Last Butterfly von Sky- (Matt, Mello, BB vs Kira) ================================================================================ Kapitel 17: Schuld ------------------ Mello und Beyond waren jetzt auf den Weg zur dritten Ebene und hatten soeben erfahren, dass Rebirth zusammen mit Akito und Misa auf dem Weg zum ersten Zielort war um den Wagen zu wechseln und dass Rumiko offensichtlich verletzt worden war. „Sie benimmt sich total merkwürdig. Sie hat mich in den Arm genommen und gesagt es täte ihr leid was sie getan hat.“ Das war wirklich äußerst merkwürdig, musste Mello zugeben doch er hatte jetzt nicht die Zeit um sich darum zu kümmern. Er stand jetzt so kurz davor Kira zu kriegen und Rache zu üben, da konnte er sich nicht aufhalten lassen. Dicht hinter ihm war Beyond, der ihm Rückendeckung gab während sie durch das verwirrende Labyrinth aus gleich aussehenden Gängen rannten. Zum Glück hatte Rebirth seine Aufgabe gut gemeistert und mit Matts Unterstützung war es kein großes Problem, sich im Kiratempel zurecht zu finden. Aber was Rumiko betraf, so wollte er sich selbst noch mal überzeugen, dass es ihr gut ging oder zumindest noch lebte. Beyond übernahm die Kontaktaufnahme und schaltete das Funkgerät lauter um besser verstehen zu können. „Rumiko, alles klar bei dir?“ Doch es kam nur ein lautes Atmen und es schien so als hatte Rumiko Schwierigkeiten Luft zu holen und Schmerzen litt. „Rumiko, antworte bitte.“ „Ich komme nach. Aber bitte komm sofort wenn ich deine Unterstützung brauche.“ Das klang nicht nach der Rumiko, die Beyond sonst kannte. Es hörte sich so an als würde sie vor Schmerz weinen und als er ihren Schrei hörte, fuhr es ihm eiskalt den Rücken runter. Er erinnerte sich an damals, als sie noch Kinder waren. Rumiko hatte ihn aus dem Zimmer gezerrt und in den Geräteschuppen versteckt. Sie hatte ihn in den Arm genommen, geweint und ihm gesagt dass sie auf ihn aufpassen werde, egal was passiert. Dann war sie gegangen und später hatte er nur noch ihre Schreie gehört. Für ihn gab es damals nichts Schlimmeres als sie schreien zu hören aber war nicht in der Lage gewesen etwas dagegen zu tun. Er blieb stehen und fühlte einen Stich in seiner Brust. Etwas in ihm sagte, dass er zu ihr gehen sollte. „Mello, schaffst du es ohne mich weiter?“ Nun blieb auch Mello stehen und sah ihn ernst aber auch mitfühlend an. „Du willst zu ihr nicht wahr? Dann geh und sprich mit ihr. Ich krieg die letzten paar Meter schon alleine hin.“ So ging jeder seinen Weg und Mello stieg alleine in den Fahrstuhl um in die unterste Ebene zu gelangen. Beyond sah ihm nach so als hätte er das Gefühl, Mello würde zu seiner eigenen Hinrichtung gehen. Dann aber wandte er sich um und eilte wieder zurück um seine Adoptivschwester zu sehen. „Rumiko, ich brauche deine Position!“ „Ich stehe am Fahrstuhl.“ Sie war völlig erschöpft, so viel konnte Beyond heraushören und er beeilte sich zum Fahrstuhl zu kommen und merkte langsam aber sicher, dass ihm seine Kondition flöten ging. Er hätte mehr Sport treiben sollen, dann wäre er jetzt nicht so außer Atem. Aber stehe bleiben konnte er später noch, jetzt musste er nur noch zum Fahrstuhl. Zwar wusste er wie er laufen musste, aber ihm war so als würde er ziellos umher irren und dass der Weg niemals endete. Doch schließlich erreichte er nach einer Abzweigung den Fahrstuhl und fuhr hoch ins obere Stockwerk. Als die Tür offen ging, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu können. Einige Meter von