Last Butterfly von Sky- (Matt, Mello, BB vs Kira) ================================================================================ Kapitel 5: Narben ----------------- Beyond saß schweigend in dem dunklen Zimmer und hatte sich ganz klein gemacht. Seit damals hatte sich nichts verändert. Egal wie oft er versuchte stark zu sein und niemals Schwäche zu zeigen, so konnte er immer noch nicht dieses Kindheitstrauma überwinden. Er war immer noch die gleiche Heulsuse wie damals und selbst mit 25 Jahren weinte er, wenn er sich an früher erinnerte. Es klopfte an der Tür und Mello kam herein und wollte gerade den Lichtschalter betätigen da rief Beyond „Lass das Licht aus.“ Er verbarg sein von Tränen gerötetes Gesicht und schämte sich, dass ausgerechnet dieser Junge da ihn so gesehen hatte, wo er doch zuvor ständig den großen Macker markiert hatte. Mello schloss vorsichtig die Tür und setzte sich zu ihm auf den Boden. „Weißt du Beyond, als Kind habe ich es wirklich nicht leicht gehabt. Du hast ja selbst mitgekriegt dass meine große Schwester eine Hure war und mein Vater drogenabhängig war. Er war ein wahrer Dreckskerl gewesen, der eines Tages qualvoll an einer Überdosis krepiert ist. Dass meine Mutter sich vor meinen Augen umgebracht hat, verfolgt mich bis heute noch. Zwischen uns beiden liegen zwar vier Jahre, aber es ist nicht schlimm wenn man Tränen vergießt. Du musst dich auch nicht schämen. Wenn du reden willst…“ „Danke“ murmelte Beyond und rieb sich mit dem Ärmel die Tränen weg. „Aber ich brauche kein Mitleid, insbesondere kein falsches Mitleid.“ „Ich habe auch kein Mitleid aber Mitgefühl mit dir und das ist nicht das Gleiche.“ Schweren Herzens und mit einigem Kraftaufwand begann Beyond zu erzählen, was in seiner Kindheit damals vorgefallen war. Alles begann damit als er fünf Jahre alt wurde. Rumiko wurde adoptiert weil seiner Mutter nach einem schweren Unfall die Gebärmutter entfernt werden musste. Dabei hatte sie ihr ungeborenes Kind verloren und verfiel daraufhin in eine schwere Depression. Sein Vater, Harry Birthday konnte mit dem ganzen Stress nicht umgehen, insbesondere weil er unzufrieden mit seinem eigenen Job war. Als er diesen verloren hatte, begann er mit dem Trinken und wurde aggressiv. Weil Beyond so sehr nach seinem Großvater kam und dieser Harry nur angeschimpft und niemals für irgendetwas gelobt hatte, ließ er all seine Wut an dem Jungen aus. Rumiko hingegen war sein kleines Prinzesschen und betüddelte sie von vorne bis hinten. Bei der Mutter war es jedoch komplett umgedreht. Sie liebte Beyond über alles aber auf Rumiko reagierte sie manchmal sehr seltsam und feindselig. Sie hatten beide als Kinder immer gerne am Teich gespielt, welcher in einem Wald ganz in der Nähe war. Als Sein Vater seinen Job verlor und begann Beyond zu schlagen, wenn wer betrunken war, schloss sich er sich meistens in seinem Zimmer ein und Rumiko ging eine Zeit lang allein dorthin wenn sie vom Schach- und Tanzverein zurückkam. Sie beide hatten ein sehr angespanntes Verhältnis nachdem sich die Eltern so sehr zum Negativen verändert hatten obwohl sie früher immer zusammen am Fluss spielten. Rumiko traf sich mit anderen Freunden und er, Beyond, wurde tagtäglich von seinem Vater zusammengeschlagen und schließlich sogar die Treppe runtergestoßen. Irgendwann hat Rumiko ihn niedergeschossen und Beyond gezwungen, zusammen mit ihr die Leiche zu zersägen. Danach hat sie ihre Mutter vor einen Zug gestoßen und ihn beinahe zu Tode gewürgt. Als er wieder aufgewacht war, war Rumiko spurlos verschwunden. Eine bedrückende Stille breitete sich aus und Mello brauchte erst mal eine Weile um diese Geschichte zu verdauen. „Sie hat dich wirklich gezwungen deinen Vater zu zersägen?