Black Eyes von abgemeldet (Und immer sehen mich deine Augen...) ================================================================================ Kapitel 13: Das Sportfest ------------------------- Natürlich kam alles, wie es kommen musste. Von den klauen des Schicksals blieb auch ein Naruto Uzumaki nicht verschohnt. Mein Herz geriet außer Kontrolle, als sich seine Augen mehr und mehr weiteten. Jetzt war ich dran. Aber wieso eigentlich? Er sollte mir danken, dass ich mich so liebevoll um ihn gekümmert hatte! Er starrte mich durch seine großen, schwarzen, glassigen Augen an, während ich den Atem anhielt. Ob ich mich erklären sollte, noch bevor er etwas sagen konnte, geschweige denn mich rauswerfen konnte? Seine Reaktion war nicht abschätzbar, ich konnte nichts bedeutsames aus seiner Miene erhaschen, nichts was mir wirklich hätte helfen können. Ich bemerkte, dass sein Körper sich anspannte, seine Wangen röteten sich und ich verlor mich einen Moment lang an diesem Anblick. Sasuke Uchiha. Das wunderschönste Wesen auf dieser großen, weiten Welt. Noch ehe ich wieder zu mir finden konnte, hatte er sich aufgerichtet und mich von sich weggeschubbst, riss mich aus meiner Träumerei. "Sasuke-", begann ich und schon im nächsten Moment hatte ich seine faust in meinem Gesicht. "WAS ZUR HÖLLE MACHST DU HIER?!!!", schrie er drauf los. Ich war unfähig zu reagieren, kroch am Boden vor ihm, wie ein Made. Das war ich auch. Für ihn war ich nichts weiter als jemand, der ihm in allem unterlegen war, selbst wenn er selbst krank war, angeschlagen. Mein Herz schmerzte. Ich wollte derartige erniedrigungen von ihm nicht länger ertragen müssen. Ich hasste es, noch immer nichts bedeutendes, niemand besonderes für ihn zu sein. Ich wollte ihm helfen, wollte für ihn da sein und so wurde es mir gedankt. Sehr nett. Er verstand es wirklich, dankbarkeit zu zeigen! Ich sah auf, durchbohrte seine zitternde Statue mit meinem wütenden Blick. Auch er schien Wütend zu sein, vielleicht aber auch viel mehr verwirrt, ich konnte es nicht ganz deuten. Sasuke war ein Buch mit sieben Siegeln und bisher hatte ich noch nicht einmal das erste Siegel durchbrochen. Er hatte wahrscheinlich auch nie gelernt, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen, sondern immer nur, weiter zu laufen, zu kämpfen und stur zu bleiben, egal was käme. "Was hast du für ein Problem?", fragte ich leise, zischte es hervor, wie ein tollwütiges Tier. Ich war wirklich sauer, denn schließlich hatte ich ihm nie etwas getan. Im gegenteil, ich würde es nie über mich bringen, ihm Leid zuzufügen. Das war das letzte was ich wollte. Mir war nur wichtig, dass er mich einfach nicht für jemanden hielt, der ihm unterlegen war, der nicht mit ihm mithalten konnte, der ihm in keiner Weise ebenbürtig sein könnte. Denn das war ich nicht. "DU BIST MEIN PROBLEM UND JETZT VERSCHWINDE AUS MEINER WOHNUNGEN!", brüllte er mich als antwort an, währendessen ich mich endlich vom Boden aufgerappelt hatte. "Wenn du nicht umgekippt wärst, wäre ich erst gar nicht hier drin!", fauchte ich ihn an und baute mich dicht vor ihm auf. Auge um Auge, Zahn um Zahn! Ich hatte es satt, ein niemand für zu ihn sein. Er sah mich verstört, leicht irritiert an, wusste offenbar nicht was er nun von mir halten sollte. Er starrte in meine Augen und ich bemerkte, wie sich sein Züge entspannten. Er schien vertieft in etwas zu sein, konnte sich nicht losreißen, nicht vor dem fliehen, was ihn so bedingungslos fesselte. Ich selbst war noch in voller Rage, viel zu aufgewühlt, um auf seine Blöße einzugehen und meine Chance zu nutzen. Allmählich fing er sich dann wieder und näherte sich mir sodass ich zurückweichen musste. Er deutete mit der Hand zur Tür, bdeutete mir so, dass ich nun zu gehen hatte. Ich biss die Zähne zusammen. Ich hatte nicht das Recht, mich noch länger hier aufzuhalten, hätte nie in diese Wohnung eintretten dürfen, denn ich wusste, dass dies nie seine Zustimmung finden würde. Ich hatte einfach nicht hier zu sein, hatte keinen Platz in seinem Leben. Ich hob das kinn leicht an, wandte mich von ihm ab und verließ das Haus. Seitdem hatte ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Auch unsere Blicke traffen sich nicht mehr so oft, wie zuvor, teilweise sogar gar nicht mehr. Ich hatte ihm geholfen, ihn