Delusive Society von Gepo (Dritter Teil der DS-Reihe) ================================================================================ Kapitel 52: Die Bürde der Erinnerung ------------------------------------ Morgen ist meine letzte Prüfung für dieses Semester! Wish me luck :) Und da ich das ganze Wochenende zu faul zum Arbeiten war, habe ich einfach mal die Kapitel der nächsten drei Wochen runter geschrieben ^.- Das erste bekommt ihr sogar schon am Sonntag, da ich mich da auf nach Wacken mache. Es tut mir sehr Leid, dass das in den letzten Wochen zu unregelmäßig war. Soll nicht wieder vorkommen. Ich wünsche viel Spaß mit diesem Kapitel ^v^ _________________________________________________________________________________ Die erste Heulattacke kam äußerst unerwartet. Nicht, als er sich aus dem Bett schlich, während Seto noch schlief, nicht, als er sich unter der Dusche abschrubbte, nachdem er einen Waschlappen gefunden hatte und nicht einmal, als Seto ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Stirn setzte, vor dem er nicht einmal zurückschreckte. Nein, sie kam, als er ein Brot mit Frischkäse bestrich. Denn das ließ ihn daran denken, dass er gerne Bagel mit Eiersalat hätte. Und das erinnerte ihn ganz fraglos an den Menschen, der ihm die letzten drei Tage das Frühstück gebracht hatte. Seto, der ganz leger nur eine Jogginghose und ein weißes T-Shirt trug, kniete sich neben ihn auf den Boden und umfasste eine Hand mit seiner. Seine Stirn lag in Falten und Zweifel in seinen Augen. Doch er überließ Katsuya einfach seinem Schluchzen und kam nicht näher heran. Der Blonde umarmte ihn auch nicht von sich aus. Früher hätte er es wahrscheinlich getan, aber jetzt … jetzt schien alles anders. „Entschuldige bitte ...“, murmelte er und erhob sich. Er musste weg. Einfach weg. Frühstück wollte er jetzt gerade nicht sehen. Und auch diese fragenden Augen nicht. Er lief zurück ins Schlafzimmer und verkroch sich unter der Decke, die er eine halbe Stunde vorher erst gefaltet hatte. Es war lächerlich. Das sagte er sich selbst über und über, aber die Stimme der Vernunft klang dünn und schwach. Dean war tot und er war der einzige Grund dafür. Vielleicht war er nicht schuld, aber er war trotzdem der Grund. Dasselbe galt für Jon. Verdammt, dasselbe galt sogar für Ted. Warum hatten diese Menschen sterben müssen? Ja, sie waren Menschenhändler, Entführer und hatten wer weiß was getan, aber sie waren trotzdem Menschen. Sie hatten Eltern, Geschwister, vielleicht sogar eigene Familien. Dean und Jon waren wirklich gut mit ihm umgegangen. Der Gedanke, dass sie tot waren, dass sie vor seinen Augen gestorben waren – erschossen wurden – und dass er der Grund dafür gewesen war, das … das war einfach nur schrecklich. Hatte es denn keinen anderen Weg gegeben? War es richtig, dass er deswegen traurig war? War es nicht reiner Wahnsinn, so über seine Entführer zu denken? Sollte er nicht eigentlich glücklich sein, dass es sie nicht mehr gab? Besonders Ted … sollte er nicht voller Wut zurückdenken und sich freuen, dass er gestraft worden war? Die Tränen perlten weiter über sein Gesicht und er versuchte gar nicht, das Schluchzen zu unterdrücken. Er erstickte es nur in einem Kissen. Er wusste nicht, was er denken sollte. Er wusste nicht, was richtig oder falsch war. Ihm schien einfach alles so gut wie es schlecht war. „Hey“ Eine Hand legte sich vorsichtig auf seine Schulter und ein Daumen begann seine Haut zu streicheln. „Ich habe dir Kakao gekocht. Magst du dich aufsetzen?