Delusive Society von Gepo (Dritter Teil der DS-Reihe) ================================================================================ Kapitel 103: Mehr Persönlichkeiten ---------------------------------- Mich hat ein KreaHoch gepackt o.o Ich habe eine neue FF begonnen und in der letzten Woche über 70 Seiten geschrieben. Bis ich das mal alles hoch geladen habe ... dafür kann ich garantieren, dass ich ganz regelmäßig etwas on zu stellen habe bei http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/94684/314473/ Würde mich freuen, wenn ihr da rein lest. Und jetzt viel Spaß mit dem neuen DS-Kapitel ^.^ ________________________________________________________________________________________________ Katsuya schlug langsam die Lider auf, bevor er sie plötzlich aufriss. Irgendetwas war falsch. Irgendetwas … Aspahlt? Beton? Er legte den Kopf zur Seite. Beton. Warum lag er auf einem Betonboden? Er versuchte, so viel wie möglich von seiner Umgebung zu sehen, ohne sich zu bewegen. In Sichtlinie befanden sich gestapelte Kisten, rechts und links davon schien der Boden nur in die Unendlichkeit weiter zu gehen. Durch die Dunkelheit konnte er allerdings nicht weit sehen. Hinter ihm schien eine kleine Lichtquelle zu sein. Feuer, wenn ihn das Geräusch nicht täuschte. Da er keine Wärme im Rücken spürte, musste es etwas entfernt sein. Wie zur Hölle war er hier hin gekommen? War er wieder entführt worden? Es sah dieser verdammten Lagerhalle erstaunlich ähnlich. Er hob vorsichtig den Kopf, um mehr zu sehen. Einen kurzen Moment später erstarrte er. Stahlbalken. Er kannte diesen Stahlbalken. Er sog tief die Luft ein. Entweder war er in einem Traum oder er war entführt worden. Er biss auf seine Unterlippe – was weh tat – und tippte damit auf Zweiteres. Wie zur Hölle waren die in Setos Haus gekommen? Ohne, dass einer von ihnen etwas bemerkt hatte? Und wo war Seto? Pegasus war der einzige mit einem sinnvollen Grund, sie zu entführen. Was würde er mit Seto machen? Katsuya versuchte, mit so etwas wie einem inneren Radar Kontakt aufzunehmen, aber leider hatte er noch keine übernatürlichen Kräfte entwickelt, um zu wissen, wo Seto sich befand. „Our puppy is awake.“ Katsuya erstarrte. Er kannte diese Stimme. Sie konnte nicht real sein. Das hier konnte nicht sein. Er setzte sich blitzschnell auf und fuhr herum. Ihn begrüßte ein Pistolenlauf an seiner Stirn. „Don't even try“ Ted grinste ihn mit einem breiten, dreckigen Grinsen an. „Du bist tot“ Katsuya verzog trotzdem das Gesicht. Er sollte aufwachen. Er musste aufwachen. Das hier war nicht real. Ted war nicht real. Ted war tot. Das hier war ein Traum. Er musste verdammt nochmal aufwachen! Er drehte den Kopf weg, aber plötzlich saß er gegen den Pfeiler gelehnt und war festgebunden. „Afraid?“ Ted strich mit der Waffe eine Strähne von Katsuyas Pony zur Seite und ließ sie an dessen Schläfe weilen. „You don't like this? Shall I put it away?“ Die Waffe sank Katsuyas Körper hinab, die Brust entlang bis zu seinem Schritt. „Or shall I put it here?“ Es war ein Traum. Ein fucking Traum. Es war nicht real. Selbst, wenn Ted ihn im Traum vergewaltigen würde, wäre es nicht real. Selbst, wenn er ihn erschießen würde. Es war alles nicht real. Katsuya zitterte trotzdem. Es sah verdammt real aus. Er roch real und es fühlte sich auch real an. Und die scheiß Waffe zwischen seinen Beinen war genau so kalt und schwer, wie er sie sich immer vorgestellt hatte. Er schloss die Lider und biss die Zähne zusammen. „What are you doing?“ Katsuya stieß überrascht wie erleichtert die Luft aus. Dean. Dean war hier. Dean würde Ted abhalten. Er sah auf. Nicht nur Dean, auch Jon war da. Sie würden ihn beschützen. Sie würden Ted aufhalten. „Care to play?“ Ted grinste über die Schulter. „Hmpf“ Dean zuckte mit einer Schulter. „Why not?