A shot at love von -hoshi- ================================================================================ Kapitel 3: -3- -------------- -3- Saga „Spinnst du, sag mal was hast du dir dabei gedacht. Obwohl ich bezweifle, dass du dir überhaupt was dabei gedacht hast.“, brüllte Kamijo und wedelte weiter wild mit einer Zeitung vor meinem Gesicht herum. Ich saß jetzt schon geschätzte zehn Minuten hier und ließ mich von meinem Manager anschreien, obwohl ich nicht einmal wusste, was er eigentlich von mir wollte. „Weist du was das für deinen Ruf bedeutet? Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wie ich das wieder hinkriegen soll? Du kannst doch nicht…“ „Was willst du eigentlich? Kannst du mir vielleicht mal den Grund nennen, dass du mich so anschreist?“ Auf diesen Mist hatte ich wirklich keinen Bock, ich war schon gereizt genug. Doch als er die Zeitung im nächsten Moment auf den Tisch knallte, wusste ich, was sein Problem war. Auf dem Titelblatt stand in großen Lettern ‚Fußballstar geoutet?’ und darunter ein Bild von mir und IV wie wir gestern Abend die Bar verlassen hatten und daneben eines, wie ich ihm die Taxitür aufhielt. „Noch Fragen? Was soll das? Ich wusste, dass das mit deinem asozialen Cousin von Anfang an keine gute Idee gewesen ist.“ Jetzt reichte es. Ich stand auf und machte mich auf das Zimmer zu verlassen. Was er mir an den Kopf warf, war mir mittlerweile relativ egal, aber ich hatte es satt, dass er ständig Uruha beleidigte. Das ging zu weit. „Hey, bleib hier.“ Kamijo zog mich zurück auf meinen Stuhl und lehnte sich drohend über mich. Hier würde ich heute wohl so schnell nicht mehr weg kommen. „Also erkläre mir das.“ Er fuchtelte wieder mit der Zeitung vor meinem Gesicht herum. „Da gibt’s nichts zu erklären. Das ist ein Freund von Uruha, der ein unheimlicher Fan von mir ist und ich hab Uruha versprochen mal mit ihm weg zu gehen und ich gehe immer in Schwulenbars, da sind wenigstens keine Fangirls.“ Ich versuchte möglichst nett zu klingen, denn je kooperativer ich war, desto schneller würde ich hier weg kommen, auch wenn ich ihm am liebsten eine runter gehauen hätte. „Na toll, und was soll ich den Medien erzählen. Hast du daran vielleicht mal gedacht, bevor du auf die Idee kamst in Schwulenbars zu gehen?“ „Lass sie halt denken ich sei schwul, ist doch vollkommen egal.“ Mit dieser Meinung stand ich aber, Kamijos entgleisten Gesichtszügen nach zu urteilen, ziemlich alleine da. Er lachte trocken. „Oh Mann, du hast ja keine Ahnung vom Biz. Also ich werde mir dann wohl was überlegen müssen für die Zeitungen und um deine Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Und solange wage es nicht in die Nähe von solchen Bars zu kommen oder von deinem Cousin und seinen schwulen Freunden. Das letzte, was du brauchen kannst, ist noch ein Bild von dir und diesem Jungen.“ Verächtlich warf er die Zeitung in den Papierkorb. „Du bist Fußballer, da kann man nicht schwul sein.