Seven Deadly Sins, Seven Virtues von blue_fullmoon ================================================================================ Kapitel 1: Lust and Chastity ---------------------------- Hallo zusammen. Ich werde euch nicht lange mit ihrgendwelchen Einführungstexten nerven. Ich wollte euch nur viel spaß wünschen und euch daran erinnern, dass ich mich sehr über Komis jeglicher Form freuen würde. Lust and Chastity Liebe. Was war das schon? Für Naruto war es nur ein Wort ohne Bedeutung. Der 17-jährige war noch nie in seinem Leben verliebt gewesen. Aber wer brauchte das auch schon? An seiner Schule gehörte er zu den beliebtesten und begehrtesten Jungen. Und wie begehrt er war. Die Frauen standen Schlage bei ihm, somit war es also nicht verwunderlich, dass er schon unzählige Freundinnen gehabt hatte. Aber schon nach kurzer Zeit langweilten sie ihn. Ihre Art ihn zu umschwärmen und zu bewundern. Und die Art, wie sich dies äußerte. Bereits nach einem Monat begannen sie sogar ihn zu nerven. Aber trotz allem konnte er nicht von seinem liebsten Hobby ablassen. Es gab nichts, was ihm mehr Freude bereitete als mit Mädchen zu knutschen und sie flach zu legen. Leider waren nicht alle wie er auf einen One-night-stand aus und er musste ein paar von ihnen zu seiner Freundin nehmen um eine Szene zu vermeiden, aber das nahm er gerne in Kauf. Er wusste zwar nicht was Liebe und lieben bedeuteten, aber er war wie besessen vom Liebemachen. Seine Eltern waren früh verstorben, also wuchs er bei einem Schriftsteller auf, Jiraya, einem guten Freund von ihnen. Dieser war aber wegen seinen Recherchen selten zu Hause; somit fehlte Naruto eine Bezugsperson, die ihm Liebe entgegen bringen könnte. Dies sollte sich aber bald ändern. Das erste Mal, das sie ihm auffiel war an einem warmen Sommertag mitte Juni, in seinem zweiten Highschooljahr. Gedankenverloren war sie die Treppe hoch gelaufen, während Naruto, abgelenkt von mehreren hübschen und älteren Schülerinnen, auf dem Weg nach unten mit dem Mädchen zusammenstieß. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie prallte nach hinten zurück. Aus Reflex ergriff er den Arm der Unbekannten und zog sie an sich heran, um sie am Fallen zu hindern. Ein sanfter Geruch umgab sie. Lilien. Sie roch eindeutig nach Lilien. Das war das erste, was ihm an ihr auffiel. Das nächste, war ihre Reaktion. Entgegen aller anderen Mädchen die er kannte, versuchte sie nicht sich an ihn ran zu machen oder ihn zu verführen. Nein, nachdem sie die Situation realisiert hatte, entfernte sie sich vorsichtig zwei Schritte von ihm und schaute ihm schüchtern und mit einem sehr roten Kopf auf seine Brust. Beinahe hätte er auch ihr zaghaftes "Gomen nasai" und "Arigato" überhört, da sie sehr leise mit ihrer sanften Stimme gesprochen hatte. Verwundert blickte er ihr nach, wie sie einen letzten scheuen Blick auf seine Gestalt warf und sich dann unbeholfen an ihm vorbei schob. Das nächste Mal fiel sie ihm auf einer Party von seinem besten Freund Sasuke Uchia auf. Auf Grund eines Dates, das darin geendet hatte, dass er sich von seiner aktuellsten Freundin getrennte hatte, kam er später als alle anderen Gäste. Ihr werdet euch bestimmt fragen, was so auffällig an ihr war, dass er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. Versteht ihn bitte nicht falsch, er bemerkte sehr wohl, dass das Mädchen bei genauerem Betrachten hübsch war. Sie hatte langes glänzendes schwarzblaues Haar, das ihr bis zur Mitte ihres Rücken reichte und im Moment schlicht aber stilvoll zusammengebunden war. Ihre Augen hatten, so weit er das aus seiner Entfernung heraus beurteilen konnten, einen sanften fliederfarbenen Farbton. Ihre Gestalt war zierlich und schlank, ihre Gesichtszüge schön und fein und ihr Kleid, dass ihr über die Knie reichte war schlicht und von einem hellen Violett. Alles in allem, hübsch aber unauffällig. Das Auffälligste an ihr war aber, dass sie im Gegensatz zu allen weiteren Gästen vollkommen nüchtern schien und ein Glas Mineralwasser in den Händen hielt. Ausgenommen von seiner Freundin aus Kindheitstagen, Yumeshiko, natürlich. Denn wie er schon seit langem wusste trank das Mädchen aus Prinzip kein Alkohol, da sie vor Jahren schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte. Verwundert wand er sich an ihren Freund Sasuke und erkundigte sich nach dem unscheinbaren dunkelhaarigen Mädchen. "Die Kleine mit den hellen Augen? Das ist Hinata Hyuuga. Nejis Cousine und eine von Yumes Freundinnen. Warum fragst du?" Ohne weiter auf seinen Freund zu achten, bewegte sich der blonde gedankenverloren zu der "Bar", zwei Tischen auf denen sich eine Vielzahl von mitgebrachtem Alkohol befanden. Überrascht stellte Naruto fest, dass er nicht gewusst hatte, dass Neji eine Cousin hatte, die ihre Schule besuchte. Verärgert schob er diese Gedanken beiseite, griff nach einer Wodkaflasche und einem Plastikbecher und nahm einen kräftigen Schluck. Er spürte wie der Alkohol langsam zu wirken begann und durchsuchte die Menge nach hübschen Mädchen, denen heute die Ehre zu teil wurde mit ihm die Nacht zu verbringen. Wieder durchströmte ihn das Verlangen danach einen Frauenkörper zu berühren und ihn zu liebkosen. Bald wird es soweit sein, stellte der Junge erfreut mit einem Blick auf die Uhr fest und nahm eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahr. Schelmisch grinsend drehte er sich zu einem hübschen Mädchen um, das ihm eindeutig zu verstehen gab, dass sie in dieser Nacht nicht alleine sein wollte. Sicher bewegte er sich auf sie zu und nach wenigen Augenblicken begannen sie miteinander zu tanzen. Er bemerkte ihren Alkoholpegel und grinste in sich hinein. Der Junge kannte das Mädchen vor ihm, hatte sie sich doch schon des öfteren an ihn ran gemacht. Somit erfüllte es ihn mit Freude, wenn er daran dachte ihren Körper zu bekommen, ohne mit ihr zusammen sein zu müssen. Er würde ganz einfach gehen, ohne ein Wort mit ihr zu wechseln. Die Zeit verging wie im Flug, der Alkohol floss ohne sichtbare Grenzen und Narutos Verstand arbeitete immer weniger. Schnell verabschiede er sich von der vollbusigen Blondine, die ihm die letzten 2 Stunden versüßt hatten, und begab sich zur Toilette. Voller Vorfreude stellte er fest, dass die Zeit Mitternacht bereits überschritten hatte. Nicht mehr lange und er konnte sich mit seiner Eroberung abseilen und eine heiße Nacht verbringen. Unsanft wurde er aus seinen ziemlich detaillierten und nicht ganz jugendfreien Gedanken gerissen, als er mit jemandem zusammenstieß. Völlig überrumpelt fiel er auf den Boden und schaute seinen Gegenüber verblüfft an. Der Grund für seine nähere Bekanntschaft mit dem Boden war niemand anderes als Hinata Hyuuga, die ihn mit einem panischen Gesichtsausdruck und roten Wangen ansah. "Go-gomen na-nasi" stotterte das Mädchen verunsichert. Wieder stieg ihm dieser sanfte Geruch nach Lilien in die Nase. "Wie kommst du nach Hause?" Bevor er überhaupt verstand, welche Frage ihn gerade beschäftigte, hatte er sie bereits ausgesprochen. Verwundert blickte ihn das zierliche Mädchen an. "M-mein Vater ho-holt mi-mich a-ab", antwortete das Mädchen. Erst jetzt viel ihm auf, dass sie anscheinend immer noch vollkommen nüchtern war. Er konnte weder den Geruch von Alkohol ausmachen, noch ließen andere Anzeichen ihn das Gegenteil vermuten. Er schaute sich um und fühlte sich in seinem ersten Urteil bestätigt. Niemand in seiner Sichtweite, abgesehen von dem Mädchen, dass weiterhin vor ihm kniete, war mehr nüchtern. Beinahe jedem war anzusehen, dass er mehr getrunken hatte als er vertrug. Ungeschickt holte sie ihr klingelndes Handy aus ihrer kleinen weißen Handtasche und nuschelte ein unsicheres "Ha-Hallo". Nachdem sie ihr Telefongespräch beendet hatte, versuchte sie umständlich aufzustehen. Bevor es allerdings dazu kam, war der Uzumaki bereits aufgestanden und zog sie selbstbewusst in seine Arme und auf ihre Füße. Überrumpelt schaute sie in sein Gesicht, das erste mal seit sie sich in einer ähnlichen Situation das erste mal getroffen hatten. Aber der junge Mann löste erst diese ungewöhnliche Umarmung, als er sich sicher war, dass sie einen sicheren Stand besaß. Kurz blickte er ihr in die Augen, bevor er sich von ihr löste und seinen eigentlichen Weg fortsetzte. Dabei ließ er eine völlig hilflose und überrumpelte Hinata zurück. Die nächste Situation beschäftigte ihn am meisten. Er saß auf seinem Platz am Fenster im Klassenzimmer und hörte mit einem halben Ohr seiner Geschichtslehrerin Anko Mitarashi zu. Gelangweilt ließ er seinen Blick aus dem Fenster schweifen und entdeckte einen bläulichen Haarschopf. Wie er von Yume, die in seine und Sasukes Parallelklasse ging, heute