Eiskalte Liebe von Grinsekatze_Mia ================================================================================ Kapitel 5: Schicksalsschlag! - oder einfach vom Leben verraten? --------------------------------------------------------------- Jelana lag auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Die Kopfhörer aufgesetzt, jagte sie sich lautstarken Rock durch die Ohren. Sie hatte keine Lust über das Geschehene nachzudenken und normalerweise half ihr Musik sich abzulenken, doch diesmal schien das nicht zu funktionieren. Also lief es doch darauf hinaus, dass sie den Tag Revue passieren ließ. Nachdem Seto einfach verschwunden war hatte Jelana sich wieder Joey zugewandt. Am liebsten hätte sie ihn ins Krankenhaus gebracht, doch er hatte sich geweigert. Die paar Kratzer würden ihn schon nicht umbringen, hatte er gesagt. Sie wollte darauf bestehen ihn wenigstens nach Haus zu begleiten und ihn zu verarzten, doch er wollte nicht. Jetzt im Nachhinein fiel ihr auf, dass er leicht panisch geworden war. Wollte er sie nicht bei sich haben? Verheimlichte er etwas? Schon wieder so viele Fragen. Sie rollte sich auf die Seite und ein lautes Seufzen kam über ihre Lippen. Ihr Blick war an die Wand gerichtet so bekam sie nicht mit, dass jemand ihr Zimmer betrat, welches tiefschwarz war. Ihre Gedanken flogen gerade mal wieder zu demjenigen, der ihr schon zum zweiten Mal geholfen hatte, als jemand sie an der Schulter berührte. Erschrocken fuhr sie hoch und zog sich noch im selben Moment die Kopfhörer vom Kopf. Ihre Ohren dröhnten. Die Musik war wohl doch etwas laut gewesen. „Ich bin es nur.“ hörte sie eine klägliche Stimme. Sie brauchte etwas bis sie sie zuordnen konnte. „Aki?! Was ist los?“ fragte sie etwas verwirrt in die Dunkelheit. Ihr Blick wanderte zu ihrer Uhr, welche auf dem Nachttisch direkt neben ihrem Bett stand und zwei Uhr Nachts anzeigte. „Ich kann nicht schlafen“ murmelte ihr kleiner, etwas rundlicher Bruder. „Darf ich hierbleiben?“ Jelana seufzte. Sie wusste, dass das Verhalten ihres großen Bruders, Aki sehr zu schaffen machte. Mit einem Ruck schlug sie die Bettdecke zurück und klopfte neben sich auf das Bett. Gut, dass es recht groß war. Ein Windzug kroch ihr über die Beine und sie war froh, als ihr Bruder sich neben sie ins Bett legte und die Decke über sich warf. Er rutschte nah an sie heran und sie strich ihm sanft über den Kopf. „Meinst du er kommt heute Nacht noch nach Hause?“ fragte er in die Stille. Jelana überlegte einen Moment was sie antworten sollte. „Bestimmt, aber du solltest jetzt lieber schlafen. Du musst schließlich morgen wieder in die Schule“ Sie glaubte nicht daran, dass Takumi noch nach Hause kommen würde, doch sie wollte ihren kleinen Bruder nicht beunruhigen. Es reichte doch wohl, dass sie sich vor Sorge verrückt machte. Wie es wohl Seto ging? Was hatte er mit ihrem Bruder gemacht? Oder hatte Takumi ihm etwas angetan? Sie konnte sich nicht erinnern ob er verletzt war, zu schnell hatte er sie mit seinen wütenden Blicken durchbohrt und ihr ihre Unfähigkeit an den Kopf geworfen. Während ihre Gedanken wieder zu kreisen begannen hörte sie wie die Atmung ihres Bruders ruhiger wurde. Dann war er eingeschlafen. Sie selbst lag noch stundenlang wach und dachte darüber nach was geschehen war und darüber ob und wie sie sich bei Seto bedanken konnte. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte – sie machte sich Sorgen und wollte wissen was mit ihm geschehen war. Eine Stunde bevor sie aufstehen musste, fiel auch sie schließlich in einen unruhigen Schlaf.... Mit dem Schellen der Schulglocke erreichte sie keuchend den Schulhof. Schon wieder zu spät – das gab sicherlich ärger. Aber sie war zu müde um sich darüber Gedanken zu machen. Eine Stunde Schlaf waren einfach viel zu wenig. Sie nahm drei Stufen auf einmal als sie die Treppen hinauf rannte, die sie zum Klassenraum führten. Zögerlich klopfte sie an die Tür und öffnete diese einen Spalt. „Entschuldigung“ murmelte sie. Zu ihrer Überraschung nickte der Lehrer ihr nur kurz zu und bedeutete ihr, dass sie sich schnell setzen sollte. Was war denn mit dem los? Keine Standpauke? Wow! Eilig setzte sie sich neben Joey, der ihr zu liebe mit ihrer unfreundlichen Sitznachbarin den Platz getauscht hatte. Offenbar hatte er sich doch verarzten lassen. Vielleicht von seiner Mutter? An seiner linken Wange klebte ein Pflaster und um den rechten Arm hatte er einen Verband gewickelt. „Geht's dir gut?“ fragte sie unsicher, da er schon wieder so ein erstes Gesicht machte. Erst jetzt, als er sie direkt ansah, fiel ihr auf, dass er auch ein blaues Auge hatte. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass er es gestern auch schon hatte. Wie auf Knopfdruck erschien in seinem Gesicht ein breites Grinsen. „Joa, alles klar. Und bei Dir? Ist dein Bruder aufgetaucht?“ Jelana runzelte kurz die Stirn. Weil sie sich nicht sicher war ob mit Joey wirklich alles in Ordnung war, schüttelte dann aber langsam den Kopf. „Ne. Keine Ahnung wo er sich schon wieder rumtreibt.“ raunte sie ihm zu um nicht vom Lehrer erwischt zu werden. „Ach, der taucht schon wieder auf. Muss sich sicherlich erstmal von der Abreibung erholen.“ sagte er und sein Grinsen reichte fast bis an seine Ohren. Er schaffte es immer wieder : Obwohl ihr bis vor kurzem noch überhaupt nicht danach zu mute war, musste auch Jelana grinsen. //Armer Irrer// dachte sie. Sie hatte sich gestern wirklich um ihn gesorgt. Wie konnte er einfach so auf ihren Bruder losgehen? Klar, er wollte sie beschützen, aber ihm hätte sonst was passieren können. Jelana hatte es die ganze Zeit vermieden nach Seto zu sehen, doch sie konnte einfach nicht mehr anders. Ihr Sitznachbar war gerade sowieso in eine Matheaufgabe vertieft, was sie sehr wunderte – sonst war ihm das Fach doch auch egal! Ihr Blick wanderte zu seinem Platz. Da saß er. Cool wie immer. Die Aufgaben hatte er sicherlich schon fertig. Sowas machte er doch mit Links. Deswegen saß er sicherlich auch mit verschränkten Armen dort und starrte aus dem Fenster. So konnte sie sein Gesicht nicht sehen, was sie ärgerte. Sie wollte doch wissen, ob er verletzt war. Am Rest seines Körpers waren keinerlei Blessuren zu sehen. Sie schluckte. Das konnte sie durch die Schuluniform natürlich auch gar nicht sehen, aber dafür fiel ihr auf was für einen Körper er doch hatte. Um Gottes Willen ! Was dachte sie da? Schnell richtete sie den Blick auf ihr Aufgabenblatt und versuchte die Aufgaben zu lösen. Letztlich lief es jedoch darauf hinaus, dass sie die Lösungen bei Joey abschrieb. Bei den Gedanken die sie hatte konnte sie sich beim besten Willen nicht auf Mathe konzentrieren, wo sie dieses Fach doch sowieso zur Weißglut brachte. Der Rest des Schultages verging rasend schnell. Das konnte daran liegen, dass wegen irgendeiner Konferenz einige Stunden ausfielen und sie schon früh wieder gehen konnten. Dadurch hatten sie allerdings auch keine sonderlich langen Pausen, was die Chance Seto zu erwischen drastisch verringerte. Im Unterricht hatte er den Blick immer abgewandt und sie hatte ihn einfach nicht dazu bekommen sie anzusehen und seine Aufmerksamkeit auf sie zu richten. Niedergeschlagen schleifte sie also ihre Schultasche hinter sich über den Boden, bis Joey ihr die Tasche abnahm. Er war wohl genervt von dem schlurfenden Geräusch, das sie verursacht hatte. Jelana war das gerade herzlich egal. Genau wie die Blicke ihrer anderen Freunde. Der Blondschopf hatte ihnen mit ihrer Einwilligung von dem Geschehen des letzten Abends erzählt. Oh, ja und wie! Das war ja seine Chance gewesen zu prahlen wie sehr er sich eingesetzt hatte und ihren Bruder „zu Brei verarbeitet hatte“. Dass Seto derjenige war der ihm wohl letztlich den Hintern gerettet hatte, kehrte er schön unter den Teppich und kommentierte sein Auftreten nur mit einem „Boah, und dann ist dieser Schnösel aufgetaucht. Der ging mir auf die Nerven. Wäre der nicht gewesen dann hätte Takumi locker aufgegeben.