Delusive Society von Gepo (Dritter Teil der DS-Reihe) ================================================================================ Kapitel 15: Die Leine --------------------- Ach ja, falls es noch nicht auffiel, ab jetzt gibt es wieder montags Kapitel ^.^ Und ich würde gerade echt alles geben für eine Portion japanischen Reis... ich hab' Hunger T.T Und Stress. Stress ist doof. Mag keinen Stress. Macht den weg >.< Na ja, ich muss selber lachen, während ich das hier schreibe. Freitag ist eine Prüfung, ich hoffe, danach ist etwas Ruhe. Drückt ihr mir die Daumen? Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen! _________________________________________________________________________________ „Wenn ich an Setos Stelle wäre?“ Bakura hob beide Augenbrauen. „Wäre ich ich, ich würde Yami masakrieren und dich bei mir einsperren und so oft vögeln, bis ich sicher bin, dass du nie wieder so etwas Dummes machst.“ Katsuya schluckte. Er wusste schon, warum er nicht das geringste an Bakura fand, auch wenn der Typ sehr exotisch aussah mit den silberweißen Haaren. Wie ein böser Geist. Auf eine komische Art und Weise war es attraktiv, aber seine Persönlichkeit war es nicht mal ansatzweise. „Kaiba währenddessen sorgt dafür, dass du abhaust und nicht wieder kommst, damit du ihn nicht noch mehr verletzt. Und dann versinkt er in Selbstmitleid und säuft sich die Hucke zu. Ist zumindest besser, als sich die Arme aufzuschneiden. Oder die Kehle.“ Er ließ die Lippen schnalzen. „Der Typ ist zu blöd, um zu bemerken, dass er ohne dich noch schlechter dran ist als mit dir. Auch, wenn das total schwach ist.“ „Seto braucht mich?“ In Katsuyas Stimme hatte sich etwas Flehendes gelegt. „Das musst du Idiot schon selber rausfinden“ Bakura schnaubte und schüttelte den Kopf. „Warum hat er sich gerade an einen Schwachmaten wie dich gehängt? Dummkopf. Selber Schuld.“ „Und was soll ich jetzt tun?“ Stellte er diese Fragen wirklich Bakura? Glaubte er echt, eine sinnvolle Antwort zu kriegen? Seto und Bakura mochten sich in manchen Dingen ja ähnlich sein, aber doch nicht ... verleitete ihn die Antwort nicht nur zu Dummheiten? „Du?“ Eine Augenbraue hob sich. „Du lässt dich morgen brav von ihm abholen, sobald er wieder nüchtern ist“ Bakuras Mund verzog sich in ein Grinsen. „Und zuhause schlägst du ihn nieder, vergewaltigst ihn und sagst ihm, dass er dir gehört. Wenn er Alkohol trinkt, verprügelst du ihn und wenn er nüchtern ist, fickst du ihn. Einfache Erziehung per Zuckerbrot und Peitsche.“ „Niemals“, erwiderte Katsuya sofort. „Dann lass dich halt von ihm fertig machen. Mir soll es egal sein. Einer wird leiden und bluten“ Der Andere lehnte sich vor. „Und mir wäre es ehrlich gesagt lieber, wenn es nicht Kaiba ist.“ „Und wie erreichst du das, indem du mir sagst, dass ich ihn schlagen soll?