morgen erfahren hatte, hatte sie jetzt eine Freistunde. Wahrscheinlich war Hinata in Yumes Klasse und hatte somit jetzt auch keinen Unterricht. Fasziniert beobachtete er das junge Mädchen beim Zeichnen. Und ohne es zu bemerken vielen ihm immer mehr Dinge auf, die sie von all seinen Exfreundinnen unterschied. Ihr Geruch war unscheinbar und angenehm, während seine Eroberungen alle ein Parfüm mit einem aufdringlichen Geruch benutzten - und davon leider auch noch zu viel-. Sogar ihre Art, schüchtern und - "Naruto Uzumaki! Wie kannst du es nur wagen in meinem Unterricht unaufmerksam zu sein!" Erschrocken wand der blonde seine Aufmerksamkeit wieder seiner Lehrerin zu, die nun wütend und brüllend vor ihm stand. "Ähm...", setzte der Junge unsicher an, wurde aber gleich von der zornigen Frau unterbrochen: "Sollte ich dich heute noch einmal beim Tagträumen erwischen und andere Anzeichen von Unaufmerksamkeit bei dir feststellen, dann Gnade dir Gott Uzumaki!", fauchte eine erboste Anko Mitarashi. Kleinlaut stammelte er ein eingeschüchtertes "Hai" und wand seine vollste Aufmerksamkeit seiner Geschichtslehrerin zu. Aber nicht, ohne in Gedanken den Entschluss zu fassen dieses unscheinbare und seltsame Mädchen näher kennenzulernen. Diesen Entschluss setzte er nur wenige Tage später auch in die Tat um. Ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen hatte er das Mädchen mit den hellen Augen beobachtet und ausfindig gemacht, wo sie ihre Essenspause verbrachte. Sie aß gemeinsam mit Tenten und Yume auf dem Schuldach ihr mitgebrachtes Bento. Wenn sie damit fertig waren, packten sie ihre Sachen zusammen und gingen meist lachend zusammen zum Schulhof. Dort verabschiedeten sich ihre beiden Freundinnen von ihr, um sich zu ihren Freunden - Neji und Sasuke - zu begeben. Hinata dagegen schien keinen Freund zu haben, oder er besuchte nicht ihre Schule. Denn den Rest der Pause verbrachte sie immer auf der selben Bank und laß oder zeichnete. Je mehr er über sie erfuhr, desto mehr wollte er mit ihr sprechen. Aber leider fand er keinen logischen Grund, warum er sie ansprechen sollte. Er spürte instinktiv, dass dieses Mädchen anders war als seine Eroberungen und wusste somit auch, dass er sich ihr nicht auf die selbe Weise nähern konnte. Und in diesem Moment realisierte er, was er hier gerade tat. Er beschäftigte sich hier gerade mit einem Mädchen und stellte sogar Nachforschungen an! Und seltsamerweise war er nicht an ihrem Körper interessiert. Naja, nicht nur. Er war an ihr interessiert, ihrem Charakter, ihren Gedanken und ihren Wünschen. Irritiert verließ er sein Klassenzimmer und begab sich auf den Weg nach draußen. Natürlich war es ihm bewusst, das die Pause bereits längst begonnen hat. Aber es hätte ihn nicht weniger kümmern können. Bis er plötzlich wieder mit jemandem zusammenstieß. Schlecht gelaunt wollte er sein Missfallen äußern, als er erkannte, wem er da gerade (un)freiwillig näher kam. Er erkannte ihren Geruch, noch bevor er sie sah. Hinata Hyuuga. Wer hätte gedacht, dass er so viel Glück haben würde. Hier bekam er eine Chance und er würde sie sich sicherlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wieder hatte er sie aus einem Reflex heraus vor dem Fallen bewahrt. Schelmisch grinste er sie. "Hi. Du haust mich jedes mal wieder aufs Neue um, weißt du das?" "Go-gomen ne", stammelte das verunsicherte Mädchen. "Ich bin Naruto Uzumaki, Klasse 2-D", stellte sich der junge Mann selbstsicher vor. "Hi-hinata Hy-hyuuga, Klasse 2-E", flüsterte die blau haarige leise. 'Süß', ging es dem Uzumaki durch den Kopf. Ihre gesamte Haltung, ihr Geruch, ihre Art zu sprechen, das alles löste in ihm etwas aus, dass er weder einordnen noch benennen konnte. Er wusste nur so viel – er mochte ihre Anwesenheit und er wollte mehr davon. Und dafür musste er jetzt sorgen, ohne zu aufdringlich zu wirken. Nur wie sollte er das anstellen? "Alles okay mit dir? Wir haben ja unsere eigene Art uns zu begegnen", grinste er,"ich hoffe nur, du verletzt dich nicht dabei. Letztes Mal sind wir ja beide unsanft gelandet." Entschuldigend lächelte er sie an "Tut mir übrigens leid, dass ich dich damals nicht auch aufgefangen hab. Ich war leider etwas betrunken" "Scho-schon okay. I-ich hä-hätte ei-einfach au-aufpassen so-sollen", erwiderte das junge Mädchen und ihre Wangen färbten sich rot. "Jedes Mal wenn wir aufeinander treffen scheinst du ganz in Gedanken zu sein. Woran denkst du?", wollte Naruto ehrlich interessiert wissen. "I-ich, ähm" setzte die Hyuuga zu einer Antwort an, wurde aber von der Schulglocke unterbrochen. "Verdammt", murmelte der Blonde leise. "Wo wohnst du? " "I-in Chi-chiyoda" "So weit entfernt? Das heißt also du musst jeden Tag mit dem Zug fahren?" Zaghaft nickte sie als Antwort auf seine Frage. "Das trifft sich gut. Ich wohne als einziger von meiner Klasse in der Nähe des Bahnhofs und muss jeden Morgen alleine zur Schule laufen. Das ist so langweilig. Was dagegen, wenn ich dich vom Bahnhof in Zukunft abhole und mit dir gemeinsam zur Schule laufe?" Das würde bedeuten, jeden Tag mit ihr gemeinsam eine halbe Stunde zur Schule zu laufen. Und da er sich Yumes Stundenplan besorgen kann, würde das auch bedeuten, dass er an manchen Tagen sogar mir ihr nach Hause gehen könnte, freute er sich. War er aber nicht doch etwas zu aufdringlich? Seine Vorfreude bekam einen kräftigen Dämpfer. "Natürlich nur, wenn du möchtest und deine Freunde nicht alle mit dir gehen", fügte der Junge unsicher an. Ein entschlossener Ausdruck legte sich auf das Gesicht des jungen Mädchens und sie schüttelte energisch ihren Kopf. "Nei-nein, a-alle mei-meine Freu-freunde wo-wohnen wei-weit vo-vom Bah-bahnhof en-entfernt. I-ich wü-würde seh-sehr ger-gerne mi-mit di-dir mor-morgens zu-zur Schu-schule lau-laufen" Ihr Gesicht nahm nun einen wirklich sehr besorgniserregenden Rotton an. "Gut, wann ist dein Zug am Bahnhof?", erkundigt sich der Uzumaki erfreut. "U-um si-sieben U-uhr fü-fünf"gab sie ihrem Gegenüber zögernd eine Antwort. "Was, schon so früh?!", entfuhr es Naruto leicht entsetzt. "Du-du musst ni-nicht s-so früh a-am Ba-bahnhof sein i-ich ka-kann a-auch-""Nein, 7.05 Uhr ist vollkommen in Ordnung", unterbrach er die Hyuuga. "O-okay, bi-bis mo-morgen. I-ich mu-muss zu-zum U-unterricht." verabschiedete sich das Mädchen, verbeugte sich kurz und rannte in das Schulgebäude. Der junge Mann wartete einige Augenblicke und sprang voller Freude in die Luft. Jetzt musste er nur noch mit Yume reden stellte er zufrieden fest. Das Gespräch war besser gelaufen als er es sich hätte vorstellen könne, dachte er sich als er sich gemütlich auf den Weg zu seinem Klassenzimmer machte. Es gab keinen Grund zur Eile, sein nächstes Fach war Englisch bei Sensei Kakashi, und dieser kam bekanntlich immer mindestens eine viertel Stunde zu spät zum Unterricht. Nach der Schule wartete er mit einem wenig begeisterten Sasuke Uchia auf dessen Freundin Yumeshiko. Natürlich war sich Naruto darüber bewusst, dass sich Sasuke eigentlich auf ein Date mit Yume gefreut hatte. Aber der Uzumaki hatte ja auch nicht vor lange zu stören. "Yo Yume!" rief er erfreut, als er das schwarzhaarige Mädchen auf sie zukommen sah. Sie verabschiedete sich gerade von ihren Freundinnen, die Naruto aber nicht kannte. Im Stillen fragte er sich, wo Hinata hingegangen war. Aber Yume wand sich schließlich von den Mädchen ab und grinste ihren Sandkastenfreund und ihren Freund an. "Hey Naruto, was treibst du denn hier?", rief sie erfreut. Schnell drückte sie ihrem überrumpelten Freund einen Kuss auf den Mund und wand sich wieder Naruto zu. "Wer sind denn deine Freundinnen? Ich dachte immer du wärst nur mit Tenten befreundet", überging Naruto gekonnt die Frage des Mädchens. "Das Mädchen mit den weißen Haaren ist Mira Tenshi, Gaaras Freundin. Die mit den blonden Haaren ist Ino Yamanaka, Shikamarus Freundin und die andere ist Mikori Kentsuki", gab Yumeshiko bereitwillig Auskunft. "Gaara und Shika haben eine Freundin?", wiederholte der blonde ungläubig. "Jupp, seit ein paar Monaten. Gaara ist einfach nicht der Typ Mensch der so etwas in die Welt hinausposaunt, weil er der Meinung ist, dass es niemanden etwas angeht. Shikamaru dagegen ist einfach viel zu faul so etwas zu äußern. Du kennst ja die Fragen, die einem immer gestellt werden. Wie lange seit ihr schon zusammen? Wie ist es dazu gekommen? Usw. Würdest du dich dagegen mit den Mädchen unterhalten, würdest du das alles mitbekommen. Mira erzählt das nur ihren Freunden und schweigt sich sonst aus, und Ino erzählt es jedem, der es hören möchte. Und auch denen, die es nicht hören möchten. Außerdem bin ich seit Anfang des Jahres noch mit einem Mädchen