Der Weihnachtsball von neighbours_kid (Der Pianist) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein Morgen wie jeder andere an der Konoha High School. Die Schüler waren in ihren Klassen und hatten Unterricht. Die Klasse von Tsunade schrieb gerade einen Aufsatz. Jeder war über seine Arbeit gebeugt und nur das kritzeln der Stifte war zu hören. Als das Klingeln der Schulglocke zu hören und die Lektion zu Ende war, packte jeder seine Sachen zusammen, legte den Aufsatz Tsunade auf den Schreibtisch und verliess das Zimmer. Eine Gruppe von Schülern traf sich draussen auf dem Schulhof. Es waren 5 Jungs und 4 Mädchen. Wie man durch die wild gestikulierenden Hände erahnen konnte, brach gerade eine heftige Diskussion aus. Nun denn, hören wir mal rein. „Also ich hab irgendwas geschrieben, von wegen, dass man das so machen sollte wie bei Beispiel eins, weil da ja irgendwas stand von wegen, dass man das nicht darf und es besser ist und so.“, sagte ein blonder Junge mit Sturmfrisur. Bei seiner Erklärung fuchtelte er wild mit den Händen umher und schlug beinahe ein paar seiner Freunde. „Also ich weiss nicht.“, sagte ein Mädchen mit braunen Haaren, „Ich hab da total was anderes geschrieben. Ich fand Beispiel 3 am besten. Wisst ihr, dass war das mit der seltsamen Gruppe und der komischen Geschichte die kein Schwein gecheckt hat.“ „Der Aufsatz war totaler Müll. Schon das Thema war scheisse. Ich meine, was hat ‚Mobbing im Unterricht‘ mit Religion zu tun? Hätte da nicht was mit ‚Glaubensfreiheit‘ oder ‚Verschiedene Religionen‘ kommen können, wie wir’s im Unterricht angeschaut haben?“, warf nun ein Junge mit langen braunen Haaren ein. „Du sagst es Neji. Und ausserdem, wird der Scheiss auch noch benotet. Ich krieg da sicher ne 5 oder ne 6. Das wird echt kacke.“, sagte nun ein ebenfalls braunhaariger Junge. Ein Mädchen mit langen blonden Haaren meinte nun: „Hey Leute, lasst uns den Mist einfach vergessen. Schliesslich müssen wir auch mal an was anderem rumstudieren.“ „Und was zum Beispiel?“, fragte nun ein schwarzhaariger Junge etwas genervt. „Ach Sasuke! Denk doch nach! Der Ball!“, sagte die Blonde nun. „Was für’n Ball?“, fragte ein Junge, der aussah als ob er lieber wieder schlafen gehen würde. Die Blonde seufzte. „Ein Wunder Shikamaru, dass du nicht schläfst.“ „Nein, Ino, es ist ein Wunder das Shika es nicht bemerkt hat, dass wir einen Ball haben, obwohl du seit einer Woche sicher nur noch davon sprichst. Und du bist immerhin mit ihm zusammen.“, warf nun ein rosahaariges Mädchen ein. Und damit hatte sie mehr als Recht. Das blonde Mädchen, Ino, hatte wirklich seit einer Woche nur noch davon gesprochen und besonders ihren Freund damit zu getextet. Vielleicht sollten wir mal ein paar Tage zurückspulen und schauen was da genau passiert ist. Es war Montagmorgen und Tsunade, die Schulleiterin und Klassenlehrerin der Klasse 1d, betrat das Klassenzimmer und brachte die schwatzhafte Klasse zum schweigen. Nachdem auch der letzte seine Aufmerksamkeit ihr gewidmet hatte, informierte sie die Klasse über die folgenden Tage. „Guten Morgen zusammen. Wie ihr vielleicht wisst, ist in 3 Wochen Weihnachten. Wir, die Lehrer und Ich, haben beschlossen das ganze dieses Jahr etwas spezieller zu machen als sonst. Wir-„, sie machte eine Pause um Spannung auf zubauen. Aller Augen waren auf sie gerichtet. „-machen… einen Weihnachtsball!