Stalker von Percival_Graves (Kaito x Shinichi) ================================================================================ Kapitel 3: Bedroht ------------------ Danke an alle Kommischreiber und Favoler. ^*^ Kapitel 3: Bedroht Nach einem langen Telefonat mit Shiho war klar, dass nicht die Organisation es auf ihn abgesehen haben konnte. Denn man war sich beim FBI vollkommen sicher, sie vollkommen zerschlagen zu haben. Wer kam also noch in Frage? Leise seufzend lehnte sich Shinichi in seinem Schreibtischstuhl zurück und blickte aus dem Fenster, wo er der Sonne beim Versinken zusah. Er hatte eine weitere Vermutung…doch wenn diese tatsächlich zutraf, dann hatte er ein Problem. Gerade wollte er sich wieder seinen Recherchen widmen, als das Telefon klingelte. Schon wieder. Innerhalb der letzten Woche war es kaum einmal vorgekommen, dass es nicht mindestens ein bis zweimal am Tag geklingelt hätte. Und wenn er ran ging, war immer keiner da. Noch ein Indiz, das seine Vermutung zu bestätigen schien. „Moshimoshi?“ Stille. „Hallo? Ist da niemand?“ Klick. Aufgelegt. Seufzen. Shinichi stellte das Telefon zurück auf die Ladestation und kehrte in sein Zimmer zurück. Er hatte nicht genug Erfahrungen damit und musste sich erst einmal vergewissern, dass seine Vermutungen auch zutrafen. Also setzte er sich wieder an seinen Laptop. Nach etwa einer Stunde intensiven Suchens, Lesens und Schluckens war er sich sicher. Jemand stalkte ihn. Wieder klingelte das Telefon und nun, da er wusste, was genau das bedeutete, hatte das Geräusch plötzlich einen bedrohlichen Klang. Er versuchte, das Telefon zu ignorieren und konzentrierte sich auf den Absatz, den er gerade gelesen hatte. Darin hieß es, dass nicht alle Stalking-Opfer ihren Peiniger kannten. Es war durchaus schon vorgekommen, dass das Opfer und der Täter keinerlei offensichtliche Verbindung zueinander aufwiesen und lediglich der Täter dachte, es gäbe welche. Personen, die im öffentlichen Interesse standen, viel Kundenverkehr ausgesetzt wären, wären öfter Opfer von Stalkern als andere. Okay, in der Öffentlichkeit stand er tatsächlich. Aus seiner näheren Umgebung fiel ihm niemand ein, der ihn verfolgen würde. Abgewiesen hatte er auch niemanden, der sich auf ihn fixiert haben könnte. Er durchforstete sein Gedächtnis, überprüfte jeden, den er mal überführt hatte, deren Angehörigen und Freunde, doch er erhielt keinen Hinweis auf die mögliche Identität des Täters. Im Klartext hieß das, er hatte keine Ahnung, wer ihn verfolgte. Das war schlecht. Ohne die Identität des Stalkers zu kennen, konnte er nicht viel tun. Nicht einmal die Polizei könnte in dieser Situation irgendwas bewirken ohne die Identität des Stalkers zu kennen. Und selbst wenn…Shinichi war kein Mensch, der wegen jedem Problem gleich zur Polizei rannte. Damit würde er auch allein fertig werden. Das Telefon war inzwischen verstummt, allerdings hatte er, wenn er seinen Ohren trauen konnte, inzwischen mindestens zwei SMS bekommen. Das ganze bereitete ihm Kopfschmerzen… Nach einem Blick auf die Uhr fuhr er den Laptop runter und verzog sich kurz ins Bad. Da es in besagtem kein Fenster gab, konnte er sich zumindest dort vollkommen sicher sein, nicht beobachtet zu werden. Und obwohl er es sich nicht eingestehen konnte, beruhigte ihn das ungemein. Nach einer langen Dusche zog er sich im Bad um und krabbelte, nachdem er noch einmal das Fenster überprüft hatte, ins Bett. Wirklich schlafen konnte er allerdings nicht. Die Informationen, die er heute gesammelt hatte, beunruhigten ihn und als er mitten in der Nacht erneut das Telefon klingeln hörte, zog er sich unwillkürlich aus dem Blickfeld des Fensters zurück und drückte sich mit dem Rücken an die Wand, an der sein Bett stand. Die nächsten Tage verzeichnete sich keine Besserung. Inzwischen hatte der junge Detektiv fast permanent Kopfweh, immer häufiger konnte er nicht schlafen und das Gefühl, beobachtet zu werden, begleitete ihn inzwischen überall hin. Selbst an Orten, an denen er gar nicht beobachtet werden konnte, verließ ihn das Gefühl nicht mehr. Ran machte sich große Sorgen, doch noch immer wollte Shinichi ihr nicht erzählen, was ihn bedrückte. Selbst dann nicht, als er aufgrund von Erschöpfung im Sportunterricht