsste er mir gewachsen sein…ich mag keine Schwächlinge. Und 3. Er müsste größer sein als ich und 4. Müsste er mir sexuell was zu bieten haben.“ Ben lachte. „Okay, 3 passt immerhin auf alle von uns hier. Aber wo ist denn da der Widerspruch?“ – „Man bist du blöd.“ Sagte Logan. „Nao mag es nicht bevormundet zu werden, was bei einem Typen der ihr wohl gewachsen ist mit im Paket wäre.“ – „Stimmt, wenigstens einer passt hier auf.“ Raunte Nao. „Oh verstehe… okay, also reich, stark genug um dich notfalls killen zu können, und ne Granate im Bett? Zudem aber nicht zu bevormundend … aber es würde ihn ja wieder schwach machen, würde er dich nicht bevormunden und sich von dir rumkommandieren lassen wie wir.“ – „Na endlich er hat’s gerafft,“ stöhnte Nao erleichtert. „Tja wer weiß, vielleicht müsstest du dich einfach mal drauf einlassen dich von nem Typ dominieren zu lassen.“ Sagte Ben und hatte prompt eins der Sofakissen im Gesicht. „Niemals! Ich war einmal schwach genug das wird NIE wieder passieren!“ rief Nao durch den Raum. „Okay, okay! War auch nur so eine Idee.“ Grinste Ben verlegen hinter dem Sofakissen hervor. „Du kannst von Glück reden, wenn ich dir dafür nicht den Hals umdrehe…“ knurrte Nao und lehnte sich wieder zurück. Der Schmerz lag noch tief in ihr. Das Gefühl der Schwäche, dass sie damals gegenüber Iwan hatte. Sie wollte es nicht mehr spüren. Nie mehr. Sie würde jeden töten, der ihr auch nur irgendwie zu nahe treten würde ohne ihre ausdrückliche Zustimmung oder Befehl. Die kleine Gruppe löste sich mit späterer Stunde auf und alle gingen schlafen. Nur Nao konnte diese Nacht kein Auge zu machen. Sie saß im Garten und starrte den Mond an. Die Erinnerungen waren wieder zu frisch, jedes Mal wenn sie die Augen schloss waren da wieder diese Bilder… von ihrer Schwäche. So saß sie dort, die ganze Nacht … und nur der Mond sah ihre Tränen. Kapitel 6 Ende __________________ Okay noch ein paar kurze Anmerkungen: Dass hier zwei verheiratete Leute unterschiedliche Nachnamen haben ist -normal- In Spanien ist es so üblich, dass die Partner beide ihre Namen behalten. Und ja ich weiß, was Nao so verlangt ist etwas... nennen wir es mal heftig XD Aber naja so ist sie eben ^^ Kapitel 7: Das Imperium schlägt zurück -------------------------------------- (Jaja ich weiß, superkreativer Titel XD Kapitel 7, noch 5 dann war's das ^_^) Es war Morgen. Nao hatte nicht viel geschlafen und sie wusste, dass Logan sie die ganze Nacht hindurch beobachtet hatte. Die anderen schliefen noch und sie war gerade in der Küche um sich eine Cola zu holen. „Und? War es toll deinen Boss mal heulen zu sehen?“ fragte sie in den Raum als würde sie mit sich selbst reden. „Logan, ich weiß, dass du da bist… komm schon du bist 2 Meter groß. Glaubst du, du könntest dich vor mir verstecken?“ Logan kam hinter einer Ecke hervor. „Entschuldige… ich wollte keinesfalls, dass du dich durch mich gestört fühlst.“ – „Dann solltest du das lassen mir dauernd hinterher zu rennen!“ blaffte Nao. Sie war schon ohnehin nicht gut drauf gewesen. Zu alle dem kam jetzt noch die Müdigkeit. „Ich will doch bloß nicht, dass dir etwas passiert…“ versuchte sich Logan zu erklären. „Hör zu, Riese. Mir ist auch bevor du hier warst nichts passiert… daran ändert sich jetzt nichts!“ sie knallte die Kühlschranktür zu. Nao hasste es, wenn man sie für schwach hielt. Sie ging zum Sofa und schmiss sich rückwärts hin. „Nao… ich will nicht, dass du denkst ich halte dich für schwach. So ist es nicht. Ich…“ – „Logan! Ich will es nicht hören… ich bin verdammt müde und will einfach nur schlafen.“ Logan sah sie an. „Und da trinkst du ne Cola? Da kannst du doch erst recht nicht schlafen.“ – „Bist du meine Mutter???“ keifte Nao und warf mit der Dose nach Logan. Der konnte sie zwar fangen wurde aber sichtlich nass durch die raus spritzende Cola. Er musste unweigerlich lachen. „Was ist so lustig?“ – „Ach gar nichts… ich… werde dann mal schlafen gehen.“ Grinste er freundlich. Das passte gar nicht zu seinem eher wütenden Gesicht. Sie hätte es nie zugegeben aber es verunsicherte Nao in diesem Moment doch etwas. Logan ging schließlich in den Keller und Nao lehnte sich gerade zurück als Ben mit einem fetten Grinsen die Treppe hoch kam „Guten Morgeeen.“ Trällerte er. „Verschwinde!! Ich will meine Ruhe!!!!!“ keifte Nao ihn an und warf eines der Sofakissen nach Ben. Dieses, etwas zu hoch geworfen, traf nicht Ben sondern den etwas weiter unten die Treppe erklimmenden Akio, der von der Wucht des Kissens glatt nach hinten geworfen wurde und polternd die Treppe runter purzelte. Ben lachte ihm nach, drehte sich um und wollte gerade dazu ansetzen etwas zu sagen als ihn ein zweites Kissen traf und auch ihn die Treppe wieder herunter beförderte. Die beiden hatten den Wink verstanden und auch Snatcher, der still das Geschehen beobachtet hatte hielt sich zurück und flog so leise wie möglich nach draußen. Es vergingen einige Stunden bis um ca. 2 Uhr Mittags langsam das Leben in Nao zurück kehrte. Sie stand vom Sofa auf und rieb sich die Augen. „Boss?“ ertönte es plötzlich von Seiten des Kellers. „Was denn?“ murmelte Nao noch im Halbschlaf. „Können wir jetzt endlich hoch kommen? Wir haben echt Hunger.“ Nao verstand nicht ganz. Waren die beiden Deppen jetzt die ganze Zeit da unten geblieben? „Mein Fresse… klar kommt rauf….“ Murmelte sie und ging die Treppe hoch zum Bad. Ben und Akio kamen gerade zu die Treppe hoch gehechtet. Akio schnappte sich den erst besten Apfel aus der Obstschale auf dem Tisch und Ben plünderte gleich den Kühlschrank. „Man war daff knapp! If wäre faft verhungert.“ Sprach Ben in sein Sandwich. Langsam kam auch Logan die Treppe hoch. „Man ihr zwei seid so lächerlich…“ brummte er und ging zur Terrassentür. „Pöh… du bist doch auch nicht hoch gegangen.“ Blaffte Ben. „Ja klar, ich habe ja auch geschlafen… ich hatte keinen Grund nach oben zu gehen.“ – „Nao wollte ihre Ruhe… also sind wir unten geblieben.“ Erklärte sich Ben und stopfte sich eine ganze Tomate ins Maul. „Ganz genau: Sie wollte ihre Ruhe… wenn ihr Lackaffen leise gewesen wäret hättet ihr kein Problem gehabt.“ – „Sagte der 2 Meter Mann mit den Riesenfüßen.“ Logan packte Ben am Kragen. „Wehe du beleidigst mich noch einmal!“ – „Dann was? Wirst du dann husten und prusten? Da hab ich aber Angst.“ „Halt!“ Nao hatte Logan gerade daran gehindert Ben eine ordentlich zu verpassen. „Lass ihn los. Ihr zwei hört auf der Stelle auf zu streiten.“ – „Aber er hat angefangen!“ meckerte Ben. „Sind wir hier im Kindergarten? Es ist mir völlig egal wer hier angefangen hat, ich wird’s beenden! Ihr seid ein Team, also kommt klar oder sterbt…“ Nao ging an den beiden Streithähnen vorbei, holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und ließ das Grüppchen wortlos zurück. Sie hatte sich im Garten auf die Bank gesetzt und genoss die Sonne. »Man… genau deshalb will ich kein Team… nur Ärger hat man mit denen…« dachte sie und trank dabei die Flasche Wasser halb leer. Die Luft war sehr angenehm. Es war nicht zu kalt aber auch nicht zu heiß. Das Rauschen in den Blättern der Bäume löste bei Nao eine unglaubliche Entspannung aus. Sie hatte bisher nicht die Zeit gehabt sich einmal zurück zu lehnen und bloß der Melodie des Waldes zu lauschen. „Boss?“ ertönte es plötzlich von drinnen. Nao folgte der Stimme nach drinnen. „Was denn? Musst du mich aus meiner Entspannung reißen?“ – „Entschuldige, das war nicht meine Absicht… aber wir haben straffen Zeitplan. Du hast heute noch 3 Aufträge wenn du nicht in Verzug kommen möchtest.“ Sagte Akio mit einem Zeitplan in der Hand. „Wie jetzt, 3? Wie soll ich das bitte alles schaffen? Ich kenn ja nicht mal die Opfer…“ – „Bedank dich bei Ben… der zieht so viele Kunden an Land…“ Ben saß bis gerade noch auf dem Sofa. Als er seinen Namen hörte rutschte er ein Stück runter, als wollte er sich hinter der Lehne verstecken. „Ben!?“ sagte Nao und zog ihn am Kragen wieder rauf. „Eine Kleinigkeit muss dir klar sein: Ich bin zwar gut, aber auch ich möchte mal ein bisschen Freizeit haben. Neue Regel: Zwei Aufträge sind Maximum für einen Tag!“ Ben grinste sie verlegen an. „Okay, wie du meinst, Boss. Ich werde da in Zukunft drauf achten.“ Nao hatte keine Zeit mehr sich länger damit zu befassen. Sie riss Akio die Akten aus der Hand und stürmte in ihr Zimmer. Logan sah ihr kurz nach und ging dann in den Keller. Eine gute halbe Stunde später kam Nao wieder, ausgerüstet mit einigen Waffen und einen Koffer in der Hand. Sie stürmte zur Tür heraus und man hörte sie mit dem Motorrad weg fahren. Nao’s erstes Ziel war ein gewöhnlicher Berufstätiger mitten in Tokyo. Da der Typ in einem der großen Hochhäuser arbeitete und es wohl Stunden dauern würde ihn darin zu suchen kurvte Nao erst mal bloß in der Gegend rum um sich einen guten Abschusspunkt zu suchen. Sie wusste, dass ihr Opfer jedes Mal zu Fuß nach Hause ging, also bot es sich an ihn auf eben jenem Nachhauseweg zu erschießen. Als sie sich einen guten Platz ausgesucht hatte fuhr sie erst mal zu Opfer Nummer 2. Eine Bankangestellte. Auch hier war während der Arbeitszeit nicht viel zu reißen, die Frau würde nach Feierabend das Gebäude verlassen, ein Stück Fußweg hinter sich bringen und dann in ihr Auto steigen um nach Hause zu fahren. Hier war es also etwas schwieriger da der Fußweg nicht allzu lang war. Snatcher fand schließlich den perfekten Punkt von dem man alles gut überblicken, aber auch schnell wieder abhauen konnte. Nun zu Opfer Nummer 3. Arbeitslos, Erpresser. Das gute: er wohnte allein. Das schlechte: in einer hellhörigen Wohnung. Nao musste sich also etwas überlegen um nah genug an ihn ran zu kommen ohne großartig Aufmerksamkeit zu erregen und dann noch dafür zu sorgen, dass er möglichst lautlos starb. Neben der Sniper hatte sie im Koffer noch eines ihrer Tarnoutfits mitgenommen. Sie fuhr in einen Hinterhof und kleidete sich um. Aus Nao wurde schließlich Jack der Penner. Er ging zur Tür des Wohnhauses und klingelte an der Tür von Opfer 3. „Ja?“ kam es aus der Sprechanlage. „Hi… ich… ich hab gehört sie leihen Leuten die Probleme haben Geld… ich brauche dringend welches…“ flüsterte Jack in die Sprechanlage. Schon hörte man den Türöffner. Jack ging die Treppe rauf und kam schließlich zu einer Tür, die nur leicht angelehnt war. E ging vorsichtig rein und schloss die Tür hinter sich. „Sie brauchen also Geld, habe ich das richtig verstanden?“ tönte es aus Seiten der Küche. „Ja… ich hatte in letzter Zeit etwas Pech…“ – „Das verstehe ich gut. Die Frage ist ob sie das Geld denn auch wieder zurückzahlen können?“ ein kleiner stämmiger Beagle mit fettigen Haaren kam aus der Küche. „Oh ganz bestimmt! Ich brauche das Geld nur um wieder auf die Beine zu kommen. Wenn das Geschäft wieder läuft bekommen sie ihr Geld sicher zurück.“ Versicherte Jack und folgte dem Beagle ins Wohnzimmer. Die ganze Wohnung stank irgendwie nach Katzenurin, es war stickig, kein Fenster geöffnet. Zudem hatte der Typ an sich noch einen ‚tollen‘ Duft an sich… er stank nach Schweiß und auch seine fettigen Haare rochen stark, er hatte wohl versucht das mit Rasierwasser zu überdecken. Er holte einen kleinen Notizblock und einen Kugelschreiber hervor. „Wie viel soll es denn sein?“ er setzte sich auf sein versifftes Sofa und bot auch Jack einen Platz an. „Nun, ich bräuchte 500 000 Yen.“ Sagte Jack ruhig. „500 000? Wow.. das ist ja nicht unbedingt ein Pappenstiel. Aber gut, wenn du mir alles schön zurück zahlst will ich mal nicht so sein.“ Er begann auf den Zettel zu kritzeln. Jack wanderte um ihn herum und tat so als würde er auf den Zettel sehen wollen. Der Gestank dieses Kerles war kaum zu ertragen und langsam ohne, dass dieser Trottel es merkte zog Jack eine Nadel aus der Tasche. Die einzige Möglichkeit den Kerl schnell auszuschalten ohne dass noch ein großer Schrei aus ihm entwich, war die Nadel-in-den-Nacken- Technik. Der Stinker freute sich gerade richtig über sein neues Erpressungsopfer da war er auch schon tot. Jack zog nach getaner Arbeit die Nadel wieder heraus und war gerade auf dem Weg aus dem Wohnzimmer raus als ihm zwei Katzen über den Weg liefen. Die armen Viecher vegetierten hier wohl schon lange daher… sollten sie jetzt auch noch an dem wahrscheinlich noch extremeren Leichengestank verrecken? Nein… das wäre die pure Folter und die armen Tiere konnten ja nichts dafür, dass ihr Halter ein solches Aas war. Jack öffnete die Balkontür damit die Katzen im Falle eines Falles vom Balkon aus in die Freiheit gelangen konnten. Jack verließ die Wohnung und ‚verwandelte‘ sich Jack zurück in Nao. Die ganze Sache hatte mehr Zeit benötigt als gedacht. Sie musste sich beeilen um noch pünktlich zum Feierabend von Opfer 1 zu kommen. Gott sei Dank kam sie in keine Polizeikontrolle, denn das Tempo, dass sie drauf hatte war unter aller Sau. Sie wetzte die Treppen eines Hochhauses hoch bis sie zum Dach kam und schaffte es gerade noch so die Sniper zusammen zu bauen als Opfer 1 schon um die Ecke kam. Anlegen, Zielen, Schuss. Erledigt und weiter ging es. Penibel darauf achtend keinem zu begegnen raste sie geradezu wieder nach unten, schwang sich auf’s Motorrad und raste weiter. Snatcher hatte bereits Schwierigkeiten, hinterher zu kommen. Auch bei Opfer 2 schaffte sie es ganz knapp ihr Ziel noch zu erreichen. Hier war das Entkommen allerdings um einiges schwieriger. Die Straße auf der sie die Frau eben erschossen hatte, war eine gut besuchte Fußgängerzone. Es war schon ein Wunder, dass sie niemand anderen getroffen hatte, jetzt bestand allerdings die Schwierigkeit, dass sich unten bereits ein Mob zusammengefunden hatte. Jetzt unbemerkt zu entkommen war so gut wie unmöglich. Zudem waren einige schon darauf gestoßen, dass der Schuss aus der Richtung kam wo sie sich nun befand. »Snatcher… wo steckst du? Ich könnte dich gut gebrauchen…« dachte Nao, sich hinter die Brüstung des Hochhauses duckend. Da kam Snatcher, so, dass man ich nicht konnte anfliegen sehen. Er hatte einen Koffer in den Krallen, dem den Nao auch nutzte sehr ähnlich. „Was soll ich damit?“ – „Die Bullen sind schon auf dem Weg auf’s Dach… ich habe sie gesehen. Wir müssen die beiden Koffer austauschen, dann können sie dir nichts mehr.“ Mit diesen Worten schnappte sich Snatcher Nao’s Koffer und flog davon. Fast im selben Moment noch sprang die Tür des Treppenhauses auf und Inspektor Hiroki Hirota, ein Husky-Schäferhundmix, Kommissar Osamu Mimata und einige Polizisten stürmten auf das Dach. „Hände hoch, Fräulein!“ rief einer der beiden und gleich mehrere Pistolen richteten sich auf Nao. Die vermied es vorerst Gegenwehr zu leisten. Snatcher wusste schon, was er tat. So nahm sie denn die Arme hoch. Sie wurde fest genommen und aufs Revier gebracht. „Wie bitte??!!“ Ben war geschockt als er von Snatcher erfuhr, was passiert war. „Sie wurde geschnappt? Wie… wie konnte das bloß passieren??“ er war geradezu außer sich. „Mach dir mal keine Sorgen. Ist alles halb so wild.“ Ertönte es plötzlich von Seiten der Terrassentür. „Halb so wild? Logan, ich bitte dich… ein Furz in der Badewanne ist halb so wild das hier ist –verdammt- wild!“ Ben lief wild umher. „Wo warst du überhaupt die ganze Zeit?“ – „Unterwegs… jetzt bekommen wir sie eh nicht daraus… Akio!“ – „Ja?“ – „Wir müssen uns in den Rechner der Polizei von Tokyo hacken. Ich will sicher sein, dass sie nichts gegen sie in der Hand haben… dann bekommen wir sie auf legalem Weg da raus.“ – „Okay… dann ab in den Keller.“ Auf der Wache. „Also… Fräulein Hara… sie sagen also, sie seien dort gewesen, weil sie von einer Person, die anonym bleiben will, angefordert wurden, das Opfer zu schützen. Habe ich das richtig verstanden.“ – „Ja!“ Hirota in seinem Element. Er liebte es Leute zu verhören um sie als Täter zu überführen. „Dann waren sie ja nicht sonderlich erfolgreich, nicht wahr?“ – „Ich sagte doch schon… ich war mir sicher, dass ich auf dem einzigen Haus war von dem aus man die beste Möglichkeit hätte sie zu erschießen… tja da habe ich mich geirrt. Wären sie mal auf das Nachbarhochhaus gegangen… da war der Typ nämlich.“ – „Sie haben den Täter also gesehen?!“ – „Gesehen… kommt darauf an, wie sie das definieren. Ich habe gesehen, dass dort ein Mann mit einer Sniper war, der rasch seine Position verlassen hat. Ich war in dem Moment aber leider zu geschockt um ihn zu verfolgen!“ – „Aha… und was wollten sie dann mit dieser Sniper die wir bei ihnen im Koffer gefunden haben? Ich finde es etwas an den Haaren herbei gezogen, wenn sie uns von einem Typen mit Sniper erzählen aber selbst eine mit sich rumschleppen.