“, verkündete sie nun endlich. Die Mädchen brachen in Jubel aus, die Jungs, auf jeden Fall die meisten davon, stöhnten. Nun war die letzte Woche vor dem Ball angebrochen. Heute war Montag und der Ball würde Freitagabend stattfinden. Für die meisten Jungs das Schlimmste: Er war Pflicht. Jeder musste kommen, hatte er nicht einen Arzttermin oder so etwas in der Art. Die Clique, bestehend aus den fünf Jungs Naruto, Sasuke, Neji, Kiba und Shikamaru und den vier Mädchen, Tenten, Ino, Hinata und Sakura, hatte bisher sehr wenig darüber gesprochen. Mit Ausnahme von Ino natürlich, die von der Idee mehr als begeistert war. Der Ball würde in der Turnhalle stattfinden und somit fiel der Sportunterricht wegen der Vorbereitungen aus. Für die Jungs war dies hauptsächlich eine schlechte Nachricht, denn die meisten liebten Sport. Doch einerseits war es auch eine gute Nachricht, denn das hiess es gab mehr Freistunden. Die Clique war nun auf dem Weg nach Hause, da der Unterricht am Morgen vorüber ist und der am Nachmittag ausfiel, weil es eben solche Sportstunden sind. An einer Kreuzung teilte sich die Gruppe auf und jeder ging seines Weges. Das Mädchen mit den rosa Haaren, Sakura, wohnte am nächsten bei der Schule und zwar genau an dieser Kreuzung. Sie ging in ihre Wohnung, wo sie von ihrem Vater herzlich begrüsst wurde. Die 17jährige lebte seit 7 Jahren mit ihm alleine, da ihre Mutter bei einem Unfall im Krankenhaus gestorben war. Sakura hatte noch einen kleinen Bruder, der eben in diesem Jahr, als die Mutter starb, auf die Welt kam. Der 7jährige Taro ging in die erste Klasse und war ein aufgewecktes kleines Kerlchen mit braunen Haaren und grünen Augen. Von seiner Mutter hatte er im Gegensatz zu Sakura nur die Augen geerbt, sonst war er genauso wild und braunhaarig wie sein Vater. Sakura jedoch, war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Das einzige was sie mit ihrem Vater wirklich gemeinsam hatte war, dass sie beide Zimteis liebten. Sakuras Mom konnte das nicht ausstehen, doch Sakura liebte es einfach. Sie wollte gerade in ihr Zimmer verschwinden, als Taro seinen Strubbelkopf aus seinem Zimmer streckte und seine grosse Schwester angrinste. „Hey, Ototo-chan!“, sagte Sakura lächelnd und verschwand in ihrem Zimmer. Sie legte sich auf ihr Bett und dachte über die nächsten Tage nach. Freitag würde der Ball sein. Sakura mochte Bälle nicht so gerne. Klar, es würde sicher lustig werden, mit der Clique dort zu sein, aber trotzdem. Die meisten Schüler hatten schon lange einen Freund oder ne Freundin. Nur sie nicht. Selbst Naruto hatte schon jemanden. Obwohl es bei ihm seltsam war. Er war seit je her ihr bester Freund gewesen doch dieses eine Detail hatte sie wirklich nicht erahnen können. Jahrelang hatte es so ausgesehen, als ob Naruto in sie verliebt gewesen wäre, doch dem war nicht so. Besonders in dieser Zeit, in der Sakura auf Sasuke stand, war dieser Verdacht ziemlich stark, denn Naruto hing nur noch mit Sakura herum. Es sah wirklich so aus, als wäre er eifersüchtig auf Sasuke, dass er bei den Mädchen so beliebt war. Doch es war nicht so, wie viele dachten. Nein. Denn der Blonde stand nicht auf Mädchen. Er war schwul. Und nun, seit einem knappen Monat mit dem zusammen, von dem man noch weniger erwartet hätte, dass er schwul ist. Der Schwarm aller Mädchen, einer der hübschesten Jungs an der ganzen Konoha High. Sasuke Uchiha. Im ersten Moment hatte Sakura das ganze wirklich für einen Witz gehalten. Für einen ziemlich dummen Witz um ehrlich zu sein. Doch dem war nicht so. Die Zwei liebten sich wirklich und es war relativ unwahrscheinlich, dass die beiden noch jemand auseinander bringen könnte. Und auch nebst den Beiden hatte jeder der Clique einen Freund oder ne Freundin. Neji hatte Tenten, Kiba hatte Hinata, Shikamaru hatte Ino. So war es nun mal sie, die keinen Freund hatte. Deshalb ging sie nicht gerne auf Bälle. Den kaum würden sie dort sein, würden sie die Paare auf die Tanzfläche verziehen und sie stünde alleine da. Und das wollte sie nicht. Nur jemand könnte sie dazu veranlassen alleine sein zu wollen: Rock Lee. Er