Once there was a time von Janora ([HashiMada]) ================================================================================ Kapitel 10: Weeks/Cursed ------------------------ Es war einer der üblichen Nachmittage, an denen Hashirama und Madara in dem kleinen Tal mit dem Wasserfall anzutreffen waren und gegeneinander antraten. Madara preschte die Felswand hinauf. Hin und wieder schoss eine Ranke aus dem Stein, doch er schaffte es auszuweichen. Zumindest so lange, bis er einen Moment lang unaufmerksam war, plötzlich am Fuß gepackt wurde und nun zurückfiel, in diesem Fall also gen Erdboden. Er schaffte es gerade noch sich von dem Holz zu befreien und sich vom Felsen abzustoßen. „Katon: Dai Endan!“ Madara vollführte einen Salto und spuckte eine riesige Flamme, welche sich, durch den Sturz bedingt, wie eine Spirale um ihn wand. Bevor der Schwarzhaarige auf dem Boden landete, benutzte er ein Tauschjutsu. So einfach wollte er es dem Senju nun auch nicht machen. ~°~°~ Izuna schaute fassungslos Richtung Tischende zum Ältesten. Er konnte kaum glauben, was man ihnen so eben befohlen hatte. Madara knurrte dagegen und war aufgesprungen. „Das ist unerhört.“ Er funkelte zu dem alten Uchiha, der sich von seinen Sharingan nicht beeindrucken ließ. „Sie sind Mitglieder unserer Clans. Wie könnt ihr so etwas zulassen?!“ „Es gibt keine weitere Diskussion!“ Der grauhaarige Alte hatte ebenfalls sein Erbe aktiviert und schaute streng zu Madara. Dieser musste sich fügen, wenn er nicht die gesamten Anwesenden gegen sich haben wollte. Auch wenn er sich sicher war, dass er bei einem Kampf eindeutig überlegen gewesen wäre. „Damit ist es also beschlossen. Uchiha Madara und sein Bruder Izuna werden somit zum Wohle des Clans das Mangekyou Sharingan erlangen.“ ~°~°~ Madara schaute immer noch stirnrunzelnd auf das Brett vor sich. „Wo hast du das eigentlich rausgekramt?“ Hashirama grinste nur und verschob einen Stein. „Du bist am verlieren, Madara~“ „Das hättest du wohl gerne, was Senju.“ Mit dem nächsten Zug setzte er seinen Gegenüber Schach, doch Hashirama schaffte es, seinen König außer Gefahr zu bringen. Die beiden spielten Shogi. Der Senju hatte das Spiel überraschenderweise angeschleppt und so saßen sie nun auf offenen Feld und lieferten sich einen Kampf der Köpfe. ~°~°~ Madara war auf die Knie gesunken und keuchte auf. Es fühlte sich an als würde seine Augen jeden Moment platzen und den Kopf zerbersten. Er presste seine Hände auf die Augen, versuchte sie mit Schnee zu kühlen, doch es wurde nicht besser. Am liebsten hätte er sich auf den vereisten Boden geworfen, laut geschrien, oder noch besser: wäre einfach sofort und augenblicklich gestorben. Doch der Schmerz lähmte ihn auf eine schreckliche Art und Weise und er war nicht fähig sich irgendwie zu bewegen. Ihm kam es vor wie lange qualvolle Stunden, doch in Wirklichkeit dauerte dieser Zustand nur einige Sekunden an. Innerlich verfluchte der Schwarzhaarige seinen Clan und den Rat, die doch die Schuld an seinem derzeitigen Zustand trugen. ~°~°~ „Katon: Housenka no Jutsu!“ Madara schleuderte fußballgroße mit versteckten Kunais gefüllte Feuerbälle auf den Senju, welcher nur mit Mühe ausweichen konnte. Eine der Flammen versenkte sein Shirt, doch er löschte das Feuer schnell. Dann startete er einen Gegenangriff. „Kokuangyo no Jutsu.