nicht allein gelassen und das hatte ich nun davon. Ich würde nie wieder einer seiner bitten nachkommen, egal wie süß er mich ansah. Am Ende war ich ja doch nur der Dumme. In der Schule stand nun das Sportfest bevor, worauf sich jeder freute. Besonders Kiba und ich, da wir wirklich jedes Jahr im Basketball den Schulpokal absahnten - wenigstens das konnten wir! Diesmal sollte es an einem sonnigen Samstag Vormittag stattfinden. Jedenfalls meinte die Wettervohersage, dass es sonnig werden sollte und diesmal hielten sie auch endlich mal ihre versprechen. Hinata hatte ich natürlich alles erzält und sie war der gleichen Meinung wie ich. "Das ist wirklich nicht nett, er sollte sich mal lieber fragen, warum es so warm bei ihm war - ohne dich wäre er erfrohren!", maulte sie auf ihre typisch süße art und ich sah sie lächelnd an. "Ach hina - chan, was soll ich nur machen? Immer wenn ich glaube, ich kann diese Mauer zwischen uns überwinden oder gar durchbrechen, macht er wieder komplett dicht und ich weiß nicht, was in ihm vorgeht.", erwiderte ich darauf hin und stützte meine Kopf mit den Händen ab. Wir saßen am Rande des Schulhofes, auf einer bank und redeten schon eine ganze weile über mein schwarzhaariges Problem. "Vielleicht braucht er auch einfach nur Zeit. Manche Menschen haben einfach probleme damit, sich anderen gegenüber zu öffnen, weil sie vielleicht einmal schlimm verletzt wurden. Wahrscheinlich hat er deshalb Angst, vor neuen enttäuschungen und denkt sich, er ersparrt sich das, indem er einfach nichts und niemanden mehr an sich heran lässt.", argumentierte Hinata und ich musste ihr zustimmen. "Wer nichts hat, kann auch nichts verlieren...", murmelte ich und verfolgte seine Siluette mit den Augen, die gerade über den Hof schwebte. Sasuke brauchte mich womöglich gar nicht so, wie ich dachte. "Aber das heißt nicht, dass er sich nie öffnen wird.", meinte Hinata dann aufmunternd und sah mich zuversichtlich an. Ich schenkte ihr ein trauriges lächeln. Das Sportfest war wieder einmal ein voller erfolg für unsere Klasse, denn wir gewannen fast jeden Wettbewerb - was ja eigentlich nichts neues mehr war! Der 100 Meter lauf stand nun an. Ich freute mich schon den ganzen Tag darauf, denn ich wusste gegen wen ich antretten würde. Gegen Sasuke Uchiha! Und ich würde ihn schlagen, egal wie sehr mir schon alles wehtun würde! Ich wusste dass ich das schaffen konnte! Schließlich wurden alle zum 100 Meter lauf gerufen und Sasuke und ich machten uns Startbereit. Einige riefen Sasuke zu, er würde mich ohnehin locker schlagen, andere widerum baten mich, ihn endlich mal platt zu machen. Genau das hatte ich auch vor! "Auf die Plätze....fertig...", sagte Hinata dann, die den Start verkündete. "LOS!", wir flitzten los. Zu anfang liefen wir gleich schnell,jeder brauchte seine Zeit, um zu beschleunigen. Es war schwer, so gleichmäßig wie möglich zu atmen. Wir blieben gleich. Wurden immmer schneller, atmeten immer lauter, kämpften um alles was wir wollten. Den Sieg. Sasuke wurde langsam schneller, ich zog noch mehr an, holte ihn wieder ein, überholte ihn, er zog nach. So ging es die ganzen 100 Meter lang. Am Ende kamen wir auf die Sekunde gleich ins Ziel. Unsere Klasse jubelte und ich jubelte innerlich mit. Denn ich hatte ihm gezeigt, dass ich es durchaus mit ihm aufnehmen konnte. Keuchend saßen wir am Boden, uns gegenüber und sahen uns schließlich einen Moment lang an. Er sah mich ernst an, fast als würde er mich nun endlich als Rivallen aktzeptieren. Das genügte mir völlig, mehr hatte ich nie verlangt. Ich wollte nur das er mich wirklich aktzeptierte, egal in welcher Hinsicht. Unsere Blicke trennten sich wieder und so gingen wir auseinander. Mit dem gewissen, einen Rivallen zu haben. Jedenfalls war es für mich so. Am Nachmittag plummste ich erschöpft auf die Bank in der Jungenumkleide. Das nun kalte gewordene Wasser aus der Dusche tropfte langsam an mir herunter. Ein Handtuch umhüllte meine Hüfte. Ich war wirklich am Ende, mir tat alles weh, selbst meine Lunge. Ich lehnte an meinem Spint und schloss die Augen. Ich vernahm Geräusche. "Wofür hälst du dich eigentlich?", vernahm ich schließlich eine Stimme, dicht vor mir und als ich meine Augen öffnete, sah ich in Sasukes Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)