Black Eyes von abgemeldet (Und immer sehen mich deine Augen...) ================================================================================ Kapitel 19: Du hattest recht! ----------------------------- Mein erster Impulse bestand darin, wie angewurzelt stehen zu bleiben. Nicht aus scheu oder aus Angst. Einfach nur vor schreck. So wie mein Herz plötzlich aufsprang, so blieb mein Körper ruckartig stehen und genau genommen war mir nicht einmal ganz klar weshalb. Ich war einfach stehen geblieben. Langsam atmete ich aus, nahm den dadurch entstehenden Nebel vor meiner Nase nur dumpf war und betrachtete verwirrt die Gestalt vor mir. Die schwarze Siluette, die mich durch soviele Tage hindurch verfolgte und durcheinander brachte. Die mich allein mit ihren Umrissen so nervös machte, dass ich kaum denken konnte. Ich würde alles dafür tun, um nur wenigstens ein bisschen öfter seine nähe genießen zu dürfen. Doch es blieb mir noch immer verwehrt. Jeden Tag, jede Nacht sehnte ich mich mehr danach. Wenigstens einen kleinen Teil von ihm als meinen "Kumpel" zu haben. Für niemanden wäre allein dieser Körper soviel Wert wie für mich. Leise ging ich auf den Umzäunten Basketballplatz zu, stellte mich so hinter ihn, dass er mich nicht sofort endecken würde, jedenfalls nicht solange er spielte. Seine dribblings wurden unkontrollierter, beinahe magisch, als würde der Ball sich in seinen Händen winden und ihnen doch nicht entkommen. Sein Atem ging schnell und laut, die schweißperlen an seinem verhältnissmäßig wenig bedeckten Körper funkelten im seichten Licht wie Diamanten. Ich war derartig fasziniert, dass ich mich nicht regen konnte, geschweige denn mich überhaupt abwenden wollte. Es spielte ganz einfach keine Rolle in welchem Zustand er sich befand, wer er war oder was er wollte. Hier war er frei. Hier konnte er alles sein, mit der Nacht eins werden oder sich ganz einfach seiner Wut hingeben. Er brauchte sich nicht zu verstellen, nicht immer das selbse Gesicht ziehen, nicht immer die Klappe halten oder so tun, als würde er nur an sich denken. Nein, hier draußen war er der wahre Sasuke Uchiha. Der, nachdem ich solange gesucht hatte, den ich solange schon herauslocken wollte. Und nun sah ich ihn in voller Natur. Der Ball entzog sich seinen langen schönen Fingern, rollte außer seiner reichweite und so blieb er keuchend stehen. Einen Moment lang erinnerte er an eine Bildschöne Statue im Mondschein, doch dann wühlte er seine Hände in die Haare und schrie! Es kam so plötzlich das ich vor schreck einen schritt nach hinten machte. Er schrie scheinbar ewig lange in den schwarzen Nachthimmel und es tat ihm ganz offensichtlich gut. Beinahe dramatisch sank er auf die Knie, während seine irgendwie Männlicher schrei verflog und schließlich ganz verstummte. Vielleicht hätte er mir Lied tun sollen, doch es war eher schön, ihn so zu erleben. Nicht weil ich ihm schmerz wünschte, nein, viel mehr weil er sich ganz ohne Frage frei und unabhängig fühlte. Er blieb noch eine ganze Weile in dieser Position und ich zog es in erwägung, ihn besser allein zu lassen, um sich selbst zu finden. Wahrscheinlich war dies das einzige, was ihm im Weg stand. Er selbst. Er musste einfach nur lernen, sein Glück an sich heran zu lassen, endlich einmal wirklich mit vollem Herzen zu leben. Aber wie sollte er das allein schaffen, wenn er immerzu so hart zu sich selbst und so endlos stur gegenüber anderen war? Nein, nein, so würde das nie etwas werden. Aber eigentlich war es auch nicht meine Aufgabe, ihm diesen Lebensweg zu zeigen. Er musste ihn selbst und freiwillig betretten. Ich konnte ihn dazu nicht zwingen und das wollte ich auch gar nicht! Die Minuten verstrichen unentwegt, Sasuke tobte sich noch immer unerlässlich aus und ließ sich dabei von nichts und niemandem stören. Seine