“ Oder war das nur für ihn ein Haken in der Logik? Bakura schnaubte nur, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Es hinterließ den fahlen Nachgeschmack, dass Katsuya wohl zu dumm war, um ihn zu verstehen. Oder wollte der Ältere nur nicht zugeben, dass das keinen Sinn machte? Oder machte es Sinn? Wenn er Seto schlug und vergewaltigte, würde er fraglos leiden, wenn auch nicht bluten. Bluten würde Seto. Wenn Seto so weitermachte wie bisher, litt und blutete Katsuya. Oder? Oder wusste Bakura etwas, was er nicht wusste? Wahrscheinlich machte er sich nur zu viele Gedanken. Bakura schien Seto ja eh für reichlich labil zu halten. Wegen so etwas brachte der sich nicht um, oder? Er hatte schließlich den Alkohol. Warum auch noch Selbstmord? Das machte doch keinen Sinn. Seto würde nicht sein Versprechen brechen, oder? Er tat sich wegen dieser Sache nichts an, richtig? Schlagartig wurde ihm kalt und ein Schauer durchlief seinen Körper. Seto. Tot. Nein ... das würde er nicht machen, oder? Das würde er ihm nicht antun. Nur ... was hielt ihn davon ab? Was hielt ihn noch am Leben? „Mitkommen“, meinte Bakura plötzlich, griff nach etwas Klapperndem neben dem Bildschirm und verließ den Raum. Katsuya, der gerade mit Minka gespielt hatte, sah auf, blinzelte, setzte die Ratte ab und hechtete dem Anderen hinterher. Wo wollte der denn plötzlich hin? Wenigstens sah er ihn gerade noch so um die Kurve biegen. Mit einem Sprint kam er hinter den anderen, der eine Glastür öffnete, die zum Treppenhaus führte, während er einen Mantel anzog. Drei Stockwerke tiefer traten sie in eine Tiefgarage, wo Bakura sich nach rechts wandte und einen Schlüssel aus seiner Manteltasche zog. „Was machen wir jetzt?“, fragte Katsuya vorsichtig. „Fahren“ Er ging zu einem Motorrad, steckte den Schlüssel unter den Sitz und klappte dieses hoch. „Hier, zieh das an“ Ein Helm flog grob in seine Richtung. „Du sitzt hinten. Du hältst dich an mir fest. So fest, dass du dich nicht einen Millimeter bewegst. Wenn ich mich in eine Kurve lege, machst du mit. Du schreist nicht. Du kotzt nicht.“ Grandiose Aussicht. Wetten, Bakura war ein sehr umsichtiger Fahrer? Danke, er sich auch. Fiel das unter suizidales Verhalten? Sich bei ihm auf das Motorrad zu setzen? Und wo wollten sie denn hin? Ab von all diesen Fragen gehorchte er jedoch wortlos, zog den Helm so an, wie er es bei Bakura gesehen hatte und setzte sich hinter ihn, nachdem dieser das Geross gewendet hatte. Der Andere lehnte sich zur Seite, drehte sich dabei zu ihm, packte mit einer Hand nach dem Visier und zog es so kräftig zu, dass das untere Stück auf Katsuyas Brust schmetterte. Dieser verbiss sich jedoch jeden Kommentar und atmete tief durch. Atmen unter diesem Ding war auch nicht gerade leicht. Hoffentlich würde das sein einziges Problem bleiben. Der Motor rohrte auf, sie fuhren an und Bakura lehnte sich ein Stück vor. Katsuya legte lasch einen Arm um seine Taille. Dieser wurde gegriffen und daran gezogen, sodass er gegen Bakura prallte. Ne, jetzt, oder? Das war doch wie Umarmen. Bakura war echt einer der letzten, wo er das wollte. Er atmete tief durch und seufzte. Er könnte auch in einer Zelle hocken, also sollte er wohl dankbar sein. Sie passierten die Schranke und bogen auf die Straße ab. Sie beschleunigten auf knapp über der Höchstgeschwindigkeit und fuhren bis zur innerstädtischen Schnellstraße relativ passabel. Katsuya überlegte schon, ob er einfach seinen Kopf auf die Schulter seines Vordermanns legen sollte, als plötzlich ein Ruck durch die Maschine ging und sie fast auf der Stelle stark