Delusive Society von Gepo (Dritter Teil der DS-Reihe) ================================================================================ Kapitel 38: Bettgeflüster ------------------------- Mittlerweile ist es so, dass ich in meinen Vorlesungen schreibe und meine Arbeit mache, weil ich sonst keine Zeit mehr dazu habe... wie ich die Klausur am Freitag bestehen soll, ist mir irgendwie schleierhaft X.X Eine göttliche Eingebung wäre jetzt echt toll. Bitte drückt mir alle vorhandenen Daumen! Ansonsten gibt es ein neues Fanart ^.- Das erste zu dieser Geschichte! Ich bin sehr stolz ^///^ Bitte seht es euch an. Und nun viel Spaß beim Lesen. _________________________________________________________________________________ Katsuya legte einen Arm über Setos Brust und seinen Kopf auf dessen Schulter. Seine Lider sanken hinab und das Lächeln auf seinen Lippen verbreiterte sich. Er war wieder da ... wieder daheim. Seto war wieder da. Und er auch. Alles gut. „Du riechst“, moserte dieser, doch legte seinen Arm um den anderen. „Selber.“ „Geh duschen.“ „Geh selbst“ Katsuya grinste. „Besser noch, bring uns in die Dusche.“ „Will nicht“ Der Größere drehte sich ihm zu, griff ihn auch mit dem zweiten Arm und zog ihn über sich. „Will dich.“ „Du hattest mich gerade“ Was nichts daran änderte, dass sich die Umarmung zuzog und Seto sich um ihn wie um ein großes Kuscheltier schlang. „Luft ... Luft“, forderte der Blonde, worauf Seto locker ließ und ihn angrinste, „du bist irgendwie süß.“ Ein Kommentar, für den er in die Schulter gebissen wurde – sanft, versteht sich – aber statt seine Zähne wieder zu lösen blinzelte Seto zu ihm hoch. Er sah einfach nur aus wie er übergroßer Vampir, der noch nicht sicher war, ob er jetzt zubeißen durfte. Katsuya lachte laut auf und drückte seinen Kopf seitlich gegen Setos, worauf dieser dann doch los ließ und kichernd die Umarmung wieder fester schloss – wenn auch nicht so atemberaubend wie zuvor. „Kleines Spielkind“ Katsuya stützte seinen Kopf auf einen Arm, um etwas Abstand zwischen sich und den anderen zu bringen. „Selbst an deinen besten Tagen warst du normalerweise nicht so ungehemmt. Ist das vorübergehend oder haben das die wenigen Tage Psychiatrie bewirkt?“ „Keine Ahnung“ Seto lächelte, richtete sich etwas auf und küsste ihn. „Magst du mich so?“ „Ich mag dich immer“ Mit einem Finger malte er Formen auf dessen Gesicht und strich ihm dabei das braune Haar aus dem Gesicht. „Ob ernst und gestresst, jugendlich oder sogar kindlich. Das bist schließlich alles du. Auch wenn ich im Bett diese entspannte Seite am liebsten habe.“ „Ich bin gut so?“ Aus der Höhe der Stimme war schon zu erkennen, dass Klein-Seto immer mehr die Kontrolle übernahm. „Du bist immer ganz toll“ Katsuya beugte sich hinab und küsste den anderen sinnlich – aus den unerfahren kindlichen Lippen wurden in Sekunden die seines sehr erfahrenen Liebhabers. „Ich liebe dich.“ „Dann lieb' mich doch mal“, erwiderte Seto mit seiner wie normal tiefen, bassreichen Stimme und spreizte seine Schenkel, „schließlich bin ich doch ein misstrauischer Mensch. Und du willst doch, dass ich dir glaube, nicht wahr?“ „Ich glaube nicht, dass du Überredungskunst brauchst, um mich dazu zu bringen“ Ein Grinsen ersetzte das verliebte Lächeln. „Auch wenn du ein reichlich anstrengendes Trainingsgerät bist.“ „Fick mich.“ „Sei romantisch“, forderte Katsuya, „oder zumindest romantischer als das.