“ Er wandte sich seinem Schreibtisch zu. Ein Zeichen, dass das Gespräch beendet war und ich gehen konnte. Draußen hatte es unterdessen aufgehört zu regnen und man sah sogar ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolken blitzen. Nicht dass das meine Laune auch nur minimal aufhellen könnte, jetzt war ich endgültig total schlecht gelaunt. Aber wenigstens hatten die Bilder ein gutes, das Shooting fiel aus. Aber sicher war, was auch immer Kamijo sich jetzt überlegte, tausend Mal schlimmer als ein Fotoshooting. Mittlerweile war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich meinen Job manchmal hasste. Ursprünglich hatte ich angefangen zu spielen, weil es mir Spaß machte, aber jetzt bestand mein Leben fast nur noch aus Promoterminen und Promipartys und ich hatte selten Zeit Spaß am Fußball zu haben, weil ich immer dazu gezwungen war, mich möglichst medienwirksam in Szene zu setzen. Abgesehen davon war ich mir manchmal nicht mal mehr sicher, ob es überhaupt noch mein Leben war, da sowieso alles, was ich machte, vollständig von Kamijo geplant und organisiert wurde. Ein Recht auf eigene Entscheidungen hatte man als Profisportler nicht, das hatte ich mittlerweile gelernt. Und der heutige Tag war mal wieder ein super Beispiel dafür. Aber ich hatte vorhin spontan eine Idee gehabt, wie ich vielleicht wenigstens den Rest des Wochenendes retten könnte. Und die würde ich jetzt erst Recht in die Tat um setzen. Ich griff nach meinem Handy und rief Kazuki an, der auch sofort mit meinem Plan einverstanden war, solange nur Uruha nicht mit kommen würde. Schnell tippte ich noch eine SMS und schlenderte dann zufrieden grinsend nach Hause. IV „Ich hab doch gesagt der Job ist toll, Akis Bedenken waren vollkommen umsonst.“, grinste Mizuki triumphierend, nachdem ich meinen Freunden von meinem Abend gestern mit Saga erzählt hatte. Wir hatten uns seit langem mal wieder alle zusammen in unserem Lieblingscafé getroffen, sogar Aki war gekommen. Wie sich herausstellte vor allem, weil er heute Morgen ein Bild von mir und Saga in der Zeitung gesehen hatte und das einfach nicht glauben konnte. „Du findest also, dass ein Titelseiten Bild von IV mit Saga und die Andeutung die beiden seien ein Paar was Gutes ist?“ Aki zog fragend eine Augenbraue hoch und blickte Mizuki an. „Wo ist das Problem? Dank des Jobs hat er Saga wenigstens getroffen und was in so ’ner blöden Zeitung steht interessiert doch eh keinen.“, antwortete Mizuki vollkommen davon überzeugt, dass alles, was passiert war, sein Verdienst war. „Außerdem kann ich jetzt Kazuki treffen.“, warf Hiroto ein. Eigentlich hatte er den ganzen Tag noch nicht viel mehr gesagt, außer dass er Kazuki treffen würde. Mehr schien ihn aber auch nicht zu interessieren. „Habt ihr mal daran gedacht, dass Saga ein Profi ist, der kann sich solche Schlagzeilen nicht erlauben, also wird ihm sein Manager sicherlich verbieten sich wieder bei dir zu melden. Außerdem halte ich das sowieso für reines Wunschdenken, dass er sich jemals wieder melden könnte.“ Aki warf einen finsteren Blick zu seinem kleinen Bruder. Es war kein Geheimnis, dass er es nervig fand, wenn Hiroto sich aufführte wie ein kleines Kind. „Und wenn irgendjemand IV erkennt, kann es auch ganz blöd kommen und er hat Sagas eifersüchtige Fangirls am Hals und davon gibt es sicherlich genug.“, ergänzte Shou, der seit Aki uns die Zeitung gezeigt hatte, nur nachdenklich seine Kaffeetasse beäugt hatte. „Quatsch, nicht mal ich hab IV erkannt und wir sind befreundet. Wie soll ihn dann irgendwer wildfremdes erkennen.