zusammenbrach. Die Schulkrankenschwester behielt ihn den Rest des Tages im Krankenzimmer und auch sie merkte sofort, dass mit dem Schüler etwas nicht stimmte. Er war blass, seine Augen waren stumpf, außerdem zierten sie dunkle Ringe, die davon zeugten, wie wenig Schlaf Shinichi in letzter Zeit bekommen hatte. Während die Krankenschwester an ihrem Schreibtisch saß und nur ab und zu zu Shinichi hinüber sah, um zu überprüfen ob er schon aufgestanden und geflüchtet war, versuchte der Oberschüler, sich zu entspannen. Seine Versuche waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Mit verspannten Muskeln lag er im Bett und musste sich bemühen, die Augen geschlossen zu halten und sich nicht ständig umzusehen. Als es am frühen Nachmittag klopfte, erschrak Shinichi und erst, als er sah, dass es sich bei dem Besucher um Ran handelte, nahm seine Anspannung etwas ab. „Shinichi, wie geht’s dir?“ Sie setzte sich zu ihm auf die Bettkante und fühlte ihm kurz die Stirn. Ein sorgenvoller Ausdruck lag auf ihrem Gesicht und einen Moment lang wollte Shinichi nichts mehr tun, als ihr zu sagen, was los war. Doch er tat es nicht. „Schon besser.“ Das leise Seufzen Rans verriet ihm, dass sie ihm diese Lüge nicht glaubte. Allerdings wusste sie genauso wie er selbst, dass er ihr nichts anderes sagen würde, also beließ sie es dabei. Sie erzählte ihm, dass sich die Nachricht von seinem Zusammenbruch wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule verbreitet hätte und viele ihm ausrichten ließen, dass sie hoffen, dass es ihm bald wieder besser gehe. Der junge Detektiv freute sich über die Genesungswünsche. Er wusste, dass er an der Schule schon immer ziemlich beliebt war, doch trotz allem wärmte die Fürsorge der anderen ihm das Herz. „Sag ihnen Danke von mir, ja?“ Ran nickte. Sie blieb noch, bis die Pause zu Ende war und sie zurück in die Klasse musste und versprach Shinichi, ihn nachher abzuholen, wenn der Unterricht aus wäre. In der verbleibenden Zeit versuchte der Kranke mit mäßigem Erfolg, sich zu entspannen und als Ran nach dem Unterricht erneut kam um ihn abzuholen, ermahnte ihn die Krankenschwester, dass er wegen seiner Probleme am besten zum Arzt gehen sollte. Der Weg nach Hause entwickelte sich zum Spießrutenlauf. Neben einigen Schülern, die Shinichi nochmal persönlich sagen wollten, wie froh sie waren, dass es ihm besser ging, wurde die innere Unruhe und Beklemmung des jungen Detektivs immer stärker. Alles, was er noch wollte, war, nach Hause gehen, die Tür hinter sich abschließen und wenn möglich in einem Loch verschwinden, in dem ihn niemand fand. Ran beobachtete das Verhalten ihres Freundes mit wachsender Sorge. Shinichi… Shinichi… Shinichi… Er wagte kaum, zu blinzeln, damit er nichts verpasste. Seine Augen lagen unverwandt auf dem jungen Mann mit den schönen blauen Augen. So gern wollte er zu ihm gehen. Ihn ansprechen, seine schöne dunkle Stimme hören. Ihn berühren. Was machte eigentlich dieses Mädchen schon wieder bei ihm? Musste die die ganze Zeit so an ihm kleben? Schlimmer als eine Klette war dieses Weib. Er unterdrückte ein Knurren und huschte weiter in den nächsten Schatten. Und wer waren diese anderen Bälger? Irgendwelche aus seiner Schule, wie es aussah. Zumindest trugen sie dieselbe Schuluniform wie Shinichi. Auch, wenn sie ihm weitaus besser stand. Aber gut…ihm stand einfach alles ausgezeichnet. Zum Beispiel dieses Kombination aus schwarzem T-Shirt und weißem Hemd, die er letztens an gehabt hatte… Einfach zum Anbeißen. Moment mal! Fasste dieses Weibsstück ihn da gerade tatsächlich an!? Wie konnte sie es wagen…? Er musste sich beherrschen. Sie war eine gute Freundin. Noch konnte er nicht verhindern, dass sie ihn berührte. Er versuchte, sich zu beruhigen, doch erst, als die beiden Schüler sich schließlich trennten und Shinichi den Rest seines Nachhauseweges allein zurücklegte, verschwand seine Wut langsam. Nachdem der Oberschüler das Haus betreten und die Tür geschlossen hatte, blieb er noch ein wenig dort und beobachtete das Haus. Den Drang, das Grundstück zu betreten, unterdrückte er, auch, wenn er wusste, dass das nicht mehr lang funktionieren würde. „Shinichi…“ Tbc… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)