“ „Ich schnitt ihm die Arme und den Kopf ab, die Beine hat sie abgesägt und schließlich in Tüten verpackt von der Brücke geworfen. Ich habe geweint und wollte das nicht aber Rumiko drohte mich umzubringen wenn ich es nicht tue. Immer wieder sagte sie, dass ich ihr dankbar sein sollte… aber trotz allem hatte ich meinen Vater sehr geliebt.“ Mello hatte von diesem Phänomen gehört, dass das Opfer eine starke Zuneigung zu seinem Peiniger entwickelte. Man nannte so etwas „Stockholm-Syndrom“ und war eine Art Fehlfunktion des Gehirns. Bei Kindern war das so, dass sie sich oft selbst die Schuld für die Gewalt ihrer Eltern gaben und eine Art verzweifelte Liebe entwickelten und sie trotz allem in Schutz nahmen. Beyond hatte anscheinend das Stockholm-Syndrom gehabt und das konnte Rumiko nicht verstehen. Sie hatte Hass gegen die eigene Familie entwickelt und wurde sogar schließlich zur Mörderin. Sie war wie eine Maus, welche von einer Katze in die Ecke gedrängt wurde. Entweder ließ sie sich totbeißen oder sie ging auf die Katze los. „Auch wenn wir beide bald auf die 30 zugehen, so sind wir immer noch wie damals: Kleine Schmetterlinge, die gegen einen Sturm ankämpfen und dabei unsere Flügel verlieren. Wir sind zwar zu Boden gestürzt und wir können nur weiter fliegen indem wir die Flügel anderer herausreißen… Und ich habe es einfach satt…“ Jetzt verstand auch Mello einigermaßen, was zwischen Rumiko und Beyond ablief. Sie empfanden Geschwisterliebe und auch gleichzeitig abgrundtiefen Hass gegeneinander. Rumiko weiß was ihr Bruder alles durchmachen musste aber irgendetwas war geschehen, was sie ebenfalls traumatisiert hatte und wofür sie Beyond die Schuld gab. Andersrum war es bei Beyond genauso und scheinbar gerieten sie immer wieder aneinander und es kam zur blutigen Auseinandersetzung aber sie brachten es nicht fertig, den anderen zu töten. Das war auch deutlich geworden, als Rumiko Beyond nach dem Mord an der Mutter fast getötet hätte. Sie hatte ihn bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt aber nicht getötet. Jeder war innerlich zerrissen zwischen Geschwisterliebe und Mitleid und diesen Hass auf den anderen und anscheinend konnten sie weder Liebe noch Hass ablegen. „Ich denke nicht dass Rumiko dich durch und durch hasst. Ich denke dass sie den Vatermord mit unter anderem begangen hat, weil sie dir helfen wollte und sie konnte einfach nicht verstehen, dass du deine Eltern trotz dieser Misshandlung so sehr geliebt hast. Und dass du ihr die Schuld gegeben hast, hat dieses Vertrauensverhältnis zwischen euch zerstört und ich glaube dass es euch auf beiden Seiten an Verständnis fehlt und keiner will den ersten Schritt machen.“ „Ich kann ihr zwar heute den Mord an meinen Eltern verzeihen weil ich nach 17 Jahren auch verstanden habe, dass mein Vater ein Arschloch war und wir beide unserer Mutter recht egal waren. Aber ich werde ihr niemals verzeihen was sie Rebirth angetan hat!“ Das war es also, dachte Mello und sah ein wenig klarer. Beyond wäre tatsächlich bereit gewesen einen Schritt auf seine Adoptivschwester zuzugehen aber die Sache mit Rebirth stand wie eine unüberwindbare Mauer zwischen ihnen. Aus irgendeinem Grund hegte Rumiko einen noch größeren Hass gegen den Jungen und anscheinend wollte sie dass Beyond sie hasst. Vielleicht lag er auch falsch und die ganze Sache war doch anders als er vermutete. Irgendwie war das alles ziemlich verworren und die beiden waren wirklich zwei geborene Sturköpfe. „Ich will mich ja nicht großartig in euren Streit einmischen aber ich denke, du solltest dich mal in Ruhe mit Rumiko aussprechen. Nicht mit Gewalt sondern einfach mal deine Ansichten und Gefühle klar herüberbringen und die Karten offen auf den Tisch zu legen. Du willst doch nicht dein Leben lang so weitermachen oder? Ich glaube da tust du weder dir, Rebirth und Rumiko keinen Gefallen.