“ Katsuya zog die Lider auseinander, als würden sie zusammen kleben. Seine Lippen hatte er in Ekel, nein, Revulsion verzogen. In seinem Mund befand sich ein Nachgeschmack von Magensaft, auch wenn das Laken vor ihm sauber schien. Mit einer Mischung von Müdigkeit und Widerwillen drehte er den Kopf und tastete nach Seto an seiner Seite. Nur war entsprechende Seite leer. Katsuya seufzte leise. Heute musste irgendwie alles schief gehen, oder? Er drehte sich in die Kuhle, die Seto hinterlassen hatte und versuchte, noch einen Rest Wärme zu erhaschen. Das Laken war allerdings schon kalt. Mit einem sehr tiefen Seufzen richtete Katsuya sich auf. Sollte er …? Na ja, er würde eh nicht mehr schlafen können. Irgendwo würde Seto schon sein. Er drehte sich zur Seite, schwang die Beine über die Bettkante und erhob sich langsam. Jedes Gelenk schien einzeln knacken zu wollen. Wie sich seine Muskeln anfühlten, wollte er gar nicht erst beschreiben. Sein Körper gab ihm nur die Rückmeldung, dass er mindestens achtzig war. Im Badezimmer war Seto nicht. Allerdings war dort der Wasserhahn, an dem sich Katsuya die Reste des Alptraums aus dem Gesicht wusch. Den Mund wusch er sicherlich fünfmal aus. Der Traum war einfach nur zu real gewesen. Er ging Richtung Flur, warf einen Blick in Setos Arbeitszimmer, doch drehte schnell wieder ab. Oben schien sein Freund nicht zu sein. Wahrscheinlich saß er wieder im Wohnzimmer und sah den Mond an. Als er Seto jedoch weder im Wohnzimmer noch in der Küche fand, musste Katsuya schlucken. Seto war doch nicht ausgegangen, oder? Mitten in der Nacht? Keine seiner Persönlichkeiten würde so etwas machen. Wächter vielleicht, aber der wollte ja nicht raus kommen. Ob Angst sich des Körpers bemächtigt hatte und geflohen war? Das schien das einzig Plausible. Setos Schuhe standen vorne an der Tür – außer Angst wäre niemand barfuß nach draußen gegangen. Katsuya ließ sich einfach dort auf den Boden sinken, wo er gerade stand. Wenn Angst wirklich weggelaufen war, was zur Hölle sollte er dann machen? Sollte er ihn suchen? Sollte er einfach warten, bis Seto von selbst zurück kam? Andererseits könnte Angst da draußen sonst was passieren. Sollte er Yami anrufen? War Seto vielleicht bei Yami? Ikar meinte doch, das wäre seine erste Anlaufstelle. Nur warum sollte Ikar einfach gehen, ohne etwas zu sagen? Weder Ikar noch Seto würden so etwas tun und Klein-Seto schonmal gar nicht. Da blieb nur Angst, oder? Hinter sich hörte er ein Knacken, als würde sich etwas großes Festgeklebtes von etwas lösen. Katsuya fuhr herum. Er kniff die Lider zusammen. Da war nichts … oder? Er erhob sich ganz langsam und schlich den Flur herab. Küche, nichts. Wohnzimmer, nichts. Dann war doch nur noch … er sog scharf die Luft ein. Da war der Treppenabgang. Der Keller. Einen kurzen Moment sah er Seto an einem Strick um den Hals baumelnd vor seinem inneren Auge auftauchen, schon raste Katsuya die Treppe hinab. „Seto!“ Am Treppenabgang schlug er gegen die Wand, wandte sich sofort in die Richtung, aus der Licht kam und stürzte in die Waschkammer. „Seto!“ Seto drückte sich erschrocken gegen den Trockner, die Lider geweitet, eine Hand an sein Herz gehoben. Einen Moment lang starrten sie sich gegenseitig in die Augen. Nach sicherlich zwei Sekunden atmete Seto langsam aus und sackte etwas nach vorne mit den Worten: „Hast du mich erschrocken.“ „Seto?“ Katsuya blinzelte. „Was zur Hölle machst du hier unten?“ „Waschen?“ Seto deutete auf die Maschine. „Ja … schon“ Katsuya schüttelte den Kopf. „Ich meine … hast du nicht panische Angst vor dem Keller?“ Er sah Seto in die Augen. „Oder bist du gar nicht Seto?“ „Oh, entschuldige bitte“ Seto lächelte sanft und kam auf ihn zu, die rechte Hand mit dem Handrücken nach oben ausgestreckt. „Wir kennen uns noch gar nicht persönlich, nicht wahr?“ „Imalia?