“ Kakao? Katsuyas braune Augen suchten den Weg zu Setos Gesicht und zogen seinen Kopf einfach mit. Er entdeckte einen Becher in dessen Hand. Er legte beide Arme um Setos Taille, drehte sich daran auf die Seite und hängte sich eine Etage höher an dessen Schultern, um sich daran hochzuziehen. Mit dem Kopf an Setos Brust, eine Schulter unter dessen Achseln verklemmt griff er nach dem Becher und zog ihn an seine Lippen. Kakao war eine ganz tolle Idee. „Ich habe das Frühstück erstmal weggeräumt. Wenn du doch etwas möchtest, sag einfach Bescheid, dann mache ich dir etwas.“ „Kakao“, murmelte Katsuya nur leise und nahm einen weiteren Schluck. Seto hatte ihm irgendwann den Becher abgenommen, als er nur noch roboterartig die Bewegung des Aus-dem-Becher-Trinkens ausführte, obwohl er längst leer war. Nach einem Blick in seinen Augen hatte er sich mit einem Seufzen zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Katsuya war nicht einen Millimeter von ihm gewichen und lag daher recht bequem auf den Kissen und Setos Brust. Er ließ die Dissoziationen einfach über sich waschen und wehrte sich nicht. Er wusste, er sollte, aber … gerade war es einfach zu angenehm, liegen zu bleiben. Weniger angenehm war jedoch die aufkommende Panik, als es ihn immer tiefer zog. Er erinnerte sich an diese Zustände. Wenn die Dissoziationen nicht freundlich blieben sondern sich immer weiter verstärkten, bis er sich nicht mehr als Teil dieser Welt fühlte. Die einzigen Male, wo er sich überhaupt schnitt damals. Weil er irgendwie zurück wollte. Jetzt kannte er die Atemtechnik und die Bewegungstechnik und die Imaginationsübungen und hatte Seto bei sich, aber gerade in diesem Moment wollte nichts auch nur ansatzweise helfen. Er versuchte zu fiepen, zu wimmern, irgendetwas, um Seto ein Zeichen zu geben, dass er Hilfe brauchte. Nur war er schon zu weit ab, um noch irgendetwas von sich geben zu können. Er war zu schwach. Innerlich rollte Katsuya sich zu einer Kugel zusammen. Er wusste ganz genau, was kommen würde. Die Stimmen. Die nie schweigenden Stimmen. Er war dumm. Er war zu nichts nutze. Er hatte es verdient, als ein Sexspielzeug zu enden. Für was anderes war er nicht gut. Das sah Ted genauso wie Seto. Seto tat nur so, als ob er ihn liebte, damit er sich nicht wehrte. Aber in Wirklichkeit waren sie beide genau gleich. Sie sahen ihn als das, was er war. Nutzlos. Schmutzig. Wertlos. Es war ihr Recht, ihn zu vergewaltigen. Es war ihr Recht und er betrog sich selber, wenn er sich beschwerte. Er sollte doch froh sein, dass sie einen Nutzen für ihn hatten. Das war besser als nichts zu sein. Was erdreistete er sich überhaupt, mehr verlangen zu wollen? Er war schlecht. Ein schlechter Mensch. Gute Menschen waren dankbar für das, was sie bekamen. Er hingegen war raffgierig und niederträchtig. Er war miserabel. Schlecht. Er hatte es verdient, wenn es wehtat, was er war. Er hatte Schmerzen verdient. Er hatte Demütigung verdient. Er hatte Dankbarkeit zu zeigen, dass sie sich nicht vor Ekel von ihm abwandten und ihn verließen. Ted wie auch Seto. Sie waren gleich. Nein … nein, Seto war besser. Er hatte mehr für ihn gegeben. Er war Seto zu ewigem Dank verpflichtet. Er hatte zu tun, was Seto verlangte. Er hatte ihm zu geben, was er wünschte. Wenn Seto Sex wollte, hatte er das dankbar anzunehmen. Dankbar und glücklich, dass er zurückzahlen konnte von der ewigen Schuld, die er zu begleichen hatte. Er hatte kein Recht sich zu fürchten oder davor zu weichen. Er hatte kein Recht sich zu verweigern. Mehr noch, er hatte sich anzubieten. Er wusste ganz genau, was Seto wollte. Er hatte eine Rolle zu