“ Mello stand wieder auf und ließ Beyond alleine damit er in Ruhe nachdenken konnte. Um 17 Uhr kam Rebirth wieder zurück und so wie es schien, hatte er eine wirklich anstrengende Verabredung gehabt. Er ging sofort unter die Dusche und legte sich danach auf die Couch und hörte klassische Musik. Außer einer Hose trug er nichts, nur ein Medaillon um den Hals. Auf seinem Körper waren Spuren von Operationsnarben zu sehen und passte irgendwie nicht zu seinem hübschen Jungengesicht. Er öffnete sich eine Dose Cola und trank einen Schluck. Matt setzte sich zu ihm und hatte wie immer seine PSP dabei. „Wie war dein Date?“ Sofort lief das Gesicht des 18-jährigen knallrot an und mit großen Augen sah er Matt an. „Wie bitte? Wie kommst du denn darauf?“ „Na komm schon. Zuerst stürmst du Hals über Kopf aus dem Haus und diese Geheimnistuerei… Erzähl mir, ist sie hübsch?“ „Ich hatte kein Date! Außerdem würde sich doch kein Mädchen für so einen Körper interessieren.“ Woher die Narben kamen, fragte Matt nicht. Er ahnte schon dass diese Dreiecksbeziehungskiste mit Beyond und Rumiko etwas damit zu tun hatte und zündete sich eine Zigarette an. „Wenn Frauen sich nur für deinen Körper interessieren, dann kennen sie das Wort Liebe nicht. Ich jedenfalls verstehe die Frauen einfach nicht und ich mach mir da auch keinen Kopf drum. Aber mit deinem Rücken sieht das etwas seltsam aus. Was ist denn da passiert?“ „Nachdem mir der Rücken mit Säure verätzt wurde, wurde ich zum Fall für die plastische Chirurgie. Es war wirklich kein schöner Anblick und ich bin froh, dass es wenigstens halbwegs natürlich aussieht und ich habe mich auch für die vielen Narben und so geschämt aber Beyond meinte, dass es keinen Grund gäbe mich zu schämen.“ „Da hat er auch Recht“ murmelte Matt und drückte in rasender Geschwindigkeit die Tasten der Konsole, während sie miteinander redeten. „Als unser Waisenhaus abgebrannt ist, hat sich Mello dabei das Gesicht verbrannt. Auch wenn ihn alle schief angucken und sich über diese Narbe lustig machen, ist es ihm egal und er zeigt sie auch.“ Kurz legte Matt seine PSP beiseite und nahm die Fliegerbrille ab. Erst jetzt sah Rebirth, dass sein rechtes Auge ins Leere starrte. Matt schien auf einem Auge blind zu sein. „Jeder in diesem Haus hat Narben, Defekte oder Ähnliches und jeder hat auf seine Weise Kraft gefunden, mit seiner Last zu leben.“ „Wann ist denn das mit deinem Auge passiert?“ „Genaueres weiß ich nicht. Irgendeine Nervenkrankheit und ich bemerkte irgendwann, dass ich auf dem rechten Auge immer schlechter sehen konnte. Ich erkenne nur noch schwache Konturen aber mehr nicht. Diese Brille hier besteht aus extra starken Spezialgläsern, durch die ich genug sehen kann um Auto zu fahren und einen Helikopter zu fliegen.“ Daraufhin setzte Matt die Brille wieder auf und spielte weiter. Rebirth nahm noch einen Schluck Cola und fragte sich, wie wohl Matt über diese Racheaktion nachdachte, die sein bester Freund da plante. Immerhin setzte er sein Leben aufs Spiel und er schien nicht gerade sehr engagiert zu sein. „Willst du wirklich für Mello in den Tod gehen?“ Matt lächelte und blies einen Rauchring aus. „Wir sind mehr als nur einfache Freunde. Wir sind schon fast Brüder und wir haben gemeinsam schon ziemlich viel erlebt. Immer hat er mich beschützt und auf mich aufgepasst, als wir noch klein waren. Ich bin ihm zutiefst dankbar und deswegen habe ich auch kein Problem damit, für ihn zu sterben.