namens Hinata Hyuuga befreundet. Vielleicht kennst du sie ja? Sie hat ziemlich helle Augen und blauschwarze Haare", erzählte das Mädchen mit einem Funkeln in den Augen. Ja, es war sehr deutlich, dass dieses Mädchen Menschen mochte und keinerlei Schwierigkeiten hatte sich mit fast jedem anzufreunden. Im Gegensatz zu ihrem Freund, der Naruto schon seit einiger Zeit einen Todesblick zuwarf. Er sollte sich beeilen, sonst wurde der junge Uchia ungemütlich werden. Das wurde von Minute zu Minute deutlicher. "Ich will euch beide nicht länger aufhalten, aber kannst du mir einen kleinen Gefallen tun?", fiel der Uzumaki mit der Tür ins Haus. Seine Methode war nicht gerade taktvoll, aber er hatte keine Zeit mehr. "Was willst du? Soll ich dir etwa Telefonnummern von Mädchen geben, damit du sie abschleppen kannst?" hakte die schwarzhaarige misstrauisch nach. "Also ehrlich Yume-chan, ich dachte du würdest mich kennen. Ich besorge mir schon selbst meine Freundinnen, da brauchst du dir keine sorgen zu machen", lachte Naruto. Aber sein Lachen verging ihm als er in das ernste Gesicht seiner Freundin sah. "Ich weiß, warum du so bist wie du bist. Und ich akzeptiere auch deine Art zu leben und die "Beziehungen", die du mit Mädchen zu haben pflegst. Aber bitte bezeichne deine Errungenschaften mir gegenüber nicht als Freundinnen. Ich-ich weiß dass du sie nicht als solche siehst. Und ich möchte, dass du mir ein Mädchen erst als Freundin vorstellst, wenn du es ernst mit ihr meinst", erklärte sich Yumeshiko und sah entschuldigend zu ihrem besten Freund. Ja, er wahr ihr bester Freund. Aber sie hatte manchmal wirkliche Schwierigkeiten mit seinen ganzen "Freundinnen". "Ich kann der Frauenwelt doch so etwas nicht antun und so einen gutaussehende, intelligenten und charmanten jungen Mann vom Markt nehmen", scherzte Naruto. "Gutaussehend? Intelligent? Charmant? Von wem nochmal redest du da?", lächelte sie unschuldig. "Hey!", rief der Uzumaki aus und setzte einen Schmollmund auf. Yume lachte vergnügt auf und ihre Augen funkelten erfreut. Ja, sie war eine treue Seele. Und dieser Gedanke veranlasste ihn ihre Bitte zu respektieren und zu erfüllen. Und der Blick den sie ihm aus ihren erstaunlichen türkisfarbenen Augen zuwarf, machte ihm mal wieder deutlich, wie nah sie sich standen. Sie waren Freunde. Und diese Mädchen verstand ihn auch ohne Worte. Beruhigt schaute er seinen besten Freund an. Auch er verstand ihn ohne Worte. So wie auch jetzt. Er verstand, wie dankbar Naruto ihm war, dass der junge Uchia seine beste Freundin liebte und mit ihr zusammen war. Er konnte ihm vertrauen und das war dem Uzumaki auch bewusst. Yume hätte keine bessere Wahl treffen können. Und eben diese riss ihn nun wieder aus seinen Gedanken: "Um was wolltest du mich jetzt bitten?" Erstaunt sah er sie an. Das hätte er beinahe vergessen! Das durfte doch nicht wahr sein! "Es ist keine große Sache, keine Sorge. Ich wollte dich nur um eine Abschrift deines Stundenplans bitten", sprach Naruto sein Anliegen aus. Erstaunt blickte Yumeshiko ihn an "Wozu brauchst du den denn?!" Ehrliches Erstaunen schwang in ihrer Stimme mit. Auch Sasuke schien sich keinen Reim auf seine Bitte machen zu können. Denn selbst der sonst so coole Sasuke Uchia warf seinem besten Freund einen ratlosen Blick zu. Aber konnte er sich ihnen jetzt schon anvertrauen? Er wusste ja selbst nicht, warum er das alles tat. Doch, er wollte mehr Zeit mit der jungen Hyuuga verbringen. Nur wusste er einfach nicht warum. Und das verwirrte ihn. Und wenn er selbst keine Antwort auf diese Frage kannte, wie konnte er sich da seinen Freunden anvertrauen? Also grinste er sie nur mit seinem typischen Fuchsgrinsen an und gab ihnen nur ein "werdet ihr schon sehen" als Antwort. Damit mussten sich die beiden wohl oder übel vorerst zufrieden geben. Noch immer blickte seine Sandkastenfreundin ihn skeptisch an, bückte sich aber nach wenigen Augenblicken und griff nach ihrem Rucksack, den sie achtlos auf den Boden geworfen hatte. Schnell schrieb sie mit ihrer schönen Handschrift ihren Stundenplan ab und reichte ihn wortlos Naruto. Gerade als er nach dem Blattpapier greifen wollte, schaute sie ihm tief in die Augen. "Was auch immer du damit vorhast, verursache bitte keinen Schaden" Mit der selben Ernsthaftigkeit sah er der schwarzhaarigen in die Augen und antwortete nur mit einem kurzen "Hai". Ihre Gesichtszüge wurden wieder weicher und mit dem üblichen Lächeln im Gesicht fragte sie den Uzumaki: "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" Immer wieder von ihrer Hilfsbereitschaft überrascht schüttelte er nur seinen Kopf und verabschiedete sich von seinen beiden besten Freunden. Nach wenigen Schritten drehte er sich noch einmal um und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er wusste wie sehr sein Freund sie begehrte. Somit war es nicht verwunderlich, dass sich Sasuke bereits zu seiner etwas kleineren Freundin herunter gebeugt hatte und sie küsste. Ja er verstand seinen Freund. Dieses Verlangen nach einer Frau. Und dennoch verstand er ihn nicht. Wie konnte man sich nur auf eine Frau begrenzen? Aber er wusste, dass es für seinen Freund keine andere gab. Auch wenn dieser noch beliebter, noch begehrter als der Uzumaki selbst war. Und das hatte der junge Uchia früher durchaus zu schätzen gewusst. Er hatte seine Freundinnen noch schneller gewechselt als Naruto, war mit noch zahlreicheren Eroberungen von einer Party verschwunden als er selbst. Und dann hatte Sasuke Yume kennengelernt. Und plötzlich war sein bester Freund in dieser Hinsicht wie ausgewechselt. Seltsam. Und egal wie oft der blonde Junge versuchte den Uchia zu verstehen, es gelang ihm nicht. Obwohl sich beide wirklich mühe gaben. Er, um zu verstehen. Und sein Freund, es ihm zu erklären. Um Punkt 6.45 Uhr stand er am Bahnhof. Er war fast eine halbe Stunde zu früh! Das war ihm bis jetzt noch nie passiert. Normalerweise kam er immer 10 min zu spät zu einem Date. Mindestens. Und zur Schule schaffte er es auch nicht schneller. Ob er was falsches gegessen hatte? Vielleicht war seine Milch abgelaufen und er hatte es nicht bemerkt? Oder wurde er krank? Oder lag es vielleicht daran, dass er schon seit 5 Tagen nichts mehr mit einem Mädchen gehabt hatte? 5 ganze Tage! Ohne Sex und Knutschen. Wie konnte ihm nur so etwas passieren? Und wieso zum Teufel war es ihm nicht schon früher aufgefallen? Was war nur los mit ihm? Gedankenverloren setzte er sich auf eine Bank und wartete. Glücklicherweise hatte er sich schon gestern darüber informiert, auf welchem Gleis ihr Zug ankommen würde. Somit konnte er sie nur schwer verpassen. In Gedanken versunken blickte er auf einen unbestimmten Punkt. Bis er von einer zaghaften und schüchternen Stimme ins Diesseits zurückgeholt wurde"Gu-guten Mo-morgen Uzu-uzumaki-kun" Verblüfft blickte er sie an. Uzumaki-kun? "Guten Morgen. Wenn du möchtest darfst du mich ruhig Naruto nennen. Das tun alle meine Freunde. Aber nur, wenn ich dich Hinata-chan nennen darf",grinste er amüsiert. Hinatas Wangen färbten sich rot und schüchtern blickte sie ihn an. "Gu-guten Mo-morgen Na-Naruto-kun", flüsterte das Mädchen leise. "Guten Morgen Hinata-chan",begrüßte der junge Mann sie erfreut. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Schule. Naruto wurde zunehmend nervöser. Die Stille, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte empfand er als unangenehm. Und sie machte ihn wahnsinnig. Er hatte schon immer sämtliche Formen der Stille verabscheut. Verzweifelt überlegte er worüber er sich mit Hinata unterhalten könnte. Aber das einzige, was ihm einfiel waren waren banale Fragen. Plötzlich verspürte er den Drang, genau diese Fragen zu stellen. Er wollte alles über sie wissen. Ihre Lieblingsfarbe, ihre Hobbys, ob sie Haustiere hatte, usw. Alles eben. Und genau diese Gedanken brachten ihn dazu eben diese Fragen zu stellen. Und wie er es erwartet hatte, antwortete Hinata ihm stotternd in ihrer zurückhaltenden Art. Manchmal stellte sie ihm die Gegenfrage, einmal stellte sie ihm sogar eine ihrer Fragen. Und er musste gestehen, ihm waren 30 Minuten noch nie so kurz vorgekommen. Dank Yumes Stundenplan wusste er, dass Hinata eine Stunde nach ihm aus hatte. Jetzt musste er es nur noch schaffen von der schwarzhaarigen unbemerkt auf die Hyuuga zu treffen. Und dabei sollte er auch noch so aussehen, als wäre er zufällig dort. Oder noch besser: Als hätte er gerade das Schulgebäude verlassen. Somit war es beschlossene Sache. Er würde hinter der nächsten Ecke auf sie warten und behaupten, er wäre aufgrund von seinen Freunden später losgegangen und wollte sich gerade die Schnürsenkel binden. Und somit wartete der junge Uzumaki ungeduldig auf Hinata. Wie langsam die Zeit doch ohne das Mädchen verging. Bereits nach wenigen Minuten zog er geschickt sein Handy aus seiner Hosentasche und suchte sich durch die Kontaktliste. Mit welchem Mädchen wollte er sich heute beschäftigen? Denn eines war sicher: Er brauchte für heute ein Date. Am besten mit einem Mädchen, das leicht zu haben war. Oder noch besser, eins das wenig Arbeit für ihn bedeutete. Und schon hatte er ein solches Mädchen gefunden. Er würde sie zwar seine Freundin nennen müssen, aber sie war ansonsten unkompliziert. Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des Uzumaki. Ja, heute Nacht würde er seinen Spaß haben. Und mit diesen Gedanken fiel es ihm wesentlich leichter auf das Hyuuga-Mädchen zu warten. Nach einer – wie es für ihm schien - endloser Zeit kam blauhaarige Mädchen um die Ecke. Als würde er gerade seine Schnürsenkel binden kniete sich Naruto auf den Boden. "O-Ohayo Na-naruto-kun. Wa-was ma-machst du d-denn hier?", fragte ihn Hinata verunsichert. "Ah, Ohayo Hinata-chan. Ich bin etwas später dran, wurde von ein paar Freunden aufgehalten. Hast du jetzt erst aus?", erkundigte sich der Junge erfreut. Zaghaft nickte sie und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. Ohne auf eine Reaktion ihrerseits zu warten, packte er sie sanft an ihrer Hand und zog sie mit sich. Währenddessen stellte er ihr allerlei Fragen. Zum Beispiel darüber, welches Essen sie mochte, und welches sie verabscheute. Anfangs hatte sich ihr Körper versteift und er fühlte sich, als würde er ein Brett hinter sich her ziehen. Aber mit der Zeit entspannte sie sich und er schaffte es sogar, ihr ab und an ein leises Kichern zu entlocken. Bis das Mädchen plötzlich stehen blieb. "Go-gomen ne Na-naruto-kun, a-aber i-ich mu-muss ni-nicht zu-zum Ba-bahnhof", nuschelte die Hyuuga und blickte ihn entschuldigend an. Ein verständnisloser Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. "Hast du ein Date?" Naruto selbst bemerkte wie monoton seine Stimme klang. Doch er atmete innerlich erleichtert auf, als sie auf seine Frage hin halb entsetzt, halb überrascht mit ihrem Kopf schüttelte. Das ihre Wangen bereits einen rötlichen Farbton angenommen hatten ließ sein Herz erfreut aufhüpfen. Sie hatte den ungewöhnlichen Unterton in seiner Frage nicht bemerkt. Spürbar neugierig beugte sich der Uzumaki zu Hinata und fragte sie mit einem interessierten Gesichtsausdruck: "Wo musst du dann hin? Doch nicht etwa zum Arzt?" Mit einem Schlag hatte sich seine Miene von Neugier in Sorge umgewandelt. Wieder schüttelte das Mädchen heftig mit ihrem Kopf. "I-ich... a-also i-ich w-werde d-dir d-das ei-einfach zei-zeigen Na-naruto-kun" Zögerlich griff diesmal sie nach seiner Hand, da er ihre ohne es zu bemerken losgelassen hatte und zog ihn bestimmt weiter. Schon nach wenigen Augenblicken wurden ihre Schritte langsam und unsicher schaute sie ihm ins Gesicht. "A-also n-nur, w-wenn du w-willst. W-wenn d-du k-keine Z-zeit o-oder L-lust h-hast i-ist e-es a-auch o-okay..." "Für einen Rückzieher ist es jetzt zu spät Hinata-chan", grinste sie der Junge frech an, "Jetzt hast du mich neugierig gemacht und musst mit den Konsequenzen leben" Erfreut lächelte die blauhaarige Naruto an und zog ihn mit rot gefärbten Wangen weiter. Ein Waisenhaus. Der Ort, zu dem die junge Hyuuga wollte, war ein kleines Waisenhaus. Mit einem undefinierbaren Blick sah der junge Mann das Mädchen an. "Na-naja, i-ich ko-komme je-jeden T-tag hie-hier her. E-es g-gibt k-keine frei-freiwilligen He-helfer u-und d-die be-bezahlten Be-betreuer rei-reichen ni-nicht a-aus. U-und i-ich lie-liebe Ki-kinder", nuschelte Hinata hilflos. "Nani? Es kann dir ja einfach egal sein. Du beziehst daraus keinen Vorteil" Überrascht blickte das Mädchen ihn an. Es war offensichtlich, dass er sie leicht überforderte. Aber er wollte es wissen. Er musste es einfach wissen. "I-ich... a-also i-ich bi-bin vo-vor kna-knapp ei-einem Ja-jahr au-auf ei-ein klei-kleines Mä-mädchen ge-getroffen. Si-sie ha-hat mi-mich be-bestehlen wo-wollen. A-aber i-ich ha-habe e-es be-bemekt. U-und da-dann wo-wollte i-ich wi-wissen wa-warum, ver-verstehst d-du? Si-sie sah so stark aus und a-als wisse sie ganz genau, was sie wollte. Weißt du, was ihre Antwort war? Es gibt sowieso niemand, den es interessiert. Ob sie erwischt wird oder nicht, ob sie verschwand, zurückkam oder starb, es würde sowieso niemanden interessieren! Das einzige, was für sie zähle sei es zu existieren. Und dass sie nicht wieder in das Heim zurück wollte. I-ich habe so lange mit ihr geredet, bis sie mit mir zu ihrem Waisenhaus gegangen ist. U-und dort habe ich erfahren, dass es zu wenig Mitarbeiter gibt und dass sich manche Kinder deswegen sehr vernachlässigt fühlen. U-und ich fand diesen Ge-gedanken unerträglich. Meine Mu-mutter und mein Vater sind geschäftlich sehr beschäftigt und ich verstehe mich nicht sehr gut mit meiner kleinen Schwester. Meine Eltern dagegen umso mehr. Sie... war schon immer ihr Lieblingskind. Egal was ich tat, ich konnte es zumindest meinem Vater nie recht machen. Ich bin zu unsicher und schüchtern. Meine Schwester dagegen ist mutig, dominant und hat einen starken willen. Ver-versteh mich bitte nicht falsch. Ich liebe meine Schwester und ich wünsche mir nicht ihr Leben. W-was ich ver-versuche zu sagen ist einfach, dass ich das Gefühl dieser Kinder kenne. U-und ich wollte ihnen helfen. A-also habe ich mich einen Tag lang mit ihnen beschäftigt. Und sie sind einfach nur toll und liebenswürdig Naruto-kun! Es hat mir so viel Freude bereitet mit ihnen zu spielen und zu reden. Sie haben mir zugehört. Sie haben mich gemocht. Und das alles hat mir ein solches Gefühl von Geborgenheit gegeben, wie schon lange nicht mehr. A-also habe ich gefragt, ob sie mich als eine freiwillige Helferin annehmen würden. U-und seit dem komm ich fast jeden Tag hierher", erklärte das Mädchen mit geröteten Wangen. Der Anfang dieser Erzählung war ihr deutlich schwergefallen. Aber je länger ihr kleiner Monolog dauerte, desto sicherer und selbstbewusster wurde sie. Am Ende hatte sie sogar fast nicht mehr gestottert. Naruto hatte ihr einfach nur zugehört und sie reden lassen, hatte sie nicht unterbrochen. Denn instinktiv hatte er gewusst, dass eine Unterbrechung sie ins Stocken gebracht hätte. Er ließ sich ihre Antwort auf seine stumme Frage nochmals durch den Kopf gehen und blickte sie wieder mit einem verschlossenen Gesichtsausdruck an. Nervös trat sie von einem Bein auf das andere und hatte einen verängstigten Ausdruck in den Augen. Und dies war etwas, das ihn ungemein störte. Bestimmt aber sanft ergriff er ihre Hand und klopfte selbstsicher an die Tür des Waisenhauses. An diesem Tag lernte er nicht nur alle Waisenkinder kennen, sonder auch Hinata, auf eine neue Art und Weise. Und eben diese neuen Entwicklungen hinterließen bei ihm einen unerklärlichen bitteren Nachgeschmack. Wie verabredet wartete er auf sein heutiges Date. Zum ersten Mal seit seiner Pubertät wollte er lieber alleine in seiner Wohnung sein und in Ruhe nachdenken, als sich mit einem Mädchen zu beschäftigen. Mit einem Mädchen, das unbedingt seine Freundin sein wollte. Mit einem Mädchen, das aber auch auf eine andere Schule ging und zu vielem bereit war. Dieser Gedanke entlockte ihm nur ein müdes Lachen. Und wieder fragte er sich, ob alles mit ihm in Ordnung war. Unsanft wurde er durch ein schrilles kichern und zwei Brüsten, die sich eindeutig gegen seinen Rücken drückten, aus den Gedanken gerissen. Dass ihm jemand seine Augen zuhielt und von ihm erwartet, dass er erriet wer ihm da gerade die Sicht verhinderte, bemerkte er nur wenige Minuten später. Mit einem Grinsen, dass bei genauerem Betrachten nicht seinem üblichen entsprach, entwand er sich ohne große Mühen dem sanften Griff eines Mädchens. Schnell ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten und stellte zufrieden fest, dass er eine gute Wahl getroffen hatte. Und endlich würde er vergessen können. All die Alpträume, die ihn seit jüngster Kindheit jagten. All die Gedanken, die ihn vereinnahmten und sich nicht vertreiben ließen. Und die Einsamkeit, die ihm manchmal die Luft abzuschnüren drohte. All das verschwand in dem Moment, indem er mit einem Mädchen schlief. Und der Blick den ihm seine neue "Freundin" zuwarf, sagte ihm deutlich, dass es dazu heute noch kommen würde. Dass es dazu sogar sehr bald kommen würde. Und dazu kam es auch. Seit diesem Tag, hatten Hinata und Naruto immer den selben Tagesablauf: Um Punkt sieben Uhr saß er auf einer Bank an Gleis 2 am Hauptbahnhof Akasakas und erwartete die Ankunft des Zuges der Chiyoda Line. Fünf Minuten später traf besagter Zug