Bye, bye, Baby von Rakushina (I worry about you, while you're gone) ================================================================================ Kapitel 19: Spiegelbild [Ventus/Xion] ------------------------------------- Xion hatte schon immer die Ahnung, dass nicht jeder das junge Mädchen mit den schwarzen Haaren in ihr sah, so wie Axel und Roxas. Xigbar’s auffällige Spitznamen die er ihr gab sprachen für sich und auch Saix bestätigte immer mehr ihre Vermutung, so herablassend er sie als „Es” bezeichnete. Und als sie die Wahrheit über sich erfuhr machte es sogar Sinn. Gerade zu unheimlich. Aber wenn jeder etwas anderes in ihr sah… was war dann ihre echte Gestalt? Selbst ihrem Spiegel - Axel hatte ihn mal ergattert, weiß der Teufel wo und ihr gegeben - konnte sich nicht mehr trauen. Sonst hatte sie immer das schwarzhaarige Mädchen gesehen. Aber hin und wieder war ihr sonst so klares Spiegelbild getrübt oder gar nicht vorhanden. Und hin und wieder… sah sie Roxas im Spiegel. Oder war es überhaupt Roxas? Xion war sich nicht sicher, schon allein weil dieser Junge keine Kutte trug. Nein, dass war nicht Roxas, sie wusste es, woher auch immer. Xion hatte kurz nach ihrer Entdeckung den Spiegel zerbrochen. Sie wollte nicht wissen wer dieser Junge war, wohlmöglich wussten es andere in der Organisation, die diesen Jungen in ihr sahen. Aus diesem Grund vermied Xion so gut wie es ging in die Nähe von etwas zu kommen, dass ihr Spiegelbild wiedergeben würde. Im Grunde war es armselig, sie lief vor der Wahrheit weg und sie wusste das. Aber sie konnte nicht hinsehen. Das alles, all die schönen Dinge nur auf einer Lüge, einem Trugbild beruhte, das konnte nicht wahr sein. Xion wollte diesen Jungen nicht mehr sehen, unter keinen Umständen, er war an allem Schuld. Er war Schuld, dass sie letztendlich alles verlor. Das sie immer einsamer wurde und nicht mehr zu ihren Freunden zurückkehren konnte. „Hmm, ba, ba-da, Hmm, ba, ba, ba-da…” Sie versuchte sich zu beruhigen. Sie konnte nicht fühlen, dennoch tat es weh. Riku hatte ihr auch nicht helfen können oder sie beruhigen. Keiner konnte das. Nur die Melodie in ihrem Kopf, der sonst immer nur schmerzte erlaubte ihr ihre Gedanken schweifen zu lassen, zumindest kurz zu vergessen. An der Situation änderte sich aber somit auch nichts. Sie konnte ewig hier am Strand stehen, mit den Füßen im Wasser, sie konnte nicht ewig hier bleiben. Aber was sollte sie tun? „Was willst du tun?“ Xion hörte Roxas‘ Stimme, wusste aber dass es nicht Roxas war. Neben ihr spiegelte sich sein Abbild im Meerwasser und trotz der starken Wellen sah sie deutlich seine Umrisse. Das war das erste Mal, dass er mit ihr sprach. „Ich weiß es nicht genau… Ich möchte schon bei meinen Freunden bleiben. Aber… wenn ich bleibe, schade ich nur allen.“ „Das kenne ich.“ Nun stand er direkt neben ihr. Nicht wie ein Spiegelbild oder ein Schatten, er stand wirklich neben ihr und Xion konnte sich dazu bewegen, ihn lange und genau anzusehen. „Ich wusste mich auch mal entscheiden. Soll ich bei meinen Freunden bleiben oder gehen. Ich habe mich für letzteres entschieden.“ „Wie heißt du?“ „Ventus. Aber sag Ven zu mir.“ Sehnsüchtig blickte er übers Meer, zur untergehenden Sonne. Ihr Licht ließ das Wasser leuchten, als würde sie für beide einen Weg Richtung Glück errichten, den sie aber nie erreichen würden. „Was soll ich tun, Ven? Soll ich… auch gehen?“ „Tu das, was für alle das Beste ist.“ „Aber woher soll ich wissen, was das Beste ist?“ „Das wirst du irgendwann herausfinden. Der Tag wird kommen.“ Es war keine gute Antwort, aber sie war besser wie alle anderen, die man ihr zuvor geben hatte. „Und was ist, wenn ich mich falsch entscheide?“ „Ich glaube nicht, dass du das wirst. Egal wie du dich entscheidest, es wird das Richtige sein.“ Xion sah ihn in die Augen und seid langem überkam sie wieder der Drang lächeln zu müssen. Ven griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Für ein Spiegelbild fühlte es sich so deutlich an. „I think of you, night and days… Vergiss das nicht, ja? Und wenn du irgendwann wieder Zweifel hast, denk auch an mich, okay? Ich lass dich sicher nicht in Stich.“ „Danke… Ven.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)