“ Er kannte ihren Bruder schlecht.... Wieder kam ihr ein Seufzen über die Lippen. „Man, zieh doch nicht so ne Schnute!“ knurrte Joey neben ihr und boxte ihr freundschaftlich gegen die Schulter. Irgendwie nervte es ihn wohl, dass sie so eine schlechte Laune hatte. Schlechte Laune war bei ihr immer sehr heikel. Sein Glück, dass er das noch nicht zu spüren bekommen hatte. Die anderen waren da wohl feinfühliger und kapierten, dass sie sie lieber in Ruhe lassen sollten. Genau das wollte sie auch gerade Joey verklickern, als sich von hinten zwei Arme um sie schlangen und sie ein Stück zurück zogen. Sie kannte das schon, das konnte nur Sayu sein. Langsam drehte sie sich um, mit einem Blick der wohl jedes kleine Kind zu Tode erschreckt hätte. Der Blick war Sayu bekannt. „Oh, du hast schlechte Laune. Hab ich mir gedacht. Ich hab schon von dem gehört was gestern passiert ist. Es tut mir so leid.“ plapperte sie drauf los. Jelana dachte schon sie würde gar nicht mehr aufhören zu reden, das war ja grausig! Als Sayu endlich fertig war, rümpfte Jelana die Nase. „Hm“ machte sie nur. Was sollte sie auch sagen? Sie hatte keine Lust alles tausendmal zu wiederholen. „Ich geh nach Hause.“ sagte sie noch schnell, damit Sayu gar nicht erst auf die Idee kam weiter zu reden. Mit einem Ruck riss sie Joey ihre Tasche aus der Hand und machte sich stampfend vom Acker. Erst nach einigen Schritten bemerkte sie, dass sie ja jetzt allein war und sie wusste genau, dass ihre Gedanken wieder verrückt spielen würden. Sie wollte jetzt verdammt nochmal gerne wissen was mit Seto war. Wütend trat sie gegen eine Mülltonne, die mit einem lauten Rums umkippte, als etwas in ihrem Blickfeld auftauchte. Es war groß und weiß und hatte Räder – eine Limousine. Na das war ja super. Sie fasste neuen Enthusiasmus und nachdem sie ordnungsgemäß die Mülltonne wieder aufgehoben hatte, eilte sie zu der Limousine. Ihre Freunde waren zum Glück noch auf den Schulhof und der Wagen stand etwas abseits – so würde sicherlich niemand dazwischen funken. Jetzt musste nur noch Seto kommen. Nachdem sie ein paar Minuten gewartet hatte ging sie nervös vor dem Ungetüm an Auto auf und ab, was anstrengender war als gedacht, da das Ding ja seine Länge hatte. Als sie schließlich den Blick hob um zu sehen ob er seinen Astralhintern mal endlich herbewegte, erblickte sie einen kleinen Jungen. Er durfte in etwa so alt sein wie Aki, war jedoch ein bisschen kleiner. Seine schwarzen Haare standen wild in alle Richtungen und er stand direkt vor ihr und Musterte sie mit kritischem Blick. Was wollte der kleine? „Ehm. Kann ich dir weiterhelfen???“ fragte sie unfreundlich, als der Junge keine Anstalten machte etwas zu sagen. „Ja, kannst du. Ich würde gerne einsteigen!“ sagte er und deutete verlegen auf die Tür der Limousine, die sie versperrte. Jelana sah erst zur Tür und dann zurück zu dem Jungen, als sie plötzlich einen Lachkrampf bekam. „Du weißt schon wessen Limo das ist oder, kleiner? Wenn du da einsteigst reißt der Kerl dir sicherlich jedes Haar einzeln raus.“ sagte sie. Das traute sie Seto tatsächlich zu. Da machte er sicherlich kurzen Prozess. „Ehm, ja ich weiß wem die Limousine gehört und wieso sollte er mir ...“ er stockte. „Hey Bruder“ rief er und ein breites Grinsen erhellte sein Gesicht. Bruder? Stand sie am falschen Auto? Nein... tat sie nicht. Als sie dem Blick des kleinen folgte fiel ihr die Kinnlade fast bis auf ihre Füße. „D...Das ist dein Bruder????