erfüllen und wenn es sich jemals selbst von dem Dreck befreien wollte, der er war, dann sollte er sie verdammt nochmal gut erfüllen. Wie in Trance begann er sanfte Küsse auf Setos Hals zu setzen. Seine Hand strich fahrig von der Schulter über Setos Brust und legte sich an dessen Seite. Damit zog er sich etwas über den warmen Körper – seine Lippen zu Setos Wange, sein Oberkörper halb auf Setos und sein Bein zwischen Setos Beinen. Dieser drehte seinen Kopf, um Katsuyas Lippen mit seinen eigenen einzufangen. Der Körper unter seinem drehte sich zu ihm, sodass sie nebeneinander aneinander gedrückt lagen. Eine Hand suchte ihren Weg zwischen ihren Körpern hindurch, um sich an Katsuyas Wange zu schmiegen und seinen Kopf auf einer angenehmen Kusshöhe zu halten. Die andere fuhr über Katsuyas Rücken, bis der dazu gehörende Arm sich gänzlich um ihn gelegt hatte. Mit einem sanften Ruck rollte Seto sich zurück auf den Rücken und zog Katsuya dabei über sich. Die Hand, die seinen Kopf gehalten hatte, fuhr nach hinten durch sein Haar, bevor nur ein einziger Finger über seine Haut strich: Den Hals hinunter, die Schulter entlang und schließlich seinen Arm hinab bis zum Ellbogen. Dort löste sich der Finger, da er den Arm gebeugt hielt, bevor schließlich eine warme Hand knapp über seinem Hosenbund unter sein Shirt fuhr und sich auf seine Seite legte. Die zweite Hand, die vorher dort residiert hatte, zog sich zurück, um auf der anderen Seite einen Weg unter Katsuyas Shirt zu suchen. Während all dessen hatten sich ihre Lippen nicht ein einziges Mal getrennt. Setos Küsse waren sanft und nicht fordernd. Genau genommen waren sie überraschend wenig sexuell. Konnte es sein, dass Seto keine Lust auf ihn hatte? Konnte es sein, dass er es wusste? Ein Zucken ging durch Katsuya und ließ ihn sich völlig versteifen. Eine der Hände, die an seiner Seite lagen, wurde wieder unter seinem Shirt heraus gezogen und auf seinen Rücken gelegt, um dort beruhigend über seine Haut zu streicheln. Katsuya hätte beinahe laut aufgeschluchzt. Warum war Seto gerade jetzt so lieb? Warum konnte er ihn nicht einfach nehmen, damit es vorbei war? Er durchbrach Setos Lippen mit seiner Zunge und räkelte sich etwas auf dem unter ihm Liegenden. Er griff das weiße T-Shirt und zog es hoch, wobei er sich selbst immer wieder auf Seto bewegte. Dieser schien so gar nicht geneigt, ihre Lippen auch nur für die Zeit des T-Shirt-Ausziehens zu trennen. Stattdessen fuhr er selbst wieder mit der Hand unter Katsuyas Shirt und zog dieses – wenn auch weit langsamer als Katsuya es bei ihm getan hatte – nach oben. Sie endeten Haut auf Haut und die Berührung war vage angenehm, wie Katsuya feststellen durfte. Weniger angenehm war die Hand, die über sein Hinterteil strich. Aber das gehörte dazu. Gleich würde sie ihn sicher auch ohne Hose so berühren. Das hatte er durchzustehen. Wie nicht viel anders erwartet, fuhr die Hand wenige Momente später zu seiner Rückenkuhle und wieder zurück – unter den Stoff seiner Jeans. Sie war weit genug, dass Seto problemlos darunter greifen konnte, besonders wenn er mittig blieb. Was er tat. Sein Mittelfinger lag zwischen Katsuyas Pobacken und wie von selbst spannte er gegen. Nicht nur mit seinem Hintern, nein, mit seinem ganzen Körper. „Bin ich dir zu schnell?“, flüsterte Seto. „Nein!“, erwiderte Katsuya schnell – zu schnell? – und zwang sich selbst sich zu entspannen. Er gehörte Seto. Er war nur gut, wenn er ihm gab, was er wollte. Er spannte sich erneut an, aber nicht so schlimm wie vorher. „Sicher?