ihm entfernt kam Rumiko auf ihn zu, das Gesicht vor Schmerz verzerrt und mit Tränen in den Augen, das verletzte Bein nachziehend und an der Wand abstützend. Sie bot einen furchtbaren Anblick und Beyond konnte es einfach nicht fassen. Als ihr Fußknöchel umknickte und drohte zu Boden zu stürzen, fing Beyond sie auf und half ihr sich zu setzen, den Rücken zur Wand gelehnt. Mit glänzenden Augen sah sie ihn an und Beyond glaubte den seinen nicht trauen zu können. Er konnte Rumikos Lebenszeit erkennen. Wie zum Teufel war das möglich? Shinigami-Kinder hatten doch normalerweise eine Verbindung zur anderen Seite und aufgrund ihrer unmenschlichen DNA wurde ihre Lebenszeit nicht angezeigt. Aber das war nicht das einzige, was ihn derart verwunderte. Rumikos Augen hatten sich verändert. Sie waren glitzernd blau wie die Meeresoberfläche, die von der Sonne angestrahlt wurde. Diese Augen hatte er zuletzt bei ihr gesehen, bevor Jamie verschwunden war. Sie war wieder die Rumiko, auf die er so lange gewartet hatte… seine große Schwester. Erschöpft lächelte sie und rieb sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Danke dass du gekommen bist.“ „Rumiko, was ist denn mit dir passiert?“ „Ich habe es endlich geschafft die Dunkelheit in meinem Herzen zu bezwingen und ich weiß dass es eigentlich zu spät für so etwas ist aber ich wollte mich entschuldigen. Es tut mir leid für all das was passiert ist. Was dir alles angetan wurde und dass ich nicht in der Lage war dich zu beschützen. Einfach alles was ich getan habe tut mir so leid.“ Sie brach in Tränen aus und schien tiefe Reue zu empfinden. Irgendetwas in ihr war zurückgekehrt, das sie wieder zu einem Menschen machte doch Beyond wurde ebenfalls von seinen Gefühlen überwältigt und entgegnete in einem anklagendem Ton „Du hast dich doch niemals um mich gekümmert oder sonst irgendetwas getan. Du hast unsere Eltern getötet und bist einfach abgehauen und du wolltest mich umbringen.“ „Nein“ rief Rumiko und verbarg ihr Gesicht hinter ihren blutverschmierten Händen. „Ich habe dich niemals im Stich gelassen. Ich habe doch alles getan um dich zu beschützen. Vor Mum, Dad und sogar vor mir. Kannst du dich denn immer noch nicht erinnern?“ Jetzt wo Rumiko es sagte…. Beyond war schon öfter aufgefallen dass es in seiner Kindheit sehr viele Erinnerungslücken gab aber er hatte sich nie darum gekümmert. Besonders von seinem Vater und von Rumiko hatte er kaum Erinnerungen. „Was ist damals passiert?“ Es fiel Rumiko sehr schwer zu sagen was ihr auf der Seele lastete aus Angst, es könnte Beyond für immer verändern, doch dann entschied sie sich anders. „Dad hat dir sehr schlimme Dinge angetan, noch viel schlimmer als das Schlagen. Er hat dich ans Fußende eines Bettes gekettet oder in den Keller gesperrt. Ich habe versucht dass das alles ein Ende findet und habe die Kette mit dem Beil zertrennt, dir durchs Kellerfenster alles Nötige zugeschoben und versucht dich von zuhause wegzuschaffen doch dann bist du so schlimm gestürzt dass du eine Amnesie erlitten hast. Du hattest fast gar keine Erinnerungen mehr an mich oder Dad, alles was dir von mir geblieben ist, sind nur Fragmente, die über all die Jahre falsch verstanden worden sind. Du hast geglaubt ich würde dir etwas Böses wollen und da du dich auch nicht an diese schrecklichen Dinge erinnern konntest hielt ich es für besser, dass du dich auch niemals wieder erinnern wirst.