stand schon seit der ersten Klasse auf Sakura und fragte sie immer wieder um Dates. Und zu ihrer grossen Befürchtung, würden in der Turnhalle am Freitag wohl auch Mistelzweige rumhängen. Sakura wusste jetzt schon, dass Lee sie wohl oder übel unter so einen grässlichen Zweig ziehen wollte. Sakura schüttelte sich bei diesem abscheulichen Gedanken. Das ganze Nachdenken machte sie hungrig und sie ging wieder hinunter in die Küche wo ihr Vater schon mit einem leckeren Eis auf sie wartete. „Ah, du kommst gerade rechtzeitig“, sagte er, „ich wollte dir gerade eins hoch bringen. Sakura setzte sich lächelnd an den Tisch und gemeinsam assen sie schweigend dieses leckere Zimteis. Taro kam zwischen durch einmal in die Küche, doch er konnte dieses Eis genauso wie seine Mutter nicht ausstehen und er verschwand deshalb schnell wieder. Nachdem Sakura fertig gegessen hatte, ging sie wieder in ihr Zimmer und schaute ein bisschen fern. Doch es kam nicht wirklich etwas Interessantes und so wollte sie gerade wieder ausschalten, als ihr Bruder ins Zimmer rauschte und fragte ob er einen Film schauen dürfte. Sakura nickte und Taro ging wieder aus dem Zimmer um einen Film zu holen. Er kam mit seinem Lieblingsfilm ‚Bären Brüder‘ zurück ins Zimmer, setzte sich aufs Sofa und begann den Film zu schauen. Sakura, welche nicht wusste womit sie sich beschäftigen sollte, ging nach unten in die Küche und machte für ihren Bruder Popcorn. Sie brachte ihm das Popcorn und ging dann hinaus um etwas spazieren zu gehen. Es hatte begonnen zu schneien und Sakura musste lächeln bei dem Anblick. Langsam aber sicher würde Konoha in ein weisses Dorf verwandelt werden. Sie ging in Richtung Schule, bog dann aber vorher ab. Auf diesem Weg befand sich die Turnhalle. Als sie daran vorbei ging hörte sie plötzlich eine wunderschöne Melodie. Sakura blickte verwundert auf und schaute zu dem Gebäude. Sie sah, dass darin Licht brannte und so ging sie auf ein Fenster zu. Sie blickte hinein und was sie sah, erstaunte sie wirklich. In der Turnhalle war schon fast alles für den Ball vorbereitet worden. Die Bühne war da, die Bar, die Tanzfläche, Sitzangelegenheiten. Alles war schon da. Es standen noch ein paar Kisten mit Deko herum die noch aufgehängt werden musste doch sonst war schon fast alles bereit. Auf der Bühne waren auch schon die Instrumente für die Band. Ein Schlagzeug, Gitarren, Mikrofone und ein wunderschöner schwarzer Flügel. An diesem sass ein Junge, nicht viel älter als Sakura, so wie sie schätzte. Er hatte silberne Haare und trug eine Sonnenbrille. ‚Warum trägt er da drin ne Sonnenbrille? ‘, fragte sich Sakura verwundert. Doch dann begann er wieder zu spielen. Was Sakura da hörte bezauberte sie. Der Junge spielte wundervoll. Sakura hatte noch nie eine schönere Melodie gehört, da war sie sich sicher. Er hatte keine Noten und spielte einfach vor sich hin. Sakura wusste, er lebte in diesen Tasten. Er war ein Naturtalent. Doch wieso war er da drin? Und wer war er? Sie hatte ihn noch nie gesehen und genau das wunderte sie am meisten. Denn, wenn er wirklich so alt war wie sie, dann sollte er doch in die Schule gehen. Sakura schaute ihm noch eine Weile zu, wie er spielte und liess sich von der Melodie bezaubern. So stand sie sicher über eine Stunde an dem Fenster und schaute ihm zu. Plötzlich surrte ihr Handy und sie erschrak. Sie griff in ihre Hosentasche und schaute darauf. Eine SMS von Ino war gerade angekommen. Hey Saku! Wie steht’s, kommst du morgen ins Kino? Ten und Hina kommen auch. Wir wollten Burlesque schauen. Er kommt um 18 Uhr. Na, was sagst du? LG, Ino Sakura wusste nicht was sie antworten sollte. Sie schaute auf die Uhr. 18:30 Uhr. Sie war hin und her gerissen. Sollte sie Morgen ins Kino gehen, oder