Frozen Mirror von Umi (Eine YamiBakura/Ryou-Oneshot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 7: Crazy (Drama, Songfic - YamiBakuras p.o.v.) ------------------------------------------------------ Flüchtig fahre ich mit der Hand über mein Gesicht. Es ist nass. Ich zittere. Seit wann bin ich so schwach? Erst, seit du weg bist? Ich glaube, ich werde verrückt. Crazy Du sagst immer, ich bin es schon. Aber du sagst es nicht mir, du erzählst es den anderen. Mir sagst du gar nichts mehr... erst wenn ich plötzlich hinter dir stehe und dir in den Nacken puste, drehst du dich zu mir um. Lächelst mich an. Heuchler. Ich hasse dich. Warum lässt du mich allein? Warum bin ich dir plötzlich egal? I'm crazy for feeling so lonely Langsam taste ich mich an den Fliesen nach oben, stehe auf. Meine Knie zittern. Funktioniert dieser blöde Körper schon wieder nicht richtig? An mir kann es nicht liegen. Ich bin schließlich stark. Eigentlich. Nur heute nicht. Aber wen stört das schon? Sieht ja niemand. Du nicht. Yugi nicht. Seine Freunde nicht. I'm crazy, crazy for feeling so blue Würde auch niemand sehen wollen. Ihr denkt ja alle, ich wär nicht ganz dicht. Wär ein blutsaufender Irrer. Oder sowas in der Art. Du denkst es doch auch. Leugnen zwecklos. Grins nicht so blöde. Tu nicht so, als wäre alles in Ordnung, Ich hasse dich. Du bist doch nur neidisch. Weil ich stark bin, weil ich alleine klar komme, weil ich niemanden brauche. Dich brauche ich auch nicht. Ich brauche keinen von euch. Keinen! Aber du brauchst mich. Du musst mich brauchen! Bevor du die anderen hattest war ich schließlich auch gut genug. Da war ich dir nicht zu verrückt. Da war ich alles, was du hattest. I knew, you'd love me as long as you wanted and someday, you'd leave me for somebody new Jetzt hast du deinen Körper wieder für dich. Und ich habe einen eigenen. Ich war froh, frei zu sein. Weil ich deine Bruchbude nicht mehr ertragen habe, bin ich ausgezogen. Aber du bist mir nicht gefolgt. Und als ich zurückkam, war deine Wohnung leer. Jetzt lebst du mit Yugi zusammen. Er, du, sein pharaoniges Haustier. Ich hoffe du bist glücklich dort. Gelogen. Ich hoffe, dir geht es beschissen. Auch gelogen. Ich hoffe du kommst zurück. Wahr. Ich warte solange. Falsch. Meine Beine geben nach und ich gleite wieder - an die Wand gelehnt - nach unten, auf den Boden. Hocke wieder schwächlich da. Geht es dir gut? Bist du wirklich zufrieden, so ganz ohne mich? Tut dir niemand weh? Worry, why do I let myself worry I'm wondering, what in the world should I do Ich will, dass es dir so richtig dreckig geht. Ich will, dass du ohne mich verzweifelst. Ich will sehen, wie sie dich hintergehen und verletzen. Du sollst merken, dass du ohne mich nichts bist. Dass ich recht hatte. Klammer dich nicht an andere. Steh auf eigenen Beinen. Klammer dich lieber an mich. Steh auf meinen Beinen. Auf unseren. Damit ich dich für deine Anhänglichkeit hassen kann. Dann muss ich wenigstens nicht mehr wegen dir weinen. Ich habe keine Lust mehr, schwach zu sein. Lasse mich trotzdem auf den Boden gleiten. Schaue die Decke an. Eine silberne Haarsträhne kitzelt. Muss niesen. Klingt jedesmal seltsam und fühlt sich auch genauso an, wenn ich das tue. Der Boden ist kalt... Komm nach Hause. Ich will dir wieder weh tun. Ich will dich lächeln sehen. Ich will deine Nähe spüren. Du hast kein Recht, mir weh zu tun. Und du darfst mich nicht zum Heulen bringen. Aber du musst meine Nähe suchen. Musst sie vermissen. Die anderen können mich nicht ersetzen. Niemand kann mich ersetzen. Du kannst viele Freunde haben, meinetwegen, aber mich hast du nur einmal. Vergiss das nicht. Setz das nicht aufs Spiel. Das Badfenster ist offen. Eine einzelne Schneeflocke segelt herein, direkt auf mich zu. Kühler Wind. Fühlt sich interessant an, diese Kälte. Aber das Feuer in mir löscht sie nicht. Nur ich habe dieses Feuer. Diese Leidenschaft. Ich stehe förmlich in Flammen, wenn es mir gut geht. Aber jetzt geht es mir nicht gut. Jetzt bist du nicht da. Ich will nicht, dass du mir auf Schritt und Tritt folgst. Du sollst nur an mich denken. Immer. Meine Augen werden schwer. Ich fühle mich taub... Stumpf... Trotzdem unruhig. Langsam wird die Kälte unangenehm... Starre trotzdem weiter die Decke an und das Fenster. Warum bist du nicht hier? Es ist deine Schuld, dass ich verrückt werde. Es bin. I'm crazy for trying and crazy for crying, and I'm crazy for loving you Schritte. Du hockst über mir, schaust mir in die Augen. Kein Lächeln. Keine Tränen. Siehst mich nur an. Als würdest du mich studieren. "Yugi hat mich rausgeworfen. Wir hatten Streit." Umso besser. Jetzt hast du wieder Zeit für mich. "Ich wollte mich nicht mit ihm streiten. Ich wusste gar nicht, dass er so verletzend sein kann. Obwohl wir nur Freunde sind tut es trotzdem weh, vielleicht gerade deswegen." Deshalb sieht dein Lächeln also so falsch aus. Es war für ihn gedacht. Spielt keine Rolle mehr, er ist Geschichte. Jetzt bin wieder nur ich da. "Das ist dir alles egal. Dir wäre es auch egal, wenn ich tot wäre, nicht wahr? Hauptsache, dir geht es gut." Du stehst auf. Gehst. Ich schaue wieder zum Fenster hinauf. Du bist also nur gekommen, um mir das zu sagen. Du wolltest mir nur zeigen, dass du mich nicht brauchst. Gut zu wissen. Ich brauche dich auch nicht. Ich kann auch ohne dich den Verstand verlieren. - ende ___________________________________________________ Songtext: "Crazy" by Kidneythieves / Patsy Cline Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)