“ Mizuki hatte Recht, das Bild war schlechte Qualität. Man konnte kaum etwas von mir erkennen, aber das änderte auch nicht viel daran, dass Shou und Aki sich anscheinend ernsthafte Sorgen machten. Wobei Aki sich weniger Sorgen um meine körperliche Gesundheit (so wie Shou) zu machen schien, als mehr darum, dass ich so naiv wäre auf jemanden wie Saga reinzufallen. „Abgesehen davon, er ist nur mit dir was trinken gegangen, um seinem Cousin einen Gefallen zu tun. Sich jetzt ehrlich Hoffnung zu machen, er könnte sich in dich verlieben oder sich auch nur minimal für dich interessieren, ist albern und kindisch. Ich meine so realitätsfern kannst nicht einmal du sein IV…“ Aki war immer noch dabei seine Vorbehalte ausführlich zu erläutern und wahrscheinlich hatte er auch wie meistens recht. „… jetzt vollkommen außer acht gelassen, dass die meisten Männer sich nicht unbedingt zu anderen Männern sexuell hingezogen fühlen und mit einem anderen Mann was trinken zu gehen, nicht zwangsläufig für jeden so was wie ein Date ist…“ Mein Handy unterbrach Akis Redeschwall. Eine neue Nachricht von Saga Das konnte nicht sein. Er hatte sich doch wieder gemeldet. Aki lag falsch. „Wer ist das?“, fragten Hiroto und Mizuki neugierig. „Saga.“, antwortet ich, selbst erstaunt darüber, dass dem so war. „Was schreibt er. Les vor, los.“, quietschte Hiroto und versuchte mir das Handy aus der Hand zu reißen, um die SMS selbst zu lesen. Ich las vor: Hi Iv. Ich hoffe du bist gut zu Hause angekommen. Ich hatte doch versprochen mit dir und deinem Freund mal Fußball spielen zu gehen. Habt ihr morgen Zeit? Kazuki kommt auch ;-) Saga Hiroto sprang schreiend auf und ab und warf dabei fast sein Glas vom Tisch, Aki und Shou saßen mit vor Fassungslosigkeit weit aufgerissenem Mund da, während Mizuki wieder sein triumphierendes Grinsen aufgesetzt hatte. Das war unglaublich, Saga wollte mich wieder sehen. Ich konnte mein Glück nicht fassen, es war einfach so unglaublich schön. Mein Leben hatte sich von einem auf den anderen Tag von einem Alptraum in ein Märchen verwandelt. „Was soll ich antworten?“, fragte ich unsicher in die Runde. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Ich war so überwältigt vor Freude, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Saga wollte sich mit mir treffen. „Ja natürlich.“, rief Hiroto fast schon entsetzt, dass ich so eine Frage stellte. „Morgen um drei, an unserer Schule am Fußballplatz.“ Diktierte er weiter mit vor Freude quiekender Stimme. Also schrieb ich Saga das und erhielt sogar sofort ein „Okay. Bis dann.“ als Antwort. Morgen würde ich Saga wieder sehen. Das war einfach zu schön, um wahr zu sein. Uruha Langsam drängelte ich mich durch die Menschenmasse auf der Tanzfläche Richtung Bar. Ich war schon ewig nicht mehr hier gewesen und hatte ganz vergessen, wie voll es hier Samstagabends war. Aber wenn ich in diesem Club war, hatte ich einfach die größte Chance meinen Angebeteten zu treffen, denn wenn er irgendwo hinging, dann meisten hier her. Und wenn ich schon einmal samstags frei hatte, musste ich einfach versuchen ihn zu finden. Auch wenn ich sonst eher nicht in normale Diskotheken ging, aber was tat man nicht alles für die Liebe. Ich setzte mich auf einen Barhocker auf der rechten Seite, so weit wie möglich weg von der Tanzfläche. „Na, Süßer, willst du mich nicht auf einen Drink einladen?