“ Dunkelheit breitete sich um den Uchiha aus. „Du versuchst mit einem Genjutsu gegen einen Uchiha anzutreten? Tse...nicht gerade die beste Taktik“, grinste Madara blind zu Hashirama. „Nun, ich dachte, wenn ich dieses Jutsu schon erprobe, dann gleich bei jemanden, der Ahnung davon hat“, schmeichelte dieser. Seine Stimme war ziemlich nah. Für Madara eindeutig zu nah. Er hatte das Gefühl, der Senju würde direkt hinter ihm stehen und ihm die Worte ins Ohr flüstern. Das musste am Genjutsu liegen. Eine angenehme Gänsehaut überkam den Schwarzhaarigen, aber es wurde ihm zuviel. Fast schon unbewusst aktivierte sein neues Erbe: Mangekyou Sharingan. Im nächsten Moment war er aus der Illusion befreit und konnte wieder etwas sehen. Als er sich umschaute, bemerkte er, dass Hashirama tatsächlich hinter ihm stand. Er lächelte freundlich wie immer, doch Madara stolperte ein paar Schritte von ihm weg, um mehr Platz zwischen sie zu bekommen. Verdammt. So langsam schien ihm das aus dem Ruder zu laufen. Aber nicht ihm. Nicht Madara Uchiha. Er startete den nächsten Angriff. ~°~°~ Langsam schritt Madara durch den Wald, zurück nach Hause. Er trat aus dem Unterholz auf einen größeren Pfad und traf dort auf Izuna, welcher den gleichen Weg eingeschlagen hatte. Auch er sah blass und ziemlich mitgenommen aus. Die beiden schauten sich kurz mit ihrem neuen Sharingan an und gingen dann schweigend nebeneinander nach Hause. Der Mond leuchtete durch das lichte Geäst der Bäume und schien unnatürlich rot zu sein. Hämisch lachend blickte er auf die zwei Brüder herab. Der Rückweg kam Madara viel zu kurz vor. Als sie endlich ihr Haus erreichten und die Tür hinter sich schlossen, atmete der jüngere erst einmal tief aus, ganz als hätte er die dunkle, böse Welt damit hinter sich gelassen. An Schlaf war, obwohl es mitten in der Nacht war, nicht zu denken. Viel zu viele Gedanken plagte ihn. Er drehte den Kopf zu seinem Bruder und bemerkte, dass es Madara ähnlich ging. Mit einem Seufzen stapfte der Ältere schließlich in Richtung Küche und ein paar Minuten später saßen beide vor einer dampfenden Tasse Tee am Tisch. „Und jetzt?“, fragte Izuna irgendwann. Madara starrte gedankenverloren auf sein Getränk. Es waren die ersten Worte, die nach dem langen Schweigen fielen. Der Ältere wendete den Blick auf seinen Bruder. „Jetzt? Gibt es kein zurück mehr.“ ~°~°~ Hashirama sprang in die Höhe und benutzte ein Erd- und Wasser-Jusu in Kombination, worauf sich das Grasland unter ihm in ein riesiges Schlammloch verwandelte. Madara, der gerade einen Angriff gestartet hatte, konnte nicht mehr ausweichen und fiel mit einem schönen FLATSCH mitten rein. Grummelnd richtete er sich auf und versuchte das Zeug von sich runter zu bekommen. Sogar in seinen Haaren klebte Dreck. Der Senju stand am Rande des Lochs und grinste. „Na, wie ist es da un-“ PFLATSCH Madara hatte eine Hand voll Schlamm ergriffen und sie ihm ins Gesicht geklatscht. Von da aus breitete es sich nun gerade nach unten aus und tropfte langsam in sein Shirt hinein. Hashirama verzog das Gesicht. Unfähig etwas zu sagen, da das ganze Zeug sonst auch noch in seinen Mund gekommen wäre, und für einen Moment unaufmerksam, nutzte Madara die Gelegenheit und zog ihn prompt mit in den Matsch. „Das war so was von unnötig, Madara.“ „Sagt du.“ Der Schwarzhaarige grinste und nahm wieder eine Hand voll Schlamm. Diesmal wich der Senju jedoch aus und warf dafür Madara ab. So ging es eine Weile hin und her, bis Madara sich schließlich auf einer seiner Ranken ins trockene flüchtete. Jedoch kam er nicht weit, da Madara das Holz einfach anzündete. ~°~°~ Izuna wachte schon recht früh auf, trotzdem er die Nacht kaum geschlafen hatte, und schlich in die Küche, um sich etwas zu essen zu holen. Er fühlte sich miserabel, aber dennoch stärker und nachdem er ein paar Bissen hinunter gewürgt hatte, ging es ihm schon etwas besser. Der Preis für Macht war seit jeher hoch gewesen. Das