Higurashi no naku Koro ni Chi von Chan (Schwarzes Schicksal) ================================================================================ Kapitel 1: Schwarzes Schicksal- Ankunft --------------------------------------- Die schwarzen Haare band sie sich zu zwei einfachen Zöpfen. Nervös war sie nicht. Nein, sie freute sich. „Hinamizawa also?“, murmelte das Mädchen und betrachtete sich selbst mit ihren Bernsteinfarbenen Augen im Spiegel. Sie lächelte ihr Spiegelbild an. „Es wird bestimmt toll!“, war ihre Meinung. Heute war ihr erster Schultag in dem verschlafenem Dorf, in das sie erst vor wenigen Tagen mit ihrer Familie gezogen ist. „Itami beeile dich! Sonst kommst du direkt am ersten Tag zuspät!“, rief ihre Mutter von unten. Itami blickte vom Spiegel auf. „Jaja! Ich bin ja fast fertig!“, erwiderte sie. Sie schnappte sich schnell ihre Schultasche und rannte dann die Treppe hinunter. Doch war sie zu schnell und rutschte auf einer Stufe aus, sodass sie den Rest des Weges die Treppe hinunterflog und mit einem Knall gegen die Wand fiel. „AU! Wer hat die doofe Wand dort hingestellt?“, schimpfte sich und zog sich die Zöpfe zurecht. Das machte sie immer, wenn sie sich seelisch unwohl fühlte. Dazu gehörten Nervosität, Wut aber auch Trauer und Schuldgefühle. „Wahrscheinlich der Architekt, der das Haus vor wenigen Jahren gebaut hat.Eigentlich ist sie doch groß genug, warum läufst du noch dagegen“, stichelte ihre Mutter. „Weil... Die hätte mir aus den Weg gehen sollen! ICH habe Vorfahrt!“, meinte Itami, stand auf und zupfte an ihrem Oberteil herum. „Was wenn das ein schlechtes Vorzeichen ist?“, fragte sie ängstlich. „Natürlich ist es ein schlechtes Omen! Und zwar, dass du bald zu spät kommst!“, meinte ihre Mutter genervt. „Ahhhh! Stimmt ja!“, schrie Itami panisch. Schnell rannte sie zur Tür und schmiss sie auf.Am ersten Tag zu spät kommen! Na das fehlte noch! „Itami bleib stehen!“, rief ihre Mutter ihr nach. „Du hast dein... Bento vergessen...“, doch Itami bog schon zur nächsten Straße ab. Ihre Mutter seufzte. „So ungestüm...“, murmelte sie. Doch Itami bemerkte nicht, dass sie ihr Bento vergaß. Als sie endlich bei der Schule ankam, war sie bereits fünfzehn Minuten zu spät. Darüber ärgerte sie sich. „Gibts doch nicht! Dabei stand ich extra eine Stunde früher auf!“, schimpfte sie sich selbst, während sie reinging. „Aber dann wurde ich nervös... Hoffentlich sind meine Mitschüler nett... hoffentlich mögen sie mich! Hoffentlich werden wir beste Freunde!“, das waren Itamis Gedanken, als sie zum Direktor ging. „Guten Tag... Ich bin neu in Hinamizawa. Mein Name ist Higashi Itami und ich soll mich beim Direktor melden“, stellte sich Itami vor. „Der bin ich. Du kannst direkt in die Klasse gehen. Bist ein bisschen spät dran, nicht wahr?“, fragt der Mann, der eigentlich einen ganz netten Eindruck machte. Itami nickte leicht. Darauf hin seufzte der Mann: „Na gut... zweite Tür rechts ist deine Klasse. Chie-san wird dir schon nicht den Kopf abreißen.“, der Mann schmunzelte. „Chie-san? Das war bestimmt die Klassenlehrerin.“, dachte sich Itami und nickte vorsichtig. Dann verabschiedete sie sich und ging zu dem Klassenzimmer. Sie wollte gerade klopfen, als sie innehielt. „Was ist... Wenn sie mich nicht mögen? Wenn sie mich komisch finden?“, zweifelte sie. Würde es genauso werden, wie auf der letzten Schule? Energisch schüttelte Itami den Kopf. Nein, das würde nicht passieren! Sie klopfte an die Zimmertür. „Herein!“, rief eine weibliche Stimme von innen. „Nanu? Die Lehrerin klang aber jung...“, dachte sich Itami als sie die Tür öffnete. „Entschuldigung die Verspätung. Ich bin neu hier. Und habe heute verschlafen... glaub ich“, sie verbeugte sich tief, wohl auch damit die Lehrerin nicht allzu zornig reagierte. Eine Stimme lachte: „Du kannst aufhören, den Boden so anzustarren, Chie-sensei ist gerade nicht da“, meinte ein Mädchen, dass ihre Haare zu einem langen grünen Zopf trug. „Ich bin die Klassensprecherin: Sonozaki Mion. Du musst Higashi-san sein, richtig?“, fragte Mion den Neuankömmling. Diese nickte und antwortete: „Ja, mein Name ist Higashi Itami. I-ihr könnt mich aber ruhig Itami nennen, wenn ihr wollt.