“ fragte sie fassungslos. Seto stand derweil schon neben dem Jungen der behauptete sein kleiner Bruder zu sein. „Das ist'n Scherz oder? So Kinder verspeist du doch zum Frühstück!“ rutschte es ihr heraus. Der Blick den er ihr zuwarf war so kühl, dass sie schon kalte Füße bekam. „Was willst du?“ knurrte er. Er ging auf ihren Spruch gar nicht ein. Sie wusste nicht ob das nun gut oder schlecht war. Ja, was wollte sie eigentlich? Jelana brauchte einen Augenblick bis sie sich gefangen hatte. Bevor sie jedoch etwas sagte musterte sie ihn von oben bis unten. „Ich.. ähm. Dir geht es gut oder?“ fragte sie, obwohl das irgendwie total offensichtlich war. „Blendend! Abgesehen von dem Furunkel, dass vor meinem Auto steht und mir den Weg versperrt kann ich mich nicht beklagen!“ Wow. Da machte man sich Sorgen und bekam sowas um die Ohren geschlagen. „Ich wollte doch nur wissen ob alles ok ist. Ich hab nicht mitbekommen, was gestern passiert ist. Ob mein Bruder dir was getan hat....“ sagte sie. Schnell fiel ihr auf, wie kläglich das klang. „...oder ob du ihm was getan hast.“ fügte sie deswegen schnell hinzu. „Keine Sorge wir leben Beide noch. War es das jetzt?“ Der Kerl war ja mal wieder super gelaunt. Sie hielt kurz inne und sah ihn dann an. Schnell senkte sie den Blick jedoch wieder. Sie konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Dabei waren sie eigentlich wunderschön. Was dachte sie da schon wieder? Einen Eiswürfel fand sie doch auch nicht schön oder??? Aber der war auch nicht so blau.... „Weißt du wo er ist?“ Diese Frage kam nur leise über ihre Lippen und sie hoffte, dass er eine Antwort darauf hatte, doch woher sollte ausgerechnet er das wissen? „Nein. Wieso sollte ich? Sie mal selbst zu, wie du deine komischen Freunde und deine Familienmitglieder zusammenhältst.“ Eigentlich wollte sie schlagfertig antworten, doch ihr fiel einfach nichts ein, zu groß war die Enttäuschung. Da sie unschlüssig dastand, schob Seto sie schließlich einfach zu Seite. Sein kleiner Bruder stieg ein und sah das ihm fremde Mädchen etwas verwirrt an. Offensichtlich wusste er nicht was geschehen war. Gerade wollte Seto ins Auto steigen, als Jelana nach seinem Mantel Griff. Das war nun mal eben das erstbeste gewesen, was sie greifen konnte. Er drehte sich langsam um und durchbohrte sie mit seinem Blick. Bevor er sie jedoch niedermachen konnte sagte sie das, was ihr schon so lange auf der Seele brannte : „Danke“. Er schien einen klitzekleinen Augenblick inne zu halten. Dann stieg er ohne ein Wort in den Wagen, der beinahe sofort losfuhr. So stand sie also ganz allein auf dem Bürgersteig und sah ihm nach. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt hatte sie das also endlich hinter sich gebracht. Ein Danke musste reiche. Er hatte ja schon alles. Viel mehr konnte sie ihm nicht anbieten. Aber ein Danke war jawohl schon mal ein guter Anfang! Mit viel Schwung schlug ihr jemand auf den Rücken und sie konnte ein Japsen nicht unterdrücken. Langsam drehte sie sich um und blickte in zwei schokobraune Augen. „I.d.i.o.t“ sagte sie ganz langsam. Joey grinste. „Die anderen sind schon gegangen. Ich dachte ich bin mal so nett und warte auf dich, auch wenn du heute echt schräg drauf bist.“ er zeigte ihr einen Vogel. Normalerweise hätte sie wohl gegrinst oder ihm Kontra gegeben, aber ihr war nicht danach zu mute. Wieder fiel ihr Blick auf sein blaues Auge. „Sag mal – wo hast du das denn her?“ fragte sie unsicher, während sie auf sein Auge zeigte. Sie sah, dass sein breites Grinsen ins Schwanken geriet. Nu ein wenig, doch genug um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. „Tja, das hab ich wohl deinem Bruder zu verdanken.