konnten auch die beiden Uchiha-Brüder nicht ändern. Für einen Außenstehenden schien er sich mittlerweile damit abgefunden zu haben, dass er vergangene Nacht seinen besten Freund getötet hatte. Vielleicht hatte aber auch sein Hirn diese Information zu dieser frühen Stunde noch nicht verarbeitet. Der Schmerz wurde einfach in einer Ecke seines Verstandes verschlossen und ließ ihn mehr oder weniger kalt. Was hätte Izuna auch tun sollen? Er war schließlich ein Shinobi. Und Befehl war Befehl. Es klopfte an der Tür und als der junge Mann öffnete, stand Hashirama davor. „Guten Morgen,“ grüßte dieser höflich. „Tut mir Leid, dass ich so früh stören muss. Ich habe etwas mit Madara zu besprechen.“ „Ich fürchte, er schläft noch.“ Izuna lächelte entschuldigend. „Bitte. Es ist wichtig.“ Der Senju schien nicht gewillt wieder zu gehen und so nickte Izuna schließlich kurz und bat den Älteren mit einer Handbewegung herein. „Ich werde sehn, was ich tun kann.“ Zufrieden lächelnd wurde Hashirama ins Wohnzimmer geführt, wo er sich am Tisch niederließ, während der junge Uchiha in das Zimmer seines Bruders verschwand. Izuna machte sich nicht gerade große Hoffnungen seinen Bruder aus dem Bett zu bekommen. In diesem Punkt konnte der Schwarzhaarige sehr dickköpfig sein, besonders, wenn er wenig Schlaf bekommen hatte. Er machte sich nicht die Mühe das Licht ins Zimmer zu lassen, sondern orientierte sich einfach mit seinem Sharingan und trat direkt zum Bett. Dies schien ein Meer aus Stoff von Kissen und Decken zu sein, wobei am Kopfende ein Berg schwarzer Haare heraus schaute. Vorsichtig schüttelte der Jüngere Madara. „Aniki~, aufwachen.“ Keine Reaktion. Izuna rüttelte ihn stärker, worauf er allerdings nur ein tiefes Brummen zu hören bekam. Schließlich richtete Madara sich langsam auf und gähnte. Dabei fiel die Bettdecke logischerweise von seinem Kopf und entblößte das gewaltige Haar, welches um diese Uhrzeit mehr Ähnlichkeit mit einem Strauch hatte, als irgendetwas anderem. Ein gigantisches Gähnen entwich dem Uchiha und als er sich reckte, wirkte es, als würde ein Löwe aus seinem Mittagsschlaf erwachen. Es dauerte eine Weile, doch schließlich hatte Madara seine Fähigkeiten zur Konversation soweit angekurbelt, dass er zu einem Gespräch mit ganzen Sätzen in der Lage war. Kurze Sätze zwar, doch immerhin Sätze. „Was ist los...?!“ „Hashirama-san ist da.“ „Ich hoffe für ihn, dass es wichtig ist.“ Müde tapste Madara aus dem Zimmer, scherte sich nicht darum,dass er, wie üblich, nur eine lange Schlafhose trug, und blinzelte leicht, als er ins Licht trat. Hashirama sah auf. Er konnte zwei Sharingan aus dem dunklen Zimmer leuchten sehen, welche zwar wie üblich gefährlich, im Moment allerdings nicht bedrohlich schienen. Als Madara das helle Zimmer betrat, deaktivierte sich sein Erbe auch schon wieder. Der Senju stand auf. „Guten Morgen~“, meinte er betont freundlich, bekam allerdings nur ein weiteres Brummen als Antwort, was sich wohl ebenfalls wie ein 'Morgen' anhören sollte. Doch Hashirama ließ sich nicht beirren. „Hier,“ er zückte einen Brief „Der ist für dich.“ „Und dafür weckst du mich?!“ Verärgert schnappte sich der Uchiha den Wisch. „Nunja, ich dachte, es wäre ganz amüsant.“ Hashirama grinste seinen Gegenüber schief an, wurde dann jedoch wieder ernst. „Es gibt Pläne für ein neues System.“ „Ein neues System?“ Sofort wurde Madara hellhörig. „Ja, das Dorf ist mittlerweile beinahe zu groß geworden, um alleine zu bestehen. Man braucht eine richtige Führung. Eine Ordnung.“ Der Uchiha knurrte leise und wandte sich zur Küche. „Bin frühstücken.“ „Wir sehen uns dann nachher beim Training?