“ Ein kleines Mädchen mit blondgefärbten Haaren schob sich zwischen mich und die Theke und lehnte sich vor in meine Richtung, so dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Sie war wahrscheinlich nicht einmal achtzehn Jahre alt, also definitiv viel zu jung, um hier rumzuhängen. Das war auch ein Grund warum ich es hasste in normale Clubs zu gehen. Ich hasste es von kleinen Mädchen angemacht zu werden. „Ich denke nicht, außer du hast einen hübschen, großen Bruder.“, antwortete ich und versuchte möglichst fies zu grinsen. Mit einem angewiderten Blick wandte die Kleine sich ab und verschwand in der Menge. Na bitte, ging doch, hoffentlich blieb ich von weiteren, dummen Anmachen verschont. Ich bestellte einen Martini und blickte mich suchend im Club an, während ich diesen trank. Bis jetzt hatte ich ihn noch nicht gefunden, hoffentlich war er überhaupt hier. Mein Blick blieb auf einer kleinen Gruppe Mädchen hängen die angestrengt in Richtung einer der hinteren Tische starrten und aufgeregt tuschelten. Was es da wohl zu sehen gab? Ich drehte mich auf meinem Hocker, um zu sehen, was so interessant war. Und da war er. Lässig zurückgelehnt saß er auf einem Ecksofa ganz hinten und flirtete anscheinend gerade mit der Kellnerin, die ihm seinen Cocktail brachte. Er sah so unwiderstehlich aus mit seinen langen, leicht gewellten, braunen Haaren. Er schien alleine hier zu sein, das war meine Chance. Ich musste jetzt hingehen, bevor es eine von den Tussis tat. Obwohl die sich wahrscheinlich sowieso nicht trauen würden, mehr zu tun, als ihn anzustarren. Ich nahm mein Glas und lief langsam auf den Tisch zu an dem er saß. „Hi Kazuki, schön dich zu sehen.“ Ich ließ mich dicht neben ihn auf dem Sofa nieder und drehte mich zu ihm, zog mein Bein seitlich auf das Polster und legte meinen Arm auf die Lehne, meine Hand lag hinter Kazukis Kopf. Vorsichtig beugte ich mich ein Stück zu ihm. „Was willst du hier Uruha?“ Er klang nicht sonderlich begeistert davon mich zu sehen, aber ich würde ihn schon noch dazu kriegen, auf mich zu stehen. „Hier gibt’s keine Homos.“ Ja, außer dich Kazu-chan, du weist es nur noch nicht. Aber keine Angst, ich krieg dich schon. „Ich will mich doch nur ein bisschen mit dir unterhalten. So was macht man mit seinen Freunden.“ „Ja, mit seinen Freunden. Und wir sind keine.“ Kazuki klang ziemlich aggressiv. „War dein Tag so schlimm, dass du so schlecht gelaunt bist?“ Ich beugte mich weiter vor und blickte ihm direkt in die Augen. In seine wunderschönen, braunen Augen. „Dabei hast du so ein süßes Lächeln.“ Ich lächelte sanft und bewegte mich noch ein Stück näher auf ihn zu, so dass unsere Gesichter sich fast berührten. Er hatte so zarte Haut, ich musste sie einfach berühren. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich über seine Wange. Es fühlte sich so gut an. Dieses Gefühl wollte ich haben, am liebsten immer, ich wollte ihn spüren, seine Haut auf meiner Haut. Im nächsten Moment durchfuhr ein stechender Schmerz mein Gesicht. Meine Wange brannte. „Fass mich nicht an du Perversling.“, fauchte der Braunhaarige mich an und rückte auf die andere Seite der Bank, weg von mir. Ich war wohl zu weit gegangen, Kazuki war anscheinend noch nicht bereit sich einzugestehen, dass er insgeheim doch was von mir wollte. „Kazu-chan, du schlägst mich? Stehst du auf so was? Du kannst mit mir machen was du willst, für dich würd ich alles tun.