sollte sie darauf hoffen, dass der Junge morgen wieder da sein und spielen würde? Sakura wusste es nicht. Doch weiter nachdenken konnte sie nicht. Denn das Licht in der Halle ging aus und auf der anderen Seite der Halle ging die Tür auf. Sakura machte sich auf und davon, damit er sie auch ja nicht bemerkte. Unterwegs schrieb sie Ino zurück. Sorry, Ino. Ich hab morgen um die Zeit schon etwas vor. Tut mir echt Leid. Ich wünsch euch aber viel Spass. LG, Saku Sakura machte sich auf nach Hause und betrat keine fünf Minuten später das Haus. Schwer atmend hängte sie ihre Jacke auf und ging in ihr Zimmer. Der Film war schon lange zu Ende und Taro schlief auf dem Sofa. Sakura lächelte und setzte ich mit dem Rest Popcorn auf ihr Bett. Sie ass es und brachte die leere Schüssel dann nach unten. Nachdem sie dann Taro in sein Zimmer getragen hatte, ging sie in ihr Zimmer und las ein Buch. Um Elf Uhr ging sie dann ins Bett und schlief auch sofort ein. In ihren Träumen wurde sie von der wunderschönen Melodie, welche sie heute gehört hatte begleitet. So verging die Woche schnell und Sakura war jeden Abend um diese Zeit zur Turnhalle gegangen und hatte den wunderschönen Klängen gelauscht. Jedes Mal bezauberte sie die Melodie erneut und doch wusste sie immer noch nicht wer er war. Heute war es soweit. Heute würde endlich der Weihnachtsball stattfinden. Die Clique hatte gerade den Unterricht am Nachmittag hinter sich gebracht und war nun auf dem Weg nach Hause. An der Kreuzung bei Sakuras Haus hielten sie an und besprachen nochmal den Abend. „Also gut Leute, haltet mal die Klappe!“, rief Ino in die schwatzende Menge. „Gut. Also, Hina, Ten und Ich werden um 17 Uhr bei Saku sein, wegen dem Outfit. Jungs, ihr trefft euch bei Naruto. Um Punkt halb 8 kommt ihr hier her und klingelt. Dann machen wir uns auf den Weg zur Turnhalle. Alles klar? Gut! Dann bis später!“ Jeder nickte und alle machten sich auf nach Hause. Sakura betrat die Wohnung und rannte gleich die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Sie ging in ihr persönliches Badezimmer und suchte all ihr Schminkzeug zusammen und baute alles vor dem grossen Spiegel auf. Dann rannte sie wieder zurück in ihr Zimmer und kramte alle ihre Kleider aus dem Schrank. Sie legte sie auf ihr Bett und betrachtete das ganze. Sie schaute auf die Uhr. 20 vor 5. Sie eilte hinunter in die Küche, holte 4 Gläser und ein paar Flaschen zu trinken. Um Punkt 17 Uhr, standen Tenten, Hinata und Ino auf der Matte und Sakura rannte hinunter zur Tür um zu öffnen. Doch Taro hatte dies schon getan und die drei standen in der Küche. Sakura begrüsste die Drei und führte sie nach oben in ihr Zimmer. Jede hatte Schminkzeug und Kleider dabei. Das Schminkzeug wurde im Bad verstaut, die Kleider auf dem Bett und dem Sofa. So beschäftigten sich die Vier zweieinhalb Stunden lang mit Outfit, Frisur und Schminke, bis die Jungs dann läuteten. Sie waren sogar zu früh. Sakura, welche schon fertig war, ging nach unten und öffnete die Tür. Die Jungs hatten sich wirklich rausgeputzt. Narutos und Kibas sonst so verwuschelten Haare sahen sogar ein bisschen ordentlich aus. Nach und nach kamen auch die anderen Drei Ladys nach unten und die 9 machen sich auf zur Halle. Insgesamt waren sie ein ziemlich bunter Haufen. Sakura im grünen, Ino im rosa, Tenten im roten und Hinata im hellblauen Kleid, waren zusammen schon relativ bunt und bildeten einen Kontrast zu den Jungs. Jeder der 5 hatte schwarze Hosen und Jackett, jedoch jeder ein anders farbiges Hemd. Sasuke ein dunkelblaues, Kiba ein rotes, Naruto ein oranges, Shikamaru ein grünes und Neji ein hellbraunes. So betrat die Clique die festlich geschmückte Halle und begab sich zu einem Tisch mit 9 Sesseln darum herum. Sie