“ – „Hören sie, ich nutze diese Sniper nur, wenn ich sie brauche. Wenn ich zum Beispiel einen potenziellen Mörder auf meine Mandanten zulaufen sehe. Außerdem hätten sie bereits längst sehen müssen, dass sich darin bloß Betäubungsmittel befinden. Keine Patronen“ So ging das noch über Stunden. Bis schließlich einer der Polizisten rein kam. „Sir? Es… es sieht ganz so aus als wäre dies nicht unser Täter…“ – „Was???“ – „Ja… also… wir haben die kleinen Kratzer auf den Patronen verglichen… Die Patrone wurde definitiv nicht mit dieser Waffe abgeschossen… wir haben auch nirgendwo eine zweite Waffe finden können… so schnell hätte sie sie nie entsorgen können.“ Hirota ärgerte sich. „Wir müssen allerdings noch auf einen DNA-Abgleich warten.“ – „Na gut… das heißt wir können sie leider noch nicht gehen lassen, Fräulein Hara.“ – „Oh, kommen sie schon, lieber Inspektor… wollen sie mich wirklich in so ner kalten einsamen Zelle verrotten lassen?“ Nao versuchte möglichst bedürftig zu wirken. Sie hatte keinen Bock eingesperrt zu sein. Ihr ging diese ganze Sache schon zu sehr auf die Nerven. Hirota, seines Zeichens unverheiratet, kam nicht umhin Nao’s Reizen leicht zu verfallen. „Nun… wenn es ihnen so sehr missfällt … dann könnten sie doch mit zu mir. So kann ich sicher stellen, dass sie nicht abhauen während wir auf das Ergebnis warten und sie haben es etwas bequemer.“ »Sieh an, der hat sich scheinbar richtig heiß gelabert.« dachte Nao und ging auf das Angebot ein. Es sprach nicht gerade für ihn, was der Inspektor Hirota tat, das wusste er. Aber er konnte den Reizen dieser Frau einfach nicht widerstehen. Zum Glück für ihn wurde das Ganze auch nicht weiter hinterfragt. „Sie haben eine sehr schöne Wohnung, Inspektor.“ Schwärmte Nao während sie durch Hirota’s Wohnzimmer ging. „Naja, ein Haus wäre mir lieber, aber es gibt kein schönes Haus mit einem so tollen Blick über das nächtliche Tokyo.“ Er ging zu dem großen Panoramafenster und zog die Vorhänge zur Seite. Man hatte einen wundervollen Blick, das stimmte. „Allerdings ist mir etwas aufgefallen.“ – „Und das wäre?“ – „Sie haben bloß ein Bett. Wo also soll ich schlafen?“ grinste sie süffisant. „Nun… ich mag vielleicht etwas direkt sein, aber ich habe gehofft, dass sie mir diese Nacht Gesellschaft leisten.“ Nao war etwas überrascht von Hirota’s Direktheit, aber sie machte sich nichts daraus. Im Gegenteil, sie fand es sogar recht amüsant. Der gute Inspektor hatte wohl schon recht lange kein Rohr mehr verlegt und hatte es dementsprechend nötig. Nao rechnete auch gar nicht damit, dass es hier viel Vorspiel oder überhaupt viel Aktion geben würde, der gute Inspektor hatte bereits eine deutliche Beule in der Hose. »Jetzt werd ich aber erst mal ein bisschen Spaß haben. So schnell lass ich ihn nicht ran.« dachte sich Nao und grinste verschmitzt. „Hach, sie haben mich so lange verhört… haben sie vielleicht etwas zu Essen da?“ fragte sie, mit der erotischsten Stimme, die sie drauf hatte und ließ sich so galant wie möglich auf die Couch sinken. Hirota schluckte kurz. „N-Natürlich. Einen Moment.“ Er ging kurz zur Küche und kam recht schnell mit einer Schale voll Obst zurück. »Wow… hast dir ja immens Mühe gegeben… ist deine Hose schon so eng, dass du keine Zeit mehr für kochen verschwenden willst? Na gut, ich spiele mit.« Hirota stellte die Schale auf den Tisch. Er hatte sie wohl aus dem Kühlschrank geholt, auf den Früchten bildete sich leichtes Kondenswasser. Nao nahm sich eine Erdbeere heraus und, um Hirota schön zu quälen, leckte sie erst einmal genüsslich das Kondenswasser ab. Beim reinbeißen dann genüsslich stöhnend brachte sie den armen Inspektor beinahe um den Verstand. Dieser merkte scheinbar gar nicht mehr, dass er Nao anglotzte wie ein Auto ne Tankstelle…. Oder anders rum. Nao aber brachte das nicht aus der Ruhe. Jetzt zog sie alle Register und nahm sich eine Banane. »Jetzt pass gut auf, meine kleine Marionette, dir geht gleich so einer ab, dass du denkst deine Hose platzt.« dachte sich Nao während sie die arme Banane, die jetzt gleich so dreist von ihr missbraucht werden würde aus der Schale pellte. Von der Schale befreit, nackt und hilflos vor ihr wurde die Banane zuerst einmal ordentlich sauber geleckt. Immer schön von unten nach oben. Die arme Banane wusste nicht wie ihr geschah. Anstatt sie jetzt einfach zu essen wurde sie jetzt auch noch als Lutscheis missbraucht. Rein und raus und rein und raus. Hirota schwitzte mittlerweile einem Wasserfall ähnlich. Dass Nao grade mit ihm spielte nahm er bereits nicht mehr war, der Druck in seiner Hose war einfach zu groß dafür. Nur sein Pflichtbewusstsein hinderte ihn daran, einfach über sie her zu fallen. Nao merkte, dass es Hirota nicht mehr lange aushalten würde. Sie würde es sich aber nicht nehmen lassen, sich noch etwas mehr Spaß zu erlauben. Genüsslich biss sie in die Banane was Hirota wieder leicht aus seinem Trance-ähnlichen Zustand holte. Er räusperte sich um die seine eigene Peinlichkeit zu überdecken. „Ich glaube… ich werde dann schon mal duschen. Es ist spät genug und morgen wird wieder ein anstrengender Tag.“ Lenkte er ab und verließ das Wohnzimmer. Sein Gang sprach Bände. Nao war sehr amüsiert. »Na, ich weiß jetzt schon, dass Wasser nicht das einzige ist, was gleich fließen wird.« dachte sie sich und lehnte sich vorerst zurück. Sie horchte den Geräuschen, die dort aus dem Bad kamen. »Er nimmt sich ja ganz schön zusammen. Aber so schwer wie er atmet läuft da mehr als nur duschen.« Nao grinste in sich herein. Auch wenn sich Hirota jetzt ein bisschen Luft machte, so nötig wie er es hatte würde es wohl nicht lange dauern ihn wieder anzuheizen. Hirota hingegen war mit den Nerven schon fast am Ende. Was faszinierte ihn bloß so an dieser Frau? Gut, sie sah nicht unbedingt normal aus mit ihren Färbungen und Markings, und diese komischen roten Augen… sie hatte etwas Wildes an sich, etwas, dass er für sich zähmen wollte. Zudem bettelte sie ja gerade zu darum, dass er sie nahm. Es brachte alles nichts. Obwohl er sich gerade etwas Luft gemacht hatte, wollte sein Glied einfach nicht aufhören steif zu sein. Er wollte sie, er wollte –in- ihr kommen. Nur wie konnte er? Zuerst hatte er sie wohl falsch beschuldigt und nun sollte er sie auch noch nahezu vergewaltigen? Nein… das war nicht er, er tat so etwas nicht. Nao wartete nun schon einige Zeit. Sie überlegte sich die ganze Zeit, wie sie ihn noch weiter hinhalten könnte. Sie wusste schon, wenn sie ihm einmal freie Bahn lassen würde dann würde er sich wohl nicht mehr zügeln lassen. Aber das war durchaus okay, Nao hatte was sie wollte. Das was jetzt noch fehlte war, dass er vor ihr kroch und sie um Erlösung bat. Wenn das erreicht war wäre es egal, ob er sie nehmen würde oder nicht. Schließlich hatte sie die Entscheidungsgewalt. Was noch dazu kam war, dass sie ebenfalls schon seit einigen Tagen keinen richtigen Spaß mehr hatte, das letzte Mal als sie irgend so einen Typen killen sollte. Nao entledigte sich nun schon einmal ihrer Jacke. Mit Top war das ganze etwas angenehmer, zumal es in der Wohnung recht warm war. Hirota kam aus der Dusche. Klasse, den einen Ständer hatte er beseitigen können doch schon beim Gedanken an Nao war er wieder da. Nur wie verheimlichen? Nur mit einem Handtuch um war es offensichtlich was darunter ‚lauerte‘. Er kam aus dem Bad und rutschte fast vor Schreck auf den Fliesen aus als er Nao auf seinem Bett liegen sah. „Na, sie haben sich aber Zeit gelassen, Herr Hirota.“ sagte Nao verschlagen und lehnte sich leicht nach vorne. Mit einem allessagenden Blick auf dessen Handtuch, welches durch seinen Schreck leicht verrutscht war, machte sie ihm klar, dass sie gemerkt hatte, wie nötig der Herr Hirota es denn hatte. Dieser errötete peinlich berührt und zupfte das Handtuch zurecht. „Es… es tut mir Leid… ich…“ begann er. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Das ist etwas ganz natürliches… ich fühle mich sogar etwas geschmeichelt.“ Grinste sie. Hirota war verwirrt. Nachdem Nao eben das Thema so schnell gewechselt hatte war er nicht mehr davon ausgegangen, dass sie wirklich etwas mit ihm anfangen wollte. Aber nun? „A-A-Also… wollen sie… auch?“ stotterte er mit immer weiter steigender Röte im Gesicht. »Man… wo ist der Typ vom Verhör nur geblieben… der Typ ist ja echt ne Memme… wie langweilig…« dachte sich Nao. „Nun… wenn sie mich wollen, müssen sie auch etwas dafür tun.“ Lächelte sie süffisant und spreizte leicht die Beine. Hirota verstand, zu Nao’s Überraschung, das Signal und begann ihr langsam die Hose zu öffnen und zog sie runter. Er entledigte sich auch ihres Tops und des BHs. Nun, der heilige Gral. Er hatte schon ewig keine Frau mehr nackt gesehen und zitterte etwas nervös. »Maaan, komm schon, ich hab nicht ewig Zeit…« dachte Nao ungeduldig, als er ihr endlich langsam die Unterhose auszog. Er schluckte bei dem Anblick, der sich ihm bot, leicht und die Beule in seinem Handtuch wurde ein Stück größer. Nao spreizte die Beine und sah ihn auffordernd an. Hirota wäre am liebsten gleich in sie eingedrungen, aber Nao hätte ihm das wohl nicht durchgehen lassen. Anstatt dessen wollte sie erst von ihm etwas verwöhnt werden. Hirota zögerte nun nicht lange, je schneller er das hinter sich brachte um so eher könnte er sie sich zu eigen machen. Mit langsamen Bewegungen massierte er ihre Schamlippen, wischte ab und an, wie zufällig, mit einem Finger über ihre Scheidenöffnung. Nao genoss es, Hirota so zu kontrollieren. Er war genauso schwach wie die ganzen anderen Kerle mit denen sie bisher zu tun hatte. Kein Durchsetzungsvermögen… Hirota begann langsam von Nao’s Scheidenöffnung zu ihrer Klitoris hoch zu lecken und massierte diese mit zwei Fingern. Nao stöhnte genießerisch auf, als er begann mit zwei Fingern in sie einzudringen. Oh, wie gern hätte er es, wenn dies nicht seine Finger wären. Hirota stand der Schweiß auf der Stirn, das Handtuch hatte bereits jeden Halt verloren und war auf den Boden gesunken. Nao genoss seine Pein und über diesen Gedanken kam sie schließlich. Hirota zog seine Finger wieder aus ihr heraus und schleckte genüsslich ihren Liebessaft ab. „Gar nicht mal schlecht, Herr Inspektor.“ Sagte Nao, noch leicht außer Atem. „Dafür habe ich mir doch eine Belohnung verdient… oder nicht?“ fragte er zögerlich. »Naja… SO toll war es jetzt auch nicht… aber bitte, ich hab was ich wollte…« dachte Nao und drehte sich um. Sie stützte sich auf die Knie und hob ihren Schwanz an. Hirota ließ sich nicht lange bitten. Wie ein heißer Hund, der er ja nun auch war, hing er bereits als sie noch in der Drehung war an ihren Hüften. Und kaum hatte sie sich umgedreht drang er auch schon hastig in sie ein. Wie Nao es erwartet hatte, dauerte diese Zusammenkunft nicht lange. Schon nach wenigen harten Stößen ergoss er sich laut aufstöhnend in ihr. Was Nao daran nicht so gefiel war, dass er in ihr hängen blieb. Das hieß also er würde noch eine ganze Weile in ihr feststecken. »Na toll, du geiler Hund… hättest du nicht etwas schneller reagieren können?« dachte Nao wütend. Hirota war im Nachhinein auch etwas peinlich berührt. Die beiden versuchten also sich einigermaßen zu arrangieren um die Position etwas angenehmer zu gestalten. „Tut mir Leid… ich war wohl etwas übereifrig…“ entschuldigte sich Hirota schließlich. „Naja… was soll man machen, jetzt müssen wir eben abwarten.“ Sagte Nao gespielt enttäuscht. Sie spürte ein Zucken in Hirota‘s Penis bei diesen Worten. Er hatte wohl immer noch nicht genug. In der Nacht hatte Nao wenig Schlaf aber genug Orgasmen um das wieder wett zu machen. Der nächste Tag würde darüber entscheiden, was nun aus ihr würde. Kapitel 7 Ende Kapitel 8: Familienbande ------------------------ (WARNUNG: Dieses Kapitel enthält im übertragenen Sinne Inzest-Inhalte. Wer so etwas nicht mag oder nicht lesen will, möge entweder das Kapitel überspringen oder nur bis zu einer markieren Stelle (---------) lesen.) Eine ziemlich schlaflose Nacht lag hinter Nao und Inspektor Hirota, welches Nao weniger schadete als dem Inspektor. Es war eine Anhörung geplant für 9:30 Uhr und obwohl die beiden verschlafen hatten kamen sie dennoch pünktlich. Nao setzte sich und sah sich um. Staatsanawalt, Richter, Publikum… alles war da… nur ihr Verteidiger fehlte. »Na klasse… « dachte sich Nao. »Verlasse dich nie auf eine Rechtschutzversicherung…« Es dauerte noch einen Moment dann wurde ein sehr großer Mann in den Saal gelassen. Er entschuldigte sich ruhig und setzte sich neben Nao. „Meine Güte… später ging es wohl nicht…“ raunzte Nao und sah ihren Verteidiger erst jetzt an. »Was… er?« Wer da neben ihr saß war Logan. Er hatte zwar eine Brille auf der Nase und seine Haare völlig glatt gegeelt aber Nao erkannte ihn allein schon an seiner bloßen Größe und den zwei Narben an seiner Schnauze. „Was machst du denn hier?“ flüsterte sie. „Keine Sorge, alles wird sich aufklären. Lass mich einfach machen.“ Die Anhörung begann. Nao wurde in den Zeugenstand gerufen und erklärte die ganze Geschichte noch einmal ausgiebig, wie sie es ja schon im Verhör einen Tag zuvor getan hatte, zudem wurden noch einige weitere Zeugen aufgerufen, von denen zwar keiner Nao’s Geschichte bestätigen, aber auch nicht wiederlegen konnte. Dann kam allerdings ein Überraschungszeuge, der sich wohl verspätet bei der Polizei gemeldet hatte. Er wurde in den Zeugenstand geführt und vereidigt. Als der Gerichtsdiener zur Seite ging erkannte Nao wer da saß. Zwar mit einer Perücke und gefärbten Kontaktlinsen, aber der Geruch und dieses Grinsen waren unverkennbar: Ben. „So, Herr Gonzales…“ begann der Staatsanwalt seine Befragung. „Sie behaupten also diese ominöse Person, von der uns die Angeklagte bereits berichtet hat, gesehen zu haben. Ist das korrekt?“ – „Ja, Sir. Ich war gerade auf dem Weg vom Einkaufen nach Hause… als ich plötzlich von irgendetwas geblendet wurde. Ich sah also dahin und sah die Angeklagte auf dem Dach. Sie beobachtete sie Situation mit einem Fernglas oder so etwas in der Art. Dann wurde mein Blick von einer anderen Bewegung weiter nach rechts zu dem anderen Hochhaus gelenkt und da sah ich diesen großen Mann, ganz in schwarz gekleidet mit dieser Waffe, und da fiel auch schon der Schuss…“ – „Und warum waren sie nicht am Tatort zu finden, als die Polizei kurze Zeit später dort eintraf? Ich meine… warum kommen sie jetzt erst?“ – „Ich hatte furchtbare Angst! Ich dachte es handelt sich um Terroristen also bin ich weg gerannt. Ich habe erst im Fernsehen davon erfahren, dass es sich um einen Einzelmord gehandelt hatte, da dachte ich meine Aussage könnte vielleicht jemandem helfen.“ Die Anhörung bekam etwas zähes, es wurden noch weitere Zeugen aufgerufen, die aber alle das gleiche sagten. Nao dachte schon, hier würde sie nie rauskommen als sich Logan plötzlich erhob. „Euer Ehren, ich bitte doch auch verschärft einen Blick auf die Ergebnisse der Untersuchungen zu lenken. Die mikroskopischen Kratzer auf der Patrone, die im Körper des Opfers gefunden haben beweisen eindeutig, dass die Kugel nicht aus der Waffe meiner Mandantin abgefeuert wurden. Zudem haben sie die DNA-Untersuchung noch mit keinem Wort erwähnt, lieber Kollege.“ Womit er sich an den Staatsanwalt wandte. „Sie wissen worauf ich hinaus möchte. Sie verdächtigen meine Mandantin eine Massenmörderin zu sein, nicht wahr? Ist doch richtig? Nur leider beweisen die Ergebnisse, dass sie mit keinem der Morde bei dem DNA-Spuren sichergestellt wurden etwas zu tun hatte.“ – „Ist das korrekt?“ fragte der Richter den Staatsanwalt. „ Ja… das ist korrekt.“ Antwortete dieser kleinlaut. „In Anbetracht dieser Ergebnisse und der Tatsache, dass es keine Beweise gibt, die für eine Verurteilung sprechen, entscheide ich im Sinne der Angeklagten. Sie werden freigesprochen, die Kosten für den Prozess trägt der Kläger.“ Und mit einem Hammerschlag war die Sache erledigt. Um kein Aufsehen zu erregen fuhren die drei getrennt voneinander nach Hause. Hirota wurde von Nao recht schnell links liegen gelassen. Er hatte ebenfalls als Zeuge ausgesagt, konnte aber aufgrund seines Schlafmangels nichts wirklich Brauchbares aussagen. Wieder im Haus schmiss sich Nao erst mal aufs Sofa. Logan kam kurz nach ihr nach Hause mit Snatcher auf der Schulter. Er ging vorerst ohne ein Wort die Treppe hoch und kam kurze Zeit später wieder runter, füllte ein Glas mit Wasser und ging zu Nao. Er hielt ihr das Glas und eine Tablette hin. „Hier, ich weiß, dass du mit dem Typ deinen Spaß hattest. Es macht mir nichts von dir rumkommandiert zu werden aber ich will hier kein Balg von dem rumlaufen haben.