am Bahnhof ein, und die Hyuuga kämpfte sich zu dem Uzumaki vor. Sie lächelten sich an und grüßten sich, der Blonde ergriff wie selbstverständlich ihre Hand und beide liefen gemütlich zur Schule. Nachdem diese zu Ende war, warteten sie aufeinander am Schultor und gingen dann gemeinsam zum Waisenhaus. Der Junge begleitete die blauhaarige jeden Tag und brachte sie abends zum Bahnhof, um mit dem Mädchen auf den nächsten Zug nach Chiyoda zu warten. Er mochte die Kinder, die im Heim lebten. Und er liebte die Zeit, die er danach mit Hinata verbrachte. Denn sie würden immer eine gewisse Zeit auf den Zug warten müssen. Und diese Zeit nutzte er: Er lernte sie kennen und offenbarte ihr einen Teil seiner selbst. Er lernte sie schätzen und respektieren, während sie in seiner Gegenwart sicherer wurde. Sie hatte gänzlich aufgehört zu stottern. Aber sowohl ihre leise und sanfte Stimme, die sich immer wie Balsam auf seine angeknacksten Nerven legten, sowie ihr lieblicher Duft, der seine Sinne vernebelte und es dem jungen Mann ermöglichte, sich gänzlich von seinen Sorgen zu lösen. Die Abschiede vielen ihm immer schwerer und er verstand dieses Gefühl immer weniger. Aber es drang tief in sein Herz und vereinnahmte es bis zu dem Moment, in dem er sie wieder sah. Zu dieser Zeit war es ihm nicht möglich, dieses Gefühl zu benennen. Danach traf er sich mit seiner "Freundin". Er hörte dem sinnlosen und nervigen Geplapper mit einem halben Ohr zu und schaltete bei ihren Lästereien vollständig ab. Hatte sie keine Lust mehr, so beugte sie sich zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich. Und dann führte eins zum anderen. Manchmal musste er mit ihr ausgehen, ins Kino oder Tanzen, aber das ließ er alles bereitwillig über sich ergehen. Das einzige, das er inzwischen wollte war zu vergessen, das schmerzhafte Gefühl zu vergessen, das die junge Hyuuga hinterließ wenn sie ging. So verging die Zeit und ein paar Monate später waren sich Naruto und Hinata ziemlich nahe gekommen. Sie waren Freunde. Er hatte ihr anvertraut, dass seine Eltern verstorben waren und er nun bei einem ihrer besten Freunde lebte. Sie hatte ihm erzählt, wie es war eine Hinata Hyuuga zu sein; die gemeinen Kommentare ihrer Schwester, die Missachtung ihres Vaters, der Verrat ihrer Mutter, die immer hilflos neben ihr stand und die Ignoranz ihrer Person durch den Großteil ihrer Klassenkameraden. Und obwohl dieses Mädchen ihr Innerstes so vor ihm auslegte, konnte er diese Geste nicht vollständig erwidern. Er erzählte ihr nicht, dass er bei dem Autounfall anwesend gewesen war, in dem seine Eltern starben, und dass er heute noch davon Alpträume hatte, in denen er diesen Moment Nacht für Nacht wieder durchlebte. Er erzählte ihr auch nicht, wie einsam er sich fühlte und wie sehr er sich nach diesem Gefühl namens Liebe sehnte. Und vor allem erzählte er ihr nicht von seiner Freundin. Denn tief in seinem Innern hatte er das Gefühl, dass ihn dieses wunderbare Geschöpf, dass nicht nur Äußerlich einem Engel glich, verlassen wird. Sie war der reinste Mensch, den er je getroffen hatte. Sogar seine beste Freundin hatte ein oder zwei dunkle Stellen. Doch die Hyuuga hatte ein reines Herz. Sein Inneres dagegen war schon seit Jahren verdorben. Die Realisierung dieser Gedanken war äußerst schmerzhaft. Es schmerzte ihn so sehr, dass er daran zu ersticken drohte. Seine einzige Flucht bestand diesmal darin, nach dem täglichen Besuch bei seiner Freundin seinen besten Freund Sasuke anzurufen, mit ihm zur nächsten Bar zu gehen und sich volllaufen zu lassen. Er wusste weder, ob er dem Uchia sein Innerstes anvertraut hatte, noch, wie er es immer wieder nach Hause schaffte. Er versuchte sein bestes diese nächtlichen Unternehmungen nicht ausarten zu lassen. Zum einen hatten sie am nächsten Tag meistens Schule, zum anderen wollte er seinem besten Freund nicht sein Privatleben und Schlaf nehmen. Außerdem wusste er, dass sich Yume bereits Sorgen um ihn machte. Er war sich sicher, dass Sasuke ihn nicht "verraten" hatte. Seine schwarzhaarige Freundin hatte nur das unangenehme Talent zu spüren, wenn etwas nicht mit ihm stimmte. Sie sagte in solchen Momenten nichts, aber er konnte es immer deutlich an ihren Blicken spüren. Auch davon erzählte er Hinata nichts. So vergingen mehrere Wochen. Und an einem schönen sonnigen Dezembertag, als Hinata und Naruto gemeinsam auf einer Bank etwas abseits der Masse saßen und lachten stand auf einmal, und ohne eine Vorwarnung die "Freundin" des Uzumaki vor ihnen. Überrascht wand er sich der pinkhaarigen zu, die einen undefinierbaren Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. "Sakura",flüsterte der Junge entsetzt. Es bedurfte nicht viel Intelligenz um zu wissen, dass dies Ärger bedeutete. Riesenärger. Oh Shit. Ein diabolisches Grinsen legte sich auf das Gesicht des neuen Mädchens. "Naruto Schatz!" Voller entzücken setzte sie sich neben Naruto, drängelte dabei Hinata etwas zur Seite und küsste Naruto mitten auf den Mund. Vollkommen überrumpelt und mit leicht geweiteten Augen ließ der Junge diese Prozedur über sich ergehen. Ohne auf die ungesund blasse Hyuuga zu achten, begann die rosahaarige den Uzumaki zuzutexten. "Oh Naruto Schatz, du hast keine Ahnung wie froh ich bin dich zu sehen! Stell dir vor, unsere Geschichtslehrerin ist schwanger und ich habe jetzt 2 Stunden früher aus. Dann können wir uns treffen und ein Eis essen gehen. Ich muss unbedingt noch etwas wichtiges mit dir bereden", quasselte die Haruno ungestört und setzte sich sogar auf Narutos Schoß. Doch dieser nickte nur in regelmäßigen Abständen ohne ein Wort von dem was das Mädchen gesagt hatte verstanden zu haben. Und es interessierte ihn auch nicht. Er war viel zu sehr auf das blauhaarige Mädchen fixiert, dass einen immer ungesünderen Hautton annahm. Sie war weiß wie die Wand und begann am ganzen Leib zu zittern. Er wollte etwas zu ihr sagen, aber er wusste nicht was. Sie waren zwar kein Paar, aber nicht mehr weit davon entfernt. Und als hätte es ein Startsignal gegeben, stand das Hyuuga Mädchen ruckartig auf, verabschiedete sich stotternd und verließ die Bank mit schnellen Schritten. Er wusste, dass sie mit seinem Lebensstil niemals klarkommen könnte. Sie war einfach anders als die anderen; so rein und unschuldig. Und wie er es befürchtet hatte, verdammte ihn diese Eigenschaften zurück in die Einsamkeit und Finsternis. Oder hatte seine Wollust ihm alles zerstört? Sein Verlangen nach weiblichen Körpern? Endlich konnte er erfassen, warum Wollust eine schwere Sünde war - eine Todsünde. Seit geschlagenen drei Stunden stand er am Schultor und wartete auf Hinata. Aber er wusste bereits, dass sie nicht mehr da war. Er hatte eine Stunde vor ihr aus gehabt und hatte sich auch gleich am Tor positioniert. Er sah Yume und ihre Freundinnen an ihm Vorbeilaufen. Aber das einzige, das ihm deutlich machte, das sie ihn wahrnahm, war ein Blick, der mehr sagte als tausend Worte. In diesem einen Blick lagen so viel Enttäuschung und Mitleid, dass er das Gefühl hatte das Herz möge ihm bersten. Und dann war sie gegangen. Aber ihr Blick hatte sich tief in sein Gedächtnis und sein Herz geprägt. Schon da wusste er, dass sie nicht mehr kommen würde. Er hatte ihr das Herz gebrochen; natürlich blieb sie da nicht wie er bis zum Ende des Unterrichts um zu reden. Er hatte seine Chance und die hatte er sich vertan. Dennoch rief er sie mehrmals auf ihrem Handy an. Er versuchte es sogar bei ihr zu Hause. Aber dort nahm niemand den Hörer ab. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als hier auf sie zu warten. Auch, wenn es gerade zu regnen begonnen hatte. Es kümmerte ihn nicht. Bereits seit 4 Tagen hatte er seine Wohnung nicht verlassen. Er hatte sich in der Schule krank gemeldet und sämtliche Versuche seiner Freunde Kontakt mit ihm aufzunehmen scheiterten. Einen weiteren Tag später stand Sasuke vor seiner Tür und hämmerte gegen diese, als wollte er sie durchbrechen. "Naruto Uzumaki! Sag mal spinnst du? Hast du überhaupt eine Ahnung, was für Sorgen Yume und ich uns um dich machen? Seit 3 Tagen ist sie ein reines Nervenbündel und kann aus Sorge nicht schlafen! Was verdammt nochmal ist los mit dir du rießen Baka!", brüllte der sonst so coole Uchia gegen die Tür. Der blonde Junge ging zur Tür, lehnte sich dagegen und ließ sich auf den Boden sinken. Mit dem Kopf gegen die Tür gelehnt antwortete er in einer leisen und brüchigen Stimme:"Teme, endlich habe ich Verstanden, warum du außer Yume kein anderes Mädchen mehr anfasst" Und ob er dies verstanden hatte. Ab dem Moment, als er mehrere Stunden im Regen gewartet hatte, wurde es ihm bewusst. Es war so simpel und einfach. Er könnte sich schlagen, dass er nicht früher zu dieser Lösung kam. Der Schmerz der ihn heimsuchte, immer wenn die Hyuuga ihn verließ -Sehnsucht. Der Grund warum er sich in letzter Zeit immer so seltsam Fühlte und sein Verhalten geändert hatte; der Grund, warum er Sehnsucht verspürte – Liebe. Und nachdem er das verstanden hatte, war ihm die Vorstellung angenehm, nur noch Hinatas Nähe zu spüren. Und es genügte ihm sogar schon, wenn diese einfach nur bei ihm war und mit ihm lachte. Und schmerzhaft wurde ihm vollkommen bewusst, dass er Hinata Hyuuga aus tiefstem Herzen liebte. "Oh" Er konnte deutlich hören, wie sein Freund es ihm gleich tat und nun selbst mit dem rücken an der Tür lehnte. Der Uzumaki wusste doch genau, wie hellhörig seine dünne Holztür war, und dass sein bester Freund durchaus jedes Wort verstanden hatte. "Hinata Hyuuga?" Sasuke war noch nie ein Mensch vieler Worte. Im Gegensatz zu Yume. Aber dennoch verstand er. Und das zeigte er auch immer wieder. "Ja. Und dann hab ich es vergeigt", kam die monotone Antwort. "Wie?" Sasukes Stimme hatte einen verstehenden Unterton. Ja, Sasuke, der Sasuke Uchia kannte diesen Schmerz. Denn auch er hatte mehr als einen Anlauf bei Yume benötigt um jetzt mit ihr zusammen sein zu können. Aber er hatte ihr nur seine Vergangenheit verschwiegen. Er dagegen..... "Ich war mit einem Mädchen zusammen. Nichts von Bedeutung. So wie jedes mal. Aber ich habe Hinata nichts davon gesagt. Und dann kam diese Klette zu meiner Schule. Und hat vor Hinata eine ich-und-mein-schatzi-sind-suuuuuuuuuuuuuuuuuper-happy-Nummer abgezogen. Und ich war wie erstarrt und hab Hinata einfach nur noch anschauen können. Ich wusste einfach nicht, was ich hätte sagen sollen. Und dann war sie weg. Ich habe auf sie gewartet nach der Schule. Mehrere Stunden. Aber sie war schon weg, Sasuke" Nun konnte er die stummen Tränen nicht mehr zurückhalten, die langsam seine Wangen hinunter flossen. "Oh shit. Hast du ihr wenigstens erklärt, warum?" Sasuke war der einzige, der das warum auch nur erahnen konnte. Ergeben seufze der Uzumaki daher nur und seufze ein ersticktes "Nein...." "Baka. So kenne ich dich nicht. Wo ist nur der nervige niemals aufgebende Querkopf geblieben?" Sollte das etwa ein Versuch des Uchias sein einen Witz zu machen? Wenn ja, dann war es ein sehr schlechter...."Der ist mit Hinata verschwunden. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Es war mir von Anfang an klar, welchen Eindruck das alles auf sie machen wird. Ich wusste, dass sie nicht mit mir in der Dunkelheit leben kann" Das war die nackte Wahrheit, der er sich stellen musste. "Dann ist das einzige, das dir übrig bleibt zu lernen im Licht zu leben" Er konnte deutlich hören, wie sich sein bester Freund auf der anderen Seite der Tür aufrichtete. "Yume und ich werden dir so gut wie möglich helfen. Und wenn du uns nicht lässt, dann machen wir es eben mit Gewalt. Also schieb deinen verdammten Arsch morgen aus dieser Tür raus und beweg ihn zur Schule. Ist das klar, du Baka?" "Natürlich Teme. Ich bin ja nicht bescheuert. Grüß Yume von mir. Und sag ihr sie soll endlich damit aufhören sich Sorgen zu machen. Bis morgen" Schritte entfernten sich von seiner Tür. Er war Sasuke schon sehr dankbar, dass dieser extra für ihn hierher gekommen ist. Und Yume, da sie ihm wahrscheinlich einen kleinen Anstoß gegeben hat. Aber das bedeutete leider auch, dass er morgen zur Schule gehen musste, wenn er nicht die Hölle auf Erden erleben wollte. Teilnahmslos ließ er den gesamten Schultag über sich ergehen. Wie eine Marionette tat er was man ihm sagte, antwortete wenn man ihn etwas fragte, aber er plauderte und lachte nicht mehr. Wozu auch? Er hatte heute morgen auf Hinata gewartet. Aber sie war wieder nicht gekommen. Sie wollte ihn nicht mehr. Warum also sollte er sich an eine Illusion klammern? Er konnte auch eine Freundin haben ohne sie zu lieben. Er würde wohl wieder zu diesem Leben zurück kehren. Sasuke beobachtete seinen Freund die gesamte Woche und die danach. Er konnte es einfach nicht fassen. Sein bester Freund hatte aufgegeben. Zu verletzt um wieder aufzustehen und zu kämpfen. Genau der Mensch, der ihn immer wieder ermuntert hatte. Obwohl er das niemals öffentlich zugeben würde, so musst er sich eingestehen, dass ihn der Anblick des jungen Uzumaki schmerzte. Der Uchia war zwar kein Mann großer Worte, dafür aber war er ein Mensch der handelte. Und Genau das würde er jetzt tun. Entschlossen drehte er sich zu seiner Freundin, die ihren besten Freund mit einem besorgten Blick musterte. Sie würde ihm helfen und unterstützen, dessen war er sich sicher. Und er würde auch ihre Hilfe benötigen, damit es zu einem Gespräch mit der Hyuuga kam. Ihr habt richtig gelesen. Er, Sasuke Uchia, wird für seinen besten Freund Naruto Uzumaki sein Schweigen gegenüber Menschen brechen, die er nicht kannte. Und er würde auch über Gefühle reden müssen. Und das wird er auch tun. Wie mit seiner Freundin vereinbart wartete er auf diese und den Grund seines Kummers. Er spürte ihre Anwesenheit noch bevor er sie sah; seine Yume und Hinata waren nur noch wenige Meter von ihm entfernt. "Hinata Hyuuga", sprach er die blauhaarige an, als diese mit seiner Freund auf seiner Höhe an ihm vorbeilaufen wollten. Wie erwartet blieben beide Mädchen stehen. "Ich bin Sasuke Uchia, Yumeshikos Freund und Naruto Uzumakis bester Freund", begann er seinen Monolog und ignorierte den Ausdruck, der sich auf das Gesicht der Hyuuga legte. "Du wirst nicht mit mir reden müssen, aber du wirst mir zuhören" Verängstigt blickte die blauhaarige ihn aus großen Augen an. "Schon okay Hinata. Sasuke will nur, dass du ihm zuhörst. Er wird dir nichts tun und es wird auch nicht lange dauern", sprach ihr Yume Mut zu. Und tatsächlich; die Körperhaltung der Hyuuga entspannte sich und sie war offenbar bereit im zuzuhören. "Es gibt viele Dinge über Naruto Uzumaki, die du nicht weißt. Dinge, die ihn von innen auffressen. Er hat keine Eltern mehr und der Mann bei dem er wohnt ist immer auf reisen und nie zu Hause. Er kennt keine Liebe, die über Freundschaft hinausgeht. Und glaube mir,das war eine harte und jahrelange Arbeit. Aber trotz allem, hat er den körperlichen drang nach Liebe. Einer Umarmung, einem Gutenachtkuss oder in seinem Alter eben mehr. Er hat als Kind nie viel davon bekommen und nimmt es sich jetzt auf eine falsche Weise. Und glaube mir, dass ist ihm bewusst. Dennoch kann er nicht anders. Und bisher, war das auch nie ein Problem. Jedes Mädchen wusste was passiert, wenn es sich auf ihn einlässt, wusste wie es enden wird und alle haben es akzeptiert. Sein Leben war dadurch bei weitem nicht vollkommen, aber erträglich. Und dann kamst anscheinend du. Plötzlich möchte er deinen Stundenplan, wartet auf dich und sieht dich dauernd an. Ich weiß nicht wieso ausgerechnet du und ich weiß auch nicht seit wann. Aber du hast etwas in ihm bewegt. Etwas, das er immer sehr gut vor anderen verborgen hielt. Und er hat langsam angefangen, Gefühle für dich zu entwickeln. Ich weiß nicht welcher Art, aber diese Gefühle veranlassen ihn weitere Dinge zu empfinden und zu verstehen. Und er hat erkannt, dass du niemals gutheißen kannst, was er tut. Wie schnell er seine Mädchen wechselt und wie wenig sie im bedeuten. Und das schmerzte ihn und ließ ihn eine Mauer um sein Herz bauen, so hoch, dass du es nicht mehr berühren konntest. Aber es wollte berührt werden. Also ist er immer wieder zu dir gekommen, obwohl er sein Leben nicht ändern konnte. Das Mädchen damals? Nur ein Mittel um ihn von Schmerz abzulenken, wie jede andere auch. Sie hat keine Bedeutung für ihn-" "Und warum sollte ich anders für ihn sein?", unterbrach Hinata Sasukes Monolog. "Er hat sich um dich bemüht. Er wollte deinen Stundenplan von mir. Er wollte Zeit mit dir verbringen, obwohl du angezogen warst. Deine bloße Nähe hat ausgereicht um das zu schaffen, was ihm bisher nur Sex bringen konnte", mischte sich Yume in das nun entstandene Gespräch ein. "Außerdem habe ich ihn noch nie erlebt, so wie er jetzt ist. Erst verbarrikadiert er sich in seiner Wohnung, dann gibt er auf und jetzt ist er nur noch eine leblose Hülle und- autsch!" Der Uchia rieb sich mit einem leicht vor Schmerz verzogenem Gesicht die Rippen, gegen die seine Freundin in einer fürsorglichen Weise ihre Ellbogen geschlagen hatte. "Ich sagte dir doch du sollst ihr kein schlechtes Gewissen machen", zischte ihm diese ungehalten zu. "Hinata, ich kann verstehen, dass du Zweifel hast", sprach sie nun mit einer sanften Stimme weiter, "aber es gibt 2 Möglichkeiten, wie du dich davon überzeugen kannst, dass er dich liebt." Schon wieder hatte er ein Date. Eine Bekannte von Yume. Langweilig, nervig