Black Eyes von abgemeldet (Und immer sehen mich deine Augen...) ================================================================================ Kapitel 9: Vergebung -------------------- Der Freitag war da. Er kam schnell und ohne zwischenfälle. Hinata hatte mich zwar noch ausgequetscht, warum ich ausgerechnet mit Sasuke aus dem Tunnel kam, aber sonst war alles gut verlaufen. Nur Sasukes Blicke wirkten irgendwie nachdenklicher seit unserem Gespräch. Ob er wohl viel über meine Worte nachdachte? Doch ich ließ ihn machen. Denn schließlich lag es an ihm, ob er nun den nächsten Schritt machte. Doch auch ich dachte über seine Worte nach. Was er wohl gemeint hatte, als er sagte, er hätte diese Situation schon einmal erlebt? Die zweite Schulstunde brach an. Zum Glück hatten wir nur noch 3 Stunden. Wieder saß ich gelangweilt da und meine Augen versuchten wie immer Sasuke zu durchschauen. Was natürlich nicht einfach war. "Du verwirrst mich, Naruto", hallten seine Worte wieder durch meinen Kopf. Wie schon seit 2 Tagen. Ein klopfen riss mich aus den Gedanken. Die ganze Klasse schaute zur Tür, unser Lehrer bat die Person herein. Dann erblickte ich Gaara. In der Klasse brach sofort getuschel aus. Ich konnte nichts sagen. Auch Hinata neben mir blieb still. Ich starrte ihn nur an. Beobachtete seine bewegung. Dann schaute er zu mir, direkt in meine Augen, auf dem Weg zum Lehrerpult. Ich erwiderte seinen Blick ohne zu zögern. Ich sah ihn nicht böse an. Eher Traurig. Mitleidig. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte sofort mit ihm geredet. Doch es war unterricht. Er wendete den Blick wieder von mir ab, legte einen Zettel auf den Tisch des Lehrers und verschwand ohne einen weiteren Blick. Ich fühlte mich plötzlich schwer. Fast, als könnte ich so empfinden wie er. Ich spürte praktisch, wie er litt. Es klingelte zur Pause. "Hast du seinen Blick gesehen?", fing Hinata sofort an. Ich spürte das sie die ganze Zeit schon etwas sagen wollte. "Ja hab ich.", erwiderte ich nur knapp und ließ sie stehen. Ich wusste das sie nicht hinterher kommen würde. Denn ich wollte meine ruhe haben. Wenn ich meine ruhe haben wollte, ließ ich jeden stehen. Auf dem Weg zum Schulhof traff ich auf Gaara. Er stand am Eingang. Die anderen beschimpften ihn leise beim vorbeigehen. Unsere geschichte war wie ein Laubfeuer durch die Schule gegangen. Ich konnte es kaum mit ansehen. Wie sie ihn alle anstierten und schubsten. Sie wussten nichts über ihn, hatten nicht einmal im ansatz bedacht, dass es ihm vielleicht leidtat. "Na du schwuchtel?!", fauchte ihn plötzlich ein Kerl an und blieb vor ihm stehen. Er war einen Kopf größer als Gaara. "Willst dich heut' wieder an jemandem vergreifen?", seine Kumpels neben ihm lachten hässlich und in mir kam Zorn auf. "Hey du Versager!", rief ich und stellte mich zwischen ihm und Gaara. "Willst du heut wieder Leute beurteilen, die du nicht kennst?" Der größere sah mich erstaunt an. "Alter, der kerl hat dir-" "Was er mit mir gemacht hat, geht dich einen Scheißdreck an, genauso wie den rest der Schule! Also zieh leine, du Flachpfeife!", fauchte ich augenblicklich und ließ ihn damit nicht einmal aussprechen. Er starrte mich verständnisslos an. Zog aber ohne widerworte weiter. Langsam drehte ich mich zu Gaara um. Dieser sah mich dankbar aber auch entschuldigend an. "Wir müssen reden.", sagte ich und lächelte ihn sanft an. Er