Delusive Society von Gepo (Dritter Teil der DS-Reihe) ================================================================================ Kapitel 46: Weihnachten ----------------------- Dokomi war toll ^.^ Ich liebe Ferien. Aber jetzt zu etwas Wichtigerem und das ist dieses Kapitel: WARNUNG! Ernst, dick und betont. Dieses Kapitel ist sicherlich für einige recht heftig und daher möchte ich vorwarnen, dass es Flashback-Potential hat. Also bitte mit Vorsicht genießen. Ansonsten viel Spaß beim Lesen. _________________________________________________________________________________ Katsuya fror. Es war kalt. Es war einfach nur schrecklich kalt und es half nicht, anderthalb Tage an denselben Stahlträger gebunden zu sein. Alle möglichen Muskeln taten weh und das ständige Umsetzen wegen der Schmerzen machte es nicht gerade wärmer. Seto würde ihn doch hier raus holen, oder? Natürlich würde er das. Er liebte ihn. Seto würde praktisch alles für ihn tun. Er würde sich sogar dazu herablassen, Pegasus zu helfen, wenn das der einzige Weg war. Und Pegasus würde ihn dann freilassen, oder? Er würde hier wieder raus kommen. Seto würde ihn retten. Ganz bestimmt. Und wenn nicht? Was, wenn Seto nicht tun konnte, was Pegasus verlangte? Wenn er es nicht konnte, selbst, wenn er es wollte? Seto konnte zwar vieles, aber er war ja nicht allmächtig. Was würde Seto denn dann tun? Er würde ihn doch irgendwie hier raus kriegen, oder? Aber wenn er es nicht konnte … was würde Pegasus mit ihm machen, wenn Seto nicht tat, was er wollte? Würde Pegasus ihn töten? Nein, das machte doch keinen Sinn. Wahrscheinlich würde er etwas anderes verlangen. Geld vielleicht. Aber eigentlich hatte er doch Massen an Geld, oder? Er war Menschenhändler … ob er ihn verkaufen würde? So wie in den Filmen? Bei einer großen Auktion mit vielen reichen Bietern … nein, da würde es viel mehr Sinn machen, Geld von Seto zu nehmen. Aus Seto konnte man sicher mehr raus holen als aus jeder Auktion. Oder? Was machten Menschenhändler eigentlich wirklich mit Menschen? Es gab doch nie im Leben den ganzen Tag lang irgendwelche Auktionen mit reichen Leuten auf Luxusschiffen. So viele reiche Perverse konnte es doch gar nicht geben. Wie viel kostete ein geklauter Mensch? Und wie bekam man … nun, wie bekam man mit Menschen Geld? Das war eine schon fast rhetorische Frage. Durch Prostitution natürlich. Wie viel konnte man also mit einem Menschen verdienen? Yamis Gage waren fünfzig tausend Yen die Stunde. Das waren allerdings sehr hohe Preise, weil er ziemlich exklusiv war. Wie viel verdiente man als normaler Prostituierter für eine Nummer? Und wie oft am Tag … er unterdrückte ein Würgen. Seto würde ihn retten. Seto musste ihn retten. Er würde ihn hier raus holen, ganz bestimmt. Er musste einfach nur warten. Seto würde kommen, ganz bestimmt. Seto holte ihn hier raus. Seto liebte ihn. Seto beschützte ihn. Seto war für ihn da, egal, was war. Seto würde ihn hier nicht alleine lassen. Nicht wahr? Er würde ihn Pegasus nicht überlassen, richtig? Und wenn doch? Was, wenn er in ein paar Tagen plötzlich nach Amerika verschleppt wurde, um dort in ein Bordell gesperrt zu werden? Nein … das würde Pegasus nicht tun, oder? Blöde Frage, natürlich würde er das tun. Pegasus tat alles, solange es ihm Profit brachte. Ekelhafter Mensch. Aber war Seto früher nicht auch so gewesen? Leute zu erpressen, zu töten, nur für mehr Geld, mehr Gewinn … war er Pegasus ähnlich gewesen? Egal, jetzt war er es nicht mehr. Jetzt war er ein anderer Mensch. Er würde niemals wieder nur für Geld so böse Taten tun. Er war ein guter Mensch. Ein Mensch, der ihn liebte. Er würde ihn hier raus holen. Ganz sicher. Irgendwie. Irgendwie würde er das schaffen. Katsuya drückte sein Gesicht in die Decke, die über seine Knie gelegt war. „Hey“ Jemand rüttelte an seiner Schulter. „Boy? You in there?