“ Nao war zu müde um sich darüber aufzuregen… er hatte ja auch recht. Also nahm sie die Pille aus seiner Hand und schluckte sie. Ben kam rein und entledigte sich seiner Jacke indem er sie triumphierend auf den Boden warf. „Waren wir gut, oder was? Die haben uns alles prima abgekauft!“ grölte er. „Sei mal nicht so überheblich! Es hätte genauso gut schief gehen können. Wir hatten Glück, dass Snatcher uns früh genug Bescheid gesagt hat und, dass Akio die DNA-Daten gehackt hat.“ Korrigierte Logan Ben und zog sich ebenfalls die Jacke aus. „Ja, das mag ja sein, trotzdem fand ich unsere Arbeit echt vom feinsten! Wer sonst hätte das so gut hinbekommen?“ grinste Ben und warf sich in den Sessel. „Mich interessiert bloß, ob Nao mit unserer Arbeit zufrieden ist. Wir könnten sie sicherlich noch optimieren, wenn wir mal besprechen, was wir in gewissen Situationen zu tun haben.“ – „Schleimer…“ Logan setzte sich auf den zweiten Sessel. Nao war während des ganzen Gesprächs unglaublich ruhig gewesen. Sie starrte nur ihr Glas an. „Nao… ich möchte nicht, dass du glaubst wir hätten gedacht du schaffst es nicht allein dich da raus zu holen. Wir wollten damit nur erreichen, dass es etwas einfacher für dich von statten geht und du dich auf andere Dinge konzentrieren kannst.“ Logan beugte sich leicht vor. „Ihr habt das gut gemacht…“ man merkte, wie schwer es Nao fiel das zu sagen. „Könnten wir jetzt das Thema wechseln? Ich bin ziemlich müde und habe keinen Bock auf irgendwelche Diskussionen.“ Damit schaltete sie den Fernseher ein. Der Rest des Tages verlief relativ unspektakulär. Nao schlief vor dem Fernseher ein, Ben guckte dann ein Fußballspiel, Akio war sowieso die ganze Zeit an seinen Computern in seinem Zimmer, Snatcher machte einen Rundflug und Logan streunte, wie ein Wachhund, um das Haus. (-----------------) Nach dem Abendessen gingen Ben und Akio gleich schlafen und auch Snatcher machte es sich draußen auf seinem Lieblingsast bequem. Nur Nao und Logan blieben noch etwas auf. Nao sah noch etwas fern und Logan schien sie bewachen zu wollen. „Logan… es geht mir ein bisschen auf die Nerven, wenn du mich ständig so anstarrst…“ maulte Nao schließlich. „Entschuldige… ich… ich kann einfach nicht anders.“ Sagte Logan mit schüchternem Unterton. „Sag mal… da steckt doch mehr dahinter als, dass du bloß auf mich stehst? Ich meine… du legst dich mächtig ins Zeug… oder bist du einfach nur verrückt?“ Nao lehnte sich interessiert zu ihm. „Nein, nein… da… da steckt nicht mehr hinter… man könnte es vielleicht auch verrückt vor Liebe nennen.“ Lachte er gespielt. „Das kauf ich dir nicht ab…“ – „Nicht?....“ – „Also gut… dann tu ich dir doch mal einen Gefallen. Dich stört es zwar nicht, wenn ich es mit anderen tue… aber stört es dich auch nicht, wenn ich es mit dir tue?“ Nao rutschte auf dem Sofa zu ihm rüber. „Nao… ich denke das ist keine gute Idee…“ stammelte Logan etwas überrumpelt. „Wieso? Bist du so potent, dass du mich gleich schwängerst?“ – „Ach was… Unsinn…“ – „Na dann sehe ich da kein Problem.“ Nao saß nun vor Logan und schmiegte sich an ihn. Logan verspannte sich und rutschte weg. „Nao… ernsthaft… lassen wir das…“ Nao grinste. „Du weckst langsam meinen Jagdtrieb, Logan. Hör lieber auf mir weg zu laufen.“ – „Nao… ich…“ – „Ah! Was war das denn von wegen ‚Verfüge über mich‘?“ grinste Nao und legte eine Hand auf Logan‘s Bein. „-Das- habe ich damit nicht gemeint.“ – „Also willst du meine Befehle missachten? Dich mir wiedersetzen? Deinen ach so schön hingestellten Treueschwur brechen?“ Nao rückte mit jedem Satz näher an ihn heran und hauchte ihm die letzten Worte nahezu ins Ohr. Sie musste sich allerdings etwas strecken, da Logan ja bekanntlich ein Riese war und Nao doch recht klein. „Nein…“ – „Na also… also halt endlich still!“ Nao kletterte auf Logan’s Schoß und öffnete dessen Hemd. „Nao-“ – „Shhhh“ Nao hatte einen Finger auf seine Lippen gelegt. Sie leckte ihm vorsichtig über den Hals. „Wenn du nicht langsam mal still bist, beiß ich dir in die Luftröhre.“ Logan schluckte. Während Nao sich weiter daran machte, Logan zu entkleiden und ihm über den Körper zu lecken, trat diesem der Schweiß auf die Stirn. Er kniff die Augen zu und verspannte sich, krallte sich nahezu ins Sofa. Nao blieb das nicht verborgen, aber sie ließ sich davon nicht unterbrechen. Sie begann schließlich ihm die Hose zu öffnen und legte die doch noch recht zurückhaltende Erektion frei. »Hm… du hast es echt drauf dich so anzuspannen, dass dein kleiner Freund nicht raus kommt…« dachte Nao und wollte ihn gerade berühren als Logan ihre Hand packte. „Okay… hier ist Schluss!“ sagte er mit unterdrückter Stimme. Nao wollte gerade anfangen ihm die Hölle heiß zu machen, wurde aber gleich von Logan unterbrochen. „Ich… hab dich belogen… und ich will nicht, dass du etwas tust, was du im Nachhinein bereust…“ Nao sah Logan wütend und zugleich fragend an. Sie ließ von ihm ab und setzte sich neben ihn. „Ich höre?“ „Nun…“ begann Logan. „Ich… bin nicht etwa in die verliebt oder so… ich… wir… wir sind verwandt.“ Nao sah ihn etwas geschockt an. „Ich.. bin dein Bruder…“ Peinliches Schweigen. „Nun sag schon was!“ platzte es plötzlich aus Logan heraus, während er puterrot anlief und sich etwas unbeholfen versuchte die Hose wieder zu zuknöpfen. „Was soll ich denn sagen? Irgendwie kann ich dir das nicht so ganz abkaufen… meine Schwester hat nie etwas von einem Bruder erwähnt.“ Logan war von Tom eingeweiht worden, dass Naoko so tat als wäre sie Nao’s Schwester. „Ja, weil sie auch keine Ahnung davon hat, dass es mich gibt…“ antwortete er hastig „Na dann… ich höre!“ sagte Nao und lehnte sich zurück. „Nun… als du und Naoko noch ganz klein wart habe ich mich unglaublich mit unserem Vater in die Haare gekriegt. Es ging um dies und das… und jenes… naja. Jedenfalls bin ich dann abgehauen und zu Verwandten nach Kanada geflogen. Dort habe ich dann gelebt… ich hatte manchmal noch Kontakt zu Mutter… aber… naja Vater sagte immer, er habe keinen Sohn mehr. Als ich dann eines Tages erfuhr, dass man dich verschleppt hatte und keiner wusste, wo du warst, kam ich zurück nach Deutschland und habe nach dir gesucht.“ – „Deshalb hast du also auch nach deiner Entlassung so verbissen an der Gegend gehangen… aber sag mal… du bist so riesig… das passt irgendwie nicht zu mir als … Verwandtschaft… wie erklärst du das?“ Logan schwieg kurz. „Ich habe einen Fehler gemacht… Iwan sagt dir ja noch was?“ bei diesem Namen krallte sich Nao ins Sofa. „Als ich noch dort angestellt war… habe ich Iwan gesagt, wer ich bin… dass ich dein Bruder bin… und, dass ich dich beschützen werde, egal was er auch vor hat.“ Er machte eine weitere Pause. „Er sagte mir, er sei damit einverstanden, aber er müsse mich verändern, wenn ich dauerhaft in deiner Nähe sein wollte… damit ich dir im Notfall gewachsen wäre… ich weiß nicht genau, was er mir injiziert hat… aber erst dieses Zeug machte mich zu diesem… ‚Riesen‘ wie du es nennst… später habe ich erfahren, dass mich das Zeug eigentlich töten sollte, aber anstatt dessen hat es mich stärker gemacht… größer…. und wilder… deshalb wurde ich auch raus geschmissen… im wahrsten Sinne des Wortes. In der ersten Zeit wusste ich gar nicht mehr wer ich war, habe mich wie ein wildes Tier durchgeschlagen… aber irgendwann kam meine Erinnerung zurück. Und da beschloss ich in der Nähe zu bleiben und darauf zu warten, dass sie dich endlich aktivieren… ich wusste, dass du dich befreien würdest.“ Erneut brach Schweigen aus. Logan’s Blick wanderte zu Boden. „Es tut mir Leid, dass ich dich belogen habe… töte mich, wenn du das für richtig hältst…“ – „Der einzige Grund warum ich dich töten würde, wäre wohl wegen deiner schleimerischen Art…“ Nao seufzte „Naja… jetzt weiß ich ja Bescheid… besser spät als nie. Allerdings besteht da immer noch ein kleines Problem…“ – „Was denn?“ – „Ich bin immer noch ziemlich geil. Und du bist und bleibst der einzige Kerl hier…“ Logan rutschte erschrocken ein Stück weiter weg.“Nao… ich bin dein Bruder… das… das wäre…“ – „Alter… ich bin genetisch verändert… ich habe keine geschwisterlichen Gefühle für dich… wo liegt das Problem?“ – „Naja vielleicht, dass ich für dich ‚nur‘ geschwisterliche Gefühle habe…!“ Nao überlegte kurz. „Also mich stört das nicht…“ – „Mich aber… und ich werde sicherlich auch keinen hoch kriegen beim Gedanken mit meiner eigenen Schwester zu-“ Nao unterbrach ihn indem sie ihn küsste. Als sie sich wieder von ihm löste war Logan wie erstarrt. „Ich fasse das als Herausforderung auf, ‚Bruder‘. Lass uns doch wetten. Wenn ich dich zum stehen und abspritzen kriege, wirst du‘s mir zumindest einmal besorgen. Wenn nicht, geb ich gleich Ruhe und du wirst von der Art nie wieder von mir belästigt werden.“ – „Das ist keine faire Wette…“ – „Ach nein? Dann schlag was vor… da es sich hier um ‚Familie‘ handelt, will ich mal nicht so sein.“ – „Also zunächst mal, hör bitte auf, das dauernd in Anführungszeichen zu setzen… auch wenn wir genetisch vielleicht nicht mehr überein stimmen was das angeht, die Ursprünge liegen wo sie liegen… zweitens: sehe ich es nicht ein, warum ich mir das hier gefallen lassen sollte… ich meine du kannst doch für deine Geilheit auch Ben wecken oder eins deiner ach so tollen Spielsachen nehmen.“ Keifte Logan zickig. „Man du bist ja schlimmer als ne Frau mit deiner Zickerei… ganz einfach: Weil ich Ben nicht knallen will. Der Typ macht mich nicht so an wie du… du bist eben… groß… und stark…“ sie rutschte wieder näher auf ihn zu. „Lass das…! Uah!“ Logan war so weit zurück gerutscht, dass er mit dem Oberkörper gen Boden fiel, er blieb allerdings mit dem Gürtel an der Armlehne des Sofas hängen und kam so nur mit den Schultern und dem Kopf auf dem Boden auf. „Hehe… so geht’s auch, schalt dich selbst aus…“ lachte Nao und hielt seine Beine fest. „Also… um die Wette für dich noch etwas besser zu gestalten: Wenn ich es nicht schaffen sollte in der nächsten viertel Stunde deinen Piephahn aus seinem Versteck zu locken, hast du gewonnen.“ – „Viertelstunde??“ – „Hey, so kulant bin ich sonst nicht… also leb damit.“ Mit diesen Worten zog Nao mit den Zähnen den Reißverschluss von Logan’s Hose auf und zupfte seine Boxershorts auf Seite. Ob es jetzt durch die Position kam oder eine anfängliche Erregung, ein kleiner Teil seiner Eichel war bereits ausgefahren. „Nao… bevor du jetzt etwas tust, was wir beide bereuen… kann ich dich nicht doch irgendwie überreden das zu lassen? Ich kann sicher irgendwie Geld besorgen…“ Logan gab ein etwas erbärmliches Bild ab. Da Nao ihn fest im Griff hatte konnte er sich auch nicht mehr aufrichten wodurch seine Stimme etwas ‚eingequetscht‘ klang. „Hey, Geld mag mir viel bedeuten aber nichts geht mir über die Familie.“ Grinste Nao und begann vorsichtig über die kleine sichtbare Eichelspitze zu lecken. Logan versuchte mit den Beinen zu strampeln aber Nao hatte ihn zu fest im Griff. Egal, wie stark er auch war, Nao war stärker. Er hatte also keine andere Wahl als diesen Reizen eine viertel Stunde zu wiederstehen. Sein Blick wanderte zu einer Uhr, die im Regal über dem immer noch laufenden Fernseher stand. »Durchhalten…! Ich darf nicht versagen!« dachte sich Logan und versuchte sich auf die unerotischsten Dinge zu konzentrieren, die ihm einfielen. 5 Minuten waren vergangen und noch hatte sich sein Glied nicht weiter ausgefahren. Logan rann der Schweiß nur so die Stirn herunter. 10 Minuten. »Man… ich glaub ich platze gleich…!!« dachte sich Logan, sein Gesicht war bereits knallrot angelaufen, auch deshalb weil ihm aufgrund seiner Position das Blut in den Kopf stieg. Das machte es zudem noch schwieriger, die Bilder in seinem Kopf aufrecht zu erhalten. 11 Minuten. Nao merkte, dass sie auf diesem Weg nicht weiter kam. Logan hatte die Beherrschung eines Zen-Meisters. Irgendwie musste sie ihn brechen. Sie hasste es zu verlieren. Keinen Zentimeter hatte sich sein Penis bewegt. Da kam ihr eine Idee. Es war bereits relativ spät und so nahm sie sich schnell die Fernbedienung und zappte durch bis zu einem dieser typischen Sender, wo ab einer gewissen Uhrzeit nur noch strippende, sich selbst verwöhnende Frauen gezeigt wurden. 12 Minuten. Logan riss schlagartig die Augen auf, als er die Pornomusik und die erotische Frauenstimme hörte. Nao wollte ihn wirklich fertig machen, denn sie drehte die Lautstärke höher. Nicht so laut, dass sie damit jemanden im Haus wach gemacht hätte, aber laut genug um es Logan schwerer zu machen Konzentration zu fassen. 13 Minuten. Es war Logan nun unmöglich sich noch richtig zu konzentrieren. Zudem hatte er von seiner Bodenposition einen guten Blick auf den Fernseher, wo sich gerade eine Frau selbst verwöhnte. Sein Hirn schaltete ab. Alles was er noch dachte war: Sex! 14 Minuten. Nao richtete sich wieder Logan’s Penis zu, welcher sich langsam aber sicher aus seiner schützenden Hülle befreite. Nur noch eine Minute. Aber viel Arbeit fehlte da nicht mehr. Und pünktlich zum umschlagen der Uhr auf die volle Viertelstunde war Logan’s Penis bis auf den Knoten vollständig erigiert. Nao lehnte sich über Logan’s Körper und sah zu dem niedergeschlagen guckenden Logan. „Tja, Logan, ich würde sagen, du hast verloren.“ Grinste sie und leckte sich über ihre Reißzähne. Logan erwiderte nichts mehr, er war zu sehr von Scham erfüllt. „Okay, eigentlich müsste ich dich ja noch zum kommen bringen aber ich denke einmal wird reichen. Schließlich sollst du es mir ja noch besorgen.“ Nao hielt ihm eine Hand hin und zog ihn zurück aufs Sofa. „Nun, du bist wohl zu niedergeschlagen, um noch etwas zu sagen.“ Sagte Nao dann mit enttäuschtem Unterton. „Es ist nicht richtig, Nao…“ sagte Logan schließlich ruhig. Nao seufzte übertrieben laut. „Logan, pass mal auf: ich weiß, dass du für die Nao, die ich mal war, brüderliche Gefühle hast, aber das bin ich nicht mehr! Ich habe keinerlei Erinnerung an mein Leben vor dem Labor. Tu mir einfach den Gefallen… und ignorier einmal, dass ich mit dir verwandt war. Einmal! Wenn es dir hilft schwöre ich auch, dich nie wieder um so etwas zu ‚bitten‘. Und glaube mir, würdest du nicht so einen immensen Schwengel haben hätte ich dich längst hier sitzen gelassen. Du brauchst mich j nicht mal an zu sehen. Stell dir einfach vor ich wär diese Tusse aus dem Fernsehen.“ Sie zeigte auf den Bildschirm. Logan sah zur entgegen gesetzten Seite des Raumes. Es herrschte wieder für einen kurzen Moment Stille bis Nao keine Geduld mehr hatte. Sie ergriff Logan’s Penis und fuhr langsam daran auf und ab, Logan stöhnte und sah sie erschrocken an. „Ich will dir mal was sagen, Logan. Du magst es vielleicht sogar vor ziehen aber, wenn du nicht spurst reiß ich dir deinen Schwanz einfach ab!“ sie knurrte ihn bedrohlich an. „Dann darfst du den Rest deines Lebens mit nem Katheter rum laufen, wie klingt das als Altarnative?“ Logan lehnte sich wieder leicht zurück. „Gott! Du benimmst dich ja schlimmer als so eine von diesen Anime-Mädels die kurz vor ihrer Entjungferung….“ Nao machte ein Gesicht als wäre ihr plötzlich eine Erkenntnis gekommen und grinste Logan dann schadenfroh an. „Alter, du hast es noch nie mit ner Frau getan, hab ich recht?“ „A-Ach was für ein Unsinn, Nao! D-D-Das stimmt doch gar nicht!“ stotterte dieser und zuckte zusammen als Nao den Griff um sein Glied etwas verstärkte. „Lüg mich nicht schon wieder an, Logan. Dein größtes Problem an der ganzen Sache ist, dass du nicht von deiner eigenen Schwester entjungfert zu werden. Wärest du es schon wäre das alles halb s wild für dich, richtig?“ – „Ach so ein Unsinn! Ich bin schon la-ha-haa-!“ Nao drückte langsam fester zu und schnürte Logan damit den Satz ab. „Okay! Okay! Ich geb’s zu! Ich hab’s noch nie mit einer echten Frau getan! Bitte lass los!!“ flehte er und Nao ließ locker. Sie lachte laut in Anbetracht der ganzen Situation. „Na dann wird’s aber Zeit! Wie alt warst du nochmal? 30? 31?“ – „…32… aber… ich will nicht in 40 Jahren auf mein Leben zurückblicken und denken: ‚Wow! Ich hatte mein erstes Mal mit meiner eigenen Schwester!‘ Das ist nicht grade eine Erinnerung auf die ich stolz sein kann… und davon habe ich mittlerweile mehr als genug.