“ Matt sprach das alles mit derselben Gelassenheit aus, wie er sonst immer redete und es war schon beinahe unheimlich, wie er so ruhig über das Sterben reden konnte. Auf dem ersten Augenblick schien ihm alles egal zu sein aber Rebirth wusste, dass es einfach Matts Art war, alles so hinzunehmen wie es nun mal war und sich nicht großartig zu beklagen. Ob es jetzt Stärke oder Fassade war, das war noch unklar. „Irgendwie ist Mello unheimlich. Ständig hat er diesen Blick und er erscheint mir mehr wie ein Gangster als ein normaler Typ.“ Matt hatte schon bemerkt, dass Rebirth ein wenig Angst vor Mello hatte und verdenken konnte er es ihm auch nicht wirklich. Mello legte oft ein sehr ruppiges Verhalten an den Tag, auch wenn er eigentlich ein einfühlsamer Mensch sein konnte und spielte sich gern als Obermacker auf. Aber wenn er dann jemanden traf, den es genauso schlimm ging wie ihn, dann ließ er seine Maske fallen und zeigte sich sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Nur manchmal fing er alles auf völlig falschem Fuß an. „Ich weiß dass er manchmal sehr Furcht erregend wirkt aber ich versichere dir, dass er ein wirklich guter Kerl ist. Er hat auch schon Gefallen an dir gefunden.“ „Ja und ständig nennt er mich „Kleiner“. Das nervt voll ab. Ich bin doch kein Kind mehr!“ Nun musste Matt lachen und er drückte seine Zigarette aus. Mello hatte Recht, der Junge war noch recht grün hinter den Ohren. Sie hörten wie eine Tür aufging und sahen Rumiko vorbeigehen, mit einer Einkaufstasche in der Hand. Sie schien die beiden nebenan gar nicht zu bemerken und wollte auch gerade wieder gehen da sah sie Rebirth und Matt. „Wo ist Beyond?“ „Der ist im Waffenlager um die Ausrüstung für heute Abend rauszulegen. Für dich hat er auch schon was ausgesucht.“ „Ach verdammt. Sag bloß ich bin die Einzige, die noch unvorbereitet ist.“ „Nein, Rebirth muss sich auch noch seine Waffen raussuchen.“ Ohne darauf etwas zu erwidern eilte Rumiko wieder weg und fluchte dabei. „Wie spät werden wir anfangen?“ Matt erklärte ihm, dass die Operation um 23 Uhr starten würde. Sie würden sich für den Angriff vorbereiten und noch mal ihre Ausrüstung durchgehen. Um 23:30 würden sie sich auf den Weg machen. Matt würde mit ihn und Beyond zum Anwesen von Kiyomi Takada gehen und wenn es ging, die Dame gefangen nehmen und dann in die extra eingerichteten Kellergefängniszellen sperren. Mello würde mit Rumiko zu Misa Amane fahren und sich um die kümmern. „Wenn du willst kannst du dich ja noch ein bisschen schlafen legen wenn du dich um die Ausrüstung gekümmert hast. Dann bist du auch fit genug für heute Abend.“ Dankend verabschiedete sich der 18-jährige und ging. Matt blieb allein zurück und sah ihm hinterher. „Ein Schmetterling zwischen zwei Sturmfronten…. Ob er diese überstehen kann oder zu Boden fallen wird?“ Nachdem er sich fertig angezogen hatte und nach einer schier ewigen Suche endlich das Waffenlager erreichte, traf er auf Rumiko die gerade dabei war, die von Beyond ausgesuchten Messer und Pistolen zu überprüfen. Als sie ihn sah, machte er einen Schritt zurück und wollte wieder gehen da sagte Rumiko in einem etwas barschem Ton „Brauchst nicht gleich abhauen oder hast du etwa Angst?“ Sie sah ihn nicht an, schien ihn einfach zu ignorieren und vorsichtig kam Rebirth herein und versuchte sich auf das zu konzentrieren, weswegen er gekommen war. Er wählte zwei Pistolen und für die Zukunft ein Scharfschützengewehr. Außerdem steckte er noch ein paar Wurfmesser ein. Eigentlich wäre er ja wieder gegangen aber andererseits wollte er mit Rumiko reden. Er hatte das Gefühl dass sie irgendetwas bedrückte und sie das mit Aggressionen zu verbergen versuchte. Zwar wusste er dass es gefährlich war sie darauf anzusprechen aber er musste es einfach riskieren. „Warum hasst du mich eigentlich?