“ Ich stellte die Ellbogen auf den Tisch, legte meinen Kopf in meine Hände und funkelte Kazuki möglichst zweideutig an. Er war noch viel attraktiver, wenn er wütend war. „Ich glaub's nicht.“ Entsetzt starrte er mich an. „Du bist so krank. Was willst du eigentlich von mir, verpiss dich und lass mich einfach in Ruhe.“ „Was ich will? Dich natürlich, mein Süßer.“ Und am liebsten sofort. „Du bist widerlich. Lass mich einfach in Ruhe, scheiß Schwuchtel.“, fauchte Kazuki, stand auf und verschwand Richtung Tanzfläche. Und schon wieder hatte ich es nicht geschafft. Kazuki war ziemlich hartnäckig und für heute müsste ich mich wohl wieder damit begnügen, ihn beim Tanzen zu beobachten. Und je länger ich ihm zu sah, wie er seine Hüften bewegte, desto mehr wollte ich ihn. Ich hätte natürlich einfach zu ihm gehen können und ihn antanzen, aber so dumm war ich nun auch wieder nicht. Er war umgeben von aufgetakelten Tussis, die versuchten bei ihm zu landen und wenn ich ihn hier jetzt öffentlich anmachen würde, wäre das sicher das letzte Mal gewesen, dass ich ihm nahe gekommen wäre. Er konnte sich ja nicht einmal privat dazu überwinden zu zugeben, dass er im Inneren doch schwul war, öffentlich würde das auf keinen Fall gehen und ich war auch nicht scharf darauf, mir von einer dieser Schlampen die Augen auskratzen zu lassen. Also blieb mir nur das Beobachten, aber irgendwie schmerzte es mich schon, zu sehen, wie er irgendwelchen Mädchen seine Zunge in den Hals steckte. Was ich dafür geben würde, jetzt eines dieser Mädchen zu sein. „Bist du Masochist geworden, Uru-chan oder warum stellst du jetzt Heterotypen nach?“, vernahm ich eine mir nur zu gut bekannte Stimme neben mir. Mein Herz begann bei seinem Anblick schneller zu schlagen. „Riku?“ Er, hier? Wie lange hatte ich ihn schon nicht mehr gesehen? Saga Es war schon halb drei, als sich mit einem Knacken endlich die Türsprechanlage meldete. „Ja?“, hörte ich Kazukis müde Stimme fragen. „Saga.“ Die Entriegelung summte und ich lief hoch zu Kazukis Appartement. Wo der Braunhaarige ziemlich zerknittert aussehend in der Tür lehnte und auf mich wartete. „Ich klingel schon seit zehn Minuten, wo warst du?“ Ich hatte es ziemlich eilig, schließlich wollte ich nicht zu spät kommen. „Im Bett. Ich hab verdrängt, dass wir weg wollten, sorry. Gib mir fünf Minuten.“, antwortete er teilnahmslos und schlurfte ins Badezimmer. Er war wahrscheinlich die halbe Nacht durch irgendwelche Clubs gezogen und hatte sich voll laufen lassen. Aber immerhin kam er wirklich nach ein bisschen mehr als fünf Minuten wieder. Und er sah auch nicht mehr ganz so schlimm aus wie vorhin. Wir verließen die Wohnung und gingen zu meinem Auto, das an der Straße vor dem Haus stand. „Und wann bist du heute morgen heim gekommen?“ „So um fünf vielleicht, weis ich nicht so genau. Ist doch auch egal.“ Er klang ziemlich schlecht gelaunt, anscheinend hatte er wohl wenig Glück gestern gehabt, obwohl ich das eigentlich für reichlich unwahrscheinlich hielt. Irgendeine Schlampe war doch immer bereit, von Typen wie Kazuki abgeschleppt zu werden. Und Kazuki war ja eh egal, wer da in seinem Bett lag, solange sie geil war. „Und Saga, sag deinem Cousin, er soll mich verdammt noch mal in Ruhe lassen.“ „Was? Ähm, ich weiß nicht wovon du redest. Was hat Uru gemacht?“ Dieses Mal wusste ich wirklich nichts. Aber er hatte Kazuki wohl mal wieder aufgelauert. „Was er macht? Er stalkt mich. Gestern Abend kam er an und hat mich schon wieder angegraben. Sehe ich so aus, als sei ich schwul?