setzten sich und um 20 Uhr bat Tsunade dann um Ruhe und begrüsste alle herzlichst zum Weihnachtsball. Danach wurde die Tanzfläche eröffnet und die Band begann zu spielen. Das Lied begann mit einem Klavierstück. Als der Pianist zu spielen begann, schaute Sakura wie gebannt auf die Bühne. Diese Melodie… Sakura traute ihren Augen nicht. Der Junge, den sie jeden Abend beobachtet hatte, sass da oben vor dem Flügel und spielte dieses wundervolle Lied. Als dann auch der Rest der Band zu spielen begann, beugte sich Sakura zu Tenten hinüber und fragte: „Kennst du den Pianist?“ Tenten schaute sie verwundert an und schüttelte den Kopf. Sakura wandte sich wieder der Band zu. Nach und nach füllte sich die Tanzfläche und auch die Clique teilte sich. Ino, Shikamaru, Tenten, Neji, Hinata und Kiba gingen auf die Tanzfläche und waren so die meiste Zeit des Abends verschwunden. Naruto und Sasuke hatten sich weiter nach hinten verzogen und waren nur noch am rumknutschen und zwischen durch am Essen. Sakura hatte sich unterdessen etwas zu Essen geholt, sich dann auf einen Sessel näher bei der Band gesetzt und lauschte nun interessiert dem unbekannten Pianisten. Etwa in der Hälfte des Abends wurde die Band durch einen DJ ersetzt und die Musik wurde schneller. Sakura hatte sich wieder nach hinten verzogen und sass in einem Sessel, darauf bedacht nicht einzuschlafen. Die Clique war immer noch nicht wieder zusammen gekommen. Wahrscheinlich tanzten nur noch Hinata und Kiba. Sakura hatte gesehen wie Neji und Tenten auch weiter nach hinten verschwunden waren und auch Shikamaru und Ino hatten sich davon gemacht. In Richtung Toilette, wenn sie richtig schätzte. Sakura stand auf und holte sich eine Portion Chips und ein neues Getränk. Sie wollte gerade wieder auf ihren Sessel zu gehen als auf dem neben dran der unbekannte Pianist platz genommen hatte. Trotzdem setzte sie sich wieder auf ihren Sessel. Immerhin lagen ihre Jacke und ihre Handtasche noch da. Sie trank einen Schluck und blickte den Pianisten aus dem Augenwinkel an. Immer noch hatte er seine Sonnenbrille an und seine silbernen Haare waren genau so verwuschelt wie sie es von den Abenden kannte. Nach einer Weile wagte sie es sich etwas zu ihm umzudrehen und ihn anzusprechen. „Hi!“, sagte sie. Er wandte seinen Kopf ihr zu und lächelte. „Hi.“, sagte auch er. „Du spielst wundervoll Klavier…“, sagte Sakura wahrheitsgemäss. Der Unbekannte lächelte sie immer noch an und sagte dann: „Danke…“ Sakura wollte eigentlich gerade fragen, wieso er diese Sonnenbrille trug, doch er kam ihr mit einer Frage zuvor. „Du heisst Sakura, nicht wahr?“, fragte er. Sakura war sichtlich erstaunt. „Eh..jah...“, antwortete Sakura immer noch erstaunt. Er lächelte sie wieder an und sagte dann: „Ich bin Kakashi, freut mich.“ „Mich auch.“, antwortete Sakura und drehte sich nun gänzlich zu ihm um. Nach einer Weile fragte sie nun: „Dieses Lied, welches du am Anfang gespielt hast. Wie heisst das? Ich glaube ich kenne es.“ Kakashi grinste und meinte dann: „Na klar, kennst du es. Schliesslich hast du es seit Montag jeden Abend gehört." Sakura fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er hatte sie bemerkt? Er hatte sie tatsächlich bemerkt? Wie? Sakura merkte wie sie etwas rot wurde. Kakashi, welcher seinen Kopf wieder nach vorne gedreht hatte meinte nun lächelnd: „Du wirst rot… Aber keine Angst, ich kann das nicht sehen.“ Sakura war verwirrt. Er wusste, dass sie rot war, doch sehen tat er es nicht. Wieso? „Warum meinst du, du kannst das nicht sehen?“, fragte sie verwundert aber doch interessiert. Kakashi wandte sich wieder zu ihr und sagte dann: „Ich bin blind.