“ Langsam dämmerte es Beyond wieder und all diese grausamen Bilder kamen wieder hoch. Seine Nächte in diesem dunklen eiskalten Keller, als sein Vater ihm diese unsagbaren Dinge angetan hat… Das alles hatte er vergessen? „Was hast du getan?“ „Ich habe deine Tagebücher, Zeichnungen und Notizen gestohlen und mit Jamies Hilfe in der Hütte am See versteckt. Ich wusste es war das Beste, wenn du dich niemals wieder erinnerst und während ich für dich die böse Schwester war, habe ich versucht dir noch einmal so eine Tortur zu ersparen. Ich habe dir gedroht, dich eingesperrt und eingeschüchtert damit du bloß auf mich hörst und Dad nicht zu nahe kommst. Dafür nahm ich es in Kauf, von Dad geschlagen zu werden.“ Beyond konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten und konnte einfach nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Die ganzen Jahre über hatte er geglaubt dass Rumiko ihn im Stich gelassen hatte aber in Wirklichkeit hatte sie ihn niemals alleine gelassen. Sie hatte in der Schule die Schuld auf sich genommen wenn er etwas angestellt hatte, sie hat ihn aus dem Zimmer befreit und vor seinem Vater versteckt und dafür selbst den Kopf hinzuhalten. „Als ich zwei Tage in dieser Kiste eingesperrt war, habe ich zum ersten Mal die Stimme des Shinigami gehört. Er sagte dass ich dich nur beschützen könne wenn ich stärker werde. Wenn ich stark genug gewesen wäre, dann hätte ich auch Jamie beschützen können.“ Rumikos Atem wurde flacher und sie verlor zusehends an Kraft, doch sie sprach unbeirrt weiter. „Als Dad dir wieder etwas antun wollte, habe ich die Waffe genommen und ihn erschossen. Ab diesem Zeitpunkt fiel es mir immer schwerer meine Wut und meinen Hass unter Kontrolle zu halten und ich verlor auch die Kontrolle über mich selbst. Der Shinigami in mir wurde immer stärker und mir war es wert alles zu tun um zu verhindern dass du noch einmal diesen Alptraum durchstehen musstest. Und was Mum betrifft, so kannten wir sie beide nicht gut genug. Sie hatte vor uns irgendwo hinzubringen und zu töten. Das habe ich mitangehört und die Zugfahrt sollte unsere letzte sein. Ich wollte nicht sterben und ich wollte auch nicht dass du stirbst, also habe ich sie vor den Zug gestoßen. Aber dann habe ich wieder die Kontrolle über mich selbst verloren und bin erst wieder zu mir gekommen als du schon bewusstlos am Boden lagst. Mir wurde klar dass ich für immer aus deinem Leben verschwinden musste bevor ich dich noch töten würde. Ich wollte dass du mich von tiefstem Herzen hasst damit du versuchst mich zu töten bevor ich es noch tue. Aber diese Einsamkeit ist unerträglich geworden und ich habe dich so sehr vermisst. Ich verlange nicht dass du mir verzeihst was ich dir und Rebirth in den letzten Jahren angetan habe. Ich wollte mich wenigstens noch entschuldigen bevor ich nicht mehr die Gelegenheit dazu habe.“ Beyond fühlte sich schrecklich als er hörte was seine Adoptivschwester für ihn getan hatte, was sie für ihn aufgegeben hatte. Jahrelang hatte er sie als gewissenloses Monster beschimpft, sie immer nur als geisteskranke wie sadistische Mörderin angesehen doch dabei hatte er ihr so viel Unrecht angetan. Er konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten und nahm Rumiko in den Arm, presste sie fest an sich und vergoss Tränen, die er so lange zurückgehalten hatte. Er spürte ihren Schmerz, konnte verstehen wie sehr sie ihre Schuldgefühle zerfressen hatten und einsam geweint hatte. Nun weinte er mit ihr, streichelte sanft ihren Kopf und wünschte sich einfach nur noch, dass er nicht so dumm gewesen wäre und seine Schwester gekannt hätte. „Gib dir bitte nicht die Schuld“ meinte Rumiko schließlich so als wüsste sie was er denken und fühlen würde. „Ich habe mich selbst für diesen Weg entschieden, es war mein freier Wille. Ich bin dankbar, dass ich noch mal die Chance dazu bekomme, dir das alles zu erzählen.