“ Er sah traurig zur Seite. Nao backte ihn am Kopf und drehte ihn zu sich. „Logan… ich bin normalerweise nicht so der Gefühlstyp, aber ich bin so heiß, da ist das ausnahmsweise auch mal drin… also hör jetzt gut zu, denn ich schaff das nur einmal fehlerfrei: Du bist der einzige Verwandte, den ich je lebend vor mir gesehen habe, auch wenn wir beide genetisch absolut nicht mehr übereinstimmen dürften, daher will ich es mal mit einem guten Rat versuchen: Wenn du dir aussuchen kannst ob du im hohen Alter, wenn du es denn überhaupt erreichst, darauf zurück blicken möchtest jemals in deinem Leben Sex gehabt zu haben oder nie im Leben erfahren zu haben, wie verdammt gut es sich anfühlt… würdest du da nicht lieber sagen können du weißt wie es sich anfühlt, als nie die Gelegenheit wahrgenommen zu haben? Mal ganz abgesehen davon, dass wir ja irgendwo verwandt sind, ich meine da gibt es doch weitaus schlimmeres… zum Beispiel ein Kind missbrauchen oder grundsätzlich jemanden zu vergewaltigen…. Dagegen ist doch seine nicht-genetisch-verwandte Schwester wirklich ein Pups im Orkan, oder? Zumal ich dich ja geradezu anbettel es mir endlich zu geben. Also… entweder du fickst mich jetzt oder ich muss dich umbringen, denn niemand darf jemals erfahren, was ich hier für eine Gefühlskiste abziehe“ Logan sah sie sehr überrascht an. Hatte man ihr irgendwas gegeben, dass sie so redete? „Naja… du hast da ja nicht ganz unrecht… aber-“ – „Aber was?? Wovor hast du so eine verfickte Angst, Mann???“ keifte Nao und warf sich deprimiert nach hinten aufs Sofa. „Versteh das doch… ich… will nicht, dass ich am Ende sogar Spaß dran habe Inzucht zu betreiben…. Das… gehört sich einfach nicht… zudem weiß ich nicht wie meine… ‚wilden Gene‘ auf so etwas reagieren…“ Nao schlug sich die Hand an die Stirn. Dann kam ihr eine Idee. „Naja das lässt sich nur auf eine Art raus finden mit deinen tollen Genen.“ Sie stand auf und begann damit sich zu entkleiden. Im Fernseher lief immer noch dieselbe Sendung und auch da war gerade eine Frau dabei sich auf erotische Weise zu entkleiden. Logan drehte den Blick ab, allerdings konnte er dann doch nicht wiederstehen einen Blick auf Nao zu wenden. „Na? Da siegt die Neugier dann doch über den Beklemmungen, was?“ sagt Nao und spielte ein wenig mit ihren Brüsten. Logan war wie gebannt und konnte den Blick nicht mehr abwenden. Innerlich wehrte er sich noch, doch als Nao sich ihres Schlüpfers entledigte siegten die Triebe. Wie ein Hund ging er auf allen vieren auf sie zu, umstreifte sie wie eine Katze und schien sie zu beschnüffeln. Nao gefiel das, sie hatte ihn endlich so weit wie sie ihn wollte. Genießerisch stöhnte sie als er begann über ihre Schamlippen zu lecken und ihre Brustwarzen zu massieren. Logan schaffte es, Nao zurück aufs Sofa zu lenken, drehte sie so, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und drückte sie sanft in die gewünschte Position. Nao hatte nicht mit so einer Direktheit gerechnet, als sie die Spitze seines Gliedes an ihrer Scheidenöffnung spürte und war auch etwas über sein schnelles Eindringen überrascht. Logan war wesentlich größer als die Typen, die sie bisher hatte. Zudem schwoll er in ihr noch weiter an. Nao wurde unglaublich von diesem ausgefüllten Gefühl angeturnt und als Logan schließlich anfing sich in ihr zu bewegen, konnte sie lautes Stöhnen nicht unterbinden. Die Stöße wurden schnell härter und schließlich rutschte Logan mit seinem noch nicht vollständig angeschwollenen Knoten ebenfalls in Nao, welcher dort angekommen gleich an Größe gewann. Durch dieses Gefühl unglaublich erregt kam Nao laut aufstöhnend zum Höhepunkt und schloss sich enger um Logan‘s Glied, der dadurch stimuliert ebenfalls kam. Die beiden verharrten einige Zeit schwer atmend in dieser Position. Es blieb ihnen auch nichts anderes übrig, denn nun hingen sie erst mal aneinander. Logan kam langsam wieder zu Sinnen. „Wow… also dafür… dass du es noch nie getan hast… bist du echt gut..“ keuchte Nao. „Bitte… jetzt nicht reden… mir ist das ganze so schon unangenehm genug…“ – „Dann lehn dich gefälligst nicht so auf mich drauf… ich mag 130kg stemmen können aber naja… ich mag’s nicht wenn man mich als Bett benutzt.“ – „Aber wenn man dich fickt…“ sagte Logan ironisch und richtete sich leicht auf. „Och nun komm schon, als wenn du nicht deinen Spaß hattest jetzt.“ – „Körperlich mag das stimmen… aber seelisch bin ich tot.“ Nao lachte. Logan hatte das mit einem solch gefühlskalten Ton gesagt, dass es schon wieder komisch klang. „Das ist nicht lustig….“ – „Du bist echt ein Miesepeter… aber gut, sieh es doch einfach als Trainigsrunde an. Muss ja nicht das echte erste Mal gewesen sein… und jetzt hast du‘s doch hinter dir. Ich wird dich auch nie wieder nach sowas fragen.“ – „Das hätte ich gerne schriftlich… und niemand darf davon erfahren!“ – „Jaja… ich wird’s schon keinem der Jungs sagen. Glaub mir, Ben würde dich beglückwünschen und beneiden.“ – „Klar… dem hätte das jetzt auch gar nichts ausgemacht… im Gegenteil… der hätte dich gleich besprungen ohne nach zu denken.“ Nao kicherte. Es dauerte noch eine gute halbe Stunde bis Logan sich endlich wieder von ihr lösen konnte. „Man, du hast mich ja richtig geweitet…“ – „Bist du doch selber schuld!“ zickte Logan und zog sich seine Sachen wieder an. „Ich glaub jetz kann ich dich nie wieder ernst nehmen, Logan… ich meine du hast da ne Mörderkeule… aber du hast den Sexualtrieb eines jungfräulichen Animegirls… tot langweilig… und viel zu aufwendig… kein Wunder, dass du immer noch keine abgekriegt hast.“ – „Du hast doch, was du wolltest, warum musst du da noch auf mir rumhacken?“ – „Ganz einfach: Ich bin so. Zudem sind wir doch Geschwister. Da ist Streit vorprogrammiert.“ Grinste Nao noch, schnappte sich ihre Klamotten und ging, Logan noch einmal zublinzelnd, die Treppe hoch. Logan sah ihr noch eine Weile lang nach. War das grade so eine Art ‚Zuneigungsbekundung‘? Oder war das einfach bloß Demütigung und Folter eines Angestellten? Logan war schon klar, dass Nao nicht seine richtige Schwester war, das war der einzige Grund warum er sich nicht mehr gewehrt hatte. Zudem war die Geschichte mit der ‚Jungfräulichkeit‘ ebenfalls gelogen. Es ging hauptsächlich darum, Nao’s Grenzen aus zu testen. Die kannte er jetzt zwar immer noch nicht, aber immerhin hatte er heraus gefunden, was Nao –nicht- abschreckt. Logan schaltete den Fernseher aus und ging ebenfalls schlafen. Kapitel 8 Ende Kapitel 9: Gläubiger -------------------- (Wow mal ein Kapitel ohne Adult-Inhalt. XD noch 3 Kapitel) Es war einer dieser faulen Tage an dem kein Auftrag anstand. Akio war wie immer an seinen Computern, Nao döste mit Snatcher im Garten, Logan saß auf der Terrasse und las ein Buch und Ben saß vor dem Fernseher und sah sich Pferderennen an. Die Ereignisse von vor 3 Wochen waren sowohl von Logan als auch von Nao geheim gehalten worden, so wusste niemand, dass Logan in Wahrheit der Bruder der damaligen Naoko war. Plötzlich stand Logan auf und legte das Buch beiseite. „Ich werde mal gucken fahren, ob in unserem Postfach irgendetwas Neues angekommen ist.“ – „Bring mal nen neuen Kasten Bier mit!“ ertönte es von drinnen. „Hol dir selber einen! Ich bin schließlich nicht das Zimmermädchen.“ Raunzte Logan in seinem gewohnt tiefen Ton. Er sah zu Nao, die entweder nicht zugehört hatte oder eingeschlafen war, dann zu Snatcher, der seinen Blick erwiderte und ihm zunickte, dann ging er. Nao war nicht etwa eingeschlafen, sie hatte auch zugehört, nur interessierte es sie nicht. Sie hatte in letzter Zeit viel nachgedacht. Über dies und jenes. In erster Linie darüber, was sie mit all dem hier erreichen wollte. Sie hatte sich das Auftragskillerdasein ausgesucht, da sie genetisch dafür konzipiert wurde. Aber war das der richtige Weg?? Immerhin schadete sie Vielen damit, auch wenn sie anderen damit half. Anfangs blieben nie Familien zurück, die um die Verstorbenen trauerten. Doch das ließ sich natürlich mit steigender Fall-zahl nicht vermeiden. Ihr taten nicht die Hinterbliebenen Ehepartner leid… es waren die Kinder…. Sie konnte Kinder nie leiden, aber ihnen Leid an zu tun widersprach ihren Prinzipien. Waren sie alt genug um sich wehren zu können war es ihr egal, aber Kinder, die ihre Eltern noch brauchten, gingen nie spurlos an ihr vorbei. Nao’s Gedanken kreisten darum, ob nicht so ein Kind eines Tages zu ihrem Verhängnis werden könnte. Dass sie im Bestreben ein Kind zu retten, ihr eigenes Leben, ihre eigene Freiheit aufgeben könnte? Nein… da würde sie wohl in Konflikt mit ihrem Überlebensinstinkt kommen. Wie furchtbar kompliziert das alles war. „AAARGH! Du verdammtes Pferd!!! RENN!! Du Scheiß-Vieh!!!“ ertönte es plötzlich lautstark aus dem Haus, was Nao aus ihren Gedanken riss. Ben stand wild umher fuchtelnd vor dem Fernseher und gestikulierte aufgeregt, während er den unschuldigen Fernseher zusammenbrüllte. Nao war ziemlich angesäuert. Wenn Ben noch einen Fernseher kaputt machen würde, wie damals bei dem Volleyballspiel, würde sie ihm wohl zur Strafe ein Ohr abbeißen müssen… oder besser gleich die Zunge. Obwohl er dann natürlich keine Aufträge mehr reinholen könnte. Nao hatte sich über die Zeit an die drei Kerle gewöhnt, die ständig um sie rum waren, Snatcher mit eingenommen, Akio ausgenommen, da sie diesen nur ab und an beim Essen antraf. Ansonsten war er immer an seinen Rechnern. Sie tolerierte mehr, als sie gedacht hätte. Warum auch nicht? Wie gesagt, Akio war eh nie zu sehen, Snatcher saß meist auf seinem Lieblingsast oder machte Rundflüge und Logan hatte es sich abgewöhnt sie dauernd zu beschatten und las meist in irgendwelchen Büchern oder erledigte Papierkram. Nur Ben war nicht so angenehm. Er war laut, nervig und provozierend. Genau das, was Nao am liebsten killte, nur leider brauchte sie ihn, mehr oder weniger. Nao stand nun an der Terrassentür und beobachtete Ben wie er wild umhersprang und schließlich mit einem lauten „Neeeeeein!!!“ zu Boden ging. „Du strapazierst ganz schön meine Nerven, Ben!“ sagte Nao ruhig aber mit bestimmten Ton. Der Angesprochene zuckte voller Schreck zusammen, er hatte Nao nicht kommen hören. „Nao! Hui… was für ein Schreck… tut mir Leid… ich… habe nur dieses Rennen hier gesehen….“ – „Ich warne dich, Ben! Wenn ich raus bekomme, dass du meine Gewinne verzockst hast du nichts mehr zu lachen. Dann nutzt du mir nämlich nichts mehr.“ Ben schluckte kurz, stand dann aber auch und hob beschwichtigend die Arme. „Mach dir keine Sorgen, Boss. Ich spiele nur mit meinem Taschengeld, dass ich von dir bekomme. Nicht mehr!“ – „Den Beweis würde ich gerne sehen.“ – „Frag‘ Akio. Er verwaltet deine Finanzen und kann dir sagen, ob ich da dran war oder nicht.“ Nao ging sogleich die Treppe runter zu Akio ins Zimmer und holte sich die nötige Information. Ben hatte nicht gelogen, er selbst hatte zwar nichts mehr aber Nao’s Geld war unangetastet. Nachdem sie sich die benötigte Information geholt hatte kam sie wieder hoch. „Siehst du? Ich mache so etwas nicht mehr.“ Nao sah ihn fragend an. „Nicht mehr? Aha, also bist du ein Spielsüchtiger?“ – „Nein! Nein, ich bin nicht spielsüchtig… naja… okay… nicht mehr! Ich war es mal, aber das ist vorbei… ich spiele nur noch zum Spaß. Das Taschengeld, dass du uns überschreibst ist doch für Spaß da, hab ich recht?“ Nao zuckte mit mit einer Augenbraue und ging ohne ein weiteres Wort nach draußen. Wieder ein Grund ihm zu misstrauen. Was verbarg dieser Hund noch? In dem Moment kam Logan wieder mit Post unter dem Arm. Das meiste davon behielt er. Er gab Nao eine Zeitung und einen Klamottenkatalog und Snatcher warf er eine Zeitschrift einer Tierschutzorganisation rauf. „He, Ben! Hier ist etwas, das an dich addressiert ist.“ Rief er ins Haus. Es kam erst keine Antwort. Dann kam Ben langsam um die Ecke. „An…mich?“ fragte er vorsichtig. „Ja an dich…Hier.“ Logan reichte ihm den Brief. Ben öffnete ihn langsam und las ihn sich durch während seine Augen sich immer mehr weiteten. Den anderen war das nicht verborgen geblieben und so warteten sie auf eine Reaktion von Ben. „Und? Ein Liebesbrief?“ scherzte Logan und blätterte durch die anderen Briefe. „Schön wär’s… aber es scheint mir eher etwas… schlecht zu sein…“ er wendete sich ab und ging zurück ins Haus. Die anderen sahen ihm nach, beschäftigten sich dann aber nicht weiter damit. Wäre es etwas gewesen, dass auch sie beträfe hätte Logan das bereits gemerkt. Der Rest des Tages gestaltete sich weitestgehend ungewöhnlich. Ben war unglaublich still, was sogar Nao langsam nervös machte. Beim Abendessen hielt sie es dann nicht mehr aus. „Okay, Ben. Was ist los? So ruhig wie du dich verhallst darf man ja wohl vom Untergang der Welt ausgehen.“ – „Wenn’s nur so wäre…“ sagte Ben unglaublich ruhig und in einem leicht bedrückten Tonfall. „Ben… du machst mir Angst…“ sagte Snatcher schließlich. „Macht euch mal keine Sorgen. Ich werde das regeln.“ Mit diesen Worten verließ er die anderen und ging in sein Zimmer. Der nächste Morgen. Nao war schon früh auf und Logan kam kurz darauf die Treppe hoch. Akio folgte eine gute Stunde später. Doch dann vergingen die Stunden und von Ben war keine Spur vorhanden. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass Ben mal etwas später rauf kam, vor allem wenn er am Vorabend ordentlich einen gebechert hatte. Aber das war dieses mal nicht der Fall. Zudem machte es Logan Sorgen, wenn er auf Ben’s gestrige Reaktion zurück blickte. Also ging er, als Ben gegen 13 Uhr immer noch nicht aufgetaucht war zu dessen Zimmer. Schon kurze Zeit später kam er wieder rauf. „Er ist weg…“ Die anderen sahen Logan erschrocken an. „Was??“ fragte Nao schließlich empört und stürmte in Ben’s Zimmer. ER hatte viel zurück gelassen, aber seine Klamotten waren weg und am Spiegel klebte ein Zettel. Es tut mir Leid, aber um euch davor zu bewahren meine Probleme aus zu fressen habe ich mich dazu entschlossen, zu verschwinden. Ihr kommt auch gut ohne mich klar. Ben „Was soll das bitte bedeuten? ‚Seine Probleme ausfressen‘?“ keifte Nao und riss den Zettel auseinander. „Akio, Logan, Snatcher! Ihr macht euch sofort auf die Suche nach diesem Ausreißer… einfach abhauen soweit kommt es noch.“ Die drei Jungs waren gerade eine viertel Stunde weg… da klingelte es. Nao öffnete vorsichtig die Tür. Es war ungewöhnlich, dass sich jemand die Mühe machte den ganzen Weg bis zum Haus hoch kam. Aber da war niemand. Nao wollte gerade die Türe wieder schließen, als sie ein lautes Lachen hörte. Kein Lachen eines Erwachsenen… Nao schwante übles. Sie sah nach unten und da lag es… ein Baby… in einem kleinen Weidenkörbchen und lachte sie an. Nao bekam so einen Schreck, dass sie panisch die Tür zuknallte und sich schützend davor stellte, als wollte dieser kleine Welpe gleich die Tür eintreten. Nach einiger Zeit öffnete sie die Tür wieder einen Spalt. Der kleine Wurm war hellauf begeistert von Nao’s Faxen und strahlte über beide Ohren. »Verdammt… was soll der Scheiß?? Das kann unmöglich sein, dass hier jemand ein Baby einfach vor die Tür legt…. Das muss ein Trick sein… dieses Baby ist bestimmt in Wahrheit irgend so ein Spion…« dachte Nao während der Welpe fröhlich vor sich hin sabberte. Nao machte schließlich hastig die Türe auf. „Okay! Wo ist die Kamera? Das kann doch hier bloß ein schlechter Scherz sein?“ und wieder lachte der kleine Sonnenschein, was für ein fröhliches Gemüht. Da sie keine Antwort bekam fing sie an auf dem kleinen rum zu drücken und fühlte ob etwas in dem Korb versteckt war. Der Kleine lachte lauthals, da Nao’s Suchaktion ihn scheinbar sehr kitzelte. Da war nichts in dem Korb außer einem Brief. Er war an Ben adressiert. Da der aber nicht da war und Nao es ohnehin nicht sein lassen konnte, öffnete sie den Brief. Liebes Arschloch! Da du mich ja damals einfach so allein gelassen hast, als ich dir von meiner Schwangerschaft erzählt habe und mich völlig allein hast zurück gelassen, habe ich mich darum gekümmert, dass wir geschieden wurden. Das Sorgerecht für deinen Sohn hast du dabei bekommen. Da du diesem aber wohl nie im Leben nachgegangen wärest habe ich dich ausfindig gemacht und werde ihn jetzt bei dir lassen. Viel Spaß! Er heißt übrigens Christopher. »Wow… das ist nicht gut…« dachte sich Nao und sah den kleinen Sonnenkäfer an. Er schien sie echt zu mögen, denn er war völlig fasziniert und sah Nao ganz gebannt an. Nao hingegen gefiel das gar nicht. Sie war hier allein mit einem Welpen und hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Zudem war laut dem Brief dieses Kind nun an Ben gebunden, also würde es wohl auch da bleiben, käme Ben zurück. Sie entschloss sich den kleinen Chris erst einmal mit nach drinnen zu nehmen, draußen war der Wind zu stark und ein krankes Kind war schließlich noch schlimmer als ein gesundes. Drinnen angekommen begann dieser kleine Wurm wie wild zu schnabbulieren und zu ‚erzählen‘. Nao holte sich ihr Handy und rief erst mal Logan an und erzählte ihm von ihrer Entdeckung. „Hey, Logan. Ich bin’s. Ich habe da eine überaus miese Neuigkeit für dich und die anderen… Ja.. wir haben Zuwachs bekommen… ein Welpe…. So ein Blödsinn du Honk! Nicht von mir!... ja, da kannst du auch beruhigt sein…. Er ist wohl Ben’s Sohn und seine Mutter dachte sich, sie müsste ihn ihm aufs Auge drücken…. Ja… nein, nein. Ich habe ihn jetzt erst einmal mit rein genommen… ja… ich soll WAS? Was bist du denn für ein Perverser?? …. Das will ich auch meinen… okay, ich warte sogar sehr gerne… ja… bis gleich“ Nao setzte sich aufs Sofa und sah zu dem Welpen in seinem Korb. Er spielte mit seinem Plüschtier und warf es schließlich Nao entgegen. „Na, das war aber mal ein schwacher Wurf.