“ Seto griff seine Schulter, rollte sie zur Seite – und damit sich selbst nach oben – und küsste sich den jungen Körper hinab, um ihn wieder zu erregen. Katsuyas Mundwinkel zuckte, die Lippen verzogen sich zu einem Schmollen, doch seine Lider schlossen sich genießerisch. Seto hatte viele Gesichter. Romantisch und kuschelig, kindlich und liebesbedürftig, ernst und verführerisch – und vor allen Dingen fordernd. Alle hatten ihren ganz eigenen Reiz. Wenn jemand ihn fragen würde, was für ein Typ sein Freund wäre, könnte er nur sagen, dass er alles gleichzeitig war. Oder zumindest vieles. Er war niemals unzuverlässig. Er war selten unlogisch. Und er hatte niemals etwas Böses im Sinn, wenn es um die ging, die er liebte. Irgendwann endeten sie doch unter der Dusche. Genauso wie bei Tisch zum Abendbrot und im Wohnzimmer zum Kartenspielen – bevor es sie wieder ins Bett zog. Die Freude darüber, dass Seto wieder da war, war einfach zu groß. „Bleiben wir morgen im Bett?“, schlug Katsuya vor. „Ich will ins Fitnessstudio“ Seto betrachtete gerade fasziniert die Hand seines Freundes und küsste hin und wieder einen Knubbel. „Und ich möchte ein Date mit dir. Vielleicht essen gehen. Oder in eine Ausstellung. Ja, eine Ausstellung wäre gut. Und zum Advent lade ich dich zum Essen ein. Magst du?“ „Morgen außer zum Fitnessstudio im Bett bleiben und Sonntag in eine Ausstellung und Essen gehen?“ Katsuya drückte sich etwas hoch und küsste Seto auf die Wange, bevor er sich wieder an ihn drückte. „Klingt gut.“ „Ich reserviere uns morgen einen Tisch. Vielleicht im L'moi. Ja, da war ich länger nicht mehr. Wollen wir allein essen gehen oder die anderen einladen?“ „Die anderen?“ Wollte Seto ehrlich Yami einladen? Gab es doch noch Hoffnung? Bei allen Göttern, was war mit Bakura? Dem könnte er ganz sicher nicht gegenüber treten. „Noah, Shizuka und Isamu. Und vielleicht Yami. Bakura willst du vermutlich nicht sehen?“ Katsuya schwieg einfach. „Wir könnten auch Ryou einladen und andeuten, dass er Bakura mitbringen kann, solange der sich benimmt.“ „Ich glaube ... das wäre gut“, erwiderte er nach einem längeren Moment, „aber ... ich weiß nicht ... Seto, ich weiß ehrlich nicht“ Ein Schluchzen brach urplötzlich über seine Lippen und er krallte seine Finger in den Oberarm des anderen. „Er macht mir Angst. Und Ryou macht mir Angst. Wie er das als völlig selbstverständlich nimmt. Wie er nicht einmal sehen kann, was ... was man ihm antut. Das ist schrecklich.“ „Ruhig ...“ Seto schloss beide Arme um ihn und zog ihn sanft näher. „Sssch ... ganz ruhig ... ich bin hier“ Er kraulte durch das blonde Haar. „Du hast das die ganze Woche unterdrückt, was? Hast du nicht mit Yami darüber geredet?“ „Nein“ Er schluchzte auf und drückte sich so nah wie möglich an Seto. „Ich wollte ... ich weiß nicht ... Seto!“ „Ich bin da. Keine Sorge, ich gehe nicht weg. Wir kriegen das gelöst. Du brauchst keine Angst haben“ Der Größere barg Katsuyas Gesicht zwischen Kopf und Schulter. „Ganz ruhig. Das wird wieder. Oder eher überhaupt mal. Mach dir keine Sorgen. Das kriegen wir hin.“ Katsuya schluchzte noch zweimal auf, doch beruhigte sich unter Setos Versicherungen – auch wenn er längst nicht mehr verstand, was der andere eigentlich sagte. „Was soll ... ich nur tun?“, flüsterte er gegen die Brust des anderen, nachdem er sich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. „Erst einmal sollst du mich küssen“ Allerdings kam ihm stattdessen Seto entgegen und küsste ihn. „Das mit den beiden geht schon seit Jahren so. Bevor Ryou kein Problem sieht, kann man auch nichts machen. Das heißt das, an dem wir arbeiten müssen, ist, dass dich das so fertig macht.“ „Ich soll mich nicht so aufregen?“ Ein müdes Lächeln legte sich auf Katsuyas Lippen. „Danke, ich fühl' mich gerade auch weibisch.“ „Sexist“ Erneut wurde er geküsst. „Auch Männer können sich künstlich aufregen. Und das hier ist nicht künstlich. Das hier ist ein schwarzer Abgrund – Gewalt in der Beziehung ist das immer.