“ „Huh?“ Er blinzelte und hob den Kopf – Fehler. Sofort zuckte der Schmerz durch seinen Nacken und sein Kopf begann zu hämmern. Er verzog das Gesicht. „It's Katsuya. Not boy.“ „Käts-ja“, versuchte der Amerikaner, doch schüttelte den Kopf. „Let's call him kitty. Sounds like it.“ Katsuyas Blick suchte den Eigentümer der Stimme und fand Ted. Er funkelte den Kerl an und spie: „It's Kaiba for you“ - er sah zu Dean - „What is he doing here?“ „Bringing the food“ Dean lächelte und schloss die Handschellen auf – Katsuya schrie auf, als er sie löste. „What the- what?“ Er atmete tief ein und aus, zog seine Arme ganz langsam nach vorne und probierte unter Schmerzen seine Muskeln durch, bevor er in der Lage war zu antworten: „It fucking hurts … all of it.“ „Don't be such a pussy“ Ted biss in ein Stück dampfender Pizza, was verdammt gut aussah. Dean währenddessen musterte ihn von oben nach unten, bevor er plötzlich nach seiner Hand griff. Mit der zweiten Hand öffnete er den Reißverschluss von Katsuyas Jacke und zog den runter. „Dean?“, fragte Katsuya unsicher. Bisher war der Typ ihm eigentlich ganz in Ordnung vorgekommen. Warum machte er das? Er wollte doch nicht … nein, außer Ted stand hier keiner auf ihn. Dean würde nicht plötzlich an ihm rummachen wollen. Ted pfiff und meinte: „Hey, Dean … I never knew you were that way.“ „I'm not“, meinte der nur ruhig. Er fuhr mit der Hand unter Katsuyas Shirt und legte seine Hand auf dessen Bauch. Einen Moment lang verspannte sich in diesem praktisch alles, aber er blieb einfach mal sitzen. Als nichts weiter passierte, entspannte er sich schon fast gegen seinen Willen. Deans Hand war unglaublich warm und das tat sehr gut. Verdammt gut. „Well, I'm no doctor but this is bad“ Er ließ ihn wieder los und drehte sich zu den anderen. „Jason, I need you to go to the stores to get some clothes. A warm sweater and some more blankets.“ „What?“ Jason sah von seinem Essen auf. „Are you daft? It's Christmas Eve!“ „This is a big city. Just go. Some stores will be open. Or you go and get your own things here if you do not like that“, herrschte Dean ihn an. Okay … Dean hatte also gemerkt, dass er völlig unterkühlt war, ja? Und jetzt sollte Jason Zeug für ihn holen? Das klang mal außergewöhnlich gut. Katsuya lächelte ein wenig und hauchte seine Hände an, um sie aufzuwärmen. Ihm war wirklich kalt und er hatte schon lange aufgehört zu zittern, aber so schrecklich ungewohnt war das nicht. Da hatte er sich vor Jahren dran gewöhnt. Aber normalerweise bewegte er sich dann. Er stand auf, ging durch die Gegend, rannte vor der Polizei weg. Wenn er schlief, dann wachte er morgens genau so auf wie jetzt – kaum in der Lage, sich zu bewegen, weil alles eingefroren war. Aber jetzt hatte er ja die Handschellen ab. Er konnte sich bewegen. Die vier Kerle stritten sich währenddessen. Jason hatte keine Lust, Ted meinte, dass Dean übertrieb und Jon ermahnte ihn, gefälligst auf Dean zu hören. Es endete damit, dass sie sich einigten, dass Jason nach dem Essen los fahren und das Zeug holen würde. Wenigstens Jon und Dean schienen es halbwegs gut mit ihm zu meinen – schade, dass nicht jeder von ihnen eine Teilwache hatte. Nach einer Viertelstunde Bewegungsübungen – über die sich Ted natürlich lustig machte – war Katsuya in der Lage, auf allen Vieren zum Essen herüber zu kriechen. Dean beobachtete das alles aufmerksam, doch sagte nichts. Allerdings schienen bei ihm Taten auch mehr als Worte zu sagen. Er schob Katsuya eine halbe Pizza rüber. Er bedankte sich artig und nahm eines der lauwarmen Stücke mit seinen immer noch reichlich steifen Finger. „So it's true that Japanese never complain?