“ Setos Stirn zeigte ein paar Falten. „Natürlich, ich“ - Ausrede, Ausrede, Ausrede - „ich weiß nur nicht … ich habe die ganze Zeit Angst plötzlich von dir fortgerissen zu werden.“ „Keine Angst … du bist sicher“, murmelte Seto und begann erneut ihn zu küssen. Er atmete tief durch und entspannte sich wieder. Er sollte auf Seto hören. Er war sicher. Seto würde ihm bestimmt nicht wehtun. Die Hand zog sich dankbarerweise auch zurück und griff stattdessen nach seinem Oberschenkel. Er wurde auf die Seite gedreht und das gegriffene Bein gehoben, damit Seto sein eigenes dazwischen legen konnte. Die Hand fuhr wieder etwas höher und übte Druck auf seine Hüfte aus, sodass er etwas über Setos Oberschenkel glitt. Vor und zurück. Vor und zurück. Katsuya stöhnte leise in den Kuss, denn der raue Jeansstoff tat sein Übriges. Er hatte es eigentlich nicht für möglich gehalten, aber es erregte ihn. Ihre Lippen lösten sich, Katsuyas Kopf fiel zur Seite und blieb schwer atmend auf Setos Oberarm liegen. Die Hand packte – auf dem Stoff – zwischen seine Pobacken und schob ihn so mit noch mehr Druck über das Bein. Katsuyas eigene Finger krallten sich in Setos Schulter, doch der gab keinen Schmerzenslaut von sich. Die Hand löste sich kurz, legte sich erneut an seinen Hintern, doch diesmal unter dem Stoff. Er rieb Katsuya weiter über sein Bein und auch, wenn die Hand ihn misstrauisch machte, stöhnte er vor Erregung. Es war ein seltsames Gefühl, irgendwo zwischen Lust und Angst. Mit jedem Drücken presste sich auch der Mittelfinger weiter zwischen Katsuyas Backen, bis er den Grund erreichte. Er lag gänzlich zwischen der warmen Haut mit der Fingerkuppe an Katsuyas Analring. Mit dem nächsten Drücken durchbrach sie ihn, doch weder war es schmerzhaft, noch ließ es Katsuya zusammenzucken. Mit einem Lächeln küsste er Seto erneut. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich einfach nur gut an und er war mehr als dankbar dafür. Mit einer Hand öffnete er selbst seine Hose und zog sie zusammen mit seiner Unterwäsche runter, bevor er sie abstrampelte. Und es machte ihm gar nichts. Kein Stück. Er drückte sich gegen Seto und küsste ihn, als wollte er seinen Mund entführen. Der Arm, der vorher unter seinem Kopf gelegen hatte, suchte sich seinen Weg zwischen ihren Körpern hindurch. An einer Kante merkte er, dass es die Tube Gleitcreme war. Das Bein entfernte sich kurz, ebenso der Mittelfinger, doch dieser kehrte mit etwas kühler Creme nur ein paar Sekunden später zurück. Katsuya hob sein Bein über Setos Hüfte, um diesem mehr Zugang zu geben. Diese drehte sich kurz nach hinten weg, doch Katsuya folgte der Bewegung einfach, was ihm einen zweiten Finger einbrachte. Es schmerzte nicht und es störte ihn nicht. Seto, der sich wieder zurück gedreht hatte, küsste ihn erneut. Ihre Zungen schienen sich aktiv verheddern zu wollen, doch bisher war es ihnen nicht gelungen. In Katsuyas Hand wurde etwas Kühles in einer festen Folie gedrückt. Er tastete kurz. Mit einem Mal zuckte er zurück, trat aus, rollte sich nach hinten weg und strampelte über den Boden, bis er sich wieder halbwegs aufgerichtet hatte und sich am Türrahmen zum Badezimmer festkrallen konnte. Sein Atem ging schwer – nicht vor Erregung sondern vor Panik – während sein Blick auf den Zimmerboden gerichtet war. Ein Kondom. Sein verirrter Blick kam auf Seto zu liegen, der ruhig auf den Bett lehnte und ihn wort- und ausdruckslos ansah. Ein Kondom … das Schluchzen drohte fast hervor zu brechen, aber die aufkommende Panik war stärker. Ted hatte kein Kondom benutzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)