“ Mit diesen Worten gab Rumiko ihrem Bruder einen geschwisterlichen Kuss auf die Wange und sah ihn mit solch liebevollen Augen an, dass es ihm beinahe das Herz zerriss. „Ich habe dich sehr lieb kleiner Bruder und es wird sich auch nie etwas daran ändern, egal was auch kommt und ich wäre bereit noch mehr auf mich zu nehmen damit ich weiß dass es dir gut geht.“ Langsam ging Rumiko die letzten Kraftreserven aus und ihre Augen wurden glasig. Beyond wusste, dass sie zu viel Blut verloren hatte und nicht mehr lange durchhalten würde. Doch er konnte es nicht akzeptieren, er konnte sie nicht gehen lassen. Er wollte Wiedergutmachung leisten für all das, was sie ihm seinetwegen ertragen hatte und fand es einfach nur ungerecht, dass er nicht mal die Chance bekam, den Schaden wieder gut zu machen. Aber zumindest wollte er ihr zeigen, dass sie nicht alleine war, dass jemand um sie weinen würde wenn sie starb. „Ich liebe dich auch Rumiko. Ich danke dir von Herzen für all das, was du für mich getan hast und es tut mir leid dass ich niemals die Chance bekam dir zu helfen.“ „Du hast mir doch schon meinen größten Wunsch erfüllt“ entgegnete Rumiko mit einem glücklichen Lächeln. „Ich bekomme meinen größten Wunsch erfüllt, dass ich nicht einsam sterben muss., nur das ist es was ich mir selbst gewünscht habe.“ „Und ich werde dich nie wieder alleine lassen. Das verspreche ich dir.“ Mit Tränen in den Augen sprach Beyond sein letztes Versprechen an Rumiko aus und schloss sie ein letztes Mal in die Arme, spürte die vergessene Wärme in ihr, die ihm als Kind das Gefühl der Geborgenheit gegeben hatte. Doch dann spürte er wie das Leben aus ihren schönen und doch zerbrechlichen Körper wich, ihre Muskeln erschlafften und ihr Blick wurde leer. Als er sie ansah, sah er dass sie mit einem Lächeln ihr Leben aushauchte. Sie war glücklich gestorben doch Beyond fühlte sich so schrecklich wie nie zuvor, hatte das Gefühl dass alles nur seine Schuld sei und ein Schrei der Verzweiflung und der Trauer erfüllte den Kiratempel. Mello hatte den Fahrstuhl betreten und fuhr nun hinunter in die letzte Ebene „Matt, wie sieht es mit der letzten Ebene aus?“ „Die ist eigentlich ein Witz im Vergleich zur ersten und zweiten. Es gibt einen riesigen Raum, der anscheinend Kiras Thronsaal ist. Anscheinend ist nur Kira dort aber unten wird noch mal ein Empfangskomitee auf dich warten. Pass also gut auf dich auf.“ Bis jetzt war es wirklich ein schwerer Weg gewesen und Mello konnte gar nicht mehr zählen wie viele Soldaten er eigentlich erschossen hatte. Wie viele hatte Kira noch zu seinem Schutz hier? „Wie viele sind es ungefähr?“ „Ein halbes Dutzend. Ich werde versuchen über den Alarm ein Ablenkungsmanöver zu starten, allerdings kann ich nichts versprechen.