“, fragte Hashirama noch. Er war wieder aufgestanden und ging Richtung Haustür, hörte irgendwo hinter sich noch ein zustimmendes Grummeln. ~°~°~ Plötzlich stand Hashirama neben dem Schwarzhaarigen, welcher zunächst überrascht zusammenzuckte und dann ausweichen wollte. Doch beide hatten nicht mehr die Kraft weiterzumachen. Wieder einmal waren sie beim Kampf bis zu ihrem Limit gegangen, hatten sich nichts geschenkt. So standen die beiden einfach da, nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und rangen nach Luft, versuchten ihren Puls zu beruhigen. Madara musste sich wieder einmal eingestehen, dass der Größere gar nicht mal so schlecht aussah. Auch in diesem verschwitzten Zustand, strahlte er eine gewisse Attraktivität aus. Sanft lächelnd betrachtete er Hashirama, welcher eben zu ihm sprach. Verdammt, er sollte sich nicht so ablenken lassen. Unwirsch schüttelte er den Kopf um seine Gedanken zu vertreiben und versuchte dem Anderen zuzuhören. Hatte dieser gerade wirklich etwas wie 'niedlich' zu ihm gesagt?! Ein leichter Rotschimmer schlich sich in sein Gesicht, etwas, was ihm noch nie zuvor passiert war. Der Senju grinste darauf schief und nahm Madara wie aus Reflex in den Arm. Beide schauten sich an, doch keiner getraute sich etwas zu sagen. Madara beschloss, dass er es jetzt oder nie tun würde. Immerhin hatte Hashirama den ersten Schritt getan, oder? Den neu aufkommenden Zweifel einfach ignorierend, lagen seine Lippen plötzlich auf denen von Hashirama. Genussvoll schloss er die Augen, strich zögerlich sanft mit der Zunge über die Lippen des Senju, um Einlass zu fordern. Hashirama war zu überrascht, um zu reagieren. Damit hatte er jetzt überhaupt nicht gerechnet. So war das nicht geplant gewesen. Der Schwarzhaarige runzelte die Stirn; Hashirama erwiderte den Kuss nicht. Er öffnete die Augen und wich sofort zurück; Der Senju starrte ihn geschockt an. //Scheiße! Was habe ich getan?!// Angst und Panik machten sich in ihm breit, erdrückten das eben noch so schöne Gefühl von Geborgenheit und machten Platz für Selbsthass und Verzweiflung. Eine stumme Träne trat hervor, zeichnete eine verblassende Spur auf die marmorfarbenen Wangen des Uchihas, bevor er sich um wandte und verschwand. Hashirama blieb verwirrt stehen, unfähig sich zu bewegen oder einen klaren Gedanken zu fassen. Hatte sich der Uchiha einen Scherz mit ihm erlaubt? Denkbar, immer hin war Madara für seinen etwas schwarzen Humor bekannt. Aber warum war er dann weggerannt? Hatte er ihn eben wirklich weinen gesehen? Oder spielte sein Verstand ihm jetzt schon Streiche? Die vielen Wolten, welche schon den ganzen Tag trübe am Himmel hingen, wurden noch einen Ton dunkler und schließlich fiel ein Tropfen nach dem anderen auf den Erdboden. Verwirrt über den Uchiha und sich selbst, sammelte Hashirama ein Kunai von sich wieder ein und tapste langsam nach Hause. Regen prasselte auf ihn ein wie kalte Nadelstiche. Seine Sachen waren vollständig durchnässt und ein kalter Schauer macht sich auf seiner Haut breit. Alles was er jetzt noch wollte, war nach Hause. Madara floh geradezu durch das Unwetter. Weg von dem Senju. Weg von seinen Gefühlen. Die Umgebung um ihn herum verschwamm immer mehr, wurde immer unwichtiger. Warum hatte er das getan? Er hasste sich selbst dafür. Warum? Warum? Warum? Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, als er über den Zaun zu ihrem Garten sprang. Dass er auf der anderen Seite erst mal mitten in einer Pfütze landete und dabei noch mal eine ganze Ladung Wasser und Schlamm abbekam ignorierte er. Es war ihm egal. Unwichtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)