“ „Yami hat mich mal gewarnt, dass ich das wahrscheinlich nicht mitkriegen würde, wenn wir in eine gewalttätige Beziehung rutschen würden“ Seto, der ihn weiter kraulte, nickte einfach nur zur Bestätigung. „Damals habe ich vor allem daran gedacht, dass ich das nicht bemerken würde, wenn du mal wirklich gewalttätig wirst.“ „So wie letzte Woche.“ „Na ja“ Katsuya schluckte. „Das habe ich bemerkt.“ „Gut so“ Seto küsste seine Stirn. „Das bestätigt mir, dass du nicht alles mitmachst. Obwohl du viele Dinge erlebt hast, die dich dafür prädestinieren würden.“ „Du aber auch“ Der Blonde strich vorsichtig über die Haut seines Freundes. „Was, wenn ich gewalttätig werde? Das würde ich doch auch nicht bemerken, oder?“ Einen Moment herrschte Stille. „Was versichert mir, dass du nicht wie Ryou reagieren würdest? Dass du nicht alles einfach verdrängen würdest?“ „Nichts“, erwiderte Seto nach einem Moment, „und das ist genau so schwer zu schlucken wie das, was ich dir jetzt sagen werde“ Katsuyas Blick flackerte unsicher nach oben. „Solange ich mich nicht wehre, ist alles, was du mit mir anstellst, in Ordnung. Denn solange ich mehr Positives als Negatives durch dich erfahre, werde ich mich auch nicht wehren. Egal, wie du mich behandelst.“ Erneut musste er schlucken. Es war ganz, wie er vermutet hatte – Seto würde sich fast alles gefallen lassen. Er wusste, wie es war, einsam und verzweifelt zu sein. Und alles, was besser war als dieser Zustand, das würde Seto sich gefallen lassen. Genau wie Ryou. Würde er selbst irgendwann wie Bakura mit seinem Freund umgehen? Weil er es sich gefallen ließ? Wer würde ihn davon abbringen? Wer würde ihn hindern? „Katsuya, du bist doch nicht wie Bakura. Du würdest mich niemals so schlecht behandeln“ Seto schloss die Umarmung enger und setzte einen Kuss nach den nächsten auf seinen Kopf. „Du bist ... ein guter Mensch ... du würdest ... niemals ... so etwas tun ... keine Angst.“ „Und wer versichert mir das?“ „Jeder, der dich kennt“ Ein weiterer Kuss wurde ihm aufgedrückt. „Katsuya, für so etwas hat man Freunde. Die sagen einem, ob das, was geschieht, so in Ordnung ist oder nicht. Die achten auf dich und auf dein Leben. Die schauen, dass es dir gut geht. Deine Freunde achten auf dich und meine auf mich“ Setos Mundwinkel verzog sich kurz. „Okay, ich gebe zu, dass ist wenig rückversichernd, da ich zur Zeit keine wirklichen Freunde habe. Aber ich habe Noah, der achtet auf mich. Die Familie achtet auch auf einen, wenn man eine hat.“ „Meinst du, du kannst Yami vergeben?“ Nicht die beste Formulierung, nicht der beste Moment, ja, aber er brauchte dringend eine Antwort. „Damit der auf uns beide achtet?“ Seto zog ihn etwas mehr auf sich. „Vielleicht. Sobald ich nicht mehr das Bedürfnis habe, dich vor ihm zu beschützen, damit er dich mir nicht weg nimmt.“ „Dass ich bei ihm übernachten durfte, stimmt mich optimistisch“ Mit einem Mal fühlte sich Katsuya wieder in der Lage zu lächeln. „Ich will, dass wir wieder ganz normal miteinander sein können. Ich wollte doch nichts zwischen euch kaputt machen.“ „Gib' mir Zeit, ja?“ Setos Augen wirkten müde. „Ich weiß, dass das für dich kein Betrug war und du nicht wolltest, dass das irgendwo irgendetwas verändert, aber ich kann meine Gefühle nicht einfach ändern. Und ich will sie auch nicht verdrängen. Aber es braucht Zeit, ja?“ „Kriegst du“ Das Lächeln passte vielleicht nicht zur Situation, aber die Aussicht, dass es vielleicht wieder gut werden konnte, war einfach nur klasse. „So viel du willst.“ „Besser nicht, sonst wird es ewig.“ „Also, laden wir Yami, Noah und Shizuka ein oder bleiben wir unter uns?“, fragte Seto etwas später. „Und Isamu auch?