“ Der Fahrstuhl fuhr immer noch nach unten und Mello begann sich zu fragen, wie tief er eigentlich ging. Um die hundert Meter dürfte es schon sein und wenn er erst einmal unten war, gab es weder für ihn noch für Kira kein Entkommen mehr. Den Fluchtweg hatte Matt dank eines neuen Passwortes versperrt und nun saß Kira in der Falle. Hier würde die endgültige Entscheidung fallen und Mello begann zu überlegen ob er nicht vielleicht das Death Note benutzen sollte, welches Misa ihm gegeben hatte. Nein, dazu bräuchte er das Shinigami-Augenlicht und nachdem was er von Rumiko, Beyond und Rebirth gehört hatte, würde es mehr eine Strafe fürs Leben sein als eine Gabe. Darauf verzichtete er lieber. Er versuchte noch mal zur Sicherheit Kontakt zu Beyond aufzunehmen doch er ging nicht an sein Funkgerät. „Matt, wie sieht die Lage bei Beyond und Rumiko aus?“ „Schlecht, anscheinend hatten die beiden ein sehr herzergreifendes versöhnendes Gespräch. Rumiko ist anscheinend mehrmals angeschossen worden und ist gestorben. Beyond ist völlig aufgelöst. Ich glaube nicht dass er noch mal nachkommen kann.“ So war das also, Rumiko war tot… Es fiel Mello schwer, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen denn in seinen Augen war Rumiko immer so stark gewesen und hatte den Eindruck erweckt, unverwüstlich zu sein. Doch irgendetwas war passiert, dass sie einfach nicht mehr richtig kämpfen konnte und dafür mit dem Leben bezahlen musste. Die Fahrstuhltür wurde geöffnet und kaum war Mello raus, empfing ihn eine Gewehrsalve und er ging schnell in Deckung. So ein Mist, dachte er und holte eine Granate raus. Die hatten ihm gerade noch gefehlt und hätte er nicht schnell genug reagiert, dann wäre er durchlöchert worden wie ein Sieb. Er zog den Stift der Granate, zählte die Zeit ab und warf sie in Richtung der Soldaten. Eine Explosion ließ den Gang erschüttern und Staub rieselte von oben herunter, doch sonst passierte nichts. Schnell eilte er nach links und stand schließlich vor einer Stahltür, die mit Kamera und einem Tastenfeld versehen war. Er sah in die Kamera wohl wissend dass Matt ihn auf dem Bildschirm hatte. „Gib eine beliebige Kombination ein, dann wird die Tür schon öffnen.“ „Du bist der Experte“ antwortete Mello und gab die Zahlen 1, 5, 7 und 9 ein. Tatsächlich öffnete die Tür und als Mello hindurch war, erstreckte sich vor ihm ein riesiger Raum, schon beinahe eine unterirdische Halle. Zu seinem Weg säumten sich Engelsstatuen und am Ende der Halle war eine riesige Marmorfigur gemeißelt, die wahrscheinlich eine Gottesfigur darstellen sollte. Vor dieser Statue saß jemand auf einen Thron und schon von weitem konnte Mello erkennen, dass es Kira war. Tatsächlich sah Akito seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten aus und vom Alter schien er ungefähr 23 bis 24 Jahre alt zu sein. Aber… das würde ja bedeuten dass Kira zu seiner Anfangszeit noch Schüler war. Mello hielt seine Waffe bereit und kam näher, Light Yagami saß ruhig wie ein Monument da und sah etwas herablassend auf Mello herab. „Schön dich zu sehen Light Yagami, oder soll ich dich Kira nennen?“ „Zuerst würde ich gerne wissen wer du bist. Gehörst du zu den Rebellen oder etwa zu den Terroristen?“ Mello lachte verächtlich und musste sich zusammenreißen, diesen Mistkerl nicht auf der Stelle zu erschießen. „Oh nein, ich gehöre zu einer Gruppe von Waisenkindern, die du auf dem Gewissen hast. Du hast das Waisenhaus in Winchester niedergebrannt und mehr als 50 Kinder auf dem Gewissen.“ Light schien sich zunächst nicht daran zu erinnern, doch dann half Mello ihn auf die Sprünge. „Diese Narbe hier habe ich dir und deinen Leuten zu verdanken. Falls du dich nicht erinnerst: Ich bin der letzte Nachfolger L’s!