und zu selbstbewusst. Aber sie war hübsch, das musste man ihr lassen. Und erträglich, wenn sie ihren Mund hielt. Etwas, das leider nicht sehr oft passierte. Der Uzumaki seufzte erneut. Er konnte Hinata einfach nicht aus seinem Kopf bekommen. Egal was er tat. Er drehte seinen Kopf in die Richtung seiner Begleiterin und seufzte erneut. Es war der 20. Dezember und es würde noch ein sehr sehr langer Abend werden. Besonders, da Yume und Sasuke ihn heute noch zu einem Baseballabend mit Übernachtung eingeladen haben. Mit seinem Date. Er fasste einen Entschluss; er konnte sie nicht mehr einen ganzen Abend ertragen. Also holte er sich eben gleich was er wollte. Entschlossen kam er dem fremden Mädchen näher und drückte seine Lippen auf ihre. Widerstandslos lies sie es sich gefallen und gerade als er mit seiner Zunge ihre Mundhöhle erkunden wollte, klingelte sein Handy. Eigentlich wollte er den Anrufer unwirsch wegdrücken, als er sah, wer ihn da gerade anrief. Schnell entfernte er sich von seiner heutigen Eroberung und nahm ab. "Alles in Ordnung bei dir Hinata?" Stille. Panik machte sich in seinem Körper breit. Warum sagte sie nichts? "Naruto Uzumaki?", erklang es leise aus seinem Hörer. "Ja?", hauchte er zwischen Panik und Schock. "I-ich ha-hatte einen Al-alptraum un-" "Wo bist du? Sag mir einfach die Adresse wo du bist, ich bin so schnell da wie möglich", unterbrach der blonde die Hyuuga besorgt. Sobald er die Adresse hatte schnappte er sich seine Jacke und rannte aus dem Club. So schnell er konnte spurtete er zum Bahnhof und hatte das erste Mal seit Wochen wieder Glück; seine Bahn fuhr gerade ein. Ohne zu zögern sprang er in die Bahn und kaufte sich an einem Automaten eine Karte.Ungeduldig wippte er mit dem Fuß, bis eine gelangweilte Frauenstimme seine Haltestelle ankündigte. Das Glück war ihm auch hier ein zweites Mal hold; sobald sich die Türen öffneten sprang er aus der Bahn und rannte um sein Leben. Er war diesen Weg bis jetzt nur einmal gelaufen, als Hinata versucht hatte ihm mit Physik zu helfen, aber er fand den weg auf Anhieb. Ohne zu zögern wählte er Hinatas Handynummer und kündigte seine Ankunft an. Wenige Minuten später öffnete sie ihm die Tür und zog ihn leise in ihr Zimmer. Jetzt standen sich die beiden zum ersten Mal seit zwei Wochen gegenüber und sahen sich an. In diesem Moment wurde dem Uzumaki mal wieder bewusst, wie wunderschön dieses Geschöpf vor ihm doch war. Und mit einem Schrecken fiel ihm sein jetziger Zustand auf; seine Haare waren noch mehr zerzaust als sonst, sein Atem ging schnell und flach, er schwitzte und sein Gesicht war rot. Tolle Voraussetzungen also um einen guten Eindruck zu machen. "Warum bist du hier?", fragte sie ihn nach genauerem betrachten. "Du hast mich angerufen", verwirrt blickte er sie an. Hatte sie das etwa vergessen? "Na und? Du hattest doch ein Date, oder?",stellte sie mit einem seltsamen Unterton die nächste Frage. "Hab ich sitzenlassen", brummte der Uzumaki daraufhin nur. "Warum? Dein Date wäre sicher vielversprechend geendet. Aber was hast du dir davon erhofft als du hierher kamst?",fragte sie verbittert weiter. "Nichts. Es ging nicht um mich. Ich dachte du hättest Angst",antwortete ernst. "Hast du Yumes SMS nicht bekommen? Sie und Sasuke laden dich zum Baseballspiel heute Nacht ein. Wenn du jetzt nicht losgehst, verpasst du es noch", erwiderte sie nur und wandte sich zum gehen. "Hinata!" Sanft hielt er sie an ihrem Ellbogen fest. "Was?", giftete sie den Jungen nur an und versuchte sich los zu machen. "Du verpasst noch dei-" "Es ist nicht mehr wichtig", unterbrach er sie leise. Erstaunt verstummte sie. "Es ist alles nicht mehr wichtig. Ob ich heute Nacht alleine in einem Bett liege, oder ob ein Mädchen neben mir liegt. Ob ich das Spiel alleine sehe oder mit Yume und Sasuke. Seitdem ich dir weh getan habe, ist alles egal geworden. Erst da habe ich eigentlich realisiert, dass alles egal ist, sobald du nicht anwesend bist",gestand er leise."Ich wollte dich nie verletzen Hinata-chan. Und ich habe auch leider erst zu spät verstanden" Mit diesen Worten drehte er sich um und wollte gehen. Doch dieses Mal hielt Hinata ihn auf. "Was verstanden?", flüsterte sie leise. "Dass ich Sehnsucht nach dir habe, jedes Mal wenn du fortgehst. Dass mir alles egal ist, solange du nicht bei mir bist. Dass ich möchte dass du meine Freundin wirst. Offiziell, damit jeder weiß, dass du zu mir gehörst. Und so wie ich es Yume versprochen habe, wenn ich ihr meine erste richtige Freundin vorstelle. Und als letztes habe ich den Grund für all das begriffen. Ich will nicht deinen Körper. Ich will dich. Aber nicht um mich für kurze Zeit gut zu fühlen. Du hast mich mehr berührt, mehr beruhigt, als jeden den ich kenne. Du warst wie eine Medizin für meine Seele. Und endlich habe ich auch begriffen warum", flüsterte Naruto mehr zu sich selbst als zu Hinata. "Warum?", führte sie seinen Gedankenweg fort. "Ich habe gelernt zu lieben, so wie Sasuke Yume liebt. Und ich denke alle hohen Mächte haben eine sehr gute Wahl getroffen, als sie dich zur ersten Person gemacht haben, die ich lieben kann. Auch wenn ich es letzten Endes doch vermasselt habe", beendete er das Gespräch und verließ das Zimmer. Er verschwand in der Nacht und ließ eine verwirrte Hinata zurück. Einen Tag später verließ die Hyuuga so schnell es ihr möglich war ihr Klassenzimmer und rannte zum Schultor. Sie hatte von ihrer Freundin Yume bereits gehört, dass Naruto heute morgen zu spät zum Unterricht gekommen ist und sie deswegen umsonst auf ihn gewartet hatte. Nun versuchte sie ihn am Schultor abzufangen. Sie wollte mit ihm reden. Nein, sie musste einfach mit ihm reden. Doch anscheinend war sie zu spät. Naruto lehnte an eine Mauer und hatte einen ihr ungewohnten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Er sah so einsam und verletzt aus. Und ihm gegenüber stand das rosahaarige Mädchen, seine Freundin. Diese gesamte Situation versetzte Hinata einen Stich in ihrem Herzen. Den Menschen, den sie am meisten liebte so leiden zu sehen. Und obwohl sie ihn trösten wollte, so war sie dennoch zu weit von ihm entfernt. Und es gab nichts, was es ihr ermöglichen würde, diese Distanz zu überbrücken. Wer war sie schon? Ein Mädchen, dass den Jungen, den sie liebte, der sie liebte gehen ließ. Weil sie Zeit gebraucht hatte um diesen Schock zu überwinden. Sie hatte getan, zu was Yumeshiko ihr geraten hatte. Und anhand seines ehrlichen und verletzten Blickes, hatte sie gewusst, dass er mit jedem Wort die Wahrheit gesprochen hatte. Das sie die einzige war, die ihm etwas bedeutete. Und das hatte sie überrascht, da sie doch so sehr vom Gegenteil überzeugt war. Doch nun war es zu spät. Enttäuscht von sich selbst wollte sie sich gerade umdrehen, als sie noch einen letzten Blick zu dem Blonden warf. Plötzlich fand sie sich in den schönsten blauen Augen gefangen, die sie je gesehen hatte. Und sie kannte diese Augen. Denn es waren seine Augen. Die Augen des Jungen, dem sie letzte Nacht das Herz gebrochen hatte. Genauso wie er zuvor das ihrige. Und der Blick, den er ihr in diesem Moment zuwarf machte ihr diesen Schmerz, den sie anscheinend beide empfanden, deutlicher denn je zuvor; in seinen Augen konnte sie einen unglaublichen Schmerz und eine grausame Einsamkeit ausmachen, die ihr das Herz stehen ließen. Sie fühlte sich schlecht. Wie hatte sie diesen Jungen nur so verletzten können? Wo ihr eigenes Herz doch genauso schmerzte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Und der Blick des Blonden änderte sich. Der Schmerz verschwand aus seinen Augen und wurde durch Sorge ersetzt. Er schien Anstalten zu machen sich zu ihr zu bewegen und seine Freundin stehen zu lassen. Doch dann warf er ihr einen weiteren Blick zu. Und es spiegelten sich Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit in ihr. Er lehnte sich wider zurück gegen die Wand und wand seinen Blick von ihr ab. Er liebte sie noch. Er wollte zu ihr. Er hasste sie nicht. Sie war vor ihm davongelaufen, hatte den Abstand zwischen ihnen immer mehr vergrößert. Warum nur konnte sie nicht ihr Wesen ändern? Warum nur musste sie immer das schüchterne kleine Mädchen sein? Warum nur konnte sie nicht aus dieser Welt ausbrechen, in der sie immer alles kampflos hinnahm? Das wollte sie nicht mehr. Sie wollte kämpfen. Sie wollte für ihn kämpfen. Denn verdammt nochmal, das war er wert! Er war es wert, dass man für ihn kämpfte! Und genau das würde sie jetzt auch tun! Entschlossen setzte sich das sonst so schüchterne Mädchen in Bewegung und ging auf Naruto und seine Freundin zu. Kurz bevor sie sie erreicht hatte, drehte sich die rosahaarige zu ihr um und sah sie unfreundlich