“, fragte der ihn über Katsuyas drittes Stück. Dieser blinzelte nur zweimal und schwieg. Er war nicht unbedingt der durchschnittliche Japaner. Aber er hatte versucht, sich vorbildlich zu benehmen. Wer wusste schon, was die Kerle hier sonst täten. Er wusste, was Yakuza in Japan taten – es gab einem eine Vorstellung davon, zu was Menschen fähig sein konnten. „So you are some old man's little bitch? Are you kidnapped often?“, fragte Dean weiter. „Seto is no old man. He is my … my …“ Wie hieß dieses blöde Wort? „The person you want to marry“ Er senkte den Kopf und biss in seine Pizza. Sollte er wirklich homophoben Kerlen ins Gesicht schmeißen, dass er mit einem Mann verlobt war? Aber er konnte Seto nicht einfach nicht verteidigen … das ging nicht. „I love him.“ Der Blick aller Männer fiel auf der wunderschönen Verlobungsring an Katsuyas Finger. Er zuckte zusammen und zog die Hand hinter seinen Rücken – das Pizzastück fiel in den Pappkarton zwischen seinen Beinen. Mit einem Blick aus Misstrauen und Feindseligkeit betrachtete er jeden der vier. „Stealing an engagement ring is downright dishonorable“, warf Jon einen seiner sehr seltenen Kommentare ein. „That's no engagement ring. Marriage is sacred. That is some scrap of metal one faggot gave to another“ In Jasons Gesicht war schon wieder Abscheu zu sehen. Katsuya nahm seinen Pizzakarton und wich etwas zurück. Er hatte Mist gebaut. Er hätte Seto nicht verteidigen sollen. Und selbst wenn, er hätte niemals verraten dürfen, dass sie verlobt waren. Er hatte gedacht, Pegasus hätte das den Kerlen gesagt, aber warum sollte er? Die Leute waren nur seine Angestellten. Sie schienen gar nicht wissen zu wollen, warum sie taten, was sie für ihn taten. Er atmete tief ein und aus, um sich ruhig zu halten. Vorsichtig beobachtete er das Gespräch. Ted stimmte Jason mit vollem Herzen zu – Heuchler – und Dean meinte, dass es ziemlich egal war, was sie dachten, so lange sie ihren Job machten. Schien, als wollte ihm keiner seinen Ring abnehmen. Nur Jason sah doppelt so unglücklich wie vorher aus. Ihm ging die ganze Sache anscheinend ziemlich gegen den Strich. Aber umso besser. Je homophober er war, desto weniger würde er es tolerieren, wenn Ted wieder irgendetwas Ekliges von ihm wollte. Und das würde er. Katsuya konnte es in seinem Blick sehen. Dem schiefen Grinsen. Auf Ted musste er Acht geben. Wenigstens hatte er seit dem Mittag geschlafen – er könnte die Nacht wach bleiben. Katsuya sang leise ein Weihnachtslied, dass in den letzten Tag immer wieder im Radio gelaufen war. Es lenkte von der Stille ab. Es lenkte von der Tatsache ab, dass Dean und Jon jetzt schlafen gingen und Jason in die Stadt fuhr – was ihn mit Ted allein ließ. Sicher nur eine Stunde. Aber eine Stunde konnte sehr lang sein. Er war ganz froh darüber, dass Dean ihm drohte, dass er Ärger bekommen würde, wenn er sich an Katsuya vergriff. Ob das helfen würde, war eine andere Frage. Ted hatte eine Waffe und Katsuya war wieder an einen Stahlpfeiler gefesselt. Waren nicht gerade die besten Voraussetzungen, um sich zu wehren. Wenn Seto einen guten Zeitpunkt für einen dramatischen Auftritt brauchte, hier wäre er. „Alone at last“ Ted kam nach ein paar Minuten herüber und setzte sich vor ihn. „You didn't even complain. Are you missing your Seto that much?