“ Sagte Nao und hob das Spielzeug auf. „Wenn du glaubst, du genießt hier Welpenschutz bist du schief gewickelt, du Wurm…Da.“ Sie hielt ihm das Plüschtier hin und er nahm es schnell an sich und lutschte daran rum. Nao wollte gerade wieder aufs Sofa zurück als der Kleine scheinbar nach ihr rief. Sie drehte sich um und sah wie Chris seine Arme ausstreckte als wollte er sagen ‚Ich möchte auf den Arm‘. „Oh nein! Hey, zum mitschreiben: ich mag Kinder nicht… das ist gar nichts gegen dich persönlich, Kleiner. Ich will nur vermeiden, dass du hier gleich auf den Boden knallst… oder aus dem Fenster fliegst.“ Der Kleine forderte weiter. „Och komm schon… bitte lass‘ das… gleich kommt ein netter Riesenwolf, mit dem kannst du spielen.“ Und wieder dieser Forderlaut. Nao seufzte. „Na gut… aber mecker mich bloß nicht zu, wenn es unbequem für dich ist.“ Sagte sie und hob den Kleinen aus seinem Körbchen. Der freute sich riesig und lachte laut. „Okay…. Wie mach ich das jetzt am besten… ah ich weiß!“ Nao legte sich langsam auf den Rücken aufs Sofa und ließ den kleinen Chris auf ihrem Bauch liegen. Der freute sich natürlich und entdeckte sehr schnell welche Unterhaltungskraft Nao’s Busen hatte. „Man ihr Kerle seid auch alle gleich… hey du kleiner Boxer: Lass das oder du wanderst zurück ins Körbchen.“ Drohte Nao und schaltete den Fernseher an. Es dauerte noch einen Moment dann wurde Chris auf einmal ruhiger und war schließlich eingeschlafen. Nao sah sich den kleinen Sonnenkäfer an. »Naja… wenn sie schlafen sind sie immer süß…« dachte sie und konzentrierte sich wieder aufs Fernsehen. Es verging etwa eine Stunde als Logan plötzlich rein kam. Er meldete sich aber nicht, sah erst mal über die Sofalehne. Das war auch gar keine schlechte Idee, da Nao nun ebenfalls eingeschlafen war. Logan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Dieses Bild der knallharten Auftragsmörderin mit einem knuffigen Baby auf dem Bauch, beide schlafend war einfach zu niedlich. Er stellte leise die Taschen, die er mit hatte in der Küche ab und setzte sich in einen der Sessel um zu warten bis einer von beiden wach werden würde. Es verging eine weitere Stunde bis Chris langsam unruhig wurde und damit Nao weckte. Chris fing leise an zu quängeln. „Was… oh, Logan… du bist ja da…“ – „Japp, ich nehm dir den Kleinen mal ab. Er hat scheinbar die Windeln voll.“ Nao schnüffelte kurz. „Uuuh.. yo… entweder das oder ich brauch demnächst auch ne Windel…“ Logan lachte und nahm den Kleinen auf den Arm. Er hatte auf einem der Küchentresen einen improvisierten Wickeltisch gebaut und begann nun den Kleinen zu wickeln. Nao beobachtete alles vom Sofa aus. „Wow… ich habe dich echt unterschätzt, Logan. Wo hast du das gelernt?“ – „Naja unser Onkel hatte damals noch sehr kleine Kinder, da habe ich öfter mal Babygesittet.“ – „Verstehe…. Du bist echt das perfekte Mädchen für alles.“ Logan schenkte ihr nur einen kurzen Blick und wendete sich wieder der Windel zu. „Hab ich da einen Nerv getroffen?“ grinste Nao. „Als ich dich das erste Mal getroffen habe hielt ich dich für so einen wahnsinnigen Guerillakämpfer, der gerne alles und jeden killt und bloß einen guten Anführer braucht… jetzt sehe ich in dir eher einen Hausmann…“ Logan hielt inne. „Och komm schon, Logan… ich hab doch Recht. Ich meine, du bist eher ein Familienpapa als ein Kämpfer… ich habe dich zwar diesen Jungen killen lassen aber… sagen wir es so: Du bist der Typ der Leben erhält und nicht auslöscht. Das ist nichts schlechtes, will ich nicht gesagt haben. Ich frage mich nur, ob du an der Seite einer Auftragsmörderin wirklich am richtigen Platz bist… du gehörst eher zu einer Familie.“ Logan schwieg noch einen Moment dann lächelte er Nao an. „Aber das habe ich doch hier. Akio ist der Papa, du bist die Mama, Ben und der kleine Pupser hier sind die Babies und ich bin das Kindermädchen. Die perfekte Kleinstadtfamilie.“ Nao sah Logan einen Moment verdutzt an als beide in großes Gelächter ausbrachen. Logan kümmerte sich noch um Chris und setzte sich dann mit ihm auf dem Arm auf den Sessel. „Es ist nicht zu leugnen, dass er Merkmale von Ben hat. Fast das gleiche Braun.“ – „Und die gleiche Vorliebe für Busen… der ist noch so klein aber schon so pervers wie der Papa… was machen wir mit dem Winzling? Hier bleiben kann er nicht…“ – „Warum nicht? Er ist doch so knuffig.“ Peinliches Schweigen. „Entschuldige… wenn ich diese kleinen Pfötchen sehe vergesse ich mich gerne mal…“ entschuldigte sich Logan. „Kein… Problem… uah… das war irgendwie unheimlich… aber mal im Ernst, der kleine Scheißer kann nicht hier bleiben. Akio wird sich nicht drum kümmern und wir anderen sind dauernd auf Achse. Der Kleine wird wohl oder übel ins Heim gehen…“ – „Was, wenn Ben das anders sieht? Er hat schließlich jetzt das Sorgerecht...“ – „Das ist nicht mein Problem… Wenn Ben den Kleinen versorgen will wird das nicht hier sein. Der mag zwar ein Sonnenscheinchen sein, aber früher oder später wird auch der rumheulen… und ich sage dir, weinende Babies machen mich wahnsinnig!“ – „Das müssen wir mit Ben besprechen…wo steckt eigentlich Snatcher? Der war gar nicht mit dabei als wir unterwegs waren… ist zwar mit los geflogen aber dann war er weg…“ – „Keine Ahnung… vielleicht hat er sich irgendwo in den Wald verzogen, er wird nicht weit weg sein.“ Es war bereits Abend als plötzlich jemand an die offene Terrassentüre klopfte. Es war Ben, der reumütig zurück kam. „Ben! Sieh an! Hast du dich doch noch entschieden uns Gesellschaft zu leisten.“ Fauchte Nao sarkastisch. Sie war stock sauer, versuchte sich aber zusammen zu nehmen, da sie den Säugling nicht zum brüllen bringen wollte. „Ja… es… es tut mir sehr leid… Snatcher hat mich gefunden und zurück beordert…ich will nicht, dass ihr meinetwegen Schwierigkeiten bekommt.“ – „Zu spät!“ rief Logan aus der Küche und kam mit dem Baby auf dem Arm zu Ben rüber. Dieser starrte das Kind an und sah erschrocken zu Nao. „Ähm… ist das…“ – „Ein Baby… DEIN Baby…“ antwortete Nao zickig. „Aber wie… ich war doch bloß einige Stunden weg… und wie geht das ohne, dass wir zwei je miteinander-“ – „BEN! Dieses Kind gehört zu dir! Nicht zu mir! Seine Mutter hat es hier vor der Tür abgelegt… laut den Papieren die dabei lagen hast du jetzt das Sorgerecht für ihn.“ Keifte Nao und flappte Ben die Papiere entgegen. Der sah sich die Blätter ungläubig an. „Oh… Sofia… ich wusste doch, da war noch etwas…“ sagte er schließlich mit dem blanken Schimmer der Erkenntnis auf seinem Gesicht. „Tut mir leid Leute…ich werde sehen was ich mit dem Kleinen mache…“ Logan gab ihm Chris auf den Arm, welcher darauf gleich los schnabulierte. Für einen Moment schien Ben sich ganz den Freuden eines Vaters hin zu geben. Er wusste nicht einmal, dass er einen Sohn hatte. Nur was sollte er jetzt mit dem Kleinen machen? Er konnte ihn nicht versorgen und er konnte unmöglich verlangen, dass die anderen das taten. Aber ihn weg geben? Das konnte er auch irgendwie nicht. Es wurde spät und schließlich gingen alle zu Bett. Ben nahm Chris mit in sein Zimmer. Aber… fehlte da nicht jemand? Es war der nächste Morgen. Nao kam die Treppe runter und erschreckte sich erst mal vor Ben, der mit dicken Augenringen vor ihr stand und ihr Chris hin hielt. „Bitte… mach etwas… dass er ruhig ist.“ Stammelte er. Nao grinste worauf auch Chris aufhörte zu quengeln und lachte. „Du weißt einfach nicht, wie man richtig mit solchen Dingern umgeht.“ Sagte Nao und nahm Chris auf den Arm. Der Kleine wurde sofort viel ruhiger und schnabulierte wieder fröhlich vor sich hin. „Na prima… dann dürft ihr euch jetzt den Tag um ihn kümmern… ich geh dann mal den Rest des Tages verschlafen…“ sagte Ben und war auch schon im Keller verschwunden. „Na herrlich… lass mich doch hier stehen…“ sagte Nao und setzte sich aufs Sofa. Sie schaltete den Fernseher ein und legte sich, wie schon am Vortag auf den Rücken, Chris dabei auf dem Bauch. Dieser schien das als Einschlafritual angenommen zu haben und ratzte sofort weg. Nao musste einfach lächeln als sie den kleinen Kerl so schlafen sah, nicht bemerkend, dass Logan sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Im Augenwinkel sah sie ihn dann schließlich vor sich hin kichern. „Was ist bitte so lustig?“ flüsterte sie um Chris nicht zu wecken. „Gar nichts… nur, dass bei dir wohl tatsächlich Mutterinstinkte vorhanden sind. Finde ich lustig, Iwan hatte damals darauf bestanden, dass solche… ‚Schwächen‘ wie er meinte, entfernt werden sollten.“ Antwortete Logan leise und ging zur Küche. „Sag mal… abgesehen davon, dass Ben schläft… irgendwas fehlt doch…“ bemerkte er schließlich. „Ja klar… wo sind Snatcher und Akio?“ – „Keine Ahnung… ich habe beide seit gestern Morgen nicht mehr gesehen…“ antwortete Nao. „Hm komisch… wenn sie bis heute Mittag nicht zurück sind werde ich mal gucken ob ich sie über die Sender erreiche…“ sagte Logan. Es wurde Mittag… und kein Zeichen weder von Snatcher, noch von Akio. Logan hatte Chris in Nao’s Zimmer hoch gebracht und ihn dort zu Bett gelegt. Der Kleine schlief tief und fest und er sollte durch das Gewusel im Erdgeschoss nicht geweckt werden. Logan versuchte über die Peilsender heraus zu finden wo sich Snatcher und Akio befinden konnten. Snatcher war zur Überraschung beider scheinbar gerade auf dem Weg zum Haus, Akio war nicht zu finden. So entschieden sich Nao und Logan zu warten, bis Snatcher bei ihnen wäre. Es dauerte noch eine halbe Stunde, dann kam Snatcher plötzlich um die Ecke geflogen und landete, völlig erschöpft auf dem Sofa. Er war total außer Atem. „Snatcher! Was ist passiert?“ Dieser musste erst einmal kurz pausieren. Er hatte keine Kraft mehr zum reden. Nach weiteren 10 Minuten kam er langsam wieder zu Kraft. „Na komm schon… was ist passiert?“ – „Sie haben… Akio… geschnappt… entführt…wollen Lösegeld… und Ben….“ – „Was??“ Nao konnte nicht fassen, was sie da hörte. „Von wem?“ fragte Logan schließlich. „Mafioso.. keine Ahnung wer die genau waren. Sie haben Akio aufgegriffen. Sie wussten scheinbar Bescheid, dass Akio und Ben zusammen arbeiten… ich habe sie verfolgt und belauscht… morgen wird einer von denen hier auftauchen und euch die Bedingungen stellen für seine Freilassung… sie wollen nen riesen Batzen Geld… und Ben… dann wollen sie Akio gehen lassen.“ – „Na großartig…“ Nao blieb noch einen Moment lang ruhig. „Die wissen nicht mit wem sie sich hier anlegen…“ sagte sie schließlich. „Auch wenn ich nicht der fürsorgliche Typ bin… die können mir nicht einfach meine Arbeitskräfte klauen… und dann auch noch geld erpressen soweit kommt es noch… denen werde ich die Hölle heiß machen…“ knurrte Nao wütend. Die drei fingen an Pläne zu schmieden, bis es Abend wurde. Mafia oder nicht… diese Typen würden sich warm anziehen müssen. Kapitel 10: Lösegeld -------------------- (Yo, wir gehen in den Endspurt :D 2 Kapitel kommen noch.) Snatcher hatte ausgekundschaftet, wo die Mafioso Akio fest hielten, und war auf dem Weg zurück zum Haus. Nao saß mit Chris auf dem Arm auf dem Sofa und zappte, wie so oft, durch die Kanäle. Logan kochte gerade das Mittagessen und Ben blätterte in einer Zeitung. „Also…“ begann Nao schließlich „Mit wem genau haben wir es zu tun? Yakuza? Oder diese Italianos?“ Ben drehte sich zu ihr um. „Nein… nicht so eine große Organisation. Sie bestehen aus gerade mal 20-25 Mann und besitzen einige Kasinos, Pferderennbahnen etc. wo ich über die Jahre einiges an Schulden aufgehäuft habe… Ihr Boss heißt Schattengrün.“ Nao lachte. „Wie? Was ist denn das bitte für ein Name?“ – „Die heißen alle irgendwie nach Pflanzen benannt… ich habe schon Sonnenblume, Traubenlilie und Efeu kennengelernt… manche Namen passen sogar… Efeu bin ich kaum los geworden.“ – „ Moment mal… sprechen wir hier von männlichen oder weiblichen Mafiosos? Die Namen klingen mir so …“ – „Weiblich? Sprech die bloß nicht darauf an,,, alles Kerle.“ – „Bestimmt Tunten“ fügte Logan hinzu. „Nun… was haben die Typen denn so drauf? Ich meine, nicht dass ich mir Sorgen machen würde die Typen nicht schlagen zu können… eh alles Flaschen! Aber ich gehe lieber kein zu hohes Risiko ein… immerhin will ich Akio als Privathacker nicht verlieren wegen einem dummen Fehler.“ Fragte Nao schließlich nachdem sie sich wieder einbekomen hatte. „Also ich würde es vorziehen mit ihnen zu verhandeln als wie Guerilla-Kämpfer dort rein zu stürmen… sie werden sicherlich nicht zögern Akio zu töten sollten sie irgendeine Gefahr bemerken… und zudem wird es Zeit, dass ich für meine Fehler in der Vergangenheit büße.“ Nao kicherte. „Bei den Namen würde es mich nicht wundern, wenn die Typen dann alle nach einander über dich herfallen.“ „Haha… das war nicht witzig.“ Nao lachte und auch der kleine Chris schien sich über das Gespräch von dem er kein Wort verstand köstlich zu amüsieren. „Siehst du? Er findet es auch lustig. Aber mal im Ernst, wenn du dich den Typen freiwillig auslieferst darf ich mir nen neuen Buchhalter zulegen… darauf habe ich keinen Bock. Mir wird also nichts anderes übrig bleiben als mich selbst mit diesem ‚Schattengrün‘ zu treffen und mit ihm eine Lösung finden… nur wer kümmert sich in unserer Abwesenheit um den kleinen Windelscheißer hier?“ – „Nun… ich muss definitiv mit und Snatcher auch, da er uns den Weg zeigen muss… bleibt nur Logan.“ Logan knallte den Löffel auf den Tisch. „Ich werde ganz bestimmt nicht hier bleiben. Nicht wegen dem Kleinen jetzt. Aber ihr braucht dort Unterstützung, sollte etwas schief laufen. Ich habe mich mit einer Nachbarin getroffen, sie wird sich gerne um den Kleinen kümmern.“ – „Wie bitte? Man, Alter, du mutierst zu ner echten Hausfrau! Wo hast du die Frau denn kennengelernt? Beim shopping?“ lachte Ben. „Können wir ihr denn trauen?“ fragte Nao. „Ja, ich habe mich lange mit ihr unterhalten und sie ist eine sehr verantwortungsbewusste Dame. Wir brauchen ihr nur zu sagen, dass wir auf eine Feier bei Freunden eingeladen wurden oder so etwas, sie wird sich gut um den Kleinen kümmern.“ – „Na wenn du das sagst.“ Sagte Nao und stand auf. Sie ging mit dem Kleinen zu Logan und hielt ihn ihm entgegen. „Dann bring‘ ihn doch schon mal rüber.“ – „Und das Essen? Soll Ben gehen. Ist doch sein Kind.“ Beschlossene Sache, Ben bekam den Kleinen in den Arm gedrückt und macht sich gleich auf den Weg. Logan hatte gerade das Essen fertig als Snatcher zum Fenster herein geflogen kam. „Puh… okay. Ich weiß jetzt wo wir hin müssen um Akio zu finden. Aber ich habe sogar noch bessere Neuigkeiten.“ Logan und Nao sahen auf. „Ben hat mir beschrieben wie man sie Leute, die dieser Truppe angehören erkennt und ich weiß jetzt wo sich ihr Boss aufhält.“ – „Clever, die befinden sich also nicht am gleichen Ort… wären wir zu ihm gegangen hätten wir Akio nicht einfach befreien können… und währen wir bloß zu Akio gegangen… tja… wer weiß vielleicht wären wir damit in eine Falle getappt. Okay… wir brauchen eine Taktik… womit wir sowohl ihren Boss ausschalten als auch Akio befreien… Wir müssen uns also aufteilen…“ – „Es wäre am günstigsten wenn wir Ben nicht grade in die Zum-Boss-gehen-Gruppe packen oder?“ – „Hm… ich denke genau das sollten wir tun… ich werde mit Ben zusammen zu Schattengrün gehen. Und du wirst gemeinsam mit Snatcher Akio befreien und uns ein Zeichen geben wenn er frei ist.“ – „Ich werde dich doch nicht alleine zu diesen Typen gehen lassen.