“ Der Andere grinste. „Natürlich auch“ Er wuschelte durch das blonde Haar. „Ich muss sagen, ich glaube, die Konstellation Noah und Yami ist problematischer als Yami und ich.“ „Wirklich?“ Katsuya ließ sich wieder an Setos Seite gleiten, damit sie sich entspannter unterhalten konnten. „Yami wurde in seiner Abteilung ziemlich schlecht behandelt, deswegen hat Noah ihn in eine andere gesteckt, in der es viel besser läuft. Er hat sich sogar entschuldigt und meinte, es sei ein Versehen gewesen, dass er Yami erst in die eine gesteckt hatte. Yami meint, er weiß nicht, ob Noah das nicht vielleicht extra gemacht hat. Uhm ... weißt du etwas darüber?“ Seto nickte bedacht und schürzte die Lippen – die typische Bewegung, wenn er über etwas nachdachte. Kam selten vor, schließlich wusste er meistens alles sofort, aber in sozialen Situationen kam es vor – und im Unterricht war es gespielt gewesen, um nicht zu abgehoben zu wirken. „Er hat es extra gemacht, aber nicht, weil er Yami eher wenig schätzt“, sagte er mit vorsichtiger Stimme, „Er hat es auf meine Empfehlung hin gemacht. Das ... war zugegebenermaßen etwas gefährlich, aber es lief genau so wie geplant.“ „Seto?“, fragte Katsuya mit mahnender Stimme nach. Wenn Seto in seiner Wut das vorgeschlagen hatte, klang das mit den guten Willen wie eine verdammt schlechte Ausrede. „Lässt du mich es in Ruhe erklären?“ Sein Freund klang unsicher. Den Ton hatte er gut verstanden. „Ich höre“ Sein Ton klang immer noch scharf. „Ja, ich war sauer. Das stimmt. Aber ich wollte glauben, dass du mit Yami geschlafen hast, um ihn aus der Prostitution zu holen und nicht wegen ... irgendetwas anderem“ Seto schluckte. „Also wollte ich, dass Yami auch ja bei dem Ansatz bleibt, weil ... sonst wäre mein Schmerz auch noch umsonst gewesen“ Er sah unsicher zu Katsuya. „Macht das Sinn?“ „In deiner verqueren Logik macht das Sinn, ja“, gab Katsuya etwas versöhnlicher zu, „also warum die Abteilung, wo ihr wusstet, dass man ihn schlecht behandelt?“ „Weil er gerade am Anfang ja ein ziemliches Risiko hat, doch wieder aufzuhören. Weil gerade die sozialen Anforderungen viel zu groß wirken. Wenn man ihn gleich irgendwo hin steckt, wo man ihn gut behandelt, würde genau das kommen. Wenn er erst irgendwo ist, wo es wirklich schlecht ist, kommt das extrem, aber wenn man ihn kurz darauf versetzt, dann kommen die Gedanken nicht mehr auf, weil er es ja schon viel schlimmer kennt. Er hat Schlimmeres geschafft, also wird er mit dem Leichten keine Probleme haben. Damit wirkt sein Arbeitsplatz nicht mehr schwer sondern leicht, weil er etwas Schlimmeres kennt. Und damit kommen diese schädlichen Gedanken, die ihn in die Prostitution zurück treiben würden, nicht mehr auf. Ähm ... ist das verständlich?“ Oh Hilfe ... Setos Logik. Nun gut. Also wenn man ihn erst leiden ließ, war später das Risiko, dass er so gesehen rückfällig wurde, geringer? Weil ihm nach dem Wechsel alles sehr schwer erschien und es nicht so schwer wirkte, wenn er etwas Schwereres kennen gelernt hatte? „So als Schocktherapie? Und die Chance, dass er innerhalb dieser ersten Woche aufgab, weil es scheiße schwer für ihn war, das war egal?“ Katsuya klang immer noch gut sauer. „Das ... war das Risiko. Aber ich habe darauf vertraut, dass er nicht so schnell einknickt“ Seto senkte den Blick. „Ich wollte wirklich nur das Beste.“ „Damit hast du ihm weh getan.“ „Das ... wollte ich auch“ Er wandte sich etwas weg, was natürlich schwer war, da Katsuya halb auf ihm lag. „Ich wollte, dass er den Ausstieg schafft. Und ihm wehtun.“ „Seto ...“ Katsuya seufzte. „Entschuldige dich und erklär' ihm das, klar?“ „Uhm ... na gut“ Die blauen Augen flackerten unsicher in seine Richtung. Katsuya küsste ihn einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)