“ Kazuki war wirklich gereizt. Vielleicht sollte ich Uru mal fragen, was er denn dieses Mal so Schlimmes getan hatte. „Ich hab ihm schon tausend Mal gesagt, dass du niemals auf ihn stehen wirst, aber es interessiert ihn nicht. In so was ist er unnachgiebig. Er wird dir ewig hinterherlaufen. Bis er dich kriegt oder jemand anderen findet.“ Und so wie er seinen Cousin und Kazuki einschätzte, würde beides wohl nie eintreffen. „Dann halt ihn besser von mir fern, sonst töte ich ihn irgendwann. Und was war das eigentlich gestern Morgen für ein Bild in der Zeitung? “ „Das war eine Verwechselung. Du weist, wie Journalisten sind.“ Um kurz vor drei erreichten wir die Schule an der wir mit IV und seinem Freund verabredet waren. Als ich aus dem Wagen stieg, konnte ich den Kleinen schon auf dem Platz erkennen. Seine weißen Haare leuchteten von weitem. Neben ihm stand ein braunhaariger Junge, der zwar größer als IV, aber trotzdem irgendwie klein war. Ich freute mich wirklich auf den Nachmittag, hoffentlich hatte Kazuki sich wieder abgeregt oder versuchte zumindest seine schlechte Laune zu verstecken. „Hey, das ist der Junge aus der Zeitung oder?“, fragte Kazuki belustigt. „Scheiße, dein Cousin hat schlechten Einfluss.“ Darauf würde ich jetzt nicht antworten. Kazuki würde schon nicht ernsthaft glauben, was da in der Zeitung gestanden hatte. Und eine Diskussion über Uru wollte ich jetzt mit ihm auch nicht anfangen. IV „Da kommen sie.“, quietschte Hiroto begeistert. Er streckte seine Arme nach oben und begann wild los zuwinken. Als ob sie uns nicht auch so sehen würden, schließlich waren wir die einzigen Leute hier. Aber den Braunhaarigen schien es nicht sonderlich zu stören, dass es ziemlich peinlich aussah, wie er da herumwedelte. „Hi IV. Schön dich zu sehen.“, begrüßte Saga mich mit einem Lächeln. Er war noch schöner als sonst. „Und du bist Hiroto? Freut mich.“, wendete er sich an Hiroto, der kurz davor war vor Begeisterung in Schockstarre zu verfallen. „Na ja und das ist Kazuki.“, stellte er seinen Begleiter vor, auch wenn das eigentlich unnötig war. „Hi. Freut mich auch.“, murmelte Kazuki. Er beäugte mich von oben bis unten, was mir ziemlich unangenehm war. Warum starrte er mich so an? Unangenehm war das ja schon. „Das Bild in der Zeitung ist ziemlich schlecht.“ Oh Gott, er glaubte doch nicht, was da gestanden hatte. Ich wurde unweigerlich knallrot im Gesicht. Dieser Artikel war auch schon peinlich genug vor allem für Saga, ohne dass irgendwelche von seinen Freunden glaubten es sei wahr, auch wenn ich das gerne hätte. Wenn Saga und ich doch nur wirklich ein Paar wären. „Tut mir leid, wenn du deswegen Ärger hast, IV.“ Saga sah wirklich geknickt aus, als Kazuki den Artikel ansprach, ich wollte nicht, dass er sich wegen mir schlecht fühlte. „Nein, mich erkennt doch eh keiner.“, lächelte ich. Ich wollte nicht weiter darüber reden. Ich wollte nur den Tag mit Saga genießen. „Wollen wir anfangen zu spielen?