“ Dieser Name weckte alte Erinnerungen in den beiden und Light dachte erst er hätte sich verhört. Er war sich doch sicher gewesen dass auch der letzte potentielle Nachfolger L’s beseitigt worden war und plötzlich stand da jemand vor ihm der ihm offenbarte, den Brand überlebt zu haben. Nun kam Mello auf ihn zu und als er dieses arrogante Gesicht sah, konnte er sich nicht mehr beherrschen und schlug mit der Faust zu. „Du Mistkerl hast unschuldige Kinder getötet und so etwas schimpft sich gerecht? Selbst dein eigenes Kind hast du für deine Zwecke benutzt du skrupelloser Psychopath, hast du denn überhaupt kein Gewissen? Hat es sich toll angefühlt so viele Menschen umzubringen, Frauen wie auch Kinder? Du bist nicht besser als diese dreckigen Massenmörder.“ Doch Light schien keinerlei Reue zu zeigen und hatte immer noch diese selbstgerechte Haltung. Er begann von einer gerechten Welt zu erzählen, dass Opfer gebracht werden sollten und dem Traum von einer perfekten Welt. Was für ein selbstgerechter Wahnsinniger da doch vor ihm stand. Äußerlich absolut korrekt und der perfekte Sohn/ Schwiegersohn den man sich wünschen konnte aber innerlich hatte er echt nicht mehr alle Latten am Zaun. Der Kerl war der wohl schlimmste Größenwahnsinnige seit Jahrzehnten. So etwas konnten doch nur noch Hitler, Stalin und Mao Zedong übertreffen aber sicher hatten die nicht im Alter von 17 Jahren mehrere hundert Menschen getötet. Wahrscheinlich hatte Kira sogar mehr Menschen auf dem Gewissen… Dieser Typ verdiente es zu sterben. Man sollte ihn in aller Öffentlichkeit demütigen und hinrichten lassen, damit er lernte was Qualen bedeuten. Doch dann musste er an Misa und Akito denken. Was würden sie wohl denken und fühlen wenn sie so etwas sahen? Wahrscheinlich würde Akito das niemals verkraften können wenn er sah, was sein Vater erdulden würde. Nein, Kira durfte diesen Tempel nicht lebend verlassen. „Du hast gar keine Ahnung was du eigentlich angerichtet hast. Du hast einen Sohn der dich liebt und alles tun würde damit du ihn auch liebst und Misa würde alles für dich tun. Deine Freunde hast du verraten wie auch deine Familie… Du hast keine Skrupel davor schutzlose Waisenkinder lebendig verbrennen zu lassen und dein Kind aus dem Krankenhaus zu entführen und hier einzusperren.“ Mello verlor endgültig die Beherrschung als er Nears Bild unter den Trümmern vor Augen hatte und begann auf Kira einzuprügeln. All sein Hass, seine Trauer und sein Schmerz kamen wieder hoch und mit jedem Faustschlag musste er an die Angst denken, die er als 14-jähriger in diesem brennenden Gebäude gehabt hatte und die Schmerzen als er bis zum Zusammenbrechen an seinem Körper gearbeitet hatte. Es gab keinen Knochen, der noch nicht einmal gebrochen gewesen war und Blut hatte er gespuckt… Er konnte nicht mehr zählen wie oft er auf Light eingeschlagen hatte, als er wieder bei Sinnen war, fiel der 24-jährige zu Boden und rührte sich nicht mehr. Mello kniete sich hin und überprüfte seinen Puls. Nichts… er war tot. Er hatte Kira zu Tode geschlagen. Als er das Blut an seinen Händen sah, wurde ihm bewusst dass er auf einer gewissen Art und Weise nicht besser war als Kira und fühlte sich nicht erleichtert, dass er Rache genommen hatte sondern einfach nur wie ein dreckiger Verbrecher. Als er Kira da blutüberströmt da liegen sah… tot und völlig machtlos, da sah er wirklich wie ein harmloser normaler Mensch aus und Mello begann sich zu fragen, ob es das Richtige war, was er getan hatte und ob er selbst nicht rein egoistisch und selbstgerecht gehandelt hatte so wie Kira. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)