“ Protestierte Logan. „Das wirst du wohl müssen. Ich brauche verlässliche Leute wenn Akio’s Befreiung etwas werden soll… auf Ben kann ich da nicht zählen zumal sie ihn ja suchen. Auf einen Werwolf wie dich und einen gentechnisch optimierten Raben sind sie nicht gefasst.“ Nao’s Argumente waren schlagfertig und so gab sich Logan mit dieser Lösung zufrieden. Als Ben wieder kam aßen sie und erklärten ihm den Plan. Schon bei Sonnenuntergang sollte es los gehen. Snatcher hatte Nao gesagt, wo sie hin musste um Schattengrün zu finden. Und während sie mit Ben zu genanntem Ort fuhr, machten sich Snatcher und Logan auf den Weg, Akio zu retten. Schattengrün hatte sich in einem ziemlich teuren Hotel nieder gelassen. Schon im Eingangsbereich konnte Ben Sonnenblume ausmachen, der mit noch einem Typen dort stand. Das Erkennungszeichen dieser Truppe war ein Rosentattoo auf der rechten Hand. Beide hatten ein solches. Sich an den beiden vorbei zu schleichen war keine große Schwierigkeit, allerdings wurde es um so schwieriger als die beiden beim Zimmer ankamen. Zwei Kleiderschränke standen vor der Tür und ein weiterer ging den Gang auf und ab. Dieser Schattengrün ging kein Risiko ein. Nun war die Frage: ‚Wie vorgehen?‘. Angreifen, die drei Schränke ausschalten und riskieren, dass sich Schattengrün angegriffen fühlt und den Befehl gibt Akio zu töten? Nein… dafür müssten sie erst mal warten bis sie das Okay von Logan bekommen. Die Alternative: Verhandlung… allerdings war die Chance, dass diese Typen nicht gleich auf sie los gingen, wenn sie aus dem Schatten treten würden, sehr gering. Nao war so ins Denken vertieft, dass sie nicht auf ihre Umgebung achtete, was für ihre Verhältnisse schon sehr ungewöhnlich war, dass sie nicht bemerkte wie Sonnenblume und der andere Typ sich von hinten an sie ran geschlichen hatten. Schon im nächsten Augenblick hatten Ben und Nao jeder ein Gewehr im Rücken. „Sieh an, sieh an! Ben! Wir haben schon gewartet. Und wer ist die Schlampe da bei dir? Deine persönliche Hure? Oder gar ein Freundschaftsangebot für den Boss?“ lachte Sonnenblume verächtlich. „Haha sehr witzig, Sonnenblümchen. Nein, das ist mein Boss. Sie ist hier um deinem Boss mal ordentlich in den Arsch zu treten.“ Prahlte Ben, sah dann aber erst zu Nao. „Oder?“ Diese seufzte nur kurz. Sie wurden zu Schattengrün’s Zimmer gebracht und Sonnenblume klopfte an. „Boss? Ben ist hier. Er dachte sich er bringt seine Zuhälterin gleich mit.“ Ben wollte gerade Protest einlegen als ihm Nao mit einer Geste den Mund verbat. Die Tür ging auf. Eine raue Stimme sagte schließlich: „Kommt rein, ihr beiden.“ Der Raum war furchtbar dunkel, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen und Ben stolperte über einen Läufer ins Zimmer. Hinter ihnen schloss sich die Türe. Nao drehte sich um. Man konnte gerade so die Silhouette des Mannes sehen, der sie empfangen hatte. Ein relativ schlanker aber dennoch nicht gerade kleiner Typ. „Also, Ben… ich denke mal nicht, dass die Beschreibung von Sonnenblume stimmt… Würdest du mir also deine Chefin vorstellen?“ Nao kam die Stimme des Typen irgendwie bekannt vor. Sie wusste nur nicht genau woher. „Natürlich… das ist Nao. Wenn du es so sehen möchtest ist sie ebenfalls ein Mafiaboss.“ Schattengrün ging auf Nao zu, verbeugte sich vor ihr, nahm ihre Hand und küsste sie. „Sehr erfreut sie kennen zu lernen, Fräulein Nao.“ Nao war etwas irritiert, ließ sich das aber nicht anmerken. „Also… ich gehe davon aus, ihr beiden seid hier um zu verhandeln?“ – „Exakt! Wir…“ und da wurde Ben auch schon von Nao unterbrochen. „Verhandlungen… das Wort finde ich etwas falsch… denn es würde bedeuten, dass für Sie etwas dabei raus springt.“ Grinste sie und ihre Zähne blinkten in dem wenigen Licht, dass zum Fenster hereinschien. „Oh, verstehe… dann wollen sie also ihre Forderungen klar machen? Dann kann ich also davon ausgehen, dass meine Geisel bereits befreit worden ist und die Männer, die ich zu ihrer Bewachung dort gelassen habe nun tot sind?“ – „Exakt!“ Entgegen der Erwartung entfuhr Schattengrün ein kurzes Lachen. „Ich habe auch nichts anderes von ihnen erwartet, Fräulein Nao. Deshalb wollte ich mit ihnen in Kontakt treten… Ben’s Schulden sind mir nahezu egal… aber als ich hörte, dass er mit ihnen zusammenarbeitet… Invisible…“ Er machte eine kurze Pause. „Sie dürfen gerne gehen, Ben. Ich würde mich lieber mit ihrer Chefin allein unterhalten.“ Ben sah zu Nao, die ihm zu nickte. Also verließ er das Zimmer und das Hotel. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wartete Logan. „Wo ist Nao?“ – „Schattengrün wollte mit ihr alleine reden… irgendwie kommt der Typ mir komisch vor…“ Zurück auf dem Zimmer… „Wollen sie eventuell etwas trinken?“ – „Reden sie nicht lange um den heißen Brei rum… was wollen sie genau?“ fragte Nao leicht ungeduldig. „Wir beide haben eine Lebenszeit lang Zeit das raus zu finden, habe ich nicht Recht?“ – „Mag sein, aber wenn sie mein Interesse verlieren, sehe ich keinen Grund länger hier zu bleiben… und ich verliere sehr schnell das Interesse.“ Schattengrün kicherte und schenkte sich selbst ein Glas Wein ein. „Nun gut, da sie es nun so gerne wissen möchten: Ich würde sie gerne in meiner Organisation haben.“ Nao lachte. „Was soll ich denn mit ihrer kleinen Organisation?“ – „Oh, klein sind wir nicht… kennen sie Yakuza?“ – „Natürlich.“ - .Die sind mir untergestellt. Sagen wir es ganz einfach: Tokyo gehört mir! Ich kontrolliere beinahe alles, was in dieser Stadt läuft und nicht läuft… bis auf Sie…“ – „Und daher bin ich ihnen ein Dorn im Auge?“ Nao lachte wieder. „Sagen wir es so, Schattengrün… ich arbeite für niemanden! Nur für mich selbst.“ Es war einen Moment lang ruhig im Zimmer. „Das ist schade… ich würde so gerne mit ihnen zusammen arbeiten… und es gibt keine Möglichkeit wie wir uns einigen können?“ – „Nein. Es sei denn, sie überlassen mir die Leitung. Wie gesagt: Ich ordne mich niemandem unter!“ „Ich verstehe… und sie wollen wirklich nichts trinken? Ich habe eine Menge da.“ – „Nein!... und wenn das alles ist, werde ich jetzt gehen…“ „Tut mir Leid aber… das kann ich nicht zulassen.“ – „So? Was wollen sie denn machen? Ihre Schränke da draußen sind keine Gegner für mich.“ „Daran zweifle ich nicht. Aber ich habe noch ein anderes Angebot für sie. Eine Art Wette.“ Schattengrün setzte sich auf einen der Sessel, die im Zimmer standen und Nao folgte ihm. „Ich bin ganz Ohr.“ „Passen sie auf… es ist eine Art Spiel…mit Zeitlimit. Sie wissen ja sicherlich, dass der Premierminister diesen Samstag auf einer Benefizgala auftreten wird?“ Nao nickte. „Der Deal geht folgendermaßen: Schaffen sie es, ihn vor 12 Uhr nachts am Samstag zu töten, gehört diese Stadt ihnen und ich räume für sie das Feld. Schaffen sie es nicht, arbeiten sie für mich. Was halten sie davon?“ Nao beugte sich zu Schattengrün vor. „Oder ich töte sie jetzt und werde gleich der Oberboss.“ Hauchte sie. „Wie Sie meinen… aber wo bleibt da der Nervenkitzel? Zudem, wenn sie die Wette gewinnen, werde ich gerne unter ihnen arbeiten. Meinetwegen können sie mich als Laufbursche einsetzen… mir egal. Hauptsache ich arbeite mit ihnen.“ Nao dachte nach. Dieses Angebot war sicherlich verlockend… aber irgendetwas störte sie daran. „Wie kann ich einem vertrauen, dessen Gesicht ich nie gesehen habe?“ fragte sie und lehnte sich wieder zurück. „Das wäre ein anderer Deal… ich zeige ihnen gerne mein Gesicht… dafür möchte ich aber auch etwas haben.“ – „Lassen sie mich raten… das Geld, was Ben ihnen noch schuldet?“ Schattengrün lachte. „Ja, das auch.“ Er stand auf, war jetzt direkt vor Nao und streifte sanft über deren Schulter. „Wissen sie…“ hauchte er und kam ihrem Gesicht mit seinem näher. „... mit der meist-gesuchten Frau Tokyo’s zu schlafen… wäre für mich ein besonderer Kick.“ Er leckte sanft über Nao’s Hals. Nao lachte süffisant. „Das ist alles, woran ihr Kerle denkt, was? Lassen Sie mich raten? Ich bin ihre Wixx-Vorlage?“ Schattengrün lachte. „Nun… wenn Sie es unbedingt so genau wissen wollen, und ich denke wir können uns von nun an ruhig duzen, wenn wir schon so persönlich werden, nichts macht mich heißer als der Gedanke, dich zu spüren.“ Er fuhr mit einer Hand durch ihre Haare und streichelte langsam über ihren Nacken. „Weil ich ja sowas besonderes bin… ihr Kerle seid echt alle gleich… wollt besitzen… wollt kontrollieren… Du solltest eines wissen: du bekommst mich einmal! Und das nicht, weil ich dich mag oder dein Dingdong irgendwie interessant finde… keinesfalls… nur, weil ich meine Ziele erreichen will.“ Fauchte Nao. „Das geht für mich in Ordnung… ich weiß, dass ich dich nicht halten kann… du bist wie ein wildes Tier… ein Tier, dass man nicht zähmen kann… ich würde einiges dafür geben, wenn du freiwillig zu mir kommen würdest… aber ich weiß, dass ich nicht dein Typ bin… du brauchst jemanden, der es auf sich nimmt dich zu zähmen… auch, wenn er sich dabei ordentlich die Finger verbrennen könnte,,,“ – „Sehr poetisch!“ hauchte Nao. „Davon habe ich noch mehr drauf… ich bedaure nur, dass ich die Kraft aus meinen Worten nicht auf’s Bett übertragen kann… erwarte nicht zu viel von mir…“ – „Du machst mir die Sache nicht gerade einfacher…“ Schattengrün zog Nao zum Bett, welches für eine Person vieeel zu groß war. Sie setzten sich und Schattengrün begann Nao vorsichtig zu küssen. Nao kam es so vor, als hätte sie jemanden vor sich, der gerade sein erstes Mal hatte… er wirkte sehr unsicher und das fing Nao an zu nerven, weil es ihr einfach zu lange dauerte. Sie drückte Schattengrün von sich und auf’s Bett. Dieser schien etwas überrumpelt zu sein, da er keinen Ton von sich gab. Nao öffnete seine Hose, zog ihm das Hemd aus. Sie konnte immer noch nicht sagen um was für eine Tierart es sich hier handeln konnte, bis sie Schattengrün’s Glied heraus holte. Es musste sich um einen Caniden handeln. Dieser stöhnte bei der Berührung seines Penis leicht auf. Nao rutschte ein Stück zurück und begann an seinem Glied zu lecken und zu lutschen. Schattengrün krallte sich in die Decke und man hörte, wie sehr er Nao’s Behandlung genoss. Nao spürte, dass er es nicht mehr lange aushalten würde und beschleunigte ihre Zungenbewegungen um sein Glied bis dieser schließlich in ihrem Mund zum Höhepunkt kam. Nao war überaus von der Menge überrascht und konnte so auch nicht alles schlucken. „Hehe… entschuldige… es ist schon etwas her…“ – „Hör‘ auf dich zu entschuldigen…“ sagte Nao, richtete sich auf und zog ihre Hose aus. Schattengrün richtete sich ebenfalls auf und ergriff ihre Hüfte. Er strich langsam mit den Händen aufwärts zu ihren Brüsten und befreite sie von T-Shirt und BH während er vorsichtig um ihren Bauchnabel leckte. Nao ließ ihn gewähren und ließ sich von ihm auf’s Bett zurück führen. Es war so typisch, dass er als Canider den Doggy-Style zu bevorzugen schien. Er zog ihr langsam das Höschen aus und strich mit der Hand leicht über ihre Schamlippen, führte ab und zu einen Finger ein. „Nun nimm‘ mich schon…“ sagte Nao leicht genervt. Schattengrün ließ sich nicht noch einmal bitten und drang in sie ein. Er bewegte sich schnell und Nao rechnete bereits damit, dass er relativ schnell fertig sein würde, vor allem bei dem Tempo, welches er vorlegte. In reiner Extase biss er ihr wie ein Löwe in den Nacken, presste sich immer tiefer in sie, bis er sich schließlich in ihr ergoss und sein Knoten in ihr anschwoll. Einen Moment lang verharrten die beiden um wieder zu Atem zu kommen. „Ich hoffe… es ist okay, dass ich in dir gekommen bin… ich konnte mich ehrlich gesagt nicht mehr zurück halten…“ hechelte Schattengrün. „Das stört mich nicht… was mich eher stört, ist dass wir zwei jetzt erst mal nicht auseinander kommen…“ maulte Nao. „Oh… naja… du musst ja nicht gleich wieder abhauen… du kannst die Nacht doch auch hier verbringen… völlig zwanglos natürlich.“ – „Ja klar… als wenn ich die Nacht hier verbringen würde…“ – „Sieh’s doch so.. dann siehst du, wenn die Sonne aufgeht auch wie ich aussehe…“ – „Welche Garantie habe ich denn, dass du nicht abgehauen bist wenn es hell wird?“ – „Wie könnte ich denn gehen, wenn du in meinem Bett liegst? Zudem sind es sowieso nur noch 4 Stunden bis Sonnenaufgang. Und wir beide sind jetzt für mindestens ne halbe Stunde miteinander verbunden…“ Nao ließ sich breit schlagen. Sie hatte keine Lust mehr weiter zu diskutieren und blieb. Vor allem, weil sie zu neugierig war, wer dieser Typ wirklich war… seine Stimme kam ihr so unglaublich bekannt vor… Kapitel 10 Ende Kapitel 11: Unfaires Spiel -------------------------- (Wir befinden uns auf der Zielgeraden :D Das letzte Kapitel ist bereits in Arbeit.) 8:30 Uhr. Die Sonne schien in Schattengrün’s Zimmer und weckte Nao langsam auf. Sie sah sich kurz um und bemerkte, dass Schattengrün nicht mehr neben ihr lag. Sie wollte sich gerade aufregen und richtete sich auf als ihr eine Gestalt auffiel, die am Fenster stand. Durch das helle Licht geblendet konnte sie zunächst nicht erkennen wer dort stand. „Na, wach geworden? Das Wetter heute ist wunderbar. Du solltest mal raus schauen.“ Es war Schattengrün. Er stand mit dem Rücken zu Nao. „Ach ja? Ist ja großartig… wie wäre es wenn du dich umdrehst und mir endlich dein Gesicht zeigst?“ fragte Nao und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Bevor ich mich umdrehe… beantworte mir eine letzte Frage: Wie viel würde es mich kosten, dich einmal im Jahr in meinem Bett zu haben?“ Etwas überrascht über die plötzliche Dreistigkeit von Schattengrün’s Worten zögerte Nao kurz. „Hm… kommt ganz darauf an, was du mir bieten kannst.“ Schattengrün lachte. „Gut, gut. Vielleicht sollte ich dir lieber mein Gesicht zeigen damit du weißt, wer vor dir steht. Ich könnte mir vorstellen, dass du da schon so eine Ahnung hast.“ Lachte er und dreht sich langsam um. Nao war überrascht, allerdings hatte sie tatsächlich schon geahnt, wer hier vor ihr stand. Dass er es aber wirklich war, überraschte sie trotzdem. „Keiji Yokomizu… ich wusste es, dass du das bist…“ – „Und dennoch hast du dich in die Höhle des Löwen begeben.“ Nao stand auf. „Wie kommt es, dass der Kriminalhauptkommissar als Mafia-Boss durch die Gegend stiefelt ohne, dass irgendjemand etwas davon mit bekommt?“ Keiji lachte. „Nun, man muss die richtigen Leute kennen. Zudem sind die meisten meiner Leute Polizisten. Die wenigsten, die noch bei der Polizei arbeiten sind nicht eingeweiht. Was mir natürlich unglaubliche Vorteile verschafft.“ – „Verlockend…“ – „Also zurück zu meiner Frage: Mal ganz unabhängig von der Wette.“ – „Also gut… du willst einen Deal? Wie wäre folgendes: Du bekommst mich einmal im Jahr, wenn du mir völlige Immunität vor dem Gesetz garantierst. Keiner dieser kleinen Nervensägen von der Polizei soll jemals wieder in meine Arbeit eingreifen. Ich habe es nämlich ziemlich satt, dass mir dieser Shinmei dauernd in dne Hacken hängt. Das macht mir meinen Job nur unnötig schwer. Ist nicht so, dass ich Herausforderungen scheue… aber wenn ich schon einmal so ein Angebot bekomme, dann werde ich das auch ausnutzen dürfen, nicht wahr?“ Keiji nickte. „Gut, einverstanden. Unabhängig von der Wette: Bekomme ich dich einmal im Jahr garantiere ich dir, kein Polizist wird dir je wieder nach jagen, dich belästigen oder sonst was. Ich werde da natürlich Privatdetektive mit einschließen.“ Zwinkerte er Nao schelmisch zu. „Kommen wir zurück zu unserer kleinen Wette. Ich bin mir sicher, dass es für dich kein großartiges Problem sein wird dem Premier den Garaus zu machen. Du solltest allerdings wissen, dass sich meine Leute darum kümmern werden, es dir so schwer wie nur irgend möglich zu machen.“ – „Das möchte ich doch hoffen. Ich gewinne zwar gerne aber es macht eindeutig mehr Spaß wenn ich hart dafür arbeiten musste.“ Grinste Nao. „Ich hatte auch nichts anderes von dir erwartet… allerdings…“ er machte eine kurze Pause und sah zum Fenster raus. „Habe ich mir die Freiheit genommen dir das Ganze noch ein klein wenig mehr zu erschweren.“ Nao sah ihn fragend an bis sie plötzlich eine Gestalt bemerkte, die langsam hinter ihm hervor trat. „Projekt N-A-O… ich bin froh, dich endlich gefunden zu haben.