bewegungen waren geschickt, stürmisch, voller Spannung und doch so edel und Anmutig, dass ich mich beinahe herausgefordert fühlte. Ja, ich hätte gerne eine oder zwei runden mit ihm "gekämpft", doch andererseits wollte ich ihn in seiner entfaltung nicht unterbrechen. Es war einfach zu schön ihm zuzusehen. Er sah so Atemberaubend schön aus, sein Marmorfarbendes Gesicht mit diesem leichten rotschimer auf den Wangen war einfach zum dahinschmelzen. Dieses Gesicht konnte ihm wirklich niemand streitig machen. Ein wenig erinnerte Sasuke mich an ein Tier, dass nur in seiner freien Umgebung wirklich zufrieden leben konnte. Ich unterdrückte ein kichern als ich ihn mir als einen mürrischen Löwen vorstellte. Noch dazu passte das ein wenig zu ihm. Gerade vollführte er eine elegante drehung und ich befürchtete er würde mich entdecken, doch er war zu sehr auf den Ball konzentriert. Jedenfalls hoffte ich das. Doch seine Würfe wurden zunehmend ungenauer weshalb er den Korb immer öfter verfehlte, was mir zu denken gab. Hatte er mich doch gesehen und ließ sich von mir nervös machen oder ließ einfach nur seine Konzentration nach? Aber Unsinn, es war sicher die Konzentration. Sasuke ließ sich doch von mir nicht aus der fassung bringen... Andererseits, war das in letzter Zeit ziemlich oft der fall. Ich senkte nachdenklich den Blick. Sasuke, wenn ich nur in dich hineinschauen könnte... Doch letztenendes war meine Hoffnung nichts Wert, ich bildete mir einfach zu viel ein. Was sollte Sasuke denn schon mit jemandem wie mir? Ich machte ihm doch sicher nur nichts als Ärger. Er wusste schon warum er nichts von mir wissen wollte. "Du bist gut so wie du bist, Naruto.", hallten Hinatas Worte in meinen Ohren wieder und ich sah noch einmal zu Sasuke auf, der nun reglos vor dem Korb stand, der Ball rollte langsam an den Zaun. Meine Augen betrachteten ihn trüb. Bin ich das wirklich, Hinata? Bin ich gut genug für ihn? Um wenigstens ein guter Kumpel für ihn zu sein? Oder erwartete ich zuviel? Oder erwartete er zu viel von mir? Letztendlich konnte das nur Sasuke klären. Doch für heute wollte ich ihn nicht weiter nerven. Also beschloss ich nach ewigem hin und her, das feld zu räumen und ihn seiner eigenen Welt zu überlassen, drehte mich um und war bereits am gehen. "Du hattest recht.", ertönte dann seine Stimme plötzlich hinter mir und erneut geriet mein Herz völlig außer kontrolle, sodass ich wieder inne hielt. Einzelne kleine regentropfen kitzelten mein Gesicht. Na wie passend. Stille. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Schließlich drehte ich meinen Kopf nur leicht in seine Richtung. "Du hattest recht damit, dass ich nicht weiß was ich will.", seine Stimme war leise und beinahe vorsichtig, fast als würde sie versagen. Es fiel ihm ganz offensichtlich schwer, dass zu gestehen. Ich drehte mich nun auch mit dem Oberkörper etwas in seine Richtung, stand ihm nun mit meiner rechten seite gegenüber, während er noch den rücken zu mir gewandt hatte. Dreh dich um... Ich will dein Gesicht sehen... Bitte dreh dich um... "Und du hattest auch recht damit, dass ich mich wie ein kleines Kind aufführe.", sprach er leise weiter und während dieser Worte drehte er sich langsam zu mir um und mir drohte der Atem wegzubleiben. Sein Gesicht war eigentlich fast so emotionslos wie immer, doch seine Augen... Diesen Augenblick würde ich für nichts auf der Welt hergeben, soviel stand fest. Denn während er so leise aber klar sprach, strahlten seine Augen ein Feuerwerk aus, so voller leben und unbeschreiblich süßer unsicherheit. Ich schluckte hart, um mich im Griff zu behalten. Unterdessen mich seine schwarzen Perlen beinahe flehend betrachteten. Tolles Lied, hab ich dazu gehört ^^ http://www.youtube.com/watch?v=J_sPe7MKsiU&NR=1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)