aus ihren giftgrünen Augen an. "Oh. Hallo. Ist das nicht toll Naruto-Schatz? Deine kleine Freundin ist hergekommen um uns beiden Hallo zu sagen", flötete das Mädchen. Die Hyuuga holte einmal kurz tief Luft und sah Sakura mit einem entschlossenen Blick in die Augen. "Er liebt dich nicht. Lass ihn gehen", flüsterte sie. Der Gesichtsausdruck der Haruno änderte sich; ihr perfekt aufgesetztes Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht und der erfreute Ausdruck in ihren Augen machte Hass platz. "Und das weiß so ein unscheinbares Mauerblümchen, das nie ihren Mund aufmacht, woher? Oder glaubst du ernsthaft er würde dich lieben, nur weil er sich mit dir unterhalten hat? Dass jeder, der einem Mädchen wie dir etwas Aufmerksamkeit schenkt automatisch in dich verliebt ist", wollte die rosahaarige mit einem angewiderten Unterton wissen. So schnell würde sie nicht nachgeben. "Warum willst du es nicht sehen? Du liebst ihn doch auch nicht. Du kennst ihn nicht. Seine Ängste, seine Schmerzen, seine Hoffnungen. Du weißt nichts darüber", erwiderte sie nur und wand ihren Blick ab. "Ach ja? Und du weißt alles darüber? Schön für dich, denn es kümmert keinen. Wen interessiert das noch, wenn er ein perfektes Mädchen wie mich haben kann", höhnte Sakura. "Genau deswegen wird dich niemals jemand lieben können", platzte es aus Hinata heraus. Oh nein. Jetzt war sie definitiv zu weit gegangen. Ängstlich kniff sie ihre Augen zusammen. Sie hörte einen zornigen Aufschrei, und öffnete erschrocken ihre Augen. Was sie sah, ließ sie stocken. Die Haruno hatte ihre Hand zum Schlag ausgeholt. Aber damit hatte sie bereits gerechnet. Das was sie verwunderte, war Naruto, der seine Freundin am Arm hielt und sie mit einem vernichtenden Blick anschaute. "Ich denke, du solltest jetzt gehen", flüsterte er ernst. "Und wenn ich es nicht tue?", brüllte sie hysterisch. Er sah ihr noch einmal kurz in die Augen, wand sich von ihr ab und griff nach Hinatas Hand. "Komm", sagte er mit sanfter Stimme zu dem Mädchen mit den mitternachtsblauen Haareb und zog sie vorsichtig durch das Schultor. "Naruto Uzumaki, wenn du mich jetzt hier stehen lässt, dann ist es aus zwischen uns. Und denk gut darüber nach, denn so was gutes wie mich bekommst du nur einmal", kreischte sie. "Du bist mir egal", gab der Junge nur mit kühler Stimme zurück und ging weiter, ohne sich noch einmal nach der Haruno umzudrehen. Gemeinsam saßen sie am Bahnhof und warteten auf Hinatas Bahn. Keiner von ihnen hatte seit dem sie das Schulgelände verlassen hatten ein Wort gesagt. Nervös zupfte das Mädchen an ihrem Rock, Was sollte sie jetzt nur tun? Sie musste etwas sagen, wusste aber nicht was. Und es verunsicherte sie zusätzlich dass der Junge neben ihr schweigend vor sich hin starrte. "Uhm... Na-naruto-kun" "Was sollte das gerade eben", unterbrach er ihren zaghaften Versuch ein Gespräch zu beginnen. Er schaute sie immer noch nicht an, aber sie konnte spüren, dass er wirklich eine Antwort von ihr wollte. Wie sollte sie nur das, was sie empfand in Worte fassen? Oder das, was sie dachte? Sollte sie es wirklich versuchen? Konnte sie es wirklich wagen noch einmal über sich selbst hinauszuwachsen und zu offenbaren, was sie tief in ihrem Innern verborgen hielt? Sich ihm voll und ganz anzuvertrauen?Aber sie hatte keine andere Wahl mehr. Würde sie jetzt schweigen, würde sie ihn mit Sicherheit verlieren. Das würde sie nicht verkraften. "Seit mein Vater befördert wurde, hatte sich das Leben unserer gesamten Familie verändert. Wir mussten eine Vorzeigefamilie werden, dass sich durch Bildung und einem guten Benehmen auszeichnete. Ich hatte zusätzlich Privatunterricht in Wirtschaft, Politik und vielem mehr. Man erwartete von mir perfekt zu sein. Selbstbewusst, gebildet, wohlerzogen, vielseitig Talentiert. Eine gute Partie eben. Aber ich bin nicht so! Ich bin nicht selbstbewusst oder vielseitig talentiert. Und das bemerkte auch mein Vater. Genauso, wie er bemerkte, dass meine kleine Schwester all das war, was man von mir erwartete. Sie war ihm viel ähnlicher als ich. Deswegen war sie schon immer seine kleine Prinzessin. Und ich war seine unfähige Tochter. Für meine Klassenkameraden dagegen war ich schon immer unsichtbar. Vielen war nicht einmal aufgefallen, dass ich existiere. Freunde oder sogar einen festen Freund hatte ich nicht, mich bemerkte ja niemand. Bis ich dann zur Konoh High kam. Wie du vielleicht weißt, hat sich Yume mit mir angefreundet. Zusammen mit ihren Freundinnen Tenten, Ino, Mikori und Mira. Auch ermöglichten sie es mir mich mit Kin und Tayuya aus meiner Klasse anzufreunden. Aber für die meisten existierte ich dennoch nicht. Dann hast du mich einfach angesprochen. Und wolltest mich vom Bahnhof abholen. Am selben Tag standst du auch nach der Schule plötzlich wieder vor mir und wolltest mich begleiten. Ich habe nie verstanden, warum ausgerechnet ich. Warum der Uzumaki Naruto sich mit jemandem wie mir abgeben sollte. Aber ich habe mich nie getraut zu fragen. Ich hatte einfach zu viel Angst, dass da mich abweisen würdest, wenn ich zu viele Fragen stellen würde. Dann sind wir uns immer näher gekommen und i-ich habe dich angefangen zu mögen. Bereits bevor du mich angesprochen hattest habe ich dich bewundert. Für deinen Mut und deine Widerstandsfähigkeit. Und weil du immer wieder in der Lage warst aufzustehen, egal wie oft du gefallen bist. Du hast dich nie von anderen entmutigen oder niedermachen lassen, sondern du bist immer deinen Weg gegangen. Und je mehr Zeit ich mit dir verbracht habe, desto deutlicher wurde mir bewusst, dass sich dieses Gefühl der Bewunderung verändert hatte. Und ich hatte mir Hoffnungen gemacht, dass es dir vielleicht genauso gehen würde. Dass ich möglicherweise irgendwann deine Fre-Freundin sein könnte. Aber dann kam deine Freundin zu uns an die Schule und ich habe mich so.. ungenügend gefühlt. Sie war hübsch und selbstbewusst. Natürlich würdest du sie als Freundin bevorzugen. Natürlich könntest du mich nie lieben, wenn dich so ein Mädchen wollte. Und plötzlich fühlte ich mich von dir verraten. Weil du mir wahrscheinlich ohne dein Wissen Hoffnungen gemacht hattest. Also bin ich dir aus dem Weg gegangen. Und ich hätte es vermutlich weiter getan, wenn Uchia-san und Yume nicht mit mir geredet hätten. Ich wusste, dass du sie nicht geschickt hast. Sie... haben mir erzählt, dass ich dir wichtig sei. Und dass du mir nicht vertrauen könntest, weil du es von niemandem gelernt hattest. Sie haben mir eine Möglichkeit gegeben dich zu testen. Und du hast tatsächlich alles für mich stehen lassen. Obwohl du nicht einmal wusstest, was mich bekümmerte. Du hast dein Date stehen lassen, du hast sogar deine besten Freunde stehen lassen. Und dann hast du mir gesagt dass du mich liebst. Du hast dabei so ehrlich ausgesehen, dass ich dir geglaubt habe. Aber ich war zu überrascht um etwas zu erwidern. Ich war davon überzeugt, dass du nicht kommen würdest. Und dann sagst du, du liebst mich. Da-dass hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Bevor ich meine Gedanken ordnen konnte, warst du schon gegangen. I-ich wollte dir wirklich sagen, was ich empfinde. Also wollte ich so schnell wie möglich zu dir um mit dir zu reden. Aber du standst schon bei deiner Freundin und hast dich mit ihr unterhalten. Also wollte ich gehen. Und dann hab ich dir in die Augen geschaut und musste weinen u—und-" "Ist schon okay Hinata", unterbrach der Uzumaki den langen Monolog des Mädchens und stand auf. Er stellte sich vor sie, zog sie in seine Arme und legte diese tröstend um ihren Körper. "Es ist alles in Ordnung Hinata-chan. Es ist alles in Ordnung solange du nur bei mir bist. Und ich habe bereits vom ersten Augenblick an gewusst, dass du anders bist. Ich konnte dich einfach nicht mehr aus meinen Gedanken bekommen. Du musst mich nicht lieben Hinata-chan. Aber bleib bitte einfach nur bei mir", flüsterte er schon beinahe verzweifelt, als er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub. Entschlossen schüttelte das Mädchen ihren Kopf. "Da-das kann ich nicht Naruto-kun. De-denn ich liebe dich bereits und ich habe dich dennoch so verletzt",begann die blauhaarige zu schluchzen. "Das ist okay Hinata-chan. Es ist okay, solange du mir versprichst bei mir zu bleiben. I-ich liebe dich auch Hinata-chan und weiß nicht, was ich machen soll, wenn du nicht da bist. Es-es fühlt sich alles so leer an", gestand er leise. Tränen stiegen der Hyuuga in die Augen und sie konnte nicht anders als zu nicken. "Versprochen Naruto-kun. Ich werde solange bei dir bleiben, wie du mich brauchst. Und wenn dies auch für immer bedeutet" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)