“ Über den Namen furchtbar erschrocken ging Nao einige Schritte zurück. Wer war das? Iwan konnte es aufgrund der Frauenstimme nicht sein… eine seiner Weißkittelsklavinnen? Hatte er sie geschickt? Lebte er noch? All dies schoss ihr nun durch den Kopf und machte sie kurze Zeit handlungsunfähig. Die Person nutzte diese Situation aus und schoss hervor. Sie drückte Nao ein Tuch mit Chloroform vor die Nase, welches durch Nao’s Überempfindlichkeit gegenüber solchen Mitteln sofort zum Erfolg führt und Nao das Bewusstsein verlor. Nao’s Abwesenheit war inzwischen von Logan und den anderen bemerkt worden. Sie warteten vor dem Hotel darauf, dass Nao endlich raus käme. Als sie dann aber plötzlich sahen wie eine Frau mit einem sehr großen Mann herauskam, der Nao, die zwar in ein Laken eingewickelt war aber deren Füße immer noch raus hingen, über der Schulter hatte, wussten sie, dass etwas furchtbar shcief gelaufen sein musste. Nao wurde langsam wieder wach. Langsam öffnete sie die Augen und erschrak leicht als sie merkte, dass sie in einem Wassertank steckte. Ähnlich dem, indem man sie erschaffen hatte. Kabel mit kleinen Elektroden hingen an ihr, ein Luftschlauch versorgte sie mit Atemluft. Um ihren Hals bemerkte sie plötzlich ein Halsband. Es schien aus Eisen oder etwas ähnlichem zu sein, denn es wirkte sehr stabil, als Nao den Kopf bewegte. Sie sah sich um. Sie war auf keinen Fall in dem selben Labor von damals. Der Raum war mehr wie eine Art Gang von dem der Ort wo sich der Tank befand nur wie eine Art Einbuchtung wirkte. Die Mitte bestand, so wie es Nao gerade noch erkennen konnte, aus einer Art Arena oder vergleichbarem, welche durch dicke Glasscheiben von der Laborebene getrennt war. „Das Projekt ist erwacht. Beginnen wir mit den Security-Checks.“ Nao’s Blick schoss herum. Da war sie wieder, diese Frauenstimme. Die Person stand neben dem Tank. Nao wollte sich bewegen doch irgendetwas hinderte sie daran. Ihre Gliedmaßen gehorchten ihr nicht. „Lass‘ es! Selbst wenn du dich genügend bewegen könntest, dieses Glas wurde extra für deine Kräfte gegossen. Du denkst doch nicht wirklich, dass du da durch kommst. Also, Statusbericht?“ Eine weitere Frauenstimme begann damit einige Daten vor zu lesen. „…Körpertemperatur 36,4°C; Blutdruck Normalbereich, Herzfrequenz leicht erhöht.“ – „Gut… wie sieht der Rest aus? Irgendetwas kaputt?“ – „Nichts bedeutendes. Die vaginale Entjungferung ist lange ausgeheilt… Anal sieht es nicht aus als hätte dort je etwas stattgefunden… und der Restkörper sieht auch sehr gut aus… keine Narben, offenen Wunden, Verbrennungen, Krankheiten oder ähnliches… wir haben ihr allerdings aufgrund des Spermas in ihrer Scheide zur Vorsicht ein Verhütungsmittel verabreicht.“ – „Gut. Ich hatte schon Sorge, sie hätte sich mit ihrer Sucht nach Kopulation und dem Drang nach Gefahr noch selbst zerstört. Und immerhin scheint sie ja einen Teil ihrer Jungfräulichkeit noch zu haben, was den Master sicher sehr freuen wird, wenn wir ihn endlich wecken können.“ Die Frau wendete sich Nao zu wobei sie ihre eine Gesichtshälfte entblößte, die zu Nao’s Schrecken maschinell zu sein schien. „Du hast sicher einige Fragen. Einen Moment bitte.“ Sie drückte einige Knöpfe und die Atemmaske, die gerade noch nur Nao’s Nase umhüllte zog sich jetzt über ihren ganzen Fang. „Du kannst jetzt sprechen. Wie lautet deine erste Frage?“ – „Was soll das alles hier?“ – „Diese Frage ist etwas allgemein. Könntest du etwas spezifischer werden?“ – „Wenn’s sein muss… Fangen wir mal so an: Wer bist du?“ – „Mein Name ist Alexandra-Tatjana Nowak.“ – „Nowak?... Bist du etwa mit diesem Schleimscheißer verwandt, der dachte er könnte mich beherrschen?“ – „Wenn du damit Iwan Nowak meinst, ja. Er ist mein älterer Bruder.“ – „Ist? Sollte es nicht eher heißen: War?“ – „Du spielst damit wohl darauf an, dass er bei dem Ereignis, als du aus dem Labor entkamst, gestorben sein soll? Er lebt. Noch. Allerdings mussten wir ihn ins künstliche Koma versetzen. Er befindet sich neben dir.“ Nao sah erschrocken nach links. Tatsächlich. In einem etwa doppelt so großen Tank wie ihrem war er… Iwan. Der verlorene Arm durch einen Tigerarm ersetzt, der Großteil des Körpers übersät mit Brandwunden. „Hast du noch weitere Fragen?“ – „Ja… warum bin ich hier?“ – „Nun, diese Frage besitzt zwei Antworten. Die eine Antwort heißt: Damit wir deine Primärfunktion ausführen können. Die andere: Weil wir deine Energie brauchen um Iwan wieder zu erwecken“ – „Und was ist meine Primärfunktion?“ – „Das weißt du nicht? Du bist dazu erschaffen worden, Befehlen zu folgen. Wir werden dich trainieren damit du lernst auf Kommandos zu hören, wir werden die letzten Tests durchführen, für die der Master keine Zeit mehr hatte und wir werden dir deine Fähigkeiten offen legen und dafür sorgen, dass du sie alle beherrschst. Du bist nämlich laut unseres aktuellen Wissensstandes noch nicht über alle deine Fähigkeiten aufgeklärt worden. Das Training wird hart sein, selbst für dich, aber wir sind zuversichtlich, dass du das Meiste schnell drauf haben wirst.“ Nao wurde wieder betäubt und erwachte wieder in einer kleinen Zelle. Gerade mal 2 m² groß. Auf einer Seite ein großes Eisentor, welches in die Arena führte. „So ein… Dreck…“ murmelte Nao und stand auf. Sie sah durch das Tor in die Arena. Über Lautsprecher meldete sich schließlich Alexandra. „Wir beginnen nun mit dem Test der Motorik. Dein Gegner wird zunächst ein einfacher sein.“ Nao’s Tor ging auf und sie ging in die Arena. An den Scheiben oben am Rand der Arena standen jede Menge Weißkittel. Nao, die ihr Trainingsoutfit als etwas zu knapp empfand, wartete gespannt darauf, was jetzt passieren würde. Sie war angepisst, das war klar aber sie wollte es nicht darauf ankommen lassen von diesen Weißkitteln gedemütigt zu werden. Lieber würde sie ihre Stärke beweisen. Eines der anderen Tore öffnete sich. Herausgesprungen kam eine eigenartige Mischung aus Katze und Ratte. „Was zum Teufel…“ Das Tier schnaufte und fletschte die Zähne. Ohne weiter zu zögern griff es Nao an, welche Schwierigkeiten hatte gegen die Flinkheit dieses Gegners an zu kommen und selbst einige Kratzer einsteckte bevor sie diesem Wesen den Hals umdrehen konnte. Die Weißkittel feuerten teils sie an, teils das Katzen-Ratten-Wesen. Sie schienen ihren Spaß zu haben. „Hm… das ist nicht sonderlich zufriedenstellend. Es hätte viel schneller gehen sollen und ohne Verletzungen… Daran müssen wir dringend arbeiten. Nochmal!“ Das war kein Witz, sofort schoss ein weiteres Katzen-Ratten-Wesen aus demselben Tor heraus. So ging das noch satte 35-mal. Nao war völlig fertig. Der Blutverlust und die zunehmende Unlust forderten ihren Tribut. Doch schon schoss wieder eines dieser Mutanten-viecher auf sie zu. Nao wehrte sich nicht und kurz vor ihr stoppte das Tier schließlich. „Du sollst dich gefälligst wehren, Projekt N-A-O! Gehorche!“ Ertönte es durch die Lautsprecher. „Fick‘ dich! Ich hab keinen Bock mehr!“ platzte es Nao heraus. Im nächsten Augenblick durchfuhren sie Stromstöße die sie zu Boden zwangen. Dieses Halsband hatte eine ganz schöne Spannung. „Gehorche oder wir müssen deinen Überlebensinstinkt wecken!“ ertönte es nach Beendigung des Elektroschocks erneut. „Dann bitte! Ich bin nicht euer Hampelmann!“ Wieder ein Stromstoß. Nao krümmte sich vor Schmerz. Sie musste unbedingt verhindern, dass ihr Überlebensinstinkt ihr Handeln blockierte. „Das nützt nichts… sie scheint ihre Instinkte gut unter Kontrolle zu haben… mit den Schocks könnten wir sie am Ende noch töten. Sie spricht scheinbar eher auf sichtbare körperliche Defizite an.“ Sagte die Assistentin von Alexandra während sie Nao’s Werte kontrollierte. „Es scheint so… nun… dann müssen wir einen Schritt weiter gehen um sie zu motivieren. Bringt mir das Paket!“ sagt Alexandra zu ihrer Assistentin, welche nickte und daraufhin verschwand. Ein letzter schmerzhafter Schock durchfuhr Nao’s Körper. „Nun, da du ja scheinbar auf Elektroschocks nicht ansprechen willst, müssen wir anders vorgehen. Erhol dich kurz. Ich werde dir mal kurz erläutern, was du noch für Fähigkeiten hast. Du weißt von deiner Stärke, Schnelligkeit, deiner Geschicklichkeit, deinen Sinnesorganen und der Fähigkeit Giften zu widerstehen. Das war aber noch lange nicht alles. Iwan hat seinerzeit nicht alles in seine Akten geschrieben.“ Nao fiel es schwer sich auf Alexandra’s Stimme zu konzentrieren, aber sie war neugierig. Vielleicht könnte ihr irgendetwas davon helfen, hier weg zu kommen. „Du musst wissen, du bist zwar aus 7 Wölfen erschaffen worden aber es gab noch eine Komponente, die wir nie öffentlich gemacht haben, da sie einfach zu utopisch erschien um sie irgendjemandem glaubhaft zu machen. Wir brauchten etwas um die Kräfte dieser Wölfe in dir zu bündeln und zu halten. Du solltest dich nicht atomisieren wie die vielen anderen an denen wir es bereits ausprobiert hatten. Du warst die einzige, die den vorherigen Tests stand gehalten hatte also haben wir alles riskiert und wie man sieht: Du existierst.“ – „Und was war nun diese… geheime Zutat?“ stöhnte Nao während sie sich langsam wieder aufrichtete. „Drachenblut!“ Nao lachte kurz. „Wollt ihr mich verarschen? Es gibt keine Drachen…“ – „Keinesfalls. Es gab sie einst sogar in größerer Zahl als man hätte annehmen können. Es finden sich eine Menge beweise in Zeichnungen vergangener Zeiten. Das Blut stammt von ihrem letzten Exemplar. Ein Großdrache, der über 2000 Jahre alt war. Sein Name war Dargonax. Drachen werden zu Asche oder werden gleich Eins mit der Natur wenn sie sterben, daher wird man auch nie irgendein Fossil eines solchen Wesens finden. Dieses Blut gibt dir deine unglaublichen Fähigkeiten. Und eine ist ganz besonders. Von der hast du bisher keine Ahnung.“ Alexandra hielt kurz inne. „Man hat dir nie etwas darüber gesagt um dich zu schützen, denn diese Fähigkeit birgt für dich auch Risiken. Die Fähigkeit Blitze zu beschwören und auf deine Gegner zu richten. Die Elektrizität aus der Luftfeuchtigkeit zu ziehen… allerdings ist dein Körper zu schwach dafür diesen Kräften stand zu halten. Du ziehst dabei die Energie aus dir selbst und wirst dich erst wieder regenerieren müssen. Ein Blitz führt zu mindestens 30-minütiger Paralyse. Was für dich heißt: Wenn du den Blitz einsetzt musst du treffen und deinen Gegner ausschalten… ansonsten wirst du besiegt.“ Nao kicherte wieder etwas und stand auf. „Klingt ja abenteuerlich… und ihr denkt wirklich ich glaube euch diesen Schwachsinn?“ – „Solltest du lieber. Wir wollen nämlich um Iwan wieder zu erwecken deine höchste zu erreichende Stufe herbeiführen: Das Enrage!“ – „En-was?“ – „Enrage. Es setzt voraus, dass wir irgendwie deine Überlebensinstinkte umspielen, sie aber auch mit einbeziehen. In dieser Phase wirst du die Drachenfähigkeiten frei einsetzen können, so viele Blitze und Energiewellen ausstreuen können wie du willst. Du hast praktisch grenzenlose Energie zur Verfügung. Allerdings nur für begrenzte Zeit. Du musst dich geradezu in Wut verlieren. Das wird nicht einfach zu erreichen sein, aber wir haben Zeit.“ Zeit. Das war das Stichwort. Nao hatte keine Ahnung wie lange sie schon hier war. Sie hatte bis zum Erscheinen des Premier nur eine Woche. Nao wollte diese Chance auf keinen Fall ungenutzt lassen, allerdings saß sie hier fest. Alexandra’s Assistentin kam zurück und hielt etwas im Arm. „Ah gut. Projekt N-A-O? An deiner Stelle würde ich mal herauf sehen!“ Nao sah herauf und war wie versteinert als sie sah, was Alexandra da in der Hand hielt. „Ich weiß, dass dir andere Leben grundsätzlich nichts wert sind. Aber wie steht es mit diesem Bündel Leben? Unser kleiner Horicilus würde sich freuen über diesen Brocken Fleisch.“ Mit Horicilus meinte sie wohl das Katzen-Ratten-Tier, denn es ging wie dazu aufgefordert an die Stelle wo über ihm Alexandra mit dem Bündel Leben stand. „Wag es ja nicht!“ drohte Nao und bleckte die Zähne. „Ich sagte dir ja, nichts als Schwächen. Dieses kleine Ding scheint ihr wirklich wichtig zu sein.“ Sprach Alexandra zu ihrer Assistentin und öffnete ein ins Glas eingebautes Fenster. Nao war wie elektrisiert, jeder Muskel in ihrem Körper spannte sich an, als Alexandra das Bündel über den Horicilus hielt. „Nun? Soll ich nun los lassen? Oder wirst du ein braves Projekt sein und tun was man dir sagt?“ Nao zögerte, als würde das Bündel fallen wenn sie auch nur mit einem Muskel zucken würde. „Fein, wie du willst.“ Mit diesen Worten ließ Alexandra das Bündel los. Das folgende kam Nao vor wie in Zeitlupe, geschah aber in Wirklichkeit in einer immensen Schnelligkeit. Nao spurrtete los, dem Horicilus zuvor zu kommen, welcher ebenfalls dem Bündel entgegen sprang. Sie schaffte es vor ihm dort zu sein, kratzte ihm mit der rechten Hand die Kehle auf und fing mit der linken das Bündel auf. Ein lautes Weinen entfuhr dem Bündel als Nao es langsam öffnete. „Chris… du armer kleiner Kerl…“ sagte Nao etwas außer Atem. Der Kleine weinte laut und in Nao wuchs eine unglaubliche Wut. Wie konnte sie nur ein unschuldiges Kind so missbrauchen? Es war ihr egal wenn es um jemanden ging, der oder die sich grundsätzlich wehren konnte.. aber ein so kleines Kind hatte ja gar nicht die Chance sich zu wehren außer durch schreien, was zwar nervig war aber nicht grade einen großen Nutzen brachte. Vorsichtig versuchte Nao den kleinen Chris zu beruhigen. Alexandra hatte den nötigen wunden Punkt gefunden und würde diesen auch mehr als nötig ausnutzen. Das würde eine harte Zeit werden. Nicht nur für Nao auch für den armen kleinen Chris. Kapitel 11 Ende Kapitel 12: Kein Ende ohne Anfang --------------------------------- (Ziellinie überqueert :D ) Nao wusste nicht, wie lange sie nun schon hier war, was sie äußerst nervös machte. Die Zeiten in denen man sie schlafen ließ waren sehr unregelmäßig und durch die fehlenden Fenster im gesamten Gebäude war es Nao nicht möglich irgendeinen Bezug zur Zeit zu bekommen. Es war wie ein Ritual. Wenn sie Nao weckten war es Zeit zu kämpfen. Sie stellten ihr viele merkwürdige Mischwesen vor, von dem jedes seine ganz eigenen Stärken und Schwächen besaß. Eine Mischung aus Elefant und Nashorn welches neben seiner Stärke auch noch über einen Panzer von Haut verfügte, der Greif, welcher tatsächlich eine Mischung aus Löwe und Adler zu sein schien und welcher neben seinen Klauen auch noch die Fähigkeit hatte zu fliegen. Nao musste jedes Mal auf’s neue die Schwäche finden, dürfte sich nicht verletzen lassen und musste den Gegner auf die schnellste Weise ausschalten. Es war nicht etwa so, dass ihr das Training geschadet hätte, sie wurde dadurch stärker, schneller, geschickter. Tatsache war aber, dass sie von Alexandra erpresst wurde und das passte ihr gar nicht. Chris hatte man ihr nach dem Kampf gegen den Horicilus wieder abgenommen. Seitdem war er immer als Druckmittel dabei, wenn sie Nao in die Arena ließen. Neben dem Training testeten sie noch einige übrig gebliebene Faktoren, zu welchen Iwan zu Lebzeiten nicht mehr gekommen war. Zum Beispiel, wie schnell sich injiziertes fluoreszierendes Mittel wieder in Nao’s Körper abbaute oder die Wirkung von Aphrodisiaken. Wichtig war ebenfalls zu wissen ob die stabile Drachen-DNS durch irgendetwas aus dem Konzept gebracht werden konnte. Diese Versuche blieben allerdings, zu Nao’s Glück alle ergebnislos. Was für Alexandra eine wichtige Information war, dass Nao auf Scharfmacher aller Art unglaublich gut reagierte. Das Zeug wirkte zwar nicht bedeutend stärker als bei normalen Personen dafür aber umso schneller. Nach Infizierung oder oraler Verabreichung dauerte es gerade mal 30 Sekunden bis alle Faktoren vollends da waren. Für Nao ergaben sich dadurch einige Probleme, zumal sie sich nie an die Ereignisse erinnerte, während sie unter den Mitteln stand. Da Nao die einzigen DNA Proben, die von ihr vorhanden waren zerstört hatte, ergab sich ein Problem für Alexandra. Aus dem ausgebildeten Körper ließen sich nämlich keine neuen Proben mehr entnehmen, da sie sich sofort zerstörten und nur unbrauchbares Material der Ursprungs-DNA vorhanden war. Nao’s DNA nun zu vermehren bedurfte es der gezielten Züchtung, womit man zwar die Proben verunreinigen würde, aber mit dem geeigneten Paarungspartner sollte das kein Problem sein. Dies war allerdings noch Zukunftsmusik. Nao musste vorher Iwan erwecken, denn nur er hatte Ahnung von diesen Faktoren, die nötig waren um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Immerhin wollten sie eine perfekte Kleinarmee erschaffen, dies war nicht möglich mit irgendeinem zufällig gewählten männlichen Anteil. Nao bekam von diesen Plänen bisher nichts mit. Ihr waren nur einige merkwürdige Dinge aufgefallen, was die Weißkittel betraf. Einige von denen schienen sich völlig anders zu verhalten als die anderen. Sie nutzte die Zeit im Tank dafür zu zusehen wie Alexandra ihre Assistentin rumscheuchte, deren Name Jordan war wie Nao schließlich herausfinden konnte. Es war mal wieder soweit, sie ließen Nao in die Arena. Dieses Mal würde sie ihre Fähigkeit Blitze zu schleudern gebrauchen müssen um ihren Gegner zu besiegen. Dessen Schwachpunkte waren fein säuberlich mit Platinplatten, die außen noch eine Schicht CBN, das bedeutet kubisches kristallines Bornitrid, welches nach dem Diamant das zweithärteste Material der Welt ist, verkleidet worden. Es war für Nao also unmöglich diese Platten mit ihren Krallen zu durchbohren. Sie stand also vor einem Problem da sie keine Ahnung hatte, wie sie Blitze entladen konnte und versuchte ihr Glück zunächst damit, den Angriffen des Tieres aus zu weichen. „So wirst du es nie besiegen, Projekt N-A-O. Du solltest lieber deine Energien konzentrieren.