“ „Weil du eine erbärmliche Heulsuse bist, darum!“ Rumikos Antwort war ziemlich patzig und abweisend aber dieses Mal ließ sich Rebirth nicht einschüchtern. „Kann es sein dass du in Wirklichkeit Beyonds Liebe willst und mich als eine Art Bedrohung oder Rivalen ansiehst?“ Sofort bereute er dass er gefragt hatte denn Rumiko drehte sich ruckartig zu ihn um und kam schnell auf ihn zu. Am liebsten wäre Rebirth weggelaufen aber er hatte so große Angst, dass er nicht imstande war abzuhauen. Rumikos Faustschlag ins Gesicht riss ihn von den Füßen und er fiel zu Boden. Ein Tritt in die Magengrube ließ ihn schon fast Sterne sehen, da kniete sich Rumiko hin und zog ihm am Kragen hoch. Dann begann sie mit der Faust auf ihn einzuprügeln und erst als Beyond und Mello durch Rebirths Schreie alarmiert wurden und die Rasende von ihm wegzerrten, schien sie sich wieder zu beruhigen. „Warum kannst du nicht einfach verschwinden?“ rief sie und befreite sich aus dem Griff des 21-jährigen und ging. Beyond half seinem Freund hoch und gab ihm ein Taschentuch. „Was hat sie mit dir angestellt? Geht es dir gut?“ „Nein, es war mein Fehler und ich habe sie unnötig provoziert. Ich habe nur gemerkt dass sie so komisch drauf ist und hab sie darauf angesprochen. Danach ist sie auf mich losgegangen.“ Beyond brachte den etwas benommenen Rebirth auf sein Zimmer und tupfte mit einem Taschentuch das Blut ab, welches dem Jungen unaufhörlich aus der Nase floss. „Was machst du denn für Sachen Rebirth. Du weißt doch dass Rumiko gefährlich ist und dich sogar töten würde. Was hast du dir bloß dabei gedacht?“ „Weil ich bemerkt habe dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt. Sie ist noch gereizter als beim letzten Mal und durcheinander. Ich vermute sie ist emotional aufgewühlt und ich wollte wissen warum.“ Beyonds Blick wurde ein wenig wehleidig und zunächst schien es so als wolle er was sagen doch dann schwieg er und tätschelte Rebirths Schulter. Rebirth war natürlich nicht blöd und wusste, dass da irgendwas im Busch war aber er fragte sich ob es ratsam war nachzufragen. Er kannte Beyond schon seit Jahren und wusste, dass er sofort schwieg und im schlimmsten Falle wieder einen inneren Konflikt auszutragen hatte, wenn er emotional zu sehr aufgewühlt war. Doch er wollte ihn und Rumiko besser verstehen. Er wollte endlich Klarheit haben und wissen, wie er sich zu verhalten hatte. Außerdem konnte er doch nicht mit ansehen, wie sich Geschwister (wenn auch keine leiblichen Geschwister) bis aufs Blut hassten und sogar bewaffnet aufeinander losgingen. Irgendwie wurde er aus keinem von beiden schlau. „Was ist mit Rumiko überhaupt los? Seit ihr euch wieder gesehen habt, ist sie total neben der Spur und…“ „Misch dich nicht in unsere Angelegenheiten ein. Es reicht schon wenn Rumiko und ich genug Probleme haben!!!“ So laut wie Beyond auf einmal wurde, hatte Rebirth ihn schon lange nicht mehr erlebt. Seine Augen leuchteten rot auf und er stieß den 18-jährigen unsanft von sich. Rebirth hatte es schon öfter miterlebt, wie diese destruktive Seite in Beyond die Kontrolle übernahm und ihn in einen Zustand der Raserei versetzte. In solchen Augenblicken konnte er nur noch das Zimmer verlassen und ihn einschließen, bis sich Beyond beruhigt hatte, so hatten sie es immer gemacht. Schnell eilte der Junge zur Tür, zog den Schlüssel raus, schlug die Tür hinter sich zu und schloss sie ab. Er hörte wie Beyond schreiend dagegen hämmerte und wandte sich traurig ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)