“ Wir spielten fast zwei Stunden lang zusammen Fußball, Saga und ich gegen Kazuki und Hiroto. Hiroto war ein viel besserer Spieler als ich, außerdem war ich viel zu nervös, um mich auf das Spiel zu konzentrieren und so waren Saga und ich am Ende die haushohen Verlierer. Hiroto war mittlerweile vollkommen aus seinem anfänglichen Schock aufgewacht und hing nun die ganze Zeit an Kazuki. Dem schien die Aufmerksamkeit und Bewunderung des Braunhaarigen aber sichtlich zu schmeicheln, denn er erzählte ihm bereitwillig alles über sich, was Hiroto wissen wollte. „Sorry, aber ich hab ja gesagt ich bin schlecht im Fußball.“ Es war mir wirklich peinlich, dass ich so schlecht gespielt hatte, ich hatte mich vor Saga wohl ziemlich blamiert. „Schon gut, Kleiner. Ich war auch echt schlecht.“, lächelte Saga mich an und strich mir aufmunternd durch die Haare. Ich spürte sofort, wie ich wieder rot anlief. „Hast du Hunger? Ich lad dich ein.“ Ich nickte sofort. Niemals könnte ich eine Einladung von Saga ablehnen. Wir gingen in ein kleines Nudelrestaurant, das nur ein paar Häuser von der Schule entfernt war. Kazuki war nicht mit gekommen, er hatte noch irgendeinen Termin und darauf hatte Hiroto sich ebenfalls mit einem ziemlich zweideutigen Lächeln verabschiedet. Dieses Essen heute Abend war noch schöner als Freitag in der Bar. Je mehr Zeit ich mit Saga verbrachte, desto mehr mochte ich ihn, wenn das überhaupt noch möglich war. Er war so unheimlich nett zu mir. Und er war wunderschön, er war einfach ein Traum. Als wir fertig waren mit dem Essen bot er mir sogar an mich nach Hause zu fahren, schließlich wäre es schon dunkel und er wolle nicht, dass ich dann alleine draußen herumlaufe. Er war so führsorglich, um ehrlich zu sein, erinnerte mich das ein bisschen an Shou. Aber das Saga sich Sorgen um mich machte, fühlte sich so unendlich viel wichtiger an, als wenn es Shou war. Ich liebte Saga einfach so sehr und wenn er sich so um mich kümmerte, fühlte es sich an, wie als würde ich ihm auch mehr bedeuten. „Und hier wohnt ihr?“ Saga blickte an dem Appartementkomplex, in dem Shous Wohnung war, nach oben. Er schien sichtlich beeindruckt. „Seine Eltern müssen verdammt reich sein.“ „Ja, aber sie arbeiten auch viel. Also ich gehe dann, bis irgendwann Mal.“ Ich hob meine Hand zum Abschied und wendete mich ab, um zum Haus zu gehen. „IV.“ Saga griff meinen Arm und zog mich sanft zurück. Er sah mir direkt in die Augen. Seine Augen waren so wunderschön, so leuchtend. Mein Herz raste vor Anspannung. Ich fühlte, wie meine Knie zu zittern begannen, als Saga mich fester in seine Arme zog. Dann spürte ich, wie Saga seine Lippen auf meine legte und mich vorsichtig küsste. Mein Herz explodierte bei seiner Berührung, es war wie ein Feuerwerk, das durch meinen ganzen Körper lief. Es war das schönste Gefühl meines Lebens. Auch wenn es nach einem viel zu kurzen Moment wieder vorbei war. Fast sofort hatte Saga seine Lippen wieder von meinen gelöst. Er blickte mich kurz an und ging dann, ohne etwas zu sagen. Er stieg einfach in sein Auto und fuhr weg. Warum hatte er das getan? Warum hatte er mich geküsst und mich dann einfach so wieder verlassen? Sein Blick war so liebevoll gewesen und dann so undurchsichtig. Bedeutete dieser Kuss, dass er mich liebte. War mein größter Wunsch gerade wahr geworden? tbc ------------------------------------------------------------------------------- mein kommentar dazu... naja ich hab immer nicht zu viel zu meinen ffs zu sagen^-^ auf jeden fall als ich es gerade nochmal gelesen habe^o^ vielleicht ist es ein bisschen rosa alles^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)