nickte und wir gingen zusammen aufs Dach der Schule. Das Dach war schon immer meiner lieblingsorte hier. Hier konnte ich immer gut nachdenken und Musik hören. Meistens verbrachte ich die Pausen auf dem Dach, wenn das Wetter blöd war, oder ich einfach mal keine Lust auf Baskettball hatte. Ich mochte diesen Ort einfach. So still und leer. Ich stellte mich an den Zaun. Gaara stand etwas entfernt von mir kurz vor dem Zaun. "Es tut mir Leid.", fing er promt an. Seine Stimme ruhig und gefasst. Ich schaute ihn an. Versuchte in seine Augen zu sehen. Doch er schaute erbittert zum Schulhof hinunter. "Ich wollte dir soetwas niemals antun. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich, weil ich mich schon so lange nach dir sehne und weiß, dass ich dich trotzdem nicht erreiche.", erzälte er weiter. Ich lauschte ihm und ließ mir jedes Wort durch den Kopf gehen. Ich hörte ihm den Schmerz an. Konnte mir vorstellen, wie schlimm es ihm ging. Es war fast, als könnte ich die Vorwürfe hören, die er sich selbst machte. Er sah Müde aus. Abgekämpft und kaputt. Er wirkte zerbrechlich. "Ich kann es leider nicht rückgängig machen, aber ich kann dir schwören, dass soetwas nicht wieder passieren wird. Denn ich werde die Schule wechseln.", schloss er dann ab. Meine Augen weiteten sich. Er wollte von der Schule gehen? Aber das konnte er doch nicht machen! "Aber du kannst doch nicht einfach davon laufen!", fuhr ich ihn verwirrt an. Sein Blick ging langsam zu mir. Er schaute mich ruhig an. Lächelte Traurig. "Das möchte ich auch nicht. Aber...", er zögerte. "Was aber?! Hast du Angst davor, wie dich die anderen behandeln?! Das kann dir doch Scheiß egal sein! Ich muss dir doch verzeihen, Gaara! Und das tue ich auch! Ich kann dich sogar irgendwie verstehen!", rief ich aus und ging einen Schritt auf ihn zu. Ich wollte nicht das er ging, nur weil er vor irgendwelchen Leuten angst hatte, die ihn nicht einmal richtig kannten. Er lächelte gequält. "Das ist es nicht, Naruto.", widersprach er. "Was dann?!", fragte ich aufgewühlt, brüllte fast. Mein Körper zitterte. "Ich will dir nicht im Weg sein.", war seine Antwort. "Was?", kam es perplex von mir. "Du gehörst zu Sasuke, nicht zu mir.", klärte er. Ich stockte. Sollte das wirklich so sein? Empfand er das so? "Du wirst für Sasuke immer stärker empfinden als für mich. Was auch völlig okay ist. Aber ich möchte nicht, dass meine gefühle dich davon abhalten, zu ihm zu gehen und ihm das zu sagen.", sagte Gaara ohne die geringste Trauer. Mein Blick wurde wehleidig, zumindest kam es mir so vor. Ich war so Traurig darüber, dass er meinetwegen so Litt. "Gaara...", wimmerte ich. "Ich liebe dich. Und deshalb möchte ich, dass du glücklich wirst.", unterbrach er mich und ich wurde unweigerlich rot. Ich schaute einen Moment auf den Boden, dann wieder zu ihm. "Danke...", sagte ich und sah ihn bedeutend an. "Ich muss mich bedanken.", widerlegte er. Langsam ging ich auf ihn zu. "Was machst du?", fragte er verwirrt und verfolgte meine Schritte. "Dir etwas geben, was ich wahrscheinlich nie bekommen werde.", antwortete ich nur. Ich blieb dicht vor ihm stehen. Er konnte mich nicht ansehen. "W - Was...", er lief rot an. Dann nahm ich sein Gesicht vorsichtig in meine Hände. "Ich verzeihe dir.", sagte ich nur noch und schenkte ihm einen Kuss. Und mit diesem Kuss ließ ich ihn gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)