“ Dabei musterte sie die Klassensprecherin. Dieses Mädchen war wahrscheinlich ein Jahr älter, als sie selbst. Dann schaute sie sich in der Klasse um. Kinder jeder Altersgruppe waren vertreten. Und wirklich: die Lehrerin war nicht da. „Sonozaki-san? Wo... ist denn Chie-sensei hingegangen?“, erkundigte sich Itami vorsichtig. „Was bist du denn für eine? Willst selbst Itami genannt werden, aber immer noch so förmlich?“, lachte Mion. „Nenn mich bitte Mion.“, verlangte sie. „O-Okay.... Mion“, willigte Itami ein. „Chie-sensei ist dich suchen gegangen. Sie dachte, dass dir etwas auf dem Weg hierher passiert ist. Dass du dich verlaufen hast, oder so“, berichtete Mion. Dabei musste sie schmunzeln. „Na, aber wie es aussieht, bist du ja doch noch heile hier angekommen!“,meinte sie. Ohje... da hatte Itami wieder was angerichtet. So etwas konnte auch nur ihr am ersten Tag passieren! „Wird... wird Chie-sensei sauer sein?“, Itami hatte das Gefühl, dass es eine Menge ärger geben würde. „Ach was! Sie wird erst einmal froh sein, dass dir nichts passiert ist! Danach sehen wir erst einmal weiter!“, meinte Mion mit einem zwinkern. Das beruhigte Itami auch nicht wirklich und sie seufzte. „Hey Mion! Machst du direkt wieder den Neuen das Leben schwer?“, meldete sich ein Junge in ihrem Alter zu Wort. Er stellte sich neben die zwei. „Kei-chan... ich glaube nicht, dass Mi-chan jemandem das Leben schwer macht.“, ein weiteres Mädchen gesellte sich zu den dreien. Es hatte braune Haare, die ungefähr bis zu ihrer Schulter reichten. „Ist das nicht eher deine Aufgabe, Keiichi-kun?“, ein kleineres Mädchen mit kurzen blonden Haaren lachte. „W-Was?! Satoko!“, der Junge wollte gerade protestieren, als sich ein weiteres Mädchen mit langen blauen Haaren einmischte: „Ihr seid unmöglich! Jetzt denkt das neue Mädchen wahrscheinlich völlig falsch von uns. Mi~“ „H-Hat das Mädchen gerade „Mi“ gesagt?“, fragte sich Itami. „Ich bin Furude Rika, und wir sind eigentlich ganz nett! Nipah~“, Rika lächelte Itami an. „F-freut mich. Ich bin Higashi Itami. Ihr könnt aber ruhig Itami sagen.“, stellte sich Itami zum wiederholten mal vor. „So, wenn der gesammte Club schon einmal hier versammelt ist, kann ich dir direkt alle vorstellen, Itami!“, begann Mion. „Das ist Maebara Keiichi, genannt Keiichi, oder auch Kei-chan.“, sie zeigte auf den braunhaarigen Jungen, der leicht eingeschnappt zu dem blonden Mädchen schielte. „Das sind Houjou Satoko und Ryuugu Rena. Rika-chan hat sich ja gerade selbst vorgestellt“, machte Mion alle bekannt. Itami sah sich die einzelnen Gesichter an. Sie wirkten alle sehr freundlich. Ja! Es würde bestimmt eine tolle Zeit in Hinamizawa werden. „Itami-chan? Es freut uns wirklich dich kennen zu lernen!“, Rena hatte eine Hand auf Itamis Schulter gelegt und lächelte diese an. „Ja, ich freue mich ebenfalls!“, antwortete Itami ehrlich. „Wenn Keiichi-kun dich belästigt, sag mir Bescheid. Ich werde mich schon um ihn kümmern!“, meinte Satoko selbstbewusst. „Was? Wieso soll ich immer was machen? Vor dir sollte man am meisten Angst haben!“, protestierte Keiichi. Aber die anderen nahmen ihn nicht ernst und lachten nur. Einen Moment schwieg Itami, doch dann lachte sie mit. „So, und da ihr euch nun alle kennt und du auch unbeschadet angekommen bist könnten wir ja endlich mit dem Unterricht beginnen!“, hörte man Chie-sensei sagen, die plötzlich in der Tür stand. „C-Chie-sensei!“, Itami wurde ganz blass und begann sich zu verbeugen. „Es tut mir leid, dass ich direkt am ersten Schultag so ein durcheinander angerichtet habe!“, entschuldigte sie sich förmlich. Doch Chie-sensei winkte nur ab. „Ja, ist ja gut Higashi-san. Nun setz dich bitte an den freien Platz neben Ryuugu-san.“, mit diesen Worten deutete sie auf die Bank am Fenster. „Also Kinder. Ihr müsstet ja inzwischen mitbekommen haben, dass wir Higashi Itami neu in der Klasse begrüßen dürfen! Seid bitte nett zu ihr“, teilte sie dann ihrer Klasse mit. Itami saß inzwischen brav auf ihrem Platz neben Rena. Sie war sich sicher, dass sie schnell neue freunde finden würde. Immerhin hatten Mion und die anderen sie ja herzlich begrüßt. Nach dem Unterricht, als Itami gerade ihre Sachen zusammenpackte, tuschelte Rena mit den anderen. „Hey, Itami! Antanzen!“, rief Mion barsch und winkte sie zu sich her. Itami ging leicht irritiert auf Mion zu. „J-ja? Was ist los?“, fragte sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)