“ Er grinste auf diese ekelhafte Weise, die sagte, dass er keine sehr ehrbaren Hintergedanken hatte. „Or are you just missing a dick?“ „I am missing the silence right now“ Okay... was sollte er tun? Dean und Pegasus würden dem Kerl die Haut abziehen, wenn er einen Finger an ihn legte, das war eine gute Grundlage zum Drohen. Er sollte auf jeden Fall ruhig bleiben. Den Kerl aufzuregen, war sicher keine gute Idee. „You are a fucking ungrateful bitch“, spie der Kerl ihm entgegen, „We are missing Christmas Eve just 'cause of you.“ „You are missing Christmas Eve because you are working for Pegasus“ Ruhig bleiben war ein super Plan – aber es half nicht gegen die Angst, die in ihm aufstieg. Er kannte solche Situationen. Er war schon oft fast hilflos gewesen und dennoch wieder heraus gekommen. Er durfte nur nicht in Panik verfallen. Einfach ruhig bleiben. Er konnte das. Er hatte das schon oft gemacht. „Don't you dare say anything bad about the boss!“ „He kidnapped me. He is a murderer and running a human trafficking business. That's fact“ Katsuya schluckte. Wie brachte er den Kerl dazu, ihn in Ruhe zu lassen? „You know far too much for a whore“ Ted packte seinen Kiefer und drückte damit seinen Kopf gegen den Stahlbalken. „You'd fetch a good price, you know? Blonds are rare. Especially those with fine skin“ Er fuhr mit dem Daumen über Katsuyas Wange und drückte die Haut schmerzhaft gegen dessen Zähne. „Take off your dirrty paws“, zischte der Blonde ihm entgegen, „Dean will kill you for this.“ „Your new john is not here, you know?“ Mit einer schnellen Bewegung setzte Ted sich auf und kniete sich auf Katsuyas Beine, um diese am Boden zu halten. Ruhig. Katsuya knurrte kurz auf, aber er begann nicht zu strampeln. Ted hatte die Oberhand, aber er durfte es nicht denken. Ruhig bleiben. Er musste mit Worten gewinnen. Körperkraft half hier nicht. Auch wenn die Hand am Reißverschluss seiner Jeans ihn den Vorsatz fast vergessen ließ. „He will know and you will pay for it. Do you really want to risk that? It's not only Dean. Pegasus wants me whole and sane. Do you really want to mess with your boss?“ Scheiße, dem Kerl musste doch irgendwie beizukommen sein. „Stop here and I will not tell. Go on and you're done for.“ „Idle threats“ Ted klemmte Katsuyas Beine unter seinen Oberarmen fest und zog ihm Hose und Unterwäsche in einem runter. Katsuyas Lider weiteten sich. Nein … das würde er nicht tun. Das würde er nicht tun, oder? Es war Weihnachten und es war kalt und Jason würde jeden Moment wieder kommen und Pegasus war irgendwo da draußen und Seto versuchte, ihn hier raus zu kriegen und irgendwer … irgendwer musste doch hier sein, oder? Der Typ glaubte nicht ehrlich, damit davon zu kommen, oder? „Lass mich los!“, schrie Katsuya und begann zu treten. Er versuchte, seine Beine aus dem Klammergriff zu lösen. Er versuchte sich heraus zu winden. Er stemmte gegen die Hände an, die seine Beine zu Boden drückten, während Ted in dem Dreieck, was sie mit seiner halb herunter gezogenen Hose bildeten, Platz nahm. „Lass mich los!“ Ted nutzte eine Hand, um seine eigene Hose zu öffnen, sodass Katsuya ein Bein bewegen konnte. Er zog es mit voller Wucht an, um es dem anderen irgendwo hin zu rammen, aber seine eigene Hose hielt ihn auf. Er strampelte. Er versuchte Ted umzuwerfen. Er schrie. Doch er war hilflos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)