beschleunigten. Sie zogen an mehreren Autos vorbei, bevor sie sich einordneten – halt, von einordnen konnte keine Rede sein, sie schlängelten sich durch die Massen, bis die Straße so breit wurde, dass sie zwischen ihnen herfahren konnten. Katsuya drückte verzweifelt die Beine an die Maschine. Seitenspiegel verfehlten sie nur um Millimeter. Vielleicht drückte er Bakura gerade die Luft ab, aber ehrlich gesagt war ihm das scheißegal. Konnten sie nicht bitte einfach nach Verkehrsregeln fahren? Endlich, eine Ausfahrt ... langsamer ... langsamer? Katsuya schluckte. Nein ... oh, nein, bitte nicht ... er sog tief die Luft ein, schloss die Augen und versteifte sich. Wie Bakura gesagt hatte, einfach mit in jede Kurve legen, genau wie er. Er wusste schon, was er tat. Auch wenn er mit verdammten dreistelligen Geschwindigkeitszahlen eine Ausfahrt nahmen und sie dabei fast parallel zum Boden fuhren. Katsuya sank auf seine Knie und strich ungläubig über den Asphalt. Boden. Echter Boden. Er hätte ihn geküsst, hätte er keinen Helm aufgehabt. Er würde nie, niemals wieder mit Bakura Motorrad fahren. Niemals. Zitternd löste er die Schnalle und zog den Helm von seinem Kopf, wobei er sehr auf die Piercings in seinen Ohren achten musste. „Wenn du kotzt, wischst du es selbst auf“, ließ Bakura ihn wissen. Er dachte nicht mal daran. Wie eine heilige Reliquie reichte er dem Anderen im Knien den Helm. Dieser eine Gedanke hielt alle anderen wie „Mir ist speiübel“ oder „Danke, dass ich noch lebe“ in Schach. Niemals wieder. Auf seine Lippen legte sich ein Lächeln. Hoffentlich wirkte es so grotesk, wie er sich fühlte. „Mitkommen“, befahl Bakura erneut und sah ihn nicht einmal an. Er ging voraus, strebte auf den Aufgang des Parkhauses zu und nahm die Treppe. Katsuya folgte ihm einfach. Er dachte schon nicht einmal mehr darüber nach, was er tat. Bakura einfach zu gehorchen, wirkte gerade wie etwas sehr Sinnvolles. In seinem Kopf schien sich beiläufig einzuhämmern, dass er zu einem späteren Zeitpunkt nochmal darüber nachdenken sollte, aber gerade jetzt war es einfach nur sein innigster Wunsch, keinen Stress zu produzieren. Und Bakura nicht zu gehorchen, wäre das fraglos. Er führte sie mehrere Etagen hoch, obwohl direkt neben der Treppe ein Aufzug war. Er schien sie nicht zu mögen. Vielleicht traute er ihnen nicht. In so etwas wie der dritten oder vierten Etage verließen sie das Treppenhaus und kamen auf einen von Türen gesäumten Gang, der Katsuya nach einigen Sekunden sagte, wo er sich befand. Ryous und Bakuras Wohnung. Der Andere hatte ihn zu sich nach Hause gefahren. Dieser schloss die Tür auf, ließ sie beide herein und schloss danach wieder zu. Wortlos dirigierte er ihn Richtung Wohnzimmer und bedeutete ihm, leise zu sein. Nachdem Katsuya ins Wohnzimmer getreten war, traf ihn eine Decke im Nacken, bevor die Tür geschlossen wurde. Anscheinend sollte er schlafen. Blinzeln sah der Blonde auf die Decke hinab. Wow ... das würde Seto wahrscheinlich einen großen Gefallen kosten. Ein Stich durchfuhr Katsuya. Seto ... würde er wirklich morgen kommen, um ihn abzuholen? Sollte er das zulassen? Oder sollte er vorher abhauen? Sollte er jetzt abhauen? Ehrlich gesagt war er hundemüde und hier war es warm. Morgen früh konnte er immer noch abhauen. Mit einem Nicken streifte er Schuhe, Jackett, Hose und Hemd seiner Schuluniform ab und schlang die Decke um sich, bevor er sich auf die Couch legte. Ja ... es war angenehm. Es war warm. Es war sehr behaglich, auch wenn im Nebenzimmer ein Massenmörder schlief. Ihm war nur leider kotzübel. „Katsuya?