“ Sie dachte nochmal nach. Konnte das sein? Ein blauer Fleck brauchte etwas bis er sichtbar wurde, aber sie war sich sicher, dass er log. Theoretisch wäre es möglich gewesen, aber sie konnte sich nicht helfen, sie kaufte ihm das einfach nicht ab. „Du kannst alles tun. Wirklich alles. Aber tu mir den Gefallen und lüg mich nicht an!“ sagte sie ruhig, doch man sah ihr an wie ernst sie es meinte. Es gab für sie nichts schlimmeres als angelogen zu werden. Sie selbst hasste Lügen, sie machten doch immer alles kaputt. „Du bist mein Freund. Ich bin wirklich froh dich zu haben und schimpfe dich wenn du nicht da bist sogar meinen besten Freund.“ , gab sie zu, „Ich merke, dass was nicht stimmt. Wieso sagst du nicht die Wahrheit?“ Schweigen. Aha, sie hatte also voll ins Schwarze getroffen. „Ach ist doch egal“ tat der Blondschopf die Sache ab. Er wollte sie doch echt einfach hier stehen lassen. Jelana machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung und lief ihm vor die Füße. „Man bleib doch mal stehen. Wenn du nicht drüber reden willst kann ich auch nix machen, aber dann lüg wenigstens nicht, ok? Ich will einfach, dass du weißt, dass du mit deinen Problemen zu mir kommen kannst.“ bot sie ihm nochmal an. Seine Miene, die sich kurz vorher noch verfinstert hatte, erhellte sich wieder ein bisschen. „Du bist ne Nervensäge!“ sagte er und grinste schief. „Lass uns was Essen gehen, ja?“ Na was auch sonst?! „Fresssack! Haste wieder vergessen einzukaufen?“ Für ihn war die Sache hier wohl erstmal erledigt. Sie wollte ihn nicht dazu drängen zu erzählen was los war. Er würde schon von allein darüber reden wenn ihm danach war, da war sie sich sicher. Kichernd, lachend und spielerisch kämpfend machten die Beiden sich also auf den Weg in eine Pizzeria, die ihrem Taschengeld gerecht wurden. Mit vollem Bauch lag Jelana auf der Couch. Es war lustig gewesen mit Joey. Sie hatten wie immer viel gelacht. Jelana hatte versucht ihn mit der hübschen Kellnerin zu verkuppeln, was ihm sichtlich peinlich gewesen war. Die gemeinsamen Stunden hatten Beiden gut getan. Sie war froh, dass sie ihn nun auch in der Öffentlichkeit ihren besten Freund nennen konnte. Er schien nichts dagegen zu haben. Sie zappte durch das Fernsehprogramm. Kam den Nachmittags nichts Gescheites im Fernsehen? Wenn es nicht um Familienkrisen ging, so ging es um Mord und Totschlag. Da konnte man ja nur verblöden. Als ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde, schaltete sie also sofort den Fernseher aus und sprang auf. Sie war enttäuscht, dass es Aki war der zu Tür herein kam und nicht Takumi, doch das zeigte sie ihm natürlich nicht. Lächelnd nahm sie ihn in den Arm. „Na? Wie war es in der Schule?“ fragte sie ihren kleinen Bruder, sie wollte keine unangenehmen Fragen über Takumi beantworten müssen. „Voll super“ Der Kleine strahlte. „Ich hab jemand neues kennengelernt. Der ist vooooooll nett. Ich mochte den vorher gar nicht. Ich dachte immer der wäre doof. Aber der ist voll cool.“ sagte er voller Freude. Er war ja richtig begeistert. „Oh, das ist schön. Wie heißt er denn?“ „Mokuba und Mama hat gesagt, dass er heute zum spielen kommen darf!“ antwortete er, während er wippend vor ihr im Flur stand. Sein Blick fiel auf die Uhr, die über der Küchentür hing. „Hehe, der muss jeden Moment kommen!“ Er rannte an ihr vorbei in sein Zimmer. So wie es sich anhörte richtete er nochmal alles her für seinen Besucher. Der erste Eindruck ist ja immer sehr bedeutend. Es klingelte. Kopfschüttelnd und mit einem Lächeln auf den Lippen ging sie zu Tür. „Ich mach schon auf. Du hast genau zwei Minuten um alles in Topform zu bringen!“ sagte sie kichernd. Dann öffnete sie die Tür und als sie sah, wer da die Stufen hinauf stiefelte, traf sie fast der Schlag. „ICH FASS ES NICHT“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)