“, riet Katsuya ins Blaue. „Es ist mir ein Vergnügen“ Sie hob die Hand, um zu erinnern, dass er mal Benehmen gelernt hatte. Anhand der Handhaltung nahm er an, dass er ihr den Handrücken küssen sollte. Dass er dabei in Setos Gesicht sah, machte die Situation außerordentlich skurril. Er tat es trotzdem, worauf sie ihr Lächeln kokett mit zwei Fingern bedeckte. Und das alles in Setos Körper! Katsuya blinzelte verwirrt und murmelte: „Äh … ja … ähm … du hast kein Problem mit Kellern?“ Selten intelligent. Wirklich gut gemacht, Katsuya. In Gedanken gab er sich selbst eine Kopfnuss. Ein Glück, dass Imalia ihn schon etwas länger kannte als das hier. Wenn, dann hatte er seinen ersten Eindruck eh schon früher versaut. „Natürlich nicht“ Sie schüttelte mit einem tadelnden Lächeln den Kopf. „Ich muss doch die Waschmaschine bedienen. Wie sollte ich das denn tun, wenn ich Angst vor dem Keller hätte?“ Sie ins Badezimmer stellen. Katsuya verkniff sich diese Antwort jedoch und fragte stattdessen: „Ich dachte, unsere Haushälterin wäscht.“ „Welche Haushälterin?“ Sie blinzelte fragend, doch verlor ihr Lächeln nicht. Das schien recht permanent zu sein. Es war kaum fassbar, aber wenn sie ihre Lippen kurz bewegte, waren um Setos Augen herum kleine Lachfalten zu sehen. Die waren absolut nicht da, wenn irgendeine andere Persönlichkeit draußen war. „Äh … Seto sagte, wir hätten eine Haushälterin. Haben wir keine?“ „Ich fürchte, damit hat er mich gemeint“ Sie legte eine Hand auf Katsuyas Haar und strich darüber, als wäre er fünf Jahre alt. „Ehrlich … ich mache zwar den Haushalt, aber das klingt doch etwas herabsetzend“ Sie spitze die Lippen und legte einen Finger an ihre Wange. „Ich muss ihn schelten, wenn er wieder wach ist.“ Katsuya musste seinen Unterkiefer kontrollieren, damit sein Mund nicht durchgehend offen stand. Das hier war Seto. Setos Körper. Eine Frau in Setos Körper, die sich verdammt wie eine Frau benahm. Wenigstens trug sie, also er, kein Kleid. „Und du?“ Sie faltete die Hände vor ihren Oberschenkeln und beugte sie zu ihm. „Kannst du nicht schlafen?“ „Äh … ja … ich hatte einen Alptraum“ Tja, der war wie weggewischt bei diesem Anblick. Wenigstens etwas. „Soll ich dir etwas Milch mit Honig warm machen?“ Ihr Gesicht drückte Sympathie und Fürsorge aus. Katsuya konnte sich nicht erinnern, den Ausdruck schonmal gesehen zu haben, aber er erkannte ihn trotzdem. Es war der Gesichtsausdruck, den er sich als Kind auf die Züge seiner Mutter gewünscht hatte. „Ja, bitte“ Seine Stimme klang wie von selbst jünger. Er sah Setos Gesicht vor sich, aber er hatte trotzdem das Bedürfnis, Mama zu sagen. Es war … verstörend. Und gleichzeitig irgendwie normal. Der typische Wahnsinn mit Seto im Haus. „Und Kekse?“ „Solange du nachher ordentlich die Zähne putzt“ Sie griff mit einer Hand in eine kleine Tonne, die auf der Waschmaschine stand und nahm einen Plastikbecher Waschmittel heraus. „Lass mich eben diese Maschine anstellen.“ „Sicher“ Katsuya lehnte sich gegen den Türrahmen und biss auf seine Unterlippe. Dabei lächelte er dennoch. Imalia war wirklich eine Mama. So wie sie im Buche stand. So wie er sich immer eine erträumt hatte. Durfte er so egoistisch sein und eine Runde Kind bleiben? Oder musste er ihn – und sie – daran erinnern, dass sie, also er, sein Verlobter war. Irgendwie konnte er sich vorstellen, dass sie ihn dafür herzlich auslachen würde. In ihren Augen war er nicht mehr als ein kleiner Bengel. Er konnte ja erstmal ein Bengel bleiben und morgen Yami anrufen. Oder Seto selber fragen. Nachdem die Maschine lief, strich sie ihm noch einmal über das Haar und nahm seine Hand, um ihn nach oben zu führen. Ein bisschen kam er sich vor, als wäre er auch fünf, aber das war schon okay so. Er fühlte sich scheiße und gerade war Imalia genau das, was er brauchte. Wenn sie ihn jetzt noch in den Arm nehmen würde, wäre alles perfekt. Für's erste würde er seine Milch mit Honig genießen und sich danach ins Bett bringen lassen. Und vielleicht war bis dahin auch Seto wieder da und würde sich zu ihm legen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)