“ „Urhm ...“ Welt. Realität. Menschen. Katsuya zog den Kopf ein und versuchte die Decke darüber zu kriegen. Sie sollten verschwinden. Einfach alle verschwinden. Warum konnten sie ihn nicht einfach liegen lassen und vergessen? Er wurde doch eh nicht gebraucht. Fiel nur allen zur Last. Wenn er einfach liegen blieb, konnte er doch nichts Schlimmes anstellen, oder? „Nein! Nicht!“ Die helle Stimme klang flehend, doch es folgte nur unverständliches Brummeln. „Köter, steh auf“, befahl eine Person mit rauem Tonfall und in Katsuya ging eine Alarmglocke los, dass er das befolgen sollte. Es fühlte sich nur viel besser an, hier zu liegen. Die Stimmen würden schon weggehen. Sie würden ihn allein lassen, wie alle anderen auch. So war es gut. Stille. „Ar- a- au- au!“ Katsuya schnappte verzweifelt nach der Hand, die ihn gerade am Ohr vom Sofa zog. Er rammte die Nägel hinein, suchte gleichzeitig Halt auf dem Boden und schlug die Augen auf. Ein Tritt in die Seite beförderte ihn auf das Laminat neben der Couch. „Wach“, urteilte Bakura, schnaubte und verließ den Raum. Arschloch. Ryou blieb einfach sitzen, wo er wahrscheinlich zuvor schon auf dem Boden gekniet hatte. Den Kopf eingezogen, die Unterlippe zwischen den Zähnen, im Gesicht ein um Entschuldigung flehender Ausdruck. Er wich etwas zurück, als Katsuya sich erhob. „Wie ... geht es dir?“, fragte der Kleine vorsichtig. „Wenn Bakura mich mit dir allein lässt, kann es mir nicht allzu schlecht gehen“ Der Blonde kniff die Lider zusammen. Scheiße. Kopfschmerzen. „Hast du was zu trinken für mich?“ „Wasser? Saft?“ „Milch?“, fragte er mit Hoffnung im Tonfall. „Kommt sofort!“ Ryou sprang auf und düste davon. Katsuya seufzte. Es stand in seinen Augen geschrieben. Seiner Haltung. Seinem Benehmen. Ryou hatte Angst. Gräßliche Angst – vor ihm. Er schüttelte den Kopf und ließ ihn hängen. Er wollte nicht, dass Leute vor ihm Angst hatten. Aber irgendwie schien er es nicht ablegen zu können. Es verfolgte ihn wie ein Fluch. „Katsuya?“ Er blinzelte und sah auf. „Bitte schön“ Ryou reichte ihm einen Becher. „Möchtest du gern frühstücken? Ich habe den Tisch für drei gedeckt. Auch wenn Bakura schon angefangen hat.“ „Danke, Kleiner“ Der Größere lächelte müde. „Essen klingt gerade verdammt gut.“ Alles, was auch nur ansatzweise nicht damit zu tun hatte, dass Seto kommen würde, klang gut. Er wollte ihn nicht sehen. Nicht mit ihm reden. Er wollte einfach nur weg. Aber er konnte auch nicht ewig wegrennen. Irgendwie musste er sich dem stellen. Irgendwie mussten sie eine Lösung finden. Sein Kopf hämmerte, aber die Milch tat sehr gut. Vielleicht konnte etwas Reis und Miso den Rest ausgleichen. Vielleicht würde er irgendwie akzeptabel auf diesem Gespräch hervor gehen. Nachdem Seto hier war. Wenn Seto kam. Falls Seto kam ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)