“ Ertönte es schließlich von Alexandra. „Wenn ich wüsste wie…“ antwortete Nao während sie einer weiteren Attacke auswich. „Ach du benötigst tatsächlich Anleitung? Gut, du solltest dich auf deine inneren Energien konzentrieren, auf die Feuchte um dich herum. Mit deinen Fähigkeiten kannst du die Teilchen um dich nahezu spüren. Elektronen, Protonen und Neutronen.“ Es fiel Nao etwas schwer sich zu konzentrieren während sie gleichzeitig auf das Tier achten musste, aber sie spürte tatsächlich etwas. Als wenn dort lebende Partikel um sie herum fliegen würden, wie winzig kleine Fliegen. Es galt, sie würde dem Tier nicht endlos ausweichen können und sie konnte nicht riskieren, dass man Chris etwas an tat. Es gab einen lauten Knall und für den Moment einer Sekunde zuckte ein heller Blitz von Nao aus zu dem Tier, worauf das Tier sogleich tot zu Boden fiel. Aber auch Nao lag nun flach, sie konnte keinen Muskel mehr bewegen, es war als wenn sich jeder einzelne Muskel völlig verkrampft hatte. Ihr Herz raste, es war kaum zu ertragen. „Sehr gut, Projekt N-A-O!“ sagte Alexandra und schickte einige Leute zu ihr um sie aus der Arena zu tragen. Nao bekam kaum etwas mit. Diese immense Energie, die sie gerade in Händen gehalten hatte, beeindruckte selbst sie. Zudem war dies ihre einzige Chance, damit konnte sie es vielleicht schaffen zu entkommen. Die folgenden Male des Trainings bestanden einzig und allein im Training dieser Blitze. Denn, auch wenn sie die Macht hatte sie zu erschaffen, Nao hatte beim ersten Mal nur Glück gehabt ihren Gegner gleich getroffen zu haben, da er genau vor ihr war. Die nächsten Versuche versiebte sie und traf nur die Wände oder einmal sogar die Decke. Es war ein Wunder, dass sie sich nicht selbst traf. Alexandra schien nicht zufrieden zu sein, denn sobald Nao nach einem Blitz wieder zu sich kam, ging es auch schon wieder in die nächste Runde. Nao war schließlich völlig am Ende, sie konnte kaum noch stehen. Die andauernden Attacken zehrten an ihr, zudem hatte sie sich ihre rechte Hand ziemlich verbrannt. Doch sie trieb sich immer weiter. In diesem Moment wollte sie es schaffen, nicht wegen Alexandra, wegen Chris und der Chance auf Freiheit. Und schließlich, nach mehr als 20 Versuchen hatte sie es durchschaut. Zudem schienen mit steigenden Training die Phasen in denen sie völlig bewegungsunfähig war kürzer zu werden. Vielleicht lag es aber auch nur an ihrem steigenden Kampfeswillen. Am liebsten wäre es Nao gewesen diese Fähigkeit derart zu verbessern, dass sie gar nicht mehr in Paralyse verfiel, aber das würde ihr Körper niemals zulassen. Was sie nicht wusste, Alexandra und ihre Schergen aber in großes Erstaunen versetzte war, dass sie die Zeit der Paralyse von 45 Minuten auf gerade mal 15 herunter geholt hatte. „Das ist kaum möglich… wie kann sie sich so schnell wieder regenerieren?“ flüsterte Jordan zu Alexandra. „Sie hat sich selbst auf eine höhere Ebene gehoben…. Ich denke sie ist soweit.“ – „Schon? Es könnte sie völlig zerreißen… zudem wissen wir immer noch nicht, wie wir in ihr die nötige Wut auslösen.“ – „Oh ich habe da schon eine gute Idee.“ Sagte Alexandra und sah zu Chris, den Jordan in den Armen hielt. Nao hatte Pause, obwohl sie viel lieber weiter gekämpft hätte. Sie hatte so viel im Kopf… was sie alles mit dieser Macht anstellen könnte. Sie könnte sogar die Welt beherrschen. Aber wollte sie das? Und was ihr vor allem im Kopf rumspukte war die Frage ob sie noch genug Zeit haben würde die Wette gegen Keiji zu gewinnen. Immerhin wusste sie nicht, wie lange sie schon hier war. Plötzlich öffnete sich das Tor zur Arena wieder. Nao ging langsam heraus und zuckte kurz zurück. Vor ihr, aufstellt in zwei Reihen und mit dicken Ketten gebunden standen 12 Kinder im ungefähren Alter von 4-6. Die meisten weinten und hatten furchtbare Angst. Nao sah zu Alexandra. „Das ist nicht euer Ernst!“ schnaubte sie. „Oh doch! Das ist es! Entweder sie oder er.“ Sie hatte Chris auf dem Arm und hielt ihm ein Messer an die Kehle. „Entscheide dich! Es wird Zeit deine Schwäche für diese kleinen Wesen zu bannen. Wer soll sterben? Es liegt in deiner Hand!“ Ihr Herz klopfte so schnell wie nie zuvor. Wie konnte sie nur? Niemand sollte sterben. Aber wie sollte sie das nur hinbekommen? Warum nur? Warum nur hatte sie so eine Schwäche für diese Kinder? Die Fragen kreisten weiter und blockierten Nao völlig. Sie stand wie angewurzelt da. „Du hast noch 30 Sekunden dich zu entscheiden, dann wird dein kleiner Freund hier nicht mehr leben.“ Von Alexandras Stimme aufgeschreckt, schwer atmend vor lauter Unentschlossenheit und Verwirrtheit sank Nao zu Boden. »Ich werde nicht beide Seiten retten können… warum will ich das überhaupt… warum? Ich kümmere mich doch nur um mich selbst… was kümmern mich diese Kinder…« dachte Nao und stand auf. Langsam, als würde sie einen Berg hinter sich her ziehen ging sie auf eines der Kinder zu. Das Kind kauerte sich zusammen. Nao presste ihre Zähne so sehr aufeinander, dass ihr Blut aus dem Maul lief. „Es… tut mir Leid…“ sagte sie noch kurz bevor sie dem Kind vorsichtig aber doch bestimmt das Genick brach um es immerhin so schnell und schmerzlos wie möglich zu machen. „Sehr gut, Projekt N-A-O.“ ertönte es von oben. „Aber da sind noch mehr.“ Nao fühlte sich hilflos. Mit jedem Kind, welches sein Leben aushauchte wuchs die Wut in ihr. Die Wut auf sich selbst, weil sie einfach zu unfähig war diesem Befehl zu wiederstehen, die Wut auf Alexandra, weil sie ihr das befahl und weil sie Chris als Druckmittel nutzte… und die innere Wut auf Iwan. Er war es, der all das hier zu verantworten hatte, denn er war es der sie erschaffen hatte. Bald darauf war nur noch ein Kind übrig. Es wirkte anders als die anderen. Es sah nicht so erbärmlich aus wie sie… nicht so dünn und krank. Nao’s Herz schlug so heftig, dass man es beinahe sehen konnte, in ihren Adern kochte das Blut förmlich. Oben merkte Alexandra wie angespannt Jordan plötzlich war. Ohne zu merken, dass der Lautsprecher noch an war fragte sie „Was ist los? Hast du etwa ein Problem mit meiner Auswahl? Die kleinen Blagen wären sowieso bald gestorben, die waren alle tot ktank… wir haben ihnen einen Gefallen getan.“ – „Nicht dieser da… wir konntest du… das ist mein Sohn!“ – „Ich dachte wir nehmen lieber eine schöne gerade Zahl.“ Lachte Alexandra. Dieses Gespräch reichte. Es war genug. Nao’s Augen färbten sich komplett rot und ihr entfuhr ein lautes Knurren womit sie das Halsband sprengte. In ihr wuchs eine unglaubliche Macht heran, welche dabei war sie zu überwältigen. Kleine energetische Blitze zuckten über ihren Körper und plötzlich erschien um das Kind eine Art Schutzschild, welches sich auch um Chris bildete. „Es ist soweit…“ sagte Alexandra zufrieden. „Der Enrage… endlich!“ Sie war so gebannt, dass sie nicht merkte, wie Jordan mit ein paar anderen Weißkitteln verschwand. In der Arena bildete sich ein Wirbelsturm purer Energie um Nao. Von der Macht gebannt, beugte sie sich kurz vor und aus ihrem Rücken schossen einige kleine Stacheln. Laut brüllend, dem Ruf eines Drachen sehr ähnlich schossen zwei Hörner aus ihrer Stirn, ihre Augen wurden leuchtend orange, ihre Hinterbeine schienen sich zu ändern und sowohl ihre Krallen an den Händen als auch ihre Reißzähne wurden länger und spitzer. Helle Blitze zuckten um sie herum und es gingen starke Energiewellen ab, die das gesamte Gebäude erzittern ließen. Damit hatte Alexandra nicht gerechnet, Nao’s Energie war zu groß, selbst für dieses Spezialgebäude. Es hielt dem Druck schließlich nicht mehr stand und platzte förmlich nach oben auf. Einige der Weißkittel wurden unter den Trümmern begraben oder von der Energiewelle erfasst. Alexandra hielt sich gerade noch schützend den Arm vor’s Gesicht als Nao direkt vor ihr stand. Einen Moment lang, gerade mal ein paar Sekunden standen sie einfach nur so da. Es kam ihnen vor wie Tage. Bis Nao schließlich das Wort ergriff. „Du hast was du wolltest… aber war es das wirklich?“ Ihre Stimme klang als würde noch jemand gleichzeitig mit ihr sprechen. Nao hob eine Hand zum Tank in dem Iwan war, welcher trotz der Druckwelle noch nicht zerstört war. Ein gewaltiger Blitz zerstörte den Tank schließlich und ließ den leblosen Körper Iwans auf den mit Trümmern übersäten Boden fallen. „Es wird Zeit für dich zu gehen, Dämon! Deine Zeit war lange vorbei!“ sagte Nao und schlug mit der linken Hand an Alexandras linke Gesichtshälfte welche den maschinellen Teil darstellte und zerstörte ihn völlig. Alexandra fiel zu Boden. Nun wollte sich Nao Iwan’s leblosem Körper widmen. Niemals sollte dieses Individuum wieder auf dieser Welt wandeln. Aber was war das? Er war fort. Wie konnte das sein? Nao sah sich um, kletterte auf die Trümmer und versuchte etwas zu finden… doch keine Spur. Er war entkommen… aber wie? Oder hatte ihm jemand geholfen? Die Energie des Drachen wich langsam aus ihrem Körper und sie sah schließlich wieder normal aus. Tränen der Verzweiflung liefen ihr über die Wangen. Sie hatte die Chance es endgültig zu beenden. Ihn nie wieder sehen zu müssen… Nach endlosen Minuten der absoluten Stille hörte Nao plötzlich ein Husten und schreckte auf. Es war Alexandra, die tatsächlich noch lebte. Nao ging langsam zu ihr. „Soll ich dich von deinem Leiden erlösen?“ sagte sie schnippisch. „Das hast du schon getan…“ erst jetzt fiel ihr auf, dass aus dem ‚lebenden‘ Auge Alexandra’s Tränen liefen. Nao beugte sich zu ihr runter, denn sie sprach nur sehr leise. „Ich danke dir… ich wollte niemals seine Marionette sein… eigentlich… bin ich längst tot… er hat mich genauso ausgenutzt wie dich… das… das tut mir… alles so… so leid…“ Nao lächelte. „Ich bin ja froh, dass nicht alle in dieser Familie so verrückt sind wie er…“ Ein gequältes Lachen entfuhr auch Alexandra. „Nein… sagen wir das ist eher eine Sache des Y-Chromosoms der Familie… Er ist nicht der einzige, der so... du weißt schon ist...“ – „Na dann hoffe ich mal, dass ich die Familie nicht weiter kennen lerne.“ Grinste Nao. „Mach dir keine Sorgen… du wirst Iwan schon noch kriegen… du bist stark… und er hat keine Ahnung mit wem … er sich hier anlegt.“ Sagte Alexandra, immer schwächer werdend. „Ich bin froh… dich kennengelernt zu haben… Nao… pass… gut…auf dich…auf…“ langsam entschwand das letzte Leben aus Alexandra und schließlich blieb sie reglos liegen. Nao dachte viel nach. Vor allem darüber, wie sie Iwan vielleicht doch noch schnappen könnte. Sie hatte sich auf einen der Trümmerhaufen gesetzt von dem aus sie den Sonnenaufgang beobachtete. Ein Knirschen in den Trümmern riss sie aus ihren Gedanken. Nao sah nach unten und erblickte eine Art Klappe, die dabei war sich zu öffnen. War das vielleicht Iwan? Nein, heraus kam erst Alexandra’s Assistentin Jordan, mit Chris auf dem Arm gefolgt von 5 anderen Weißkitteln, die Nao irgendwie bekannt vor kamen. „Logan?“ sagte sie plötzlich und einer der Weißkittel drehte sich um. Tatsächlich… die 5 Weißkittel waren Logan, Ben, Snatcher, Akio und Tom. „Nao… ein Glück du hast dich nicht atomisiert!“ sagte Tom. „Was ist mit meinem Sohn…?“ fragte Jordan vorsichtig. Den hatte Nao völlig vergessen. Sie sprang von dem Trümmerberg hinab in die Überreste der Arena wo tatsächlich in einer Ecke versteckt der kleine Junge saß. Er wurde durch das Schutzschild vor dem Tod bewahrt. Nao traute sich nicht so recht auf ihn zu zugehen, denn immerhin hatte sie vor seinen Augen 11 kleinen Kindern den Garaus gemacht. Zu ihrer großen Überraschung allerdings kam der Kleine, als er sie erblickte, sofort auf sie zu gerannt und klammerte sich an sie. Nao wusste nicht so recht ob das jetzt dazu diente sie zu beschwichtigen oder aus Dankbarkeit. „Er ist hier!“ rief sie zu den anderen rauf und Jordan kletterte sogleich den Schutt herunter um ihr Kind in die Arme zu nehmen und zu trösten. „Wer sind sie eigentlich?“ fragte Nao schließlich. „Special Agent Jordan Connor. Ich wurde damit betraut Alexandra Nowak zu beschatten und Informationen an die Kripo zu schicken. Ich bin sozusagen eine Arbeitskollegin von Tom.“ – „Verstehe… sie können mir nicht zufällig sagen welchen Tag wir heute haben?“ – „Öhm… wir haben Freitag.“ – „Welchen Freitag?? Wie lange war ich hier?“ – „Etwa eine Woche… wieso?“ – „Dann ist es noch nicht zu spät…“ Nao kletterte die Trümmer wieder herauf. „Leute, wir haben da noch einen Auftrag zu erledigen und diese Chance, glaubt mir, wollt ihr euch nicht entgehen lassen. Ich will es jedenfalls nicht. Also hopp!“ sagte sie und kletterte über die Trümmer nach draußen woraufhin ihr Logan, Akio, Snatcher und Ben, der vorher schnell Tom Chris in die Arme drückte folgten. Jordan kletterte langsam mit ihrem Sohn zu Tom. „Willst du sie wirklich laufen lassen? Sie hat immerhin einiges auf dem Kerbholz, wenn ich das richtig verstanden habe…“ – „Klar… ich meine immerhin ist nur ein Teil von ihr so… wie sie eben ist. Der andere Teil interessiert mich… den will ich befreien… wenn ich es irgendwann schaffen könnte die beiden körperlich zu trennen darfst du Nao gerne einbuchten… aber Naoko ist und bleibt unschuldig, was für mich eine Verhaftung nicht notwendig macht… auch wenn Nao einiges an Mist macht… sie ist ohnehin zu stark als dass wir sie überhaupt dauerhaft schnappen könnten. Also lehnen wir uns zunächst zurück und sorgen einfach dafür, dass ihre gute Seite nicht durch Nao’s Talent sich in Schwierigkeiten zu bringen drauf geht. Aber erstmal kümmern wir uns um den kleinen Racker hier. Dududu!“ Tom und Jordan verließen schließlich auch diesen Ort. Was im Schatten vergessen wurde, würde sich bald schon revanchieren und Rache üben. Denn die Energie des Drachen erweckte zum Leben, was nie hätte wieder zum Leben erweckt werden sollen. 23:40 Uhr Samstag. Die Sirenen heulten auf. In seinem Büro hektisch umher laufend war Premierminister Takamoto ständig mit den unzähligen Wachposten um sein Zimmer und um das ganze Gebäude herum in Kontakt. Draußen flogen mehrere Kampfhubschrauber herum und suchten das Gebiet ab. Plötzlich, ein lautes Klirren. Der Premier antwortete nicht mehr. Die Polizisten, darunter auch Keiji Yokomizu betraten das Zimmer. Am Boden lag der Premier mit einem vergifteten Dolch im Rücken. Er war bereits tot. Keiji sah auf die Uhr. 23:58 Uhr. „Game over…“ sagte er leise und mehr zu sich selbst und sah aus dem zerbrochenen Fenster. Bereits weit ab vom Geschehen stand Nao auf einem der unzähligen Wolkenkratzer und genoss ihren Sieg. Niemand würde sie jetzt noch aufhalten können. Tokyo gehörte ihr. Kapitel 12 Ende Epilog: Epilog -------------- Eine Jahr ist vergangen seit Nao den Premierminister getötet hat. Sein Platz wurde von einem von Keiji’s Leuten ersetzt. Nao ließ Keiji seine Stellung, sie war nicht daran interessiert sich Tag um Tag darum zu kümmern die Stadt am Laufen zu erhalten. Für sie war wichtig, dass ihr niemand mehr in ihre Arbeit eingreifen würde. Sie führte ihren Auftragskiller-Job weiter. Ben, Akio und Logan arbeiteten weiter für Nao, Chris wurde schließlich von Jordan adoptiert. Sie und Ben heirateten und Jordan arbeitet ebenfalls für Nao, trotz einiger anfänglicher Bedenken. Shinmei ist immer noch hinter Nao her, was sie aber wenig stört, da er der einzige ist. Tom ist wieder nach Deutschland zurück um endlich eine Formel zu finden, Nao und Naoko körperlich zu trennen, bisher mit eher mäßigem Erfolg. Da Iwan entkommen konnte erwartet Nao jederzeit, dass er wieder zuschlägt. Bisher ist er allerdings nicht wieder aufgetaucht. Doch sollte er es irgendwann wagen, Nao noch einmal unter die Augen zu treten, wird sie bereit sein. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)