“ Sakuras Augen weiteten sich. Alles hätte er sagen können, doch das hätte sie auf keinen Fall erwartet. Irgendwie stimmte das Sakura traurig. Er tat ihr Leid. „Oh.. das tut mir Leid…“, sagte sie bedrückt. Kakashi jedoch lächelte und sagte: „Das muss dir nicht Leid tun. Ich fühle mich gut so. Ich denke, wenn ich sehen könnte wäre ich manchmal doch lieber blind.“ Sakura konnte das nicht verstehen. Wie konnte man blind sein und doch so unbeschwert durchs Leben gehen? „Wie lange bist du schon blind?“, fragte sie nun. „Schon immer“, antwortete Kakashi, „seit 18 Jahren um genau zu sein.“ Wieder weiteten sich Sakuras Augen. Beinahe kamen ihr die Tränen. Einerseits tat er ihr so Leid, nie die Welt gesehen zu haben, andererseits war sie so gerührt von seiner Art damit umzugehen. Es war eine Weile still, doch dann fragte Kakashi: „Sakura, darf ich dir ein Kompliment machen?“ Sakura war ganz überrascht. Was sollte sie antworten? Wie von selbst kamen ihr die Worte über die Lippen: „Wenn du möchtest…“ Kakashi drehte sich mehr zu ihr und sagte dann lächelnd: „Du siehst wunderschön aus… Das grüne Kleid passt perfekt zu deinen Augen…“ Wieder war Sakura so erstaunt, dass sie kaum ein Wort über die Lippen brachte. Woher wusste er, wie sie aussah? Er war doch blind? Dass er log, konnte sie sich nicht vorstellen. „Danke…“, sagte sie tief berührt, „aber woher weisst du…“ „Intuition…“, antwortete Kakashi. Wieder war es still. Diese Stille beunruhigte Sakura. Sie sah auf die Uhr. 23:30 Uhr. In einer halben Stunde war Weihnachten. Wieder war es Kakashis Stimme die die Stille durchbrach. Natürlich war es nicht wirklich still. Der DJ legte immer noch laute, schnelle Musik auf und die Leute um sie herum redeten und redeten. „Kommst du ein bisschen nach draussen? Hier ist es so laut und stickig.“, fragte Kakashi. „Natürlich…“, antwortete Sakura und stand auf. Sie nahm ihre Jacke und ihre Tasche und ging gemeinsam mit ihm nach draussen. Es schneite noch immer, so wie schon der Rest der Woche. An der Seitenwand der Turnhalle führte eine Treppe aufs Dach. Kakashi ging voraus und Sakura hinten nach. Oben angekommen stützte sich Kakashi am Geländer auf und schwieg. Sakura stellte sich neben ihn und schaute ihn interessiert an. Er gefiel ihr sehr. Er war hübsch, klug, begabt, lustig…. Und er war blind. Aber das störte sie nicht. Nein, das machte ihn zunehmend interessanter. Und Sakura liebte sein Klavierspiel. Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte sich Kakashi wieder aufrecht hin und drehte sich zu Sakura. Gerade in diesem Moment, als die Glocken der entfernten Kirche den neuen Tag einläuteten, machte Kakashi einen Schritt auf Sakura zu und küsste sie. Sakura war mehr als überrascht, doch erwiderte sie den Kuss nach kurzem Zögern. Nach einer Weile löste sich Kakashi von ihr und murmelte „Frohe Weihnachten…“ Sakura war etwas rot geworden, doch erwiderte sie: „Dir auch…“ Sie atmete einmal tief ein, legte dann eine Hand auf Kakashis Wange um seine Aufmerksamkeit zu haben. Er schaute auf und Sakura küsste ihn. Auch Kakashi zögerte zuerst, erwiderte den Kuss dann aber auch. In Sakuras Jackentasche surrte ihr Handy, doch sie ignorierte es. Im selben Moment verliess eine Gruppe von acht Menschen die Turnhalle. „Leute, ich glaub ich hab sie gefunden...“, ertönte Tentens Stimme und sie zeigte aufs Dach. Die Clique sah zwar nur eine Silhouette, doch jeder erkannte Sakura, doch den Jungen erkannten sie nicht. Als Sakura Tentens Stimme hörte, musste sie unmerklich grinsen, doch stören liess sie sich nicht. Nach einer Weile löste sie sich von Kakashi und blickte ihn an. Kakashi lächelte und fragte leise: „Freunde von dir?“ „Meine Clique…“, antwortete Sakura. „Okay…“, meinte Kakashi und verschmolz wieder mit ihren warmen Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)